DE10049440A1 - Verfahren zum Betrieb eines von einem Prozessor gesteuerten Systems - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines von einem Prozessor gesteuerten SystemsInfo
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Abstract
Vorgeschlagen wird ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur Überwachung eines insbesondere sicherheitskritischen Systems. DOLLAR A Hierzu wird durch Verwendung mindestens einer Programmroutine des Prozessors mindestens ein Triggerwert berechnet, mittels dem eine Watchdog-Einheit rückgesetzt wird. DOLLAR A Verfahren zum Betrieb einer von einem Prozessor gesteuerten sicherheitskritischen Bedienfunktion eines Kraftfahrzeugs.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines von einem Prozessor gesteu
erten Systems nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 wie es aus der
DE 198 47 986 A1 bekannt ist.
Prozessorgesteuerte Systeme, bsp. durch Mikroprozessoren oder Mikrocontroller
gesteuerte Systeme, werden insbesondere zur Realisierung bestimmter Anwendun
gen eingesetzt, wie bsp. zur Realisierung vorgegebener Funktionen oder Abläufe.
Durch einen Fehler im System, bsp. durch eine Fehlfunktion im Prozessor oder ei
nen Bitfehler in der Speichereinheit des Systems, kann ein Anwendungsfehler auf
treten, bsp. ein falscher Ablauf oder eine nicht beabsichtigte Funktion realisiert und
ausgeführt werden. Dieses Fehlverhalten ist unerwünscht und störend und muß ins
besondere bei prozessorgesteuerten Systemen zur Realisierung sicherheitskritischer
Anwendungen (bei Kraftfahrzeugen bsp. den Tempomat, den Airbag oder die Lenk
winkelerkennung betreffende Anwendungen) ausgeschlossen werden.
Um Fehlverhalten des Systems zu erkennen und/oder auszuschließen, insbesonde
re bei sicherheitskritischen Anwendungen, können dem System mehrere Prozesso
ren zugeordnet werden. Hierbei können die Prozessoren sich gegenseitig überwa
chen und das System außer Funktion setzen, wenn von einem Prozessor eine Fehl
funktion eines anderen Prozessors erkannt wird, insbesondere wenn jedem der Pro
zessoren nur ein Teil der Anwendung zugeordnet wird oder wenn neben einem
"Hauptprozessor" ein "Hilfsprozessor" mit Überwachungsaufgaben vorgesehen wird.
Nachteilig bei diesen Mehrprozessorsystemen sind einerseits die zusätzlichen Ko
sten und andererseits der erhöhte Aufwand für Hardware.
Beim Einprozessorsystem der gattungsbildenden DE 198 47 986 A1 sind zur Feh
lerüberwachung zwei voneinander unabhängige dem Prozessor zugeordnete
Watchdog-Einheiten vorgesehen, durch die beim Feststellen eines Fehlers das Sy
stem in einen Fehlerreaktionszustand versetzt wird; aufgrund der beiden Watchdog-
Einheiten fallen auch hier hohe Kosten und ein erhöhter Aufwand an Hardware an.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines von ei
nem Prozessor gesteuerten Systems gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
anzugeben, bei dem der korrekte Betrieb des Systems, insbesondere für sicher
heitskritische Anwendungen, auf einfache und kostengünstige Weise überwacht
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Merkmal im Kennzeichen des Pa
tentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind Bestandteil der weiteren Patent
ansprüche.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß in vielen prozessorgesteuerten Sy
stemen (insbesondere zur Realisierung sicherheitskritischer Anwendungen wie in
der DE 198 47 986 A1) eine als Watchdog oder Watchdog-Schaltung mit minde
stens einem Watchdog ausgebildete Watchdog-Einheit vorgesehen ist, um undefi
nierte Zustände des Systems (bsp. Endlosschleifen in der Software aufgrund eines
fehlerhaften Operationscodes) zu erkennen und durch ein Rücksetzen des Systems
(einen Reset) zu beenden.
Erfindungsgemäß muß die Watchdog-Einheit zur Vermeidung eines Rücksetzens
(Resets) des von einem Prozessor gesteuerten Systems während der Programmlauf
zeit des Prozessors zur permanenten Überprüfung des Prozessors zyklisch mit min
destens einer von mindestens einem Triggerwert abhängigen Ausgangsgröße beauf
schlagt werden. Der mindestens eine Triggerwert wird durch Verwendung minde
stens einer Programmroutine des Prozessors berechnet, insbesondere nach Durch
laufen mindestens einer Programmroutine des Prozessors; insbesondere wird der
Triggerwert von der zentralen Prozessoreinheit (CPU) berechnet, d. h. die Programm
routine wird in der zentralen Prozessoreinheit (CPU) durchlaufen. Als von den Trig
gerwerten abhängige Ausgangsgröße kann hierbei bsp. eine Pulsfolge und/oder ein
bestimmtes Zeitfenster und/oder ein Funktionswert (eine Zeichenfolge) herangezo
gen werden, die zum Rücksetzen der Watchdog-Einheit vorgesehen werden; d. h. die
Watchdog-Einheit vergleicht die im Prozessor (insbesondere in der CPU) generierten
und bsp. in eine Pulsfolge und/oder ein Zeitfenster und/oder einen Funktionswert
(Zeichenfolge) als Ausgangsgröße umgesetzten Triggerwerte mit einem intern ge
speicherten Vergleichsmuster und wird bei einer Übereinstimmung von Ausgangs
größen und Vergleichsmuster zurückgesetzt. Somit wird der mindestens eine Trig
gerwert für die Watchdog-Einheit und damit die (bsp. als Zeitfenster und/oder Funk
tionswert ausgebildete Ausgangsgröße) nicht bereits während der Codierung des
Prozessors fest vorgegeben, sondern während des Betriebs des Prozessors ständig
neu berechnet; da die mindestens eine Programmroutine des Prozessors zur Be
rechnung der Triggerwerte mit solchen Eingangsgrößen aufgerufen wird, daß die aus
den Triggerwerten bestimmten Ausgangsgrößen bei korrekter Funktion des Prozes
sors dem Vergleichsmuster der Watchdog-Einheit entsprechen, werden beim Auftre
ten eines Fehlers im Prozessor die aus den Triggerwerten bestimmten Ausgangsgrö
ßen nicht dem in der Watchdog-Einheit gespeicherten Vergleichsmuster entspre
chen; hierdurch wird die Watchdog-Einheit fehlerhaft angesteuert (insbesondere
nicht zurückgesetzt) und erzwingt hierdurch einen Reset des Systems.
Als Programmroutine zur Berechnung der Triggerwerte kann eine Testfunktion ver
wendet werden, die zumindest einen Teil der Operationen aus dem Befehlssatz der
zentralen Prozessoreinheit (CPU) ausführt, bsp. typische CPU-Operationen wie Addi
tionen, Schiebeoperationen oder Bitmanipulationen; vorzugsweise werden hierzu
alle Operationen aus dem Befehlssatz der zentralen Prozessoreinheit (CPU) ausge
führt. Insbesondere bei prozessorgesteuerten Systemen zur Realisierung sicher
heitskritischer Anwendungen wird als Programmroutine zur Generierung der Trig
gerwerte mindestens eine sicherheitskritische Programmroutine ganz oder zumin
dest teilweise durchlaufen, so daß auf diese Weise eine permanente Überwachung
kritischer Anwendungen (Funktionen oder Abläufe) stattfindet.
Die Watchdog-Einheit als eigenständige Funktionseinheit des prozessorgesteuerten
Systems kann hierbei entweder im Prozessor angeordnet sein (mit den Funktions
einheiten des Prozessors im Prozessor integriert werden) - in diesem Falle können
die Funktionseinheiten des Prozessors (bsp. kann neben dem Watchdog und der
zentralen Prozessoreinheit noch eine Recheneinheit und eine Speichereinheit vorge
sehen werden) über die Leitungen eines internen Bussystems verknüpft werden,
wobei insbesondere auch die Verbindung zwischen der zentralen Prozessoreinheit
und der Watchdog-Einheit über das Bussystem erfolgen kann - oder aber außerhalb
des Prozessors angeordnet sein, d. h. neben dem Prozessor eine weitere Komponen
te des Systems bilden - in diesem Falle kann die Verbindung zwischen der zentralen
Prozessoreinheit und der Watchdog-Einheit über eine externe Datenleitung erfolgen.
Vorteilhafterweise kann mit dem vorgestellten Verfahren ein (insbesondere sicher
heitskritisches) System und die korrekte Ausführung der Systemfunktion ohne das
Erfordernis zusätzlicher Hardware und damit auf einfache und kostengünstige Weise
überwacht werden.
Im Zusammenhang mit der Zeichnung soll das Verfahren weiter erläutert werden.
Hierbei zeigt die Figur ein Ausführungsbeispiel der Komponenten eines als Mikro
controller ausgebildeten Prozessors zur Steuerung sicherheitskritischer Bedienfunk
tionen bei einem Kraftfahrzeug.
Der Mikrocontroller 1 als Einprozessorsystem ist bsp. zum Einlesen von Steuerdaten
und damit zur Steuerung eines als Tempomat eines Kraftfahrzeugs ausgebildeten
Systems vorgesehen. Der Mikrocontroller 1 weist gemäß der Fig. 1 als Funktions
einheiten bsp. eine Zentrale Prozessoreinheit 3 (CPU), eine Speichereinheit 4 und
eine Recheneinheit 6 auf; die Funktionseinheiten des Mikrocontrollers 1 sind über
die Busleitungen 7 des Bussystems 2 zum Austausch von Datensignalen und Steu
ersignalen intern miteinander verknüpft.
Weiterhin ist im Mikrocontroller 1 ein Watchdog 5 vorgesehen, der ebenfalls an die
Busleitungen 7 des Bussystems 2 angeschlossen ist; dieser Watchdog 5 muß zy
klisch getriggert werden, um einen Reset des Systems zu verhindern. Hierzu muß
der Watchdog 5 bsp. zyklisch alle 20 ms innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums
(innerhalb eines bestimmten Zeitfensters) von bsp. 2 ms mit einer vorgegebenen
Zeichenfolge von bsp. 55H, AAH beaufschlagt werden. Zur Realisierung der Triggerung
des Watchdogs 5 werden während der Programmlaufzeit des Mikrocontrollers 1
Triggerwerte TW permanent neu berechnet, indem von der CPU 3 des Mikrocon
trollers 1 eine in der Speichereinheit 4 des Mikrocontrollers 1 abgelegte Funktion F
aufgerufen wird (Schritt (a)) und mittels dieser Funktion F von der CPU 3 unter Ver
wendung eines bestimmten Startwerts durch Heranziehen aller arithmetischen Be
fehle aus dem Befehlssatz der CPU 3 aus den berechneten Triggerwerten TW als
Ausgangsgrößen AG ein Zeitintervall und eine Zeichenfolge abgeleitet werden. Diese
Ausgangsgrößen AG werden an den Watchdog 5 gesandt (Schritt (b)) und von die
sem mit dem im Watchdog 5 gespeicherten Vergleichsmuster verglichen: entspre
chen die Ausgangsgrößen AG dem Vergleichsmuster, d. h. wird der Watchdog 5 nach
20 ms (im Zeitfenster zwischen 19 ms und 21 ms) mit der Zeichenfolge 55H, AAH
beaufschlagt, wird der Watchdog 5 neu getriggert (zurückgesetzt); entsprechen die
Ausgangsgrößen AG nicht dem Vergleichsmuster (bsp. aufgrund eines Fehlers im
Mikrocontroller 1), d. h. wird der Watchdog 5 entweder nicht nach 20 ms (nicht im
Zeitfenster zwischen 19 ms und 21 ms) oder nicht mit der Zeichenfolge 55H, AAH
beaufschlagt, wird der Watchdog 5 nicht neu getriggert, d. h. er wird nicht zurückge
setzt und führt daher einen Reset des Systems durch.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betrieb eines von einem Prozessor (1) gesteuerten Systems, bei
dem eine Watchdog-Einheit (5) zur Verhinderung eines Rücksetzens des Sy
stems vom Prozessor (1) zyklisch zurückgesetzt werden muß, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch Verwendung mindestens einer Programmroutine des Pro
zessors (1) mindestens ein Triggerwert (TW) berechnet wird, und daß das Rück
setzen der Watchdog-Einheit (5) in Abhängigkeit des mindestens einen berech
neten Triggerwerts (TW) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine
Triggerwert (TW) von der zentralen Recheneinheit (3) des Prozessors (1) berech
net wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Berechnung des
mindestens einen Triggerwerts (TW) der gesamte Befehlssatz der zentralen Re
cheneinheit (3) des Prozessors (1) verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Berechnung des mindestens einen Triggerwerts (TW) mindestens eine sicher
heitskritische Programmroutine des Prozessors (1) verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
Abhängigkeit des Triggerwerts (TW) ein Zeitfenster als Ausgangsgröße (AG) be
stimmt wird, innerhalb dessen die Watchdog-Einheit (5) zurückgesetzt werden
muß.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
Abhängigkeit des Triggerwerts (TW) eine Zeichenfolge als Ausgangsgröße (AG)
bestimmt wird, mit der die Watchdog-Einheit (5) beaufschlagt werden muß.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Watchdog-Einheit (5) im Prozessor (1) integriert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Watchdog-Einheit
(5) mit den Funktionseinheiten (3, 4, 6) des Prozessors (1) über ein Bussystem
(2) verbunden wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000149440 DE10049440A1 (de) | 2000-10-06 | 2000-10-06 | Verfahren zum Betrieb eines von einem Prozessor gesteuerten Systems |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000149440 DE10049440A1 (de) | 2000-10-06 | 2000-10-06 | Verfahren zum Betrieb eines von einem Prozessor gesteuerten Systems |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10049440A1 true DE10049440A1 (de) | 2002-04-11 |
Family
ID=7658839
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000149440 Withdrawn DE10049440A1 (de) | 2000-10-06 | 2000-10-06 | Verfahren zum Betrieb eines von einem Prozessor gesteuerten Systems |
Country Status (1)
Country | Link |
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