DE10042068A1 - Energiesparende Beeinflussung der Bewegung mechanischer Schwungmassenantriebe mittels scheiben- oder ringförmigen Elektromaschinen - Google Patents
Energiesparende Beeinflussung der Bewegung mechanischer Schwungmassenantriebe mittels scheiben- oder ringförmigen ElektromaschinenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtungen zur Beeinflussung von Drehbewegungen starrer Körper, bevorzugt von starren Körpern, die freie Achsen besitzen und um eine solche freie Achse rotieren. Technisch relevante Beispiele sind als Zylinder, Scheiben oder Räder ausgeführte Schwungmassen, in deren Drehbewegung Energie für mechanische Antriebe gespeichert wird. DOLLAR A Bei Schwungmassenantrieben werden die Drehbewegungen der Schwungmassen meist in lineare Bewegungen umgewandelt, mit denen bestimmte Operationen durchgeführt werden. Wichtige technische Beipsiele hierfür sind etwa Exzenterantriebe oder unterschiedliche Ausführungen von Kurbelantrieben. DOLLAR A Durch die mechanische Umwandlung sind die Drehbewegungen der Schwungmassen und die dadurch bewirkten linearen Bewegungen zwangsweise miteinander verkoppelt. Eine Änderung der Linearbewegung setzt deshalb eine entsprechende Beeinflussung der Drehbewegung der Schwungmasse voraus. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Beeinflussung der Drehbewegung eines Schwungmassenantriebs durch die Einwirkung elektromagnetisch erregter Drehmomentimpulse bewirkt. Diese Drehmomentimpulse bewirken in Drehrichtung eine Beschleunigung, entgegen der Drehrichtung eine Abbremsung der Drehbewegung. Die Drehmomentimpulse sollen erfindungsgemäß mit Hilfe einer scheiben- oder ringförmigen Elektromaschine mit Stator und Rotor erzeugt werden, die über eine geeignete Leistungselektronik mit sehr kurzen Reaktionszeiten angesteuert wird. Ein ...
Description
Zur Leistungssteigerung von maschinengebundenen Prozessen, z. B. zur Kürzung von
Zykluszeiten oder Optimierung verfahrenstechnischer Parameter, wird eine höhere Dynamik
sowie eine prozessoptimierende Steuerung oder Regelung der Antriebe gefordert. Ein nicht
zu unterschätzendes Problem bei der Beeinflussung von Maschinenbewegungen bleibt
dabei der erforderliche Energiebedarf, der insbesondere bei großen aufzubringenden Mo
menten in Abhängigkeit von dem gewählten Antriebssystem zu großen Energieverlusten
führen kann. Daneben werden an moderne Maschinen auch immer höhere Anforderungen
hinsichtlich der Flexibilität gestellt. Da die Bedienung unterschiedlicher Kundenwünsche
häufig kleinere Losgrößen zur Folge hat, tritt bei Produktwechsel ein Umstell- bzw. Umrüst
aufwand auf, der die Verfügbarkeit der Anlagen verschlechtert.
Für den Maschinenhersteller können diese unterschiedlichen Forderungen zu Zielkonflikten
führen. Mechanische Antriebe haben Nachteile hinsichtlich der Umrüstbarkeit, da meist me
chanische Komponenten ausgetauscht, verstellt und wieder "eingefahren" werden müssen.
Demgegenüber sind elektronische Antriebe zwar flexibel an unterschiedliche Bewegungs
abläufe anpassbar, diese Antriebe sind jedoch bei hoher Dynamik meist in den realisierba
ren Drehmomenten und Leistungen begrenzt. Die Aspekte des geringen Energiebedarfs
sprechen gegen Lösungen, die mit hohen energetischen Verlusten behaftet sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Bewegungsbeeinflussung von mechanischen An
triebssystemen, die aus mechanischen Energiespeichern in Form von rotierenden
Schwungmassen gespeist werden. Diese mechanischen Antriebssysteme geben Energie
ab, indem die Drehzahl der Schwungmasse abnimmt, wobei der entnommene Energiebe
trag durch das dynamische Trägheitsmoment der Schwungmasse und den Drehzahlabfall
gedeckt wird.
In einem mechanischen Antriebssystem mit einem Schwungmassenspeicher, z. B. Kurbel
antriebe oder Exzenterantriebe, sind die Rotationsbewegungen der Schwungmasse und die
Linearbewegung des angetriebenen Funktionsbauteils miteinander verkoppelt. Werden
unter verfahrenstechnischen Gesichtspunkten ungleichförmige Linearbewegungen gefor
dert, so sind diese nur über eine Beeinflussung der Drehbewegung möglich.
Mechanische Energiespeicher in Form von Schwungmassen sind günstig mit großem Träg
heitsmoment ausgestattet, das um eine freie Achse rotiert. Eine Beeinflussung der Rotation
erfordert deshalb hinreichend große Drehmomente. Bei kurzzeitigen Bewegungsänderun
gen sind dementsprechend hinreichend große Drehmomentenimpulse gefordert. Das Er
zeugen von Drehmomentimpulsen hinreichender Größe und dem Verlauf, gekennzeichnet
durch Anstieg und Dauer, kann dann vor große technische Probleme stellen, insbesondere
unter Berücksichtigung von vorgegebenen Einbaumaßen und Energieverbrauch.
Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch die Verwendung einer schei
ben- oder ringförmigen Elektromaschine mit Rotor und Stator, die als Motor oder Generator
wirken kann und folgende technischen Merkmale miteinander verbindet
- - günstige Einbaumaße durch die scheiben- oder ringförmige Geometrie, Ver hältnis Durchmesser/Breite, vorzugsweise größer 6
- - geringes Eigenträgheitsmoment mit hoher Drehmomentabgabe
- - kurze Reaktionszeiten durch eine Ansteuerung mit moderner Leistungselekt ronik.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand von in den Fig. 1 und 2
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen für Einrichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 Die Prinzipanordnung der scheiben- oder ringförmigen Elektromaschine mit Zwi
schenkreiskondensator
Fig. 2 Die Ausgestaltung des Rotors der Elektromaschine als Schwungmasse des me
chanischen Antriebs
Fig. 3 Die Realisierung der Schwungmasse durch ein Planetengetriebe zur Anpassung
der Drehmomentimpulse
Fig. 4 Die Integration der Elektromaschine in Außenläuferordnung in einem als
Schwungmasse wirkenden Planetengetriebe zur Realisierung einer raumspa
renden Anordnung mit Drehmomentanpassung
Gegenüber einer mechanischen oder hydraulischen Form der Energieerzeugung für die
Bewegungsbeeinflussung zeichnet sich ein elektromotorisches System (1) mit Zwischen
kreiskondensator (2) dadurch vorteilhaft aus, dass beim Abbremsen der Drehbewegung die
entzogene Energie generatorisch zwischengespeichert und für nachfolgende Beschleuni
gungen wieder genutzt werden kann. Dieses Prinzip ermöglicht erfindungsgemäß einen
sehr günstigen Energieverbrauch der Bewegungsbeeinflussung im Gesamtsystem (Fig. 1).
Zur Realisierung günstiger Einbaumaße kann nach Fig. 2 der Rotor der Elektromaschine
(3) unmittelbar selbst als Schwungmasse ausgestaltet werden, die in ein umschließendes
Statorgehäuse (4) integriert ist. Die exzentrisch angebrachte Antriebskurbel wird am Rotor
befestigt (5).
Bei vorgegebenen Größenverhältnissen und Einbaumaßen kann eine Fehlanpassung zwi
schen dem geforderten und dem realisierbaren Drehmomentimpulsen auftreten. Eine ver
besserte Anpassung kann durch eine mechanische Übersetzung in einem Getriebe erreicht
werden. Platzsparend kann das System erfindungsgemäß dabei so ausgestaltet werden,
wenn als Übersetzungsgetriebe ein Planetengetriebe (6) vorgesehen wird, das selbst die zu
beeinflussende Schwungmasse darstellt (Fig. 3). Das aufzubringende Drehmoment redu
ziert sich dadurch nach Maßgabe des Übersetzungsverhältnisses im Getriebe, indem die
Drehmomentenimpulse über die Sonnenradwelle (7) eingebracht werden.
Eine besonders platzsparende Lösung ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, dass die
ringförmige Elektromaschine in einer Außenläuferanordnung vollständig in das Bauvolumen
des Planetengetriebes als Schwungmasse integriert wird (Fig. 4). Das als Schwungmasse
ausgeführte Planetengetriebe kann dabei in unterschiedlicher Art angetrieben werden:
- 1. Über einen Riementrieb um das Hohlrad mit einem externen Elektromotor
- 2. Über die Hohlradwelle mit Hilfe einer scheiben- oder ringförmigen Elektroma schine
- 3. Über das Hohlrad selbst, indem das Hohlrad mit elektromagnetisch erregten bzw. erregbaren Segmenten bestückt wird und als Rotor eines scheibenför migen elektromotorischen Antriebs in ein entsprechendes Statorgehäuse in tegriert wird.
Die Alternative 3. bietet eine Lösung mit besonders günstigen Einbaumaßen, ggf. auch für
eine Nachrüstung an vorhandenen mechanischen Antrieben.
Claims (18)
1. Verfahren zur Beeinflussung der Drehbewegung starrer Körper.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energie der Dreh
bewegung des starren Körpers als mechanischer Energiespeicher für einen mecha
nischen Antrieb wirkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der starre Körper
als Schwungmasse eines antriebstechnischen Systems ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der starre Körper als
Scheibe oder Zylinder ausgebildet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das antriebstechnische
System als Kurbelantrieb oder Exzenterantrieb ausgebildet ist, mit dem die Drehbe
wegung der Schwungmasse in eine lineare Bewegung eines mechanischen Funkti
onsbauteils umgesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanische An
trieb eine mechanische Presse antreibt, indem die Linearbewegung einen Umform
stößel bewegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehbewegung der
Schwungmasse des antriebstechnischen Systems durch aufgeprägte Drehmomen
tenimpulse beeinflusst wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentenim
pulse durch einen elektromotorischen Antrieb auf die Drehachse aufgebracht wer
den.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der elektromotorische
Antrieb in Form einer scheiben- oder ringförmigen Elektromaschine vorzugsweise
mit einem Verhältnis Durchmesser/Breite größer als 6, bestehend aus Stator und
Rotor, ausgestaltet ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Abbremsen der
Bewegung freigesetzte Energie mit der Elektromaschine generatorisch in einem
Kondensator zwischengespeichert und für einen anschließenden Beschleunigungs
vorgang wieder genutzt wird.
11. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwungmasse selbst als Rotor einer scheiben- oder ringförmigen Elektromaschine
ausgestaltet ist.
12. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwungmasse des antriebstechnischen Systems durch ein Planetengetriebe reali
siert ist.
13. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehmomentimpulse zur Änderung der Bewegungsenergie auf die Sonnenradwelle
des Planetengetriebes wirken.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektro
maschine in Außenläufenanordnung auf die Sonnenradwelle vollständig in das Bau
volumen des Planetengetriebes integriert ist.
15. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die als
Planetengetriebe ausgeführte Schwungmasse des mechanischen Antriebs als Rotor
eines scheibenförmigen elektromotorischen Antriebs ausgestaltet ist, das von einem
Statorgehäuse umschlossen wird und durch elektromagnetische Erregung angetrie
ben wird.
16. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die als
Planetengetriebe ausgeführte Schwungmasse mit Hilfe eines externen elektromoto
rischen Antriebs und eines Riemenantriebs um den Umfang das Hohlrades ange
trieben wird.
17. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bewegungsenergie in die Schwungmasse mit einem scheibenförmigen Motor über
die Hohlradwelle elektromotorisch gebracht wird.
18. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
über scheibenförmige Motoren elektromotorisch angetriebenen Hohlwelle und Son
nenradwelle mit gleicher Winkelgeschwindigkeit eingeregelt werden, so dass das
Planetengetriebe im verblockten Zustand rotiert.
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