DE10056929A1 - Hydropneumatische Federungeinheit sowie hydropneumatisches Federungssystem - Google Patents
Hydropneumatische Federungeinheit sowie hydropneumatisches FederungssystemInfo
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Abstract
Die Erfindung schafft ein an einem Drehgestell (1) angeordnetes hydropneumatisches Federungssystem für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Schienenfahrzeug bzw. eine hydropneumatische Federungseinheit (2), welche im Federungssystem enthalten ist, und mittels der der Verrohrungsaufwand für das Federungssystem deutlich reduziert werdenn kann. Hierzu werden der Federungsspeicher, der Vorratsspeicher, der Tank und die Steuereinheit im Bereich des wenigstens einen Federbeins angeordnet, so daß sich eine im wesentlichen autarke Federungeeinheit ergibt. Damit lassen sich die Montage und die Instandhaltung des Systems wesentlich vereinfachen.
Description
Die Erfindung betrifft eine hydropneumatische Federungseinheit für ein Fahrzeug, ins
besondere ein Schienenfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ferner betrifft
die Erfindung ein hydropneumatisches Federungssystem gemäß Anspruch 5, welches wenig
stens zwei derartige Federungseinheiten aufweist, und ein Drehgestell nach Anspruch 12.
Bei derartigen Federungseinrichtungen sitzt die erforderliche hydraulische Versorgungs-
und Steuereinheit entweder im oder am Drehgestell eines Wagenkastens und ist mit wenigs
tens einem Federbein pro Wagenseite verbunden, oder sie ist am Wagenkasten angeordnet
und versorgt die Federbeine mehrerer Drehgestelle. Dabei sind die Federbeine der beiden
Wagenseiten eines Drehgestells durch je ein Überströmventil miteinander verbunden. Das
Ventil ist im Normalbetrieb immer geschlossen und öffnet nur dann, wenn der Druck in einem
der beiden Federbeine - beispielsweise durch einen Leitungs-Abriß - unzulässig stark absinkt.
Damit soll sichergestellt werden, daß das Fahrzeug auf eine definierte Notauflage absinkt,
ohne eine Schrägstellung einzunehmen, die in der Regel keinen Betrieb des Fahrzeugs zuläßt.
Diese Überströmfunktion wird üblicherweise durch eine entsprechende Ventilanordnung auf
der Steuerplatte realisiert, wobei dann jedoch eine aufwendige Verrohrung der im Drehgestell
bzw. im Wagenkasten verteilten Komponenten des Federungssystems vorzusehen ist.
Ein Beispiel für ein derartiges hydropneumatisches Federungssystem ist aus der WO 94/08833
bekannt. Die hier gezeigte Anordnung dient speziell zur Niveau- und Neigungs
steuerung eines Wagenkastens eines spurgebundenen Fahrzeugs, wobei die hydropneuma
tische Federung ein relativ großes Verhältnis der Fahrzeuggewichte im vollbeladenen bzw.
leeren Zustand beherrschen können muß. Zudem stellt sich diese bekannte Bauweise dem
Problem, daß das Fahrzeugniveau auch bei einem Fahrgastwechsel an Haltestellen wenigstens
annähern konstant zu halten ist.
Dieses System zielt daher insbesondere auf die Problematik ab, daß die Niveauregulierung mit
hoher Geschwindigkeit durchzuführen ist, d. h. in relativ kurzer Zeit große Ölmengen in die
Hydraulikkreise der Federung eingespeist bzw. aus ihnen abgelassen werden können. Dieses
Problem wird hier dadurch gelöst, daß bei erkanntem Korrekturbedarf hinsichtlich des Ni
veaus oder der Neigung des Wagenkastens eine Pumpe unmittelbar gegen den Druck des
hydropneumatischen Federspeichers des Federungs-Dämpfungssystems arbeitet und nur dann
Druckmedium dem während der Fahrt aufgefüllten Speicher entnommen wird, wenn das För
dervolumen der Pumpe nicht ausreicht, um das Niveau des Wagenkastens konstant zu halten.
Insbesondere soll damit der Energieverbrauch des Gesamtsystems gering gehalten werden.
Um die Baugröße der Einheiten klein halten zu können, sind diese hydropneumatischen
Federungen bzw. Regelkreise mehrfach im Fahrzeug vorhanden, wobei nur ein oder mehrere
Federbeine pro Seite umfaßt sein können. Die Federbeine der linken und rechten Federung
sind dabei hydraulisch miteinander verbunden, damit einseitige Absenkungen bzw. Anhebun
gen des Fahrzeugs durch überströmendes Hydraulikfluid korrigiert werden können.
Derartige verteilte Systeme für eine hydropneumatische Federung erfordern dabei je
doch generell eine aufwendige Verrohrung der im Drehgestell bzw. im Wagenkasten verteil
ten Komponenten. Diese Verrohrung ist kostenintensiv, schwer im Drehgestell zu verlegen
und es besteht die Gefahr, daß das hydraulische System der hydropneumatischen Federung
durch Schmutz in den Leitungen verunreinigt wird und es zu einer Funktionsbeeinträchtigung
kommt. Von weiterem Nachteil ist, daß durch die unvermeidlichen Relativbewegungen
zwischen den einzelnen Komponenten am Drehgestell und Wagenkasten sowie auch zwischen
Komponenten an verschiedenen Einbauorten auf dem Drehgestell die Gefahr der Beschädi
gung der Leitungselemente und damit die Gefahr der Leckage besteht. Dies kann zum Verlust
der Funktionsfähigkeit des gesamten Systems führen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine hydropneumatische Federungs
einheit für ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug, bzw. ein hydropneumatisches
Federungssystem derart weiterzubilden, daß der Verrohrungsaufwand reduziert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine hydropneumatische Federungseinheit mit den Merk
malen des Anspruches 1 gelöst.
Hierbei wurde erfindungsgemäß erkannt, daß sich der Verrohrungsaufwand bereits
durch eine sinnvolle Anordnung der Teilkomponenten in direkter Nähe zum Federbein deutlich
reduzieren läßt. Damit wird eine Art autarke Federungseinheit erzielt, die nur jeweils ein
oder mehrere Federbeine auf einer Wagenkastenseite des Drehgestells versorgt. Dadurch er
gibt sich eine sehr kompakte Bauweise, deren Komponenten im wesentlichen keinen Rela
tivbewegungen zueinander unterliegen. Diese können somit unmittelbar aneinander gekoppelt
werden, was die Bauweise wesentlich vereinfacht und die Gefahr einer Beschädigung auf
grund der dynamischen Bewegung des Fahrzeugs während der Fahrt reduziert.
Die erfindungsgemäße Federungseinheit zeichnet sich daher durch einen geringen
Montageaufwand und hohe Zuverlässigkeit aus.
In einer speziellen Ausgestaltungsweise der erfindungsgemäßen Federungseinheit
können der Federungsspeicher, der Vorratsspeicher, der Tank und die Steuereinheit beidseitig
einer Federbeinachse angeordnet sein. Damit wird eine ebenso kompakte wie auch hinsicht
lich der einzelnen Komponenten weiterhin gut zugängliche Bauweise erzielt, was sowohl die
Montage als auch die Wartung erleichtert.
In einer alternativen Bauweise können der Federungsspeicher, der Vorratsspeicher, der
Tank und die Steuereinheit auch sternförmig um das wenigstens eine Federbein angeordnet
sein, so daß alle Komponenten möglichst nahe um die Federbeinachse vorliegen. Den
während der Fahrt auftretenden dynamischen Belastungen kann diese sehr kompakte Bau
weise somit noch besser standhalten. Zudem läßt sich so der Platzbedarf für die Anordnung
sehr gering halten.
In einer weiteren alternativen Bauweise der erfindungsgemäßen Federungseinheit
können der Federungsspeicher und der Vorratsspeicher unmittelbar an dem wenigstens einen
Federbein angeordnet sein, während der Tank und die Steuereinheit benachbart hierzu am
Drehgestell angeordnet und über eine Verbindungsleitung mit dem wenigstens einem Feder
bein verbunden sind. Diese zweiteilige Lösung bietet den Vorteil, daß das Federungssystem
zur Montage besser handhabbar ist. Ferner kann die Steuereinheit für Wartungsarbeiten mit
geringem Aufwand montiert werden, insbesondere ohne daß das Federbein ausgebaut werden
muß.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird nach Anspruch 5 ein hydropneuma
tisches Federungssystem bereitgestellt, welches wenigstens zwei erfindungsgemäße
Federungseinheiten aufweist, die beidseitig am Wagenkasten des Fahrzeugs angeordnet sind,
und zudem eine Niveau-Regeleinheit enthält, die den wenigstens zwei Federungseinheiten
zugeordnet ist.
Auch das erfindungsgemäße Federungssystem macht hierdurch Gebrauch von dem
Vorteil, daß auf eine Verrohrung innerhalb der Federungseinheiten verzichtet werden kann.
Dadurch läßt sich ein sehr einfach gehaltener, modularer Aufbau des Federungssystems
erzielen, was die Montage wesentlich vereinfacht. Wie nachfolgend noch im Detail ausgeführt
wird, kann die Niveau-Regeleinheit hierbei zudem auch ohne Verrohrungsaufwand mit den
Federungseinheiten verbunden werden, wodurch sich eine konstruktiv besonders einfache und
darüber hinaus sehr zuverlässige Bauweise realisieren läßt.
So ist es beispielsweise möglich, daß die Niveau-Regeleinheit getrennt von den wenig
stens zwei Federungseinheiten am Drehgestell oder am Wagenkasten angeordnet ist. Dann
liegt die Niveau-Regeleinheit als separates Modul vor, welches sich einfach montieren läßt.
Zudem können die Federungseinheiten als gleich gestaltete Module bereitgestellt werden.
Alternativ ist es auch möglich, daß die Niveau-Regeleinheit einer Federungseinheit zu
geordnet ist, wodurch sich der Installationsaufwand für die Verbindungsleitungen insgesamt
reduzieren läßt. Zudem sind keine zusätzlichen Einrichtungen für die Befestigung der Niveau-
Regeleinheit am Drehgestell oder am Wagenkasten erforderlich, so daß sich die Bauweise
vereinfacht.
Dabei kann die Niveau-Regeleinheit elektronisch mit den wenigstens zwei Federungs
einheiten gekoppelt sein. Auf diese Weise läßt sich eine Überströmfunktion ohne jeglichen
Verrohrungsaufwand realisieren. So kann eine rein elektronische Drucküberwachung des
Systemsdrucks in den beiden Niveau-Regelkreisen erfolgen, wobei bei Überschreiten eines
vorab eingestellten Differenzdrucks ein elektrisch betätigtes Ablaßventil oder dgl. betätigt
wird und somit für den notwendigen Druckausgleich sorgt. Ein derartiges Ablaßventil kann
dabei bereits in der Niveau-Regeleinheit vorgesehen sein. Ferner kann zur Erfassung des
Drucks in den beiden Federungseinheiten jeweils ein elektrischer Drucksensor genutzt
werden, wie er beispielsweise für die elektrische Lasterfassung häufig bereits vorhanden ist.
Diese Lösung erfordert eine Druckerfassung der jeweils anderen Seite über das Hydraulik
medium selbst, da hier lediglich Signalkabel zwischen den Federungseinheiten benötigt
werden. Diese Bauweise läßt sich daher mit geringem Montageaufwand realisieren und
zeichnet sich durch hohe Zuverlässigkeit aus.
Alternativ ist es auch möglich, daß die Niveau-Regeleinheit jeweils ein Differenz
druckbegrenzungsventil für jede Federungseinheit aufweist, wobei die Differenzdruck
begrenzungsventile mittels Druckmeßleitungen miteinander verbunden sind. Hierdurch wird
ein Druckausgleich zwischen zwei oder mehr autarken Federungseinheiten möglich, ohne daß
hierzu ein Fluidmassenstrom erforderlich ist. Dabei öffnet ein derartiges Differenzdruckbe
grenzungsventil ab einem eingestellten Differenzdruck zwischen den beiden Federungsein
heiten und läßt so lange Öl vom Niveau-Regelkreis in den Tank der jeweiligen Einheit ab, bis
der Differenzdruck wieder seine vorbestimmte Größe erreicht. Hierbei ändert sich die Öl
menge in jeder Federungseinheit nicht, weshalb eine Tank-Verbindungsleitung zwischen den
beiden Federungseinheiten nicht erforderlich ist. Somit läßt sich ein sehr geringer
Verrohrungsaufwand erreichen, da sich die wenigstens zwei erforderlichen Verbindungs
leitungen zwischen den Wagenseiten durch die Druckmeßleitung realisieren lassen. Diese
weisen deutlich kleinere Abmessungen als Hydraulikleitungen auf und können mit gering
erem Aufwand als derartige Hydraulik-Rohrleitungen oder Hydraulikschläuche verlegt
werden. Zudem sind sie flexibler gestaltet, so daß sich die Montage weiter vereinfacht.
Ferner ist es auch möglich, daß die Niveau-Regeleinheit jeweils ein Differenzdruckbe
grenzungsventil für jede Federungseinheit aufweist, wobei die Differenzdruckbegrenzungs
ventile mittels Hydraulikleitungen mit den Federungseinheiten verbunden sind, und wobei die
Tanks der wenigstens zwei Federungseinheiten ebenfalls über eine Hydraulikleitung mitein
ander verbunden sind. Auch diese Bauweise zeichnet sich trotz der erforderlichen zwei
Hydraulikleitungen noch durch einen wesentlich verringerten Verrohrungsaufwand gegenüber
dem Stand der Technik aus, da der Verrohrungsaufwand durch die Dezentralisierung der
Federungseinheiten insgesamt deutlich geringer ist.
Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es auch möglich, daß
die Niveau-Regeleinheit jeweils ein der jeweiligen Federungseinheit zugeordnetes Differenzdruckbegrenzungsventil
für jede Federungseinheit aufweist, wobei jedes Differenzdruckbe
grenzungsventil mittels einer Hydraulikleitung mit einer Federungseinheit auf der anderen
Wagenkastenseite verbunden ist, und wobei die Tanks der wenigstens zwei Federungsein
heiten ebenfalls über eine Hydraulikleitung miteinander verbunden sind. Damit lassen sich die
Teilkomponenten des Systems im wesentlichen in die Federungseinheiten integrieren, wobei
diese zudem im wesentlichen identisch ausgebildet werden können. Der Bereitstellungsauf
wand für das Federungssystem läßt sich dadurch wesentlich verringern. Zudem ist damit
weiterhin ein deutlich geringerer Verrohrungsaufwand gegenüber dem Stand der Technik
erzielbar, da die einzelnen Komponenten in den Federungseinheiten zusammengefaßt sind.
Gemäß noch einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Drehgestell gemäß An
spruch 12 bereitgestellt, welches eine derartige Federungseinheit bzw. ein derartiges Fede
rungssystem aufweist. Das erfindungsgemäße Drehgestell zeichnet sich aufgrund der
kompakten Bauweise der Komponenten durch besonders geringen Montageaufwand aus.
Zudem ist es kostengünstig bereitstellbar und weist eine hohe Zuverlässigkeit und Lebens
dauer auf, wobei auch der Wartungsaufwand gering gehalten werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte perspektivische Darstellung eines Drehgestells mit einem
erfindungsgemäßen hydropneumatischen Federungssystem, wobei einzelne
Komponenten zur Verdeutlichung weggelassen sind;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Federungseinheit in einer
ersten Ausführungsform;
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Federungseinheit gemäß einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 4 einen schematischen Funktionsplan einer ersten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Federungssystems;
Fig. 5 einen schematischen Funktionsplan einer zweiten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Federungssystems;
Fig. 6 einen schematischen Funktionsplan einer dritten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Federungssystems;
Fig. 7 einen schematischen Funktionsplan einer vierten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Federungssystems; und
Fig. 8 einen schematischen Funktionsplan einer fünften Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Federungssystems.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 weist ein Federungssystem in dieser Ausführungsform
zwei jeweils auf einem Rahmen an einem Drehgestell 1 des Fahrzeugs montierte Federungs
einheiten 2 auf. Das Federungssystem dient hierbei zum Dämpfen von Erschütterungen und
Schwingungen des Drehgestells 1 gegenüber dem hier nicht dargestellten Wagenkasten des
Fahrzeugs, der über den Federungseinheiten 2 angeordnet ist.
Die Wirkachse jeder Federungseinheit 2 ist senkrecht zu den Radachsen des Drehge
stells 1 angeordnet. Die beiden Federungseinheiten 2 stützen den Wagenkasten gemeinsam an
einer nicht dargestellten Linie ab, welche die oberen Enden der Federungseinheiten 2 ver
bindet und parallel zu den Radachsen vorliegt. Das Federungssystem liegt dabei als solches
im wesentlichen mittig zwischen den Radachsen des Drehgestells 1 vor. Ferner ist jede Fede
rungseinheit 2 außerhalb der jeweiligen Radscheibe des Drehgestells 1 angeordnet, wobei
auch eine Anordnung in der Radscheibenebene möglich ist.
Wie im näheren Detail in Fig. 2 gezeigt ist, weist jede Federungseinheit 2 einen Träger
21 auf, an dem ein Federbein 22, ein Federungsspeicher 23, ein Vorratsspeicher 24, eine
Steuereinheit 25 und ein Tank 26 befestigt sind. Die Steuereinheit 25 weist hierbei einen
Elektromotor 251, ein elektronisches Steuermodul 252 und Ventil- bzw. Druckgebereinheiten
253 auf. Diese Komponenten sind im wesentlichen unmittelbar aneinander gekoppelt, so daß
kein Verrohrungsaufwand zwischen diesen erforderlich ist. Der Vollständigkeit halber sei
noch darauf verwiesen, daß die Federungseinheit 2 ferner noch weitere Ventile, Niveausensoren,
eine Hydraulikpumpe etc. sowie auch eine Abdeckung aufweist, die hier nicht
dargestellt sind. Der Niveausensor kann hierzu beispielsweise in die Federungseinheit 2
integriert sein oder auch extern angebracht werden. Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, sind die
Teilkomponenten der Federungseinheit 2 beidseitig der Federbeinachse angeordnet.
In Fig. 3 ist eine abgewandelte Bauweise gezeigt, in der eine Federungseinheit 2' im
wesentlichen in zwei Teileinheiten unterteilt ist. Zum einen stellt das Federbein 22 mit direkt
angeflanschten Federungsspeicher 23 und Vorratsspeicher 24 eine Einheit dar, während die
Steuereinheit 25 und der Tank 26 getrennt davon vorgesehen sind. Als Verbindung dient eine
Verbindungsleitung 27, welche jedoch gemäß der Darstellung sehr kurz ausgeführt werden
kann, da weiterhin alle Komponenten im Bereich des Federbeins 22 angeordnet sind. Die
Verbindungsleitung 27 ist hierbei als Hydraulikschlauch ausgebildet.
In Fig. 4 ist ein schematischer Funktionsplan einer ersten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Federungssystems gezeigt. Neben den beiden Federungseinheiten 2 sind
hierbei jeweils diesen zugeordnete Niveausensoren 4 und eine gemeinsame Niveau-Regelein
heit 5 angeordnet. Die Niveausensoren 4 liefern eine entsprechende Information an die
Niveau-Regeleinheit 5, welche ihrerseits ein Steuersignal an die Steuereinheit 25 jeder Fede
rungseinheit 2 ausgibt. Die Niveau-Regeleinheit 5 kann hierbei zentral am Drehgestell 1, am
oder im Wagenkasten angeordnet sein, oder kann auch einer Federungseinheit 2 zugeordnet
werden. Mit dieser Bauweise läßt sich eine Überstromfunktion ohne Verrohrungsaufwand
realisieren, da eine rein elektronische Drucküberwachung des Systemdrucks in den beiden
Niveauregelkreisen möglich ist. Hierbei wird bei Überschreiten eines vorzugsweise software
mäßig eingestellten Differenzdrucks ein in der Regel pro Einheit vorhandenes elektrisch
gesteuertes Ablaßventil betätigt, wodurch der erforderliche Druckausgleich möglich wird. Zur
Erfassung des Drucks in den beiden Federungseinheiten 2 ist jeweils ein elektrischer Druck
sensor vorgesehen, der beispielsweise auch für die elektrische Lasterfassung genutzt werden
kann. Damit ist keine Druckerfassung der jeweils anderen Seite über ein Hydraulikmedium
erforderlich, da es bei dieser Bauweise lediglich Signalkabel zwischen den Federungsein
heiten gibt. Der Installationsaufwand für die erforderlichen Signalkabel kann dabei weiter
verringert werden, wenn die Niveau-Regeleinheit 5 einer der Federungseinheiten 2 zugeordnet
bzw. darin integriert ist.
Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Federungssystems, in
der die Niveau-Regeleinheit 5 zwei Differenzdruckbegrenzungsventile 51 und 52 aufweist,
die den jeweiligen Federungseinheiten 2 zugeordnet sind. Jedes Differenzdruckbegrenzungs
ventil 51 bzw. 52 ist dabei mit der anderen Federungseinheit 2 über eine Druckmeßleitung
bzw. Minimeßleitung verbunden, so daß es das Druckniveau dieses Niveauregelkreises zur
Verfügung gestellt bekommt. Ab einem vorab eingestellten Differenzdruck zwischen den
beiden Federungseinheiten 2 öffnet das jeweilige Differenzdruckbegrenzungsventil 51 bzw.
52 und läßt so lange Öl vom jeweiligen Niveauregelkreis in den Tank 26 der Federungseinheit
2 ab, bis der Differenzdruck wieder den vorbestimmten Grenzwert unterschreitet. Hierbei
kann sich die Ölmenge im Federungssystem nicht verändern. Da für die beiden Verbindungs
leitungen zwischen den Wagenseiten nur zwei Druckmeßleitungen eingesetzt werden, läßt
sich ein Verrohrungsaufwand im wesentlichen vermeiden. Derartige Druckmeßleitungen
weisen dabei wesentlich kleinere Abmessungen als Hydraulik-Rohrleitungen oder Hydrau
likschläuche auf und können leichter bzw. flexibler verlegt werden. Hierbei erfolgt ein Druck
abgleich mittels eines Offset-Signals, das über eine in sich geschlossene, stehende Öldruck
säule in einer Druckmeßleitung von einem Differenzdrucksensor zum anderen Differenz
drucksensor der Differenzdruckbegrenzungsventile übertragen wird. Somit findet kein Druck
ausgleich mittels einem Fluidmassenstrom statt.
Fig. 6 zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Federungssystems,
wobei hier die beiden Differenzdruckbegrenzungsventile 51 und 52 als separate Einheit am
Drehgestell 1 oder am Wagenkasten angeordnet sind. Diese Bauweise weist zudem jeweils
eine Hydraulikleitung von der Niveau-Regeleinheit 5 zu den Federungseinheiten 2 auf. Eine
weitere Hydraulikleitung verbindet die Tanks 26 der Federungseinheiten 2 miteinander, um
im Falle des Überströmens von Öl eine unzulässig hohe Ölmenge auf einer Wagenseite zu
verhindern.
Gemäß der Darstellung in Fig. 7 können die Differenzdruckbegrenzungsventile 51 und
52 in einer vierten Ausführungsform auch einer Federungseinheit 2 zugeordnet werden, so
daß diese nicht als separates Modul vorliegen.
In einer fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gemäß Fig. 8 können die
Differenzdruckbegrenzungsventile 51 und 52 auch jeweils den Federungseinheiten 2 zugeordnet
sein. Dann ist eine zusätzlich Hydraulikleitung erforderlich, um den Niveauregelkreis zu
bilden.
Die Erfindung läßt neben den hier aufgezeigten Ausführungsformen weitere Ge
staltungsansätze zu.
So können einige der Komponenten der elektrischen Steuereinheit 25 oder auch weitere
elektrische Komponenten am Drehgestell 1 oder am Wagenkasten angeordnet werden, mit
denen die Steuereinheit 25 zusammenwirkt. Damit können die Belastungen auf einen Teil der
elektrischen Komponenten in gewissen Rahmen reduziert werden.
Ferner ist es auch möglich, den Federungsspeicher, den Vorratsspeicher, den Tank und
die Steuereinheit sternförmig um das jeweilige Federbein anzuordnen.
Zudem können bei größeren aufzunehmenden Lasten auch zwei oder mehrere Feder
beine unmittelbar nebeneinander angeordnet werden, welche dann von einem gemeinsamen
Federungsspeicher, Vorratsspeicher, Tank und einer gemeinsamen Steuereinheit versorgt bzw.
gesteuert werden. Darüber hinaus können auch auf einer Fahrzeugseite beabstandet vonein
ander angeordnete Federbeine von gemeinsamen Versorgungs- und Steuerungskomponenten
bedient werden.
Wenn die Niveau-Regeleinheit 5 am Wagenkasten oder am Drehgestell 1 angeordnet ist,
kann sie auch mehr als zwei seitlich am Fahrzeug angeordnete Federungseinheiten 2 steuern.
Die Erfindung schafft somit ein hydropneumatisches Federungssystem für ein Fahrzeug,
insbesondere für ein Schienenfahrzeug, bzw. eine hydropneumatische Federungseinheit,
welche im Federungssystem enthalten ist, und mittels der der Verrohrungsaufwand für das
Federungssystem deutlich reduziert werden kann. Damit lassen sich die Montage und die
Instandhaltung des Systems wesentlich vereinfachen.
1
Drehgestell
2
,
2
' Federungseinheit
4
Niveausensor
5
Niveau-Regeleinheit
21
Träger
22
Federbein
23
Federungsspeicher
24
Vorratsspeicher
25
Steuereinheit
26
Tank
27
Verbindungsleitung
51
,
52
Differenzdruckbegrenzungsventile
251
Elektromotor
252
elektronisches Steuermodul
253
Ventil- bzw. Druckgebereinheit
Claims (12)
1. Hydropneumatische Federungseinheit (2; 2') für ein Fahrzeug, insbesondere für ein
Schienenfahrzeug, mit wenigstens einem Federbein (22), welches an einem Drehgestell
(1) an einer Seite eines Wagenkastens des Fahrzeugs angeordnet und dem ein Niveau
sensor (4) zugeordnet ist, sowie mit einem Federungsspeicher (23), einem Vorrats
speicher (24), einem Tank (26) und einer Steuereinheit (25) zur Steuerung des Niveaus
des wenigstens einen Federbeins (22),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Federungsspeicher (23), der Vorratsspeicher (24), der Tank (26) und die Steuer
einheit (25) im Bereich des wenigstens einen Federbeins (22) angeordnet sind.
2. Hydropneumatische Federungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Federungsspeicher (23), der Vorratsspeicher (24), der Tank (26) und die Steuereinheit
(25) beidseitig einer Federbeinachse angeordnet sind.
3. Hydropneumatische Federungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Federungsspeicher (22), der Vorratsspeicher (24), der Tank (26) und die Steuereinheit
(25) sternförmig um das wenigstens eine Federbein (22) angeordnet sind.
4. Hydropneumatische Federungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Federungsspeicher (23) und der Vorratsspeicher (24) unmittelbar an dem wenigstens
einen Federbein (22) angeordnet sind, während der Tank (26) und die Steuereinheit (25)
benachbart hierzu am Drehgestell (1) oder am Wagenkasten angeordnet und über eine
Verbindungsleitung (27) mit dem wenigstens einen Federbein (22) verbunden sind.
5. Hydropneumatisches Federungssystem für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Schienen
fahrzeug, mit wenigstens zwei Federungseinheiten (2; 2') nach einem der Ansprüche 1
bis 4, welche beidseitig am Wagenkasten des Fahrzeugs angeordnet sind, und mit einer
Niveau-Regeleinheit (5), die den wenigstens zwei Federungseinheiten (2; 2') zugeordnet
ist.
6. Hydropneumatisches Federungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Niveau-Regeleinheit (5) getrennt von den wenigstens zwei Federungseinheiten (2; 2')
am Drehgestell (1) oder am Wagenkasten angeordnet ist.
7. Hydropneumatisches Federungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Niveau-Regeleinheit (5) einer Federungseinheit (2; 2') zugeordnet ist.
8. Hydropneumatisches Federungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niveau-Regeleinheit (5) elektronisch mit den wenigstens zwei
Federungseinheiten (2; 2') gekoppelt ist.
9. Hydropneumatisches Federungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niveau-Regeleinheit (5) jeweils ein Differenzdruckbegren
zungsventil (51, 52) für jede Federungseinheit (2; 2') aufweist, wobei die Differenz
druckbegrenzungsventile (51, 52) mittels Druckmeßleitungen miteinander verbunden
sind.
10. Hydropneumatisches Federungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Niveau-Regeleinheit (5) jeweils ein Differenzdruckbegrenzungs
ventil (51, 52) für jede Federungseinheit (2; 2') aufweist, wobei die Differenzdruckbe
grenzungsvenile (51, 52) mittels Hydraulikleitungen mit den Federungseinheiten (2; 2')
verbunden sind, und wobei die Tanks (26) der wenigstens zwei Federungseinheiten (2;
2') ebenfalls über eine Hydraulikleitung miteinander verbunden sind.
11. Hydropneumatisches Federungssystem nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß
die Niveau-Regeleinheit (5) jeweils ein der jeweiligen Federungseinheit (2; 2') zuge
ordnetes Differenzdruckbegrenzungsventil (51, 52) für jede Federungseinheit (2; 2')
aufweist, wobei jedes Differenzdruckbegrenzungsventil (51, 52) mittels einer Hydraulik
leitung mit einer Federungseinheit auf der anderen Wagenkastenseite verbunden ist, und
wobei die Tanks (26) der wenigstens zwei Federungseinheiten (2; 2') ebenfalls über eine
Hydraulikleitung miteinander verbunden sind.
12. Drehgestell (1) für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Schienenfahrzeug, mit einem
hydropneumatischen Federungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 11 bzw. mit
wenigstens einer Federungseinheit (2; 2') nach einem der Ansprüche 1 bis 4.
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DE10056929A DE10056929A1 (de) | 2000-11-17 | 2000-11-17 | Hydropneumatische Federungeinheit sowie hydropneumatisches Federungssystem |
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