DE102004040323A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug, bei dem mindestens ein Ausgangssignal von mindestens einem Sensor (3) in einer Zentraleinheit (1) des Insassenschutzsystems verarbeitet wird, mit welcher der mindestens eine Sensor (3) über mindestens eine Leitung (2) verbunden ist, und die Zentraleinheit (1) die mindestens eine Leitung (2) auf Störungen überwacht. Die Zentraleinheit (1) verwendet eine erkannte Störung der mindestens einen Leitung (2) zur Plausibilisierung von weiteren Sensorsignalen, wenn vor dem Erkennen der Störung von mindestens einem Sensor (3) ein Crashereignis signalisiert wurde.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und eine entsprechende Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 9.
- Insassenschutzsysteme sollen die Unfallfolgen für die Insassen des Fahrzeugs beispielsweise bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug abmildern. Sie werden durch einem Auslösesignal aktiviert, das von einem Steuergerät für das Insassenschutzsystem oder einer Zentraleinheit gesendet wird. Das Auslösesignal wird durch die Verarbeitung der Sensordaten eines oder mehrerer Crash-Sensoren gebildet, die an unterschiedlichen Stellen im Fahrzeug angebracht sein können.
- Um das Auslöseverhalten von Insassenschutzsystemen in einem Fahrzeug zu verbessern, ist es bekannt, ein von zentral angeordneten Crash-Sensoren erzeugtes Auslösesignal mit einem oder mehreren Signalen von Assistenzsensoren, die in der Regel im Seiten- oder Frontbereich angeordnet sind, zu plausibilisieren, um das Risiko eines unerwünschten oder unerlaubten Auslösens des Insassenschutzsystems zu vermindern.
- Um den Verdrahtungsaufwand im Fahrzeug beim Einsatz vieler Assistenzsensoren zu verringern, werden daher diese Sensoren zunehmend über Bussysteme mit einer Zentraleinheit des Insassenschutzsystems verbunden. Diese Bussysteme bestehen aus ein- oder mehradrigen Leitungen, vorzugsweise aus zwei Leitungen, die sowohl als Versorgungs- als auch als Datenleitungen für jeweils mehrere Sensoren dienen. Ein Nachteil einer derartigen parallelen Anbindung der Sensoren besteht darin, daß es bei einer Störung der Busleitung wie beispielsweise einem Kurzschluß oder Abriß in der Regel zu einer Unterbrechung der Datenübertragung aller mit dieser Leitung verbundenen Sensoren, also zu einem Totalausfall des Systems kommt. Eine Störung einer Busleitung wird bei einem Insassenschutzsystem in der Regel von einer in der Zentraleinheit bzw. dem zentralen Steuergerät implementierten Diagnosefunktion erkannt und als Fehlerzustand gewertet. Die Zentraleinheit bricht daraufhin die Auswertung der Sensordaten ab und läuft in einem Notalgorithmus weiter, um noch eine Restfunktionalität des Insassenschutzsystems zu gewährleisten.
- Aus der WO 02/085676 A1 ist ein Datenbussystem für Sensoren eines Insassenschutzsystems bekannt, bei dem das Problem einer Datenbusstörung dadurch gelöst wird, daß mindestens zwei Datenbusstränge verwendet und zueinander redundante Sensoren unterschiedlichen Strängen zugeordnet werden. Aufgrund dieser Redundanz ist das Insassenschutzsystem auch bei einer Störung eines der beiden Stränge noch funktionsfähig. Allerdings ist diese Lösung mit einem sehr hohen Verdrahtungsaufwand und damit hohen Kosten verbunden.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug und eine entsprechende Vorrichtung vorzuschlagen, durch die ein verbessertes Auslösen des Insassenschutzsystems trotz einer Störung einer Busleitung des Insassenschutzsystems erreicht wird.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug mit den Merkmalen von Anspruch 1 und eine entsprechende Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 9 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
- Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, eine erkannte Störung einer Leitung unter bestimmten Voraussetzungen zum Plausibilisieren anderer Sensorsignale zu verwenden. Insbesondere wird das Auftreten einer Störung einer Leitung in Verbindung mit einer Auswertung der bis zum Zeitpunkt der Störung erhaltenen Sensordaten genutzt, um ein Plausibilisierungssignal zu erzeugen.
- Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug, bei dem mindestens ein Ausgangssignal von mindestens einem Sensor in einer Zentraleinheit des Insassenschutzsystems verarbeitet wird, mit welcher der mindestens eine Sensor über mindestens eine Leitung verbunden ist, und die Zentraleinheit die mindestens eine Leitung auf Störungen überwacht. Die Zentraleinheit verwendet eine erkannte Störung der mindestens einen Leitung zur Plausibilisierung von weiteren Sensorsignalen , wenn vor dem Erkennen der Störung von mindestens einem Sensor ein Crashereignis signalisiert wurde. Damit kann die Zentraleinheit auch bei Auftreten einer Leitungsstörung mit der nahezu vollständigen Funktionalität des Insassenschutzsystems weiterarbeiten, anstatt wie bisher in einen Notalgorithmus zum Aufrechterhalten einer Restfunktionalität des Insassenschutzsystems umzuschalten.
- Vorzugsweise wertet die Zentraleinheit kontinuierlich die vom mindestens einen Sensor empfangenen Signale aus und überprüft die Signale daraufhin , ob eine Störung der mindestens einen Leitung vorliegt, um möglichst schnell eine Störung zu detektieren. Alternativ könnte die Zentraleinheit die empfangenen Sensorsignale auch diskontinuierlich zu periodischen Zeitpunkten auswerten, wodurch der Aufwand des Auswertens in der Zentraleinheit verringert werden kann, eine Störung aber möglicherweise etwas zeitlich verzögert gegenüber einer kontinuierlichen Auswertung erkannt wird.
- Insbesondere prüft die Zentraleinheit bei Vorliegen einer Störung, ob die zum Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensorsignale ein Crashereignis signalisieren.
- Die Zentraleinheit erzeugt ein Plausibilitätssignal zum Plausibilisieren weiterer Sensorsignale vorzugsweise dann, wenn die zum Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensorsignale ein Crashereignis signalisiert haben. Dadurch ist gewährleistet, daß das Plausibilitätssignal nur in Fällen erzeugt wird, für die es auch tatsächlich benötigt wird. Wurde kein Crashereignis signalisiert, ist in der Regel auch keine Auslösung von Schutzmitteln des Insassenschutzsystems erforderlich, so daß auch kein Plausibilitätssignal benötigt wird.
- Beispielsweise kann die Zentraleinheit die mindestens eine Leitung auf einen Abriß als Störung überwachen, indem sie einen Abriß detektiert, wenn sie die Verbindung zum mindestens einen Sensor als hochohmig diagnostiziert. Bei einem Crash des Fahrzeugs treten häufig derart große Verformungen der Fahrzeugkarosserie auf, daß der Abriß einer oder mehrerer Leitungen zwischen Sensoren und Zentraleinheit des Insassenschutzsystems sehr wahrscheinlich ist. Derartige Leitungsabrisse weisen daher fast immer auf einen Crash des Fahrzeugs hin.
- Außerdem kann die Zentraleinheit die mindestens eine Leitung auf einen Kurzschluß als Störung überwachen, indem sie einen Kurzschluß detektiert, wenn sie die Verbindung zum mindestens einen Sensor als niederohmig diagnostiziert. Kurzschlüsse mit Masse oder auch einer elektrischen Spannung wie beispielsweise der Bordnetzspannung des Fahrzeugs treten im Falle eines Crashs ebenfalls häufig auf und indizieren daher in der Regel ein Crashereignis.
- Ferner kann die Zentraleinheit die mindestens eine Leitung auf eine Störung überwachen, indem sie vom mindestens einen Sensor empfangene Signale untersucht und bei Auftreten von signifikanten Abweichungen der Signalverläufe von typischen Signalverläufen eine Störung detektiert. In diesem Fall analysiert die Zentraleinheit die Sensorsignale und leitet aus der Analyse eine Störung ab. Beispielsweise kann es bei sporadisch auftretenden Leitungsunterbrechungen, Wackelkontakten oder dergleichen Störungen der Leitung in Falle eines Crashs zu signifikanten Abweichungen der Sensorsignale, beispielsweise zu Sprüngen der Sensorausgangsspannungen kommen.
- Um einen Fahrzeugsinsassen über eine Störung von Leitungen des Insassenschutzsystems zu informieren, aktiviert die Zentraleinheit in einer bevorzugten Ausführungsform bei der Detektion einer Störung der mindestens einen Leitung ein Anzeigeelement zum Anzeigen eines Systemfehlers. Dadurch wird frühzeitig auf Leitungsprobleme hingewiesen, so daß eine Inspektion des Insassenschutzsystems vorgenommen werden kann.
- Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug mit einer Zentraleinheit , die ausgebildet ist, um mindestens ein Ausgangssignal von mindestens einem Sensor , der über mindestens eine der Leitungen mit der Zentraleinheit verbunden ist, zu verarbeiten. Die Zentraleinheit ist ferner ausgebildet , eine erkannte Störung der mindestens einen Leitung zur Plausibilisierung von weiteren Sensorsignalen zu verwenden, wenn vor dem Erkennen der Störung von mindestens einem Sensor ein Crashereignis signalisiert wurde.
- Vorzugsweise ist die Zentraleinheit ausgebildet , kontinuierlich die vom mindestens einen Sensor empfangenen Signale auszuwerten und die Signale daraufhin zu überprüfen, ob eine Störung der mindestens einen Leitung vorliegt.
- Weiterhin kann die Zentraleinheit ausgebildet sein, um bei Vorliegen einer Störung zu prüfen, ob die zum Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensorsignale ein Crashereignis signalisieren.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zentraleinheit ausgebildet , ein Plausibilitätssignal zum Plausibilisieren weiterer Sensorsignale zu erzeugen, wenn die zum Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensorsignale ein Crashereignis signalisiert haben.
- Die Zentraleinheit kann ausgebildet sein, um einen Abriß der Leitung zu erkennen, wenn sie die Verbindung zum mindestens einen Sensor als hochohmig diagnostiziert.
- Ferner kann die Zentraleinheit ausgebildet sein, umeinen Kurzschluß in der Leitung zu erkennen, wenn sie die Verbindung zum mindestens einen Sensor als niederohmig diagnostiziert.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zentraleinheit ausgebildet, bei Detektion einer Störung der mindestens einen Leitung ein Anzeigeelement zum Anzeigen eines Systemfehlers zu aktivieren.
- Der mindestens eine Sensor kann ein Sensor zur Erfassung einer Beschleunigung, eines Drucks, einer Materialverformung, einer Drehrate oder eines Körperschalls sein. Es können aber auch optische, Bildsensoren oder auch Ultraschallsensoren, die zur Überwachung beispielsweise des Umfelds vorgesehen sind, eingesetzt werden. Jede Art von Sensor, die zur Crasherkennung geeignet ist, kann hinsichtlich Auftreten eines Crashereignisses und Störungen in der Leitung überwacht werden.
- Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
- In der Beschreibung, in den Ansprüchen, in der Zusammenfassung und in den Zeichnungen werden die in der hinten angeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet.
- Die Zeichnungen zeigen in:
-
1 ein Flussdiagramm zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals; -
2 eine Darstellung einer Sensorbusanordnung mit einer Zentraleinheit und einer Steuereinheit für das Insassenschutzsystem gemäß der Erfindung; -
3 einen beispielhaften Verlauf eines Sensorausgangssignals im Fall einer auftretenden Störung in der Leitung bei Auftreten eines Crashereignisses; und -
4 einen beispielhaften Verlauf eines Sensorausgangssignals im Fall einer auftretenden Störung in der Leitung ohne Crashereignis. - In
1 ist ein Flußdiagramm abgebildet, welches die Verfahrensschritte zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals gemäß der Erfindung darstellt. Dabei wertet in einem Schritt S01 eine Zentraleinheit des Insassenschutzsystems eines Fahrzeugs kontinuierlich die von einem Sensor über eine Leitung gelieferten Daten aus. In einem darauffolgenden Schritt S02 überprüft die Zentraleinheit das Sensorsignal daraufhin, ob eine Störung in der Leitung vorliegt. Stellt die Zentraleinheit über eine Diagnosefunktion für Leitungen beispielsweise fest, daß eine hochohmige Verbindung zu einem Sensor besteht, kann sie einen Abriß der Leitung diagnostizieren. Ein Kurzschluß einer Leitung kann durch die Diagnosefunktion beispielsweise dann erkannt werden, wenn die Leitung einen Masseschluß oder eine Spannung aufweist, die normalerweise nicht auftritt. Ebenso kann die Zentraleinheit die empfangenen Sensorsignale analysieren. Zeigen die Sensorsignale beispielsweise ein ungewöhnliches Verhalten, z.B. ungewöhnliche sprunghafte Verläufe, kann ebenfalls auf eine Leitungsstörung geschlossen werden. - Wird eine Störung einer Leitung erkannt, wird in einem nächsten Schritt S03 überprüft, ob die bis zu dem Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensordaten ein Crashereignis signalisieren. Dies kann beispielsweise durch die Analyse der vor dem Erkennen der Störung aufgetretenen und in der Zentraleinheit abgespeicherten Sensorsignale bzw. -daten erfolgen. Die Signalisierung kann aber auch schon dann erfolgen, wenn die Zentraleinheit eine starke Aktivität eines oder mehrerer Sensorsignale detektiert. In einem derartigen Fall kann in der Zentraleinheit ein Bit gesetzt werden, daß ein Crashereignis signalisiert.
- Wenn ein Crashereignis signalisiert wurde, erzeugt die Zentraleinheit in einem Schritt S04 ein Plausibilitätssignal, das sie zum Plausibilisieren von weiteren Sensorsignalen verwendet. Wurde keine Crashereignis signalisiert, sendet die Zentraleinheit in einem Schritt S05 ein Signal an ein Anzeigeelement, um eine Leitungsstörung des Insassenschutzsystems zu signalisieren.
- In
2 ist eine Sensorbusanordnung mit einer Zentraleinheit1 und einem Schutzmittel8 eines Insassenschutzsystems dargestellt. Mehrere Sensoren3 sind über zwei Busleitungen2 mit der Zentraleinheit1 verbunden. Eine der beiden Busleitungen2 dient zur Spannungsversorgung der angeschlossenen Sensoren3 von der Zentraleinheit1 aus und die andere Busleitung zur Signal- bzw. Datenübertragung von einem Sensor3 zur Zentraleinheit1 . - Die Sensoren
3 sind an verschiedenen Orten im Fahrzeug angebrachte Sensoren in verschiedenen Ausführungsformen. Insbesondere zur Crasherkennung verwendete Sensoren sind beispielsweise Sensoren zur Erfassung einer Beschleunigung bzw. einer Geschwindigkeit, des Drucks, des Körperschalls, der Drehrate oder einer Materialverformung. Weiterhin werden auch optische, Bild- oder Ultraschallsensoren verwendet. Über die Schnittstelle9 ist eine Anbindung weiterer Sensoren zur Crasherkennung möglich. - Die Zentraleinheit
1 umfaßt einen Mikrocontroller5 , in dem ein Algorithmus zur Crasherkennung4 implementiert ist. Dieser Algorithmus implementiert beispielsweise den Vergleich eines durch einen oder mehrere der Sensoren3 gemessenen Beschleunigungs- oder Geschwindigkeitssignal mit einem Schwellwert. Wird dieser Schwellwert überschritten, wird ein Auslösesignal7 zum Aktivieren des Schutzmittels8 erzeugt. In die Auslöseentscheidung des Algorithmus4 können auch Sensorsignale von optischen Sensoren wie beispielsweise CV (Closed Velocity)-Sensoren eingehen, die das Umfeld des Fahrzeugs überwachen. Das vom Algorithmus4 erzeugte Auslösesignal7 für das Schutzmittel8 wird dadurch erzeugt, daß die einzelnen Auslösesignale, die durch Vergleich der einzelnen Sensorsignale mit Schwellwerten generiert wurden, mit dem Plausibilisierungssignal, das in der Zentraleinheit1 aus einer erkannten Störung in den Leitungen2 gebildet wird, verknüpft wird. - Im folgenden wird genauer die Verarbeitung von Sensorsignalen beschrieben. Ein Sensor
3 liefert der Zentraleinheit1 über die Leitung2 ein Signal, das von einem A/D-Wandler6 in eine digitales Signal umgewandelt und vom Mikrocontroller5 verarbeitet wird. Die in der Zentraleinheit1 implementierte Diagnosefunktion überwacht kontinuierlich das Signal des Sensors3 , um eine Störung in der Leitung2 zu erkennen. Erkennt die Diagnosefunktion eine Störung der Leitung2 , definiert sie einen Zustand der ungültigen Datenübertragung zwischen Sensor3 und Zentraleinheit1 , andernfalls werden die Daten als gültig bewertet. Im Zustand der ungültigen Datenübertragung überprüft die Zentraleinheit1 daraufhin, ob zum Zeitpunkt der Störung ein Crashereignis signalisiert wurde, entweder durch den Sensor3 , der über die gestörte Leitung2 mit der Zentraleinheit1 verbunden ist, oder über einen anderen Sensor. Falls ein Crashereignis signalisiert wurde, erzeugt der Algorithmus4 der Zentraleinheit1 ein anhand der erkannten Störung und eines oder mehrerer weiterer Sensorsignal ein plausibilisiertes Auslösesignal7 , das an das Schutzmittel8 , z.B. einen Airbag, des Insassenschutzsystems zum Aktivieren übermittelt wird. Wird kein Crashereignis signalisiert, erzeugt die Zentraleinheit1 ein Signal für ein Anzeigeelement, das beispielsweise dem Nutzer des Fahrzeugs anzeigt, dass eine Störung in der Fahrzeugelektronik vorliegt, die umgehend beseitigt werden sollte, damit ein Funktionieren beispielsweise des Insassenschutzsystems gewährleistet ist. -
3 zeigt den typischen Verlauf eines gemessenen Sensorausgangssignals im Fall einer auftretenden Störung in der Leitung, wobei eine Unfallgefährdung vor dem Zeitpunkt der Störung ts in der Leitung erkennbar ist. In diesem Fall ist das Sensorausgangssignal eine Spannung, die beispielsweise von einem Beschleunigungssensor geliefert wird und einer gemessenen Beschleunigung entspricht. Bis zum Zeitpunkt der Störung ts in der Leitung bewertet die Zentraleinheit die vom Sensor gelieferten Sensordaten als gültige Daten. Die in der Zentraleinheit implementierte Diagnosefunktion geht zum Zeitpunkt ts vom Zustand der gültigen Datenübertragung14 in den Zustand der ungültigen Datenübertragung15 über, da ein Kurzschluß11 in der Leitung oder ein Abriß12 der Leitung anhand des Signalverlaufs erkannt worden ist. Da der Signalverlauf40 des Sensorausgangssignals eine deutliche Unfallgefährdung erkennen lässt, die vom Algorithmus zur Crasherkennung ermittelt wurde, sendet die Zentraleinheit nun ein plausibilisiertes Auslösesignal7 an das Insassenschutzsystem8 . - Analog dazu ist in
4 ein typischer Verlauf eines gemessenen Sensorausgangssignals im Fall einer auftretenden Störung in der Leitung dargestellt, wobei keine Unfallgefährdung vor dem Zeitpunkt der Störung ts in der Leitung erkennbar ist. Auch hier ist als Sensorausgangssignal eine Spannung dargestellt, die beispielsweise von einem Beschleunigungssensor geliefert wird und einer gemessenen Beschleunigung entspricht. Bis zum Zeitpunkt ts befindet sich die Sensordatenübertragung im Zustand der gültigen Datenübertragung14 , danach im Zustand der ungültigen Datenübertragung15 . Die in der Zentraleinheit implementierte Diagnosefunktion erkennt ab dem Zeitpunkt ts eine Störung in der Leitung, die einem Kurzschluss11 oder einem Abriß12 der Leitung entspricht. Da der Signalverlauf41 des Sensorausgangssignals vor dem Zeitpunkt ts keine Unfallgefährdung anzeigt, erfolgt lediglich die Aktivierung eines Anzeigeelements für den Nutzer des Fahrzeugs, das eine Störung in der Fahrzeugelektronik meldet, die nicht crashbedingt entstanden ist und die unter Umständen das sichere Funktionieren des Insassenschutzsystems verhindert und daher schnellstmöglich beseitigt werden sollte. -
- 1
- Zentraleinheit
- 2
- Busleitung
- 3
- Sensor
- 4
- Algorithmus
- 5
- Mikrocontroller
- 6
- A/D-Wandler
- 7
- Auslösesignal
- 8
- Schutzmittel
- 9
- mögliche Anbindung weiterer Sensoren
- 11
- Sensorsignalverlauf bei einem Kurzschluß in der Leitung
- 12
- Sensorsignalverlauf bei einem Abriß der Leitung
- 13
- Störereignis
- 14
- Zustand der gültigen Datenübertragung vom Sensor zur
- Zentraleinheit
- 15
- Zustand der ungültigen Datenübertragung vom Sensor zur
- Zentraleinheit
- 40
- Sensorsignalverlauf bei erkennbarer Unfallgefährdung
- 41
- Sensorsignalverlauf ohne erkennbare Unfallgefährdung
- S01-S05
- Verfahrensschritte
Claims (17)
- Verfahren zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug, bei dem mindestens ein Ausgangssignal von mindestens einem Sensor (
3 ) in einer Zentraleinheit (1 ) des Insassenschutzsystems verarbeitet wird, mit welcher der mindestens eine Sensor (3 ) über mindestens eine Leitung (2 ) verbunden ist, und die Zentraleinheit (1 ) die mindestens eine Leitung (2 ) auf Störungen überwacht, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (1 ) eine erkannte Störung der mindestens einen Leitung (2 ) zur Plausibilisierung von weiteren Sensorsignalen verwendet, wenn vor dem Erkennen der Störung von mindestens einem Sensor (3 ) ein Crashereignis signalisiert wurde. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) kontinuierlich die vom mindestens einen Sensor (3 ) empfangenen Signale auswertet (S01) und die Signale daraufhin überprüft, ob eine Störung der mindestens einen Leitung vorliegt (S02). - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) bei Vorliegen einer Störung prüft, ob die zum Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensorsignale ein Crashereignis signalisieren (S03). - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) ein Plausibilitätssignal zum Plausibilisieren weiterer Sensorsignale erzeugt, wenn die zum Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensorsignale ein Crashereignis signalisiert haben (S04). - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) die mindestens eine Leitung (2 ) auf einen Abriß als Störung überwacht, indem sie einen Abriß detektiert, wenn sie die Verbindung zum mindestens einen Sensor (3 ) als hochohmig diagnostiziert. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit die mindestens eine Leitung (
2 ) auf einen Kurzschluß als Störung überwacht, indem sie einen Kurzschluß detektiert, wenn sie die Verbindung zum mindestens einen Sensor (3 ) als niederohmig diagnostiziert . - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit die mindestens eine Leitung (
2 ) auf eine Störung überwacht, indem sie vom mindestens einen Sensor (3 ) empfangene Signale untersucht und bei Auftreten von signifikanten Abweichungen der Signalverläufe von typischen Signalverläufen eine Störung detektiert. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) bei der Detektion einer Störung der mindestens einen Leitung (2 ) ein Anzeigeelement zum Anzeigen eines Systemfehlers aktiviert. - Vorrichtung zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug mit einer Zentraleinheit (
1 ), die ausgebildet ist, um mindestens ein Ausgangssignal von mindestens einem Sensor (3 ), der über mindestens eine der Leitungen (2 ) mit der Zentraleinheit (1 ) verbunden ist, zu verarbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (1 ) ferner ausgebildet ist, eine erkannte Störung der mindestens einen Leitung (2 ) zur Plausibilisierung von weiteren Sensorsignalen zu verwenden, wenn vor dem Erkennen der Störung von mindestens einem Sensor (3 ) ein Crashereignis signalisiert wurde. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) ausgebildet ist, kontinuierlich die vom mindestens einen Sensor (3 ) empfangenen Signale auszuwerten (S01) und die Signale daraufhin zu überprüfen, ob eine Störung der mindestens einen Leitung vorliegt (S02). - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) ausgebildet ist, um bei Vorliegen einer Störung zu prüfen, ob die zum Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensorsignale ein Crashereignis signalisieren (S03). - Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) ausgebildet ist, ein Plausibilitätssignal zum Plausibilisieren weiterer Sensorsignale zu erzeugen, wenn die zum Zeitpunkt der Störung vorliegenden Sensorsignale ein Crashereignis signalisiert haben (S04). - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) ausgebildet ist, um einen Abriß der Leitung (2 ) zu erkennen, wenn sie die Verbindung zum mindestens einen Sensor (3 ) als hochohmig diagnostiziert. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) ausgebildet ist, um einen Kurzschluss in der Leitung (2 ) zu erkennen, wenn sie die Verbindung zum mindestens einen Sensor (3 ) als niederohmig diagnostiziert . - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) ausgebildet ist, die mindestens eine Leitung (2 ) auf eine Störung zu überwachen, indem sie vom mindestens einen Sensor (3 ) empfangene Signale untersucht und bei Auftreten von signifikanten Abweichungen der Signalverläufe von typischen Signalverläufen eine Störung detektiert. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (
1 ) ausgebildet ist, bei Detektion einer Störung der mindestens einen Leitung (2 ) ein Anzeigeelement zum Anzeigen eines Systemfehlers zu aktivieren. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16 dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Sensor (
3 ) ein Sensor zur Erfassung einer Beschleunigung, eines Drucks, einer Materialverformung, einer Drehrate oder eines Körperschalls ist.
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DE200410040323 Withdrawn DE102004040323A1 (de) | 2004-08-20 | 2004-08-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Plausibilisierungssignals für das Auslösen eines Insassenschutzsystems in einem Fahrzeug |
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Country | Link |
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