DE10159704A1 - Fahrzeuglenkung und Betätigungsmotor einer elektromechanischen Fahrzeuglenkung - Google Patents
Fahrzeuglenkung und Betätigungsmotor einer elektromechanischen FahrzeuglenkungInfo
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Abstract
Bei einer Fahrzeuglenkung, mit einer vom Fahrer betätigbaren Lenkhandhabe, insbesondere Lenkhandrad, sowie einem den gelenkten Fahrzeugrädern zugeordneten elektromechanischen Stellaggregat, das wirkungsgemäß verbunden ist mit der Lenkhandhabe und mit einer Übertragungseinrichtung, zur Einstellung des Lenkwinkels der gelenkten Fahrzeugräder ist dem Stellaggregat ein Elektroantrieb zugeordnet, der einen mit mindestens zwei magnetischen Bereichen oder Magneten versehenen Rotor und mindestens zwei Statoren aufweist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeuglenkung, mit einer
vom Fahrer betätigbaren Lenkhandhabe, insbesondere Lenkhandrad,
sowie einem den gelenkten Fahrzeugrädern zugeordneten
elektromechanischen Stellaggregat, das wirkungsmäßig verbunden
ist mit der Lenkhandhabe und mit einer Übertragungseinrichtung,
zur Einstellung des Lenkwinkels der gelenkten Fahrzeugräder.
Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Betätigungsmotor
einer elektromechanischen Fahrzeuglenkung.
Bei Kraftfahrzeugen wird bei einer Betätigung des Lenkhandrads
vom Fahrer über ein Getriebe, insbesondere Kugelumlaufgetriebe
oder Zahnstangenlenkgetriebe, die Drehbewegung des Lenkhandrads
in eine Schwenkbewegung eines Lenkstockhebels bei einem
Kugelumlaufgetriebe bzw. ein Verschieben der Zahnstange
umgewandelt. Diese Bewegung wird über ggf. Zwischenhebel,
Spurstangengelenke, ein oder zwei Spurstangen (geteilte
Spurstange bei Einzelradaufhängung), und Spurstangenhebel auf
die lenkbaren Räder übertragen.
Dabei sind die heutigen Personenkraftfahrzeuge in der Regel mit
einer Servolenkung, meist einer hydraulischen Zahnstangen-
Servolenkung ausgestattet, bei der mittels hydraulischem Druck
eine Kraft erzeugt wird, um die rein mechanisch über die
Drehbewegung des Lenkrads durch den Fahrer aufgebrachte
Lenkkraft zu unterstützen. Es ist auch bekannt, die lenkbaren
Fahrzeugräder antriebsmäßig mit einem Servomotor zu koppeln,
welcher in Abhängigkeit von den zwischen Lenkhandrad und
gelenkten Fahrzeugrädern übertragenen Kräften bzw. Momenten
gesteuert wird, um die für das jeweilige Lenkmanöver an der
Lenkbetätigungseinrichtung notwendige Handkraft zu vermindern.
Das Verschwenken der Räder kann durch ein elektromechanisches
Stellaggregat erfolgen, das auf der einen Seite in Verbindung
steht mit der Lenkhandhabe und anderseits verbunden ist mit
einer Spurstange, zur Einstellung des Lenkwinkels der gelenkten
Fahrzeugrädern. Das elektromechanische Stellaggregat weist
dafür einen Elektroantrieb, das bedeutet einen elektronischen
Betätigungsmotor auf, der ein Antriebsmoment zum Verschwenken
der Räder erzeugt.
Der Erfindung liegt als Aufgabe die Bereitstellung einer
Fahrzeuglenkung und eines Betätigungsmotors einer
Fahrzeuglenkung der eingangs genannten Art zugrunde, die/der
einfach aufgebaut ist und eine hohe Funktionszuverlässigkeit
aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Lenkung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dem
Stellaggregat ein Elektroantrieb zugeordnet ist, der einen mit
mindestens zwei magnetischen Bereichen oder Magneten versehenen
Rotor und mindestens zwei Statoren oder Statorwicklungen,
vorzugsweise aber genau zwei Statoren oder Statorwicklungen,
aufweist. Der Vorteil dieser Erfindung ist es, dass im
Vergleich zu zwei separaten Elektroantrieben (Motoren) mit zwei
Rotoren hier nur ein Rotor notwendig ist. Da der Rotor im
wesentlichen ein mechanisches Bauteil darstellt, das durch eine
entsprechend Ausgestaltung selbst eine hohe Fehlersicherheit
und -toleranz aufweisen kann, ist es möglich, bei entsprechend
fehlersicheren elektronischen Komponenten der Lenkung insgesamt
eine hohe oder zumindest hinreichende Fehlersicherheit zu
gewährleisten.
Vorzugsweise ist die vom Fahrer betätigbare Lenkhandhabe nur
über eine elektronische Verbindungsleitung mit dem
Stellaggregat verbunden (Steer-by-wire-Lenkung). Das bedeutet,
die Erfindung wird vorzugsweise für eine Steer-by-wire-
Fahrzeuglenkung mit einem elektromechanischen Stellaggregat
verwendet. Eine mechanische oder eine hydraulische Verbindung
zwischen Lenkhandhabe und dem Stellaggregat ist demnach nicht
vorgesehen.
Es ist vorgesehen, dass die mindestens zwei Statoren separat
ansteuerbar oder regelbar sind. Damit wird die Fehlersicherheit
des Systems erhöht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es
vorgesehen, dass die mindestens zwei Statoren separat
ansteuerbar oder regelbar sind durch jeweils redundante
elektronische Baueinheiten. Unter dem Begriff "redundante
elektronische Baueinheit" ist hier eine Baueinheit mit einer
redundanten Architektur, mit vorzugsweise zwei
Elektronikeinheiten, wie Rechner oder Regler und ggf. Endstufen
oder Treibereinheiten, zu verstehen. Vorteilhaft sind diese
"fail-silent" ausgebildet. Dies bedeutet, dass sich die
elektronische Baueinheit im Fehlerfall ruhig verhält und keine
Steuerfunktionen auf andere Systembauteile ausübt. Durch
selbstständiges Überprüfen der elektronischen Baueinheit werden
Fehlfunktionen festgestellt, wobei mittels einer
Fehlererkennungsschaltung, beispielsweise einen Vergleicher,
eventuelle Abweichungen zwischen den aus den beiden
Elektronikeinheiten der redundanten Baueinheit ausgegebenen
Werten oder Signalen festgestellt werden, die dann zu einem
selbstständigen Abschalten der Baueinheit führen (fail-silent).
Insgesamt weist die erfindungsgemäße Fahrzeuglenkung somit
vorzugsweise zumindest vier, den zwei Statoren zugeordnete
Elektronikeinheiten auf.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es
vorgesehen, dass die elektronischen Baueinheiten der mindestens
zwei Statoren eine Fehlererkennung basierend auf lokalen
Signalen, wie Statorstrom oder Position des Rotors durchführen
und bei einem erkannten Fehler eine entsprechende Meldung an
das System der Fahrzeuglenkung ausgeben und den fehlerhaften
Stator abschalten. Daher ist das Stellaggregate so ausgelegt,
dass bei abgeschaltetem Stator durch den noch
funktionstüchtigen Stator die Lenkbetätigung erfolgt.
Nach der Erfindung wird jeder der mindestens zwei Statoren und
deren Baueinheiten zur Ansteuerung oder Regelung jeweils von
einer unabhängigen Energieversorgungsquelle versorgt. Damit
wird die Wahrscheinlichkeit eines Systemausfalls durch Ausfall
der elektronischen Energieversorgung für das Gesamtsystem stark
verringert, die Sicherheit wird erhöht. Die Energieversorgung
wird vorteilhaft durch eine Quelle für elektrischen Strom mit
einer gegenüber den herkömmlichen Fahrzeugbordnetzen (ca.
12 Volt) erhöhten elektrischen Spannung, insbesondere in einem
Bereich von 36 bis ca. 42 Volt.
Erfindungsgemäß sind die mindestens zwei Statoren und zumindest
ein Teilbereich des Rotors mit den mindestens zwei magnetischen
Bereichen oder Magneten und Elektroantriebs in einem
gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Gegenüber einem System mit zwei
Elektroantrieben in zwei Gehäusen mit jeweils einer Lagerung
eines Rotors im Gehäuse wird der Bauteileaufwand stark
reduziert.
Es ist vorgesehen, dass die Statoren an dem Gehäuse oder ein
mit dem Gehäuse kraftschlüssig verbundenem Bauteil angeordnet
sind und der Rotor über eine Lagerung, vorzugsweise zumindest
ein Festlager und ein Loslager mit dem Gehäuse oder ein mit dem
Gehäuse kraftschlüssig verbundenem Bauteil drehbar gelagert
ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es
vorgesehen, dass die Fahrzeuglenkung zumindest eine als
Schubstange ausgebildete Lenkstange aufweist, die in ihrer
Verlängerung verbunden ist mit Spurstangen für die beiden
lenkbaren Räder und bei der koaxial zur Lenkstangenachse der
eine Rotor und koaxial zum Rotor die mindestens zwei Statoren
vorgesehen sind und dass der Rotor über eine
Übertragungseinrichtung, insbesondere ein einziges Rotations-
/Rotations-Getriebe, mit einem Rotations-Translationswandler
verbunden ist, zur Einkopplung eines Antriebsmoments auf die
Lenkstange, so dass bei Betätigung des Elektroantriebs über ein
Verschieben der Lenkstange die Lenkfunktion sichergestellt
wird. Durch die Verwendung nur eines Rotations-/Rotations-
Getriebes - gegenüber zwei Getrieben bei Einsatz von zwei
Elektroantrieben - werden Bauraum und Kosten verringert.
Vorzugsweise ist der Rotor eine die Lenkstange in einem
Teilbereich umgebende Hohlwelle.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es
vorgesehen, dass die Übertragungseinrichtung ein Getriebe oder
eine Kupplung, vorzugsweise eine Planetengetriebe, ist.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, dass die
Übertragungseinrichtung Mittel zur direkten Kopplung mit dem
Rotations-Translationswandler aufweist. Der Rotations-
Translationswandler ist vorzugsweise als ein Gewindetrieb,
insbesondere als ein Kugelgewindetrieb ausgebildet.
Erfindungsgemäß weisen die Statoren eine Wicklung koaxial zur
Lenkstange und/oder der drehgelagerten Rotor weist
Permanentmagneten, vorzugsweise Seltenerdmagneten, insbesondere
Kobalt-Samarium oder Neodym-Magneten, auf.
Die Aufgabe wird auch durch einen Betätigungsmotor einer
elektromechanischen Fahrzeuglenkung gelöst, der dadurch
gekennzeichnet ist, dass er einen mit mindestens zwei
magnetischen Bereichen oder Magneten versehenen Rotor und
mindestens zwei Statoren oder Statorwicklungen aufweist.
Vorzugsweise sind die mindestens zwei magnetischen Bereiche
oder Magneten des Rotors und die mindestens zwei Statoren des
Betätigungsmotors innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses
angeordnet. Damit verbunden ist eine erhebliche Einsparung von
Bauraum und eine erhebliche Einsparung von Kosten.
Nach der Erfindung wird bei einem Ausfall oder einer Störung
eines der beiden Statoren bzw. der Baueinheiten zu deren
Ansteuerung oder Regelung durch den jeweils anderen,
funktionstüchtigen Stator die Steuerung der beiden
Fahrzeugräder sichergestellt.
Die erfindungsgemäße Fahrzeuglenkung wird nun anhand von drei
Abbildungen (Fig. 1 bis Fig. 3) beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Fahrzeuglenkung als Steer-by-wire-Lenkung,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Stellaggregat der Steer-by-
wire-Lenkung in schematischer Darstellung,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Stellaggregat der Steer-by-
wire-Lenkung mit Getriebe in schematischer
Darstellung.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Steer-by-wire-Lenkung in
einer schematischer Darstellung. Der Fahrer betätigt das
Lenkhandrad 1 oder ein ähnliches Bedienelement, z. B. einen
Sidestick, mit dem er seinen Fahrtrichtungswunsch vorgeben
kann. Der Fahrtrichtungswunsch wird in diesem Fall als
Drehwinkel des Lenkhandrads 1 durch Sensoren redundant erfasst
und auf elektronischem Wege einer Zentralsteuereinheit 2
mitgeteilt. Über einen Betätigungskraftsimulator 3 erhält der
Fahrer eine haptische Rückwirkung bei der Lenkbetätigung.
Vorzugsweise kann diese Rückwirkung bei Bedarf verstärkt oder
geschwächt werden. Der Betätigungskraftsimulator 3 wird von der
Zentralsteuereinheit 2 gesteuert. Der Zentralsteuereinheit 2
können ggf. auch Signale einer Fahrzeuggeschwindigkeits-
Erfassungseinrichtung übermittelt und das Lenkmoment in
Abhängigkeit der Geschwindigkeit verändert werden. Der
Fahrerwunsch wird in der Zentralsteuereinheit 2 ausgewertet, in
einen Lenkwinkel (Sollwert) für das Stellaggregat 5 umgerechnet
und über eine Datenübertragungsleitung 6, 7 dem Stellaggregat 5
zugeführt. Der aktuelle Istwert der Radstellung der lenkbaren
Räder 8, 9 wird mittels geeigneter Sensoren 10, 11 erfasst und
über eine Datenübertragungsleitung 12, 13 der
Zentralsteuereinheit 4 übermittelt. Durch eine Verstellung
eine Lenkstange 14 um einen bestimmten Verstellweg 15 wird
über Spurstangen 16, 17 und Spurstangenhebel 18, 19 ein
bestimmter Lenkwinkel 20 eingestellt.
Zwischen dem Lenkhandrad 1 und den lenkbaren Räder 8, 9 ist
somit keine direkte mechanische Verbindung vorhanden. Durch
diese erfindungsgemäße mechanische Entkopplung des
Lenkhandrades 1 von der lenkbaren Achse kann die Lenksäule
entfallen, wodurch sich bessere Einbauverhältnisse im Vorbau
und ein besseres Crashverhalten des Fahrzeugs ergeben. Durch
die Entkopplung zwischen Fahrer und Rad 8, 9 wird der Fahrer
nicht mehr durch Lenkradschwingungen, die vom Rad 8, 9 angeregt
werden, irritiert. Darüber hinaus ermöglicht diese Lenkung die
Integration einer Lenkassistenz-Funktion, um eine
Überreaktionen durch den Fahrer bei seiner Lenkbetätigung zu
kompensieren. Durch die elektronische Regelung des
Stellaggregats 5 kann bei einer entsprechenden Auslegung und
Verbindung mit einer Fahrstabilitätsregelung (ESP) besonders
vorteilhaft eine Verbundregelung realisiert werden. Dann wird
der Lenkwinkel auch zur Erhöhung der Fahrstabilität verändert.
Auch die Montage der erfindungsgemäßen Lenkung ist gegenüber
bekannten Lenkungen einfacher, da keine mechanische Verbindung
zwischen lenkbarer Achse und Lenkhandrad 1 hergestellt werden
muss.
Das Stellaggregat 5 weist einen Elektronantrieb auf, der einen
mit mindestens zwei magnetischen Bereichen oder Magneten
versehenen Rotor 21 und zwei konzentrisch um die Lenkstange 14
angeordnete Statoren 22, 23 aufweist. Durch den einen Rotor 21
und die zwei Statoren 22, 23 wird ein redundantes
Antriebskonzept realisiert. Durch den Antrieb 21, 22, 23 wird
mittels Übertragungseinheiten, wie Kupplungen und/oder
Getriebe, die Lenkstange bewegt. Als Übertragungseinheiten
können vorzugsweise ein oder zwei Planetenradgetriebe und ein
oder zwei Kugelgewindetriebe eingesetzt werden. Dann wird die
Lenkstange 14 zumindest im Bereich der Getriebe bzw. des
Antriebs als Kugelgewindestange ausgebildet. Die Lenkstange 14
kann dabei durchgehend ausgeführt werden, wodurch die Räder 8, 9
kinematisch direkt miteinander gekoppelt sind. Auch eine
geteilte Lenkstange kann verwendet werden und auch andere
Getriebebauformen können eingesetzt werden.
In der Fig. 2 ist das Stellaggregat 5 schematisch dargestellt.
Die beiden unabhängigen Statoren 22, 23 des Elektroantriebs sind
über den Rotor 21 miteinander gekoppelt und können parallel die
Lenkstange 14 über die beiden magnetischen Bereiche oder
Magneten 39, 40 des Rotors 21 antreiben (Normallenkfunktion).
Als Magnete 39, 40 werden Permanentmagnete verwendet, die hier
auf dem Rotor 21 angeordnet sind. Vorteilhaft können diese aber
auch in entsprechende Ausnehmungen des Rotors 21 eingebracht
werden und durch beispielsweise eine Klebeverbindung mit dem
Rotor an ihrem Ort gehalten und ggf. durch Umwickeln zusätzlich
gegen "Herausfallen" gesichert werden. Ferner ist es auch
vorgesehen, dass die Ausnehmungen so ausgebildet sind, dass die
in den Rotor 21 eingesetzten Magnete 39, 40 die äußere Kontur
des Rotors 21 nicht überragen, sondern mit der Oberfläche
vorzugsweise bündig abschließen. Beiden Statoren 22, 23 sind
jeweils eigene Elektronikeinheiten, hier jeweils eine Endstufe
24, 25 (Leistungsendstufen) und jeweils ein Regler 26, 27
zugeordnet, zur separaten Ansteuerung/Regelung der
Statorströme. Der Rotor 21 ist vorzugsweise über Loslager 28, 29
in einem Gehäuse 30 gelagert. Auch die Statoren 24, 25 werden im
Gehäuse 30 gehalten. Es kann ferner ein geringer Luftspalt
zwischen dem Rotor 21 und den Statoren 22, 23 realisiert werden,
was einer, positiven Einfluss auf den Gesamtwirkungsgrad hat.
Ferner sind zwei Sensoren 31, 32 zur Drehwinkelmessung einer
Scheibe 33, 34 vorgesehen, die drehfest mit dem Rotor verbunden
ist. Über die beiden Endstufen 24, 25 werden die beiden
Statorwicklungen 22, 23 separat über die Leitungen 37, 38
angesteuert und geregelt. Beide Statorwicklungen 22, 23 erzeugen
ein Magnetfeld und daraus resultiert jeweils ein (im
fehlerfreien Fall) gleichgerichtetes Drehmoment auf den Rotor
21. Die Rotordrehung wird von den zwei getrennten Sensoren
31, 32 gemessen und als Istwert für die beiden separaten
Regelungen über die Leitungen 35, 36 zurückgeführt.
Die Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das Stellaggregat, wobei
hier zusätzlich das Lenkgetriebe in dem Stellaggregat gezeigt
ist. Vorteilhaft wird ein in der Fig. 3 schematisch
dargestelltes Planetenradgetriebe verwendet, das von dem Rotor
21 angetrieben wird. Das Planetenradgetriebe weist ein
Sonnenrad 42 auf, das als Bauteil des Rotors 21 ausgeführt ist
und über mehrere, vorzugsweise drei bis fünf, zwischen dem
Sonnenrad 42 und einem dem Gehäuse 30 zugeordneten Hohlrad 44
laufende Planetenräder 43 einen Planetenträger 45 antreibt. Der
Planetenträger 45 ist Teil einer Kugelgewindemutter 47, die
eine Kugelgewindespindel 48 rotatorisch antreibt, die Teil
einer Lenkstange 41 ist oder mit dieser verbunden ist. Durch
die Rotation der Kugelgewindemutter 47 wird die Spindel 48 und
damit die Lenkstange 41 im wesentlichen linear verschoben um
einen bestimmten Verstellweg 15, zwecks Einstellung des
gewünschten Lenkwinkels 20. Die Kugelgewindespindel 48 ist in
einem Achsiallager 46 gelagert.
Da in der Regel eine mechanische Zuverlässigkeit erheblich
höher ist als eine elektrische Zuverlässigkeit, und die
Bauteile mechanisch ausfallsicher auslegt werden, wird hier mit
nur einem Rotor und einem Gehäuse durch die redundante
Auslegung der elektronischen Komponenten ein sicherer
Elektroantrieb der Lenkung realisiert. Denn im Fehlerfall, wenn
ein Stator, z. B. Stator 22 ausfällt, übernimmt der noch
funktionstüchtige Stator 23 den Antrieb. Dies wird durch die
redundanten Elektronikeinheiten, wie. Endstufen 24, 25 und Regler
26, 27 sichergestellt. Auch bei Ausfall der elektrischen
Energieversorgung oder den Ausfall einer Elektronikeinheit,
z. B. Regler 26, wird über den noch funktionstüchtigen Regler 27
und Endstufe 25 der Stator 23 gesteuert. Durch den einen noch
funktionstüchtigen Stator kann die Stellbewegung der Lenkstange
14 durchgeführt werden, die Lenkfunktion bleibt erhalten.
Daraus ergibt sich als ein wesentlicher Vorteil der Erfindung,
dass bei Ausfall einer elektronischen Komponente die gesamte
Lenkfunktion entsprechend einem Lenkungswunsch des Fahrers kann
sichergestellt wird.
Claims (12)
1. Fahrzeuglenkung, mit einer vom Fahrer betätigbaren
Lenkhandhabe, insbesondere Lenkhandrad, sowie einem den
gelenkten Fahrzeugrädern zugeordneten elektromechanischen
Stellaggregat, das wirkungsmäßig verbunden ist mit der
Lenkhandhabe und mit einer Übertragungseinrichtung, zur
Einstellung des Lenkwinkels der gelenkten Fahrzeugräder,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Stellaggregat ein
Elektroantrieb zugeordnet ist, der einen mit mindestens
zwei magnetischen Bereichen oder Magneten versehenen Rotor
und mindestens zwei Statoren aufweist.
2. Fahrzeuglenkung, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Statoren
separat ansteuerbar oder regelbar sind.
3. Fahrzeuglenkung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Statoren
separat ansteuerbar oder regelbar durch jeweils redundante
elektronische Baueinheiten.
4. Fahrzeuglenkung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektronischen
Baueinheiten der mindestens zwei Statoren eine
Fehlererkennung basierend auf lokalen Signalen, wie
Statorstrom oder Position des Rotors durchführen und bei
einem erkannten Fehler eine entsprechende Meldung an das
System der Fahrzeuglenkung ausgeben und den fehlerhaften .
Stator abschalten.
5. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder der mindestens zwei
Statoren und deren Baueinheiten zur Ansteuerung oder
Regelung jeweils von einer unabhängigen
Energieversorgungsquelle versorgt werden.
6. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Statoren
und zumindest ein Teilbereich des Rotors mit den
mindestens zwei magnetischen Bereichen oder Magneten des
Elektroantriebs in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet
sind.
7. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeuglenkung zumindest
eine als Schubstange ausgebildete Lenkstange aufweist, die
in ihrer Verlängerung verbunden ist mit Spurstangen für
die beiden lenkbaren Räder und bei der koaxial zur
Lenkstangenachse der eine Rotor und koaxial zum Rotor die
mindestens zwei Statoren vorgesehen sind und dass der
Rotor über eine Übertragungseinrichtung, insbesondere ein
Rotations-/Rotations-Getriebe, mit einem Rotations-
Translationswandler verbunden ist, zur Einkopplung eines
Antriebsmoments auf die Lenkstange, so dass bei Betätigung
des Elektroantriebs über ein Verschieben der Lenkstange
die Lenkfunktion sichergestellt wird.
8. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung
ein Planetenradgetriebe ist, das Mittel zur direkten
Kopplung mit dem Rotations-Translationswandler aufweist,
der vorzugsweise als ein Kugelgewindetrieb ausgebildet
ist.
9. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Statoren eine Wicklung
koaxial zur Lenkstange aufweisen und/oder dass der
drehgelagerten Rotor Permanentmagneten, vorzugsweise
Seltenerdmagneten, insbesondere Kobalt-Samarium oder
Neodym-Magneten, aufweist.
10. Betätigungsmotor einer elektromechanischen
Fahrzeuglenkung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmotor einen
mit mindestens zwei magnetischen Bereichen oder Magneten
versehenen Rotor und mindestens zwei Statoren aufweist.
11. Betätigungsmotor nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei
magnetischen Bereiche oder Magneten des Rotors und die
mindestens zwei Statoren des Betätigungsmotors innerhalb
eines gemeinsamen Gehäuses angeordnet sind.
12. Fahrzeuglenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder
Betätigungsmotor nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Ausfall oder einer
Störung eines der beiden Statoren bzw. der elektronischen
Baueinheiten zu dessen Ansteuerung oder Regelung durch den
jeweils anderen, funktionstüchtigen Stator und dessen
elektronische Baueinheiten zur Ansteuerung oder Regelung
der Antrieb bzw. die Betätigung der Lenkung sichergestellt
wird.
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