DE10045294A1 - Verfahren und Vorrichtung - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zur Verbesserung des Laufverhaltens von Abgasrückführsystemen mit einem Abgasrückführventil, umfassend einen Abgasrückführventilstößel und einen Abgasrückführventilsitz. Es wird vorgeschlagen, daß zumindest einer von Abgasrückführventilstößel, insbesondere dessen Abgasrückführventilteller, und/oder Abgasrückführventilsitz zumindest teilweise mit einer Silikat-Beschichtung versehen wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Oberbegriffe der unab
hängigen Ansprüche. Damit befaßt sich die vorliegende Erfin
dung mit der Verbesserung von Systemen zur Abgasrückführung.
Die geregelte Abgasrückführung wird in Verbrennungsmotoren,
insbesondere Dieselmotoren zur Verbesserung des Laufverhal
tens, insbesondere zur Reduzierung der Abgasemissionen verwen
det. Dabei wird im Abgasweg ein Abgasrückführsystem zur Rück
führung von Abgas in den Motor mit einem Abgasrückführventil
vorgesehen, welches ein Abgasventilstößel umfaßt, dessen Ab
gasrückführventilteller auf einem Abgasrückführventilsitz des
Ventilkörpers aufsitzt. Das Ventil ist elektromagnetisch zu
betätigen; ob ein Öffnen erforderlich ist, wird mit einer Gas
sensoranordnung bestimmt.
Es ist dabei im Regelfall erwünscht, die Abgasrückführung
vollständig und schnell öffnen und schließen zu können. Pro
bleme bereitet bei gegebener Auslegung der Elektromagnete und
der diesen entgegenwirkenden Vorspannfedern allerdings der Um
stand, daß das Abgasventilstößel sich nicht schnell genug vom
Abgasrückführventilteller löst, was ein schnelles Öffnen be
einträchtigt oder die Öffnung zu einem gegebenen Zeitpunkt
ganz unterbindet. Dieses Problem wird häufig gerade dann beob
achtet, wenn das Ventil noch nicht eingelaufen ist, also zu
Beginn der Gesamtbetriebsdauer.
Daneben treten oft Ablagerungen auf dem Ventilstößel auf, z. B.
in Form von Ruß oder Abgaskondensaten. Ansammlungen dieser
Kondensate können die Strömungsverhältnisse durch das Ventil
besonders dann beeinträchtigen, wenn sie an sehr engen Stellen
auftreten. Sie erhöhen auch die zu bewegende Masse und damit
das dynamische Ventilverhalten.
Es ist bereits bekannt, die Ventile der Abgasrückführung oder
Teile davon derart zu beschichten, daß die Ablagerungen ver
ringert werden und sich - vermutlich infolgedessen - auch das
Stellverhalten verbessert, d. h. daß das Ventil sich leichter
vom ventilsitz löst. Verwendet wurden bislang unter anderem
Teflon-Beschichtungen.
Ein Problem besteht jedoch bei modernen Motoren, insbesondere
modernen Dieselmotoren durch die mit den Fortschritten der Mo
tortechnik einherschreitende Erhöhung der Abgastemperaturen.
Den hohen Abgastemperaturen der modernen Motoren halten die
herkömmlichen Beschichtungen nicht stand.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für
die gewerbliche Anwendung bereit zu stellen.
Das Ziel der Erfindung wird erreicht durch die Kombination der
Merkmale in den unabhängigen Ansprüchen. Bevorzugte Ausfüh
rungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Grundgedanke der Erfindung besteht somit zunächst darin,
daß bei einem Abgasrückführsystem mit einem Abgasrückführven
til umfassend einen Abgasrückführventilteller und einen Abgas
rückführventilsitz, zur Verbesserung des Laufverhaltens vorge
sehen wird, daß zumindest einer von Abgasrückführventilteller
und Abgasrückführventilsitz mit einer Silikat-Beschichtung
versehen wird.
Es ist derzeit noch nicht vollständig verstanden, weshalb eine
solche Silikat-Beschichtung das Laufverhalten verbessert; eine
erste Erklärung geht dahin, daß die Anlagerung von Schmutz
insbesondere in Form von Kondensaten und/oder Ruß wesentlich
verringert wird. Dies ist für den Langzeit-Betrieb vorteil
haft.
Es kann dadurch zunächst das Anbacken des Ventiltellers am
Ventilsitz verhindert werden; alternativ und/oder zugleich
wird durch das nicht durch Schmutz erhöhte geringe Gewicht
auch die Dynamik der Ventilbewegung verbessert. Zur Verhinde
rung des Anbackens ist es insbesondere sinnvoll, wenn das Ven
til bei der Ventilsitzfläche entweder am zum Ventilkörper ge
hörenden Ventilsitz oder an der Gegenfläche des Ventiltellers
mit Silikat beschichtet ist. Zur Verbesserung der Ventildyna
mik und damit des Motorlaufverhaltens ist es wünschenswert,
auch weitere Teile des Ventils zu beschichten, insbesondere
jene Teile, die an besonders engen Bereichen des Strömungswe
ges angeordnet sind, etwa in der Nähe des Ventiltellers, aber
hinter demselben. Hier wird vermutet, daß die Beschichtung die
dauerhafte Einhaltung der vom Motorbauer vorgegebenen Dimen
sionierung der lichten Weiten der Abgasrückführwege wesentlich
erleichtert, da eine Verringerung der Gasführungsquerschnitte
durch Ablagerungen vermieden wird.
Eine weitere, möglicherweise ergänzend hinzutretende Verwen
dung des Verfahrens besteht in der Verbesserung des Einlauf
verhaltens des Ventils. Es wird vermutet, daß die Silikat-
Beschichtung vorhandene Oberflächenrauhigkeiten glättet und
insoweit zu einer leichten Trennung des Ventiltellers vom Ven
tilsitz beiträgt. Dies ist insbesondere bei der Erstinbetrieb
nahme des Motors relevant.
Die Silikatbeschichtung wird bevorzugt als Alkalisilikatglas
aufgebracht, insbesondere als Natrium- und/oder Kaliumsilikat.
Die Silikatbeschichtung kann als eine Beschichtung aus Wasser
glas aufgebracht werden, wobei das Wasserglas beim Auftragen
niedrigviskos ist, etwa likörartig. Eine zu geringe Viskosität
führt typisch dazu, daß das Beschichtungsmaterial in zu dünner
und/oder insbesondere lückenhafter Schicht auf den Stößel ge
langt; ein zu zähflüsssiges, hochviskoses führt hingegen zu
einer zu dicken, möglicherweise aber gleichfalls lückenhaften
Schicht.
Die dünnflüssige Wasserglaslösung wird bevorzugt auf den zu
mindest einen von Abgasrückführventilteller und/oder Abgas
rückführventilsitz aufgetragen wird, insbesondere durch Auf
spritzen oder Eintauchen.
Die aufgebrachte Lösung wird bevorzugt zunächst bei Temperatu
ren unterhalb 70°, insbesondere bei Raumtemperatur zumindest
partiell angetrocknet, was etwa binnen einer Stunde geschehen
kann.
Weiter wird das behandelte Ventilteil bevorzugt auf eine Tem
peratur von zumindest 400°C, bevorzugt mindestens 450°C er
wärmt wird, um die Lösung einzubrennen. In einer besonders be
vorzugten Variante kann das Teil über 10 Stunden auf 500°C in
Umgebungsluft, wahlweise auch in Stickstoff erwärmt werden und
dann für 5 bis 45 Minuten auf dieser Temperatur gehalten wer
den, bevor eine Abkühlung erlaubt wird, deren Abkühlzeit durch
das Ofenverhalten bestimmt ist oder auch schneller, z. B. durch
Entnahme erfolgen kann.
Bevorzugt wird zunächst das Einlaufverhalten verbessert, indem
der Abgasrückführventilteller sitzseitig mit der Silikat-
Beschichtung versehen wird. Weiter ist es bevorzugt, wenn das
Dauerbetriebsverhalten verbessert wird, indem der Abgasrück
führventilstößel auf einer den Ventilsitz nicht kontaktieren
den Fläche mit einer Silikat-Beschichtung versehen wird. Be
schichtungen auf Ventilstößel und -körper sind klar möglich
und vorteilhaft.
Schutz wird auch beansprucht für eine Abgasrückführventi
lanordnung insbesondere für Dieselmotoren, insbesondere für
KFZ-Dieselmotoren mit einem Abgasrückführventilteller und ei
nem Abgasrückführventilsitz, dadurch gekennzeichnet, daß auf
zumindest einem von Abgasrückführventilteller und Abgasrück
führventilsitz zumindest eine Fläche mit einer Silikat-
Beschichtung versehen ist. Besonders vorteilhaft ist die An
ordnung für moderne Dieselmotoren mit Abgastemperaturen im Ab
gasrückführventilbereich von um oder über 450°C.
Zumindest der Ventilteller, vorzugsweise aber der ganze Ven
tilstößel, kann aus einer Leichtmetallegierung hergestellt
sein und zwar insbesondere aus einer Aluminiumlegierung, ins
besondere einer Aluminiumknetlegierung und/oder einer Alumini
umgußlegierung, vorzugsweise einer Si-haltigen Al-Legierung.
Der Ventilsitz kann bevorzugt aus Edelstahl hergestellt sein.
Die Erfindung wird im folgenden nur beispielhaft anhand der
Zeichnung erläutert. In dieser zeigt:
Fig. 1 einen Teil eines Abgasrückführsystems gemäß der vor
liegenden Erfindung.
Nach Fig. 1 umfaßt ein allgemein mit 1 bezeichnetes Abgasrück
führsystem 1 für einen Dieselmotor ein Abgasrückführventil 2
umfassend einen Abgasrückführventilstößel 3, einen Abgasrück
führventilkörper 4 und einen Stelltrieb 5, sowie eine Steuer
anordnung für den Stelltrieb mit einer im Abgasweg 6 angeord
neten Gassensoranordnung (nicht gezeigt).
Der Abgasrückführventilstößel 3 ist einstückig aus einer Alu
miniumdruckgußlegierung gebildet und weist einen Ventilteller
3a und einen zum Stelltrieb führenden Stift 3b auf, um dort
von einem elektromagnetischen Antrieb in per se bekannter Wei
se angetrieben zu werden.
Der Ventilteller ist abgeschrägt und liegt mit seinen Flanken
auf einem Ventilsitz 4a des aus Edelstahl hergestellten Abgas
rückführventilkörpers 4 auf.
Der Abgasrückführventilstößel 3 ist so dimensioniert, daß er
durch Erregen des Elektromagneten des Stelltriebes eine vorge
gebene Strecke vom Ventilsitz 4a des Abgasrückführventilkörper
4 weit entfernt wird und dann einen vorgegebenen Rückführungs
querschnitt für die Abgasrückführung freigibt. Eine Rückstell
feder (nicht gezeigt) führt bei Beendigung der Erregung den
Abgasrückführventilstößel 3 in seine Ruhestellung auf dem Ven
tilsitz 4a des Abgasrückführventilkörper 4 zurück.
Erfindungsgemäß ist nun der Abgasrückführventilstößel 3 mit
einer Silikatbeschichtung versehen, vorliegend einer Natrium-
Wasserglasbeschichtung.
Die Beschichtung wird vorgesehen wie folgt:
Zunächst wird eine Natrium-Wasserglaslösung hergestellt, die eine leicht Öl- und/oder likörartige Viskosität aufweist. Dann werden die Ventilstößel 3 in die Natrium-Wasserglaslösung ge taucht, entnommen und für eine Stunde bei Raumtemperatur ge trocknet.
Zunächst wird eine Natrium-Wasserglaslösung hergestellt, die eine leicht Öl- und/oder likörartige Viskosität aufweist. Dann werden die Ventilstößel 3 in die Natrium-Wasserglaslösung ge taucht, entnommen und für eine Stunde bei Raumtemperatur ge trocknet.
Die getrockneten Ventilstößel 3 werden über 10 Stunden in ei
nem Ofen auf 500°C in Umgebungsatmosphäre erwärmt, auf dieser
Temperatur für 30 min gehalten, wodurch das getrocknete Was
serglas einbrennt und sich die gewünschte glasartige Beschich
tung, hier in Form von Silikatglas, als Beschichtung ergibt,
und dann entsprechend der Ofenabkühlung heruntergekühlt. Der
Stößel weist nun eine etwa 10 bis 20 µm dicke Schicht aus Sili
katglas auf.
Nach dem Einbau des Ventilstößels wird der Motor in Betrieb
genommen. Der Stößel wird im Abgasstrom auf Temperaturen von
um 450°C erwärmt.
Es treten auch in der Einlaufphase, bei den ersten einigen
tausend Ventilbetätigungen, keine Aussetzer auf, sondern der
Stößel 3 löst sich bei Elektromagnet-Erregung unmittelbar vom
Ventilsitz 4a. Die Ablagerung von Ruß, Kondensaten und/oder
anderen Stoffen ist gegenüber herkömmlichen Stößeln ganzflä
chig, vor allem aber am Ventilsitz und an den im Strömungs
schatten liegenden Stellen wesentlich verringert, was einer
seits eine Erhöhung des dynamisch zu bewegenden Ventilgewichts
niedrig hält und andererseits eine zeitliche Konstanz des
Rückführungsquerschnitts gewährleistet.
Claims (17)
1. Verfahren zur Verbesserung des Laufverhaltens von Abgas
rückführsystemen mit einem Abgasrückführventil umfassend
einen Abgasrückführventilstößel und einen Abgasrückführ
ventilsitz, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer
von Abgasrückführventilstößel, insbesondere dessen Abgas
rückführventilteller, und/oder Abgasrückführventilsitz zu
mindest teilweise mit einer Silikat-Beschichtung versehen
wird.
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Alkalisilikatglas aufgebracht
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Silikatbeschichtung eine Beschich
tung aus Wasserglas aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine dünnflüssige Wasserglaslösung auf
den zumindest einen von Abgasrückführventilteller und Ab
gasrückführventilsitz aufgetragen wird, insbesondere durch
Aufspritzen oder Eintauchen.
5. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die aufgebrachte Lösung zunächst bei
Temperaturen unterhalb 70°, insbesondere bei Raumtempera
tur zumindest partiell angetrocknet wird.
6. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zumindest partielle Antrocknung über
mindestens eine Stunde vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das behandelte Ventilteil auf eine
Temperatur von zumindest 400°C, bevorzugt mindestens 450°C
erwärmt wird, um die Lösung einzubrennen.
8. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß das behandelte Ventilteil allmählich auf
eine Temperatur von 500°C erwärmt wird.
9. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung in Normalatmo
sphäre durchgeführt wird.
10. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Einlaufverhalten verbessert wird,
indem der Abgasrückführventilteller sitzseitig mit der Si
likat-Beschichtung versehen wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dauerbetriebsverhalten verbessert
wird, indem der Abgasrückführventilstößel auf einer den
Ventilsitz nicht kontaktierenden Fläche mit einer Silikat-
Beschichtung versehen wird.
12. Abgasrückführventilanordnung insbesondere für Dieselmoto
ren, insbesondere für KFZ-Dieselmotoren mit einem Abgas
rückführventilteller und einem Abgasrückführventilsitz,
dadurch gekennzeichnet, daß auf zumindest einem von Abgas
rückführventilteller und Abgasrückführventilsitz zumindest
eine Fläche mit einer Silikat-Beschichtung versehen ist.
13. Abgasrückführventilanordnung nach dem vorhergehenden An
spruch, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Abgasrückführ
ventil eine Alkali-Silikatglas-Beschichtung vorgesehen
ist.
14. Abgasrückführventilanordnung nach einem der vorhergehenden
Vorrichtungsansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilteller aus einer Leichtmetallegierung hergestellt
ist.
15. Abgasrückführventilanordnung nach einem der vorhergehenden
Vorrichtungsansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilteller aus einer Aluminiumlegierung, insbesondere
einer Aluminiumknetlegierung und/oder einer Aluminiumguß
legierung hergestellt ist.
16. Abgasrückführventilanordnung nach einem der vorhergehenden
Vorrichtungsansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilsitz aus Edelstahl hergestellt ist.
17. Abgasrückführventilanordnung nach einem der vorhergehenden
Vorrichtungsansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Beschichtung einer Dicke von zwischen 10 und 20 µm zumin
dest partiell vorgesehen wird.
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