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Die
Erfindung betrifft einen Kommutator für einen Elektrokleinmotor nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
derartiger Kommutator ist aus der
EP 0 551 740 B1 bekannt. Dabei sind Multi-Layer-Kondensatoren
auf einer Welle aufgenommen.
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Aus
der
GB 1 178 912 A sind
Multi-Layer-Kondensatoren bekannt, welche auf einer Trägerscheibe aufgenommen
sind.
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Bei
Elektrokleinmotoren, insbesondere bei Gleichstrommotoren, erfolgt
die Stromzuführung über Schleifkontakte.
Die Schleifkontakte sind z.B. aus Kohle- oder Edelmetallbürsten gebildet,
die gegen auf einer Kommutatorhülse
aufgenommene Kommutatorlamellen drücken. Bei der Stromwendung
oder Kommutierung kommt es zur Funkenbildung. Eine solche Funkenbildung
ist unerwünscht.
Sie verursacht eine Erosion insbesondere der Schleifkontakte sowie
eine elektromagnetische Störstrahlung.
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Aus
dem in der
DE 199
34 685 A1 erwähnten
Stand der Technik ist es bekannt, zur Unterdrückung der Funkenbildung eine
Ringscheibe mit kapazitiven Eigenschaften vorzusehen. Diese sogenannte
Kondensator- oder CLL-Scheibe ist aus einer halbleitenden Keramik
hergestellt, deren Oberfläche
eine Sperrschicht aufweist. Auf der Sperrschicht ist pro Teilwicklung
bzw. pro Kommutatorlamelle eine Kontaktfläche aufgebracht. Die Größe der Kontaktfläche definiert
eine Kapazität.
Die Kontaktfläche
ist elektrisch leitend verbunden mit der ihr zugeordneten Kommutatorlamelle.
Das Innere der Keramik ist üblicherweise
n- oder p-halbleitend und wird durch eine isolierende Sperrschicht
von den äußeren Kontaktflächen getrennt.
Durch die Dicke d der Sperrschicht wird die Kapazität der einzelnen
Kontaktflächen
bestimmt gemäß C = ε
0 ε
r A/d;
im Inneren der Keramik kann durch die halbleitenden Eigenschaften
ständig
ein Ladungsausgleich erfolgen. – Die
aus Kommutatorscheibe, -hülse,
-lamellen und Schleifkontakten gebildete Anordnung wird auch als
Kommutatorsystem oder Kommutator bezeichnet.
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Die
nach dem Stand der Technik bekannten CLL-Scheiben sind mechanisch
nicht besonders fest. Sie müssen
in einer relativ großen
Dicke von etwa 1,0 bis 1,5 mm gefertigt werden. Üblicherweise ist zur Aufnahme einer
solchen CLL-Scheibe eine an der Welle des Elektrokleinmotors angespritzte
Kunststoffträgerscheibe
vorgesehen. Das erhöht
weiter die Dicke der Kommutatorscheibenanordnung auf etwa 2,5 bis
3,5 mm. Insbesondere bei Motoren mit eisenloser Wicklung, z.B. Glockenwicklungsmotoren,
muß der
Permanentmagnet in seiner Länge
entsprechend begrenzt werden bzw. der Motor muß in seiner Gesamtlänge vergrößert werden.
Das Leistungspotenzial des Elektrokleinmotors kann nicht vollständig ausgeschöpft werden.
Schließlich
sind die bekannten CLL-Scheiben in ihrer Kapazität beschränkt. Bei bestimmten Anwendungen
oder Betriebsweisen kann die unerwünschte Funkenbildung nicht
ausreichend unterdrückt
werden.
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Ein
Kommutator ist aus der
DE
199 34 685 A1 bekannt. Beim bekannten Kommutator sind zur
Funkenunterdrückung
eine Trägerscheibe
mit darauf aufgenommenen, in Form von diskreten SMD-Bauteilen ausgebildeten
Kondensatorelementen vorgesehen. Die Trägerscheibe besteht hier aus
einem Leiterplattenmaterial.
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Beim
praktischen Einsatz können
die Dielektrikumsschichten der Kondensatorelemente aufgrund der Unterschiede
der thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Leiterplattenmaterial
und Kondensatorelement reißen,
d.h. die Funktion der Kondensatorelemente ist durch Kapazitätsverluste
nicht mehr gewährleistet.
Die Lebensdauer bzw. die Funkentstörung des Motors werden somit
verschlechtert.
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Aus
der
EP 0 505 046 B1 ist
es bekannt, die thermischen Ausdehnungskoeffizienten miteinander
zu verbindender leitender und isolierender keramischer Grünkörper aufeinander
abzustimmen, um beim Sintern Risse zu vermeiden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen möglichst haltbaren Kommutator
anzugeben, mit dem eine Funkenbildung an den Kommutatorlamellen
zuverlässig
unterdrückt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 17.
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Nach
Maßgabe
der Erfindung ist vorgesehen, daß die zweite Kondensator-Ringscheibe
an ihrer Oberseite eine nicht segmentierte zweite Kontaktfläche aufweist
und die erste Ringscheibe auf einer aus Keramik hergestellten Trägerscheibe
aufgenommen ist, wobei die Ausdehnungskoeffizienten der ersten Ringscheibe sowie
der Trägerscheibe
so aufeinander abgestimmt sind, dass bei betriebsüblichen
Temperaturen eine thermisch bedingte Funktionsuntüchtigkeit
der ersten Ringscheibe vermieden wird. Die Trägerscheibe kann bei einer relativ
geringen Dicke von bereits 0,5 mm mit einer sehr hohen Festigkeit
hergestellt werden. Auch bei einem andauernden Betrieb des Elektrokleinmotors
unter Höchstlast
kommt es nicht zum Ablö sen
oder zur Funktionsuntüchtigkeit
der auf der Trägerscheibe
aufgenommenen Kapazitäten.
Die Trägerscheibe
kann relativ einfach und kostengünstig
hergestellt werden. Die erste Ringscheibe ist z.B. aus einer Keramik
mit kapazitiven Eigenschaften hergestellt, wobei jede diskrete Kapazität durch
an der Ober- und Unterseite in einander gegenüberliegender Anordnung vorgesehene
Kontaktflächen
definiert ist. Derartige Ringscheiben können zur Erhöhung der
Kapazität
auch gestapelt werden. Ferner ist es möglich, die Kapazitäten in Form
von Multi-Layer-Kondensatoren auszubilden. Die Multi-Layer Kondensatoren
können
einstückig
in Form einer ersten Ringscheibe zusammengefasst sein. Durch das
Aufeinanderabstimmen der Ausdehnungskoeffizienten der ersten Ringscheibe
sowie der Trägerscheibe
kann bei betriebsüblichen
Temperaturen eine thermisch bedingte Funktionsuntüchtigkeit
der ersten Ringscheibe vermieden werden.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kommutatorhülse aus
spritzgegossenem Kunststoff hergestellt. Die Trägerscheibe kann an der Kommutatorhülse durch
beim Spritzgießen
der Kommutatorhülse
erfolgendes abschnittsweises Umspritzen befestigt sein. Durch die
Herstellung der Kommutatorhülse
und die gleichzeitige Befestigung der Trägerscheibe durch abschnittsweises
Umspritzen derselben wird ein Fertigungsschritt eingespart. Die
Trägerscheibe
muß nicht
mehr nach der Herstellung der Kommutatorhülse gesondert an der Welle
oder an der Kommutatorhülse
befestigt werden.
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Zweckmäßigerweise
weist die Trägerscheibe
einen zentralen Durchbruch auf, der vorzugsweise nicht rotationssymmetrisch
ausgebildet ist. Der Durchbruch kann z.B. quadratisch ausgebildet
sein. Eine solche Trägerscheibe
kann mit verbesserter Sicherheit gegen Verdrehen an der Kommutatorhülse befestigt werden.
Z.B. ist es möglich,
an der Kommutatorhülse
ein zum zentralen Durchbruch korrespondierendes Profil vorzusehen, auf
das die Trägerscheibe
verdrehsicher aufsteckbar ist. Die Trägerscheibe kann anschließend an
der Kommutatorhülse
durch Verkleben gesichert werden.
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Zweckmäßigerweise
ist jeder mit einer Kommutatorlamelle verbundenen Kapazität in Reihe
mindestens eine diskrete Induktivität vor- oder nachgeschaltet.
Das Vorsehen einer Induktivität
trägt zu
einer besonders wirksamen Unterdrückung der Funkenbildung an
den Kommutatorlamellen bei. Die Induktivitäten können einstückig in Form einer zweiten
Ringscheibe ausgebildet sein. Die zweite Ringscheibe ist zweckmäßigerweise
aus einem hochpermeablen Magnetwerkstoff, z.B. einem Weichferrit,
hergestellt, und jede der Induktivitäten ist durch eine darauf aufgebrachte
leitfähige
Struktur gebildet. Die leitfähige
Struktur kann z.B. durch Aufbringen einer leitfähigen Schicht und nachfolgendes
abschnittsweises Entfernen der leitfähigen Schicht mittels Laser
erfolgen. So kann auf einfache Weise die Struktur einer Wicklung
auf dem Magnetwerkstoff hergestellt werden. Es ist selbstverständlich auch
möglich,
anstelle der leitfähigen
Struktur eine aus einem Draht hergestellte Wicklung vorzusehen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung kann jeder mit einer Kommutatorlamelle
verbundenen Kapazität
in Reihe mindestens ein Widerstand mit nichtlinearer U/I-Kennlinie
vor- oder nachgeschaltet sein. Ein solcher Widerstand kann aus einem
elektrokeramischen Material mit Varistoreigenschaften gebildet sein.
Ein solches Material ermöglicht
die Ableitung von Spannungsspitzen und damit den Schutz von Bauelementen,
die der Ansteuerung des Elektrokleinmotors dienen. Geeignete Materialien
sind bekannte elektrokeramische Zusammensetzungen (z.B. auf der
Basis von dotierten Mischtitanaten aus den Elementen der II. Hauptgruppe
oder dotiertem SrTiO3 oder dotiertem ZnO).
Zweckmäßigerweise
sind auch die nichtlinearen Widerstände einstückig in Form einer dritten
Ringscheibe ausgebildet. Das erleichtert deren Herstellung und Montage.
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Die
Kapazitäten
sind zweckmäßigerweise,
ggf. unter Zwischenschaltung der Induktivitäten und/oder der nichtlinearen
Widerstände,
zusammengeschaltet. Sie können
z.B. mit der Welle des Elektrokleinmotors verbunden sein.
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Die
Kapazitäten,
Induktivitäten
oder nichtlinearen Widerstände
werden im folgenden auch als Bauelemente bezeichnet. Die Bauelemente
können
zu ihrem Schutz mit einem Polymer abgedeckt sein (z.B. Epoxydharz).
Nach einer weiteren Ausgestaltung sind die Ausdehnungskoeffizienten
von Bauelementen oder der zweiten und/oder dritten Ringscheibe sowie
der Trägerscheibe
so aufeinander abgestimmt, daß bei
betriebsüblichen
Temperaturen eine thermisch bedingte Funktionsuntüchtigkeit
der Bauelemente oder der zweiten und/oder dritten Ringscheibe vermieden
wird. Eine nach dem Stand der Technik mitunter auftretende Funktionsuntüchtigkeit
von Kondensatorelementen oder anderen Bauelementen wird vermieden.
Auch wird eine durch thermische Spannungen verursachte Funktionsuntüchtigkeit
der Kondensatorelemente selbst vermieden.
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Die
Bauelemente oder Ringscheibe/n können
in einer an der Trägerscheibe
vorgesehenen Vertiefung aufgenommen sein. Die Vertiefung ist zweckmäßigerweise
so ausgebildet, daß die
Bauelemente oder Ringscheiben darin eingelegt werden können. Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist/sind die Ringscheibe/n konzentrisch
zur Trägerscheibe
angeordnet. Es wird eine Unwucht in der Trägerscheibe vermieden.
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Die
Keramik weist zweckmäßigerweise
eine Wärmeleitfähigkeit
im Bereich von 1,0 bis 300 W/mK auf. Durch die Auswahl einer Keramik
mit einer geeigneten Wärmeleitfähigkeit
wird ein unerwünschter
Wärmestau im
Bereich des Kommutators vermieden. Überschüssige Wärme kann sowohl aus dem Bereich
der Wicklungen als auch aus dem Bereich der Kommutatorlamellen wechselweise
abgeleitet werden.
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Nach
einer konstruktiven Ausgestaltung können die Kommutatorlamellen
axial über
die Kommutatorhülse
hinausstehen und an ihren überstehenden
Enden von einem an der Trägerplatte
randlich sich erstreckenden umlaufenden Absatz umgriffen sein. Die
vorgeschlagene Ausführung
ermöglicht
auf einfache Weise eine Kontaktierung der Kommutatorlamellen mit
der Trägerplatte.
Die Kommutatorlamellen können
mit den Kapazitäten
insbesondere über
auf der Trägerscheibe
aufgebrachte Leiterbahnen kontaktiert sein.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Keramik aus Steatit,
Cordierit, Forsterit, Elektroporzellan, ZrO2 (MgO,
CaO, CeO2, Y2O3-stabilisiert), Al2O3 (50% bis 99,999%), AlN, BeO, SiC, Si3N4, Dispersionskeramik,
Al2TiO5 oder einem
hartferritischen Material gebildet ist. Die Keramik kann aber auch
aus einem Material mit einer spannungsabhängigen Widerstandscharakteristik
hergestellt sein.
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Der
erfindungsgemäße Kommutator
kann ferner mit einer aus einem Hartferrit gebildeten Magnetscheibe
kombiniert sein. Eine solche Magnetscheibe ermöglicht es, die Anzahl der vom
Elektrokleinmotor durchgeführten
Umdrehungen bzw. die Stellung des Ankers mittels einer geeigneten
nachgeschalteten Auswerteelektronik zu ermitteln.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele
anhand der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
schematisches Ersatzschaltbild eines Kommutators nach dem Stand
der Technik,
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2 ein
schematisches Ersatzschaltbild eines ersten erfindungsgemäßen Kommutators,
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3 ein
schematisches Ersatzschaltbild eines zweiten erfindungsgemäßen Kommutators,
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4a, 4b ein
erstes und ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Kommutators,
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5a, 5b ein
drittes und ein viertes Ausführungsbeispiel
eines Kommutators,
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6 eine
Draufsicht auf eine erste Trägerscheibe,
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7 eine
Draufsicht auf eine zweite Trägerscheibe,
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8 eine
schematische Teilquerschnittsansicht durch eine erste Ringscheibe
und
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9a, 9b eine
Unter- und Draufsicht nach 8.
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1 zeigt
ein Ersatzschaltbild einer herkömmlichen
CLL-Scheibe. Die
Kapazitäten
sind mit C, der ohmsche Widerstand des halbleitenden Materials mit
RC bezeichnet. Eine Motorteilwicklung 1 weist
eine elektromagnetische Kapazität
UM, einen Wicklungswiderstand RM und
eine Motorinduktivität
LM auf. Die Kapazitäten C sind über das im Inneren der CLL-Scheibe befindliche
n- oder p-halbleitende Material leitend verbunden. Die entsprechende
Ringverbindung ist mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet.
Mit UN ist eine Motornennspannung, mit UL eine Lamellenspannung und mit K die Kontaktpunkte
der Kommutatorlamellen mit den Teilwicklungen und den Kontaktflächen bezeichnet.
Mit 3 ist eine Welle bezeichnet.
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2 zeigt
das Ersatzschaltbild einer ersten erfindungsgemäßen Anordnung. Jeder der Kontaktpunkte
K der Kommutatorlamellen ist hier mit parallel geschalteten Kondensatoren
verbunden. Die anderen Kontakte der Kapazitäten C sind jeweils mit der
Ringverbindung 2 bzw. einer weiteren Ringverbindung 2a verbunden.
Die Ringverbindung 2 und die weitere Ringverbindung 2a können über eine
Brücke 2b miteinander
elektrisch leitend verbunden sein. Die Ringverbindungen 2 und 2a werden bei
Verwendung halbleitender Keramik durch das Innere der Ringscheiben
gebildet. Die Brücke 2b unter
anderem auch kann durch die Welle 3 gebildet sein, wenn
die Sperrschicht abgeschliffen ist.
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Zwischen
zwei benachbarten Kontaktpunkten K sind hier vier Kapazitäten C geschaltet,
wobei jeweils zwei Kapazitäten
C parallel geschaltet sind. Durch die Parallelschaltung jeweils
zweier Kapazitäten
C kann die Gesamtkapazität
zwischen den beiden Kontaktpunkten K drastisch erhöht werden.
Bei einer Parallelschaltung von Kapazitäten C entspricht die Gesamtkapazität der Summe
der Einzelkapazitäten.
Eine solche Parallelschaltung kann z.B. durch Stapeln herkömmlicher
CLL-Scheiben realisiert werden. Beim Stapeln von n Kondensator-Ringscheiben
können
n Kapazitäten
parallel geschaltet werden.
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3 zeigt
ein Ersatzschaltbild einer zweiten erfindungsgemäßen Anordnung. Die mit dem
Bezugszeichen A, B, C bezeichneten Bauelemente können in beliebiger Reihenfolge
angeordnet sein. Mit "A" ist eine Induktivität, mit "B" ein ohmscher Widerstand oder ein Widerstand
mit nicht nichtlinearer U/I-Kennlinie
und mit "C" eine Kapazität bezeichnet.
Die vorgeschlagene Schaltung, nämlich
das Vorsehen einer Kapazität
und einer in Reihe dazu geschalteten Induktivität zwischen einer Kommutatorlamelle
und einer gemeinsamen Ringleitung kann auch Gegenstand einer gesonderten
Erfindung sein, d.h. eine solche Schaltung kann auch unter Weglassung
der erfindungsgemäß beanspruchten
keramischen Trägerscheibe
realisiert werden. Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht bei dieser
Schaltung im Vorsehen eines zusätzlichen
in Reihe geschalteten Widerstands, welcher eine nichtlineare U/I-Kennlinie
aufweisen kann. Bei den verwendeten Kapazitäten kann es sich um Multi-Layer-Kondensatoren
handeln.
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Die 4a und 4b zeigen
in einem Bild zwei verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung. Auf
der Welle 3 ist eine, zweckmäßigerweise aus spritzgegossenem
Kunststoff hergestellte, Kommutatorhülse 4 angebracht.
Auf der Kommutatorhülse 4 sind
Kommutatorlamellen 5 befestigt. Im Bereich eines flanschartigen
umlaufenden Vorsprungs 6 der Kommutatorhülse 4 stehen
die Kommutatorlamellen 5 radial hervor. An der Kommutatorhülse 4 ist
ferner eine aus einer Keramik hergestellte Trägerscheibe 7 angebracht.
Die Trägerscheibe 7 weist
an einer Oberseite 8 eine Ausnehmung 9 auf, in
die eine erste Ringscheibe 10 mittels eines Polymers 11 eingeklebt
ist. Bei dem Polymer 11 kann es sich um ein Epoxydharz
handeln. Die erste Ringscheibe 10 weist pro Kontaktlamelle 5 je
einen Multi-Layer-Kondensator (hier nicht gezeigt) auf. Der Multi-Layer-Kondensator
ist mittels eines Lots 12 mit der Kommutatorlamelle 5 elektrisch
leitend verbunden. Statt des Lots 12 kann auch ein Leitkleber
oder dgl. verwendet werden. Statt der ersten Ringscheibe 10 können auch einzelne
in SMD-Technik hergestellte Multi-Layer-Kondensatoren in der Ausnehmung 9 aufgenommen
und mit den Kommutatorlamellen 5 kontaktiert sein.
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4b zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel.
Hier ist die Ausnehmung 9 an einer Unterseite der Trägerscheibe 7 vorgesehen.
In der Ausnehmung 9 ist eine erste Ringscheibe 10 aufgenommen.
In konzentrischer Anordnung dazu ist in der Ausnehmung 9 eine
zweite Ringscheibe 13 ebenfalls mit dem Polymer 11 eingeklebt.
Die zweite Ringscheibe 13 weist pro Kommutatorlamelle 5 eine
Induktivität
(hier nicht gezeigt) auf. Die Kommutatorlamelle ist mit dem Lot 12 mit
einer auf der Trägerscheibe 7 vorgesehenen
ersten Leiterbahn 14 kontaktiert. Die erste Leiterbahn 14 ist über den äußeren Umfangsrand
der Trägerscheibe 7 bis
an deren Unterseite geführt.
Sie ist dort mit einem Kontakt einer auf der zweiten Ringscheibe 13 befindlichen
Induktivität kontaktiert.
Der andere Kontakt der Induktivität ist mit einem Anschluß z.B. einer
Kapazität,
welche Bestandteil der ersten Ringscheibe 10 ist, über eine
Kontaktbrücke 15 verbunden.
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Die
in den 4a und 4b gezeigten
Ausführungsformen
eignen sich insbesondere zur Herstellung von Glockenwicklungsmotoren.
Dazu kann – wie
in 4b gezeigt – ein
Kunststoffträgerring 16 an
der Unterseite der Trägerscheibe 7 angespritzt
sein, der eine Glockenwicklung 17 aufnimmt.
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Die 5a und 5b zeigen
in einem Bild ein drittes und ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Auf der Welle 3 ist die Kommutatorhülse 4 befestigt, an
deren Außenseite
die Kommutatorlamellen 5 angebracht sind. Mit 18 ist
ein, z.B. aus Graphit hergestellter, Schleifkontakt angedeutet.
Die Kommutatorlamellen 5 erstrecken sich hier axial über die
Kommutatorhülse 4 hinweg.
Erste Enden E1 der Kommutatorlamellen 5 weisen zur Befestigung
eines Wicklungsdrahts (hier nicht gezeigt) Wickelhaken bzw. Umbiegungen 19 auf.
Die Trägerscheibe 7 ist
bei dem in 5a gezeigten dritten Ausführungsbeispiel
mit einer äußeren 20 und
einer inneren umlaufenden Wand 21 versehen. Die äußere Wand 20 umgreift
zweite Enden E2 der Kommutatorlamellen 5. An einer Innenseite
der äußeren Wand 20 ist
eine zweite Leiterbahn 22 vorgesehen, die mit in SMD-Technik
hergestellten Multi-Layer-Kondensatoren 10a elektrisch
leitend verbunden ist. Der Kontakt zwischen den Kommutatorlamellen 5 und
der zweiten Leiterbahn 22 kann kraftschlüssig durch
die Federwirkung der Kommutatorlamellen 5 erfolgen. Er
kann aber auch durch Löten
oder durch Kontaktierung mit Leitkleber realisiert werden. Die Ausnehmung 9 ist
hier zwischen der äußeren 20 und
der inneren Wand 21 gebildet. In der Ausnehmung 9 sind
die Multi-Layer-Kondensatoren 10a aufgenommen. Jeder Multi-Layer-Kondensator 10a ist
mit der zweiten Leiterbahn 22 und einem Ringkontakt 23 kontaktiert.
Der Ringkontakt 23 verbindet sämtliche Multi-Layer-Kondensatoren 10a.
Die Multi-Layer-Kondensatoren 10a können auch einstückig in Form
einer ersten Ringscheibe 10 ausgeführt sein. In diesem Fall ist
das Vorsehen eines Ringkontakts 23 nicht erforderlich.
Bestandteil der ersten Ringscheibe 10 ist in diesem Fall
eine Ringelektrode, welche sämtliche
Multi-Layer-Kondensatoren miteinander verbindet.
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Mit 24 ist
eine weitere Ringscheibe bezeichnet, welche radial verlaufende Magnetstreifen
aufweist. Mit einer solchen Ringscheibe kann mittels eines geeigneten
Sensors sowie einer nachgeschalteten Auswerteelektronik die Stellung
des Kommutators und/oder die Anzahl der vom Kommutator durchgeführten Umdrehungen
ermittelt werden. Bei dem in 5b gezeigten
vierten Ausführungsbeispiel
sind ähnlich
eine erste 10 und eine zweite Ringscheibe 13 in
der Ausnehmung 9 aufgenommen. Aus Platzgründen ist
hier die innere Wand 21 weggelassen worden. Pro Kommutatorlamelle
sind je ein in SMD-Technik hergestellter Multi-Layer-Kondensator 10a sowie
eine diskrete Induktivität 13a in
Reihe geschaltet. Auch hier verbindet der Ringkontakt 23 die Multi-Layer-Kondensatoren 10a miteinander.
Statt der separaten Bauelemente können die Induktivitäten 13a auch
in Form einer zweiten Ringscheibe 13 und die Multi-Layer-Kondensatoren 10a in
Form einer ersten Ringscheibe 10 ausgebildet sein. Die
in den 5a und 5b gezeigten
Ausführungsformen
eignen sich besonders zur Herstellung von Eisenkernmotoren (T-Ankermotoren).
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6 zeigt
eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer Trägerscheibe 7.
Sie ist mit einem zentralen Durchbruch 25 versehen, welcher
von weiteren Durchbrüchen 26 umgeben
ist. Die weiteren Durchbrüche 26 dienen
der Durchführung
von Haltemitteln zur Befestigung der Trägerscheibe 7 an der
Kommutatorhülse 4.
Mit 14 sind die auf der Trägerplatte 7 aufgebrachten
Leiterbahnen bezeichnet. Mit 9 ist die Ausnehmung angedeutet.
Eine im äußeren Umfang
der Trägerscheibe 7 vorgesehene
Aussparung 27 dient der Justierung der Trägerscheibe 7 gegenüber der
Welle 3 bei der Montage.
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7 zeigt
eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel der Trägerscheibe.
Der zentrale Durchbruch 25 ist hier rechteckig ausgeführt. Die
Trägerscheibe 7 weist
ferner in radialer Anordnung rechteckige Durchbrüche 28 auf, in denen
Bauelemente, wie Kapazitäten,
Widerstände
oder Induktivitäten,
aufgenommen werden können.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind am äußeren Umfangsrand 5 Aussparungen 27 zur
Justierung der Trägerscheibe
vorgesehen.
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Die
Trägerscheibe 7 kann
z.B. aus Al2O3 92%
bis 99%, ZrO2 oder dgl. hergestellt sein.
Sie weist eine hohe mechanische Festigkeit auf; sie ist extrem verwindungssteif
und schützt
die darauf aufgenommenen elektrisch wirksamen Ringscheiben vor einer
mechanischen Beschädigung
und ist vom thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf den Ringscheibenwerkstoff
abgestimmt.
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In
den 8, 9a und 9b ist
eine erste Ringscheibe 10 mit Multi-Layer-Kondensatoren
gezeigt. Die Trägerscheibe 7 ist
der Übersichtlichkeit
halber nur in der linken Hälfte
der Abbildung angedeutet. Die Trägerscheibe 7 ist
hier unmittelbar an der Welle 3 angebracht. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Trägerscheibe 7 anders
anzuordnen, sie insbesondere auch an der Kollektorhülse 4 zu
befestigen. Dabei sind aus einem dielektrischen Material hergestellte
erste 29 und zweite 30 Kondensator-Ringscheiben übereinander
gestapelt. Bei dem dielektrischen Material kann es sich um herkömmliche
zur Herstellung von Multi-Layer-Kondensatoren geeignete Materialien
handeln. In diesem Fall kann RC bei Bedarf
z.B. durch Aufbringen von Elektroden mit resistiven Eigenschaften
(ohmsche oder spannungsabhängige
Charakteristik) gezielt eingestellt werden. Auf der Oberseite der
ersten Kondensator-Ringscheibe 29 vorgesehene erste Kontaktflächen 31 erstrecken
sich jeweils bis an den Außenumfang
der Kondensator-Ringscheiben 29, 30. An der Oberseite
der zweiten Kondensator-Ringscheibe 30 vorgesehene
zweite Kontaktflächen 32 reichen
nicht bis an den Außenumfang
der Kondensator-Ringscheiben 29, 30. Sie erstrecken
sich dagegen bis zum Innenumfang der Kondensator-Ringscheiben 29, 30.
Die an der Oberseite der ersten Kondensator-Ringscheiben 29 vorgesehenen ersten
Kontaktflächen 31 sind
in 9b nochmals schematisch gezeigt. Die ersten Kontaktflächen 31 sind
mittels isolierender Streifen 33 voreinander getrennt,
so daß hier
fünf separate
erste Kontaktflächen 31 gebildet sind.
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Die
ersten Kontaktflächen 31 sind
am Außenumfang
der Kondensator-Ringscheiben 29, 30 mittels einer äußeren Kontaktierung 34 elektrisch
leitend miteinander verbunden. Die an der obersten Oberseite der Kondensator-Ringscheiben
befindlichen ersten Kontaktflächen 31 sind
in einem radial innen liegenden Abschnitt mit den Kommutatorlamellen 5 elektrisch
leitend verbunden.
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Zweite
Kontaktflächen 32 reichen
bis zum Innenumfang der Kondensator-Ringscheiben 29, 30 und können dort über eine
innere Kontaktierung 35 elektrisch leitend miteinander
verbunden sein. Die innere Kontaktierung 35 kann wiederum
mit der Welle 3 elektrisch leitend verbunden sein. Die
Ausbildung der zweiten Kontaktflächen 32 ist
in 9a gezeigt. Die zweiten Kontaktflächen 32 sind
nicht segmentiert.
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Die
segmentierten ersten Kontaktflächen 31 und
die nicht segmentierten zweiten Kontaktflächen 32 sind jeweils
durch eine elektrisch isolierende Schicht voneinander getrennt.
Dabei kann es sich um eine dielektrische Kondensatormasse handeln.
Es kann aber auch als isolierende Schicht eine Kunststoffolie oder
dgl. verwendet werden.
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Bei
der vorgeschlagenen Anordnung kann der Widerstand RC durch
die Leitfähigkeit
der zweiten Kontaktflächen 32 gezielt
eingestellt werden. Es kann zur Herstellung der zweiten Kontaktflächen 32 eine
Elektrode mit einer resistiven Charakteristik (ohmsches bzw. spannungsabhängiges Verhalten)
eingesetzt werden, wobei zweckmäßigerweise
RC im Bereich von 1 Ω bis 1.000 Ω eingestellt wird.
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Insbesondere
die nach dem vorstehenden Ausführungsbeispiel
vorgeschlagene erste Ringscheibe
10 ermöglicht gegenüber dem
Stand der Technik eine Steigerung der erzielbaren Kapazitäten um ein
Vielfaches. Baut man z.B. auf einer hochfesten keramischen Trägerscheibe
7,
die aus CeO
2-stabilisiertem ZrO
2 oder
dgl. bestehen kann, mit einer Dicke von 0,4 mm einen Vielschicht-Kondensator
aus einer dielektrischen Masse, z.B. X7R, Y5V, Z5U, COG, NPO und
dgl. auf und nimmt für
die Kondensator-Ringscheibe
10 eine Dicke von 20 μm an, womit
eine Spannungsfestigkeit von mehreren 100 V sicher gewährleistet
ist, dann ergibt sich bei einem Außendurchmesser der ersten Ringscheibe
10 von
z.B. 16 mm und einem Innendurchmesser des Durchbruchs
25 von
3,5 mm und bei neun Teilwicklungen eines Elektrokleinmotors eine
Fläche
von 9 × 15
mm
2 der ersten Kontaktflächen
31. Unter Berücksichtigung
einer Breite des isolierenden Streifens
33 von 1,0 mm zwischen
den ersten Kontaktflächen
31 ergibt
sich die aus der nachstehenden Tabelle ersichtliche Leistungsmatrix.
Im angegebenen Fall beträgt
die relative Dielektrizitätskonstante
für das
X7R-Dielektrikum ε
r = 4.500, für das Y5V-Dielektrikum beträgt ε
r =
7.500.
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Wie
aus der Tabelle ersichtlich ist, kann mit einer ersten Ringscheibe 10 mit
einer Dicke von 2,0 mm Dicke eine Kapazität von 9 × 2.400 nF bzw. 9 × 3.600
nF erzielt werden. Derart große
Kapazitäten
werden aller Voraussicht nach für
Elektrokleinmotoren nicht benötigt.
Das Beispiel zeigt jedoch, daß prinzipiell
alle gewünschten
Kapazitäten
im Bereich von Elektrokleinmotoren mit der ersten Ringscheibe 10 erzeugt
werden können.
Das läßt eine
erhebliche Reduzierung der elektromagnetischen Emissionen und eine
Lebensdauerverlängerung
von Elektrokleinmotoren erwarten. Mit den erfindungsgemäß realisierbaren
hohen Kapazitäten kann
eine besonders hohe Reduzierung der elektromagnetischen Emissionen
erreicht werden, weil der Resonanzbereich des aus der Motorteilwicklung
und der Kapazität
gebildeten Schwingkreises in den Frequenzbereich von 150 kHz bis
150 MHz verschoben werden kann.
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- 1
- Motorteilwicklung
- 2
- Ringverbindung
- 2a
- weitere
Ringverbindung
- 2b
- Brücke
- 3
- Welle
- 4
- Kommutatorhülse
- 5
- Kommutatorlamelle
- 6
- flanschartiger
Vorsprung
- 7
- Trägerplatte
- 8
- Oberseite
- 9
- Ausnehmung
- 10
- erste
Ringscheibe
- 10a
- SMD
Multi-Layer-Kondensator
- 11
- Polymer
- 12
- Lot
- 13
- zweite
Ringscheibe
- 13a
- SMD
Induktivität
- 14
- erste
Leiterbahn
- 15
- Kontaktbrücke
- 16
- Kunststoffträgerring
- 17
- Glockenwicklung
- 18
- Schleifkontakt
- 19
- Umbiegung
- 20
- äußere Wand
- 21
- innere
Wand
- 22
- zweite
Leiterbahn
- 23
- Ringkontakt
- 24
- weitere
Ringscheibe
- 25
- Durchbruch
- 26
- weiterer
Durchbruch
- 27
- Aussparung
- 28
- radialer
Durchbruch
- 29
- erste
Kondensator-Ringscheibe
- 30
- zweite
Kondensator-Ringscheibe
- 31
- erste
Kontaktfläche
- 32
- zweite
Kontaktfläche
- 33
- isolierender
Streifen
- 34
- äußere Kontaktierung
- 35
- innere
Kontaktierung
- A,
B, C
- Bauelemente
- E1
- erstes
Ende
- E2
- zweites
Ende
- C
- Kapazität
- RC
- Reihenwiderstand
der Kapazität
- UM
- elektromagnetische
Kapazität
- LM
- Motorinduktivität
- UL
- Lamellenspannung
- K
- Kontaktpunkte
- RS
- Ringscheibe
- RM
- Wicklungswiderstand
- UN
- Motornennspannung