Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung mit angetriebenem Einzugsnippel
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Einspannvorrichtung ist beispielsweise mit dem Gegenstand der
EP 858 862 A1 beschrieben worden. Auf die dortige Beschreibung und die
Funktion einer derartigen Spanneinrichtung wird Bezug genommen. Diese
Beschreibung soll voll inhaltlich von der vorliegenden Beschreibung umfaßt sein.
Grundsätzlich wird eine derartige Schnellspann-Einrichtung zum lösbaren
Befestigen von zu bearbeitenden Werkstücken an einer Bearbeitungsmaschine
mit einer Palette verwendet. An der Palette sind die Werkstücke lösbar befestigt
und auf der Palette sind die zu bearbeitenden Werkstücke angeordnet. Die
Schnellspannvorrichtung nach der Erfindung stellt die lösbare Verbindung
zwischen der Palette und einem Maschinentisch oder einer ortsfesten
Aufspannplatte dar.
Aus dem genannten Grund sind an der Unterseite der Palette oder am zu
bearbeitenden Werkstück selbst sogenannte Einzugsnippel angeordnet, die in
einer entsprechenden, zentralen Aufnahmebohrung der Spannvorrichtung
gehalten sind. In der Spannvorrichtung ist eine Verriegelungseinrichtung
vorgesehen, welche in einem bestimmten Betriebszustand dafür sorgt, dass der
Einzugsnippel im Schnellspannzylinder kraft- und möglicherweise auch
-formschlüssig verriegelt ist, um so sicherzustellen, dass die Palette sicher und
spielfrei auf dem Maschinentisch gehalten wird.
Derartige Spannvorrichtungen haben sich bewährt. Allerdings besteht das
Problem, dass beim Einfahren des Einzugsnippels in die zentrale
Aufnahmebohrung der Spannvorrichtung stets der umlaufende, obere Rand der
Aufnahmebohrung durch den einfahrenden Einzugsnippel beschädigt werden
kann. Dies vor allem bei schweren Paletten (mit entsprechend großer Anzahl
darauf zu halternder Werkstücke), die z. B. an einem Kran hängen. Es sind viele
von einander beabstandete Einzugsnippel an der Unterseite der Palette
angeordnet und müssen nun in einer entsprechenden Anzahl von
Schnellspannvorrichtungen verriegelt werden. Das gleichmässige Einfahren aller
an der Unterseite angeordneter Einzugsnippel in die dazu gehörenden
Spannvorrichtungen ist mit hoher Gefahr der Beschädigung der
Spannvorrichtungen verbunden.
Ein weiterer Nachteil beim Stand der Technik besteht darin, dass bei dem aus der
zentralen Aufnahmebohrung entfernten Einzugsnippel nun diese
Aufnahmebohrung von oben her frei zugänglich und offen ist und die Gefahr
besteht, dass in diese offene Aufnahmebohrung Kühlwasser, Späne und andere
Fremdkörper hinein fallen, die dann im Innenraum der Spannvorrichtung Schäden
anrichten können.
Um dies zu vermeiden war es bisher lediglich bekannt, bei entferntem
Einzugsnippel die nach oben offenen Aufnahmebohrungen durch entsprechende
Schutzdeckel abzudecken. Damit bestand aber der Nachteil, dass bei
Wiederaufnahme des Gebrauchs der Aufnahmebohrung der jeweilige
Schutzdeckel entfernt werden musste. Jeder Deckel musste wiederholt geputzt
werden und beim Ausblasen einiger Aufnahmebohrungen bestand die Gefahr,
dass die Schutzdeckel auf den übrigen Aufnahmebohrungen durch den sich durch
alle Spannvorrichtungen fortsetzender Luftstrom ungewollt abgeschleudert
wurden und wieder der Verschmutzung ausgesetzt waren.
Ein weiterer Nachteil des Standes der Technik war, dass das Ausfahren der
Einzugsnippel, die in einer Anzahl von z. B. 3-10 Stück an der Unterseite einer
Werkstückpalette angebracht waren in der Regel nicht verkantungsfrei erfolgen
konnte. Die großflächige Werkstückpalette wurde mit einem Kran angehoben, um
diese von der Vielzahl der ortsfest angeordneten Spanneinrichtungen zu lösen.
Wenn aber der Kran eine gewisse Verkantungskraft ausübte, neigten einige
Einzugsnippel zum Verkanten in der jeweiligen Aufnahmebohrung, wodurch
entweder der Einzugsnippel oder die Aufnahmebohrung beschädigt wurde und
außerdem das Ausheben der Palette von dem Maschinentisch erschwert war.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde eine Spannvorrichtung mit
Einzugsnippel der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein
verkantungsfreies und beschädigungsfreies Ausfahren der Einzugsnippel aus der
Spannvorrichtung möglich ist und dass ferner auch ein entsprechendes Einsetzen
der Einzugsnippel in die Spanneinrichtung wiederum ebenfalls verkantungsfrei
und beschädigungsfrei erfolgt.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass in der Spannvorrichtung dem jeweiligen Einzugsnippel eine Hubvorrichtung
zugeordnet ist.
Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der Vorteil, dass
erfindungsgemäß der Einzugsnippel in der Spannvorrichtung aktiv durch eine
entsprechende Hubvorrichtung beaufschlagt ist, die den Einzugsnippel
mindestens in Ausfahrrichtung aktiv antreibt und diesen aus der Spannvorrichtung
(aus dem Zylinder oder Gehäuse der Spannvorrichtung) heraushebt und frei
macht.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann es auch vorgesehen sein, dass auch
das Einfahren der Einzugsnippel evtl. unter Einwirkung der Hubeinrichtung erfolgt,
die dann als Zugvorrichtung arbeitet, und den Einzugsnippel unter aktiver Kraft
wiederum in seine zentrale Aufnahmebohrung in den Zylinder hinein befördert.
Hierbei werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung sämtliche möglichen
Hubvorrichtungen für den aktiven Verschiebeantrieb eines Einzugsnippels -
mindestens in dessen Ausschubbewegung - als erfindungswesentlich
beansprucht.
In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die
Hubvorrichtung als pneumatisch oder hydraulisch arbeitender Hubkolben
ausgebildet ist.
Hierbei gibt es verschiedene Ausführungsformen für die Ausbildung eines
derartigen Hubkolbens. Ein derartiger Hubkolben kann als (teleskopierbarer)
Stufenkolben ausgebildet sein oder als einfacher Kolben. Der Kolben kann also
als Einfachkolben oder als mehrfach teleskopierbarer Kolben ausgebildet sein,
der aus mehreren zueinander verschiebbaren Teleskopkolben besteht.
Mit der Verwendung von derartigen Teleskopkolben ergibt sich der wesentliche
Vorteil, dass nun bei geringer Einbautiefe in die Schnellspannvorrichtung ein
relativ großer Hubweg erreicht werden kann.
Neben der Ausbildung der Hubvorrichtung als pneumatisch oder hydraulisch
angetriebener Hubkolben können auch andere Hubvorrichtungen verwendet
werden, insbesondere elektromagnetische Hubvorrichtungen, die mit einem
Magneten und einem entsprechenden Schubanker oder Schraubanker arbeiten.
Ebenso können neben elektromagnetisch angetriebenen Hubvorrichtungen auch
rein mechanisch angetriebene Hubvorrichtungen wie z. B. Spindel-
Hubvorrichtungen, Kniehebel-Hubvorrichtungen oder Scherenarm-
Hubvorrichtungen verwendet werden, die z. B. von einem Elektromotor oder einen
Hydraulikmotor beaufschlagt werden.
Der einfacheren Beschreibung wegen wird in der folgenden
Erfindungsbeschreibung lediglich die Hubvorrichtung in der Form eines
hydraulisch oder pneumatisch angetriebenen Hubkolbens beschrieben, obwohl
die Erfindung hierauf nicht beschränkt ist.
Ferner wird der einfacheren Beschreibung davon ausgegangen, dass der
Hubkolben hydraulisch angetrieben wird und nicht mittels Druckluft, was ebenso
möglich ist.
Die Verwendung eines hydraulisch angetriebenen Hubkolbens hat im übrigen den
Vorteil, dass das ohnehin für das Lösen der Verriegelungsvorrichtung notwendige
Drucköl der Spannvorrichtung verwendet werden kann, um auch den Hubkolben
zu betätigen.
Selbstverständlich ist es möglich, die gesamte Spannvorrichtung auch mit Luft zu
betätigen, wobei dann in diesem Fall die verwendete Druckluft auch für den
Antrieb des Hubkolbens verwendet wird.
Mit der Verwendung eines Hubkolbens, der im Wesentlichen bündig die
Aufnahmebohrung ausfüllt, wird im übrigen auch erreicht, dass die gesamte
zentrale Aufnahmebohrung frei wird und von dem Hubkolben durchfahren werden
kann.
In dieser Ausführungsform wird es also bevorzugt, wenn in der einen
Betriebsstellung der Hubkolben mit seiner oberen Stirnseite an der Unterseite des
Einzugsnippels angreift und diesen mindestens bis zur Oberkante des Zylinders
der Spanneinrichtung aus der zentralen Aufnahmebohrung heraus befördert.
Damit besteht nämlich der Vorteil, dass nun die zentrale Aufnahmebohrung bei
entferntem Einzugsnippel nun vollständig durch die Oberkante des Hubkolbens
verschlossen wird und damit ein Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in die
Aufnahmebohrung verhindert wird.
Das Durchfahren des Hubkolbens durch die zentrale Aufnahmebohrung wird also
unter anderem dadurch ermöglicht, dass für die Verriegelungseinrichtung
Wälzkörper, insbesondere Kugeln verwendet werden, die vollkommen ohne
Kugelkäfig arbeiten. Es handelt sich also auf Laufbahnen des Hubkolbens frei
verschiebbar angeordnete Wälzkörper (insbesondere Kugeln), die ohne
Kugelkäfig arbeiten. Wäre nämlich ein Kugelkäfig vorhanden, würde dieser
mindestens eine Innenseite die zentrale Aufnahmebohrung verlegen, wodurch es
dann nicht mehr möglich ist, den Hubkolben ganz durch die zentrale
ufnahmebohrung hindurch zufahren.
Bevorzugt hat also der Hubkolben den gleichen Durchmesser wie die zentrale
Aufnahmebohrung und füllt diese damit etwa bündig aus.
Ebenso ist es selbstverständlich möglich, den Hubkolben in der zentralen
Aufnahmebohrung entsprechend abzudichten, wobei die Abdichtung sowohl an
der Unterseite der Aufnahmebohrung als auch an der Oberseite der
Aufnahmebohrung durch entsprechende Dichtelemente erfolgen kann.
Ein derartiger Hubkolben kann sehr einfach auch in vorhandene
Spannvorrichtungen integriert werden, denn es muss nur dafür gesorgt werden,
dass fluchtend und axial unterhalb des Einzugsnippels eine entsprechende
Hubeinrichtung angeordnet wird, die von dem ohnedies vorhandenen Drucköl
angetrieben wird.
Mit der Verwendung eines Hubkolbens ergibt sich der Vorteil, dass ein
beschädigungsfreies Einfahren von Einzugsnippeln in die zentrale
Aufnahmebohrung der Spannvorrichtung erstmals möglich ist.
Es kann nämlich vorgesehen sein, dass an der Oberseite des jeweiligen
Hubkolbens noch jeweils eine entsprechende Zentriervorrichtung angeordnet ist.
Bei einer Werkstückpalette, an deren Unterseite eine Reihe von Einzugsnippeln
befestigt sind, werden die Einzugsnippel nun zunächst mit ihrer der
Spannvorrichtung zugeordneten Stirnfläche auf die angehobenen und die
Aufnahmebohrung ausfüllenden Hubkolben aufgesetzt und dort zentriert werden.
Das weitere Ablassen der Werkstückpalette in die im Maschinentisch
angeordneten Spannvorrichtungen erfolgt deshalb besonders schonend und
genau zentriert zu den Aufnahmebohrungen. Das weitere Abfassen der
Einzugsnippel in die zentrale Aufnahmebohrung erfolgt nun durch schonendes
Zurückfahren der Hubkolben in die Aufnahmebohrung der Spannvorrichtung,
wobei sich gleichzeitig die Einzugsnippel mit entsprechenden Einführschrägen an
der Oberkante der Aufnahmebohrung zentrieren und schonend und langsam
eingefahren werden, nachdem der Einfahrvorgang durch das Zurückdrücken der
Hubvorrichtungen erfolgt.
Hierbei wird es bevorzugt, wenn in Einzugsrichtung dem Hubkolben keine
Zugkraft zugeordnet wird, sondern der Hubkolben schwerkraftbedingt durch die
relativ schwere Werkstückpalette und die daran anhängenden Einzugsnippel
zurück gedrückt wird. Dieses Zurückdrücken erfolgt gedämpft durch das sich
abbauende Ölpolster an den Hubkolben, wodurch ein besonders schonendes und
beschädigungsfreies Einfahren der Einzugsnippel in die Aufnahmebohrung der
Spannvorrichtung erfolgt.
Gleiches gilt in analoger Weise natürlich auch für das verkantungsfreie Ausfahren
des Einzugsnippels, weil eine Werkstückpalette nun nicht mehr (eine
möglicherweise verkantete) Zugkraft auf die verschiedenen Einzugsnippel ausübt,
sondern die Einzugsnippel werden unter aktiver Kraft der Hubvorrichtungen aus
den Aufnahmebohrungen heraus gefahren. Eine eventuell verkantet ansetzende
Aushebevorrichtung führt nun nicht mehr dazu, dass im Extremfall sogar die
Einzugsnippel abreißen oder eine irreparable Beschädigung der
Aufnahmebohrungen in der Spannvorrichtung stattfindet.
Das aktive Ausfahren der Einzugsnippel mittels der erfindungsgemäßen
Hubvorrichtungen führt also zu einem besonders verkantungs- und
beschädigungsfreien Ausfahren der Einzugsnippel, wodurch die Lebensdauer der
Spannvorrichtung, der Aufnahmebohrungen und insbesondere auch der
Einzugsnippel wesentlich verlängert wird.
Damit ist es erstmals möglich, die Einzugsnippel mit noch geringerem Einbauspiel
in die zentrale Aufnahmebohrung der Spannvorrichtung einzusetzen, weil keine
Gefahr mehr besteht, dass auch bei gering tolerierten Aufnahmebohrungen der
umlaufende Rand der Aufnahmebohrung durch den einfahrenden Einzugsnippel
beschädigt wird.
Im übrigen stellt die erfindungsgemäße Hubvorrichtung auch ein
Sicherheitsmerkmal für die Bedienung derartiger Spannvorrichtungen dar:
Erfindungsgemäß ist der Bedienungszustand des Verriegelns und Entriegelns der
einzelnen Einzugsnippel mit dem Antrieb der Hubvorrichtungen gekoppelt. Beim
Stand der Technik war dies nicht der Fall. Hier konnte es passieren, dass trotz
verriegelter Einzugsnippel mit einem Kranwerkzeug an der Werkstückpalette
gezogen wurde, wodurch die Gefahr bestand, dass die gesamte
Spannvorrichtung, die fest im Maschinentisch verankert ist, zusammen mit dem
Maschinentisch aus dem Fundament gerissen wurde.
Diese Gefahr besteht nun nicht mehr. Bei der vorliegenden Erfindung ist es
deshalb vorgesehen, dass zunächst als Folgesteuerung die
Verriegelungseinrichtung angesteuert wird, so dass zunächst eine Entriegelung
der Einzugsnippel stattfindet und danach dann die Hubkolbenantriebe zum
Ausstossen der Einzugsnippel beaufschlagt werden. Damit werden die
Einzugsnippel aktiv aus der Spanneinrichtung heraus gedrückt, ohne daß - in
dieser Betriebsstellung - es eines Kranwerkzeuges zum Ausheben der Paletten
bedarf.
Eine umgekehrte Reihenfolge ist zwangsläufig nicht möglich, weil anderenfalls die
Hubkolbenantriebe die anderenfalls noch verriegelten Einzugsnippel nicht
bewegen könnten.
Sobald sich also der Einzugsnippel aus der Spannvorrichtung bewegt, kann die
Bedienungsperson sicher sein, dass die Verriegelungseinrichtungen gelöst
wurden und das Kranwerkzeug auf Hub schalten.
Die Gefahr des Abreißens des Maschinentisches von dem Fundament ist
nunmehr ausgeschlossen.
Die Erfindung ist im übrigen nicht darauf beschränkt, dass der Hubkolben nur bis
zur Oberkante des Zylinders der Spannvorrichtung hochfährt.
In Weiterbildungen der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Hubkolben weit
über die Oberkante der Spannvorrichtung heraus fährt, um ein Ausheben und ein
angetriebenes Abheben des Einzugsnippels von der Spannvorrichtung zu
erreichen. Damit wird nämlich der Untergreifspalt zwischen der Oberkante des
Maschinentisches und der Unterkante der Werkstückpalette wesentlich
vergrößert, so dass nun mit einem Gabelwerkzeug oder einem anderen
Transportwerkzeug die Werkstückpalette leicht untergriffen werden kann, weil
diese über einen relativ großen Hubweg aktiv aus dem Maschinentisch
ausgefahren und in einer stabilen Lage gehalten wird.
Hierbei ist es bevorzugt, wenn die Hubvorrichtungen als einfach oder mehrfach
teleskopierbare Hubkolben ausgebildet sind.
Die Werkstückpalette kann also mit relativ groß dimensionierten Teleskoparmen
einer Hebevorrichtung untergriffen und stabil abtransportiert werden, ohne dass
die Gefahr besteht, dass die Einzugsnippel noch den umlaufenden Rand der
Aufnahmebohrung in der Spannvorrichtung beschädigen, weil ja dieser
umlaufende Rand durch den (hoch gefahrenen) mehrfach teleskopierbaren
Hubkolben ausgefüllt und stabil geschützt ist.
Derartige Werkstückpaletten wiegen mehrere Tonnen, so dass ein aktiver
Hubantrieb für die Einzugsnippel außerordentlich wichtig ist, wobei dieser
Hubantrieb dann bestimmungsgemäß auch die Aufnahmebohrung ausfüllt.
Die Hubkolben können selbstverständlich auch gefedert ausgebildet sein und mit
entsprechenden Dämpfungen ausgebildet sein, um ein Aufsetzen von
Einzugsnippeln auf die Spannvorrichtung gedämpft zu gestalten, so dass die
Einzugsnippel - bei einer mehrere Tonnen wiegenden Werkstückpalette - nicht
schlagartig auf die Hubvorrichtungen aufgesetzt werden, sondern schonend.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, dass die
Hubvorrichtung bündig die zentrale Aufnahmebohrung abdeckt, um diese gegen
Eindringen von Schmutz und Wasser zu schützen. Es kann auch vorgesehen
sein, dass die Hubvorrichtung schmaler als die zentrale Aufnahmebohrung
dimensioniert ist, dass aber zusätzliche Abdeckmaßnahmen für die
Aufnahmebohrung getroffen sind.
Bei einem im Durchmesser kleiner dimensionierten Hubkolben kann daher die
obere Stirnseite mit einer Schutz- oder Abdeckscheibe versehen sein, die beim
Ausfahren des Hubkolbens durch die zentrale Aufnahmebohrung fährt und dann
im ausgefahrenen Zustand des Einzugsnippels beispielsweise den oberen Rand
der Aufnahmebohrung bündig abdeckt. Der Hubkolben kann also mit einer die
Aufnahmebohrung ausfüllenden Manschette verbunden sein.
Ebenso können selbstverständlich auch elastomere Abdeckscheiben, Pfropfen
und dergleichen verwendet werden, um die Aufnahmebohrung abzudecken.
Sofern auf die Sicherheitsfunktion der Abdeckung der Aufnahmebohrung auch
verzichtet werden kann, ist es im übrigen nicht erforderlich, die Abdeckbohrung
formschlüssig durch entsprechende Element abzudecken. Die Aufnahmebohrung
kann dann daher auch teilweise offen gelassen werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der
Verriegelungskolben der Spannvorrichtung lediglich einen nach unten offenen
Aufnahmeraum bildet, der beispielsweise als axial verlängerter Rohransatz
ausgebildet ist, wobei in diesem axialen Rohransatz nun die Hubvorrichtung
verschiebbar unter Einwirkung von Drucköl angetrieben ist.
Damit werden insgesamt praktisch nur drei Teile für eine derartige
Spannvorrichtung benötigt, nämlich das Zylindergehäuse, den im Zylindergehäuse
verschiebbar angetriebenen Kolben, der mit der Verriegelungseinrichtung
zusammenwirkt und die Zwischenraum zwischen dem Kolben und dem
Zylindergehäuse angeordnete Hubvorrichtung, die von dem gleichen
Druckmedium angetrieben wird, wie der ohnedies schon vorhandene Kolben für
die Verriegelungseinrichtung.
Der an sich schon vorhandene Kolben für die Verriegelungseinrichtung muss
deshalb nur geringfügig umgearbeitet werden, um auch noch eine zusätzliche
Aufnahme für die Hubvorrichtung zu schaffen.
Die vorliegende Erfindung beansprucht im übrigen sämtliche Formen von
Spannvorrichtungen und damit verbundene Verriegelungseinrichtungen.
In einer ersten bevorzugten Ausführungsform wird die Spannvorrichtung dadurch
gekennzeichnet, dass die Verriegelung des Einzugsnippels unter Federkraft von
Kraftspeichern, z. B. Druckfedern oder Tellerfedern, erfolgt. Das Lösen dieser
Kraftspeicher erfolgt unter Einwirkung eines Druckmediums auf einen Kolben, der
von den Kraftspeichern in seine Verriegelungsstellung gedrückt wird.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es jedoch vorgesehen sein,
dass statt der Kraftspeicher, die bevorzugt als mechanische Federn ausgebildet
sind, eine Verriegelung unter Einwirkung eines Druckmediums und auch eine
Entriegelung unter Einwirkung eines Druckmediums erfolgt. Der damit verwendete
Kolben wird also sowohl von der einen Seite als auch von der anderen Seite mit
Drucköl beaufschlagt, um diesen in beide Richtungen von Drucköl angetrieben zu
betreiben.
Hier fallen also die vorher erwähnten Kraftspeicher in Form von Tellerfedern,
Schraubendruckfedern oder anderen Elementen fort und der Einbaudurchmesser
wird wesentlich verringert. Für diese Ausführungsform eines von beiden Seiten mit
einem Druckmedium beaufschlagten Kolbens, welcher die
Verriegelungseinrichtung ansteuert, wird im übrigen gesonderter Schutz
beansprucht, der unabhängig von der vorher erwähnten Hubvorrichtung in der
Spannvorrichtung gewährleistet sein soll.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus
dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der
Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten
Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte
räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie
einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen
und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der
Erfindung hervor.
Fig. 1 Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer Spannvorrichtung
nach der Erfindung mit Darstellung von zwei unterschiedlichen
Halbschnitten,
Fig. 2 eine gegenüber Fig. 2 abgewandelte Ausführungsform der
Hubvorrichtung,
Fig. 3 eine Ausführungsform der Spannvorrichtung in einer dritten
Ausgestaltung der Hubvorrichtung,
Fig. 4 Schnitt durch eine zweifach teleskopierbare Hubvorrichtung,
Fig. 5 Schnitt durch eine dreifach teleskopierbare Hubvorrichtung,
Fig. 6 Draufsicht auf eine Spannvorrichtung in der Art nach Fig. 4 im
Verriegelungszustand,
Fig. 7 Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 6 im entriegelten Zustand.
Allgemein wird zu den Zeichnungen angemerkt, dass symmetrisch zur
Längsmittenachse des Einzugsnippels jeweils ein Halbschnitt angelegt ist, wobei
sich die Halbschnitte der Fig. 1 und 2 lediglich im Bezug auf die Anordnung
der Kraftspeicher 7, 8 unterscheiden, während die Halbschnitte der übrigen
Fig. 3-5 jeweils zwei unterschiedliche Arbeitszustände der Hubvorrichtung
zeigen.
In Fig. 1 ist allgemein ein Zylinder 1 auf einen Maschinentisch 2 oder eine
Aufspannplatte abdichtend festgelegt und durch nicht näher dargestellte
Schrauben mit dem Maschinentisch 2 verbunden. Der Zylinderboden 3 ist mittels
entsprechender Mediumabdichtungen auf den Maschinentisch 2 aufgesetzt. Im
Maschinentisch 2 werden entsprechende Arbeitsmedium-Zuführungen angelegt.
Selbstverständlich können diese Zuführungen auch durch Schläuche, Leitungen
oder durch andere Maschinenteile außerhalb des Maschinentisches 2 zugeführt
werden.
Im Zylinder 1 ist allgemein ein Kolben 4 verschiebbar angetrieben, wobei der
Kolben in einem Druckraum 14 sitzt, der über einen Druckölanschluss 13 mit
Druckmedium versorgt wird. Der Kolben 4 ist in Fig. 1 in seiner
Verriegelungsstellung, wobei erkennbar ist, dass in unterschiedlichen
Aufnahmebohrungen 5 des Kolbens 4 Kraftspeicher 8 in Form von
Schraubendruckfedern angeordnet sind. Es handelt sich also beispielsweise um
einen ringförmigen Kolben, in dem am Umfang gleichmäßig verteilt voneinander
beabstandete Aufnahmebohrungen 5 angeordnet sind, in denen jeweils ein
derartiger Kraftspeicher 8 eingesetzt ist.
In dem linken Halbschnitt nach Fig. 1 ist hingegen die Aufnahmebohrung 5 als
umlaufende Ringaufnahme 6 ausgebildet, in der ein als Tellerfeder ausgebildeter
Kraftspeicher 7 umlaufend angeordnet ist.
Die Kraftspeicher 7, 8 halten also den Kolben 4 in seiner Verriegelungsstellung,
wobei zusätzlich der Kolben mit einem verschiebbar angetriebenen Sperrkolben
11 verbunden ist, der mit seinem Sperrschieber die entsprechenden Wälzkörper
10 in Schließstellung hält. Insgesamt wird die Verriegelungseinrichtung mit 9
bezeichnet. Dies bedeutet, dass die Erfindung nicht auf die Anordnung von frei
geführten Wälzkörpern 10 beschränkt ist, sondern jegliche
Verriegelungseinrichtung 9 beansprucht, die in der Lage ist, den Einzugsnippel 15
in einer Sperrstellung in einer zentralen Aufnahmebohrung 5 im Zylinder 1 zu
halten und diesen wieder freizugeben.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen also die Wälzkörper 10 aus Kugeln.
Sie können aber auch als Tonnenkörper oder als sonstige Wälzkörper ausgebildet
sein und sie können neben der Anordnung auf Kugelbahnen 12 auch in anderer
Weise am Umfang verteilt auf Abstand gehalten werden. Beispielsweise kann dies
erfolgen, indem die Wälzkörper 10 auf zugeordneten Federringen angeordnet sind
oder auf einen Drahtring aufgefädelt sind, der diese Wälzkörper 10 auf Abstand
hält.
Ebenso kann jeder Wälzkörper 10 auch sechskantig oder mehreckig ausgebildet
sein.
Die Verriegelungswirkung wird durch einander gegenüberliegende Schrägen
(siehe hierzu Fig. 5) erreicht, wobei eine lastübertragende Schräge 91 im
Bereich der Kugelbahn 12 des Kolbens 4 mit einer gegenüberliegenden
(horizontal ausgebildeten) Schräge 90 zusammenwirkt und diese beiden
Schrägen nun schräg zur Einzugsrichtung (Längsachse des Einzugsnippels 15)
geneigt ausgebildet sind und mit einer zugeordneten, lastübertragenden Schräge
89 am Einzugsnippel 15 zusammen wirken.
Selbstverständlich kann diese Schräge 89 auch als Radius ausgebildet sein.
Im Verriegelungszustand wirken stets die genannten drei Schrägen zusammen.
Wichtig ist nun, dass erfindungsgemäß im Kolben 4 ein Hubkolben 17
verschiebbar angeordnet ist.
Dieser Hubkolben 17 stützt sich mit seiner Stirnseite 18 an der Unterseite des
Einzugsnippels 15 ab, wobei in diesem Bereich auch noch zur schonenden
Lagerung eine Scheibe oder ein elastomeres Element angeordnet sein kann.
Es können auch in diesem Bereich entsprechende Zentriereinrichtungen
vorgesehen sein, um eine fluchtende, axiale Zentrierung des Einzugsnippels 15
zu dem darunter angeordneten Hubkolben 17 vorzusehen.
Der Hubkolben ist als Stufenkolben ausgebildet und weist einen Kolbenteil 19
kleineren Durchmessers auf, der mit einem Kolbenteil 20 größeren Durchmessers
verbunden ist.
Der Hubkolben 17 ist hierbei in dem Zylinderraum 29 verschiebbar und verfahrbar
ausgebildet, wobei dieser Zylinderraum 29 in einem axial nach unten gerichteten
Ansatz des Kolbens 4 ausgebildet ist.
Der Hubkolben 17 ist mit entsprechenden Abdichtelementen im Zylinderraum 29
des Kolbens 4 abdichtend geführt und wird hierbei in Pfeilrichtung 30 angetrieben,
während in Pfeilrichtung 31 das Verschieben des Hubkolbens 17 unter der
Einwirkung der Kraft des Einzugsnippels 15 und der (nicht dargestellt) daran
befestigten Werkstückpalette erfolgt.
Der Hubkolben 17 stützt sich mit seinem Kolbenteil 20 an einer Anschlagplatte 21
an, die mittels eines Sicherungsringes 22 in dem axialen Ansatz des Kolbens 4
angeordnet ist.
Es wird ein unterer Druckraum 27 ausgebildet, der über einen Seitenkanal 26 und
einen daran angeschlossenen Kanal 23 mit Drucköl versorgt wird. Das Drucköl
strömt gleichzeitig auch in den unteren Ringraum 25 am Boden des Zylinders
hinein und strömt dort über einen Schrägkanal 28 in den Zylinderraum 29. Damit
wirkt der Schrägkanal 28 als Rückflussbohrung, sobald nämlich der Hubkolben 17
in Pfeilrichtung 30 angehoben wird und dann wieder unter Schwerkrafteinwirkung
der Werkstückpalette in Pfeilrichtung 31 zurück gedrückt wird, fließt Öl aus dem
Ringraum 25 über den Schrägkanal 28 in den Zylinderraum 29 zurück.
Völlig unabhängig und davon getrennt ist der Kolbenkanal 24 für den Kolben 4,
der völlig druckfrei ist und auch kein Druckmedium enthält. Das heißt der aktive
Verschiebeantrieb für den Kolben 4 erfolgt nämlich durch Einleitung eines
Druckmediums in den Druckraum 14, wobei dieses Druckmedium zurück über
den Anschluss 13 eingeführt wird.
Ein besonderer Vorteil ergibt sich durch diese - nicht übliche - Anordnung von
Kolben 4 im Vergleich zu dem Hubkolben 17.
Nachdem also der Druckraum 14 des Kolbens 4 oben in der Nähe unterhalb des
Zylinderdeckels angeordnet ist und dem gegenüber ein druckfreier Kolbenkanal
oder Kolbenringraum 24 gegenüberliegt, ergibt sich nun der Vorteil, dass man in
diesem Bereich des Kolbenkanals 24 keine Abdichtungsmaßnahmen gegen
Eindringen von Drucköl aus dem Druckraum 14 in den Druckraum 27, 25 treffen
muss.
Dies war ein schwerwiegender Nachteil beim Stand der Technik, weil dort bei
entsprechenden Einbauten unterhalb des Einzugsnippels und im Bereich der
Aufnahmebohrung stets eine Abdichtung gegen Drucköl aus dem Druckraum 14
erfolgen musste. Dieser entfällt erfindungsgemäß, weil der Kolben 4 nun aktiv
nach unten arbeitet und der Druckraum 14 oben an der Unterseite der
Zylinderdecke angeordnet ist.
In Fig. 2 ist eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt, in der die gleichen
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Der dort gezeigte
Hubkolben 17a weist bodenseitig einen kleiner dimensionierten Ansatz 32 auf,
mit dem dieser den Ringraum 25 durchgreift und auf der Bodenfläche des
Ringraums 25 aufsitzt. Damit wird eine Starthilfe gewährleistet, weil der
Druckraum 27 damit nicht gegen Null verschwindet, wenn der Hubkolben 17 in
seiner in Pfeilrichtung 31 herunter gefahrenen Position sich befindet.
In Fig. 3 ist wiederum eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt, wobei
neben der Darstellung eines anderen Hubkolbens 37 in zwei verschiedenen
Betriebszuständen auch noch die Art und Zuführung von Druckluft oder einem
anderen Ausblasmedium (auch einem flüssigen Ausblasmedium) gezeigt ist und
auch als erfindungswesentlich beansprucht wird.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel Fig. 3 ist eine Zylinderbüchse 94 fest in den
Maschinentisch 2 eingeschraubt und wird dort mittels einer Einschraubhülse 33,
die als Hohlhülse ausgebildet ist, festgehalten. Diese Einschraubhülse 33 bildet
eine untere Ringfläche 34 vergrößerten Durchmessers aus, mit dem die
Zylinderbüchse 94 am Maschinentisch 2 festgehalten wird.
In der Zylinderbüchse 94 ist nun der Hubkolben 37 in zwei verschiedenen
Stellungen dargestellt. Die linke Seite stellt die Stellung des Hubkolbens 37' im
ausgefahrenen Zustand dar, wenn der Einzugsnippel 15 in seine Stellung 15'
ausgefahren ist, während die rechte Seite der Fig. 3 die eingefahrene Stellung
des Hubkolbens 37 darstellt.
Die Einschraubhülse 33 ist im übrigen in ein Gewinde 35 im Maschinentisch 2
eingeschraubt.
Die Druckölzuführung für den Verschiebeantrieb des Hubkolbens 37 in
Pfeilrichtung 30 erfolgt wiederum über einen Kanal 23, da es in den Druckraum 27
einfließt und den Hubkolben von unten her anhebt.
Gegenüberliegend ist der Zylinderraum 29 angeordnet, dessen Funktion anhand
der vorhergehenden Ausführungsbeispiele bereits schon erläutert wurde.
Nachfolgend wird die erfindungswesentliche Zuführung der Blasluft näher
beschrieben.
Hierbei ist ein Blasluftkanal 36 im Maschinentisch 2 vorgesehen, durch den die
Blasluft in den Hohlkanal 95 eingeführt wird, der in der Einschraubhülse 33
ausgebildet ist. Die Blasluft strömt durch die sich luftschlüssig an die Oberseite
des Hohlkanals 95 anschließenden Kanäle 38, 39 und wird über den Kanal 38 in
Richtung auf die Kugelbahn 12 und die dort dargestellten Wälzkörper 10 verteilt,
während die Blasluft aus dem Kanal 39 auf die Unterseite des Einzugsnippels 15
gerichtet ist.
Ferner ist daneben noch eine Bohrung 40 vorhanden, durch welche die Blasluft
nach oben in einen zentralen Ringraum 41 am Innendurchmesser des als
Hohlkolbens ausgebildeten Hubkolbens 37 strömt. Die Blasluft wird also von dem
Ringraum 41 aus auf die vorher erwähnten Kanäle 38, 39, 40 verteilt.
Damit besteht der wesentliche Vorteil, dass nun ein mit Blasluft versorgter
Hubkolben beschrieben wird, der in seiner hochgefahrenen Stellung gemäß der
linken Seite der Fig. 3 die Blasluft nun unmittelbar auf den umlaufenden Rand
der Aufnahmebohrung 5 lenkt. Gleichzeitig wird auch die Unterseite des
Einzugsnippels 15 mit Blasluft versorgt.
Während des gesamten Einfahrens des Einzugsnippels in Pfeilrichtung 31 wird
damit die gesamte Aufnahmebohrung und die Unterseite des Einzugsnippels mit
Blasluft gespült und eventuell daran anhaftende Fremdkörper entfernt.
Über einen Anschluss 47 und den daran anschließenden Kanal 42 wird Drucköl in
einen Druckraum 46 für den Kolben 4 eingespeist, der damit in seine
Verriegelungsstellung nach oben Pfeilrichtung 30 geführt wird und dort anschlägt.
Damit entfallen die vorher erwähnten Kraftspeicher 7, 8 die vorher die
Verriegelungskraft aufgebracht haben und diese Verriegelungskraft wird nun
durch das Drucköl im Ringraum 46 am Boden des Kolbens 4 erreicht.
Damit wird die Verriegelung nur so lange aufrecht erhalten, wie Drucköl im
Druckraum 46 vorhanden ist. Zum Lösen wird Drucköl über den Anschluss 48 und
den Kanal 49 eingespeist, das auf die Oberseite des Kolbens 4 gelangt und den
Druckraum 50 beaufschlagt, so dass der Kolben 4 damit in Pfeilrichtung 31 nach
unten verfahren wird. Gleichzeitig nimmt der Kolben 4 die dort eingezeichneten
Sperrkolben 11 mit, die mit ihren Sperrschiebern außer Eingriff mit den
Wälzkörpern 10 gelangen und diese nun radial auswärts bewegen (siehe linke
Darstellung in Fig. 3), so dass diese Wälzkörper vollkommen außerhalb der
lichten Weite der Aufnahmebohrung 5 gelangen.
Durch die Maßnahme ist es möglich, dass der Hubkolben 37 die gesamte lichte
Weite der Aufnahmebohrung 5 durchsetzt und diese vollständig ausfüllt.
Über den Anschluss 43 wird Drucköl in Pfeilrichtung 44 und in Gegenrichtung
hierzu in einen Steigkanal eingeführt und gelangt dann in einen umlaufenden
Ringraum 45 am Kolben 4. Der Ringraum 45 hat eine radial einwärts gerichtete
Bohrung, die als Kolbenkanal 24 ausgebildet ist, wobei dieser Kolbenkanal 24 in
den Zylinderraum 29 mündet.
Durch Einspeisung von Drucköl in diesen Zylinderraum 29 über den Anschluss 43
wird damit der Hubkolben 37 in Pfeilrichtung 31 zurück gedrückt.
In Fig. 4 ist statt eines einfachen Hubkolbens ein zweifacher Hubkolben
dargestellt, der also als Teleskop-Hubkolben ausgebildet ist. Dieser Hubkolben 51
besteht aus zwei Kolbenteilen 52, 53, die zueinander teleskopierbar ausgebildet
sind.
Mit diesem teleskopierbaren Hubkolben 51 wird also bei geringer Einbautiefe ein
großer Hubweg für den Hubkolben 51 erreicht.
Der größere Kolbenteil 53 ist wiederum als Stufenkolben ausgebildet und liegt mit
seiner Ringfläche vergrößerten Durchmessers an einer zugeordneten
Anschlagfläche im Kolben 4 an, wenn er gemäß dem Halbschnitt nach Fig. 4
nach oben gefahren ist.
Gleichzeitig wird damit auch in dem Druckraum 27 der zweite Kolbenteil 52
beaufschlagt, der demzufolge hochfährt und den Einzugsnippel 15 in seine
Stellung 15' bringt.
Die Ringfläche 54 an der Oberseite des Kolbenteils 53 wirkt demzufolge mit
zugeordneten Ringflächen 55 an dem weiteren Kolbenteil 52 zusammen.
Diese Ringflächen bilden gegenseitige Anschläge, so dass der Verschiebungsweg
der beiden Kolbenteile 52, 53 hierdurch begrenzt wird.
Der Verschiebeantrieb des Hubkolbens 51 erfolgt durch Einführung von Drucköl
über eine Anschlussbohrung 66, durch welche das Drucköl über einen Kanal 23 in
den unteren Druckraum 27 eingespeist wird.
Das Zurückfahren der Stufenkolben erfolgt hierbei durch eine Einspeisung von
Drucköl in die Anschlussbohrung 60, die über eine Bohrung 62 in den Kanal 61
mündet und von dort aus über einen Schrägkanal 63 in den Zylinderraum 59
mündet. Damit wird der äußere Kolbenteil 53 zurück gedrückt und das Öl strömt
weiter über die Ölbohrung 56 im Kolbenteil 52 in den kleineren Zylinderraum 58
und drückt damit den Kolbenteil 52 in seine Ausgangsstellung in Pfeilrichtung 31
gemäß dem rechten Halbschnitt in Fig. 4 zurück.
Der Schrägkanal 63 ist im übrigen nach unten durch ein Verschlußstück 57
verschlossen, um zu vermeiden, dass Drucköl in den anderen Druckraum 46
gelangt.
Über die Anschlussbohrung 64 wird Drucköl eingeführt, um den Kolben 4 in seiner
Verriegelungsstellung vorzuspannen. Hierbei gelangt das Drucköl von der
Anschlussbohrung 64 in den Druckraum 46, der unmittelbar am Fuß des Kolbens
4 ausgebildet ist.
Über den Kanal 96 wird im übrigen das Drucköl aus dem Druckraum 46 auch auf
die Unterseite des Sperrkolbens 11 geführt, der damit ebenfalls in seiner
verriegelten Stellung bleibt.
Die Fig. 5 zeigt im Vergleich zu Fig. 4 einen dreifach teleskopierbaren
Hubkolben 71, der demzufolge gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4
einen weiteren Kolbenteil 65 aufweist. Ansonsten ist die Funktion der einzelnen
Kolbenteile 52, 53, 65 genau gleich wie in Fig. 4 dargestellt wurde.
Wichtig ist, dass der kleinste Kolbenteil 65 einen Fußteller vergrößerten
Durchmessers aufweist der einen inneren Ringraum bildet, der von einer Feder 67
ausgefüllt ist.
Diese Feder liegt an ihrer einen Seite mit einer fest mit dem anderen Kolbenteil 52
verbundenen Einpressdeckel 68 an. Damit wird eine Federung des Kolbenteil 65
an dem Kolbenteil 52 in axialer Richtung bewerkstelligt.
Es ist damit sichergestellt, dass beim Aufsetzen des Einzugsnippels auf die
Oberseite des Kolbenteils 65 eine Federwirkung stattfindet, so wie dies im linken
Halbschnitt nach Fig. 5 dargestellt ist.
Zur weiteren Schonung des Einzugsnippels kann dieser an seiner unteren
Stirnseite einen Schutzdeckel 83 tragen.
Im Vergleich zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 schließt sich deshalb an
die Ölbohrung 56 in Fig. 5 eine weitere Ölbohrung 69 an, die in den Ringraum 70
mündet.
Bei Einführen von Drucköl in diesen Ringraum 70 wird damit der Kolbenteil 65 in
seiner Ausgangsstellung in Pfeilrichtung 31 gemäß der rechten Darstellung in
Fig. 5 zurück gedrückt.
Zur Montage des dritten Kolbenteils 65 in den zweiten Kolbenteil 52 wird hierbei
eine Auflaufscheibe 72 als Anschlagfläche auf einen im Kolbenteil 52
angeordneten Sicherungsring 73 befestigt.
Dies ist die Anschlagbegrenzung des Kolbenteils 65 in Richtung 31.
Erfindungsgemäß wird auch bei diesem Ausführungsbeispiel die spezielle
Luftführung für die Ausblasung der Aufnahmebohrung und für die Beaufschlagung
aller übrigen Teile des Spannzylinders mit Blasluft oder einem flüssigen
Ausblasmedium beansprucht.
Über einen Anschluss 97 (siehe Fig. 6) erfolgt die Lufteinspeisung in einen
Luftkanal 74, von dem aus die Luft in einen Ringkanal 75 eingespeist wird, von
dem aus die Luft über eine schräg nach unten gerichtete Schrägbohrung 92 in die
Kugelbahn 12 der Wälzkörper 10 eingeleitet und alle Wälzkörper und die
dazugehörenden Kugelbahnen 12 werden damit gereinigt. Ferner strömt die Luft
in einen Einpressring 76, der mit ein oder mehreren Schrägbohrungen 77
versehen ist, die schräg radial nach außen gerichtet sind. Ferner bildet der
Einpressring 76 einen Luftspalt 78 mit der gegenüberliegenden Wandung des
Zylinders 1 aus, so dass aus dem Luftspalt 78 die Luft axial nach oben abströmt.
Von dem Ringkanal 75 ausgehend ist eine weitere Schrägbohrung nach unten
gerichtet und mündet in eine Freistellung 85, die von einem Abdichtring 79
abgeschlossen wird.
Davon ist radial einwärts gerichtet eine Schrägbohrung 80 angeschlossen, durch
welche die Luft in Richtung auf den seitlichen Sitz des Einzugsnippels 15 strömt.
Hier ist ein Ringkanal 81 am Außenumfang des Einzugsnippels 15 ausgebildet,
von dem wiederum eine Schrägbohrung 82 nach oben angeschlossen ist, so dass
die Luft auch schräg nach oben am Einzugsnippel entlang strömt.
Durch diese Schrägbohrung 82 wird damit auch die unterhalb des Einzugsnippels
angeordnete Werkstückpalette von unten her gereinigt.
Es wird noch angefügt, dass der Einzugsnippel auf einer Schraube 83 befestigt
ist. Die am Außenumfang des Einzugsnippels 15 angeordnete Ringnut 88 wirkt
nicht lastübertragend, sondern nur die in deren Bereich angeordnete Schräge 89,
die mit den Wälzkörpern 10 zusammenwirkt.
In Fig. 7 ist dargestellt, dass im entriegelten Zustand die Wälzkörper 10' radial
auswärts aus der lichten Weite der zentralen Aufnahmebohrung 19 verfahren
sind. Die lichte Weite der Aufnahmebohrung wird also nicht durch einen
Kugelkäfig oder dgl. verlegt. Damit wird die Reinigung der Aufnahmebohrung bei
entferntem Einzugnippel wesentlich erleichtert.
Zeichnungslegende
1
Zylinder
2
Maschinentisch
3
Zylinderboden
4
Kolben
5
Aufnahmebohrung
6
Ringaufnahme
7
Kraftspeicher
8
Kraftspeicher
9
Verriegelungseinrichtung
10
Wälzkörper
11
Sperrkolben
12
Kugelbahn
13
Druckölanschluss
14
Druckraum
15
Einzugsnippel
15
'
16
17
Hubkolben
17
a
18
Stirnseite
19
Kolbenteil (klein)
20
Kolbenteil (groß)
21
Anschlagplatte
22
Sicherungsring
23
Kanal
24
Kolbenkanal
25
Ringraum
26
Seitenkanal
27
Druckraum
28
Schrägkanal
29
Zylinderraum
30
Pfeilrichtung
31
Pfeilrichtung
32
Ansatz
33
Einschraubhülse
34
Ringfläche
35
Gewinde
36
Blasluftkanal
37
Hubkolben
37
'
38
Kanal
39
Kanal
40
Bohrung
41
Ringraum
42
Kanal
43
Anschluss
44
Pfeilrichtung
45
Ringraum
46
Druckraum (Kolben
4
)
47
Anschluss
48
Anschluss
49
Kanal
50
Druckraum
51
Hubkolben (Teleskop)
52
Kolbenteil
53
Kolbenteil
54
Ringfläche
55
Ringfläche
56
Ölbohrung
57
Verschlußstück
58
Zylinderraum (klein)
59
Zylinderraum (groß)
60
Anschlussbohrung
61
Kanal
62
Bohrung
63
Schrägkanal
64
Anschlussbohrung
65
Kolbenteil (Hubkolben
71
)
66
Anschlussbohrung
67
Feder
68
Einpressdeckel
69
Ölbohrung
70
Ringraum
71
Hubkolben (Teleskop)
72
Auflaufscheibe
73
Sicherungsring
74
Luftkanal
75
Ringkanal
76
Einpressring
77
Schrägbohrung
78
Luftspalt
79
Abdichtung
80
Schrägbohrung
81
Ringkanal
82
Schrägbohrung
83
Schutzdeckel
84
85
Freistellung
86
87
88
Ringnut
89
Schräge
90
Schräge
91
Schräge
92
Schrägbohrung
93
Schraube
94
Zylinderbüchse
95
Hohlkanal
96
Kanal
97
Anschluss