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Die
Erfindung betrifft allgemein Sicherheitssysteme und insbesondere
Videoüberwachungssysteme
zur Erkennung von Bewegungen und zur Alarmierung, sowie ein Verfahren
zu deren Betrieb.
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Zum
Schutz von Eigentum und insbesondere von Gebäuden wird schon seit längerer Zeit
das Mittel der Videoüberwachung
genutzt. Die ständige Überwachung
von Bildern, welche von Überwachungskameras
geliefert werden, durch Wachpersonal ist jedoch mit hohen Kosten
verbunden.
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Es
wurden daher Versuche unternommen, aus den Bildern von Überwachungskameras
automatisch Bewegungsinformationen zu extrahieren, um so bei einer
erkannten Bewegung im überwachten
Bereich beispielsweise einen Alarm auszulösen.
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Beispielsweise
aus der
DE 196 01 005 ist
ein videobasiertes Verfahren zur Detektion von bewegten Objekten
innerhalb einer zu überwachenden
Fläche
bekannt. Bei dem in der
DE 196
01 005 beschriebenen Verfahren wird eine Szene mit einer
Videokamera beobachtet, welche eine Videobildfolge liefert. Durch
eine Analyse dieser Videobildfolge lassen sich bewegte Objekte erkennen.
Allerdings werden in bestimmten Situationen mit diesem Verfahren
auch Objekte detektiert, deren Erkennung an sich nicht erwünscht ist,
da eine Zuordnung zu realen Objekten nicht immer eindeutig ist.
Außerdem
lassen sich beispielsweise bewegte Lichtkegel oder bewegte Schatten
nicht als Störungen
erkennen.
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Eine
prinzipielle Schwierigkeit der Erkennung von Bewegungsinformationen
liegt darin, dass ein von einer Kamera aufgenommenes Bild immer zweidimensional
ist, so dass das gleiche Objekt abhängig vom Aufenthaltsort und
damit abhängig
von der Position im Bild unterschiedlich große Bildflächen bedeckt.
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Zur
Vermeidung von Störungen
und zur Verbesserung des Erkennungsverhaltens ist in der
DE 197 09 799 eine Einrichtung
zur Videoüberwachung einer
Fläche
angegeben, bei der einer Videokamera eine zweite Videokamera zur
optischen Erfassung derselben Fläche
zugeordnet ist. Aufgrund der unterschiedlichen Blickwinkel der beiden
Videokameras lassen sich dreidimensionale Informationen über die erfasste
Fläche
gewinnen. Dazu sind allerdings jeweils zwei Kameras notwendig mit
den entsprechenden Digitalisierungseinheiten und sonstigen mechanischen
Bauelementen wie beispielsweise Mast oder Befestigungsarm. Hierdurch
entsteht ein doppelter Installations- und Kostenaufwand.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen,
wie die Erkennung bewegter Objekte durch ein kameragestütztes Sicherheitssystem
verbessert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen umschrieben.
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Dementsprechend
löst die
Erfindung das technische Problem zum einen durch ein Verfahren zum Überwachen
eines räumlichen
Bereiches, insbesondere zum Überwachen
von Innen- und Außenbereichen
von Gebäuden,
das die folgenden Schritte aufweist:
- – Bereitstellen
zumindest einer Kamera, welche den räumlichen Bereich optisch erfasst,
- – Festlegen
einer Zuordnungsvorschrift, durch die zumindest einer Teilfläche eines
von der Kamera erzeugten, digitalisierten Bildes ein Wert zugeordnet
werden kann, welcher ein Maß für die Entfernung
eines Objektes von der Kamera angibt, dem die zumindest eine Teilfläche zugeordnet
werden kann,
- – Erzeugen
einer ersten Bildaufnahme des räumlichen
Bereiches mittels der zumindest einen Kamera,
- – Digitalisieren
der ersten Bildaufnahme,
- – Erzeugen
einer zweiten, zur ersten zeitlich versetzten, Bildaufnahme des
räumlichen
Bereiches mittels der zumindest einen Kamera,
- – Digitalisieren
der zweiten Bildaufnahme,
- – Ermitteln
von Unterschieden zwischen der ersten und zweiten Bildaufnahme,
und
- – Auswerten
der ermittelten Unterschiede unter Verwendung der Zuordnungsvorschrift.
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Für die Bewegungserkennung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden zwei Bildaufnahmen benötigt,
die in einem kurzen zeitlichen Abstand aufgenommen wurden. Die Unterschiede
zwischen den zwei Bildaufnahmen kann beispielsweise durch Vergleich
der Helligkeiten für
korrespondierende Bildpunkte oder Bildbereiche ermittelt werden.
Im einfachsten Fall kann dies durch Differenzbildung der jeweiligen
Helligkeitswerte erfolgen. Durch Auswertung des Differenzbildes
lassen sich Größe und Position
der Fläche
des Bildes ermitteln, welche sich in beiden Bildaufnahmen unterscheidet.
Für das
bewegte Objekt, auf das die Bildunterschiede hindeuten, lässt sich
mittels der Zuordnungsvorschrift ein Maß für die Entfernung des Objektes
von der Kamera angeben, woraus sich wiederum ein Maß für die reale Größe des bewegten
Objekts ableiten lässt.
Auf diese Weise kann die Zuverlässigkeit
beispielsweise der gezielten Erkennung von Personen deutlich erhöht und die
Häufigkeit
von Fehlalarmen reduziert werden. Insbesondere im Außenbereich
ist die Detektion mit dem erfindungsgemäßen Verfahren von großer Zuverlässigkeit.
Bewegungen, die durch Witterungseinflüsse, wie Durchzug von Wolken,
Schattenwurf, Schnee oder Regen im Bild erzeugt werden, können als
solche erkannt werden und führen
daher nicht zur Alarmauslösung.
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Vorteilhaft
wird die zumindest eine Teilfläche, der
durch die Zuordnungsvorschrift ein Wert zugeordnet werden kann,
durch zumindest einen Bildpunkt gebildet. Auf diese Weise kann besonders
vorteilhaft jedem Bildpunkt oder Pixel eines von der Kamera erzeugten,
digitalisierten Bildes ein Wert zugeordnet werden, so dass durch
die Zuordnungsvorschrift jedem Bildpunkt eine Entfernung von der
Kamera zugeordnet wird.
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Bevorzugt
wird zumindest zwei vorgegebenen Bildpunkten ein Wert als Maß für die Entfernung von
der Kamera zugeordnet. Auf Grundlage dieser vorgegebenen Werte kann
durch die Zuordnungsvorschrift ein Wert für weitere Teilflächen bzw.
Bildpunkte ermittelt werden. Insofern wird durch die Werte der vorgegebenen
Bildpunkte und der Zuordnungsvorschrift eine Fläche in drei Dimensionen aufgespannt, wobei
die Koordinaten durch die Position in der Bildebene und durch den
zugeordneten Entfernungswert gebildet werden. Die Erfinder haben
festgestellt, dass bei sechs vorgegebenen Bildpunkten, denen ein
Wert zugeordnet wird, besonders gute Ergebnisse erzielt werden.
Es liegt jedoch auch die Verwendung einer beliebigen anderen Anzahl
im Rahmen der Erfindung.
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Es
hat sich außerdem
als vorteilhaft erwiesen, die zumindest zwei vorgegebenen Bildpunkte am
Bildrand anzuordnen.
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Abhängig von
den Entfernungswerten, die den zumindest zwei vorgegebenen Bildpunkten
zugeordnet werden, kann es vorkommen, dass in bestimmten Bildbereichen
das Auswerten der ermittelten Unterschiede beispielsweise aufgrund
mangelnder Bildauflösung
nicht möglich
ist. Für
diesen Fall sieht das Verfahren vorteilhaft den Schritt des Ermittelns
von Bildbereichen in Abhängigkeit
der festgelegten Zuordnungsvorschrift vor, in denen das Auswerten
der ermittelten Unterschiede unter Verwendung der Zuordnungsvorschrift
nicht durchführbar
ist.
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Es
kann auch in bestimmten Bildbereichen eine Auswertung gar nicht
erwünscht
sein, beispielsweise weil dieser Bildbereich einen räumlichen
Bereich abbildet, der außerhalb
des zu überwachenden Gebietes
liegt oder weil dieser Bildbereich durch ein ortsfestes Objekt verdeckt
wird. Dementsprechend umfasst das Verfahren mit Vorteil den Schritt
des Festlegens von zumindest einem Bildbereich, in dem keine Unterschiede
zwischen der ersten und der zweiten Bildaufnahme ermittelt werden
oder in dem keine Auswertung der ermittelten Unterschiede erfolgt.
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Ein
Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
das Erkennen von bewegten Objekten im überwachten räumlichen
Bereich durch Auswerten der ermittelten Unterschiede zwischen zwei
in zeitlichem Abstand aufgenommenen Bildaufnahmen. Selbstverständlich lässt sich
mit dem beschriebenen Verfahren auch die Bewegungsrichtung und/oder
die Bewegungsgeschwindigkeit eines erkannten bewegten Objektes ermitteln.
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Besonders
vorteilhaft umfasst das Verfahren weiterhin die Schritte:
- – Ermitteln
und Auswerten von Unterschieden zwischen einer Vielzahl von ersten
und zweiten Bildaufnahmen,
- – Erkennen
von zeitlich wiederkehrenden, auf einen begrenzten räumlichen
Bereich beschränkten Bewegungen.
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Werden
zeitlich wiederkehrend Bewegungen erkannt, die auf einen begrenzten
Bildbereich beschränkt
sind, so können
diese ausgeblendet werden und bei einer weiteren Auswertung unberücksichtigt bleiben.
Dies ist deshalb besonders vorteilhaft, weil dadurch das Problem
häufiger
Fehlalarme beispielsweise durch Büsche oder Bäume, die durch Wind bewegt
werden, zumindest deutlich reduziert oder sogar nahezu vollständig gelöst werden
kann. Das Erkennen solcher Bewegungen kann durch das Ermitteln der
Bewegungsrichtung unterstützt
werden, da sich die Richtung bei solchen Bewegungen zeitlich stark ändert. Da
sich die Zuverlässigkeit
der Erkennung solcher Bewegungen durch häufiges Auftreten über einen
längeren
Zeitraum erhöht, wird
auf diese weise ein selbstlernender Effekt zum Ausblenden permanenter örtlicher
Bewegung erreicht.
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Wird
durch das Verfahren eine sicherheitsrelevante Bewegung erkannt,
so sieht das Verfahren vorteilhaft das Bewirken zumindest eines
Ereignisses vor. Das Bewirken eines Ereignisses kann beispielsweise
das Auslösen
eines Alarms umfassen.
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Zweckmäßigerweise
umfasst das Verfahren des Schritt des Regelns der Helligkeit und/oder
des Kontrastes und/oder der Bildlage des von der Kamera erzeugten
Bildes, um die Vergleichbarkeit zweier Bildaufnahmen zu gewährleisten.
Von der Güte
der Bildstabilisierung hängt
es mit ab, wie gut die Bildunterschiede ermittelt werden können.
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Für den Fall,
dass eine Kamera abgedeckt oder anderweitig sabotiert wird, sieht
das Verfahren vor, ein Ereignis zu bewirken, insbesondere eine Störungsmeldung
zu generieren, wenn die Kamera kein Signal liefert oder in einer
von der Kamera erzeugten Bildaufnahme keine Konturen erkannt werden.
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Vorteilhaft
umfasst das Verfahren außerdem die
Schritte
- – Messen
der Helligkeit in dem zu überwachenden
räumlichen
Bereich,
- – Ein-
und/oder Ausschalten einer Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit
der gemessenen Helligkeit. Auf diese Weise kann zu jeder Tageszeit ein
für die
Bewegungserkennung ausreichendes Licht gewährleistet werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Verfahren das Übertragen
zumindest einer Bildaufnahme und/oder einer Alarmmeldung und/oder
einer Störungsmeldung über ein
Netzwerk.
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Die
Erfindung löst
das technische Problem weiterhin durch ein Sicherheitssystem zum Überwachen
eines räumlichen
Bereiches, insbesondere zum Überwachen
von Innen- und Außenbereichen
von Gebäuden,
mit
- – zumindest
einer Kamera, welche den räumlichen
Bereich optisch erfasst,
- – eine
Einrichtung zum Speichern von zumindest einer ersten und einer zweiten
von der zumindest einen Kamera erzeugten, digitalisierten Bildaufnahme,
- – eine
Einrichtung zum Festlegen und Speichern einer Zuordnungsvorschrift,
durch welche zumindest einer Teilfläche eines von der zumindest
einen Kamera erzeugten, digitalisierten Bildes ein Wert zugeordnet
werden kann, welcher ein Maß für die Entfernung
eines Objektes von der Kamera angibt, dem die zumindest eine Teilfläche zugeordnet
werden kann,
- – eine
Einrichtung zum Ermitteln von Unterschieden zwischen einer ersten
und einer zweiten von der Kamera erzeugten digitalisierten Bildaufnahme,
und
- – eine
Einrichtung zum Auswerten von ermittelten Unterschieden unter Verwendung
der Zuordnungsvorschrift.
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Vorteilhaft
umfasst das Sicherheitssystem einen Speicher und/oder einen Mikroprozessor.
Der Speicher dient beispielsweise zum Zwischenspeichern der von
der Kamera erzeugten digitalisierten Bildaufnahmen und der ermittelten
Differenzbilder, sowie der Zuordnungsvorschrift und weiterer, für die Auswertung
erforderlicher Parameter. Der Mikroprozessor dient beispielsweise
zum Auswerten von ermittelten Unterschieden unter Verwendung der
Zuordnungsvorschrift. Das Sicherheitssystem kann zum Beispiel auch
ein Computersystem mit einem darauf installierten Computerprogramm
umfassen.
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Zweckmäßigerweise
umfasst das Sicherheitssystem außerdem zumindest eine Eingabeeinrichtung,
insbesondere eine Tastatur oder ein Zeigegerät, und/oder eine Ausgabeeinrichtung,
insbesondere einen Monitor.
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Mit
besonderem Vorteil weist das Sicherheitssystem eine Einrichtung
zum Anschliessen an ein Netzwerk auf. Bei dem Netzwerk kann es sich zum
Beispiel um ein LAN (Local Area Network) oder um ein WAN (Wide Area
Network) handeln, wobei ein WAN auch ein Telefonnetz umfassen kann.
Hierdurch wird es beispielsweise ermöglicht, bei Erkennen einer
sicherheitsrelevanten Bewegung automatisch eine Alarmmeldung und/oder
die aktuelle Bildaufnahme der Kamera, sowie gegebenenfalls für einen
vorgegebenen Zeitraum weitere Bildaufnahmen an eine Fernüberwachungszentrale über das
Netzwerk zu übertragen.
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Zur
Anpassung an sich ändernde
Helligkeiten, insbesondere im Freilandeinsatz, weist das Sicherheitssystem
bevorzugt einen Helligkeits-Sensor und/oder eine Beleuchtungseinrichtung
auf.
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Vorteilhaft
umfasst das Sicherheitssystem außerdem einen Massenspeicher
zum Archivieren digitalisierter Bildaufnahmen. Mit heutigen Massenspeichern
und üblichen
Bildauflösungen
lassen sich so Bildaufnahmen von mehreren Wochen speichern.
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Vorteilhaft
umfasst das Sicherheitssystem weiterhin eine Einrichtung zum Erkennen
von Bewegungen und/oder Bewegungsrichtungen, sowie besonders vorteilhaft
eine Einrichtung zum Erkennen zeitlich wiederkehrender, auf einen
begrenzten räumlichen
Bereich beschränkter
Bewegungen.
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Wie
bereits oben beschrieben, kann es vorkommen, dass in bestimmten
Bildbereichen das Auswerten der ermittelten Unterschiede zwischen
zwei Bildaufnahmen unter Verwendung der Zuordnungsvorschrift beispielsweise
aufgrund mangelnder Bildauflösung
nicht möglich
ist. Dementsprechend weist das Sicherheitssystem vorteilhaft eine
Einrichtung zum Ermitteln von Bildbereichen in Abhängigkeit
der gespeicherten Zuordnungsvorschrift auf, in denen das Auswerten
von ermittelten Unterschieden unter Verwendung der Zuordnungsvorschrift
nicht durchführbar
ist.
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Beispielsweise
für das
Festlegen von Bildbereichen, in denen keine Auswertung erfolgen
soll, umfasst das Sicherheitssystem bevorzugt eine Einrichtung zum
Festlegen von Bildbereichen mittels einer Eingabeeinrichtung.
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Zur
Bildstabilisierung umfasst das Sicherheitssystem bevorzugt eine
Einrichtung zum Ermitteln der Helligkeit und/oder des Kontrastes
und/oder der Bildlage einer digitalisierten Bildaufnahme.
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Für eine Alarmierung
vor Ort weist das Sicherheitssystem vorteilhaft eine Einrichtung
zur Alarmierung, insbesondere einen Lautsprecher und/oder ein Alarmlicht
auf. Über
den Lautsprecher kann bei Erkennen einer sicherheitsrelevanten Bewegung
beispielsweise eine gespeicherte Sprachnachricht ausgegeben werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen in den Zeichnungen gleiche
oder ähnliche
Teile.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems,
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2 eine
schematische Darstellung einer Benutzerschnittstelle eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems,
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3 eine
Darstellung einer Bedienoberfläche
einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems,
und
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4 eine
Darstellung einer weiteren Bedienoberfläche einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems 1.
In dieser Ausführungsform
umfasst das Sicherheitssystem 1 ein Computersystem 40 mit
einem Mikroprozessor 42 und einem Speicher 44,
sowie eine Schnittstelle 46 zum Anschliessen von Videokameras 10, 20 und 30 und
eine Schnittstelle 48 zum Anschliessen an ein Netzwerk 60.
Außerdem
sind Ein- und Ausgabeeinrichtungen 50 vorgesehen, die vorzugsweise
eine Tastatur, ein Zeigegerät
und einen Monitor umfassen. An das Netzwerk sind in diesem Ausführungsbeispiel
weitere Computersysteme 71 bis 73 angeschlossen.
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In 1 sind
nur drei Kameras 10, 20 und 30 beispielhaft
dargestellt, es kann aber auch eine größere Anzahl von Kameras an
das System angeschlossen werden. Als Kameras können preiswerte Modelle mit
analogem Signalausgang eingesetzt werden, wenn beispielsweise die
Schnittstelle 46 zum Digitalisieren der analogen Signale
ausgebildet ist. Zu diesem Zweck können bevorzugt entsprechend
ausgebildete Computer-Einsteckkarten, sogenannte Grabberkarten,
verwendet werden, an die typischerweise gleichzeitig maximal 8 Videokameras angeschlossen
werden können.
Durch den Einsatz mehrerer Grabberkarten lässt sich eine Anzahl von Videokameras
gleichzeitig betreiben, die für
nahezu alle Einsatzzwecke ausreichend ist. Vorzugsweise weisen die
Kameras keine mechanisch bewegten Teile auf und sind einfach zu
montieren.
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Die
von den Videokameras 10, 20 und 30 gelieferten
analogen Videosignale werden in der Schnittstelle 46 digitalisiert
und im Speicher 44 gespeichert.
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Jedem
Bildpunkt einer digitalisierten Bildaufnahme wird unter Verwendung
einer speziellen Zuordnungsvorschrift ein Entfernungswert zugeordnet, analog
einer perspektivischen Verzerrung zur Korrektur der Tiefe des Bildinhaltes.
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Hiermit
wird sichergestellt, dass in Bezug auf die Auswertung eine Person
vor der Kamera genauso groß ist
wie in einigen Metern Entfernung.
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Die
für die
Parametrierung der Zuordnungsvorschrift verwendete Benutzerschnittstelle
ist in 2 schematisch dargestellt. In dem Bild 100 sind rechts
und links am Bildrand insgesamt sechs Bildpunkte 201 bis 206 vorgegeben.
Für jeden
der vorgegebenen Bildpunkte 201 bis 206 ist ein
entsprechendes Eingabefeld 301 bis 306 vorgesehen,
in dem für den
entsprechenden vorgegebenen Bildpunkt ein Wert als Maß für die Entfernung
von der Kamera eingegeben wird. Zur Unterstützung bei der Festlegung der
Entfernungsparameter kann ein Symbol 110 auf der Bildfläche dargestellt
werden, das die Größe einer
Person repräsentiert,
die sich an dieser Position im Bild aufhält. Das Symbol kann mittels
eines Zeigegerätes
auf der Bildfläche
bewegt werden. Die Größe des Symbols
variiert dabei entsprechend der in den Eingabefeldern eingetragenen
Entfernungsparameter. Bei den in 2 beispielhaft
eingetragenen Werten wird das Symbol bei einer zum rechten Bildrand hin
verschobenen Position 120, als auch bei einer zum oberen
Bildrand hin verschobenen Position 130, entsprechend kleiner
dargestellt. Die Größe des dargestellten
Symbols 110, 120 und 130 ist gleichzeitig ein
Maß für den der
entsprechenden Bildposition durch die Zuordnungsvorschrift zugeordneten
Entfernungswert. Für
die Eingabe der Entfernungsparameter können bestimmte Plausibilitätsregeln
vorgesehen sein, so dass beispielsweise die Entfernungsparameter
nicht von oben nach unten ansteigen dürfen, da Objekte im unteren
Bildbereich immer näher
zur Kamera liegen als Objekte im oberen Bildbereich.
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Es
kann vorkommen, dass bei Eintragen bestimmter Entfernungsparameter
in bestimmten Bildbereichen 140 das Auswerten von Bildunterschieden zwischen
zwei Bildaufnahmen unter Verwendung der Zuordnungsvorschrift beispielsweise
aufgrund mangelnder Bildauflösung
nicht möglich
ist. Diese Bildbereiche 140 können automatisch in Abhängigkeit
der eingetragenen Entfernungsparameter angezeigt werden.
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Jede
Kamera besitzt außerdem
frei definierbare Bildbereiche 150, in denen nicht detektiert
werden darf. Diese Bildbereiche 150 werden für die Auswertung
ausgeblendet.
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Aus
zwei zeitlich versetzt aufgenommenen und digitalisierten Bildaufnahmen
wird ein Differenzbild erzeugt, das die Unterschiede zwischen den
zwei zeitlich versetzt aufgenommenen Bildaufnahmen beinhaltet. Vorzugsweise
werden die zwei Bildaufnahmen in einem kurzen zeitlichen Abstand
aufgenommen. Es ist aber auch möglich,
die Differenz mit einer jeweils gleichen gespeicherten Referenzbildaufnahme
zu bilden. Dies ist jedoch im Außenbereich insbesondere aufgrund
der sich zeitlich ändernden
Lichtverhältnisse
problematisch.
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Das
so aufbereitete Differenzbild kann jetzt in Abhängigkeit verschiedener Parameter
ausgewertet werden. Die Parameter können dabei fest vorgegeben
und beispielsweise im Speicher 44 hinterlegt sein, oder
können
von einem Benutzer über
die Ein- und Ausgabeeinrichtungen 50 eingegeben werden.
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Über entsprechend
eingestellte Parameter kann ein gezieltes Ausblenden großer bewegter
Flächen,
wie z.B. Fahrzeugen, oder gezieltes Ausblenden von Lichtbewegungen
bei Nacht, wie zum Beispiel durch Autoscheinwerfer, erreicht werden.
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In 3 ist
eine Bedienoberfläche 300 einer bevorzugten
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
dargestellt. Über
diese Bedienoberfläche
können
die in Verbindung mit 2 beschriebenen Entfernungsparameter
vom Benutzer eingegeben werden, durch die die Zuordnungsvorschrift
festgelegt wird, mit der jedem Bildpunkt des Bildes 100 ein
Entfernungswert zugeordnet werden kann. Die Eingabemöglichkeiten
für weitere
Parameter sind ebenfalls der 3 zu entnehmen.
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In 4 ist
eine weitere Bedienoberfläche einer
bevorzugten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitssystems
dargestellt, über das
eine Vielzahl von Videokameras gesteuert wird.
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Um
den Scanvorgang für
eine hohe Anzahl von beispielsweise bis zu 16 Videokameras zu optimieren,
kann ein sogenannter Schnellscan eingesetzt werden, der jede Kamera
zweimal pro Sekunde abtastet, solange keine Bewegung erkannt wird.
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Dieser
Schnellscan prüft
die angelieferten Differenzbilder auf allgemeine Bewegung. Unabhängig von
den eingestellten Parametern meldet er „Ruhe vor der Kamera" oder „Bewegung". Bei „Bewegung" werden die Daten
vom Schnellscan sofort zur weiteren Auswertung weitergegeben. In
der weiteren Auswertung wird das Differenzbild weiter aufbereitet.
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Eine
Prioritätskontrolle
filtert die Fläche
aus, die sich zu bewegen scheint. Nachdem die Größe dieser Fläche vermessen
wurde und den eingestellten Parametern entspricht, wird von der
entsprechenden Kamera sofort eine weitere Bildaufnahme angefordert.
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Durch
die inzwischen verstrichene Zeit gelangt eine weitere Bildaufnahme
zur Auswertung, so dass jetzt die neue Bildaufnahme über ein
weiteres Differenzbild ausgewertet wird. Nachdem die Prioritätskontrolle
erneut die Fläche
ausgefiltert hat, werden die neuen Änderungen auf Dynamik zur vorhergehenden
Bewegung geprüft.
Sollte jetzt diese dynamische Änderung
zu gering sein, wird der Vorgang abgebrochen und zur nächsten Kamera
gewechselt. Bei Bewegungen, die den eingestellten Parametern entsprechen,
wird je nach Konfiguration beispielsweise der gesamte Bewegungsablauf
gespeichert und Alarm ausgelöst
oder die Bildaufnahmen, in denen Bewegung erkannt wurde zu einem
der Computersysteme 71 bis 73 übertragen und dort angezeigt.