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Die
Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil zur Abdichtung einer einen
Fensterausschnitt aufweisenden Kraftfahrzeugtüre, wobei das Dichtungsprofil
am Fensterausschnitt festlegbar ist und einen ersten elastomeren
Dichtbereich umfasst.
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Aus
der
EP 0 712 749 A1 ist
bereits ein Dichtungssystem für
eine Kraftfahrzeugtüre
bekannt, das an einem Fensterrahmen angeordnet ist. Das bekannte
Dichtungssystem dichtet über
Dichtlippen gegenüber
einer karosserieseitigen Türausschnittsöffnung ab.
Ferner sind Dichtlippen zur Führung
und Abdichtung einer verschiebbaren Fensterscheibe vorgesehen. Das
vorbekannte Dichtungssystem weist an einem Klemmbereich zwei hintereinander ausgebildete
Lippen auf, wobei der Klemmbereich zur Positionierung des Dichtungssystems
an dem Fensterrahmen dient und ist aus einem elastomeren Material
einteilig extrudiert.
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Als
verbesserungsbedürftig
hat sich insbesondere der Anlage-Dichtbereich zur Festlegung am Fensterrahmen
herausgestellt, da einerseits die geometrisch aufwändige Ausgestaltung
mit mehreren Dichtlippen und andererseits die Anhäufung von
teurem Elastomermaterial im Bereich des Grundkörpers kostenungünstig ist.
Außerdem
ist die Dichtwirkung des Systems begrenzt, da zwischen Dichtung
und dem außenseitigen
Fensterrahmenblech, dem Schließblech,
kein vollständiger
Abschluss erfolgt, sodass zwischen Schließblech und Dichtung mehrere
umlaufende Hohlräume
gebildet werden und somit (Wind-)Geräusche auftreten bzw. sich fortsetzen können.
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Ferner
ist es bekannt, dass ein an einem Türkörper ausgebildeter Fensterrahmen
eine Ecke aufweist, die zwischen einem im wesentlichen in vertikaler
Richtung sich erstreckenden Abschnitt des Rahmens und einem im wesentlichen
horizontal oder schräg
verlaufenden Abschnitt des Fensterrahmens ausgebildet ist. Zur Vermeidung
einer Schweißnaht und
um den Fensterrahmen aus einem einteiligen äußeren und einteiligen inneren
Formteil herstellen zu können,
ist dieser Eckbereich mit einem bogenförmigen Flansch versehen.
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Zur
Abdichtung gegen Schall, der aus dem Türkörper in den Fensterrahmen übertragen
wird, wurde versucht, zwischen dem bogenförmigen Flansch des Fensterrahmens
und einem Dichtungssystem, wie es beispielsweise aus der oben beschriebenen
EP 0 712 749 A1 bekannt
ist, ein separates Schaumteil zwischen dem Dichtungssystem und dem
Türrohbau
anzuordnen. Dies hat jedoch die Nachteile, dass bei der Montage
ein weiterer Schritt erforderlich ist und dass ein falscher Einbau
des Schaumteils möglich
ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes
Dichtungsprofil bereitzustellen, welches bei einem einfachen Aufbau eine
besonders gute Dichtheit gewährleistet
und zudem kostengünstig
und prozesssicher herstellbar ist. Ferner soll ein besonders vorteilhaftes
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils aufgezeigt
werden.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Anspruchs 1 wobei gemäß der zugrundeliegenden
Idee wenigstens ein mit dem ersten Dichtbereich verbundener zweiter
Dichtbereich vorgesehen ist. Durch diesen zweiten Dichtbereich aus einem
thermoplastisch-elastomeren Werkstoff kann gegenüber Dichtungsprofilen mit nur
einem Dichtbereich ein Teil des teureren elastomeren Werkstoffs des
ersten Dichtbereichs eingespart werden. Außerdem ermöglichen die Werkstoffeigenschaften
des Werkstoffs des zweiten Dichtbereichs eine verbesserte Abdichtung,
sodass die Profilgeometrie vereinfacht werden kann. Schließlich bedingt
der verbundene Aufbau eine besonders hohe Prozesssicherheit.
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Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
sowie eines Verfahrens zu dessen Herstellung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
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Gemäß einer
besonders zu bevorzugenden Ausgestaltung umfasst der wenigstens
eine zweite Dichtbereich einen polyurethanbasierten Schaumstoff.
Die Verwendung von Polyurethanen (PURen) bietet insbesondere aufgrund
der ausgesprochenen Vielfältigkeit,
Strapazierfähigkeit,
Flexibilität
und Langlebigkeit Vorteile. Durch die Schaumform wird nicht nur
der Materialbedarf gesenkt, sondern auch die elastischen Eigenschaften
beeinflusst und die Dichtwirkung begünstigt. Ferner ermöglicht die
im Vergleich zum Werkstoff des ersten Dichtbereichs geringere Formstabilität und höhere Weichheit und/oder
Elastizität
einen besonders guten Toleranzausgleich. Die PUR-Ausgangsstoffe
können
als flüssiges
System durch Vermischen der Komponenten Polyol und Isocyanat zur
Reaktion gebracht und z.B. in einem Heißgießverfahren in eine Form gegossen werden.
Auch eine Verarbeitung als Kaltformschaumstoff oder im Sprühverfahren
ist möglich.
Zur Aufschäumung
können
chemische oder physikalische Treibmittel werden. Ein derartiger PUR-Schaumstoff
weist beispielsweise eine Dichte von ca. 35-90 kg/m3,
eine Stauchhärte
bei 40% von ca. 1-15 kPa und eine Zugfestigkeit von über 80 kPa auf.
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Gemäß eines
vorteilhaften Ausführungsbeispiels
umfasst der wenigstens eine zweite Dichtbereich einen PUR-Weichschaumstoff.
Dieser zeichnet sich durch gute Schwingungsdämpfungs- und Dauergebrauchseigenschaften
aus.
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Ebenfalls
vorteilhaft ist es, wenn der wenigstens eine zweite Dichtbereich
einen PUR-Integralschaumstoff umfasst, welcher eine sandwichartige Struktur
mit einem Schaumkern und einem Randbereich mit erhöhter Dichte
aufweist. Ein derartiger Dichtbereich mit einer geschlossenen Oberfläche ist besonders
gut zur Dichtung geeignet, die Struktur bedingt eine hohe mechanische
Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht und Materialeinsatz.
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Gegebenenfalls
kann es auch zielführend sein,
wenn der wenigstens eine zweite Dichtbereich einen PUR-Füllschaumstoff
umfasst. Der erste Dichtbereich des Dichtungsprofils kann dabei
als Träger dienen.
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Gemäß eines
weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
umfasst der wenigstens eine zweite Dichtbereich einen polyethylenbasierten
Schaumstoff. Dieser Werkstoff zeichnet sich durch gute Dämpfungseigenschaften
und eine hohe Beständigkeit
gegenüber
organischen Lösungsmitteln,
welche bei einer chemischen Reinigung häufig verwendet werden, aus
und zeigt thermoplastischen Charakter, sodass er thermisch verformbar
und flammkaschierbar ist. Auch die hohe Zugfestigkeit und Dehnbarkeit
sowie geringere Vergilbungsneigung im Vergleich zu Ether-Schaumstoffen und
die gute Hitzebeständigkeit
lassen die Verwendung dieses Werkstoffs im zweiten Dichtbereich günstig erscheinen.
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Alternativ
kann der wenigstens eine zweite Dichtbereich einen thermoplastisch
verarbeitbaren Elastomer (TPE) umfassen, der in der Regel zellfrei ist,
elastische Eigenschaften aufweist und eine sehr flexible Verarbeitung
ermöglicht,
beispielsweise thermoplastisch durch Spritzgießen.
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Zweckmäßigerweise
ist der wenigstens eine zweite Dichtbereich in Festlegungslage einem
Eckbereich des Fensterausschnitts zugeordnet. An dieser Stelle ist
die Abdichtung gegen Schall besonders gefordert, insbesondere da
sich dieser Bereich in Kopfhöhe
der Insassen befindet, sodass hier Geräusche als extrem störend wahrgenommen
werden.
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Bei
einer Kraftfahrzeugtüre
mit einem fahrzeuginnenraumseitige Innenbauteil, wie Innenblech, und
einem außenseitiges
Schließbauteil,
wie Schließblech,
bietet es sich an, wenn der wenigstens eine zweite Dichtbereich
in Festlegungslage gegen das Schließbauteil dichtet. Einem anderen
besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
zufolge ist das Schließbauteil
zumindest bereichsweise gegenüber
dem Innenbauteil zurückgesetzt,
sodass der wenigstens eine zweite Dichtbereich in Festlegungslage
sowohl gegen das Schließbauteil
als auch gegen das Innenbauteil dichtet. Auf besonders vorteilhafte
Weise erfolgt so nicht nur eine Dichtung zwischen Kraftfahrzeugtüre und Fenster
respektive der karosserieseitigen Türausschnittsöffnung,
sondern auch des zwischen Innenbauteil und Schließbauteil gebildeten
Verbindungsspalts.
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Zweckmäßigerweise
ist der wenigstens eine zweite Dichtbereich bei einem Dichtungsprofil,
dessen erster Dichtbereich eine Fensterführung umfasst, zur Abstützung der
Fensterführung
am Schließbauteil
geeignet, sodass eine formschlüssige
Lagefixierung der Fensterführung
erreicht ist.
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Als
sehr günstig
hat es sich erwiesen, wenn der wenigstens eine zweite Dichtbereich
zur Unterteilung eines zwischen Schließbauteil und erstem Dichtbereich
gebildeten umlaufenden Hohlraums geeignet ist. Durch die Unterteilung
dieses Hohlraums wird eine Schallanregung bzw. -fortsetzung wirksam vermieden.
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Ferner
ist vorteilhafterweise der wenigstens eine zweite Dichtbereich abweichend
von der in Festlegungslage vorgesehenen Form hergestellt, sodass in
Festlegungslage eine vorbestimmte Vorspannung vorgehalten ist. Auf
diese Weise wird eine Anpressung des zweiten Dichtbereichs und somit
die geforderte Dichtfunktion sichergestellt.
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Ein
besonders bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
zeichnet sich dadurch aus, dass in einem Formwerkzeug ein den wenigstens
einen zweiten Dichtbereich bildender Werkstoff mit einem den ersten
Dichtbereich bildenden Profil verbunden wird. Zweckmäßigerweise
umfasst das den ersten Dichtbereich bildende Profil einen Elastomer,
welcher im Formwerkzeug vulkanisiert wird, wobei zugleich der den
wenigstens einen zweiten Dichtbereich bildende Werkstoff angespritzt
wird. Die Zusammenführung
dieser beiden Fertigungsschritte in einem Formwerkzeug stellt ein
besonders günstiges
und prozesssicheres Verfahren dar, wobei es gegebenenfalls auch
sachdienlich sein kann, zuerst das den ersten Dichtbereich bildende
Profil fertigzustellen, also auch zu vulkanisieren, und erst dann
den zweiten Dichtbereich mit dem Profil zu verbinden. Ebenfalls
möglich
ist die Durchführung
dieser beiden Fertigungsschritte in getrennten Formwerkzeugen.
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Sehr
von Vorteil ist es, wenn der den wenigstens einen zweiten Dichtbereich
bildende Werkstoff als viskoses Reaktionsgemisch eingespritzt wird,
im Formwerkzeug aufschäumt,
reagiert und sich verfestigt.
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Nachfolgend
ist ein besonders zu bevorzugendes Ausführungsbeispiel der Erfindung
unter Bezugnahme auf Figuren näher
erläutert,
dabei zeigen schematisch und beispielhaft
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1 eine
ausschnittsweise Seitenansicht einer Seitenwand eines Kraftfahrzeugs,
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2 eine
Seitenansicht eines einteiligen äußeren Fensterrahmenteils
mit einem Flansch in einer oberen Ecke,
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3 eine
Schnittdarstellung längs
einer Linie I-I gemäß 1,
welche einen Querschnitt durch einen oberen Bereich einer einen
Fensterausschnitt aufweisenden Kraftfahrzeugtüre sowie ein Dichtungsprofil
zeigt,
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4 eine
Schnittdarstellung längs
einer Linie II-II gemäß 1,
welche einen Querschnitt durch einen Eckbereich einer einen Fensterausschnitt
aufweisenden Kraftfahrzeugtüre
sowie ein Dichtungsprofil zeigt und
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5 eine
Schnittdarstellung längs
einer Linie III-III gemäß 1,
welche einen Querschnitt durch einen Seitenbereich einer einen Fensterausschnitt
aufweisenden Kraftfahrzeugtüre
sowie ein Dichtungsprofil zeigt.
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Die 1 zeigt
eine teilweise dargestellte Seitenwand 100 einer Karosserie 126 eines
nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeuges. In der Seitenwand 100 sind
zwei Türausschnittsöffnungen 102, 104 ausgebildet,
in denen jeweils eine vordere und eine hintere Tür 106, 108 schwenkbar
angeordnet sind. Die Türen 106, 108 weisen
jeweils einen Türkörper 110, 112 sowie
einen Fensterrahmen 114, 116 auf.
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Über ein
nicht dargestelltes Führungssystem ist
in dem jeweiligen Fensterrahmen 114, 116 eine Fensterscheibe 118, 120 über ein
nicht gezeigtes Betätigungssystem
vertikal verschiebbar. In der 1 ist in
jeweils einer dick eingezeichneten Linie der Verlauf jeweils einer
Dichtlippe 122, 124 eines nicht weiter dargestellten
Dichtungssystems dargestellt, das gegenüber der Karosserie 126 und
gegenüber
der jeweiligen Fensterscheibe 118, 120 sowie gegenüber dem
jeweiligen Fensterrahmen 114, 116 abdichtet.
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Die 2 zeigt
ein äußeres Schließbauteil 200 des
Fensterrahmens 214 der vorderen Tür 206. Das Schließbauteil 200 weist
einen unteren, waagrechten, in x-Richtung verlaufenden Abschnitt 230 auf,
der einen äußeren Rand
einer nicht dargestellten Öffnung
eines Hohlraumes des Türkörpers 110 (1)
bildet. Ein in etwa geradlinig, in vertikaler Richtung verlaufender
Abschnitt 232 des Schließbauteils 200 erstreckt
sich von einem hinteren Ende 234 des waagrechten Abschnittes 230 nach
oben in z-Richtung. An einem vorderen Ende 236 des waagrechten
Abschnittes 230 des Schließbauteils 200 schließt sich
ebenfalls ein in etwa vertikaler Richtung verlaufender, mit einer
Stufe 238 versehener Abschnitt 240 in Höhe eines
Befestigungsbereiches 242 für einen Türaußenspiegel an.
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Ein
schräg
nach oben verlaufender Abschnitt 244 ist an einem oberen
Ende 246 des vorderen Abschnittes 240 angeordnet,
wobei das obere, hintere Ende 248 des Abschnittes 244 mit
einem oberen Ende 250 des hinteren, vertikalen Abschnittes 232 an einem
dreieckförmigen
Flanschbereich oder Eckbereich 252 verbunden ist. Der dreieckförmige Flanschbereich 252 weist
an einem Innenrand 256 des Fensterrahmens 114 (1)
einen bogenförmigen
Abschnitt 254 auf.
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Aus
der 2 ist ersichtlich, dass an dem Innenrand 256 des
Fensterrahmens 114 (1) eine Vertiefung 258 mit
einem Flansch 260 ausgebildet ist, der in der gezeigten
Ausführungsform
am oberen Ende 246 des vorderen Abschnittes 240 beginnt
und unterhalb des hinteren Endes 234 des waagrechten Abschnittes 230 oder
eines unteren Endes 262 des hinteren vertikalen Abschnittes 232 an
einer Stelle 264 endet, die um einen Abstand t vom Innenrand 256 beabstandet
ist. In einer Ausführungsform
beträgt
der Abstand t = ca. 5 bis 20 mm und entspricht der Verlängerung
des vertikalen Abschnittes 232 des Fensterrahmens 114 (1)
in den Hohlraum des Türkörpers 110 (1).
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Eine
Schnittdarstellung längs
einer Linie I-I gemäß 1,
welche einen Querschnitt durch einen oberen Bereich einer einen
Fensterausschnitt aufweisenden Kraftfahrzeugtüre 302 sowie ein elastisches
Dichtungsprofil 300 zeigt, ist in 3 dargestellt.
Im Querschnitt ist fahrzeuginnenseitig ein Innenblech 308 und
ein mit diesem durch Punktschweißungen verbundenes fahrzeugaußenseitiges Schließblech 310 der
Kraftfahrzeugtüre 302 sichtbar. Zwischen
Innen- 308 und Schließblech 310 ist
ein Hohlraum 312, außenseitig
des Schließblechs
ist ein rinnenförmiger
Aufnahmeraum zur Aufnahme des Dichtungsprofils 300 gebildet,
wobei eine Kante 324 des Schließblechs 310 nach oben/innen
umgebogen ist. Zur innenseitigen Verkleidung ist eine Fensterrahmenabdeckung 320 vorgesehen,
welche das Innenblech 308 im einem Fahrgastraum zugewandten
Seite umgreift.
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Das
Dichtungsprofil 300 umfasst einen ersten elastomeren Dichtbereich 304 sowie
einen zweiten thermoplastisch-elastomeren Dichtbereich 306 und
umgreift zur Festlegung im Fensterausschnitt die Kante 324 des
Schließblechs 310 einerseits
und eine Kante 322 der Fensterrahmenabdeckung 320 andererseits.
Ein dem ersten elastomeren Dichtbereich 304 des Dichtungsprofils 300 zugeordneter
Bereich 314 weist eine Gestalt nach Art eines L-Profils auf, in welchem
eine hier nicht gezeigte verstellbare Fensterscheibe aufnehmbar
ist, die Dichtkanten zur Dichtung an der Fensterscheibe sind ebenfalls
nicht gezeigt. Ein dem ersten elastomeren Dichtbereich 304 des
Dichtungsprofils 300 zugeordneter Bereich 326, welcher
die obere, umgebogene Kante 324 des Schließblechs 310 umgreift,
weist eine Dichtlippe 316 zur Abdichtung gegen eine hier
nicht näher
gezeigten karosserieseitigen Dachbereich des Fahrzeugs auf und dichtet
den Kontaktspalt zwischen Innen- 308 und Schließblech 310 mittels
einer am Innenblech 308 anliegenden Dichtlippe. Der zweite, thermoplastisch-elastomere Dichtbereich 306 des Dichtungsprofils 300 ist
zwischen dem sich in z-Richtung erstreckenden Schenkel des L-Profil-Bereichs 314 und
dem rinnenartig gestalteten Schließblech 310 angeordnet.
Der Dichtbereich 306 dient sowohl zur Abstützung des
sich in z-Richtung erstreckenden Schenkels des L-Profil-Bereichs 314 am
Schließblech 310 als
auch zur Dichtung des zwischen dem sich in z-Richtung erstreckenden
Schenkel des L-Profil-Bereichs 314 und
dem rinnenartig gestalteten Schließblech 310 gebildeten
Raums. Schließlich dichtet
der Dichtbereich 306 den Kontaktspalt 318 zwischen
Innen- 308 und Schließblech 310,
indem das Schließblech 310 gegenüber dem
Innenblech 308 um beispielsweise einige Millimeter, wie
ca. 3 mm, zurückgesetzt
ist, sodass der Dichtbereich 306 sowohl am Schließblech 310 als
auch am Innenblech 308 anliegt.
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Der
Dichtbereich 304 wird als Strangpressprofil, beispielsweise
aus einem Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), welcher sich insbesondere
auch aufgrund seiner Witterungsbeständigkeit gut für den Einsatz
als Dichtungsmaterial eignet, extrudiert, maßgenau abgelängt, beispielsweise
mittels eines Wasserstrahls geschnitten, und in ein hier nicht näher gezeigtes,
zwei Formhälften
umfassendes geöffnetes
Formwerkzeug zur Vulkanisation entsprechend der geforderten Dichtungsform
eingelegt.
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Das
Formwerkzeug weist neben dem zur Aufnahme des Dichtbereichs 304 geeigneten
Formraum mindestens einen weiteren Formraum auf, in welchem der
zweite Dichtbereich 306, beispielsweise aus einem PUR-basierten Schaumwerkstoff
herstellbar ist. Der Formraum zur Herstellung des Dichtbereichs 306 wird
durch das Formwerkzeug einerseits und das den Dichtbereich 304 bildende
Strangpressprofil andererseits begrenzt. Zur Herstellung des Dichtbereichs 306 wird
ein geeignetes Material, beispielsweise ein schäumbares PUR-Reaktionsgemisch,
eingespritzt, sodass der Dichtbereich 306 am Dichtbereich 304 angeformt
wird.
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Ein
geeignetes Material zur Herstellung des Dichtbereichs 306 ist
eine wärmehärtbare Zusammensetzung,
enthaltend (A) eine Polyisocyanatverbindung und ein Urethanpräpolymer
mit einer endständigen
aktiven Isocyanatgruppe, hergestellt durch Umsetzung einer Polyolkomponente
mit einer überschüssigen Menge
an Polyisocyanatverbindungen, die je alleine oder im Gemisch davon
verwendet werden, und (B) ein Amin, das mit einem Schmelzpunkt von ≥ 50°C und einer
mittleren Teilchengröße von ≤ 20 μm mit feinen
Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von ≤ 2 μm in einem Verhältnis von
festem Amin/feine Teilchen von 1:0,001 bis 0,5, ausgedrückt durch
das Gewicht, hergestellt worden ist. Zweckmäßigerweise werden die Komponenten
(A) und (B) in einem Äquivalentenverhältnis von
Aminogruppe und Isocyanatgruppe von 1:0,5 bis 2,0 nach der Wärmeaktivierung
verarbeitet. Die verbleibenden aktiven Aminogruppen des mit feinen
Teilchen beschichteten Amins (B) können zusätzlich durch Umsetzung mit
einer flüssigen
Isocyanatverbindung inaktiviert werden, wobei die flüssige Isocyanatverbindung
in einem Äquivalentenverhältnis von
Aminogruppe von festem Amin und Isocyanatgruppen der flüssigen Isocyanatverbindung
von 1:0,01 bis 0,5 eingearbeitet wird. Ferner kann der wärmehärtbaren
Zusammensetzung ein multifunktionelles Epoxyharz als Komponente
(C) beigegeben werden.
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Die
Herstellung des Dichtbereichs 306 erfolgt vorliegend zumindest
annähernd
zeitgleich zum Vulkanisationsvorgang des Dichtbereichs 304.
Der Dichtbereich 304 erstreckt sich entsprechend dem als
dicke Linie eingezeichneten Verlauf der Dichtlippen 122, 124 (1),
wobei der Dichtbereich 306 wenigstens den dreieckförmigen Flanschbereich 252 ( 2) überdeckt.
Gegebenfalls kann der Dichtbereich 306 alternativ oder
zusätzlich
auch an anderen Stellen angeordnet sein oder sich über weite
Teilbereiche oder sogar die gesamte Länge des Dichtbereichs 304 erstrecken.
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4 zeigt
eine Schnittdarstellung längs
einer Linie II-II gemäß 1,
welche einen Querschnitt durch einen Eckbereich einer einen Fensterausschnitt
aufweisenden Kraftfahrzeugtüre 400 sowie ein
Dichtungsprofil 402 zeigt. Im dargestellten Schnitt sind
der elastomere erste Dichtbereich 404, beispielsweise aus
EPDM, und der am Dichtbereich 404 angeformte thermoplastisch-elastomere
zweite Dichtbereich 406 aus einem PUR-basierten Schaumstoff
sichtbar. Die Festlegung am Fensterausschnitt erfolgt in diesem
Bereich im wesentlichen mittels einer Klemmnase 414 des
Dichtbereichs 404 an der Kante 408 der Fensterrahmenabdeckung 410,
welche klammerartig das Innenblech 412 umgreift. Die mit
dem Schließblech 416 gebildete
Rinne 418 wird vom Dichtbereich 406 ausgefüllt, wobei
auch der Kontaktspalt 420 zwischen Innen- 412 und
Schließblech 416 gedichtet
wird. Aus der Darstellung ersichtlich ist auch ein dem Dichtbereich 406 zugeordneter freier
Bereich 422 aus einem PUR-basierten Schaumstoff. Dieser
Bereich ist in einer von der Einbaulage abweichenden Form hergestellt
und dargestellt. In Einbaulage greift die Kante 424 in
eine nutartige Ausnehmung 426 ein, wobei aufgrund der Herstellung
in einer von der Einbaulage abweichenden Form eine gewisse Vorspannung
vorgehalten ist, sodass der Bereich 422 dicht am Schließblech 416 anliegt.
Die Kante einer hier nicht gezeigten verstellbaren Fensterscheibe
ist im Raum 428 aufnehmbar, wobei zur Dichtung an der Fensterscheibe
ebenfalls nicht gezeigte Dichtkanten vorgesehen sind.
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5 zeigt
eine Schnittdarstellung längs
einer Linie III-III gemäß 1,
welche einen Querschnitt durch einen Seitenbereich einer einen Fensterausschnitt
aufweisenden Kraftfahrzeugtüre 500 sowie
ein Dichtungsprofil 502 zeigt. Im dargestellten Schnitt
sind der elastomere erste Dichtbereich 504, beispielsweise
aus EPDM, und der am Dichtbereich 504 angeformte thermoplastisch-elastomere
zweite Dichtbereich 506 aus einem PUR-basierten Schaumstoff
sichtbar. Auch in diesem Bereich umgreift die Fensterrahmenabdeckung 508 klammerartig
das Innenblech 510, die Festlegung des Dichtungsprofils 502 erfolgt
im wesentlichen mittels des gegenüber dem Dichtbereich 506 formstabileren
Dichtbereichs 504, welcher sich an der Kante 512 der
Fensterrahmenabdeckung 508 einerseits und dem Blech 514 andererseits
abstützt.
Der Dichtbereich 506 füllt
den von Schließblech 516 gebildeten
rinnenartigen Raum 516 und dichtet zugleich den Kontaktspalt 518 zwischen
Innen- 510 und Schließblech 516 sowie
gegen die Kante 520 des Blechs 514. Die in der 4 mit 424 bezeichnete
Kante 524 dient in der mit der vorliegenden 5 gezeigten
Ansicht zur Abstützung
an einem korrespondierenden Falz 526. Die Kante einer hier
nicht gezeigten verstellbaren Fensterscheibe ist im Raum 522 aufnehmbar,
wobei zur Dichtung an der Fensterscheibe ebenfalls nicht gezeigte
Dichtkanten vorgesehen sind.