DE10135761A1 - Sputterbeschichtungsanlage zur Beschichtung von zumindest einem Substrat und Verfahren zur Regelung dieser Anlage - Google Patents
Sputterbeschichtungsanlage zur Beschichtung von zumindest einem Substrat und Verfahren zur Regelung dieser AnlageInfo
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Abstract
Eine Sputterbeschichtungsanlage (1) zur Beschichtung von zumindest einem Substrat (2, 3), insbesondere einer Glasscheibe, weist zumindest eine Kathode (9), die mit einer Sputtertarget (10) verbunden ist, zumindest einer Anode (7) und zumindest einen Gaseinlaß (15, 16) auf, durch den ein Reaktivgas in den Raum zwischen der Anode (7) und dem Substrat (2, 3) geleitet wird. Dabei ist die Kathode (9) gegenüber der Anode (7) mit einer Kathodenspannung beaufschlagt, um zwischen der Kathode (9) und der Anode (7) ein Plasma auszubilden. Ferner ist eine Regelschaltung (20) vorgesehen, die die Meßgrößen Gasfluß des Reaktivgases und Kathodenleistung und die Meßgröße, die die Einbrüche der Kathodenspannung angibt, die in Folge Entladung der Kathode (9) über das Plasma auftreten, erfaßt und in Abhängigkeit von diesen Meßgrößen den Gasfluß des Reaktivgases und die Kathodenleistung, basierend auf einer Fuzzy-Logik, regelt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sputterbeschichtungsanlage zur
Beschichtung von zumindest einem Substrat, insbesondere
einer Glasscheibe, und ein Verfahren zur Regelung dieser
Sputterbeschichtungsanlage. Insbesondere dient die Regelung
zum Einfahren der Kathode, d. h. zum Einstellen der Kathoden
leistung auf einen vorgegebenen Betriebswert.
Eine Sputterbeschichtungsanlage gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Regelung einer Sputter
beschichtungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14
sind aus der DE 43 03 462 C2 bekannt. Bei der bekannten
Sputterbeschichtungsanlage wird die Kathodenleistung von
einer Gleichstrom- oder einer Hochfrequenz-Leistungsver
sorgung bereitgestellt. Die Stabilisierung einer solchen
Hochfrequenz-Leistungsversorgung ist aus der EP 0 902 457 A1
bekannt. Dabei wird mittels einer Fuzzy-Regelung eine
Impedanz- und Amplitudenanpassung der Leistungsversorgung an
das erzeugte Plasma erreicht.
Die bekannte Regelung hat jedoch mehrere Nachteile. Wird die
Zufuhr des Reaktivgases in den Raum zwischen der Kathode und
dem Substrat erhöht, dann verringert sich zugleich die
Kathodenspannung mithin die Kathodenleistung. Die Regelung
verändert den Reaktivgasfluß und damit indirekt die
Kathodenspannung. Falls die Anzahl der Entladungen der
Kathode über das Plasma stark ansteigt, wird Sauerstoff
herausgenommen, so daß die Kathodenspannung ansteigt.
Dadurch kommt es zu Verzögerungen. In der Praxis wird diese
Kathodeneinfahrsteuerung von speziell geschulten
Anlagenfahrern übernommen, die die Kathodenleistung und den
Gasfluß des Reaktivgases manuell regeln, wobei sie die
Anzahl der Entladungen der Kathode über das Plasma, den
Meßwert des Gasflusses des Reaktivgases und den Meßwert der
Kathodenleistung der Kathode durchgehend beobachten. Dies
ist allerdings sehr aufwendig und personalintensiv, da die
Einfahrzeit, z. B. bei Nickelchrom, mehrere Stunden betragen
kann. Außerdem ist auch während des Sputterprozesses eine
durchgehende Beobachtung erforderlich.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten eines
Substrats ist außerdem aus der EP 0 502 242 A2 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sputter
beschichtungsanlage und ein Verfahren zu deren Regelung
bereitzustellen, bei denen der Gasfluß des Reaktivgases und
die Kathodenleistung geregelt werden, um einen stabilen
Betrieb der Sputterbeschichtungsanlage und insbesondere
kurze Einfahrzeiten der Sputterbeschichtungsanlage zu
erzielen.
Die Aufgabe wird durch eine Sputterbeschichtungsanlage mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zur
Regelung einer Sputterbeschichtungsanlage mit den Merkmalen
des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der in
Anspruch 1 angegebenen Sputterbeschichtungsanlage sind durch
die in den Ansprüchen 2 bis 13 angegebenen Maßnahmen
möglich. Vorteilhafte Weiterbildungen des in Anspruch 14
angegebenen Verfahrens sind durch die in den Ansprüchen 15
bis 17 gegebenen Maßnahmen möglich.
Die erfindungsgemäße Sputterbeschichtungsanlage hat den
Vorteil, daß der Gasfluß des Reaktivgases und die Kathoden
leistung der Kathode basierend auf einer Fuzzy-Logik in
Abhängigkeit von dem Gasfluß des Reaktivgases, der Kathoden
leistung und der Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung,
die infolge der Entladung der Kathode über das Plasma auf
treten, erfaßt und mittels einer Regelschaltung geregelt
sind. Dadurch kann die Anzahl der Einbrüche der
Kathodenspannung beim Einfahren der Kathode, d. h. wenn die
Leistung der Kathode nach dem Zünden des Plasmas auf den
Betriebswert gefahren wird, ohne daß die Anzahl der
Einbrüche der Kathodenspannung einen kritischen Wert
übersteigt, in kurzer Zeit erfolgen, wobei das ausgebildete
Plasma stets stabilisiert wird. Dabei werden die Anzahl der
Einbrüche der Kathodenspannung ausgewertet und ab einer
bestimmten Anzahl pro Zeit wird nach den Fuzzyregeln der
Sauerstoff zurückgenommen. Außerdem zeichnet sich die
erfindungsgemäße Sputterbeschichtungsanlage auch im
Arbeitsbetrieb durch einen erheblich stabileren
Betriebszustand aus.
Daher führt die erfindungsgemäße Sputterbeschichtungsanlage
zu einer Verkürzung von Anlagenrüstzeiten, da Kathodenein
brennzeiten und Schichteinfahrzeiten optimiert werden
können. Außerdem lassen sich erhebliche Personalkosten ein
sparen, da alle Vorgänge automatisiert ablaufen. Außerdem
können die optischen Schichteigenschaften des beschichteten
Substrats gleichmäßiger ausgebildet werden, da die
Ablagerung von Sputtermaterial auf Kammerwänden, Blenden und
Transportrollen verringert ist. Da das Einbrennen der
Kathoden mit einer Leistung in der Größenordnung von 100 kW
erfolgt, kann durch die reduzierte Einbrennzeit der
Energiebedarf außerdem erheblich reduziert werden.
Vorteilhaft ist es, daß die Regelschaltung eine Fuzzy
fizierungseinheit umfaßt, die die Meßgrößen in fuzzyfizierte
Signale umsetzt, daß die Fuzzyfizierungseinheit einen
Gasfluß-Sollwertspeicher aufweist, der einen Sollwert für
den Gasfluß des Reaktivgases bereitstellt, daß die
Fuzzyfizierungseinheit den Istwert des Gasflusses mit dem
Sollwert des Gasflusses zu einem Signal verrechnet und daß
die Fuzzyfizierungseinheit das durch die Verrechnung
erhaltene Signal fuzzyfiziert. Dadurch kann der Sollwert des
Gasflusses vorgegeben werden, wobei bezüglich der Abweichung
des Istwerts des Gasflusses von diesem eine Fuzzyfizierung
erfolgt.
Vorteilhaft ist es ferner, daß das Prozeßleitsystem einen
Kathodenleistung-Sollwertspeicher aufweist, der einen
Sollwert für die Kathodenleistung bereitstellt, daß das
Prozeßleitsystem den Istwert der Kathodenleistung mit dem
Sollwert der Kathodenleistung zu einem Signal verrechnet,
und daß die Fuzzyfizierungseinheit das durch die Verrechnung
erhaltene Signal fuzzyfiziert. Dadurch kann der Sollwert der
Kathodenleistung variabel vorgegeben werden, wobei eine
Fuzzyfizierung des Istwerts der Kathodenleistung in Bezug
auf den Sollwert der Kathodenleistung, insbesondere auf eine
Abweichung von dem Sollwert der Kathodenleistung, erfolgt.
Ferner ist es vorteilhaft, daß das Prozeßleitsystem (oder
eine Ablaufsteuerung) einen Zeitgeber aufweist, der ein
Taktsignal erzeugt, daß das Prozeßleitsystem die Meßgröße,
die die Einbrüche der Kathodenspannung angibt, mit dem Takt
signal zu einem Signal umsetzt, das die Anzahl der Einbrüche
der Kathodenspannung pro Zeiteinheit angibt, und daß die
Fuzzyfizierungseinheit das durch die Umsetzung erhaltene
Signal fuzzyfiziert. Dadurch kann die zeitliche Dichte der
Einbrüche der Kathodenspannung erfaßt werden. Dabei ist es
außerdem möglich, eine zeitliche Mittelung über die Anzahl
der Einbrüche der Kathodenspannung zu tätigen, um ein Aus
brechen der Regelung zu verhindern. Die Anzahl der Einbrücke
der Kathodenspannung pro Zeiteinheit kann auch eine
gemessene Größe sein.
In vorteilhafter Weise sind in dem Gasfluß-Sollwertspeicher
eine Vielzahl von Sollwerten für den Gasfluß und in dem
Kathodenleistung-Sollwertspeicher eine Vielzahl von Soll
werten für die Kathodenleistung hinterlegt, wobei einer
bestimmten Einfahrzeit genau ein Sollwert für den Gasfluß
und genau ein Sollwert für die Kathodenleistung zugeordnet
sind, und stellen die Sollwertspeicher die Sollwerte bereit,
die dieser Einfahrzeit zugeordnet sind, wenn das Taktsignal
des Zeitgebers die vorbestimmte Einfahrzeit erreicht.
Dadurch können in dem Gasfluß-Sollwertspeicher und in dem
Kathodenleistung-Sollwertspeicher Einfahrkurven zum
Einfahren der Sputterbeschichtungsanlage hinterlegt werden,
die für vorbestimmte Einfahrzeiten vordefinierte Sollwerte
für den Gasfluß des Reaktivgases und die Kathodenleistung
der Kathode angeben. Je nach Targetmaterial können bestimmte
Einfahrkurven in die Sollwertspeicher eingespeichert werden,
wodurch ein Umrüsten der Sputterbeschichtungsanlage auf ein
anderes Targetmaterial erheblich vereinfacht wird. Die
hinterlegten Einfahrkurven können aufgrund der bisherigen
Anlagenerfahrung der Anlagenfahrer, experimentell ermittel
ter Meßprotokollen und ähnlichem erhalten werden. Eine
Abänderung der eingespeicherten Sollwerte und somit eine
Angleichung der Einfahrkurven an die eingerichtete Sputter
beschichtungsanlage kann jederzeit durch das Bedienpersonal
oder auch durch die Regelschaltung selbst vorgenommen
werden. Die Sollwerte können dabei sowohl zeitlich äqui
distant als auch beliebig beabstandet sein. Beispielsweise
können in Bereichen, in denen das erzeugte Plasma prozeß
bedingt stabil ist, größere zeitliche Abstände zwischen den
Sollwerten vorgesehen sein, während in prozeßkritischen
Bereichen, in denen die Prozeßparameter genau geführt werden
müssen, in kurzen zeitlichen Abständen, mittels Inter
polation gegebenenfalls sogar kontinuierlich, Sollwerte
vorgegeben werden. Erreicht das Taktsignal des Zeitgebers
eine der vorbestimmten Einfahrzeiten, dann stellt der Soll
wertspeicher den dieser Einfahrzeit zugeordneten Sollwert
solange bereit, bis die nächste vorbestimmte Einfahrzeit
erreicht wird.
Vorteilhaft ist es, daß die Regelschaltung eine Kontroll
einheit aufweist, daß der Gasfluß-Sollwertspeicher den Soll
wert für den Gasfluß und der Kathodenleistung-Sollwert
speicher den Sollwert für die Kathodenleistung nur erneuern,
wenn die Kontrolleinheit ein Freigabesignal ausgibt, und daß
die Kontrolleinheit das Freigabesignal ausgibt, wenn der
gemessene Istwert des Gasflusses des Reaktivgases innerhalb
eines vorgegebenen Bereichs um den Sollwert des Gasflusses
liegt und der gemessene Istwert der Kathodenleistung inner
halb eines vorgegebenen Bereichs um den Sollwert der
Kathodenleistung liegt. Dadurch wird im Extremfall ein
Weglaufen der Regelung von den tatsächlichen
Prozeßparametern verhindert, da die Kontrolleinheit das
Freigabesignal, aufgrund dessen neue Sollwerte für den
Gasfluß des Reaktivgases und die Kathodenleistung ausgegeben
werden, nur ausgibt, wenn die gemessenen Istwerte die
Sollwerte erreichen. Dadurch kann auch der Einfluß von
externen bzw. Beschichtungsprozeß-bedingten Schwankungen,
gedämpften Anpassungsvorgängen und dergleichen eliminiert
werden.
In vorteilhafter Weise umfaßt die Regelschaltung eine
Inferenzeinheit, die die fuzzyfizierten Signale aufgrund von
Fuzzyregeln miteinander verknüpft, um fuzzyfizierte
Ergebnissignale für den Gasfluß des Reaktivgases und die
Kathodenleistung zu erhalten. Durch die Inferenzeinheit
können die fuzzyfizierten Signale, auch wenn diese von ein
ander widersprechenden Inhaltes sind, überlagert werden, so
daß auch komplexe Prozeßzustände aufgelöst werden können.
Zum Beispiel kann, wenn die Anzahl der Entladungen der
Kathode über das Plasma gering ist und sowohl eine Erhöhung
des Gasflusses des Reaktivgases als auch eine Erhöhung der
Kathodenleistung möglich ist, zuverlässig, entschieden
werden, um wieviel sowohl der Gasfluß des Reaktivgases als
auch die Kathodenleistung gleichzeitig erhöht werden können,
ohne daß der Einfahrprozeß destabilisiert wird. Die
Fuzzy-Logik ist hier einem Anlagenfahrer deutlich überlegen, da
sie auch größere Änderungen des Gasflusses des Reaktivgases
und der Kathodenleistung vornehmen kann. Außerdem kann
dadurch auch in kritischen Prozeßzuständen zuverlässig und
schnell die richtige Entscheidung getroffen werden.
Vorteilhaft ist es, daß die Regelschaltung eine Defuzzy
fizierungseinheit, die die fuzzyfizierten Ergebnissignale in
diskrete Ergebnissignale defuzzyfiziert, und ein
Prozeßleitsystem umfaßt, das überwacht, ob die Ergebnis
signale in vorgegebenen Bereichen liegen und, falls
zumindest ein Ergebnissignal außerhalb des zugeordneten vor
gegebenen Bereichs liegt, dieses auf einen vorgegebenen
Maximal- bzw. Minimalwert begrenzt, wobei der Gasfluß des
Reaktivgases und die an der Kathode anliegende Kathoden
spannung unter Berücksichtigung der Ergebnissignale neu ein
gestellt werden. Durch das Prozeßleitsystem wird sicher
gestellt, daß der in der Sputterbeschichtungsanlage laufende
Prozeß nicht durch zu große durch die Ergebnissignale
bedingte Änderungen des Gasflusses des Reaktivgases und/oder
der Kathodenspannung der Kathode beeinträchtigt wird.
Vorteilhaft ist es ferner, daß das Prozeßleitsystem, falls
zumindest eines der Ergebnissignale den vorgegebenen Bereich
überschritten hat, ein Fehlersignal erzeugt, das eine
Bereichsüberschreitung des Ergebnissignals anzeigt. Durch
das Fehlersignal kann einem Operator, insbesondere einer
Bedienperson, die Bereichsüberschreitung angezeigt werden,
woraufhin dieser einen Eingriff in die Regelung vornehmen
kann. Das erzeugte Fehlersignal kann auch zur
Protokollierung des Einfahr- bzw. Beschichtungsprozesses
verwendet werden, um insbesondere auf die vorgegebenen
Sollwerte Einfluß zu nehmen.
Vorteilhaft ist es ferner, daß die Kontrolleinheit, falls
das Prozeßleitsystem ein Fehlersignal erzeugt, solange kein
Freigabesignal, das die Erneuerung des Gasfluß-Sollwertes
und des Kathodenleistung-Sollwertes freigibt, ausgibt, bis
durch einen Operator, insbesondere eine Bedienperson, die
Ausgabe wieder freigegeben ist. Dadurch kann, insbesondere
bei kritischen Prozessen, eine Erneuerung der Sollwerte
verhindert werden, um den Prozeß auf die gegebenen Sollwerte
zu stabilisieren, wobei die erneute Freigabe im Ermessen des
Operators liegt. Wird die Sputterbeschichtungsanlage von
einer Bedienperson überwacht, dann ergibt sich außerdem der
Vorteil, daß, wenn an mehreren Sputterkammern oder Kathoden
der Gesamtsputteranlage, die das gesamte Schichtsystem auf
das Substrat aufbringt, und/oder an mehreren Sputter
beschichtungsanlagen zur gleichen Zeit Fehlersignale erzeugt
werden, die Bedienperson die Fehler der einzelnen
Sputterkammern oder Kathoden der Gesamtsputteranlage
und/oder der einzelnen Sputterbeschichtungsanlagen
nacheinander abarbeiten kann.
Vorteilhaft ist es, daß, falls das Prozeßleitsystem ein
Fehlersignal erzeugt und durch den Operator die Ausgabe des
Freigabesignals der Kontrolleinheit freigegeben ist, die
Kontrolleinheit das Freigabesignal sogar dann ausgibt, wenn
eines oder mehrere der Ergebnissignale weiterhin außerhalb
der vorgegebenen Bereiche liegen. Dadurch kann der Operator,
insbesondere bei unkritischen Prozessen, erzwingen, daß der
Einfahr- bzw. Beschichtungsprozeß unbeeinflußt fortgesetzt
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Regelung einer Sputter
beschichtungsanlage hat den Vorteil, daß sowohl die
Kathodeneinfahrzeit und die Schichteinfahrzeit der Sputter
beschichtungsanlage verkürzt werden können, als auch die
optischen Eigenschaften, insbesondere Transmission,
Reflexion und Infrarotreflexion, der mit der Sputterbe
schichtungsanlage beschichteten Substrate eine höhere Güte
aufweisen. Dabei wird ein kritischer Zustand des zwischen
Kathode und Anode ausgebildeten Plasmas von vornherein
verhindert, da die Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung
unter Anwendung der Fuzzyregeln laufend überwacht wird und
in die Regelung des Gasflusses des Reaktivgases und der
Kathodenleistung der Kathode eingeht.
Vorteilhaft ist es, daß die Anzahl der Einbrüche der
Kathodenleistung unter Verwendung eines Taktsignals in ein
Signal umgesetzt wird, das die Anzahl der Einbrüche der
Kathodenleistung pro Zeiteinheit angibt, und daß dieses
Signal bezüglich der linguistischen Variablen "wenig",
"mittel" und "viel" fuzzyfiziert wird; daß der Istwert des
Gasflusses des Reaktivgases von einem Sollwert des Gas
flusses des Reaktivgases abgezogen wird und das Ergebnis
bezüglich der linguistischen Variablen "negativ", "Null" und
"positiv" zu einem fuzzyfizierten Signal fuzzyfiziert wird;
daß der Istwert der Kathodenleistung von einem Sollwert der
Kathodenleistung abgezogen wird und das Ergebnis bezüglich
der linguistischen Variablen "negativ", "Null"' und "positiv"
zu einem fuzzyfizierten Signal fuzzyfiziert wird; daß die
fuzzyfizierten Signale gemäß vorgegebenen Fuzzyregeln mit
einander verknüpft werden, wodurch ein bezüglich der
linguistischen Variablen "senken", "halten" und "erhöhen"
fuzzyfiziertes Ergebnissignal für den Gasfluß des Reaktiv
gases und ein bezüglich der linguistischen Variablen
"senken", "halten" und "erhöhen" fuzzyfiziertes Ergebnis
signal für die Kathodenleistung erhalten werden; und daß die
fuzzyfizierten Ergebnissignale auf diskrete Ergebnissignale
defuzzyfiziert werden. Das fuzzyfizierte Signal, das sich
aus der Differenz von dem Sollwert des Gasflusses des
Reaktivgases und des Istwerts des Gasflusses des Reaktiv
gases ergibt, das fuzzyfizierte Signal, das sich aus der
Differenz von dem Sollwert der Kathodenleistung und dem
Istwert der Kathodenleistung ergibt, und das fuzzyfizierte
Signal, das sich aus der Anzahl der Einbrüche der Kathoden
leistung pro Zeiteinheit ergibt, werden mittels Fuzzyregeln
zum Erhalten der fuzzyfizierten Ergebnissignale miteinander
überlagert bzw. zur Inferenz gebracht, wobei vorgegebene
Fuzzyregeln die Verknüpfung der fuzzyfizierten Signale
vorgeben. In vorteilhafter Weise umfassen die Fuzzyregeln
dabei folgende Regeln: Die Verknüpfung von "wenig" und
"positiv" wird auf "erhöhen" abgebildet, die Verknüpfung von
"wenig" und "Null" wird auf "halten" abgebildet, die Ver
knüpfung von "wenig" und "negativ" wird auf "senken" abge
bildet, "mittel" wird auf "halten" abgebildet, und "viel"
wird auf "senken" abgebildet. Im Rahmen der Fuzzy-Logik kann
die Verknüpfung, die insbesondere als UND-Verknüpfung
bezeichnet wird, je nach Prozeß definiert werden. Zum
Beispiel kann durch die Wahl der Verknüpfung eine eher
prozeßstabilisierende oder eine eher prozeßbeschleunigende
Vorgabe für die Ergebnissignale erreicht werden. Für
kritische Prozesse wird in vorteilhafter Weise die
Verknüpfung der Zugehörigkeitsgrade zu den linguistischen
Variablen mittels der Minimumsfunktion definiert. Die
Minimumsfunktion ist so definiert, daß sie zwei reelle
Zahlen, insbesondere zwei Zahlen zwischen 0 und 1, auf die
kleinere der beiden Zahlen abbildet. Die UND-Verknüpfung
kann auch anders definiert werden, insbesondere durch UND
(a, b) = ab/(a+b-ab) oder durch UND (a, b) = (ab)1- λ(1-(1-a)(1-b))λ.
Dabei ist die letzte Verknüpfung das
kompensierende UND, das für λ = 0 bis 1 zwischen UND und
ODER interpoliert. Durch das kompensierende UND kann dem
Erfahrungswissen der Anlagenfahrer besser entsprochen
werden, da dies der sprachlichen Ausdrucksweise näher kommt.
Wenn beispielsweise der unscharfe Begriff "Gasfluß erhöhen"
definiert wird durch "Anzahl der Einbrüche pro Zeiteinheit
wenig" UND "Sollwert - Istwert Gasfluß positiv", dann ist
implizit gemeint, daß eine etwas geringere Anzahl der
Einbrüche pro Zeiteinheit den Effekt von einem etwas
größeren Istwert des Gasflusses aufwiegen kann und
umgekehrt. Das kompensierende UND ist ein Mittelding
zwischen dem logischen UND und dem logischen ODER, das
diesem sprachlichen Gebrauch Rechnung trägt. Für λ = 0
ergibt sich die Minimumsfunktion, während für λ = 1 das
kompensierende UND zur Maximumfunktion, also dem logischen
ODER wird. Zwischenwerte von λ interpolieren zwischen UND
und ODER, so daß eine Anpassung des kompensierenden UNDs
möglich ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der nach
folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer
Sputterbeschichtungsanlage;
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Sputterbeschich
tungsanlage in einem Blockschaltbild;
Fig. 3 die in Fig. 2 dargestellte Fuzzyfizierungseinheit
im Detail;
Fig. 4a bis 4c Teile des in Fig. 3 dargestellten Fuzzyfi
zierungsglieds der Fuzzyfizierungseinheit im
Detail;
Fig. 5 ein Detail der in Fig. 2 dargestellten
Inferenzeinheit;
Fig. 6a und 6b Teile der in Fig. 2 dargestellten
Defuzzyfizierungseinheit im Detail; und
Fig. 7 einen Signalflußplan zur Darstellung eines
Verfahrens zur Regelung einer
Sputterbeschichtungsanlage gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt eine Sputterbeschichtungsanlage 1, die zur
Beschichtung von Substraten 2, 3, insbesondere Glasscheiben,
dient. Die Sputterbeschichtungsanlage 1 weist in dem
beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Transporteinrichtung
4 auf, die die Transportrollen 5a bis 5e umfaßt, so daß eine
Vielzahl von Substraten 2, 3 aufeinanderfolgend beschichtet
werden kann. Die erfindungsgemäße Sputterbeschichtungsanlage
eignet sich allerdings auch zum Beschichten von einzelnen
Substraten.
Die Sputterbeschichtungsanlage 1 weist ein Gehäuse 6 und
eine mit dem Gehäuse 6 mechanisch verbundene, als Anoden
blende ausgebildete Anode 7 auf, die gegenüber dem Gehäuse 6
elektrisch isoliert ist. Das Gehäuse 6 ist mit einer gegen
über diesem elektrisch isolierten Kathodenhalter 8
verbunden, der eine Kathode 9 hält. An die Kathode 9 ist ein
Sputtertarget 10 befestigt. Die Kathode 9 wird gegenüber der
Anode 7 mit einer Spannung U beaufschlagt, die sowohl durch
eine Gleich-, Mittelfrequenz-, Puls-, eine
Hochfrequenzspannung oder dergleichen gegeben sein kann. Die
Spannung U wird von einem Spannungsmeßgerät 11 gemessen, das
parallel zu der die Kathode versorgenden Spannungsquelle 12
geschalten ist. Zwischen die Spannungsquelle 12 und die
Anode 7 ist ein Strommeßgerät 13 geschaltet, das den
Kathoden- bzw. Anodenstrom mißt. Das Strommeßgerät 13 kann
auch zwischen die Kathode 9 und die Spannungsquelle 12
geschaltet sein.
Mittels des Spannungsmeßgeräts 11 und des Strommeßgeräts 13
können die Kathodenspannung und der Kathodenstrom gemessen
werden, woraus sich die Kathodenleistung ermitteln läßt.
Beispielhafte Werte sind 0 bis 600 V für die Kathoden
spannung und 0 bis 70 A für den Kathodenstrom. Die
Spannungsquelle 12 kann dabei beispielsweise für maximal 40 kW
ausgelegt sein, so daß die Kathode 9 mit maximal 40 kW
versorgt wird. Die Anode 7 ist nicht notwendigerweise mit
der Masse verbunden und kann mit einer positiven Anoden
spannung versorgt werden, die z. B. zwischen 0 und 80 V bei
einem Anodenstrom von 0 bis 70 A liegt.
In den Raum zwischen der Kathode 9 bzw. dem Sputtertarget 10
und der Anode 7 wird als Arbeitsgas ein Inertgas, beispiels
weise Argon, geleitet. Durch Anlegen der Kathodenspannung
zwischen Kathode und Anode zündet zum Bewirken des Sputter
prozesses ein Plasma. Dieses entsteht, wenn durch Zusammen
stöße mit Elektronen schwere, positiv geladene Ionen aus den
Atomen des Inertgases erzeugt werden. Die hohe Spannung
erzeugt ein starkes elektrisches Feld, das die schweren,
positiv geladenen Ionen zur Kathode hin beschleunigt. Beim
Betrieb des Plasmas herrscht im Bereich des Plasmas bei
spielsweise ein Druck von 1.10-3 bis 5.10-3 mbar bei
einem Druck des Restgases von 10-5 mbar, ohne
Berücksichtigung eines eventuellen Reaktivgasflusses. Die
entstandenen schweren, positiv geladenen Ionen werden auf
die negativ geladene Kathode 9 zu beschleunigt, auf der das
aus dem Beschichtungsmaterial bestehende Sputtertarget 10
befestigt ist. Die mit hoher Energie auftreffenden Ionen
schlagen aus dem Sputtertarget 10 Material heraus, das sich
anschließend auf den Substraten 2 bzw. 3 niederschlägt. In
Abhängigkeit von der Beschichtungsrate und der
Transportgeschwindigkeit der Substrate 2, 3 in der
Transportrichtung 14, die durch den Transport mittels der
Transportrollen 5a bis 5e erreicht wird, scheidet sich auf
den Substraten 2, 3 eine aus dem Material des Sputtertargets
10 bestehende dünne Schicht von vorgegebener Schichtdicke
ab. Indem die Substrate 2, 3 mehrere der beschriebenen
Sputterkammern durchlaufen, kann auf den Substraten 2, 3 ein
beliebiges Schichtsystem ausgebildet werden.
Die Sputterbeschichtungsanlage 1 dient insbesondere zum
Sputtern von Targetmaterialien in einer Reaktivgasatmos
phäre, die z. B. aus Sauerstoffgas oder Stickstoffgas
besteht. Das Reaktivgas wird dabei durch einen Gaseinlaß 15,
16 in den Raum 17 zwischen der Anode 7 und den Substraten 2,
3 geleitet. Der Gasfluß des Reaktivgases wird dabei über
zumindest einen Gasflußregler oder Massflowmeter 18 regelt,
wobei der Gasfluß über eine Leitung 19 an eine
Regelschaltung 20 gemeldet wird. Die Regelschaltung 20
erfaßt außerdem über die Leitung 29 den Kathodenstrom, der
von dem Strommeßgerät 13 gemessen wird, und über die Leitung
21 die Kathodenspannung, die von dem Spannungsmeßgerät 11
gemessen wird. Aufgrund des Gasflusses des Reaktivgases, und
der durch die Kathodenspannung und den Kathodenstrom
gemessenen Kathodenleistung regelt die Regelschaltung 20 den
Gasfluß mittels einer Drossel, die in der Drosseleinheit 18
vorgesehen ist, und die Kathodenspannung mittels der
Spannungsquelle 12, wobei die Meßgröße, die die Einbrüche
der Kathodenspannung, die infolge Entladung der Kathode 9
über das Plasma auftreten, erfaßt, durch das von dem
Spannungsmeßgerät 11 über die Leitung 21 erfaßten Meßsignal
ermittelt wird. Dadurch können abhängig von dem
Erfahrungswissen mit verschiedensten Materialien Fuzzyregeln
aufgestellt werden und diese können relativ einfach mit der
Fuzzyeinheit in die Regeltechnik umgesetzt werden. Dieser
Vorteil wächst überproportional, wenn mehr als eine
Regelgröße vorliegt (nicht linearer Regler).
Um das zum Funktionieren des Sputterprozesses, insbesondere
im Raum 17, benötigte Vakuum zu schaffen, ist ein Pumpsystem
vorgesehen, das den Innenraum des Gehäuses 6 über
Gasleitungen 22, 23 durch in dem Gehäuse 6 vorgesehene
Gasaustrittsöffnungen 24, 25 auspumpt.
Das Reaktivgas wird über die Gasleitung 26 zu der Drossel
einheit 18 und von dort über die Gasleitungen 27, 28 zu den
Gaseinlässen 15, 16 des Gehäuses 6 der Sputterbeschichtungs
anlage 1 geleitet.
Das zum Auspumpen des Gehäuses 6 der Sputterbeschichtungs
anlage 1 verwendete Pumpsystem kann z. B. aus einer Anordnung
von mehreren Turbomolekularpumpen, die an geeignete Vor
pumpen angeschlossen sind, bestehen.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Anode 7 als
Anodenblende ausgebildet, wobei sie zur elektrischen
Stabilisierung des Plasmas dient. Dadurch kann die
Eigenschaft der aufgesputterten Schicht verbessert werden,
insbesondere wird eine gleichmäßige Schichtdicke und eine
hohe Homogenität erreicht.
Fig. 2 zeigt die anhand der Fig. 1 beschriebene Sputterbe
schichtungsanlage in einer schematischen Darstellung, wobei
Teile der Regelschaltung 20 aufgegliedert dargestellt sind.
Bereits beschriebene Elemente sind in dieser und in allen
anderen Figuren mit übereinstimmenden Bezugszeichen ver
sehen, wodurch sich eine wiederholende Beschreibung
erübrigt.
In der Sputterbeschichtungsanlage 1 wird zum Einfahren der
Kathode 9 und zum Beschichten der Substrate 2, 3 ein Prozeß
40 durchgeführt, der durch eine Reihe von Prozeßparametern
definiert ist. Prozeßparameter sind z. B. die Einbrüche der
Kathodenspannung (ARC), die infolge Entladung der Kathode
über das Plasma auftreten, der Gasfluß des Reaktivgases bzw.
die in dem Raum 17 absolut vorhandene Menge des Reaktivgases
und die Kathodenspannung der Kathode 9. Die Prozeßparameter
des Prozesses 40 werden gemessen und an die Kontrolleinheit
41 der Regelschaltung 20 übergeben. Die Meßgrößen umfassen
die Meßgröße, die den Gasfluß des Reaktivgases angibt, die
Meßgröße, die die Kathodenleistung angibt, und die Meßgröße,
die die Einbrüche der Kathodenspannung, die infolge
Entladung der Kathode über das Plasma auftreten, angibt. Die
Meßgrößen werden mittels mehrerer Einheiten 42 bis 45
verarbeitet, wodurch Stellgrößen erhalten werden, die die
Prozeßparameter des Prozesses 40 beeinflussen. Hierzu werden
die Stellgrößen, die den Sollwert des Gasflusses des
Reaktivgases und den Sollwert der Kathodenleistung der
Kathode 9 umfassen, zum Einstellen des Gasflusses des
Reaktivgases mittels der Drossel der Drosseleinheit 18 und
der Kathodenspannung der Spannungsquelle 12 verwendet. Dabei
werden von der Kontrolleinheit 41 fortlaufend die Meßgrößen
des Prozesses 40 aufgrund der vorliegenden Prozeßparameter
erfaßt und mit den Stellgrößen, die die Sollwerte angeben,
verglichen, wobei die Kontrolleinheit 41 die Ermittlung
neuer Stellgrößen durch die Einheiten 42 bis 45 freigibt,
wenn die bestehenden Meßgrößen in geeigneter Beziehung zu
den ermittelten Sollgrößen stehen. Die Kontrolleinheit 41
umfaßt dazu einen Eingang 46, über den die aus den
Prozeßparametern des Prozesses 40 ermittelten Meßgrößen
übergeben werden, und einen Eingang 47, über den die
Stellgrößen von dem Prozeßleitsystem 45 übergeben werden.
Außerdem umfaßt die Kontrolleinheit einen Ausgang 48 zur
Übergabe der Meßgrößen an die Fuzzyfizierungseinheit 42.
Die Fuzzyfizierungseinheit 42 ist mittels der Signalleitung
49 mit der Inferenzeinheit 43 verbunden, die mittels einer
weiteren Signalleitung 50 mit der Defuzzyfizierungseinheit
44 verbunden ist. Die Defuzzyfizierungseinheit 44 ist
wiederum mittels einer Signalleitung 51 mit dem
Prozeßleitsystem 45 verbunden. Das Prozeßleitsystem 45 gibt
die von den Einheiten 42 bis 45 ermittelten Stellgrößen
mittels der Verbindung 52 zum einen an den Prozeß 40 und zum
anderen an die Kontrolleinheit 41 weiter.
Fig. 3 zeigt die in Fig. 2 dargestellte
Fuzzyfizierungseinheit 42 im Detail.
Die Fuzzyfizierungseinheit 42 weist die Eingänge 53a bis 53c
auf, die in Fig. 2 zu dem Eingang 53 zusammengefaßt sind.
Über den Eingang 53a wird die Meßgröße ARC, d. h. die Meß
größe, die die Einbrüche der Kathodenspannung, die infolge
Entladung der Kathode über das Plasma auftreten, erfaßt, an
die Fuzzyfizierungseinheit 42 übertragen. Über den Eingang
53b wird die Meßgröße, die den Istwert des Gasflusses
angibt, und über den Eingang 53c wird die Meßgröße, die den
Istwert der Kathodenleistung angibt, an die
Fuzzyfizierungseinheit 42 übergeben.
Ferner ist ein Zeitgeber 54 vorgesehen, der ein Taktsignal
erzeugt und dieses über eine Signalleitung 55 an eine
Verrechnungseinheit 56 abgibt. Die Verrechnungseinheit 56
verrechnet die erfaßte Meßgröße ARC durch Division mit dem
Taktsignal zu einem Signal ARC, das die Anzahl der Einbrüche
der Kathodenspannung pro Zeiteinheit angibt, wobei dieses
Signal von der Verrechnungseinheit 46 über die Signalleitung
57 an ein Fuzzyfizierungsglied geleitet wird. Das
Fuzzyfizierungsglied 58 fuzzyfiziert das Signal ARC, das die
Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung pro Zeiteinheit
angibt, zu einem fuzzyfizierten Signal ARC* und gibt dieses
über eine Signalleitung 49a aus.
Über den Eingang 53b der Fuzzyfizierungseinheit 42 wird die
Meßgröße, die den Istwert des Gasflusses des Reaktivgases
angibt, an die Fuzzyfizierungseinheit 42 übergeben. Ferner
ist ein Gasfluß-Sollwertspeicher 59 vorgesehen, der einen
Sollwert für den Gasfluß bereitstellt und über die
Signalleitung 60 an die Verrechnungseinheit 61 übergibt. Die
Verrechnungseinheit 61 zieht von dem vom
Gasfluß-Sollwertspeicher 59 vorgegebenen Sollwert des Gasflusses des
Reaktivgases den Istwert des Gasflusses des Reaktivgases ab
und übermittelt das erhaltene Signal, das die Differenz
zwischen dem Sollwert und dem Istwert des Gasflusses des
Reaktivgases angibt, über die Signalleitung 62 an das
Fuzzyfizierungsglied 58. Das Fuzzyfizierungsglied 58
fuzzyfiziert dieses Signal zu einem fuzzyfizierten Signal
und gibt dieses über die Signalleitung 49b aus.
Über den Eingang 53c der Fuzzyfizierungseinheit 42 wird die
Meßgröße, die den Istwert der Kathodenleistung angibt, an
die Fuzzyfierungseinheit 42 übergeben. Ferner ist ein
Kathodenleistung-Sollwertspeicher 63 vorgesehen, der einen
Sollwert für die Kathodenleistung der Kathode 9 über eine
Signalleitung 64 für eine Verrechnungseinheit 65
bereitstellt. Die Verrechnungseinheit 65 subtrahiert den
Istwert der Kathodenleistung von dem Sollwert der
Kathodenleistung und gibt das Ergebnis in Form eines
Ergebnissignals über die Signalleitung 66 an das
Fuzzyfizierungsglied 58 aus. Das Fuzzyfizierungsglied 58
fuzzyfiziert dieses Signal zu einem fuzzyfizierten Signal,
das über die Signalleitung 49c ausgegeben wird. Der
Kathodenleistung-Sollwertspeicher 63 liegt in Form einer
Tabelle vor, wobei die Sollwerte für die Kathodenleistung in
Abhängigkeit einer Prozeßzeit linear interpoliert werden
können.
Die Signalleitung 49a-49c sind die Ausgangsleitungen der
Fuzzyfizierungseinheit 42, die in der Fig. 2 zu der
Signalleitung 49 zusammengefaßt sind. Die fuzzyfizierten
Signale, die über die Signalleitungen 49a-49c bzw. die
Signalleitung 49 von der Fuzzyfizierungseinheit 42
ausgegeben werden, werden an die Interferenzeinheit 43
übergeben.
In dem Gasfluß-Sollwertspeicher 59 und dem Kathodenleistung-
Sollwertspeicher 63 sind eine Vielzahl von Sollwerten
hinterlegt, die vorbestimmten Einfahrzeiten zugeordnet sind.
Dadurch sind Einfahrkurven hinterlegt, die ein
zeitgesteuertes Einfahren der Sputterbeschichtungsanlage 1
ermöglichen. Dabei ist jeder vorgegebenen Einfahrzeit genau
ein Sollwert für den Gasfluß und/oder genau ein Sollwert für
die Kathodenleistung zugeordnet. Erreicht das Taktsignal des
Zeitgebers 54, das über die Signalleitung 67 sowohl an den
Gasfluß-Sollwertspeicher 59 als auch an den
Kathodenleistung-Sollwertspeicher 63 übermittelt wird, eine
der vorbestimmten Einfahrzeiten, dann stellen die
Sollwertspeicher 59, 63 die Sollwerte bereit, die dieser
Einfahrzeit zugeordnet sind. Es ist auch möglich, daß einer
vorbestimmten Einfahrzeit nur ein Sollwert für den Gasfluß
aber kein Sollwert für die Kathodenleistung zugeordnet ist,
dann wird lediglich der Sollwert für den Gasfluß bei
Erreichen dieser Einfahrzeit aktualisiert, während der
Sollwert für die Kathodenleistung beibehalten wird.
Entsprechendes gilt auch, wenn der vorbestimmten Einfahrzeit
lediglich ein Sollwert für die Kathodenleistung zugeordnet
ist.
Die neuen Sollwerte, die von den Sollwertspeicher 59, 63
bereitgestellt werden, werden von den Verrechnungseinheiten
61, 65 so lange zur Verrechnung herangezogen, bis diese
durch neue Sollwerte ersetzt werden. In den Sollwertspeicher
59, 63 sind eine Vielzahl von Einfahrkurven abgelegt, die in
Abhängigkeit von dem Targetmaterial des Sputtertargets 10
und dem Reaktivgas ausgewählt werden. Dadurch wird der
Wechsel des Targetmaterials des Sputtertargets 10 erheblich
vereinfacht, da die jeweils benötigte Einfahrkurve bereits
bereit steht.
Im folgenden wird anhand der Fig. 4A-4C die
Fuzzyfizierungseinheit 42, insbesondere deren
Fuzzyfizierungsglied 58, näher erläutert. Zur
Veranschaulichung werden hierfür beispielhafte Signale
verwendet, die in willkürlichen Einheiten angegeben sind.
Die in Fig. 2 dargestellte Kontrolleinheit 41 ermittelt aus
der Kathodenspannung die Meßgröße, die die Einbrüche der
Kathodenspannung, die in Folge der Entladung der Kathode
über das Plasma auftreten, angibt, und leitet diese an die
Fuzzyfizierungseinheit 42 weiter. Mittels des Zeitgebers 54
und der Verrechnungseinheit 56 wird diese Meßgröße zu einem
Signal umgesetzt, das die Anzahl der Einbrüche der
Kathodenspannung pro Zeiteinheit angibt. Dieses Signal wird
in dem Fuzzyfizierungsglied 58 1 fuzzyfiziert. Wie in Fig. 4A
dargestellt, sind drei Fuzzymengen vorgesehen, bezüglich der
das Signal ARC in "wenig", "mittel" und "viel" zerlegt wird.
Ist beispielsweise die Größe des Signals gleich 2, dann ist
der Zugehörigkeitsgrad zu "wenig" gleich 0,7 = 70% und der
Zugehörigkeitsgrad zu "mittel" gleich 0,3 = 30%, während der
Zugehörigkeitsgrad zu "viel" gleich 0 ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Kontrolleinheit 41 übergibt der
Fuzzyfizierungseinheit 42 außerdem die Meßgröße, die den
Istwert des Gasflusses des Reaktivgases angibt. Die
Verrechnungseinheit 61 erzeugt das Signal, das die Differenz
aus dem Sollwert des Gasflusses und dem Istwert des
Gasflusses angibt, und sendet dieses an das
Fuzzyfizierungsglied 58 2 zur Fuzzyfikation. Dieses Signal
wird in dem Fuzzyfizierungsglied 58 2, wie in Fig. 4B
dargestellt, bezüglich der linguistischen Variablen
"negativ", "Null" und "positiv" zerlegt, wodurch die
jeweiligen Zugehörigkeitsgrade zu den Fuzzymengen ermittelt
werden. Liegt beispielsweise der Istwert des Gasflusses des
Reaktivgases um 0,4 Einheiten unterhalb des Sollwertes des
Gasflusses des Reaktivgases, dann ergibt sich für den
Zugehörigkeitsgrad zu "negativ" 10%, den Zugehörigkeitsgrad
zu "Null" 90% und für den Zugehörigkeitsgrad zu "positiv"
0%. Diese Werte werden erhalten, indem vom Abszissenwert
-0,4 (Bezugszeichen 68) aus in der Richtung 69, die parallel
zur Ordinate ist, die Schnittpunkte mit der "negativ"-Kurve
70, der "Null"-Kurve 71 und der "positiv"-Kurve 72 ermittelt
werden. Der Schnittpunkt mit der "negativ"-Kurve 70 ergibt
0,1 = 10% und der Schnittpunkt mit der "Null"-Kurve 71
ergibt 0,9 = 90%. Da sich mit der "positiv"-Kurve 72 kein
Schnittpunkt ergibt, ist der zugeordnete Zugehörigkeitsgrad
gleich 0%.
Die in Fig. 4B dargestellte "negativ"-Kurve 70
berücksichtigt, daß unterhalb eines Schwellenwerts von -3,7
die Abweichung des Istwerts des Gasflusses des Reaktivgases
von dem Sollwert des Gasflusses des Reaktivgases als zu 100%
"negativ" zu beurteilen ist, während oberhalb eines
Schwellenwerts von +3,7 die Abweichung des Istwerts des
Gasflusses des Reaktivgases von dem Sollwert des Gasflusses
des Reaktivgases als zu 100% "positiv" zu beurteilen ist.
Dementsprechend ist der Zugehörigkeitsgrad zur Fuzzymenge
"Null" nur innerhalb des Bereichs von -3,7 bis +3,7 größer
als 0%. Dadurch wird erreicht, daß einer starken Abweichung
des Istwerts des Gasflusses des Reaktivgases von dessen
Sollwert mit einer möglichst großen Korrektur begegnet wird.
Die Kontrolleinheit 41 übermittelt ferner an die
Fuzzyfizierungseinheit 42 die Meßgröße, die den Istwert der
Kathodenleistung der Kathode 9 angibt. Die
Verrechnungseinheit 65 bildet die Differenz zwischen dem
Sollwert und dem Istwert der Kathodenleistung und setzt
diesen in ein Signal um, das über die Signalleitung 66 an
das Fuzzyfizierungsglied 58 3 weitergegeben wird. Das
Fuzzyfizierungsglied 58 3 setzt dieses Signal durch
Fuzzyfizierung zu einem fuzzyfizierten Signal um, das über
die Signalleitung 49c von der Fuzzyfizierungseinheit 43
ausgegeben wird. Das über die Signalleitung 66 an das
Fuzzyfizierungsglied 583 übergebene Signal wird, wie in Fig.
4C dargestellt, bezüglich linguistischen Variablen
"negativ", "Null" und "positiv" fuzzyfiziert. Beispielsweise
ist für ein Signal, bei dem der Sollwert der
Kathodenleistung um 3,3 Einheiten über dem Istwert der
Kathodenleistung liegt, der Zugehörigkeitsgrad für "negativ"
0%, der Zugehörigkeitsgrad für "Null" 10% und der
Zugehörigkeitsgrad für "positiv" 90%.
Die von der Fuzzyfizierungseinheit 42 aus den Meßgrößen
erhaltenen fuzzyfizierten Signale werden über die
Signalleitung 49 an die Inferenzeinheit 43 weitergeleitet.
Die in Fig. 2 dargestellte Inferenzeinheit 43 überlagert die
fuzzyfizierten Signale, d. h. sie bringt diese zur Inferenz
und ermittelt aufgrund vorgegebener Fuzzyregeln
fuzzyfizierte Ergebnissignale für den Gasfluß des
Reaktivgases und die Kathodenleistung der Kathode 9.
In Fig. 5 ist eine Tabelle dargestellt, die die Fuzzyregeln
zur Überlagerung der fuzzyfizierten Signale umfaßt, um die
fuzzyfizierten Ergebnissignale zu erhalten. Zur Auswertung
der in der Tabelle angegebenen Fuzzyregeln ist ferner eine
UND-Verknüpfung erforderlich, die die Zugehörigkeitsgrade
zum Auswerten der Fuzzyregeln (WENN-DANN) verknüpft. Im
beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die UND-Verknüpfung
durch die Minimumsfunktion gegeben.
Beispielsweise ergibt sich daraus, daß die Anzahl der ARCs
pro Zeiteinheit zu 70% "wenig" ist und der Sollwert
abzüglich des Istwerts des Gasflusses des Reaktivgases zu
90% "Null" ist, ein Zugehörigkeitsgrad von 70% für "halten"
des Gasflusses des Reaktivgases. In Fig. 5 sind unter "WENN"
die jeweiligen Zugehörigkeitsgrade zu den linguistischen
Variablen, die aus den obigen anhand der Fig. 4A bis 4C
beschriebenen Beispielswerten erhalten werden, eingetragen,
woraus sich unter Berücksichtigung der Fuzzyregeln unter
Zuhilfenahme der Minimumsfunktion als UND-Verknüpfung die
unter "DANN" angegebenen Zugehörigkeitsgrade zu den
linguistischen Variablen der fuzzyfizierten Ergebnissignalen
ergeben.
Die fuzzyfizierten Ergebnissignale betreffen zum einen den
Gasfluß des Reaktivgases und zum anderen die
Kathodenleistung der Kathode 9. Das fuzzyfizierte
Ergebnissignal des Gasflusses des Reaktivgases ist bezüglich
der linguistischen Variablen "senken", "halten" und
"erhöhen" fuzzyfiziert. Bezüglich entsprechenden
linguistischen Variablen ist auch die Kathodenleistung der
Kathode 9 fuzzyfiziert. Die ermittelten Zugehörigkeitsgrade
zu den Fuzzymengen bzw. linguistischen Variablen werden von
der Inferenzeinheit 43 mittels der Signalleitung 50 an die
Defuzzyfizierungseinheit 44 weitergeleitet. In dem
betrachteten Beispiel ergibt sich für den Gasfluß des
Reaktivgases der Zugehörigkeitsgrad für "senken" zu 10%, der
Zugehörigkeitsgrad für "halten" zu 100% und der
Zugehörigkeitsgrad für "erhöhen" zu 0%. Für die
Kathodenleistung ergibt sich der Zugehörigkeitsgrad für
"senken" zu 0%, der Zugehörigkeitsgrad für "halten" zu 40%
und der Zugehörigkeitsgrad für "erhöhen" zu 70%. Das die
Summe der Zugehörigkeitsgrade für die Fuzzyfizierten
Ergebnissignale jeweils mehr als 100% ergibt, ist für die
nachfolgende Auswertung unerheblich, da die
Defuzzyfizierungseinheit 44 implizit eine Normierung
vornimmt.
Bei der Berechnung der fuzzyfizierten Ergebnissignale
mittels der Fuzzy-Regeln (WENN-DANN) kann bei der Berechnung
der Zugehörigkeitsgerade zu den linguistischen Variablen ein
Gewichtungsfaktor berücksichtigt werden. Beispielsweise
können für die linguistischen Variablen des Gasflusses, die
in der Fig. 5 dargestellt sind, in der dargestellten Spalte
zeilenweise folgende Gewichtungsfaktoren berücksichtigt
werden: 0,20; 0,50; 0,20; 1,00 und 1,00. Bei der Verknüpfung
von "wenig" (Zugehörigkeitsgrad 70%) und "NULL"
(Zugehörigkeitsgrad 90%) zu "halten" ergibt sich dann
anstelle von 70%, die ohne Gewichtungsfaktor erhalten
werden, ein Zugehörigkeitsgrad von 35%.
Entsprechende Gewichtungsfaktoren können auch bei der
Berechnung der Kathodenleistung mittels der in der Fig. 5
dargestellten Tabelle berücksichtigt werden. Besonders
vorteilhafte Werte sind, dabei für die Kathodenleistung:
1,00; 1,00; 0,20; 0,50 und 0,20. Somit ergibt sich aus
"wenig" = 70% und "positiv" = 90% ein Zugehörigkeitsgrad für
"erhöhen" von 14%.
Die Defuzzyfizierungseinheit 44 setzt die unscharfen
Ergebnissignale in konkrete Ergebnissignale um, um
Stellgrößen zu erhalten, die definierte Vorgaben für den
Gasfluß des Reaktivgases und die Kathodenleistung der
Kathode 9 darstellen.
Die Defuzzyfizierungseinheit 44 erhält folgende
Eingangssignale:
"senken" | 10% |
"halten" | 100% |
"erhöhen" | 0% |
"senken" | 0% |
"halten" | 40% |
"erhöhen" | 70% |
In Fig. 6A ist dargestellt, wie die Fuzzymengen für das
fuzzyfizierte Ergebnissignal für den Gasfluß des
Reaktivgases bezüglich der linguistischen Variablen
"senken", "halten" und "erhöhen" überlagert werden, um das
defuzzyfizierte Ergebnissignal für den Gasfluß zu erhalten.
Die Fuzzymenge für "senken" wird bis zu einer Höhe, die 10%
entspricht, gefüllt und die Fuzzymenge "halten" wird
komplett gefüllt, was 100% entspricht. Dadurch ergeben sich
die Flächen 73, 74. Die beiden Flächen 73, 74 überlagern
sich in einem Überlagerungsbereich 75. Zur Defuzzyfizierung
des fuzzyfizierten Ergebnissignals für den Gasfluß des
Reaktivgases, d. h. der linguistischen Ausgangsvariablen für
den Gasfluß des Reaktivgases, wird die x-Koordinate 76 des
Schwerpunkts der beiden Flächen 73, 74 ermittelt, wobei der
Überlagerungsbereich 75 nur einmal berücksichtigt wird. In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ergibt sich für die
x-Koordinate 76 ein Wert von ungefähr -0,5, so daß der Gasfluß
des Reaktivgases um 0,5 Einheiten zu senken ist. Da in dem
beschriebenen Ausführungsbeispiel der Zugehörigkeitsgrad des
ermittelten Ergebnissignals für den Gasfluß des Reaktivgases
bezüglich der linguistischen Variablen "erhöhen" 0% ist, hat
die in Fig. 6a dargestellte Fuzzymenge "erhöhen" in diesem
Fall keinen Einfluß auf die Berechnung des Schwerpunkts.
Entsprechend wird auch das von der Inferenzeinheit 43
erzeugte bezüglich der linguistischen Variablen "senken",
"halten" und "erhöhen" fuzzyfizierte Ergebnissignal der
Kathodenleistung der Kathode 9 in der
Defuzzyfizierungseinheit 44 zur Überlagerung gebracht, um
ein defuzzyfiziertes Ergebnissignal für die Kathodenleistung
in Form eines diskreten Ergebniswertes zu erhalten. In dem
beschriebenem Beispiel hat das fuzzyfizierte Ergebnissignal
bezüglich der linguistischen Menge "senken" einen
Zugehörigkeitsgrad von 0%, so daß in diesem Fall die
Fuzzymenge "senken" keinen Einfluß auf das Ergebnis hat. Die
Fuzzymenge "halten" wird bis auf eine Höhe, die 40%
entspricht, aufgefüllt, wodurch die Fläche 77 erhalten wird,
und die Fuzzymenge "erhöhen" wird bis zu einer Höhe, die 70%
entspricht, aufgefüllt, wodurch die Fläche 78 erhalten wird.
Die Flächen 77, 78 überlagern sich in einem
Überlagerungsbereich 79. Zur Defuzzyfizierung berechnet die
Defuzzyfizierungseinheit 44 die x-Koordinate 80 des
Schwerpunkts der Flächen 77, 78, wobei der
Überlagerungsbereich 79 nur einmal herangezogen wird. In dem
behandelten Zahlenbeispiel ergibt sich für die x-Koordinate 80
des Schwerpunkts ungefähr ein Wert von 2,2, was bedeutet,
daß die Kathodenleistung um 2,2 Einheiten zu erhöhen ist.
Alternativ zur beschriebenen Berechnung der x-Koordinaten
76, 80 der erhaltenen Ergebnissignale mittels der
Schwerpunktsmethode, kann auch die Singleton-Methode zum
Einsatz kommen. Bei dieser wird jeder linguistischen
variablen ein diskreter Wert in Form einer Peak-Funktion
zugeordnet. Beispielsweise wird der linguistischen Variablen
"senken" des Gasflusses ein Peak der Höhe 1 mit x-Koordinate
-4, der linguistischen variablen "halten" ein Peak der Höhe
1 mit x-Koordinate 0 und der linguistischen Variablen
"erhöhen" ein Peak der Höhe 1 mit x-Koordinate 4 zugeordnet.
Das diskrete Ergebnissignal für den Gasfluß ergibt sich
durch die Summe der mit den jeweiligen Zugehörigkeitsgraden
multiplizierten Peak-Funktionen, wobei eine Normierung durch
Teilen dieser Summe durch die Summe der Zugehörigkeitsgrade
vorgenommen wird.
Für das betrachtete Beispiel des Gasflusses, der anhand der
Schwerpunktsmethode, wie in der Fig. 6A gezeigt, berechnet
worden ist, ergibt sich mit der alternativen Berechnung nach
der Singleton-Methode: 0,1.(-4 + 1,1.0 + 0,0.4)/(0,1 + 1,0 + 0,0) = -0,36.
Die Singleton-Methode hat den Vorteil,
daß die Defuzzyfizierung aufgrund der einfacheren
Rechenoperationen erheblich weniger Rechenzeit beansprucht.
Die ermittelten Werte werden an das in der Fig. 2
dargestellte Prozeßleitsystem 45 von der
Defuzzyfizierungseinheit 44 über die Signalleitung 51
übermittelt. Das Prozeßleitsystem 45 überwacht, ob die
Ergebnissignale in vorgegebenen Bereichen liegen. Falls
eines oder beide der. Ergebnissignale außerhalb des
zugeordneten vorgegebenen Bereichs liegen, werden diese auf
einen vorgegebenen Maximal- bzw. Minimalwert begrenzt. Bei
einer Bereichsüberschreitung erzeugt das Prozeßleitsystem 45
außerdem ein Fehlersignal, das diese an die Kontrolleinheit
41 weiterleitet. Durch das Fehlersignal wird einem Operator,
insbesondere einer Bedienperson, angezeigt, daß eine
Bereichsüberschreitung vorliegt bzw. erfolgt ist.
Im normalen Betrieb, d. h. wenn das Prozeßleitsystem 45 kein
Fehlersignal ausgegeben hat, überprüft die Kontrolleinheit
41 die durch die Einheiten 42 bis 45 bestimmten Stellgrößen
und vergleicht diese mit den aus dem Prozeß 40 entnommenen
Meßgrößen. Erst wenn die Meßgrößen in einem vorgegebenen
Bereich um die ermittelten Stellgrößen liegen, gibt die
Kontrolleinheit 41 die Verarbeitung der Meßgrößen zur
Ermittlung neuer Stellgrößen durch die Einheiten 42 bis 45
frei. Dadurch wird gewährleistet, daß die Fuzzyregelung
stets an den Prozeßparametern orientiert ist und den
Prozeßparametern nicht davonläuft.
Die Kontrolleinheit 41 kann außerdem so eingestellt sein,
daß diese, falls die Überwachungseinheit 45 ein Fehlersignal
erzeugt bzw. erzeugt hat, solange die Freigabe zur
Verarbeitung der Meßgrößen durch die Einheiten 42 bis 45 zur
Erzeugung neuer Stellgrößen unterdrückt, bis ein Operator,
insbesondere eine Bedienperson, die Ausgabe wieder freigibt.
Die Kontrolleinheit 41 kann bei der Freigabe durch den
Operator auch so eingestellt werden, daß sie das
Freigabesignal nachfolgend sogar dann ausgibt, wenn eines
oder beide Ergebnissignale weiterhin außerhalb des von dem
Prozeßleitsystem 45 vorgegebenen Bereichs liegen.
Die Fig. 7 zeigt einen Signalflußplan gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Durch den gezeigten
Signalflußplan wird das Verfahren zur Regelung der
Sputterbeschichtungsanlage, die zur Beschichtung von
zumindest einem Substrat dient, näher erläutert. Durch den
Zeitgeber 54 wird eine Prozeßzeit bereitgestellt, aufgrund
der die Kathode geregelt eingefahren wird, wodurch eine
Einfahrregelung gegeben ist. Dabei stellt die Tabelle 90 für
verschieden Zeitwerte bestimmte Leistungswerte zur
Verfügung, zwischen denen eine lineare Interpolation
erfolgt. Ferner ist auch für den Sauerstoff eine Tabelle 91
vorgesehen, die ebenfalls für verschiedene Zeitwerte
diskrete Sollwerte für den Sauerstofffluß bereitstellt. Die
erhaltenen Werte werden an die Fuzzysteuerung 92 übergeben.
Die Fuzzysteuerung 92 weist N-Fuzzyfizierungsglieder 58 1-58 N
auf, die die erhaltenen Signale zu fuzzifizierten
Eingangssignalen umsetzen. Dabei können neben der Leistung
und dem Sauerstofffluß auch weitere Eingangssignale von der
Fuzzysteuerung 92 mittels der Fuzzyfizierungsglieder 58 1-58 N
verarbeitet werden, wobei in dem in der Fig. 7
dargestellten Ausführungsbeispiel als weitere Eingangsgröße
das Signal 93, das die Anzahl der Einbrüche der
Kathodenspannung pro Zeiteinheit angibt, verwendet wird.
Die von den Fuzzyfizierungsgliedern 58 1-58 N fuzzifizierten
Eingangssignale werden mittels den in der WENN-DANN-Tabelle
94 abgelegten Fuzzyregeln miteinander zu unscharfen, d. h.
fuzzyfizierten Ergebnissignalen verrechnet, die in der
Defuzzyfizierungseinheit 95 zu diskreten Ergebnissignalen
umgesetzt werden. Dabei weist die Defuzzyfizierungseinheit
95M Singleton-Defuzzyfizierungsglieder 96 1-96 M auf, so
daß maximal M-Ergebnissignale ausgegeben werden können. In
dem in der Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel werden
zwei Ergebnissignale 97, 98, erhalten, wobei das
Ergebnissignal 97 eine Druckänderung und das Ergebnissignal
98 eine Sauerstoffflußänderung angibt. Das Ergebnissignal 97
durchläuft anschließend das PID-Glied 101 und den Begrenzer
102 bevor es mit dem ursprünglichen Leistungssignal P im
Knoten 105 zu dem auf den Prozeß 40 einwirkenden Stellsignal
108 verrechnet wird. Entsprechend durchläuft auch das Signal
98, das die Änderung des Gasflusses angibt, zunächst das
PID-Glied 103 und den Begrenzer 104 bevor es subtraktiv mit
dem ursprünglichen Signal für den Sauerstofffluß zu dem auf
den Prozeß einwirkenden Stellsignal 106 im Knoten 107
verrechnet wird. Um den Regelkreis zu schließen, werden die
aus dem Prozeß erhaltenen Meßgrößen PIST und O2,IST in den
Knoten 110 und 111 mit den aus den Tabellen 90, 91
erhaltenen Signalen subtraktiv verrechnet, wobei die
verrechneten Signale als Eingangssignale in die
Fuzzysteuerung 92 einfließen.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere können in der
Inferenzeinheit 43 andere Fuzzyregeln verwendet werden.
Außerdem kann auch eine andere Anzahl an linguistischen
Variablen für jedes der zu fuzzyfizierenden Signale
vorgesehen werden. Ferner können die Fuzzymengen eine
abweichende Gestalt aufweisen. Außerdem können auch weitere
Prozeßparameter gemessen und von der Steuerschaltung mittels
der Fuzzylogik verarbeitet werden.
Claims (18)
1. Sputterbeschichtungsanlage (1) zur Beschichtung von
zumindest einem Substrat (2, 3), insbesondere einer Glasscheibe, mit
zumindest einer Kathode (9), die mit einem Sputtertarget (10) verbunden ist,
zumindest einer Anode (7) und
zumindest einem Gaseinlaß (15, 16), durch den ein Reaktivgas in den Raum (17) zwischen der Anode (7) und dem Substrat (2, 3) bzw. dessen Transporteinrichtung (4) geleitet wird,
wobei die Kathode (9) gegenüber der Anode (7) mit einer Kathodenspannung beaufschlagt ist, um zwischen der Kathode (9) und der Anode (7) ein Plasma auszubilden, gekennzeichnet durch eine Regelschaltung (20), die die Meßgrößen Gasfluß des Reaktivgases und Kathodenleistung und die Meßgröße, die die Einbrüche der Kathodenspannung angibt, die infolge Entladung der Kathode (9) über das Plasma auftreten, erfaßt und in Abhängigkeit von diesen Meßgrößen den Gasfluß des Reaktivgases und die Kathodenleistung basierend auf einer Fuzzy-Logik regelt.
zumindest einem Substrat (2, 3), insbesondere einer Glasscheibe, mit
zumindest einer Kathode (9), die mit einem Sputtertarget (10) verbunden ist,
zumindest einer Anode (7) und
zumindest einem Gaseinlaß (15, 16), durch den ein Reaktivgas in den Raum (17) zwischen der Anode (7) und dem Substrat (2, 3) bzw. dessen Transporteinrichtung (4) geleitet wird,
wobei die Kathode (9) gegenüber der Anode (7) mit einer Kathodenspannung beaufschlagt ist, um zwischen der Kathode (9) und der Anode (7) ein Plasma auszubilden, gekennzeichnet durch eine Regelschaltung (20), die die Meßgrößen Gasfluß des Reaktivgases und Kathodenleistung und die Meßgröße, die die Einbrüche der Kathodenspannung angibt, die infolge Entladung der Kathode (9) über das Plasma auftreten, erfaßt und in Abhängigkeit von diesen Meßgrößen den Gasfluß des Reaktivgases und die Kathodenleistung basierend auf einer Fuzzy-Logik regelt.
2. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung (20) eine Fuzzyfizierungseinheit (42)
umfaßt, die die Meßgrößen in fuzzyfizierte Signale umsetzt.
3. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gasfluß-Sollwertspeicher (59) vorgesehen ist, der einen Sollwert für den Gasfluß des Reaktivgases bereitstellt,
daß der Istwert des Gasflusses des Reaktivgases mit dem Sollwert des Gasflusses des Reaktivgases zu einem Signal verrechnet wird und
daß die Fuzzyfizierungseinheit (42) das durch die Verrechnung erhaltene Signal fuzzyfiziert.
daß ein Gasfluß-Sollwertspeicher (59) vorgesehen ist, der einen Sollwert für den Gasfluß des Reaktivgases bereitstellt,
daß der Istwert des Gasflusses des Reaktivgases mit dem Sollwert des Gasflusses des Reaktivgases zu einem Signal verrechnet wird und
daß die Fuzzyfizierungseinheit (42) das durch die Verrechnung erhaltene Signal fuzzyfiziert.
4. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kathodenleistung-Sollwertspeicher (63) vorgesehen ist, der einen Sollwert für die Kathodenleistung bereitstellt,
daß der Istwert der Kathodenleistung mit dem Sollwert der Kathodenleistung zu einem Signal verrechnet wird, und
daß die Fuzzyfizierungseinheit (42) das durch die Verrechnung erhaltene Signal fuzzyfiziert.
daß ein Kathodenleistung-Sollwertspeicher (63) vorgesehen ist, der einen Sollwert für die Kathodenleistung bereitstellt,
daß der Istwert der Kathodenleistung mit dem Sollwert der Kathodenleistung zu einem Signal verrechnet wird, und
daß die Fuzzyfizierungseinheit (42) das durch die Verrechnung erhaltene Signal fuzzyfiziert.
5. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zeitgeber (54) vorgesehen ist, der ein Taktsignal erzeugt,
daß die Meßgröße, die die Einbrüche der Kathodenspannung angibt, mit dem Taktsignal zu einem Signal (ARC) umgesetzt wird, das die Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung pro Zeiteinheit angibt, und
daß die Fuzzyfizierungseinheit das durch die Umsetzung erhaltene Signal fuzzyfiziert.
daß ein Zeitgeber (54) vorgesehen ist, der ein Taktsignal erzeugt,
daß die Meßgröße, die die Einbrüche der Kathodenspannung angibt, mit dem Taktsignal zu einem Signal (ARC) umgesetzt wird, das die Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung pro Zeiteinheit angibt, und
daß die Fuzzyfizierungseinheit das durch die Umsetzung erhaltene Signal fuzzyfiziert.
6. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Gasfluß-Sollwertspeicher (59) eine Vielzahl von Sollwerten für den Gasfluß des Reaktivgases und in dem Kathodenleistung-Sollwertspeicher (63) eine Vielzahl von Sollwerten für die Kathodenleistung hinterlegt sind,
wobei bestimmten Einfahrzeiten jeweils genau ein Sollwert für den Gasfluß des Reaktivgases und genau ein Sollwert für die Kathodenleistung zugeordnet sind, und
daß, wenn das Taktsignal des Zeitgebers (54) eine der vorbestimmten Einfahrzeiten erreicht, die Sollwertspeicher (59, 63) die Sollwerte bereitstellen, die dieser Einfahrzeit zugeordnet sind.
daß in dem Gasfluß-Sollwertspeicher (59) eine Vielzahl von Sollwerten für den Gasfluß des Reaktivgases und in dem Kathodenleistung-Sollwertspeicher (63) eine Vielzahl von Sollwerten für die Kathodenleistung hinterlegt sind,
wobei bestimmten Einfahrzeiten jeweils genau ein Sollwert für den Gasfluß des Reaktivgases und genau ein Sollwert für die Kathodenleistung zugeordnet sind, und
daß, wenn das Taktsignal des Zeitgebers (54) eine der vorbestimmten Einfahrzeiten erreicht, die Sollwertspeicher (59, 63) die Sollwerte bereitstellen, die dieser Einfahrzeit zugeordnet sind.
7. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung (20) eine Kontrolleinheit (41) aufweist,
daß der Gasfluß-Sollwertspeicher (59) den Sollwert für den Gasfluß des Reaktivgases und der Kathodenleistung- Sollwertspeicher (63) den Sollwert für die Kathodenleistung nur erneuern, wenn die Kontrolleinheit (41) ein Freigabesignal ausgibt, und
daß die Kontrolleinheit (41) das Freigabesignal ausgibt, wenn der gemessene Istwert des Gasflusses des Reaktivgases innerhalb eines vorgegebenen Bereichs um den Sollwert des Gasflusses des Reaktivgases liegt und der gemessene Istwert der Kathodenleistung innerhalb eines vorgegebenen Bereichs um dem Sollwert der Kathodenleistung liegt.
daß die Regelschaltung (20) eine Kontrolleinheit (41) aufweist,
daß der Gasfluß-Sollwertspeicher (59) den Sollwert für den Gasfluß des Reaktivgases und der Kathodenleistung- Sollwertspeicher (63) den Sollwert für die Kathodenleistung nur erneuern, wenn die Kontrolleinheit (41) ein Freigabesignal ausgibt, und
daß die Kontrolleinheit (41) das Freigabesignal ausgibt, wenn der gemessene Istwert des Gasflusses des Reaktivgases innerhalb eines vorgegebenen Bereichs um den Sollwert des Gasflusses des Reaktivgases liegt und der gemessene Istwert der Kathodenleistung innerhalb eines vorgegebenen Bereichs um dem Sollwert der Kathodenleistung liegt.
8. Sputterbeschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 5 bis
7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung (20) eine Inferenzeinheit (43)
umfaßt, die die fuzzyfizierten Signale aufgrund von
Fuzzyregeln miteinander verknüpft, um fuzzyfizierte
Ergebnissignale für den Gasfluß des Reaktivgases und die
Kathodenleistung zu erhalten.
9. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelschaltung (20) eine Defuzzyfizierungseinheit (44), die die fuzzyfizierten Ergebnissignale in diskrete Ergebnissignale defuzzyfiziert, und ein Prozeßleitsystem (45) umfaßt, das überwacht, ob die Ergebnissignale in vorgegebenen Bereichen liegen und, falls zumindest ein Ergebnissignal außerhalb des zugeordneten vorgegebenen Bereichs liegt, dieses auf einen vorgegebenen Maximal- beziehungsweise Minimalwert begrenzt,
wobei der Gasfluß des Reaktivgases und die an der Kathode (9) anliegende Kathodenspannung unter Berücksichtigung der Ergebnissignale neu eingestellt werden.
daß die Regelschaltung (20) eine Defuzzyfizierungseinheit (44), die die fuzzyfizierten Ergebnissignale in diskrete Ergebnissignale defuzzyfiziert, und ein Prozeßleitsystem (45) umfaßt, das überwacht, ob die Ergebnissignale in vorgegebenen Bereichen liegen und, falls zumindest ein Ergebnissignal außerhalb des zugeordneten vorgegebenen Bereichs liegt, dieses auf einen vorgegebenen Maximal- beziehungsweise Minimalwert begrenzt,
wobei der Gasfluß des Reaktivgases und die an der Kathode (9) anliegende Kathodenspannung unter Berücksichtigung der Ergebnissignale neu eingestellt werden.
10. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Prozeßleitsystem (45), falls zumindest eines der
Ergebnissignale den vorgegebenen Bereich überschritten hat,
ein Fehlersignal erzeugt, das eine Bereichsüberschreitung
des Ergebnissignals anzeigt.
11. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontrolleinheit (41), falls das Prozeßleitsystem
(45) ein Fehlersignal erzeugt, solange kein Freigabesignal,
das die Erneuerung des Gasfluß-Sollwertes und des
Kathodenleistung-Sollwertes freigibt, ausgibt, bis durch
einen Operator, insbesondere eine Bedienperson, die Ausgabe
wieder freigegeben ist.
12. Sputterbeschichtungsanlage nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß, falls das Prozeßleitsystem (45) ein Fehlersignal
erzeugt und durch den Operator die Ausgabe des
Freigabesignals der Kontrolleinheit freigegeben ist, die
Kontrolleinheit (41) das Freigabesignal sogar dann ausgibt,
wenn eines oder mehrere der Ergebnissignale
weiterhin außerhalb der vorgegebenen Bereiche liegen.
13. Sputterbeschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Kathode (9) und der Anode (7) zumindest zum
Teil ein Inertgas vorgesehen ist.
14. Verfahren zur Regelung einer Sputterbeschichtungsanlage
(1), die zur Beschichtung von zumindest einem Substrat
(2, 3), insbesondere einer Glasscheibe, dient und zumindest
eine Kathode (9), die mit einem Sputtertarget (10) verbunden
ist, zumindest eine Anode (7) und zumindest einen Gaseinlaß
(15, 16) aufweist, durch den ein Reaktivgas in den Raum (17)
zwischen der Anode (7) und dem Substrat (2, 3) bzw. dessen
Transporteinrichtung (4) geleitet wird, wobei die Kathode
(9) gegenüber der Anode (7) mit einer Kathodenspannung
beaufschlagt wird, um zwischen der Kathode (9) und der Anode
(7) ein Plasma auszubilden,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- a) Messen des Gasflusses des Reaktivgases;
- b) Messen der Kathodenleistung der Kathode (9);
- c) Messen der Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung, die infolge Entladung der Kathode (9) über das Plasma auftreten; und
- d) Verarbeiten der Meßgrößen Gasfluß des Reaktivgases, Kathodenleistung und Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung unter Anwendung von vorbestimmten Fuzzyregeln zur Regelung des Gasflusses des Reaktivgases und der Kathodenleistung der Kathode (9).
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Verfahrensschritt (d) die Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung unter Verwendung eines Taktsignals in ein Signal (ARC) umgesetzt wird, das die Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung pro Zeiteinheit angibt, und
daß dieses Signal bezüglich der linguistischen Variablen "wenig", "mittel" und "viel" zu einem fuzzyfizierten Signal fuzzyfiziert wird;
daß der Istwert des Gasflusses des Reaktivgases von einem Sollwert des Gasflusses des Reaktivgases abgezogen wird und das Ergebnis bezüglich der linguistischen Variablen "negativ", "Null" und "positiv" zu einem fuzzyfizierten Signal fuzzyfiziert wird;
daß der Istwert der Kathodenleistung von einem Sollwert der Kathodenleistung abgezogen wird und das Ergebnis bezüglich der linguistischen Variablen "negativ", "Null" und "positiv" zu einem fuzzyfizierten Signal fuzzyfiziert wird;
daß die fuzzyfizierten Signale gemäß vorgegebenen Fuzzyregeln miteinander verknüpft werden, wodurch ein bezüglich der linguistischen Variablen "senken", "halten" und "erhöhen" fuzzyfiziertes Ergebnissignal für den Gasfluß des Reaktivgases und ein bezüglich der linguistischen Variablen "senken", "halten" und "erhöhen" fuzzyfiziertes Ergebnissignal für die Kathodenleistung erhalten werden; und
daß die fuzzyfizierten Ergebnissignale auf diskrete Ergebnissignale defuzzyfiziert werden.
daß im Verfahrensschritt (d) die Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung unter Verwendung eines Taktsignals in ein Signal (ARC) umgesetzt wird, das die Anzahl der Einbrüche der Kathodenspannung pro Zeiteinheit angibt, und
daß dieses Signal bezüglich der linguistischen Variablen "wenig", "mittel" und "viel" zu einem fuzzyfizierten Signal fuzzyfiziert wird;
daß der Istwert des Gasflusses des Reaktivgases von einem Sollwert des Gasflusses des Reaktivgases abgezogen wird und das Ergebnis bezüglich der linguistischen Variablen "negativ", "Null" und "positiv" zu einem fuzzyfizierten Signal fuzzyfiziert wird;
daß der Istwert der Kathodenleistung von einem Sollwert der Kathodenleistung abgezogen wird und das Ergebnis bezüglich der linguistischen Variablen "negativ", "Null" und "positiv" zu einem fuzzyfizierten Signal fuzzyfiziert wird;
daß die fuzzyfizierten Signale gemäß vorgegebenen Fuzzyregeln miteinander verknüpft werden, wodurch ein bezüglich der linguistischen Variablen "senken", "halten" und "erhöhen" fuzzyfiziertes Ergebnissignal für den Gasfluß des Reaktivgases und ein bezüglich der linguistischen Variablen "senken", "halten" und "erhöhen" fuzzyfiziertes Ergebnissignal für die Kathodenleistung erhalten werden; und
daß die fuzzyfizierten Ergebnissignale auf diskrete Ergebnissignale defuzzyfiziert werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fuzzyregeln folgende Regeln umfassen:
"wenig" UND "positiv" ist gleich "erhöhen";
"wenig" UND "Null" ist gleich "halten";
"wenig" UND "negativ" ist gleich "senken";
"mittel" ist gleich "halten"; und
"viel" ist gleich "senken".
"wenig" UND "positiv" ist gleich "erhöhen";
"wenig" UND "Null" ist gleich "halten";
"wenig" UND "negativ" ist gleich "senken";
"mittel" ist gleich "halten"; und
"viel" ist gleich "senken".
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Fuzzyregeln angegebene UND-Verknüpfung die
Zugehörigkeitsgrade zu den linguistischen Variablen "wenig",
"negativ", "Null" und "positiv" mittels der Minimumsfunktion
verknüpft.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Kathode (9) und der Anode (7) zumindest zum
Teil ein Inertgas vorgesehen ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10135761A DE10135761A1 (de) | 2000-10-11 | 2001-07-23 | Sputterbeschichtungsanlage zur Beschichtung von zumindest einem Substrat und Verfahren zur Regelung dieser Anlage |
DE50101693T DE50101693D1 (de) | 2000-10-11 | 2001-09-07 | Sputterbeschichtungsanlage zur Beschichtung von zumindest einem Substrat und Verfahren zur Regelung dieser Anlage |
EP20010121453 EP1197580B1 (de) | 2000-10-11 | 2001-09-07 | Sputterbeschichtungsanlage zur Beschichtung von zumindest einem Substrat und Verfahren zur Regelung dieser Anlage |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2872173A1 (fr) * | 2004-05-17 | 2005-12-30 | Fraunhofer Ges Forschung | Dispositif et procede pour deposer un systeme de couches minces par pulverisation |
DE102012109093A1 (de) * | 2012-03-23 | 2013-09-26 | Von Ardenne Anlagentechnik Gmbh | Verfahren zur Steuerung der Leistung bei reaktiven Sputterprozessen |
EP3987079A4 (de) * | 2019-06-24 | 2023-03-01 | TRUMPF Huettinger Sp. Z o. o. | Verfahren zur einstellung der ausgangsleistung einer stromversorgung für ein plasma, plasmagerät und stromversorgung |
-
2001
- 2001-07-23 DE DE10135761A patent/DE10135761A1/de not_active Withdrawn
- 2001-09-07 DE DE50101693T patent/DE50101693D1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2872173A1 (fr) * | 2004-05-17 | 2005-12-30 | Fraunhofer Ges Forschung | Dispositif et procede pour deposer un systeme de couches minces par pulverisation |
DE102012109093A1 (de) * | 2012-03-23 | 2013-09-26 | Von Ardenne Anlagentechnik Gmbh | Verfahren zur Steuerung der Leistung bei reaktiven Sputterprozessen |
DE102012109093B4 (de) * | 2012-03-23 | 2016-09-15 | Von Ardenne Gmbh | Verfahren zur Steuerung der Leistung bei reaktiven Sputterprozessen |
EP3987079A4 (de) * | 2019-06-24 | 2023-03-01 | TRUMPF Huettinger Sp. Z o. o. | Verfahren zur einstellung der ausgangsleistung einer stromversorgung für ein plasma, plasmagerät und stromversorgung |
US11929233B2 (en) | 2019-06-24 | 2024-03-12 | Trumpf Huettinger Sp. Z O. O. | Method of adjusting the output power of a power supply supplying electrical power to a plasma, plasma apparatus and power supply |
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DE50101693D1 (de) | 2004-04-22 |
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