DE10148346A1 - Verfahren, Vorrichtung und Computerprogramm zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, sowie Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren, Vorrichtung und Computerprogramm zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, sowie BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Eine Brennkraftmaschine (10) wird mit einem Verfahren betrieben, bei dem der Kraftstoff über ein eine Spule (34) aufweisendes Magnetventil (28) zugeführt wird. Die eingespritzte Kraftstoffmenge wird durch die Dauer der Ansteuerung des Magnetventils (28) beeinflusst. Bei dem Verfahren wird die Temperatur (evtmod) eines Bereichs (26) des Magnetventils (28) bestimmt und die Ansteuerdauer temperaturabhängig korrigiert. Um die Korrektur noch präziser zu machen, wird bei der Erfindung eine Temperatur (evtmod) des Magnetventils (28) aus mindestens einer üblicherweise gemessenen Temperatur (tans, tmot) ermittelt und die Ansteuerdauer (ti_tvu_w) abhängig von der ermittelten Temperatur (evtmod) so korrigiert (tvsp_w), dass die Temperaturabhängigkeit der Eigenschaften der Magnetspule (34) des Magnetventils (28) berücksichtigt wird. Ferner wird ein Modell vorgeschlagen, bei welchem, ausgehend von einer Betriebstemperatur, mittels zweier Faktoren für das Aufwärmen und das Abkühlen der Temperaturverlauf nach Abstellen des Motors und/oder bei Wiederstart des Motors nachgebildet wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei dem der
Kraftstoff über ein eine Spule aufweisendes Magnetventil zuge
führt, die eingespritzte Kraftstoffmenge durch die Dauer der
Ansteuerung des Magnetventils beeinflusst, die Temperatur eines
Bereichs des Magnetventils bestimmt und die Ansteuerdauer
temperaturabhängig korrigiert wird.
Ein solches Verfahren ist zum einen aus der DE 196 06 965 be
kannt. Dort wird davon ausgegangen, dass die Viskosität des
Kraftstoffes (dies gilt insbesondere für Dieselkraftstoff) bei
gleicher Einspritzzeit die eingespritzte Kraftstoffmenge beein
flusst. Um dennoch eine möglichst optimale Kraftstoffmenge
einspritzen zu können, wird die Temperatur des Kraftstoffes aus
der Temperatur eines Bereichs des Magnetventils bestimmt, welche
wiederum gleich der Temperatur der Magnetspule des Magnetventils
gesetzt wird. Diese wird ermittelt, indem der elektrische Wider
stand der Spule gemessen wird.
Vom Markt her ist ein anderes Verfahren bekannt. Bei ihm wird
aus der Temperatur der Brennkraftmaschine sowie der Temperatur
der Ansaugluft, welche der Brennkraftmaschine zugeführt wird,
die Temperatur der Luft im Bereich der Abspritzstelle model
liert. Diese modellierte Temperatur wird zur Bestimmung der
Luftfüllung des Brennraums verwendet.
Weiterhin ist ebenfalls vom Markt her bekannt, die Öffnungszeit
des Magnetventils durch eine von der Batteriespannung abhängige
Ventilverzugszeit zu korrigieren. Auf diese Weise wird berück
sichtigt, dass die Ventilöffnungszeit von der Batteriespannung
abhängt, die z. B. unmittelbar beim Anlassen absinken kann, so
dass dann aufgrund einer zu kurzen Öffnungszeit des Ventils
nicht genügend Kraftstoff in den Brennraum gelangen würde.
Bei allen eingangs genannte Verfahren wurde jedoch festgestellt,
dass es dennoch zu Abweichungen des tatsächlichen Gemisches von
einem gewünschten Gemisch kommen kann. Dies wird zwar durch
einen Lambdaregler und eine Gemischadaption kompensiert, die das
Gemisch sehr rasch wieder auf das gewünschte Verhältnis ein
stellt. Um jedoch Systemfehler bei der Gemischaufbereitung er
kennen zu können, arbeitet die Gemischadaption innerhalb eines
durch Grenzen festgelegten Toleranzbandes. Wird dieses Band
durch eine besonders starke Gemischadaption überschritten,
erfolgt eine entsprechende Fehlermeldung. Dabei wurde fest
gestellt, dass ein über die Grenzen starker Eingriff der Ge
mischadaption und die entsprechende Fehlermeldung immer wieder
auch bei einem System erfolgte, dessen Komponenten offenkundig
fehlerfrei waren.
Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, ein Verfahren
der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass unnötige
Fehlermeldungen, die auf einen Fehler im Gemisch-Aufbereitungs
system hinweisen sollen, möglichst vermieden werden, wobei das
Verfahren möglichst einfach und preisgünstig betreibbar sein
soll.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Temperatur des
Magnetventils aus mindestens einer üblicherweise gemessenen
Temperatur ermittelt und die Ansteuerdauer abhängig von der
ermittelten Temperatur so korrigiert wird, dass die Tempe
raturabhängigkeit der Eigenschaften der Magnetspule des Magnet
ventils berücksichtigt wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren, ei
ne Vorrichtung und ein Computerprogramm zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine, wobei ein Temperaturmodell eingesetzt
wird, welches die Temperatur des Kraftstoffrails bzw. des
oder der Einspritzventile bei einem Neustart der Brennkraft
maschine abschätzt, und wobei eine Korrektur der Ansteuer
dauer bei einem Neustart abhängig von dieser abgeschätzten
Temperatur erfolgt.
Eine fehlende oder zu ungenaue Ermittlung dieser Temperatur
hat ferner erhebliche Nachteile bei Heißstartbedingungen.
Unter diesen Bedingungen ist die Vorsteuerung der Lambda-Re
gelung oftmals zu ungenau, da u. a. die herrschenden Tempera
turbedingungen nicht exakt vorliegen, so dass das Gemisch zu
mager sein kann. Daraus resultieren hohe Stickoxidemissionen
und Verbrennungsaussetzer, wenn das Gemisch bis zur Mager
laufgrenze abmagert. Im Start sind die Lambda-Sonden in der
Regel noch nicht betriebsbereit, so dass die Lambda-Regelung
diesen Effekt nicht kompensieren kann. Grund für die Ausma
gerung bei hohen Temperaturen im Kraftstoffverteiler bzw. im
Bereich des Kraftstoffeinspritzventiles ist eine Änderung
der Kraftstoffdichte bei Erwärmen, eine veränderte Verzugs
zeit der Einspritzventile in Folge eines höheren Spulen
innenwiderstandes sowie Dampfblasenbildung.
Die Gemischvorsteuerung kann verbessert werden, wenn die
Temperatur des Kraftstoffzuteilers bzw. des Ventils bei der
Berechnung der Einspritzzeiten berücksichtigt wird. Ein Sen
sor zur Temperaturerfassung ist jedoch aufwendig. Es besteht
daher Bedarf, Möglichkeiten aufzuzeigen, mit denen die Tem
peratur am Einspritzventil bzw. im Kraftstoffzuteiler ohne
zusätzliche Sensoren, insbesondere bei einem Start des Ver
brennungsmotors, erfasst werden kann.
Erfindungsmäßig wurde erkannt, dass immer wieder Eingriffe der
Gemischadaption darauf zurück zu führen sind, dass die tat
sächlichen Öffnungszeiten des Magnetventils nicht den Sollvor
gaben entsprechen, also nicht die gewünschte Menge an Kraftstoff
den Brennräumen zugeführt wird. Als ein wesentlicher Grund für
diese Abweichungen wurde ferner die Tatsache identifiziert, dass
die Öffnungszeit des Magnetventils erheblich von seiner Tempe
ratur abhängig ist. Dies ist wiederum darauf zurückzuführen,
dass die Magnetspule des Magnetventils, konstante Batterie
spannung vorausgesetzt, bei höherer Temperatur eine schlechtere
Leistung bietet als bei niedrigerer Temperatur.
Bei hoher Temperatur benötigt das Magnetventil daher mehr Zeit
zum Öffnen (dieser Effekt ist also im Hinblick auf die einge
spritzte Kraftstoffmenge der temperaturabhängigen Viskosität des
Kraftstoffs und der entsprechenden Korrektur beim Stand der
Technik genau entgegengesetzt). Somit wird bei hoher Temperatur
des Magnetventils somit tatsächlich weniger Kraftstoff einge
spritzt als erforderlich, das Gemisch wird also zu mager, was
einen entsprechenden Eingriff der Gemischadaption provoziert.
Dabei sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Tem
peratur im Motorraum eine Kraftfahrzeugs bei geschlossener
Motorhaube und stehendem Fahrzeug (ggf. Leerlauf) leicht bis zu
90°C erreichen kann. Bei einem anschließenden Absinken der Tem
peratur des Magnetventils wird zuviel Kraftstoff eingespritzt,
was ebenfalls die Gemischadaption tätig werden lässt.
Dieser Effekt ist bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen (bei
denen die Ansaugluft also vorverdichtet wird) besonders deut
lich: Wegen der dort vorhandenen großen Füllungsunterschiede
zwischen Leerlauf und Volllast müssen Einspritzventile mit einem
großen Einspritzzeitverhältnis und absolut gesehen sehr kurzer
minimaler Einspritzzeit verwendet werden. Gerade bei sehr kurzen
Einspritzzeiten, also z. B. im Leerlauf, macht sich die besagte
Temperaturdrift jedoch besonders stark bemerkbar.
Kommt es nun zu einer solchen Temperaturdrift und einem ent
sprechenden Tätigwerden der Gemischadaption, dann wird hierdurch
bereits ein Teil des durch die Grenzen festgelegten Toleranz
bandes der Überwachung der Gemischadaption. "aufgebraucht".
Treten nun weitere gemischrelevante Störungen auf, die einen
Eingriff der Gemischadaption erfordern, der für sich noch
innerhalb der erlaubten Toleranzen liegen würde, dann können in
der Summe die Grenzen überschritten werden. So wird trotz eines
an sich innerhalb der festgelegten Toleranzen befindlichen
Gemischaufbereitungssystems eine Fehlermeldung erzeugt.
Wenn jedoch, wie dies erfindungsgemäß vorgesehen ist, die
Temperaturabhängigkeit der Öffnungseigenschaften des Magnet
ventils von vornherein bei der Bestimmung der Ventilöffnungs
zeiten berücksichtigt wird, dann hat die Temperatur des Magnet
ventils überhaupt keine oder nur noch eine geringe Auswirkung
auf das tatsächliche Gemisch. In diesem Fall muss die Gemisch
adaption keine oder nur noch geringe durch die Temperaturab
hängigkeit des Magnetventils verursachte Eingriffe durchführen,
so dass das Toleranzband der Überwachung der Gemischadaption
wieder weitgehend für Gemischabweichungen zur Verfügung steht,
die andere, vorzugsweise systemrelevante, Ursachen haben. Letzt
lich können so also Fehlmeldungen von Systemfehlern deutlich
verringert oder sogar ganz vermieden werden.
Dabei arbeitet das Verfahren sehr einfach und preisgünstig, da
für die Bestimmung der Temperatur des Magnetventils eine
üblicherweise sowieso gemessene Temperatur verwendet wird, also
keine zusätzlichen Sensoren erforderlich sind. Das Verfahren
kann also ausschließlich softwaremäßig implementiert werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteran
sprüchen angegeben.
Eine erste Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass aus der
bestimmten Temperatur die Temperatur der Spule des Magnetventils
modelliert und die Ansteuerdauer abhängig von der Spulentempera
tur korrigiert wird.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die ermittelte Temperatur
des Magnetventils keineswegs der Temperatur der Spule des
Magnetventils entsprechen muss. So stellt sich beispielsweise
die eine relativ geringe Masse aufweisende Düse des Einspritz
ventils relativ schnell auf eine Temperatur ein, welche sich aus
einer konvektiven Wärmeübertragung aus der an der Düse vorbei
streichenden Ansaugluft und einem Wärmeleitungsanteil vom Motor
block bzw. vom Zylinderkopf her zusammensetzt. Die Magnetspule
des Magnetventils jedoch stellt sich auf eine Temperatur ein,
welche fast ausschließlich durch Wärmeleitung, z. B. über einen
Ventilsitz, eine Ventilnadel, eine Lagerung usw., erfolgt.
Vor allem bei dynamischen Vorgängen wird die Temperatur der
Spule des Magnetventils sich von der Temperatur anderer Bereiche
des Magnetventils unterscheiden. Als Beispiel sei eine Situation
angeführt, in der ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Brenn
kraftmaschine nach einer Vollgasfahrt längere Zeit im Leerlauf
betrieben wird. Durch den heißen Motor wird das Ansaugrohr
aufgeheizt, was zu einer raschen Temperaturerhöhung der Ansaug
luft auf bis zu 90°C führen kann. Die Düse bzw. die Düsenspitze
des Magnetventils wird sich relativ rasch auf eine neue, höhere
Temperatur einstellen, wohingegen die Spule des Magnetventils
nur langsam eine höhere Temperatur aufweisen wird.
Diesem Effekt wird durch die erfindungsgemäße Maßnahme begegnet:
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nicht nur die Tempera tur des Magnetventils insgesamt, sondern die Temperatur der Spule modelliert. Die auf der Basis der Temperatur der Spule erfolgende Korrektur der Ansteuerdauer ist somit wesentlich präziser und führt auch bei schnellen Änderungen zu einer opti maleren und angepassten Einspritzdauer.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nicht nur die Tempera tur des Magnetventils insgesamt, sondern die Temperatur der Spule modelliert. Die auf der Basis der Temperatur der Spule erfolgende Korrektur der Ansteuerdauer ist somit wesentlich präziser und führt auch bei schnellen Änderungen zu einer opti maleren und angepassten Einspritzdauer.
Zur Bestimmung der Temperatur des Magnetventils werden vorzugs
weise die Temperatur der Ansaugluft und/oder die Temperatur der
Brennkraftmaschine, hier insbesondere die Temperatur des Zylin
derkopfs oder des Ansaugrohrs, bzw. die Temperatur von Kühlwas
ser oder Kühlluft, verwendet. Bei diesen beiden Temperaturwerten
handelt es sich um im Allgemeinen sowieso ermittelte Tempera
turen. Diese Signale liegen also ohne zusätzlichen Aufwand vor.
Möglich ist auch, dass die Temperatur der Brennkraftmaschine und
die der Ansaugluft gewichtet verwendet werden. Je nach Einbau
situation des Magnetventils, verwendetem Werkstoff, Entfernung
des Temperatursensors vom Magnetventil usw. kann der Einfluss
einerseits der Temperatur der Brennkraftmaschine und anderer
seits der Temperatur der Ansaugluft auf die Temperatur des
Magnetventils bzw. der Spule des Magnetventils unterschiedlich
sein. Ist das Magnetventil aufgrund von Zwischenelementen z. B.
thermisch gegenüber dem Zylinderkopf oder dem Ansaugrohr iso
liert, wird der Einfluss der Temperatur der Ansaugluft über
wiegen. Dem wird durch die angegebene Weiterbildung Rechnung
getragen.
Bei höherem Durchsatz, also z. B. bei hoher Drehzahl oder niedri
ger Drehzahl und großer Last, ist die Geschwindigkeit, mit der
die Ansaugluft an der Düse des Magnetventils vorbeistreicht,
größer. In diesem Fall ist auch die Wärmeübertragung von der
Ansaugluft auf die Düse des Magnetventils stärker, so dass in
solchen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine die Temperatur
der Ansaugluft einen größeren Einfluss auf die Temperatur der
Düse des Magnetventils hat. Dies kann dadurch berücksichtigt
werden, dass die Wichtung abhängig von der Drehzahl und/oder
abhängig von der Last ist, derart, dass bei hoher Drehzahl
und/oder Last die Temperatur der Ansaugluft stärker gewichtet
wird.
Ein einfaches Modell, mit dem aus der Temperatur des Magnetven
tils die Temperatur der Spule bestimmt werden kann, umfasst ein
Tiefpassfilter.
Aus der ermittelten Spulentemperatur kann auf einfache Weise
eine zusätzliche Ventilverzugszeit ermittelt werden. Diese kann
bei einer bestimmten Standardtemperatur, die vorzugsweise eine
üblicherweise im Betrieb auftretende Minimaltemperatur der Spule
darstellt, gleich Null sein. Bei einer höheren Temperatur als
der Standardtemperatur wird eine Ventilverzugszeit ermittelt,
die bei der Berechnung des Öffnungszeitpunkts des Magnetventils
berücksichtigt wird.
Die Öffnungszeit des Magnetventils hängt nicht nur von der
Temperatur der Spule, sondern auch von der anliegenden Batterie
spannung ab. Die Ventilverzugszeit ist daher besonders präzise,
wenn die zusätzliche Ventilverzugszeit zu einer batteriespan
nungsabhängigen Ventilverzugszeit addiert wird.
Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm, welches zur
Durchführung des obigen Verfahrens geeignet ist, wenn es auf
einem Computer ausgeführt wird. Besonders bevorzugt ist dabei,
wenn das Computerprogramm auf einem Speicher, insbesondere auf
einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
Die Erfindung betrifft schließlich noch eine Brennkraftmaschine
mit einem eine Spule aufweisenden Magnetventil, welches Kraft
stoff zuführt, mit Mitteln zur Bestimmung der Temperatur eines
Bereichs des Magnetventils, mit einem Steuer- und Regelgerät,
welches ausgangsseitig mit dem Magnetventil verbunden ist, die
eingespritzte Kraftstoffmenge durch die Dauer der Ansteuerung
des Magnetventils beeinflusst und die Ansteuerdauer temperatur
abhängig korrigiert.
Um diese temperaturabhängige Korrektur noch präziser zu machen,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass durch das Steuer- und
Regelgerät aus mindestens einer üblicherweise gemessenen Tem
peratur eine Temperatur des Magnetventils ermittelt wird, und
dass das Steuer- und Regelgerät die Ansteuerdauer abhängig von
der ermittelten Temperatur so korrigiert, dass die Tempera
turabhängigkeit der Eigenschaften der Magnetspule des Magnetven
tils berücksichtigt wird.
In besonders vorteilhafter Weise wird ferner ein Modell zur
Modellierung des zeitlichen Verhaltens der Kraftstoffrail-
bzw. der Einspritzventiltemperatur angegeben, durch welches
die Temperatur bei einem erneuten Start des Motors nach Ab
stellen genau und einfach ermittelt werden kann. Durch das
Modell werden verschiedene Anforderungen erfüllt. Das Modell
ermittelt Temperaturwerte in einem Temperaturbereich größer
65°C bereit, der für einen Heissstart relevant ist. Es hat
sich gezeigt, dass Ausmagerungseffekte wie oben beschrieben
erst in diesem Temperaturbereich auftreten. Dadurch erlaubt
das Modell eine sichere Erkennung von Heißstartbedingungen,
da die genannten Temperaturen nur während der Heißabstell
phase erreicht werden. Ferner wird durch das Modell sicher
gestellt, dass im normalen Fahrbetrieb die Modelltemperatur
nicht fälschlicherweise über diesen Schwellenwert ansteigt.
Ergebnis ist somit ein Temperaturmodell, welches genau und
zuverlässig bei einfacher Applizierbarkeit die Temperatur
des Rails bzw. der Ventile modelliert.
Durch die modellierte Temperatur wird in vorteilhafter Weise
bei einem Start der Brennkraftmaschine die Berechnung der
Einspritzmengen korrigiert. Dadurch wird der Ausmagerungsef
fekt auch beim Start nach unterschiedlichen Betriebsabläu
fen, z. B. nach langer Leerlaufphase, bei sofortigem Anfah
ren, etc. wirksam kompensiert.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den
abhängigen Patentansprüchen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung im Detail erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Brennkraftmaschine;
Fig. 2 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben der
Brennkraftmaschine von Fig. 1; und
Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Temperatur einer Düse eines
Magnetventils der Brennkraftmaschine von Fig. 1 und
einer Spule dieses Magnetventils über der Zeit dar
gestellt sind;
Fig. 4 ein Diagramm, in dem der zeitliche Verlauf ver
schiedener Temperaturen nach dem Abstellen der
Brennkraftmaschine dargestellt sind;
Fig. 5 ein Diagramm, in dem der Verlauf von Wichtungs
faktoren WF des verwendeten Temperaturmodells
über der Zeit dargestellt sind;
Fig. 6 ein Ablaufdiagramm, welches ein Programm zur
Modellierung der Einspritzventil- bzw. Railtem
peratur und die Korrektur der Einspritzzeit re
präsentiert.
In Fig. 1 trägt eine Brennkraftmaschine insgesamt das Bezugs
zeichen 10. Sie umfasst einen Brennraum 12, dem ein Luft-
Kraftstoffgemisch über ein Ansaugrohr 14 zugeführt wird. Die
Abgase werden über ein Abgasrohr 16 aus dem Brennraum 12 abge
leitet.
Im Abgasrohr 16 ist eine Turbine 18 angeordnet, die von dem im
Abgasrohr 16 transportierten Abgas angetrieben wird. Die Turbine
18 ist über eine Welle mit einem Verdichter 20 verbunden, der im
Ansaugrohr 14 angeordnet ist. Wenn eine bestimmte Last gefordert
wird, wird durch den Verdichter 20 die Luft im Ansaugrohr 14
vorverdichtet.
Zwischen Verdichter 20 und Brennraum 12 ist eine Drosselklappe
22 im Ansaugrohr 14 vorgesehen, die von einem Stellmotor 24
bewegt wird. Zwischen Drosselklappe 22 und Brennraum 12 ist
wiederum im Ansaugrohr 14 eine Düse 26 eines Magnetventils 28
eingesetzt. Das Magnetventil 28 umfasst einen Ventilkörper 30,
der mit einem Anker 32 verbunden ist. Der Anker 32 wiederum wird
von einer Spule 34 beaufschlagt und ist gegenüber dieser durch
eine Feder 36 verspannt. Das Magnetventil 28 ist an eine Kraft
stoffversorgung 38 angeschlossen.
Die Temperatur der Ansaugluft zwischen Verdichter 20 und
Drosselklappe 22 wird von einem Ansaugluft-Temperatursensor 40
abgegriffen, der ein entsprechendes Signal an ein Steuer- und
Regelgerät 42 abgibt. Der Brennraum 12 wird u. a. durch einen
Zylinderkopf 44 begrenzt, dessen Temperatur von einem
Zylinderkopf-Temperatursensor 46 erfasst wird, welcher ein
entsprechendes Signal an das Steuer- und Regelgerät 42 abgibt.
Das Magnetventil 28 ist am Zylinderkopf 44 befestigt. Alternativ
könnte im übrigen auch beispielsweise die Temperatur des
Kühlwassers erfasst werden. Außerdem könnte das Einspritzventil
auch am Ansaugrohr 14 befestigt sein.
Die Brennkraftmaschine 10 wird folgendermaßen betrieben (vgl.
auch Fig. 2 und 3):
Im Betrieb wird dem Brennraum 12 über das Ansaugrohr 14 Verbrennungsluft zugeführt. Die Verbrennungsluft wird dabei in bestimmten Betriebszuständen, z. B. bei hoher Last, durch den Verdichter 20 vorverdichtet. In den Strom an Verbrennungsluft wird durch die Düse 26 Kraftstoff eingespritzt, so dass in den Brennraum 12 ein Kraftstoff-Luftgemisch gelangt, welches dort gezündet werden kann. Die Menge des einzuspritzenden Kraftstoffes wird von dem Steuer- und Regelgerät 42 abhängig von einer Luftmasse bestimmt, die z. B. von einem in der Figur nicht dargestellten Luftmassensensor erfasst wird.
Im Betrieb wird dem Brennraum 12 über das Ansaugrohr 14 Verbrennungsluft zugeführt. Die Verbrennungsluft wird dabei in bestimmten Betriebszuständen, z. B. bei hoher Last, durch den Verdichter 20 vorverdichtet. In den Strom an Verbrennungsluft wird durch die Düse 26 Kraftstoff eingespritzt, so dass in den Brennraum 12 ein Kraftstoff-Luftgemisch gelangt, welches dort gezündet werden kann. Die Menge des einzuspritzenden Kraftstoffes wird von dem Steuer- und Regelgerät 42 abhängig von einer Luftmasse bestimmt, die z. B. von einem in der Figur nicht dargestellten Luftmassensensor erfasst wird.
Wird ein hohes Drehmoment gefordert, wird das Magnetventil 28
von dem Steuer- und Regelgerät 42 so angesteuert, dass es über
einen längeren Zeitraum geöffnet ist. Im Leerlauf dagegen wird
das Magnetventil 28 so angesteuert, dass es nur sehr kurz
geöffnet ist. Die Bandbreite der Öffnungszeiten des
Magnetventils 28 ist bei der Brennkraftmaschine 10, welche einen
Verdichter 20 aufweist, besonders groß, da aufgrund des
Vorhandenseins des Verdichters 20 die Füllung des Brennraums mit
Luft sehr unterschiedlich sein kann.
Insbesondere bei aufgeladenen Motoren, also auch bei der in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel gezeigten Brennkraftmaschine 10
mit Turbolader, sind daher die Einspritzzeiten im Leerlauf
besonders kurz. Ungenauigkeiten bei der Bemessung der
Einspritzzeit machen sich daher in diesen Fällen besonders stark
bemerkbar. Eine solche fehlerhafte Bemessung der Einspritzzeit
kann z. B. durch die Temperaturabhängigkeit der Stellkraft der
Spule 34 des Magnetventils 28 hervorgerufen werden:
Bei hohen Temperaturen der Spule 34 ist die Stellkraft, konstante Batteriespannung vorausgesetzt, welche durch die Spule 34 erzeugt werden kann, kleiner als bei einer niedrigeren Temperatur der Spule 34. Dies hat zur Folge, dass dann, wenn das Steuer- und Regelgerät 42 die Spule 34 bei hoher Temperatur aktiviert, der Anker 32 mit geringerer Kraft angezogen wird, so dass sich der Ventilkörper 30 langsamer vom Ventilsitz (nicht dargestellt) löst, das Magnetventil 28 also insgesamt langsamer öffnet. Somit gelangt innerhalb einer vom Steuer- und Regelgerät 42 vorgegebenen Öffnungszeit des Magnetventils 28 insgesamt weniger Kraftstoff in das Ansaugrohr 14, wodurch die Brennkraftmaschine 10 mit einem zu mageren Gemisch betrieben wird. Ist die Temperatur der Spule 34 bekannt, kann dem langsameren Öffnungsverhalten entweder durch ein früheres Öffnen oder ein späteres Schließen des Ventils begegnet werden. Bei der vorliegenden Brennkraftmaschine 10 erfolgt dies folgendermaßen (vgl. Fig. 2):
Die vom Ansaugluft-Temperatursensor 40 gemessene Temperatur tans der Ansaugluft (Block 48)und die vom Zylinderkopf- Temperatursensor 46 gemessene Temperatur tmot des Zylinderkopfes 44 (Block 50) werden einem Kennfeld (Block 52) zugeführt. Hierdurch wird die Temperatur evtmod der Düse 26 des Magnetventils 28 ermittelt (Block 53). Gegebenenfalls können die Eingangsgrößen tans (Block 48) und tmot (Block 50) dem Kennfeld (Block 52) gewichtet zugeführt werden, wodurch ihr unterschiedlich starker Einfluss auf die Temperatur evtmod der Düse 26 des Magnetventils 28 berücksichtigt werden kann. Möglich ist auch, die Wichtung drehzahlabhängig zu gestalten.
Bei hohen Temperaturen der Spule 34 ist die Stellkraft, konstante Batteriespannung vorausgesetzt, welche durch die Spule 34 erzeugt werden kann, kleiner als bei einer niedrigeren Temperatur der Spule 34. Dies hat zur Folge, dass dann, wenn das Steuer- und Regelgerät 42 die Spule 34 bei hoher Temperatur aktiviert, der Anker 32 mit geringerer Kraft angezogen wird, so dass sich der Ventilkörper 30 langsamer vom Ventilsitz (nicht dargestellt) löst, das Magnetventil 28 also insgesamt langsamer öffnet. Somit gelangt innerhalb einer vom Steuer- und Regelgerät 42 vorgegebenen Öffnungszeit des Magnetventils 28 insgesamt weniger Kraftstoff in das Ansaugrohr 14, wodurch die Brennkraftmaschine 10 mit einem zu mageren Gemisch betrieben wird. Ist die Temperatur der Spule 34 bekannt, kann dem langsameren Öffnungsverhalten entweder durch ein früheres Öffnen oder ein späteres Schließen des Ventils begegnet werden. Bei der vorliegenden Brennkraftmaschine 10 erfolgt dies folgendermaßen (vgl. Fig. 2):
Die vom Ansaugluft-Temperatursensor 40 gemessene Temperatur tans der Ansaugluft (Block 48)und die vom Zylinderkopf- Temperatursensor 46 gemessene Temperatur tmot des Zylinderkopfes 44 (Block 50) werden einem Kennfeld (Block 52) zugeführt. Hierdurch wird die Temperatur evtmod der Düse 26 des Magnetventils 28 ermittelt (Block 53). Gegebenenfalls können die Eingangsgrößen tans (Block 48) und tmot (Block 50) dem Kennfeld (Block 52) gewichtet zugeführt werden, wodurch ihr unterschiedlich starker Einfluss auf die Temperatur evtmod der Düse 26 des Magnetventils 28 berücksichtigt werden kann. Möglich ist auch, die Wichtung drehzahlabhängig zu gestalten.
Die modellierte Temperatur evtmod der Düse 26 des Magnetventils
28 wird nun in einen Filter 54 eingespeist. Dieser ist
allerdings nur aktiv, wenn ein Bit B_stend (Block 56) gesetzt
ist. Dies wiederum ist dann der Fall, wenn eine bestimmte
Mindestdrehzahl der Brennkraftmaschine 10 vorliegt. Bei dem
Filter 54 handelt es sich um einen Tiefpassfilter, welcher mit
der modellierten Temperatur evtmod der Düse 26 des Magnetventils
28 initialisiert wird.
Durch diese Filterung im Filter 54 erhält man im Block 58 einen
Wert evtmodev, welcher der Temperatur der Spule 34 des
Magnetventils 28 entspricht. Der Verlauf der Temperatur evtmodev
der Spule 34 gegenüber dem Verlauf der Temperatur evtmod der
Düse 26 des Magnetventils 28 ist in Fig. 3 aufgetragen:
Hieraus ist ersichtlich, dass eine Erhöhung der Temperatur evtmod der Düse 26 des Magnetventils 28, hervorgerufen z. B. durch eine Erwärmung des Motorraums im Leerlauf, nachdem zuvor eine hohe Leistung vom Motor abgegeben worden war, nur eine allmähliche Erwärmung der Spule 34 zur Folge hat, deren Temperaturwert evtmodev also nur langsam und asymptotisch sich dem Wert evtmod annähert. Dies entspricht in guter Näherung dem realen Verlauf der Temperatur der Spule 34 des Magnetventils 28, da sich deren Temperatur im Wesentlichen ausschließlich durch Wärmeleitung von der Düse 26 und andererseits vom Zylinderkopf 44 bzw. dem Ansaugrohr 14 einstellt.
Hieraus ist ersichtlich, dass eine Erhöhung der Temperatur evtmod der Düse 26 des Magnetventils 28, hervorgerufen z. B. durch eine Erwärmung des Motorraums im Leerlauf, nachdem zuvor eine hohe Leistung vom Motor abgegeben worden war, nur eine allmähliche Erwärmung der Spule 34 zur Folge hat, deren Temperaturwert evtmodev also nur langsam und asymptotisch sich dem Wert evtmod annähert. Dies entspricht in guter Näherung dem realen Verlauf der Temperatur der Spule 34 des Magnetventils 28, da sich deren Temperatur im Wesentlichen ausschließlich durch Wärmeleitung von der Düse 26 und andererseits vom Zylinderkopf 44 bzw. dem Ansaugrohr 14 einstellt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird der Temperaturwert evtmodev
der Spule 34 im Block 60 in eine Kennlinie TVTSPEV eingespeist.
Hierdurch erhält man im Block 62 eine Ventilverzugszeit tvsp_w
aufgrund der modellierten Temperatur der Spule 34. Diese
Ventilverzugszeit tvsp_w wird im Block 64 additiv mit einem Wert
tvu_w verknüpft (Block 66). Dieser wird im Block 68 aus einer
Kennlinie TVUB gewonnen, in den die Batteriespannung ub (Block
70) eingespeist wird. Schließlich ergibt sich im Block 72 eine
Korrektur ti_tvu_w der Einspritzzeit. Durch diesen Korrekturwert
wird also einerseits die Abhängigkeit der
Öffnungsgeschwindigkeit des Magnetventils 28 von der
Batteriespannung ub und andererseits von der Temperatur evtmodev
der Spule 34 des Magnetventils 28 berücksichtigt.
Insgesamt ist mit der dargestellten Brennkraftmaschine 10 und
dem in Fig. 2 dargestellten Verfahren eine genauere
Zusammenstellung des Kraft-Luftgemisches im Brennraum 12
möglich, ohne dass zusätzliche Sensoren erforderlich sind. Dies
wiederum bedeutet, dass Eingriffe der Gemischadaption, die durch
eine Drift der Temperatur des Magnetventils 28 bzw. von dessen
Magnetspule 34 verursacht werden, nicht oder nur in geringem
Umfang erforderlich sind. Fehlauslösungen der Überwachung der
Gemischadaption werden somit zuverlässig vermieden.
Zwar ist oben eine Brennkraftmaschine mit Turbolader beschrieben
worden, das beschriebene Verfahren eignet sich jedoch genauso
gut für Brennkraftmaschinen ohne Vorverdichtung. Auch ist das
Verfahren für Brennkraftmaschinen mit Benzin-Direkteinspritzung,
also ohne Saugrohr-Einspritzung, geeignet.
Zur Bestimmung der Temperatur des Rails bzw. des oder der
Einspritzventile (im folgenden nur noch Railtemperatur ge
nannt) auch nach Abstellen der Brennkraftmaschine wird in
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ein Temperaturmodell
eingesetzt, das im Folgenden näher beschrieben ist. Der oben
geschilderte Ausmagerungseffekt wird erst für Rail- bzw.
Ventiltemperaturen über ca. 65°C wirksam. Diese hohen Tempe
raturen treten im Fahrzustand durch den Nachfluss von kaltem
Kraftstoff und durch die Lüfterkühlung nicht auf, sondern
werden nur während einer sogenannten Heißabstellphase er
reicht. Daher muss das Modell speziellen Anforderungen genü
gen, nämlich eine modellierte Railtemperatur für Werte grö
ßer als 65°C bereitstellen, eine sichere Erkennung von Heiß
startbedingungen gewährleisten und sicherstellen, dass im
Fahrbetrieb die Modelltemperatur nicht fälschlicherweise
über den genannten Schwellenwert ansteigt.
In Fig. 4 ist ein Zeitdiagramm dargestellt, welches das
zeitliche Verhalten der Railtemperatur und die daraus abge
leitet Modellierungsvorschrift erläutert. Dabei sind gestri
chelt die Motortemperatur tmot über der Zeit sowie die (mo
dellierte) Railtemperatur T_ev über der Zeit aufgetragen,
letztere als T_ev_a, wenn innerhalb der dargestellten Zeit
der Motor nicht gestartet wird, und als T_ev_b, wenn der Mo
tor gestartet wird. Während des normalen Fahrbetriebes liegt
die Railtemperatur unter einer bestimmten Temperaturschwelle
(in einigen Fällen 65°C). Im Modell wird für diesen Bereich
(vor dem Zeitpunkt t0) eine konstante Temperatur T_ev_0 an
gesetzt. Nach Abstellen des Motors zum Zeitpunkt t0 nähert
sich die Railtemperatur langsam der Motortemperatur an. Zu
nächst steigen beide Temperaturen an, dann nimmt die Motor
temperatur langsam ab, während sich die Railtemperatur mit
der Zeit der Motortemperatur annähert. Dabei wird ein verzö
gerndes Verhalten im Sinne eines PT1-Verhaltens (Tiefpass-
Verhalten) beobachtet. Wird zum Zeitpunkt t1 der Motor ge
startet, entfernt sich die Railtemperatur T_ev_b wieder von
der Motortemperatur und strebt mit schnellerer Zeitkonstante
auf die als konstant angenommene Betriebstemperatur T_ev_0.
Findet kein Motorstart statt, stimmen Railtemperatur und Mo
tortemperatur nach einer gewissen Zeit überein (vgl. Verlauf
T_ev_a).
Das Temperaturmodell verwendet Wichtungsfaktoren für das
Aufwärmen und für das Abkühlen des Rails. Diese Wichtungs
faktoren sind voneinander unabhängig. In einem Ausführungs
beispiel hat sich folgende, mathematische Formulierung des
Modells als geeignet erwiesen:
T_ev = T_ev_0 + (tmot + T_ev_0).(WF1.WF2)
wobei T_ev die modellierte Temperatur des Rails (der Ein
spritzventile), T_ev_0 eine als konstant angenommene Be
triebstemperatur, tmot die Motortemperatur, WF1 der Wich
tungsfaktor für das Aufwärmen und WF2 der Wichtungsfaktor
für das Abkühlen ist.
Die Effekte des Aufwärmens und Abkühlens sind in der Form
von zwei voneinander unabhängigen Wichtungsfaktoren WF1 und
WF2 separiert. Diese Eigenschaft erleichtert die Applikation
des Modells für stark voneinander abweichende Betriebsbedin
gungen, wie z. B. kurze und lange Abstellzeit. Der Modellan
satz wird verständlich, wenn man die Wirkungsweise des Pro
duktes der beiden Wichtungsfaktoren WF = WF1.WF2 betrach
tet. Der zulässige Wertebereich der Faktoren und damit auch
des Produktes liegt im Bereich zwischen Null und Eins. In
Abhängigkeit dieses Produktes wird linear zwischen den Tem
peraturwerten T_ev_0 und tmot übergeblendet.
In Fig. 5 ist schematisch ein Beispiel für die Verläufe der
Wichtungsfaktoren für eine reale Applikation dargestellt.
Dabei ist die anhand Fig. 4 dargestellte Situation zugrunde
gelegt. Zum Abstellzeitpunkt des Motors im Zeitpunkt t0 wird
der Aufwärmwichtungsfaktor WF1 mit dem Wert Null, der Wich
tungsfaktor WF2 mit dem Wert Eins initialisiert. Das Produkt
der Wichtungsfaktoren ist zu diesem Zeitpunkt Null, so dass
sich als Railtemperatur die Betriebstemperatur T_ev_0 er
gibt. Danach wird der Aufwärmfaktor WF1 nach Maßgabe einer
Zeitfunktion langsam auf den Endwert Eins mit der Zeit auf
gesteuert, während der Faktor WF2 bis zum erneuten Start des
Motors zum Zeitpunkt t1 auf dem Initialisierungswert Eins
festgehalten wird. Wird der Motor nicht gestartet, so strebt
die Temperatur der Einspritzventile entsprechend dem Faktor
WF1 der Motortemperatur tmot zu. Diese wird mit einem Tempe
ratursensor erfasst und ist verfügbar. Der Anstieg des Wich
tungsfaktors WF1 erfolgt dabei in Abhängigkeit der Abstell
dauer, d. h. der Zeit, die seit dem Abstellen des Motors ver
gangen ist. Ab dem Startzeitpunkt des Motors wird der Wich
tungsfaktor WF2 für das Abkühlen ausgehend vom Initialisie
rungswert nach Maßgabe einer Zeitfunktion auf den Endwert
Null abgesteuert. Damit wird auch der Gesamtfaktor WF auf
den Wert Null abgesteuert. Die Absteuergeschwindigkeit des
Abkühlwichtungsfaktors wird vorteilhafter Weise in Abhängig
keit der seit dem Start im Rails nachgeströmten Kraftstoff
masse, der Lüfterkühlung sowie der Fahrgeschwindigkeit abge
regelt. All diese Größen sind vorhanden. Ergebnis ist eine
einfache, genaue Nachbildung der Temperatur des Rails bzw.
der Einspritzventile, die die tatsächlichen Verhältnisse
ausreichend genau abbildet.
In Fig. 6 ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, welches ein
Beispiel für einen Algorithmus zur Berechnung der modellier
ten Temperatur dient. Der Algorithmus repräsentiert dabei
ein Programm, welches im Mikrocomputer einer Steuereinheit
zur Steuerung der Brennkraftmaschine abläuft.
Zunächst wird nach Abstellen des Motors bspw. mittels eines
Zählers 100 die Abstellzeit TAB ermittelt und in 102 zur
Bestimmung des Aufwärmwichtungsfaktors WF1 ausgewertet.
Startzeitpunkt des Zähler ist z. B. das Drehen des Zündschlüssel
in eine Abstellstellung und/oder das Absinken der Motordrehzahl
unter eine Minimalschwelle. Der Wichtungsfaktor WF1 wird dabei
nach Maßgabe einer Zeitfunktion mit der Abstellzeit als
Parameter, bspw. einer Exponentialfunktion, gebildet. Ferner
wird in 104 z. B. durch Aufsummieren der ausgegebenen
Einspritzimpulslängen seit Motorstart die seit Motorstart
eingespritzte Kraftstoffmasse ermittelt. In 106 wird die
Fahrzeuggeschwindigkeit und in 108 die Lüfterleistung bestimmt.
Letztere ergibt sich z. B. aus der Zeitdauer der Ansteuerung des
Lüfters, ggf. ergänzend seiner Drehzahl. Aus diesen Größen wird
in 110 der Wichtungsfaktor WF2 für das Abkühlen bestimmt. Dies
erfolgt in einer Ausführung mittels eines Kennfeldes, wobei der
Wichtungsfaktor um so kleiner wird, je größer die
Kraftstoffmenge seit Motorstart ist, je größer die
Fahrgeschwindigkeit und je größer die Lüfterleistung ist.
Die beiden Wichtungsfaktoren werden in der Multiplikationsstelle
112 miteinander multipliziert und das Produkt dem Modell 114
zugeführt. Diesem wird ferner die in einer Messeinrichtung 116
ermittelte Motortemperatur tmot zugeführt. Nach Maßgabe der oben
dargestellten Berechnungsgleichung ermittelt das Modell 114 dann
die Temperatur t_ev des Rails bzw. der Einspritzventile. Diese
Temperatur wird dann zur Korrektur der berechneten Einspritzzeit
in 118 ausgewertet. Dabei wird die in bekannter Weise abhängig
von Last und Drehzahl ermittelte Einspritzzeit t1 der
Korrekturstelle 118 zugeführt. Dort wird abhängig von der
ermittelten Temperatur t_ev ein Korrekturfaktor, vorzugsweise
nach Maßgabe einer Kennlinie, gebildet. Der Korrekturfaktor ist
dabei in einer Ausführung so gewählt, dass er bei Temperaturen
T_ev größer als ein vorgegebenen Schwellenwert (z. B. 65°C,
T_ev_0) größer 1 ist, unterhalb davon 1 (keine Korrektur). Aus
diese Weise werden Heissstartsituationen zuverlässig erkannt und
berücksichtigt. In 118 wird die Einspritzzeit t1 dann zur
Bildung der resultierenden Einspritzzeit t1 multiplikativ
korrigiert. Dabei wird insbesondere der Effekt der mit
ansteigender Kraftstofftemperatur (oder Railtemperatur)
abnehmenden Kraftstoffdichte korrigiert, während die
Verlängerung der Verzugszeit des Ventils mit ansteigender
Spulentemperatur durch eine additive Korrektur wie oben
dargestellt korrigiert wird. Diese Maßnahmen werden einzeln oder
zusammen eingesetzt, so dass die Einspritzzeit abhängig von
einem temperaturabhängigen Faktor multiplikativ und/oder additiv
korrigiert wird.
In einer Ausführung wird die Korrektur der Einspritzzeit in der
Startphase nach Maßgabe des oben skizzierten Modells
durchgeführt, während des anschließenden Fahrbetriebs nach
Maßgabe der anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen
Vorgehensweise. In anderen Ausführungen wird entweder die eine
oder die andere Lösung eingesetzt.
Claims (15)
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10),
dem der Kraftstoff über ein eine Spule (34) aufweisendes
Magnetventil (28) zugeführt, die eingespritzte Kraftstoffmenge
durch die Dauer der Ansteuerung des Magnetventils (28)
beeinflusst, die Temperatur (evtmod) eines Bereichs (26) des
Magnetventils (28) bestimmt und die Ansteuerdauer
temperaturabhängig korrigiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Temperatur (evtmod) des Magnetventils (28) aus mindestens
einer üblicherweise gemessenen Temperatur (tans, tmot) ermittelt
und die Ansteuerdauer (ti_tvu_w) abhängig von der ermittelten
Temperatur (evtmod) so korrigiert (tvsp_w) wird, dass die
Temperaturabhängigkeit der Eigenschaften der Magnetspule (34)
des Magnetventils (28) berücksichtigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
aus der bestimmten Temperatur (evtmod) die Temperatur (evtmodev)
der Spule (34) des Magnetventils (28) modelliert und die
Ansteuerdauer (ti_tvu_w) abhängig von der Spulentemperatur
(evtmodev) korrigiert (tvsp_w) wir d.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Temperatur (evtmod) des
Magnetventils (28) die Temperatur (tans) der Ansaugluft und/oder
die Temperatur (tmot) der Brennkraftmaschine (10) verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatur (tmot) der Brennkraftmaschine (10) und die
Temperatur (tans) der Ansaugluft gewichtet verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wichtung abhängig von der Drehzahl und/oder Last ist,
derart, dass bei hoher Drehzahl und/oder Last die Temperatur der
Ansaugluft stärker gewichtet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Modell zur Bestimmung der
Spulentemperatur ein Tiefpassfilter (54) umfasst.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass aus der ermittelten
Spulentemperatur (evtmodev) eine zusätzliche Ventilverzugszeit
(tvsp_w) ermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die zusätzliche Ventilverzugszeit (tvsp_w) zu einer
batteriespannungsabhängigen Ventilverzugszeit (tvu_w) addiert
wird.
9. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei
dem der Kraftstoff über ein Magnetventil zugeführt, die ein
gespritzte Kraftstoffmenge durch die Dauer der Ansteuerung
des Magnetventils beeinflusst und die Temperatur eines Be
reiches des Magnetventils oder des Kraftstoffzuteilers be
stimmt und die Ansteuerdauer temperaturabhängig korrigiert
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des Ma
gnetventils nach Maßgabe eines Modells bestimmt wird, wel
ches ausgehend von einer Betriebstemperatur den Aufwärmvor
gang bei Abstellen des Motors und den Abkühlvorgang bei Wie
derstarten des Motors nachbildet.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Temperaturmodell einen ersten Wichtungsfaktor für das
Aufwärmen und einen zweiten Wichtungsfaktor für das Abkühlen
bei Wiederstart umfasst.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, dass der Wichtungsfaktor für das Aufwärmen
abhängig von der Abstellzeit, der Wichtungsfaktor für das
Abkühlen abhängig von der eingespritzten Kraftstoffmasse
nach Wiederstart und/oder der Motorlüfterleistung und/oder
der Fahrzeuggeschwindigkeit ist.
12. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11
geeignet ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird.
13. Computerprogramm nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, dass es auf einem Speicher, insbesondere auf
einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
14. Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, mit
einer Steuereinheit, welche die eingespritzte Kraftstoffmenge
durch die Dauer der Ansteuerung eines Magnetventils beeinflusst,
die Temperatur eines Bereiches des Magnetventils oder des
Kraftstoffzuteilers bestimmt und die Ansteuerdauer
temperaturabhängig korrigiert, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuereinheit ein Modell umfasst, welches die Temperatur des
Magnetventils oder des Kraftstoffzuteilers aus mindestens einer,
üblicherweise gemessenen Temperatur ermittelt und die
Ansteuerdauer, abhängig von der ermittelten Temperatur,
korrigiert.
15. Brennkraftmaschine mit einem eine Spule (34) aufweisenden
Magnetventil (28), welches Kraftstoff zuführt, mit Mitteln (40,
46) zur Bestimmung der Temperatur (evtmod) eines Bereichs (26)
des Magnetventils (28), mit einem Steuer- und/oder Regelgerät
(36), welches ausgangsseitig mit dem Magnetventil (28) verbunden
ist, die eingespritzte Kraftstoffmenge durch die Dauer der
Ansteuerung des Magnetventils (28) beeinflusst und die
Ansteuerdauer temperaturabhängig korrigiert, dadurch
gekennzeichnet, dass durch das Steuer- und Regelgerät (36) aus
mindestens einer üblicherweise gemessenen Temperatur (tans,
tmot) eine Temperatur (evtmod) des Magnetventils (28) ermittelt
wird, und dass das Steuer- und Regelgerät (26) die Ansteuerdauer
(ti_tvu_w) abhängig von der ermittelten Temperatur (evtmod) so
korrigiert, dass die Temperaturabhängigkeit der Eigenschaften
der Magnetspule (34) des Magnetventils (28) berücksichtigt wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10148346A DE10148346A1 (de) | 2000-10-18 | 2001-09-29 | Verfahren, Vorrichtung und Computerprogramm zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, sowie Brennkraftmaschine |
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- 2001-09-29 DE DE10148346A patent/DE10148346A1/de not_active Withdrawn
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