DE10139360C2 - Pyrosicherung ohne Wirkung nach außen bei Fremd- und Eigenauslösung - Google Patents
Pyrosicherung ohne Wirkung nach außen bei Fremd- und EigenauslösungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum definierten und schnellen Trennen von
elektrischen Starkstromkreisen im Notfall, die selbst ohne Wartung noch nach bis zu 20
Jahren zuverlässig die Funktion ausübt und dabei kein zusätzliches Gefahrenpotential in
Form von Heißgas, Partikel, Wurfstücke oder hohe, im abgeschalteten Stromkreis
induzierte Spannungen nach außen darstellt.
Der Einsatz ist vornehmlich in der KFZ-Technik geplant zum definierten irreversiblen
Trennen der Bordverkabelung von der Autobatterie kurz nach einem Unfall, um
Zündquellen durch Funken und Plasma zu vermeiden, die entstehen, wenn beispielsweise
Kabelisolationen durch während des Unfalls eindringendes Karosserieblech
aufgescheuert wurden oder lose Kabelenden gegeneinander oder gegen Blechteile
drücken und aufscheuern - insbesondere dann, wenn Benzin ausläuft und sich
Benzindampf unter der Motorhaube ansammelt und sich dort zündfähige Benzin-Luft-
Gemische bilden können.
Durch seine Autoignition Funktion ist die Baugruppe aber auch in all den Fällen
einsetzbar, wo beispielsweise durch Überlastung eines Kabels ein Stromzweig
abgeschaltet werden muß, ohne dass vorher ein Unfall detektiert worden wäre - die
Baugruppe hat damit auch die Funktion einer herkömmlichen Hochstromsicherung,
wobei die damit geschützten Kabel wesentlich mehr belastet werden können, weil die
Baugruppe wesentlich früher und mit weniger Schalttoleranz als die herkömmlichen
Schmelzsicherungen den Stromkreis unterbricht: Während die Schaltzeit der
herkömmlichen passiven Schmelzsicherungen bei nicht zu großer Überlastung der
Leitung von 3 bis 10fach schwankt, variiert die Schaltzeit der Pyrosicherung als aktives
Bauteil nur um das 1,5 bis 3fache, die entsprechende Leitung ist damit wesentlich höher
belastbar, was zwangsweise dünnere Kabel, geringere Herstellkosten und geringeres
Gewicht bedeutet bei sonst gleich großem Nennstrom!
Auch der Schutz vor Kabelbrand durch die Eigenerwärmung der dort zu hohen
Übergangswiderstände bei lockeren Schrauben ist nunmehr einfach absicherbar.
Die Pyrosicherung eignet sich damit insbesondere auch für reine Elektrofahrzeuge und
Fahrzeuge mit Brennstoffzellen.
In der DE 197 49 135 A1 wird eine Vorrichtung beschrieben, bei der bereits ein
Kontaktstück mehrteilig ausgeführt ist, wobei ein bewegliches Kontaktzwischenstück
entweder aus dem feststehenden Kontaktstück gezogen oder an einer vorgeschwächten
Stelle auseinandergerissen wird. Damit geschieht bereits die eigentliche Schaltwirkung
im Kontakt selbst, nach außen hin wird keine mechanische Wirkung mehr bemerkt, der
Schaltvorgang verläuft hier bereits rein intern ab. Vom Prinzip her muß hier das Gehäuse
des Notabschalters voll isoliert sein, nur die Kontaktenden ragen heraus, in jedem Fall
erfolgt die Kontaktierung intern über mindestens eine schleifende Verbindung, was beim
Schalten von hohen Strömen wegen des hier auftretenden relativ hohen
Übergangswiderstandes hier zur Problemstelle werden kann.,
Bisher eingesetzte Vorrichtungen, wie die aus der DE 42 11 079 A1 zur Trennung der
Autoverkabelung von der Autobatterie bei einem Unfall zur Vermeidung zusätzlicher
Zündquellen für eventuell ausgeströmtes und danach verdampftes Benzin entwickelte
und eingesetzte Baugruppe sind begrenzt bezüglich der Schneidleistung und/oder
erzeugen durch den Trennvorgang im getrennten Stromkreis so hohe induzierte
Spannungen, dass hier angeschlossene elektrische Geräte beschädigt werden, was aber
nicht zulässig und erwünscht ist.
So drückt ein aus einer Brennkammer und einem elektrisch nicht leitfähigen Material
gefertigten Werkzeug bestehendes, quasi herkömmliches Kraftelement nach der
Auslösung durch den Airbagsensor auf den sehr stark gekerbten elektrischen Leiter mit
einem Querschnitts von beispielsweise 10 mm × 4 mm, worauf das Material dieses Leiters
bricht und der Stromfluß zu den an der Verkabelung angeschlossenen Verbrauchern bzw.
den eventuell aufgescheuerten Kabelstücken abbricht.
Durch die Einkerbung des Materials wird zunächst relativ wenig Kraft zur Trennung
benötigt, andererseits bricht der Leiter und damit der Stromfaden so schnell ab, dass im
Stromkreis sehr hohe Spannungen induziert werden und dadurch angeschlossene Geräte
und Isolationen irreversibel beschädigt werden.
Anders aufgebaute Vorrichtung zur Trennung von Kraftströmen, wie sie aus der
Starkstromtechnik her bekannt sind, werden hier nicht betrachtet, weil sie entweder
relaisartig aufgebaut sind (d. h. hier in diesem Zusammenhang das Öffnen von Kontakten
durch eine Magnetspule oder durch ein kleines Kraftelement, wie es heute schon in der
Überlandleitungstechnik hier und da eingesetzt wird) und damit die geforderten
Zuverlässigkeiten nach 20 Jahren ohne einzige Schaltung und ohne Wartung bei der im
PKW vorkommenden mechanischen und thermisch/klimatischen Umwelt nicht im
Ansatz errreichen, oder bei entsprechender Ausführung einfach um Größenordnungen zu
teuer sind (die angestrebte Baugruppe hat heute einen Verkaufspreis von ca. 7 DM) oder
einfach zu schwer und zu groß - die Baugruppe soll ohne Bauänderungen anstelle der
heute üblichen Batterieklemme verwendet werden!
Bereits zuverlässiger und ohne den Leiter kerben zu müssen arbeitet die aus der DE 197 32 650 A1
bekannte Vorrichtung, wobei der Leiterquerschnitt durch einen
Leistungskutter im vollen einfach abgeschnitten bzw. getrennt wird.
Eine pyrotechnisch arbeitende Sicherung, die der vorliegenden Anmeldung sehr nahe
kommt, ist aus der DE 21 03 565 B bekannt. Dort wird ein elektrischer Detonator bzw.
Sprengstoff in einer mit Isolierflüssigkeit gefüllter und einfach gekerbter Hülse zur
Abschaltung des über die Sicherung fließenden Stroms gezündet, wobei die sich
ausbildenden Stoßwellen zwischen konischen Flächen verstärken, danach die Hülse
aufreißen und das entstehende Plasma durch die zerstäubte Isolierflüssigkeit gelöscht
wird. Eine Selbstzündung ist hierbei weder vorgesehen, noch möglich, weil ein
Sprengstoff eine durchlaufende Detonationswelle zur Zündung benötigt, die aber nur ein
Detonator liefern kann und keine einfache Erhitzung der Hülse. Außerdem sind mit
Sprengstoffen oder gar Detonatoren gefüllte Baugruppen zulassungsmäßig prinzipiell
nicht aus dem Bereich des Sprengstoffgesetzes nehmbar. Zudem sind die Kosten für ein
derartiges System um ein mehrfaches höher als die mit der hier angemeldeten
Pyrosicherung angepeilten: Der komplizierte Aufbau, die Abdicht- und
Fertigungsprobleme mit Folge sehr hoher Gestehungskosten dürften neben der
zulassungsrechtlichen Probleme auch die Ursache für die Nichtverwendung der
Baugruppe sein.
Anders als bei den bisher erwähnten Vorrichtungen wird die Trennung des Stromflusses
bei der hier angemeldeten Baugruppe nicht durch einfaches mechanisches Schneiden
oder Ausstanzen, bzw. Abschmelzen des Leiters oder der Zerstörung des Leiters erreicht,
sondern durch ein Zerstören des stromführenden Leiters im Innern der Pyrosicherung.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine kleine und kostengünstige
Baugruppe der Eingangs genannten Art so zu schaffen, die in autarker und
fernsteuerbarer Arbeitsweise imstande ist, eine stromführende Leitung zu trennen und
dabei gleichzeitig eine Notabschaltfunktion in der Art einer elektrischen Sicherung bei
überlasteter d. h. überhitzter Leitung zu liefern.
Zudem sollen die stromabschaltenden Vorgänge vollständig innerhalb der Pyrosicherung
ablaufen, so dass ein Schutzgehäuse nicht verwendet werden muß und die Pyrosicherung
einfach und sicher wie eine herkömmliche Sicherung verwendet werden kann. Die hier
dargestellte Erfindung unterscheidet sich damit wesentlich von der DE 100 52 545 A1.
Hierbei ist der innen liegende Leiter entweder nur der zu zerstörende stromführende
Leiter, um die Stromunterbrechung zu erreichen (das ist die sogenannte aktive Sicherung,
sie wird durch einen Zündstrom durch ein Anzündmittel gezündet), oder gleichzeitig die
Wärmequelle, wodurch der innen direkt anliegende pyrotechnische Stoff gezielt bis zur
Zündtemperatur erwärmt und damit gezündet wird (das ist die sogenannte passive
Sicherung, sie wird durch die Eigenerwärmung des innenliegenden Leiters gezündet,
kann allerdings auch über ein gleichzeitig vorhandenen Anzünder auch aktiv gezündet
werden, noch bevor die Zündung durch die Eigenerwärmung des Leiters erreicht ist).
Im Normalfall wird daher kein anderes Zündmittel eingesetzt, die besonders im Unfall-
oder Kurzschlußfall stark absinkende Batteriespannung mit Folge des Ausfalls aller
Elektronik an Bord kann daher die sichere Auslösung der Sicherung nicht mehr
verhindern!
Bei der aktiven Sicherung genügt es in Spezialfällen, einen Glühdraht in die Pyrotechnik
einzubetten und diese damit fremd zu zünden, ein spezielles elektrisches Anzündstück
oder gar eine elektrischer Detonator ist hier damit nicht mehr nötig - ein Umstand, der
zwischen 3 und 50 DM pro Baugruppe einspart!!
Überdies ist man mit der Auswahl der Pyrotechnik insbesondere durch die Mischung
verschieden lebhafter Treibladungspulver in der Lage, das Schaltverhalten innerhalb
weiter Grenzen zu steuern, durch die hier erzeugten Gase wird anders als bei anderen
Trennverfahren eine Plasmabildung schon von Anfang an unterdrückt.
Wird die Sicherung in Stromkreisen mit hohen Quellspannungen eingesetzt - im KFZ-
Bereich redet man heute schon von 36 V-Anlagen, Brennstoffzellenfahrzeugen werden
vermutlich Batteriespannungen von bis zu 500 V benötigt, kann eine Isolationsflüssigkeit
oder ein Löschmedium in der Sicherung gegen das beim Trennen des Leiters eventuell
doch entstehende Plasma eingesetzt werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mit wenig zerstörerischem
Aufwand und mit extrem wenigen kostengünstig fertigbaren Teilen die kommandierbare
Stromunterbrechung mit Sicherungsfunktion (Autoignition) erreicht wird, wobei die
Funktionszuverlässigkeit noch weiter ansteigt bei noch niedrigeren Fertigungskosten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Tatsache, dass der Trennvorgang
nunmehr durch die richtige Wahl der pyrotechnischen Mischung und dessen Abbrands
bzw. Verhaltens so gesteuert werden kann, dass die Stromabschaltung nicht mehr so
schnell erfolgt und ein Plasma von Anfang an nicht entstehen kann bzw. ausgeblasen
wird.
Das kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Leiter nach der Zündung der
pyrotechnischen Mischung 10 durch den Kolben 6 der Fig. 1 stark gedehnt wird bis er
dann letztendlich reißt, damit eine Widerstandserhöhung und ein Absinken des
abzuschaltenden Stromes über viele Millisekunden erreicht wird.
Unterstützt werden kann das durch das entsprechende Ausbilden des Querschnitts des
Leiters.
Für die Sicherung können alle Leitermaterialien verwendet werden.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert:
Fig. 1 zeigt den Prinzipaufbau der Pyrosicherung mit innen fliegendem Treibspiegel 6;
Fig. 2 zeigt den Prinzipaufbau der Pyrosicherung mit innen angetriebenem Propfen;
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau der Pyrosicherung: Diese besteht aus einem
Gehäuse 3, vorzugsweise ein Metallröhrchen, das an einer Seite flach gequetscht werden
und eine Anschlußbohrung 9 aufweisen kann.
Wo dies notwendig ist, wird das Metallröhrchen durch ein Dichtsystem, vorzugsweise
durch einen O-Ring 22 gegen äußere Einflüsse, insbesondere gegen eindringende
Feuchtigkeit und Wasserdampf abgedichtet.
Das Metallröhrchen 3 bildet also den einen Kontakt der Sicherung, der andere Kontakt ist
das Endstück 1 aus Metall, das durch den Isolator 2 gegen den anderen Kontakt isoliert
ist.
Der Strom fließt nun über das Gehäuse 3, die Buchse 8, den dort eingesteckten Leiter 7,
die Buchse 11, den damit elektrisch verbundenen Draht 4 und die Buchse 14 in das
Kontaktstück 1.
Wird nun die pyrotechnische Mischung 10, die auch eine Thermitmischung sein kann,
mit oder ohne gaserzeugende weil bei der Reaktion verdampfende Stoffe wie Gel,
Wasser, Creme usw., gezündet, entsteht dort Gasdruck, der auf den aus einem elektrisch
nicht leitenden Material bestehenden Kolben 6 einwirkt und diesen Richtung
Kontaktstück 1 beschleunigt. Hierbei fährt der Leiter 7 aus der Buchse 11 aus, der
Stromfluß ist unterbrochen.
Wenn der Kolben 6 aus einem mehr oder weniger schlecht leitendem Material hergestellt
ist, läßt sich der ohmsche Widerstand der Sicherung nach der Abschaltung sogar auf
einen ganz bestimmten und vorher wählbaren Wert einstellen, ein Mindeststromfluß
damit bewerkstelligen! - Auch das ist mit den bekannten Pyrosicherungen nicht
darstellbar!
Die pyrotechnische Mischung kann dabei aus einem Zündstoff und dem eigentlichen
gaserzeugenden Material bestehen, um so auch extrem hoch erhitzbare Sicherungen zu
erhalten, die dennoch sauber und zuverlässig bei Bedarf abschalten.
Anstelle der hier gezeigten Buchsen können einzelne oder auch alle Verbindungsstellen
auch unlösbar miteinander verbunden sein, insbesondere durch Schweißen oder Löten.
Das Dichtsystem 5 dient in der Regel dazu, den Kolben optimal zu beschleunigen (wenig
Gasschlupf), es kann entfallen, wenn der Treibspiegel selbst selbstlidernd ausgeführt ist,
insbesondere mit einer konkaven Fläche Richtung Pyrotechnik.
Für den Leiter kommen einfache Metall- und Halbleiterdrähte genauso in Frage wie
stabförmige Elektroden aus Graphit oder Kohle.
Der Leiter kann auch einen sich über seine Länge veränderlichen Querschnitt aufweisen,
um den Ort und die Art der Erwärmung steuern und damit die Zündung des
pyrotechnischen Materials 10 optimal einleiten zu können.
Soll die Sicherung aktiv betrieben werden, kann die pyrotechnische Mischung über einen
hier nicht eingezeichneten Anzünder fremdgezündet werden, auch eine einfache
Glühdrahtschleife ist hier möglich, um die Sicherung besonders unempfindlich gegenüber
elektrostatische Entladungen zu machen.
Die Zündung des in das Gehäuse eingebrachten Energie speichernden Stoffes bzw. des
Gases kann auch durch einen auf Lichtenergie empfindlichen Zwischenstoff erfolgen,
wobei hier das Licht direkt oder in Form eines Lasers eingekoppelt wird. Dabei wird
unter Licht auch der infrarote Wellenbereich verstanden.
Hierbei ist es zunächst unerheblich, ob der pyrotechnische Stoff nur aus einem Pulver
besteht oder ob diesem ein Stoff zugemischt wird, dessen einzige Aufgabe es ist, die
andere Komponente nur zu zünden: Damit ist es möglich, das Gemisch bereits bei sehr
niedrigen Temperaturen zu zünden um damit das zu schützende Kabel optimal belasten
zu können, während das Material der anderen Hauptkomponente, deren
Verbrennungsgase dann letztendlich das Gehäuse zerstören soll, erst bei sehr hohen
Temperaturen zünden braucht, um damit eine nur extrem geringe Alterung dieses Stoffes
bei langdauernder und relativ hoher Erhitzung des Leiters 7 sicherzustellen!
Das Gehäuse 3 ist üblicherweise ein Metallröhrchen, kann jedoch auch anders hergestellt
werden. Wenn die Buchse 8 in einem extra Metallteil gelagert ist, kann das Teil 3 auch
aus Kunststoff bestehen, sofern nicht über den Kolben 6 aus einem gering elektrisch
leitfähigem Material eine Leitfähigkeit nach dem Abschalten erreicht werden soll.
Der Leiter 7 kann auch so ausgebildet sein, dass er sich beim Bewegen des Kolbens 6 erst
zieht, hierbei der Querschnitt des Leiters absinkt und damit auch der über den Leiter
fließende Strom.
Erfindungsgemäß kann anstelle des Leiters aus Metall oder Graphit auch eine
Halbleiterstrecke insbesondere in Form einer oder mehrerer auf einem oder mehreren
Substraten integrierter Widerstände, Dioden- oder Transistorstrecken eingesetzt werden,
entweder in offener Form (der Halbleiterübergang liegt frei ohne Gehäuse im Pulver)
oder als geschlossenes Bauteil (es werden einfach eine oder mehrere diskrete
Widerstände, Dioden oder Transistoren im eigenen Gehäuse in das Innere der
Pyrosicherung eingesetzt). Versuche zeigten, dass damit die Zündverzugszeiten einerseits
minimiert, andererseits bereits grundlegende Logikverknüpfungen mit in die
Pyrosicherung integriert werden können, ohne extra externe Zündschaltungen einsetzen
zu müssen!
Ergänzend wird hier nur erwähnt, dass in das Gehäuse natürlich alle bekannten, einen
Plasmabogen löschenden bzw. dessen Aufbau behindernde Materialien, insbesondere
Flüssigkeiten und Gase, eingebracht werden können, um auch höchste Stromflüsse bei
höchsten Quellspannungen noch sicher und schnell zu trennen.
Gezeigt ist eine Anordnung, wo anstelle des Kolbens 6 nun ein Pfropfen 20 in eine
entsprechende hohle Ausbildung des Kontaktes 23 nach der Zündung der
pyrotechnischen Mischung 10 einfahren kann und hier sicher gehalten wird. Der Pfropfen
kann dabei mit dem Dichtsystem 21 abgedichtet sein oder nicht.
Propfen 21 und Hals 18 des Kontaktes 23 können so ausgebildet sein, dass sich beim »
Einfahren der Pfropfen entweder verkeilt (beide Seiten sind keilförmig) oder sogar
einrastet (Hals 18 mit Hinterschneidung). Auch kann der Hals 18 federnd und als
elektrische Kontaktfedern hergestellt werden.
An den Stellen 17 ist das Röhrchen 3 in den Isolator 16 eingedrückt, insbesondere
geklincht oder gerollt, an Stelle 15' rastet der Isolator 16 in den Kontakt 23 ein, damit
beide Kontakte formschlüssig und damit fest zusammenhaltend miteinander verbunden
sind.
Auch hier können die Buchsen 8 und 11 wieder entfallen, wenn der Leiter an dessen
Enden fest mit den Kontaktstellen verbunden ist.
Claims (17)
1. Pyrotechnische Sicherung, mit einem Leiter (7) und einem beweglichen Kolben (6)
bzw. einem Propfen (20) und mit einer pyrotechnischen Mischung (10), die nach
der Zündung den Kolben (6) bzw. den Propfen (20) mit Druck beaufschlagt und
beschleunigt und damit den Leiter (7) trennt, wobei der Stromfluß über den Leiter
(7) unterbrochen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Leiter (7) aus einem oder mehreren diskreten elektrischen oder
elektronischen Bauelementen besteht.
2. Pyrotechnische Sicherung mit einem Leiter (7) und einem beweglichen Kolben (6)
bzw. einem Pfropfen (20) und mit einer pyrotechnischen Mischung (10), die nach
der Zündung den Kolben (6) bzw. den Pfropfen (20) mit Druck beaufschlagt und
beschleunigt und damit den Leiter (7) trennt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kolben (6) aus einem definiert elektrisch leitfähigen Material hergestellt
ist und wobei der Kolben (6) nach der Auslösung der Sicherung einen definierten
elektrischen Widerstand für den Strom darstellt, so dass nach der Auslösung der
Sicherung und dem Trennen des Leiters (7) ein Mindeststrom fließen kann.
3. Pyrotechnische Sicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Leiter (7) sich definiert bei der Bewegung des Kolbens (7) bzw. des Propfens (20)
längt und infolge über des sich verringenden Querschnitts seinem Widerstand erhöht und den abzuschaltenden
Strom langsam reduziert.
4. Pyrotechnische Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leiter (7) infolge Eigenerwärmung die
pyrotechnische Mischung (10) zündet.
5. Pyrotechnische Sicherung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Anzünder die pyrotechnische Mischung (10) fremdzündet.
6. Pyrotechnische Sicherung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Anzünder ein Glühdraht ist.
7. Pyrotechnische Sicherung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Anzünder die pyrotechnische Mischung (10) fremdzündet und gleichzeitig eine
Eigenzündung durch die Eigenerwärmung des Leiters (7) erfolgt.
8. Pyrotechnische Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leiter (7) aus einem oder mehreren diskreten ohmschen
Widerständen besteht.
9. Pyrotechnische Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leiter (7) aus einem Halbleiter besteht.
10. Pyrotechnische Sicherung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der
Halbleiter aus Halbleiterdioden, Transistoren oder Dioden in Form von
Transistorstrecken besteht.
11. Pyrotechnische Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leiter (7) aus einer Hybridschaltung von ohmschen
Widerständen und integrierten Halbleiter-Schaltfunktionen besteht.
12. Pyrotechnische Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass als pyrotechnischer Stoff (10) eine Flüssigkeit oder ein Gas
mit innerer bzw. gespeicherter chemischer Energie verwendet wird.
13. Pyrotechnische Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leiter (7) mit einem thermisch empfindlichen Stoff
beschichtet ist.
14. Pyrotechnische Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass in der Pyrosicherung ein inertes Löschmaterial eingebracht
ist, um das beim Abschalten entstehende Plasma schnell zu beseitigen.
15. Pyrotechnische Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der in das Gehäuse eingebrachte energiespeichernde Stoff
oder das Gas durch Lichteinkopplung auf einen auf Lichtenergie empfindlichen
Zwischenstoff entzündet wird
16. Pyrotechnische Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der in das Gehäuse eingebrachte energiespeichernde Stoff
oder das Gas durch einen Überzündkanal von einer anderen Sicherung aus
mitgezündet wird.
17. Pyrotechnische Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Kolben (6) bzw. der Propfen (20) selbstlidernd
ausgebildet ist
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Publications (2)
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