DE10058983A1 - Klebstoff, enthaltend Calziumaluminiumsulfat - Google Patents
Klebstoff, enthaltend CalziumaluminiumsulfatInfo
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Abstract
Verwendung einer wässrigen Zusammensetzung als Klebstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung ein polymeres Bindemittel und Calziumaluminiumsulfat als Füllstoff enthält.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer wäßrigen Zusammen
setzung als Klebstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammen
setzung ein polymeres Bindemittel und Calziumaluminiumsulfat als
Füllstoff enthält.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung der Zusammen
setzung als Klebstoff für keramische Fliesen und flexible Boden
beläge.
Klebstoffe für keramische Fliesen enthalten üblicherweise ein po
lymeres Bindemittel und Füllstoffe. Keramische Fliesen werden
häufig in Feuchträumen, z. B. Bädern verlegt. Daher ist eine Be
ständigkeit der Verklebung gegen Wassereinwirkung von besonderer
Bedeutung.
Aus EP-A-35332 und EP-A-366969 ist bekannt, das polymere Binde
mittel mit einem Gehalt an hydrolysierbaren Siliziumgruppen eine
Verbesserung der Wasserbeständigkeit bewirken.
Calziumaluminiumsulfate sind in WO 97/35807 beschrieben und wer
den für verschiedene Anwendungen als Zusatzmittel empfohlen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung waren Klebstoffe, insbesondere
Klebstoffe für keramische Fliesen, welche Verklebungen mit hoher
Wasserbeständigkeit und dauerhaft guten mechanischen Eigenschaf
ten wie Haftung, Festigkeit, Elastizität, Wärmestandfestigkeit er
geben. Außerdem sollen die Klebstoffe eine lange offene Zeit ha
ben.
Demgemäß wurde die eingangs definierte Verwendung gefunden.
Bei dem polymeren Bindemittel in der Zusammensetzung kann es sich
um Polykondensate, z. B. Polyester oder Polyaddukte, z. B. Polyure
thane oder vorzugsweise um Polymere, welche durch radikalische
oder ionische Polymerisation von ethylenisch ungesättigten
Verbindungen (Monomere) erhältlich sind (kurz: Polymere), han
deln.
Das polymere Bindemittel liegt vorzugsweise in Form einer
wäßrigen Dispersion vor. Insbesondere handelt es sich bei dem
polymeren Bindemittel um eine wäßrige Polymerdispersion, wie sie
durch Emulsionspolymerisation von Monomeren erhältlich ist.
Vorzugsweise besteht das Polymer zu mindestens 40 Gew.-%, beson
ders bevorzugt zu mindestens 60 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
zu mindestens 80 Gew.-% aus sogenannten Hauptmonomeren.
Die Hauptmonomeren sind ausgewählt aus
C1-C20-Alkyl(meth)acrylaten, Vinylestern von bis zu 20 C-Atome
enthaltenden Carbonsäuren, Vinylaromaten mit bis zu 20 C-Atomen,
ethylenisch ungesättigten Nitrilen, Vinylhalogeniden, Vinylethern
von 1 bis 10 C-Atome enthaltenden Alkoholen, aliphatischen Koh-
lenwasserstoffen mit 2 bis 8 C-Atomen und 1 oder 2 Doppelbindun
gen oder Mischungen dieser Monomeren.
Zu nennen sind z. B. (Meth)acrylsäurealkylester mit einem
C1-C10-Alkylrest, wie Methylmethacrylat, Methylacrylat; n-Butyla
crylat, Ethylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat.
Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester
geeignet.
Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Atomen sind z. B.
Vinyllaurat, -stearat, Vinylpropionat, Versaticsäurevinylester
und Vinylacetat.
Als vinylaromatische Verbindungen kommen Vinyltoluol, a- und p-
Methylstyrol, a-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol und
vorzugsweise Styrol in Betracht. Beispiele für Nitrile sind
Acrylnitril und Methacrylnitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte
ethylenisch ungesättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und
Vinylidenchlorid.
Als Vinylether zu nennen sind z. B. Vinylmethylether oder Vinyl
isobutylether. Bevorzugt wird Vinylether von 1 bis 4 C-Atome ent
haltenden Alkoholen.
Als Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und zwei olefinischen
Doppelbindungen seien Butadien, Isopren und Chloropren genannt,
mit einer Doppelbindung z. B. Ethylen oder Propylen.
Als Hauptmonomere bevorzugt sind die C1- bis C10-Alkylacrylate und
-methacrylate, insbesondere C1- bis C8-Alkylacrylate und -meth
acrylate und Vinylaromaten, insbesondere Styrol und deren
Mischungen.
Ganz besonders bevorzugt sind Methylacrylat, Methylmethacrylat,
Ethylacrylat, n-Butylacrylat, n-Hexylacrylat, Octylacrylat und
2-Etyhlhexylacrylat, Styrol sowie Mischungen dieser Monomere.
Neben den Hauptmonomeren kann das radikalisch polymerisierte Po
lymer weitere Monomere enthalten, z. B. Monomere mit Carbonsäure,
Sulfonsäure oder Phosphonsäuregruppen. Bevorzugt sind Carbon
säuregruppen. Genannt seien z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure,
Itaconsäure, Maleinsäure oder Fumarsäure.
Weitere Monomere sind z. B. auch Hydroxylgruppen enthaltende
Monomere, insbesondere C1-C10-Hydroxyalkyl(meth)acrylate,
(Meth)acrylamid.
Als weitere Monomere seien darüberhinaus Phenyloxyethylglykol
mono-(meth-)acrylat, Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat,
Amino-(meth-)acrylate wie 2-Aminoethyl-(meth-)acrylat genannt.
Als weitere Monomere seien auch vernetzende Monomere genannt.
Weiterhin seien auch Monomere mit hydrolisierbaren Si-Gruppen ge
nannt.
Die Herstellung der Polymere erfolgt in einer bevorzugten Aus
führungsform durch Emulsionspolymerisation, es handelt sich daher
um ein Emulsionspolymerisat.
Die Herstellung kann jedoch z. B. auch durch Lösungspoly
merisation und anschließende Dispergierung in Wasser erfolgen.
Bei der Emulsionspolymerisation werden ionische und/oder nicht
ionische Emulgatoren und/oder Schutzkolloide bzw. Stabilisatoren
als grenzflächenaktive Verbindungen verwendet.
Eine ausführliche Beschreibung geeigneter Schutzkolloide findet
sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1,
Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961,
S. 411 bis 420. Als Emulgatoren kommen sowohl anionische, kat
ionische als auch nichtionische Emulgatoren in Betracht. Vorzugs
weise werden als begleitende grenzflächenaktive Substanzen aus
schließlich Emulgatoren eingesetzt, deren Molekulargewicht im Un
terschied zu den Schutzkolloiden üblicherweise unter 2000 g/mol
liegen. Selbstverständlich müssen im Falle der Verwendung von
Gemischen grenzflächenaktiver Substanzen die Einzelkomponenten
miteinander verträglich sein, was im Zweifelsfall an Hand weniger
Vorversuche überprüft werden kann. Vorzugsweise werden anioni
sche und nichtionische Emulgatoren als grenzflächenaktive Sub
stanzen verwendet. Gebräuchliche begleitende Emulgatoren sind z. B. ethoxylierte Fettalkohole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C8-
bis C36), ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole (EO-Grad: 3
bis 50, Alkylrest: C4- bis C9), Alkalimetallsalze von Dialkyl
estern der Sulfobernsteinsäure sowie Alkali- und Ammoniumsalze
von Alkylsulfaten (Alkylrest: C8- bis C12), von ethoxylierten
Alkanolen (EO-Grad: 4 bis 30, Alkylrest: C12- bis C18), von
ethoxylierten Alkylphenolen (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C4- bis
C9), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest: C12- bis C18) und von
Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest: C9- bis C18).
Weitere geeignete Emulgatoren sind Verbindungen der allgemeinen
Formel II
worin R5 und R6 Wasserstoff oder C4- bis C14-Alkyl bedeuten und
nicht gleichzeitig Wasserstoff sind, und X und Y Alkalimetall
ionen und/oder Ammoniumionen sein können. Vorzugsweise bedeuten
R5, R6 lineare oder verzweigte Alkylreste mit 6 bis 18 C-Atomen
oder Wasserstoff und insbesondere mit 6, 12 und 16 C-Atomen, wo
bei R5 und R6 nicht beide gleichzeitig Wasserstoff sind. X und Y
sind bevorzugt Natrium, Kalium oder Ammoniumionen, wobei Natrium
besonders bevorzugt ist. Besonders vorteilhaft sind Verbindungen
II in denen X und Y Natrium, R5 ein verzweigter Alkylrest mit 12
C-Atomen und R6 Wasserstoff oder R5 ist. Häufig werden technische
Gemische verwendet, die einen Anteil von 50- bis 90 Gew.-% des
monoalkylierten Produktes aufweisen, beispielsweise Dowfax® 2A1
(Warenzeichen der Dow Chemical Company).
Geeignete Emulgatoren finden sich auch in Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Band 14/1, Makromolekulare Stoffe, Georg
Thieme Verlag, Stuttgart, 1961, Seiten 192 bis 208.
Handelsnamen von Emulgatoren sind z. B. Dowfax®2 A1, Emulan® NP
50, Dextrol® OC 50, Emulgator 825, Emulgator 825 S. Emulan® OG,
Texapon® NSO, Nekanil® 904 S. Lumiten® I-RA, Lumiten E 3065, Dis
ponil FES 77, Lutensol AT 18, Steinapol VSL, Emulphor NPS 25.
Die grenzflächenaktive Substanz wird üblicherweise in Mengen von
0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die zu polymerisierenden Monomeren
verwendet.
Wasserlösliche Initiatoren für die Emulsionspolymerisation sind
z. B. Ammonium- und Alkalimetallsalze der Peroxidischwefelsäure,
z. B. Natriumperoxodisulfat, Wasserstoffperoxid oder organische
Peroxide, z. B. tert-Butylhydroperoxid.
Geeignet sind auch sogenannte Reduktions-Oxidations(Red-Ox)-In
itiator Systeme.
Die Red-Ox-Initiator-Systeme bestehen aus mindestens einem meist
anorganischen Reduktionsmittel und einem anorganischen oder orga
nischen Oxidationsmittel.
Bei der Oxidationskomponente handelt es sich z. B. um die bereits
vorstehend genannten Initiatoren für die Emulsionspolymerisation.
Bei der Reduktionskomponenten handelt es sich z. B. um Alkali
metallsalze der schwefligen Säure, wie z. B. Natriumsulfit,
Natriumhydrogensulfit, Alkalisalze der Dischwefligen Säure wie
Natriumdisulfit, Bisulfitadditionsverbindungen aliphatischer
Aldehyde und Ketone, wie Acetonbisulfit oder Reduktionsmittel wie
Hydroxymethansulfinsäure und deren Salze, oder Ascorbinsäure. Die
Red-Ox-Initiator-Systeme können unter Mitverwendung löslicher
Metallverbindungen, deren metallische Komponente in mehreren Wer
tigkeitsstufen auftreten kann, verwendet werden.
Übliche Red-Ox-Initiator-Systeme sind z. B. Ascorbinsäure/Ei
sen(II)sulfat/Natriumperöxidisulfat, tert-Butylhydroperoxid/Na
triumdisulfit, tert-Butylhydroperoxid/Na-Hydroxymethansulfin
säure. Die einzelnen Komponenten, z. B. die Reduktionskomponente,
können auch Mischungen sein z. B. eine Mischung aus dem Natrium
salz der Hydroxymethansulfinsäure und Natriumdisulfit.
Die genannten Verbindungen werden meist in Form wäßriger Lösungen
eingesetzt, wobei die untere Konzentration durch die in der Dis
persion vertretbare Wassermenge und die obere Konzentration durch
die Löslichkeit der betreffenden Verbindung in Wasser bestimmt
ist. Im allgemeinen beträgt die Konzentration 0,1 bis 30 Gew.-%,
bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,0 bis
10 Gew.-%, bezogen auf die Lösung.
Die Menge der Initiatoren beträgt im allgemeinen 0,1 bis
10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die zu polyme
risierenden Monomeren. Es können auch mehrere, verschiedene In
itiatoren bei der Emulsionspolymerisation Verwendung finden.
Bei der Polymerisation können Regler eingesetzt werden, z. B. in
Mengen von 0 bis 0,8 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile der
zu polymerisierenden Monomeren, durch die die Molmasse verringert
wird. Geeignet sind z. B. Verbindungen mit einer Thiolgruppe wie
tert.-Butylmercaptan, Thioglycolsäureethylacrylester, Mercaptoe
thynol, Mercaptopropyltrimethoxysilan oder tert.-Dodecylmercap
tan.
Die Emulsionspolymerisation erfolgt in der Regel bei 30 bis 130,
7 vorzugsweise 50 bis 90°C. Das Polymerisationsmedium kann sowohl
nur aus Wasser, als auch aus Mischungen aus Wasser und damit
mischbaren Flüssigkeiten wie Methanol bestehen. Vorzugsweise wird
nur Wasser verwendet. Die Emulsionspolymerisation kann sowohl als
Batchprozeß als auch in Form eines Zulaufverfahrens, einschließ
lich Stufen- oder Gradientenfahrweise, durchgeführt werden.
Bevorzugt ist das Zulaufverfahren, bei dem man einen Teil des Po
lymerisationsansatzes vorlegt, auf die Polymerisationstemperatur
erhitzt, anpolymerisiert und anschließend den Rest des Polyme
risationsansatzes, üblicherweise über mehrere räumlich getrennte
Zuläufe, von denen einer oder mehrere die Monomeren in reiner
oder in emulgierter Form enthalten, kontinuierlich, stufenweise
oder unter Überlagerung eines Konzentrationsgefälles unter Auf
rechterhaltung der Polymerisation der Polymerisationszone zu
führt. Bai der Polymerisation kann auch z. B. zur besseren
Einstellung der Teilchengröße eine Polymersat vorgelegt werden.
Die Art und Weise, in der der Initiator im Verlauf der radika
lischen wäßrigen Emulsionspolymerisation dem Polymerisationsgefäß
zugegeben wird, ist dem Durchschnittsfachmann bekannt. Es kann
sowohl vollständig in das Polymerisationsgefäß vorgelegt, äls
auch nach Maßgabe seines Verbrauchs im Verlauf der radikalischen
wäßrigen Emulsionspolymerisation kontinuierlich oder stufenweise
eingesetzt werden. Im einzelnen hängt dies von der chemischen Na
tur des Initiatorsystems als auch von der Polymersiationstempera
tur ab. Vorzugsweise wird ein Teil vorgelegt und der Rest nach
Maßgabe des Verbrauchs der Polymerisationszone zugeführt.
Zur Entfernung der Restmonomeren wird üblicherweise auch nach dem
Ende der eigentlichen Emulsionspolymerisation, d. h. nach einem
Umsatz der Monomeren von mindestens 95%, Initiator zugesetzt.
Die einzelnen Komponenten können dem Reaktor beim Zulaufverfahren
von oben, in der Seite oder von unten durch den Reaktorboden zu
gegeben werden.
Bei der Emulsionspolymerisation werden wäßrige Dispersionen des
Polymeren in der Regel mit Feststoffgehalten von 15 bis
75 Gew.-%, bevorzugt von 40 bis 75 Gew.-% erhalten.
Für eine hohe Raum/Zeitausbeute des Reaktors sind Dispersionen
mit einem möglichst hohen Feststoffgehalt bevorzugt. Um Fest
stoffgehalte < 60 Gew.-% erreichen zu können, sollte man eine bi-
oder polymodale Teilchengröße einstellen, da sonst die Viskosität
zu hoch wird, und die Dispersion nicht mehr handhabbar ist. Die
Erzeugung einer neuen Teilchengeneration kann beispielsweise
durch Zusatz von Saat (EP 81083), durch Zugabe überschüssiger
Emulgatormengen oder durch Zugabe von Miniemulsionen erfolgen.
Ein weiterer Vorteil, der mit der niedrigen Viskosität bei hohem
Feststoffgehalt einhergeht, ist das verbesserte Beschichtungsver
halten, bei hohen Feststoffgehalten. Die Erzeugung einer neuen/neu
er Teilchengenerationen kann zu einem beliebigen Zeitpunkt
erfolgen. Er richtet sich nach den für eine niedrige Viskosität
angestrebten Teilchengrößenverteilung.
Das so hergestellte Polymer wird vorzugsweise in Form seiner
wäßrigen Dispersion verwendet.
Die Glasübergangstemperatur des polymeren Bindemittels, bzw. des
Emulsionspolymerisats beträgt vorzugsweise -60 bis +40°C, beson
ders bevorzugt -30 bis +30°C und ganz besonders bevorzugt -10 bis
+20°C.
Die Glasübergangstemperatur läßt sich nach üblichen Methoden wie
Differentialthermoanalyse oder Differentail Scanning Calorimetrie
(s. z. B. ASTM 3418/82, sog. "midpoint temperature") bestimmen.
Die Zusammensetzung enthält neben dem polymeren Bindemittel Cal
ziumaluminiumsulfat als Füllstoff. Bei dem Calziumaluminiumsulfat
handelt es sich vorzugsweise um Verbindungen der Formel
x CaO.y Al2O3.z CaSO4.w H2O
worin die Variablen jeweils für ganze oder gebrochene Zahlen mit
folgenden Bereichen stehen:
x = 2 bis 4
y = 1 bis 2
z = 3 bis 4
w = 25-35
x = 2 bis 4
y = 1 bis 2
z = 3 bis 4
w = 25-35
In der Natur kommt Calziumaluminiumsulfat als Ettringit vor.
Ettringit ist ein bevorzugtes Calziumaluminiumsulfat.
Calziumaluminiumsulfate können auch synthetisch durch Fällung aus
wäßrigen Lösungen erhalten werden.
Derartige Fällverfahren sind z. B. in WO 97/35807 oder EP-584502
beschrieben. Geeignete Calziumaluminiumsulfate werden von der
Firma Rethmann Lippewerk Recycling GmbH unter dem Namen Casul
vermarktet.
Die wäßrige Zusammensetzung kann neben Calziumaluminiumsulfat
weitere Füllstoffe enthalten. Genannt seien z. B. Aluminium
silikate, Quarze, gefällte oder pyrogene Kieselsäure, Leicht- und
Schweropal, Talcum, Dolomit und bevorzugt Calziumcarbonat.
Der Gewichtsanteil der Füllstoffe insgesamt beträgt vorzugsweise
50 bis 2000 Gewichtsteile, bezogen aus 100 Gew.-Teile polymeres
Bindemittel (fest). Besonders bevorzugt beträgt der Gewichts
anteil der Füllstoffe insgesamt 100 bis 2000 Gew.-Teile, ganz be
sonders bevorzugt 200 bis 1500 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-
Teile polymeres Bindemittel (fest).
Bei der gesamten Füllmenge in der wäßrigen Zusammensetzung kann
es sich um Calziumaluminiumsulfat handeln. Eine deutliche Verbes
serung der Beständigkeit der Verklebungen wird jedoch schon mit
einem Anteil von mindestens 0,5 Gew.-% insbesondere mindestens 2
Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 5 Gew.-%, bezogen auf
die gesamte Füllstoffmenge erreicht.
Der Anteil der Calziumaluminiumsulfate an der Gesamtmenge der
Füllstoffe kann demnach z. B. 0,5 bis 100 Gew.-%, besonders bevor
zugt 2 bis 50 Gew.-% bzw. 5 bis 20 Gew.-% betragen.
Ein Anteil des Calziumaluminiumsulfats von mehr als 50 Gew.-% ist
im allgemeinen nicht notwendig.
Die Zusammensetzung kann weitere Hilfsmittel für die Verwendung
als Klebstoff erhalten z. B. Weichmacher, Verlaufmittel, Verdicker
oder Tackifier.
Die Zusammensetzung kann auch hydrolisierbare Silizium
verbindungen enthalten, die eine gute Wasserbeständigkeit in Ver
klebungen bewirken. Derartige Siliziumverbindungen können an das
polymere Bindemittel schon bei der Herstellung gebunden sein
(z. B. durch copolymerisierbare Trialkoxysilane mit einer
ungesättigten Doppelbindung sowie regelnde Trialkoxysilane mit
einer Mercaptogruppe) oder auch der Polymerdispersion separat als
Additiv zugesetzt werden. Bekannte Additive sind z. B. Epoxysilane
der Firma Witco.
Es ist jedoch ein Vorteil der Erfindung, dass gute Wasserbestän
digkeiten gänzlich ohne hydrolisierbare Siliziumverbindungen er
reicht werden.
Die Zusammensetzung kann in einfacher Weis durch Mischen der Be
standteile hergestellt werden. Dabei ist es vorteilhaft, zunächst
eine Mischung aus der Polymerdispersion und Calziumaluminiumsul
fat herzustellen und diese dann mit weiteren Additiven, auch
Füllstoffen zu mischen.
Die Zusammensetzung wird als Klebstoff verwendet.
Insbesondere eignet sie sich als Klebstoff zum Verkleben von mi
neralischen bzw. keramischen Gegenständen, insbesondere von kera
mischen Fliesen.
Die Fliesen werden z. B. auf Böden verlegt oder dienen als Wand
belag.
Die Zusammensetzung eignet sich auch zum Verkleben von flexiblen
Bodenbelägen auf Untergründen, z. B. aus Holz, Kunststoff oder
insbesondere mineralischen Untergründen, wie Estrich oder Beton.
Die wäßrige Zusammensetzung eignet sich als Fußbodenkleber für
Teppichböden oder sonstige Bodenbeläge z. B. aus PVC (in Ausfüh
rungen als Mehrschichtbeläge oder Homogenbeläge), Schaumstoffbe
läge mit Textilunterseite (z. B. Jute), Polyestervlies, Gummibe
läge, Textilbeläge, z. B. auch mit unterschiedlicher Rückenaus
stattung (wie Polyurethanschaum, Styrol-Butadien-Schaum, textiler
Zweitrücken), Nadelfilzbodenbeläge, Polyolefinbeläge oder Lino
leumbeläge, auf Untergründen wie Holz, Estrich, Beton, keramische
Fliesen, Metalluntergründe oder ähnliches.
Der Kleber kann z. B. mit einer Zahnleiste auf den Untergrund auf
getragen werden. Nach dem üblichen Ablüften wird der Bodenbelag
eingelegt.
Der erfindungsgemäße Klebstoff ergibt wärme- und wasserbeständige
Verklebungen mit langer offener Zeit und eignet sich daher ins
besondere für Fliesen oder Bodenbeläge in Feuchträumen, z. B. Bä
dern.
Es wurde zunächst unter Rühren eine Monomerenemulsion (= Zulauf 1)
aus folgenden Komponenten hergestellt:
Zulauf 2: Lösung von 2,6 g Natriumperoxisulfat in 34,5 g Wasser.
In einem Reaktionsgefäß wurde daraufhin bei Raumtemperatur ein
Gemisch aus 200 g Wasser und 15,8 g eines Saatlatex mit einer
Teilchengröße von 30 mm (dar Feststoffgehalt des Saatlatex betrug
33 Gew.-% in Wasser) vorgelegt und unter Rühren auf 90°C erhitzt.
Anschließend wurden zu diesem Gemisch zeitgleich beginnend und
unter Aufrechterhaltung der Innentemperatur von 90°C in 150 min
der Zulauf 1 und der Zulauf 2 kontinuierlich zudosiert. Danach
wurde das Reaktionsgemisch noch 30 min bei 90°C gerührt und auf
70°C abgekühlt. Nach Zugabe einer Lösung von 0,7 g t-Butylhydro
peroxyd in 5 g Wasser wurde bei dieser Temperatur innerhalb von
1 h eine Lösung von 3,0 g Acetonbisulfid in 28,2 g Wasser zugege
ben. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurde mit 25,5 g Natron
lauge (10 Gew.-% in Wasser) neutralisiert und über ein 200-µm-Sieb
filtriert. Der Feststoffgehalt der Dispersion betrug 51,5 Gew.-%,
die Lichtdurchlässigkeit der 0,01 Gew.-%igen Dispersion bei 20°C
und einer Schichtdicke von 2,5 cm ("LD-Wert") 76% und der pH-
Wert 7, 8.
Die in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Bestandteile wurden
gemischt:
Die Prüfung der Scherfestigkeit erfolgte nach DIN EN 1324 nach der
in der Tabelle angegebenen Lagerzeit in Tagen (d) im Normklima
(23°C, 50% relative Luftfeuchtigkeit), bei 70°C und/oder in Was
ser bei 23°C.
Die Prüfung der offenen Zeit erfolgte nach DIN EN 1346 durch Mes
sung der Haftzugfestigkeiten nach verschiedenen Ablüftzeiten des
Klebstoffs vor der Verklebung.
Claims (8)
1. Verwendung einer wäßrigen Zusammensetzung als Klebstoff, da
durch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung ein polymeres
Bindemittel und Calziumaluminiumsulfat als Füllstoff enthält.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
polymere Bindemittel in Form einer wäßriger Polymerdispersion
vorliegt.
3. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass es sich bei dem polymeren Bindemittel um ein
Polymer handelt, welches zu mindestens 40 Gew.-% aus soge
nannten Hauptmonomeren, ausgewählt aus C1 bis C20
Alkyl(meth)acrylaten, Vinylestern mit bis zu 20 C-Atome ent
haltenden Carbonsäuren, Vinylaromaten mit bis zu 20 C-Atomen,
ethylenisch ungesättigten Nitrilen, Vinylhalogeniden, Vinyl
ethern vor 1 bis 10 C-Atome enthaltenden Alkoholen, aliphati
schen Kohlenwasserstoffen mit 2 bis 8 C-Atomen und ein oder
zwei Doppelbindungen oder Mischungen dieser Monomeren aufge
baut ist.
4. Verwendung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Calziumaluminiumsulfat die Summenformel
xCaO.yAl2O3.zCaSO4.wH2O
aufweist, wobei
x = 2-4,
y = 1-2,
z = 3-4 und
w = 25-35 ist.
xCaO.yAl2O3.zCaSO4.wH2O
aufweist, wobei
x = 2-4,
y = 1-2,
z = 3-4 und
w = 25-35 ist.
5. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zusammensetzung insgesamt 50 bis 2000
Gewichtsteile Füllstoff auf 100 Gewichtsteile polymeres Bin
demittel enthält.
6. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Anteil des Calziumaluminiumsulfat an der
gesamten Füllstoffmenge 0,5 bis 100 Gew.-% beträgt.
7. Verwendung der Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1
bis 6 als Klebstoff für keramische Fliesen.
8. Verwendung der Zusammensetzung gemäß einem der Anspüche 1 bis
6 als Klebstoff für flexible Bodenbeläge.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE2000158983 DE10058983A1 (de) | 2000-11-28 | 2000-11-28 | Klebstoff, enthaltend Calziumaluminiumsulfat |
EP01126757A EP1209210A3 (de) | 2000-11-28 | 2001-11-09 | Calziumaluminiumsulfat enthaltender Klebstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000158983 DE10058983A1 (de) | 2000-11-28 | 2000-11-28 | Klebstoff, enthaltend Calziumaluminiumsulfat |
Publications (1)
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---|---|
DE10058983A1 true DE10058983A1 (de) | 2002-05-29 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000158983 Withdrawn DE10058983A1 (de) | 2000-11-28 | 2000-11-28 | Klebstoff, enthaltend Calziumaluminiumsulfat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10058983A1 (de) |
-
2000
- 2000-11-28 DE DE2000158983 patent/DE10058983A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |