DE10117696A1 - Verfahren zur paketorientierten Übertragung von Daten in einem Kommunikationssystem - Google Patents
Verfahren zur paketorientierten Übertragung von Daten in einem KommunikationssystemInfo
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Abstract
In dem Verfahren zur Übertragung von Datenblöcken (DP) zwischen Funkstationen (BS, MS) in einem Kommunikationssystem werden von einer ersten Funkstation (BS, MS) Datenblöcke (DP1...) in einem Übertragunskanal gesendet und von einer zweiten Funkstation (MS, BS) abhängig von Eigenschaften des Übertragungskanals ausschließlich positive oder negative Bestätigungs-Nachrichten (ACK, NAK) zu der ersten Funkstation (BS, MS) in einem Rückkanal signalisiert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur paketorientierten
Übertragung von Daten in einem Kommunikationssystem, insbe
sondere einem Funk-Kommunikationssystem bzw. Mobilfunksystem
unter Verwendung eines reinen oder hybriden ARQ-Datensiche
rungsverfahrens für eine Prüfung auf Übertragungsfehler und
wiederholtes Anfordern fehlerhaft und/oder ausbleibender Da
tenpakete.
In einem Funk-Kommunikationssystem werden Daten mittels elek
tromagnetischer Wellen übertragen. Das Abstrahlen der elek
tromagnetischen Wellen erfolgt dabei mit Trägerfrequenzen,
die in dem für das jeweilige System vorgesehenen Frequenzband
liegen. Über die Funkschnittstelle werden Verbindungen zwi
schen ortsfesten Basisstationen und Teilnehmerstationen, die
ortsfeste oder mobile Funkgeräte sein können, aufgebaut und
ausgelöst.
Um den Bedarf des zur Verfügung stehenden Spektrums an Trä
gerfrequenzen besser abzudecken, wurden synchrone Multiplex
verfahren z. B. auf der Basis eines frequenz-, zeit-, raum-
und/oder codeselektiven Vielfachzugriffs zwecks Verteilung
der Übertragungskapazität eines physikalischen Kanals auf
mehrere Verbindungen eingeführt. Wenn im weiteren der Begriff
"physikalischer Kanal" oder "Kanal" gebraucht wird, so wird
er identisch zu dem Begriff "Ressource" verwendet, die gege
benenfalls auch über mehrere physikalische Kanäle, jeweils
eine bestimmte Bitübertragungsrate auf der Luftschnittstelle
zur Verfügung stellt.
Nachteilig am synchronen Multiplexverfahren ist, daß die für
eine Verbindung in Anspruch genommene Übertragungskapazität
infolge der Zeitsynchronisierung für einen längeren Zeitraum
fest gebunden ist und auch dann, wenn aktuell keine Übertra
gungskapazität benötigt wird, diese nicht für andere Teilneh
mer freigegeben werden kann. Damit bleibt Übertragungskapazi
tät unter Umständen ungenutzt.
Diesen Mangel verbessert ein weiteres grundsätzliches, auf
paketorientierter Übertragung basierendes Verfahren, die Pa
ketvermittlung. Die Paketvermittlung beruht ebenfalls auf der
gemeinsamen Nutzung eines physikalischen Kanals durch mehrere
Verbindungen. Auch hierfür erfolgt eine Unterteilung auf der
Zeitachse, allerdings nicht, wie beim synchronen Multiplex
verfahren, vordergründig in feste Zeitschlitze, sondern in
adressierte Datenpakete variabler Länge. Die Daten werden
zeitvariant übertragen, weshalb man auch von einem asynchro
nen Multiplexverfahren spricht. Ein Datenpaket wird auch als
(Daten-)Block, (Daten-)Rahmen, Frame oder (Daten-)Wort be
zeichnet.
Jeder Teilnehmer des Funk-Kommunikationssystems kann jeder
zeit auf die bis dahin ungenutzte Übertragungskapazität zu
greifen und seine Datenpakete z. B. nach dem stochastischen
Zugriffsverfahren ALOHA übertragen. Außerdem läßt sich die
Bitübertragungsrate einer Verbindung sehr leicht stufenlos
variieren. Eine Teilnehmerstation kann die Bitübertragungs
rate sowohl durch die zeitlichen Abstände, in welchen die Da
tenpakete gesendet werden, als auch durch deren Länge, beein
flussen. Zukünftige Funk-Kommunikationssysteme, wie bei
spielsweise das UMTS (Universal Mobile Telecommunications Sy
stem), werden den Teilnehmern eine Vielzahl unterschiedlicher
Dienste mit unterschiedlichen Bitübertragungsraten anbieten.
Neben der reinen Sprachübertragung werden Multimedia-Anwen
dungen mit der einhergehenden Dienstevielfalt, wie Internet,
Voice over IP (Internet-Telefonie), Email, SMS (Short Mes
sage Service = Kurznachrichtendienst von Punkt zu Punkt) und
weitere einen großen Teil am Datenaufkommen ausmachen. Die
Einbindung der paketorientierten Übertragung ist hier beson
ders vielversprechend.
Die Luftschnittstelle ist eine der ungünstigsten Kommunikati
onsmedien, die in der Nachrichtentechnik vorkommen. Ein Pro
blem sind kurzfristige Empfangspegeleinbrüche und Signalver
zerrungen, die im Falle der Übertragung der o. g. Datenstruk
turen zum Verlust von Daten führen können. Gestörte Datenpa
kete werden im allgemeinen nicht von der Empfangsstation kor
rigiert und dann akzeptiert, sondern mittels eines fehlerer
kennenden Codes, eventuell zusätzlich zur Korrektur, auf Feh
ler überprüft. Wird ein Datenpaket als fehlerhaft erkannt, so
wird es bei der Sendestation erneut angefordert. Hierzu wird
im allgemeinen ein zu übertragendes Datenpaket mit Quittung
(Ackknowledgement) bestätigt. Für ein fehlerfrei empfangenes
Datenpaket wird eine positive Quittung (ACK = Acknowledge) an
die Sendestation übertragen. Sofern das empfangene Datenpaket
fehlerhaft ist, wird eine negative Quittung (NAK = Negative
Acknowledge) an die Sendestation übertragen und seine erneute
Übertragung angefordert. Die Sendestation muß deshalb eine
Kopie des übertragenen Datenpaketes solange verwalten, bis es
als fehlerfrei empfangen rückgemeldet worden ist. Dieses als
ARQ-Verfahren (ARQ = Automatic Repeat Request) bekannte Feh
lerbehandlungsverfahren setzt allerdings einen Rückkanal zwi
schen der Sendestation und der Empfangsstation voraus, über
den die Ergebnisse der Fehlerauswertung durch die entspre
chende Quittung von der Empfangsstation an die Sendestation
mitgeteilt werden. Auf diesem Rückkanal werden auch die vor
genannten Daten zur Messung der Kanalqualität, wie Übertra
gungsrate, Empfangsleistung, Sendeleistung und/oder Interfe
renzen übertragen, womit zusätzliche Übertragungskapazität
und Rechenleistung während einer Verbindung gebunden wird. In
der Praxis wird das ARQ-Datensicherungsverfahren auch mit ei
ner Fehlervorwärtskorrektur (FEC = Forward Error Correction)
kombiniert und dann als hybrides ARQ-Verfahren bezeichnet.
Da bei Verwendung von ACKs/NAKs als Quittungen die eindeutige
Zuordnung zu einem Datenpaket nicht immer gewährleistet wer
den kann, verwendet man auch die Nummer des jeweils nächsten
erwarteten Paketes (Request Number = RN) und ihre Wiederho
lungsanforderung (Request = RQ) als Quittung. Abhängig von
der ARQ-Signalisierung kann eine RN als positive oder nega
tive Quittung verwendet sein und ein RQ als negative Quit
tung.
Einen Überblick über ARQ-Signalisierung geben z. B. M. Bos
sert, M. Breitbach: Digitale Netze, B. G. Teubner Stutt
gart.Lepzig 1999, S. 141-162.
Den bekannten ARQ-Verfahren gemeinsam ist jedoch durch die
große Anzahl von Bestätigungs-Signalisierungen des erfolgrei
chen oder nicht erfolgreichen Empfangs eines Datenblocks hohe
Signalisierungslast in dem Rückkanal.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Signalisierungslast zu
reduzieren.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren und durch ein Kommunika
tionssystem nach den Merkmalen der unabhängigen Patentansprü
che gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängi
gen Patentansprüchen angegeben.
Vorteilhaft wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die Si
gnalisierungslast in dem Rückkanal verringert.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung nachfol
gend erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Funk-Kommunikationssy
stems, insbesondere eines bekannten GSM-Mobilfunksystems.
Die Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Funk-Kommunikati
onssystems, speziell eines bekannten GSM-Mobilfunksystems.
Diese Struktur läßt sich jedoch in einfacher Weise auf andere
Systeme, wie beispielsweise das UMTS-Mobilfunksystem, über
tragen, in dem die Erfindung ebenfalls verwirklicht werden
kann.
Das GSM-Mobilfunksystem besteht aus einer Vielzahl von Mobil
vermittlungsstellen MSC (Mobile Switching Center), die einen
Übergang zu einem leitungsgebundenen Festnetz PSTN ermögli
chen. Jede Mobilvermittlungsstelle MSC ist mit einer Vielzahl
von Basisstations-Steuerungen BSC (Base Station Controller)
verbunden, die jeweils eine zentrale Verwaltung von Funkres
sourcen für ein oder mehrere Basisstationen (Base Station)
durchführen. Die Basisstationen BS ermöglichen wiederum eine
Verbindung zu einer Vielzahl von Teilnehmerstationen MS über
eine Funkschnittstelle entsprechend einem spezifischen Teil
nehmerseparierungsverfahren. Dabei wird nach einer Übertra
gung in Aufwärtsrichtung UL (Uplink) von den Teilnehmersta
tionen MS zu der Basisstation BS bzw. der Abwärtsrichtung DL
(Downlink) von der Basisstation BS zu den Teilnehmerstationen
MS unterschieden. Durch jede Basisstation BS wird zumindest
eine mit funktechnischen Resourcen versorgte Funkzelle Z ge
bildet. Die Teilnehmerstationen MS sind beispielsweise als
mobile Funkstationen oder als ortsfeste drahtlose Netzab
schlußgeräte, beispielsweise eines drahtlosen Teilnehmeran
schlußsystems (Access Network), verwirklicht. Die Mobilver
mittlungsstelle MSC ist weiterhin mit einem Operations- und
Wartungszentrum OMC (Operation and Maintenance Center) ver
bunden, in dem wichtige Parameter des Systems administriert
werden und das eine Mensch-Maschine-Schnittstelle darstellt.
Auf der Funkschnittstelle zwischen der Basisstation BS und
den Teilnehmerstationen MS werden Signalisierungsinformatio
nen und Nutzdaten unterschiedlicher Dienste übertragen. So
werden von der Basisstation BS beispielsweise in einem spezi
fischen allgemeinen Organisationskanal B (BCCH - Broadcast
Control Channel) allgemeine Informationen bezüglich der Orga
nisation des Mobilfunksystems periodisch gesendet, die von
den Teilnehmerstationen MS ausgewertet werden. Beispielhaft
werden von der Basisstation BS in einem physikalischen Kanal
Datenblöcke bzw. Datenpakete DP in Abwärtsrichtung zu der
Teilnehmerstation MS gesendet, die deren fehlerfreien bzw.
fehlerbehafteten Empfang mit einer Bestätigungs-ACK (acknow
ledged) bzw. Nicht-Bestätigungsnachricht NAK (not acknowled
ged) in Aufwärtsrichtung UL zu der Basisstation BS signali
siert. In gleicher Weise erfolgt die Übertragung der Daten
blöcke von der Teilnehmerstation MS zu der Basisstation BS.
Nach dem Stand der Technik für HARQ-Verfahren wird in einem
Rückkanal signalisiert, ob ein Datenblock fehlerfrei oder
fehlerbehaftet empfangen wurde. Für den Fall, daß der Inhalt
eines Datenblocks nicht rekonstruiert werden kann, wird eine
Nicht-Bestätigungsnachricht zu der sendenden Station in dem
Rückkanal signalisiert.
Dieses kann gemäß dem Stand der Technik auf unterschiedliche
Weise erfolgen:
- - für jeden empfangenen Datenblock wird nach der Auswertung ACK oder NAK gesendet.
- - für jeden Datenblock wird nur ACK gesendet, wenn dieser korrekt empfangen wurde. Wurde der Datenblock nicht kor rekt empfangen, wird auf dem Rückkanal nichts signali siert.
- - für jeden Datenblock wird nur NAK gesendet, wenn dieser nicht korrekt empfangen wurde. Wurde der Datenblock kor rekt empfangen, wird auf dem Rückkanal nicht signalisiert.
In dem einleitend beschriebenen SAW HARQ-Verfahren wird von
der empfangenden Station für jeden empfangenen Datenblock in
dem Rückkanal zu der sendenden Station signalisiert, ob der
Datenblock korrekt empfangen wrude oder nicht. Für korrekt
empfangende Datenblöcke wird ACK und für fehlerhaft empfan
gene Datenblöcke NAK signalisiert.
All die beschriebenen Verfahren besitzen den Nachteil, daß
mehr Signalisierungsinformationen übertragen werden als not
wendig ist. In dem ersten Fall wird immer Signalisierungsin
formation gesendet. In dem zweiten und dritten Fall können
beispielsweise lange Folgen der selben Signalisierungsinfor
mation entstehen, d. h. es kann gegebenenfalls für eine große
Anzahl aufeinander folgender Datenblöcke ACK bzw. NAK signa
lisiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren reduziert die Häufigkeit der
Signalisierung in dem Rückkanal. Dabei wird adaptiv zwischen
dem zweiten und dritten Verfahren umgeschaltet, so daß je
nach den Eigenschaften des Übertragungskanals für die Daten
blockübertragung nur ACK oder nur NAK in dem Rückkanal signa
lisiert wird.
Für den beispielhaften Fall, daß kontinuierlich ACK signali
siert wird, wird die Bestätigungs-Signalisierung auf eine
ausschließliche Signalisierung von NAKs umgestellt bzw. umge
kehrt. Somit wird jeweils das Ereignis (Datenblock korrekt
empfangen oder nicht korrekt empfangen) signalisiert, das um
wahrscheinlicher ist.
Zu welchem Zeitpunkt zwischen den Verfahren umgeschaltet
wird, kann beispielsweise fon der Qualität des Übertragungs
kanals abhängen. Als Maß für die Qualität kann beispielsweise
die Häufigkeit der ununterbrochenen ACK- bzw. NAK-Signalisie
rungen in dem Rückkanal bestimmt werden. Auch Messungen der
sendenden und/oder empfangenden Funkstation sind für diese
Bestimmung vorteilhaft. Die Entscheidung zur Umschaltung kann
von der sendenden oder der empfangenden Funkstation getroffen
bzw. angeregt werden. Auch weitere, dem Fachmann bekannte In
formationen können bei dieser Entscheidung berücksichtigt
werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Übertragung von Datenblöcken (DP) zwischen
Funkstationen (BS, MS) in einem Kommunikationssystem, bei dem
von einer ersten Funkstation (B5, MS) Datenblöcke (DP1 . . .) in
einem Übertragungskanal gesendet werden, und
von einer zweiten Funkstation (MS, BS) abhängig von Eigen
schaften des Übertragungskanals ausschließlich positive oder
negative Bestätigungs-Nachrichten (ACK, NAK) zu der ersten
Funkstation (BS, MS) in einem Rückkanal signalisiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
die Übertragung der Datenblöcke (DP) entsprechend einem ARQ-
Verfahren erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem
ein hybrides ARQ-Verfahren verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem
eine Umschaltung zwischen den positiven und negativen Bestä
tigunge-Nachrichten (ACK, NAK) abhängig von den Eigenschaften
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruche 4, bei dem
die Eigenschaften von zumindest einer der Funkstationen ge
steuert wird.
6. Kommunikationssystem zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10117696A DE10117696A1 (de) | 2001-04-09 | 2001-04-09 | Verfahren zur paketorientierten Übertragung von Daten in einem Kommunikationssystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10117696A DE10117696A1 (de) | 2001-04-09 | 2001-04-09 | Verfahren zur paketorientierten Übertragung von Daten in einem Kommunikationssystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10117696A1 true DE10117696A1 (de) | 2002-10-10 |
Family
ID=7680975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10117696A Withdrawn DE10117696A1 (de) | 2001-04-09 | 2001-04-09 | Verfahren zur paketorientierten Übertragung von Daten in einem Kommunikationssystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10117696A1 (de) |
-
2001
- 2001-04-09 DE DE10117696A patent/DE10117696A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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