DE10100775A1 - Knickgelenktes Fahrzeug - Google Patents
Knickgelenktes FahrzeugInfo
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
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Abstract
Es wird ein knickgelenktes Fahrzeug beschrieben, das zwei in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander liegenden Chassisteile (12, 14) enthält, an denen einerseits eine Vorderachse (18) und andererseits eine Hinterachse (20) befestigt ist. Die beiden Chassisteile (12, 14) stehen über eine im wesentlichen vertikal ausgerichtete Knickachse (16) derart miteinander in Verbindung, dass sie sich unter Verwendung einer Steuereinrichtung (42, 44) gegeneinander verschwenken lassen und somit eine Fahrzeuglenkung ermöglichen. DOLLAR A Um einen engen Lenkradius zu ermöglichen, die Fahrzeugstabilität zu verbessern und die Spurhaltung der Fahrzeugräder (22, 24, 26, 28) bei Kurvenfahrt zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass die beiden Fahrzeugachsen (18, 20) als Lenkachsen ausgebildet sind, die ebenfalls unter dem Einfluss der Steuereinrichtung (42, 44) stehen. Bei den Lenkachsen handelt es sich um Fahrzeugachsen (18, 20), deren Räder (22, 24, 26, 28) sich einzeln oder gemeinsam lenken lassen.
Description
Die Erfindung betrifft ein knickgelenktes Fahrzeug,
insbesondere einen Lader, mit zwei in Fahrzeuglängsrichtung
hintereinanderliegenden Fahrzeugteilen, die einerseits eine
Vorderachse und andererseits eine Hinterachse enthalten und die
über eine im wesentlichen vertikal ausgerichtete Knickachse
gelenkig miteinander in Verbindung stehen. Durch eine
Steuereinrichtung lassen sich die beiden Fahrzeugteile um die
Knickachse gegeneinander verschwenken.
Derartige Fahrzeuge sind als Knicklenkerfahrzeuge bekannt (US-
A-5,529,136). Sie finden beispielsweise als Vierradlader,
Forstkompaktlader, Teleskoplader und dergleichen Anwendung.
Dabei befindet sich in etwa in der Fahrzeugmitte eine
Knickgelenkverbindung, um die sich die beiden Fahrzeugteile
gegeneinander seitlich verschwenken lassen. Als Schwenkantrieb
finden mechanische oder hydraulische Stellantriebe Anwendung.
Wenn nur ein kleiner Manövrierraum zur Verfügung steht, wie er
bei kleinen Farmen oder auf Baustellen gegeben ist, sollte für
eine effiziente Arbeitsweise das Fahrzeug durch möglichst enge
Kurven fahren können und einen geringen Lenkradius aufweisen.
Der minimal mögliche Lenkradius hängt bei knickgelenkten
Fahrzeugen jedoch von dem Radstand und dem maximalen
Knickeinschlag ab und wird durch Gesetzmäßigkeiten der
Fahrzeugstabilität begrenzt. Auch wenn die Knicklenkung eine
relativ kurze Fahrzeugbaulänge bei geringem Radstand
ermöglicht, ist es wünschenswert den Lenkradius zu verkleinern.
Es wurde für einen Motorgrader vorgeschlagen (US-A-3,800,903),
eine übliche Vorderradlenkung mit einer Knicklenkung zu
kombinieren. Hierbei ergibt sich jedoch das Problem, dass die
gelenkten Räder nicht in einer Spur mit den nicht gelenkten
Rädern laufen, wie es bei Knicklenkern der Fall ist, deren
Knickachse sich in etwa in der Fahrzeugmitte befindet. Diese
Motorgrader weisen daher einen erhöhten Reifenverschleiß auf
und ihre Bedienung ist schwierig.
Des weiteren sind Vierradfahrzeuge bekannt (DE-A-36 04 438, US-
A-4,315,555, GB-A-2 161 784), bei denen sich alle vier Räder
lenken lassen. Die Allradlenkung ermöglicht einen vielseitigen
Einsatz des Fahrzeugs, welches entweder auf übliche Weise durch
Einschlag der Vorderräder oder durch Einschlag aller vier Räder
durch eine Kurve fahren kann, oder welches sich durch
Einstellung gleich großer Lenkeinschlagwinkel an allen vier
Rädern schräg oder quer zur Fahrzeuglängsachse bewegen lässt.
Bei diesen Fahrzeugen ist jedoch der Lenkradius durch den
maximal möglichen Einschlagwinkel der Räder begrenzt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen,
ein knickgelenktes Fahrzeug der eingangs genannten Art
anzugeben, durch welches die vorgenannten Probleme überwunden
werden. Insbesondere soll ein enger Lenkradius möglich sein,
ohne die Fahrzeugstabilität in Frage zu stellen. Bei
Kurvenfahrt sollen die Räder der Vorderachse in der Spur der
Räder der Hinterachse laufen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
Das erfindungsgemäße knickgelenkte Fahrzeug enthält zwei in
Fahrzeuglängsrichtung hintereinanderliegende Fahrzeugteile,
beispielsweise zwei Chassisteile, an denen einerseits eine
Vorderachse und andererseits eine Hinterachse befestigt ist.
Die beiden Fahrzeugteile stehen über eine im wesentlichen
vertikal ausgerichtete Knickachse derart miteinander in
Verbindung, dass sie sich unter Verwendung einer
Steuereinrichtung gegeneinander verschwenken lassen und somit
eine Fahrzeuglenkung ermöglichen. Die beiden Fahrzeugachsen
sind als Lenkachsen ausgebildet, die ebenfalls unter dem
Einfluss der Steuereinrichtung stehen. Bei den Lenkachsen
handelt es sich um Fahrzeugachsen, deren Räder sich einzeln
oder gemeinsam lenken lassen.
Die Kombination von Knicklenkung und Allradlenkung erlaubt im
Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen eine weitere
Reduzierung des Lenkradius. Die Lenkung der Räder der
Vorderachse und der Räder der Hinterachse lässt sich so
aufeinander abstimmen, dass sie exakt in denselben Spuren
laufen. Die Fahrzeugstabilität bei Kurvenfahrt wird erheblich
verbessert und der Reifenverschleiß wird minimiert.
Es ist vorteilhaft zur Einstellung des Knickwinkels und der
Lenkwinkel der Lenkachsen Hydraulikzylinder zu verwenden. Durch
den Einsatz individuell einstellbarer Hydraulikzylinder kann
ein aufwendiges Lenkgestänge sowie eine komplizierte Abstimmung
und Justage der unterschiedlichen Lenkfunktionen vermieden
werden.
Vorzugsweise werden die Hydraulikzylinder durch eine
hydraulische Lenkwinkelventilsteuerung angesteuert, welche mit
einer elektrischen Steuereinheit in Verbindung steht. Die
Steuereinheit setzt die von der Bedienungsperson über eine
Eingabevorrichtung vorgegebenen Lenkbefehle in Steuersignale
für die Hydraulikzylinder derart um, dass jede Lenkfunktion
(Knicklenkung und Lenkung der beiden Lenkachsen) entsprechend
den Lenkbefehlen angesteuert wird. Dabei kann beispielsweise
die Knicklenkung in etwa den halben geforderten Lenkbetrag und
die beiden Lenkachsen den verbleibenden Lenkbetrag übernehmen.
Liegt die Knickachse des Fahrzeugs in der Mitte zwischen den
beiden Lenkachsen, so ist es von Vorteil, wenn beide Lenkachsen
so angesteuert werden, dass sie den gleichen Lenkwinkel
ausführen. Damit laufen die bezüglich des Lenkradius
innenliegenden sowie die außenliegenden Räder jeweils in der
gleichen Spur.
Durch eine individuelle Lenkwinkelansteuerung jedes einzelnen
Fahrzeugrades lassen sich deren Lenkwinkel optimal auf die
Lenkradienverhältnisse einstellen, so dass sich optimale
Abrollbedingungen ergeben.
Es ist von Vorteil, Sensoren vorzusehen, durch die der
Knickwinkel und/oder die Lenkwinkel der Lenkachsen bzw. der
Fahrzeugräder erfasst werden. Dies ermöglicht eine Rückmeldung
und Optimierung der eingestellten Winkellagen, so dass die
Lenkwinkel der Vorder- und Hinterräder zueinander synchron
gehalten werden können.
Die Lenkwinkelmessung kann indirekt erfolgen, indem in einen
Hydraulikzylinder, welcher der Lenkwinkeleinstellung der
Lenkachse oder eines Fahrzeugrades dient, ein Sensor integriert
ist, der den Hubweg des Hydraulikzylinders erfasst. Aus den
bekannten geometrischen Verhältnissen des Fahrzeugs lassen sich
die Hubwege in Winkellagen umrechnen.
Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich insbesondere für
landwirtschaftliche oder industrielle Arbeitsfahrzeuge wie
Teleskoplader, Forstkompaktlader und andere Nutzlastlader.
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
zeigt, werden nachfolgend die Erfindung sowie weitere Vorteile
und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung näher beschrieben und erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 die schematische Darstellung eines
knickgelenkten Fahrzeugs gemäß vorliegender
Erfindung und
Fig. 2 die Aufsicht auf einen erfindungsgemäß
ausgebildeten Teleskoplader, der sich auf einem
Wendekreis bewegt.
Wie aus Fig. 1 zu entnehmen ist, enthält das Fahrzeug ein
Chassis, das im wesentlichen aus zwei Teilen 12, 14 besteht,
die über eine senkrecht ausgerichtete Knickachse 16 gelenkig
miteinander verbunden sind. Jedes Chassisteil 12, 14 trägt eine
Fahrzeugachse 18, 20. Bei den Fahrzeugachsen 18, 20 handelt es
sich um Lenkachsen, deren Fahrzeugräder 22, 24, 26, 28 aus der
dargestellten Geradeausstellung in eine Kurvenstellung
verschwenkt werden können.
An jedem Chassisteil 12, 14 ist eine Konsole 30, 32 befestigt.
Zwischen den sich im wesentlichen gegenüberstehenden Konsolen
30, 32 der beiden Chassisteile 12, 14 sind beiderseits der
Knickachse 16 je ein Hydraulikzylinder 34, 36 angeordnet. Durch
Betätigung der Hydraulikzylinder 34, 36 lassen sich die beiden
Chassisteile 12, 14 um die Knickachse 16 gegeneinander
verschwenken.
Zur Einstellung des Lenkwinkels der Fahrzeugräder 22, 24, 26,
28 der beiden Lenkachsen 18, 20 dienen Hydrauliklenkzylinder
38, 40 von denen für jede Lenkachse 18, 20 lediglich einer
dargestellt ist. Anstelle des einen Lenkzylinders 38, 40 kann
auch jedem Fahrzeugrad 22, 24, 26, 28 ein Lenkzylinder
zugeordnet sein, so dass individuelle Lenkwinkel für jedes
Fahrzeugrad 22, 24, 26, 28 einstellbar sind.
Die Ansteuerung der Hydraulikzylinder 30, 32, 38, 40 erfolgt
durch eine hydraulische Lenkwinkelventilsteuerung 42, die über
Hydraulikleitungen, welche als gestrichelte Linien dargestellt
sind, mit den Hydraulikzylindern 30, 32, 38, 40 in Verbindung
steht. Die Lenkwinkelventilsteuerung 42 ist elektrisch mit
einer elektrischen Steuereinheit 44 verbunden, welche
Lenkbefehle, die eine Bedienungsperson an einer
Eingabevorrichtung 46 vorgibt, in entsprechende Ventilbefehle
umrechnet, um die Hydraulikzylinder 30, 32, 38, 40 entsprechend
der Lenkbefehle anzusteuern.
Über elektrische Leitungen, die gepunktet dargestellt sind,
empfängt die elektrische Steuereinheit 44 Signale von nicht
näher dargestellten Sensoren, die den Knickwinkel zwischen den
Chassisteilen 12, 14 bzw. die Hublagen der Lenkzylinder 38, 40
erfassen. Anhand dieser Messwerte korrigiert die elektrische
Steuereinheit 44 laufend die an die Lenkwinkelventilsteuerung
42 abgegebenen Steuersignale.
Aus Fig. 2 geht die Aufsicht eines Teleskopladers hervor, der
auf einem Wendekreis mit dem Lenkradius R fährt. Auf dem
vorderen Chassisteil 12 ist ein Teleskoparm 50 mit einem
Werkzeug 52 angeordnet, und das hintere Chassisteil 14 trägt
die nicht näher dargestellten Antriebsaggregate und eine
Fahrerkabine 54. Die beiden Chassisteile 12, 14 fluchten nicht
miteinander, sondern schließen einen Knickwinkel miteinander
ein. Auch die Fahrzeugräder 22, 24, 26, 28 befinden sich nicht
in Geradeausstellung sondern sind eingeschlagen.
Es ist deutlich erkennbar, dass die Ausrichtung der inneren
Fahrzeugräder 22, 26 tangential an einem inneren Kreis anliegen
und damit in der selben Spur laufen. Die äußeren Fahrzeugräder
24, 28 liegen tangential an einem äußeren Kreis 58 an und
laufen ebenfalls in einer gemeinsamen Spur.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Teleskoplader nimmt der
Knickwinkel lediglich den halben möglichen Wert ein. Er lässt
sich durch Betätigung der Hydraulikzylinder 34, 36 verdoppeln.
Das gleiche trifft für die Lenkwinkel der Fahrzeugachsen 22,
24, 26, 28 zu, so dass sich durch maximale Ansteuerung der
Knick- und Lenkwinkel der dargestellte Lenkradius R erheblich
verkleinern lässt.
Auch wenn die Erfindung lediglich anhand eines
Ausführungsbeispiels beschrieben wurde, erschließen sich für
den Fachmann im Lichte der vorstehenden Beschreibung sowie der
Zeichnung viele verschiedenartige Alternativen, Modifikationen
und Varianten, die unter die vorliegende Erfindung fallen.
Claims (7)
1. Knickgelenktes Fahrzeug mit zwei in Fahrzeuglängsrichtung
hintereinanderliegenden Fahrzeugteilen (12, 14), die
einerseits eine Vorderachse (18) und andererseits eine
Hinterachse (20) enthalten, die über eine im wesentlichen
vertikal ausgerichtete Knickachse (16) gelenkig
miteinander in Verbindung stehen und die sich durch eine
Steuereinrichtung (42, 44) gegeneinander verschwenken
lassen, dadurch gekennzeichnet, dass beide Fahrzeugachsen
(18, 20) als Lenkachsen ausgebildet sind, die ebenfalls
unter dem Einfluss der Steuereinrichtung (42, 44) stehen.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für
die Einstellung des Knickwinkels und des Lenkwinkels der
Lenkachsen (18, 20) Hydraulikzylinder (30, 32, 38, 40)
verwendet werden.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hydraulikzylinder (30, 32, 38, 40) durch eine hydraulische
Lenkwinkelventilsteuerung (42) angesteuert werden.
4. Fahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hydraulikzylinder (30, 32, 38, 40) oder die
hydraulische Lenkwinkelventilsteuerung (42) durch eine
elektrische Steuereinheit (44) angesteuert werden.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass sich der Lenkwinkel jedes
Fahrzeugrades (22, 24, 26, 28) individuell einstellen
lässt.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass Sensoren zur Erfassung des
Knickwinkels und/oder der Lenkwinkel der Lenkachsen (18,
20) bzw. der Fahrzeugräder (22, 24, 26, 28) vorgesehen
sind.
7. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Hydraulikzylinder
(38, 40), welcher der Lenkwinkeleinstellung der Lenkachse
oder eines Fahrzeugrades (22, 24, 26, 28) dient, ein
Sensor zur Erfassung des Hubweges des Hydraulikzylinders
(38, 40) integriert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001100775 DE10100775A1 (de) | 2001-01-10 | 2001-01-10 | Knickgelenktes Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001100775 DE10100775A1 (de) | 2001-01-10 | 2001-01-10 | Knickgelenktes Fahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10100775A1 true DE10100775A1 (de) | 2002-07-11 |
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ID=7670110
Family Applications (1)
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DE2001100775 Withdrawn DE10100775A1 (de) | 2001-01-10 | 2001-01-10 | Knickgelenktes Fahrzeug |
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