DE10038441A1 - "Flow Chart Programmierung für industrielle Steuerungen, insbesondere Bewegungssteuerungen" - Google Patents
"Flow Chart Programmierung für industrielle Steuerungen, insbesondere Bewegungssteuerungen"Info
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- DE10038441A1 DE10038441A1 DE2000138441 DE10038441A DE10038441A1 DE 10038441 A1 DE10038441 A1 DE 10038441A1 DE 2000138441 DE2000138441 DE 2000138441 DE 10038441 A DE10038441 A DE 10038441A DE 10038441 A1 DE10038441 A1 DE 10038441A1
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- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B19/00—Programme-control systems
- G05B19/02—Programme-control systems electric
- G05B19/04—Programme control other than numerical control, i.e. in sequence controllers or logic controllers
- G05B19/05—Programmable logic controllers, e.g. simulating logic interconnections of signals according to ladder diagrams or function charts
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Abstract
Durch die Erfindung wird ein Verfahren und eine Einrichtung für die grafische Programmierung von industriellen Steuerungen, insbesondere Bewegungssteuerungen, aufgezeigt. Ein Anwender wird dabei sowohl hinsichtlich SPS-Funktionalität als auch bezüglich Motion-Funktionalität unterstützt. Aus grafischen Flow Charts (MCC) wird dabei eine textuelle Sprache (ST) erzeugt, die in einen prozessorunabhängigen Zwischencode kompiliert wird. Erst dieser wird auf die Steuerung geladen und in ablauffähigen Code umgesetzt.
Description
Die Erfindung bezieht sich zum einen auf ein Verfahren für
die Programmierung von industriellen Steuerungen, insbesonde
re Bewegungssteuerungen, wobei der Anwender mit einem graphi
schen Editor Kontrollstrukturen und Funktionsblöcke zu einem
auf einer Anzeigeeinrichtung visualisierbaren Flow Chart ver
knüpft.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Einrichtung für
die Programmierung von industriellen Steuerungen, insbesonde
re Bewegungssteuerungen, wobei vom Anwender mit einem graphi
schen Editor Kontrollstrukturen und Funktionsblöcke zu einem
auf einer Anzeigeeinrichtung visualisierbaren Flow Chart
verknüpfbar sind.
Im industriellen Umfeld ist es bekannt, sowohl für die Steue
rung eines technischen Prozesses als auch für die Steuerung
der Bewegung einer Verarbeitungs- bzw. Produktionsmaschine
graphische Eingabehilfsmittel sowie einen Bildschirm zur Vi
sualisierung zu verwenden (Hans D. Kief: "NC/CNC Handbuch",
2000, Hansa Verlag, Seite 254, Bild 7 bzw. Seite 327,
Bild 6). Grundelemente grafischer Struktur-, Fluss- und Ab
laufpläne sind in der Norm DIN 66 001 aufgeführt.
In "Visuelle Sprachen - ein unaufhaltsamer Trend in der In
dustrie" (Josef Hübl, SPS/IPC/Drives - Tagungsband, Seite 88
-95, 23.-25. November 1999, Nürnberg, Verlag Hüthig GmbH,
Heidelberg) ist außerdem angegeben, dass Kontrollfluss- bzw.
Datenflussdiagramme für die Steuerung von Automatisierungs
aufgaben mit Hilfe graphischer Editoren erstellt werden.
Die heutzutage existierenden graphischen Eingabehilfsmittel
und graphischen Editoren für die Programmierung von industriellen
Steuerungen unterstützen aber dediziert die Program
mierung der Steuerung eines technischen Prozesses (SPS-
Funktionalität) oder die Programmierung der Steuerung der Be
wegung einer Verarbeitungs- bzw. Produktionsmaschine. Die
Programmerstellung für beide Anwendungsgebiete wird von exis
tierenden Flow Chart-Editoren jeweils nicht adäquat unter
stützt.
Ein weiterer Nachteil der heutzutage bei der Programmierung
industrieller Automatisierungsaufgaben eingesetzten Flow
Chart-Editoren ist, dass die mit ihnen erzeugten Diagramme
direkt in ablauffähigen Prozessorcode umgesetzt werden oder
dass aus den Diagrammen ASCII-Code erzeugt wird, der dann im
jeweiligen Zielsystem laufzeitintensiv interpretiert werden
muss. Neben der dadurch resultierenden Unflexibilität bezüg
lich der Portierung und Übertragung der Programme auf andere
Anlagen oder Maschinen bedeutet dieser Mechanismus als weite
ren Nachteil für den Anwender nur eingeschränkte Debugging-
Möglichkeiten.
Außerdem liegen zusätzliche Nachteile existierender Flow
Chart-Editoren im meist starren und unflexiblen Sprachvorrat
an für den Anwender verwendbaren Icons und in der fest vorge
gebenen sequentiellen Abarbeitungsreihenfolge der Icons bzw.
der entsprechenden Funktionsblöcke. Auch bieten existierende
Flow Chart-Editoren häufig nur wenig Möglichkeiten zur Formu
lierung von Synchronisationsmechanismen, die aber insbesonde
re für die Programmierung von Applikationen in der indus
triellen Automatisierung sehr oft benötigt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
gemäß Oberbegriff von Anspruch 1 und/oder eine Einrichtung
gemäß Oberbegriff von Anspruch 17 zu schaffen, wobei einem
Anwender sowohl für die Programmierung der Steuerung von
technischen Prozessen (SPS-Funktionalität) als auch für die
Programmierung von Bewegungssteuerungen (Motion-Funktiona
lität) Unterstützung gegeben wird. Dem Anwender soll dabei
größtmöglichste Flexibilität bei der Programmierung angeboten
werden, insbesondere soll er dabei durch adaptive Mechanismen
unterstützt werden.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe für ein Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass folgende Schritte
aufeinander folgend durchgeführt werden:
- a) aus dem Flow Chart wird eine textuelle Sprache erzeugt,
- b) die textuelle Sprache wird in einen prozessorunabhängigen Zwischencode kompiliert,
- c) der prozessorunabhängige Zwischencode wird auf die Steue rung geladen,
- d) der prozessorunabhängige Zwischencode wird in ablauffähi gen Prozessorcode umgesetzt,
wobei dem Anwender im Flow Chart-Editor, in Abhängigkeit von
der zugrundeliegenden Maschinen- bzw. Hardwarekonfiguration
adäquate Sprachmechanismen zur Verfügung gestellt werden.
Dadurch, dass aus den Flow Chart-Diagrammen in einem Zwi
schenschritt eine textuelle Sprache erzeugt wird, hat der An
wender die Möglichkeit, bereits auf dieser Ebene der textuel
len Sprache Plausibilitätsüberprüfungen durchzuführen. Er
kann aber auch weitere Sprachelemente, die in der textuellen
Sprache vorliegen, zu seiner Anwendung hinzubinden. Dadurch,
dass die textuelle Sprache in einem weiteren Zwischenschritt
in einen prozessorunabhängigen Zwischencode kompiliert wird,
bleibt die angesprochene Flexibilität für den Anwender wei
terhin erhalten. Auch auf dieser Zwischencodeebene kann der
Anwender Plausibilitätschecks bzw. ein Debugging durchführen.
Der letztendlich in der Steuerung ablaufende Prozessorcode
wird aus dem prozessorunabhängigen Zwischencode generiert,
dadurch wird das Target der Anwendung erst zu einem sehr späten
Zeitpunkt festgelegt. Durch die Zwischenschritte bei der
Codegenerierung können außerdem sehr leicht unterschiedliche
Ziel-Hartwaren bedient werden.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin,
dass aus der zugrunde liegenden Maschinenkonfigurierung bzw.
Maschinenprojektierung aktuelle und adäquate Sprachmechanis
men abgeleitet werden, die im Flow Chart-Editor, in Form von
Icons, dem Anwender zur Verfügung gestellt werden. Dadurch
wird einem Anwender eine Programmierumgebung zur Verfügung
gestellt, die auf die zugrunde liegende Hardware abgestimmt
ist und somit optimal den vorliegenden Anforderungen und
Randbedingungen genügt. Der Sprachvorrat des Flow Chart-
Editors adaptiert sich somit selbständig an die vorhandenen
HW-Gegebenheiten (z. B. die zugrunde liegende Maschinenkonfi
guration).
Eine erste vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass aus anwenderdefinierten Unterprogrammen der tex
tuellen Sprache automatisch entsprechende graphische Elemente
in der Flow Chart-Notation generiert werden, welche die Funk
tionsschnittstelle der entsprechenden Unterprogramme enthal
ten. Dadurch ist es möglich, dass aus schon vorhandenen Un
terprogrammen der textuellen Sprache oder aus zusätzlichen
Unterprogrammen, die in die textuelle Sprache eventuell vom
Maschinenbauer eingebracht wurden, automatisch Icons und die
dazugehörigen Masken vom System generiert werden und dem An
wender im Flow Chart-Editor zur Verfügung gestellt werden.
Die Funktionsschnittstelle und die Übergabeparameter der Un
terprogramme der textuellen Sprache werden dabei automatisch
für die Flow Chart Icons generiert. Durch diesen Mechanismus
lassen sich leicht von OEM-Kunden (Original Equipment Manu
facturer) schon in textueller Sprache vorliegende Unterpro
gramme in den Flow Chart-Editor übernehmen. Damit wird dem
Endanwender für seine Flow Chart-Programmierung ein angepass
ter und erweiterter Sprachvorrat an Icons zur Verfügung ge
stellt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die automatisch generierten grafischen Elemente
vom Anwender als Sprachelemente des Flow Charts verwendet
werden. Dadurch, dass der Anwender die automatisch generier
ten Icons als normale Sprachelemente des Flow Chart-Editors
verwenden kann, wird der ihm zur Verfügung stehende Sprach
vorrat an Flow Chart-Elementen, d. h. an Icons, erweitert. So
mit wird die Flexibilität und Ausdrucksmöglichkeit bezüglich
der Programmierung von Applikationen für den Anwender erhöht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass als textuelle Sprache Structured Text nach
IEC 6-1131 verwendet wird. Dadurch, dass mit IEC 6-1131 eine
genormte Sprache auf der Ebene der textuellen Sprache verwen
det wird, ist der Austausch bzw. die Kopplung mit anderen
Programmiersystemen sehr leicht möglich. Außerdem wird durch
die Verwendung von IEC 6-1131 als Zwischensprache die Portie
rung auf unterschiedliche Zielsysteme sehr erleichtert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass ein Anwender zum Formulieren von Bedingungen be
liebig zwischen den Darstellungsformen textuelle Sprache,
Kontaktplan (KOP) und/oder Funktionsplan (FUP) wechseln kann.
Dadurch, dass auf der Structured Text-Ebene IEC 6-1131 als
textuelle Sprache verwendet wird, können auch andere Darstel
lungsformen von IEC 6-1131 neben der textuellen Sprache, näm
lich Kontaktpläne und/oder Funktionspläne, verwendet werden.
Ein Anwender hat somit die Flexibilität, innerhalb dieser
Sprachen der SPS-Welt, nämlich Structured Text, Kontaktplan
(KOP) oder Funktionsplan (FUP), beliebig zu wechseln. Diese
Flexibilität ist insbesondere für die Formulierung von Bedin
gungen ein großer Vorteil für den Anwender, denn er kann sich
die Darstellungs- bzw. Beschreibungsform wählen, in der er
die meiste Erfahrung hat, oder die dem zugrunde liegenden
Problem angemessen ist. Üblicherweise verwendet ein Anwender
für die Darstellung von binären Verknüpfungen Kontaktpläne
(KOP) und/oder Funktionspläne (FUP) und für die Formulierung
von arithmetischen Berechnungen Structured Text.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation als Sprachelemente
mindestens eine Schleife und/oder mindestens eine Parallel
verzweigung vorhanden sind. In den heutzutage gängigen. Flow
Chart-Editoren werden Schleifen und oft auch Verzweigungen
mit Hilfe von Sprungmarken dargestellt. Durch die Verwendung
von Sprüngen (Goto-Problematik!) und die dazugehörigen. Ziel
marken wird die Programmgestaltung aber sehr unübersichtlich
und schwer nachvollziehbar. Dadurch, dass dem Anwender als
eigene Sprachelemente Schleifen und Parallelverzweigung zur
Verfügung stehen, wird die Programmerstellung und auch die
Lesbarkeit der Programme erheblich vereinfacht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass innerhalb der jeweiligen Parallelverzweigung die
einzelnen Befehle im selben Interpolatortakt gestartet wer
den. Dadurch, dass alle Zweige des Sprachkonstrukts Parallel
verzweigung im selben Interpolatortakt bedient werden, ist
eine quasi parallele Abarbeitung der in den einzelnen Zweigen
des Parallelverzweigungs-Konstrukts enthaltenen Befehle mög
lich. Neben der sequentiellen wird somit auch die parallele
Abarbeitung von Befehlen ermöglicht und durch adäquate
Sprachmechanismen in der Programmierumgebung für den Anwender
unterstützt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation die Funktionsblöcke
durch Maskeneingabe parametriert werden. Dadurch wird für den
Anwender die Eingabe von Parametern in einer übersichtlichen
und leicht verständlichen Form ermöglicht. Für jeden Typ von
Funktionsblock existieren Standardmasken, die einem Anwender
nur die für den aktuellen Typ möglichen Parametereingaben er
lauben. Die Gefahr von fehlerhaften Eingaben wird durch diese
Kontextsensitivität reduziert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation Funktionsblöcke zu Mo
dulen zusammengefasst werden, die wiederum als Funktionsblö
cke erscheinen. Dadurch wird die Übersichtlichkeit des Pro
grammablaufs im Flow Chart für den Anwender erhöht. Ein An
wender kann nämlich logisch zusammengehörende Funktionsblöcke
zu einem Modul zusammenfassen und kapseln, wobei dieses Modul
wiederum als Funktionsblock im Flow Chart-Editor, d. h. als
Icon, erscheint. Durch diesen Mechanismus der Zusammenfassung
und Kapselung wird aber nicht nur die Übersichtlichkeit im
Ablauf erhöht, auch der Programmablauf lässt sich dadurch
strukturieren.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation ineinander geschach
telte Module möglich sind. Das heißt, ein Modul kann wiederum
als Element ein oder mehrere Module enthalten. Module können
sozusagen wiederum als Unterprogramme in anderen Modulen ver
wendet werden, dadurch wird die Übersichtlichkeit und die
Struktur des Programmablaufs im Flow Chart erhöht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation dem Anwender in den
Funktionsblöcken für die Variablenzuweisung jeweils mehrere
Zuweisungen möglich sind. Dadurch, dass der Anwender in einem
Funktionsblock, d. h. in einem Icon, mehrere Variablenzuwei
sungen nacheinander eingeben kann und nicht für jede Vari
ablenzuweisung einen neuen Funktionsblock benötigt, wird zum
einen die Übersichtlichkeit erhöht, zum anderen wird aber
auch das Programmierprinzip der hohen Kohäsion unterstützt,
da der Anwender seine Variablenzuweisungen, die sinnvoller
weise zu diesem Funktionsblock gehören, auch in diesem einen
Funktionsblock gebündelt vornehmen kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation die Funktionsblöcke,
die Funktionen repräsentieren, die eine Zeitdauer beanspruchen,
Weiterschaltbedingungen enthalten. Funktionen, die eine
Zeitdauer beanspruchen, sind z. B. Referenzpunktfahren, Be
schleunigen oder Achspositionieren. Solche Funktionen bzw.
ihr Zusammenwirken können Anwender mit Hilfe der Weiter
schaltbedingungen synchronisieren. Einem Anwender steht somit
mit Hilfe der Weiterschaltbedingungen ein Synchronisationsme
chanismus zur Verfügung, der es ihm erlaubt, komplexe Bewe
gungen und Zusammenhänge mehrerer Achsen zu synchronisieren.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die grafischen Elemente des Flow Charts automa
tisch positioniert werden. Wenn ein Anwender ein neues Icon
im Flow Chart-Editor darstellen will, wird es automatisch an
der Stelle positioniert, die als nächstes dem logischen Pro
grammablauf entspricht. Dadurch, dass ein Anwender die gene
rierten Icons nicht selbst positionieren muss, wird seine Ar
beitseffizienz gesteigert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die Icons des Flow Charts automatisch miteinander
verbunden werden. Auch hierin liegt eine Steigerung der Ar
beitseffizienz des Anwenders, da er die Icons nicht nachträg
lich per Hand miteinander verbinden muss.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass das Flow Chart in der Anzeige verkleinert oder
Vergrößert dargestellt werden kann. Durch diese Zoom-
Funktionalität wird für den Anwender die Übersichtlichkeit
der Diagramme erhöht und außerdem kann er bestimmte Programm
abläufe, die ihn momentan interessieren, durch Vergrößerung
graphisch hervorheben.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass durch Markierungen in der textuellen Sprache eine
Rückübersetzung in Flow Chart-Notation möglich ist. Durch die
Verwendung von syntaktischen und geometrischen Informationen,
die in Form von Markierungen erfolgen, ist es möglich, aus
der textuellen Sprache in die Flow Chart-Notation eine Rück
übersetzung vorzunehmen. Diese Rückübersetzungsmöglichkeit
hat für den Anwender den Vorteil, dass Änderungen, die auf
der Ebene der textuellen Sprache eingegeben werden, unmittel
bar im Flow Chart-Editor in der Flow Chart-Notation nachgezo
gen werden können und somit für den Anwender in den Flow
Chart-Diagrammen sichtbar sind. Solche rückübersetzten. Pro
gramme kann der Anwender dann auf der Graphikebene mit Hilfe
des Flow Chart-Editors weiterbearbeiten und daraus im weite
ren Vorgehen Steuerungscode erzeugen.
Gemäß der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe für eine
Einrichtung der eingangs genannten Art durch die folgenden
aufeinander folgenden Elemente gelöst:
- a) aus dem Flow Chart ist eine textuelle Sprache erzeugbar,
- b) die textuelle Sprache ist in einen prozessorunabhängigen Zwischencode kompilierbar,
- c) der prozessorunabhängige Zwischencode ist in einen Spei cherbereich der Steuerung ladbar,
- d) der geladene prozessorunabhängige Zwischencode ist durch den Prozessor in einen ablauffähigen Prozessorcode um setzbar,
wobei, dem Anwender auf einem zugehörigen Display im Flow
Chart-Editor, in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Ma
schinen- bzw. Hardwarekonfiguration adäquate Sprachmechanis
men zur Verfügung gestellt sind.
Dadurch, dass aus den Flow Chart-Diagrammen in einem Zwi
schenschritt eine textuelle Sprache erzeugbar ist, hat der
Anwender die Möglichkeit, bereits auf dieser Ebene der tex
tuellen Sprache Plausibilitätsüberprüfungen durchzuführen. Er
kann aber auch weitere Sprachelemente, die in der textuellen
Sprache vorliegen, zu seiner Anwendung hinzubinden. Dadurch,
dass die textuelle Sprache in einem weiteren Zwischenschritt
in einen prozessorunabhängigen Zwischencode kompilierbar ist,
bleibt die angesprochene Flexibilität für den Anwender wei
terhin erhalten. Auch auf dieser Zwischencodeebene kann der
Anwender Plausibilitätschecks bzw. ein Debugging durchführen.
Der letztendlich in der Steuerung ablaufende Prozessorcode
ist aus dem prozessorunabhängigen Zwischencode generierbar,
dadurch kann das Target der Anwendung erst zu einem sehr spä
ten Zeitpunkt festgelegt werden. Durch die Zwischenschritte
bei der Codegenerierung können außerdem sehr leicht unter
schiedliche Ziel-Hardwaren bedient werden.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin,
dass aus der zugrunde liegenden Maschinenkonfigurierung bzw.
Maschinenprojektierung aktuelle und adäquate Sprachmechanis
men abgeleitet werden, die im Flow Chart-Editor, in Farm von
Icons, dem Anwender zur Verfügung gestellt werden. Dadurch
wird einem Anwender eine Programmierumgebung zur Verfügung
gestellt, die auf die zugrunde liegende Hardware abgestimmt
ist und somit optimal den vorliegenden Anforderungen und
Randbedingungen genügt. Der Sprachvorrat des Flow Chart-
Editors adaptiert sich somit selbständig an die vorhandenen
HW-Gegebenheiten (z. B. die zugrunde liegende Maschinenkonfi
guration).
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass aus anwenderdefinierten Unterprogrammen der tex
tuellen Sprache automatisch entsprechende grafische Elemente
in der Flow Chart-Notation generierbar sind, welche die Funk
tionsschnittstelle der entsprechenden Unterprogramme enthal
ten. Dadurch ist es möglich, dass aus schon vorhandenen Un
terprogrammen der textuellen Sprache oder aus zusätzlichen
Unterprogrammen, die in die textuelle Sprache eventuell vom
Maschinenbauer eingebracht wurden, automatisch grafische Ele
mente (Icons) und die dazugehörigen Masken vom System gene
riert werden und dem Anwender im Flow Chart-Editor zur Verfügung
gestellt werden. Die Funktionsschnittstelle und die
Übergabeparameter der Unterprogramme der textuellen Sprache
werden dabei automatisch für die Flow Chart Icons generiert.
Durch diesen Mechanismus lassen sich leicht von OEM-Kunden
(Original Equipment Manufacturer) schon in textueller Sprache
vorliegende Unterprogramme in den Flow Chart-Editor überneh
men. Damit wird dem Endanwender für seine Flow Chart-Program
mierung ein angepasster und erweiterter Sprachvorrat an Icons
zur Verfügung gestellt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die automatisch generierten grafischen Elemente
vom Anwender als Sprachelemente des Flow Charts verwendbar
sind. Dadurch, dass der Anwender die automatisch generierten
Icons als normale Sprachelemente des Flow Chart-Editors ver
wenden kann, wird der ihm zur Verfügung stehende Sprachvorrat
an Flow Chart-Elementen, d. h. an Icons, erweitert. Somit wird
die Flexibilität und Ausdrucksmöglichkeit bezüglich der Pro
grammierung von Applikationen für den Anwender erhöht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass als textuelle Sprache IEC 6-1131 verwendbar ist.
Dadurch, dass mit IEC 6-1131 eine genormte Sprache auf der
Ebene der textuellen Sprache verwendbar ist, ist der Aus
tausch bzw. die Kopplung mit anderen Programmiersystemen sehr
leicht möglich. Außerdem wird durch die Verwendung von IEC 6-
1131 als Zwischensprache die Portierung auf unterschiedliche
Zielsysteme sehr erleichtert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass für einen Anwender zum Formulieren von Bedingun
gen ein beliebiger Wechsel zwischen den Darstellungsformen
textuelle Sprache, Kontaktplan und/oder Funktionsplan vorge
sehen ist. Dadurch, dass auf der Structured Text-Ebene
IEC 6-1131 als textuelle Sprache verwendbar ist, können auch
andere Darstellungsformen von IEC 6-1131 neben der textuellen
Sprache, nämlich Kontaktpläne und/oder Funktionspläne, verwendet
werden. Ein Anwender hat somit die Flexibilität, in
nerhalb dieser Sprachen der SPS-Welt, nämlich Structured
Text, Kontaktplan (KOP) oder Funktionsplan (FUP), beliebig zu
wechseln. Diese Flexibilität ist insbesondere für die Formu
lierung von Bedingungen ein großer Vorteil für den Anwender,
denn er kann sich die Darstellungs- bzw. Beschreibungsform
wählen, in der er die meiste Erfahrung hat, oder die dem
zugrunde liegenden Problem angemessen ist. Üblicherweise ver
wendet ein Anwender für die Darstellung von binären Verknüp
fungen Kontaktpläne (KOP) und/oder Funktionspläne (FUP) und
für die Formulierung von arithmetischen Berechnungen Structu
red Text.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation als Sprachelemente
mindestens eine Schleife und/oder mindestens eine Parallel
verzweigung vorhanden sind. In den heutzutage gängigen Flow
Chart-Editoren werden auf den Displays Schleifen und oft auch
Verzweigungen mit Hilfe von Sprungmarken dargestellt. Durch
die Verwendung von Sprüngen (Goto-Problematik!) und die dazu
gehörigen Zielmarken wird die Programmgestaltung aber sehr
unübersichtlich und schwer nachvollziehbar. Dadurch, dass dem
Anwender als eigene Sprachelemente Schleifen und Parallelver
zweigung zur Verfügung stehen, wird die Programmerstellung
und auch die Lesbarkeit der Programme erheblich vereinfacht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass innerhalb der jeweiligen Parallelverzweigung die
einzelnen Befehle im selben Interpolatortakt startbar sind.
Dadurch, dass alle Zweige des Sprachkonstrukts Parallelver
zweigung im selben Interpolatortakt bedient werden, ist eine
quasi parallele Abarbeitung der in den einzelnen Zweigen des
Parallelverzweigungs-Konstrukts enthaltenen Befehle möglich.
Neben der sequentiellen wird somit auch die parallele Abar
beitung von Befehlen ermöglicht und durch adäquate Sprachme
chanismen in der Programmierumgebung für den Anwender unter
stützt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation die Funktionsblöcke
durch Maskeneingabe parametriert sind. Dadurch wird für den
Anwender die Eingabe (durch Eingabehilfsmittel wie Maus, Tas
tatur) und die Darstellung (am Display) von Parametern in ei
ner übersichtlichen und leicht verständlichen Form ermög
licht. Für jeden Typ von Funktionsblock existieren Standard
masken, die einem Anwender nur die für den aktuellen Typ mög
lichen Parametereingaben erlauben. Die Gefahr von fehlerhaf
ten Eingaben wird durch diese Kontextsensitivität reduziert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation Funktionsblöcke zu Mo
dulen zusammengefasst sind, die wiederum einen Funktionsblock
bilden. Dadurch wird die Übersichtlichkeit des Programmab
laufs im Flow Chart für den Anwender erhöht. Ein Anwender
kann nämlich logisch zusammengehörende Funktionsblöcke zu ei
nem Modul zusammenfassen und kapseln, wobei dieses Modul wie
derum als Funktionsblock im Flow Chart-Editor, d. h. als Icon,
erscheint. Durch diesen Mechanismus der Zusammenfassung und
Kapselung wird aber nicht nur die Übersichtlichkeit (am Dis
play) im Ablauf erhöht, auch der Programmablauf lässt sich
dadurch strukturieren.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation ineinander geschach
telte Module vorgesehen sind. Das heißt, ein Modul kann wie
derum als Element ein oder mehrere Module enthalten. Module
können sozusagen wiederum als Unterprogramme in anderen Modu
len verwendet werden, dadurch wird die Übersichtlichkeit (am
Display) und die Struktur des Programmablaufs im Flow Chart
erhöht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation für den Anwender in
den Funktionsblöcken für die Variablenzuweisung jeweils meh
rere Zuweisungen vorgesehen sind. Dadurch, dass der Anwender
in einem Funktionsblock, d. h. in einem Icon, mehrere Vari
ablenzuweisungen nacheinander eingeben kann und nicht für je
de Variablenzuweisung einen neuen Funktionsblock benötigt,
wird zum einen die Übersichtlichkeit erhöht, zum anderen wird
aber auch das Programmierprinzip der hohen Kohäsion unter
stützt, da der Anwender seine Variablenzuweisungen, die sinn
vollerweise zu diesem Funktionsblock gehören, auch in diesem
einen Funktionsblock gebündelt vornehmen kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass in der Flow Chart-Notation für diejenigen Funkti
onsblöcke, die Funktionen repräsentieren, die eine Zeitdauer
beanspruchen, Weiterschaltbedingungen vorgesehen sind. Funk
tionen, die eine Zeitdauer beanspruchen, sind z. B. Referenz
punktfahren, Beschleunigen oder Achspositionieren. Solche
Funktionen bzw. ihr Zusammenwirken können Anwender mit Hilfe
der Weiterschaltbedingungen synchronisieren. Einem Anwender
steht somit mit Hilfe der Weiterschaltbedingungen ein Syn
chronisationsmechanismus zur Verfügung, der es ihm erlaubt,
komplexe Bewegungen und Zusammenhänge mehrerer Achsen zu syn
chronisieren.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die grafischen Elemente des Flow Charts automa
tisch positionierbar sind. Wenn ein Anwender ein neues Icon
im Flow Chart-Editor auf dem Display darstellen will, wird es
automatisch an der Stelle positioniert, die als nächstes dem
logischen Programmablauf entspricht. Dadurch, dass ein Anwen
der die generierten Icons nicht selbst positionieren muss,
wird seine Arbeitseffizienz gesteigert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass die grafischen Elemente des Flow Charts automa
tisch miteinander verbindbar sind. Auch hierin liegt eine
Steigerung der Arbeitseffizienz des Anwenders, da er die
Icons nicht nachträglich per Hand (d. h. mit Tastatur, Maus
oder anderen Eingabehilfsmitteln) miteinander verbinden muss.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass das Flow Chart (MCC) in der Anzeige verkleinert
oder vergrößert darstellbar ist. Durch diese Zoom-
Funktionalität wird für den Anwender die Übersichtlichkeit
der Diagramme am Display erhöht und außerdem kann er bestimm
te Programmabläufe, die ihn momentan interessieren, durch
Vergrößerung graphisch hervorheben.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, dass durch Markierungen in der textuellen Sprache eine
Rückübersetzung in Flow Chart-Notation (MCC) vorgesehen ist.
Durch die Verwendung von syntaktischen und geometrischen In
formationen, die in Form von Markierungen erfolgen, ist es
möglich, aus der textuellen Sprache in die Flow Chart-
Notation eine Rückübersetzung vorzunehmen. Diese Rücküberset
zungsmöglichkeit hat für den Anwender den Vorteil, dass Ände
rungen, die auf der Ebene der textuellen Sprache eingegeben
werden, unmittelbar im Flow Chart-Editor in der Flow Chart-
Notation nachgezogen werden können und somit für den Anwender
in den Flow Chart-Diagrammen auf dem Display sichtbar sind.
Solche rückübersetzten Programme kann der Anwender dann auf
der Graphikebene mit Hilfe des Flow Chart-Editors weiterbear
beiten und daraus im weiteren Vorgehen Steuerungscode für die
Steuerung erzeugen.
Die wesentlichen mit der Erfindung erzielten Vorteile beste
hen also insbesondere darin, dass ein Anwender in einer ein
heitlichen Programmierumgebung sowohl Bewegungssteuerungsauf
gaben (Motion Control) und Prozesssteuerungsaufgaben (SPS-
Aufgaben) in einer jeweils angemessenen Form programmieren
kann. Weiterhin ist von Vorteil, dass die Programmierumgebung
sich projektsensitiv verhält, d. h. dass dem Anwender in Ab
hängigkeit von der zugrunde liegenden Hardware bzw. Maschi
nenprojektierung zusätzliche dedizierte Sprachelemente zur
Verfügung gestellt werden.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Anwender sowohl
für die sequentielle als auch für die zyklische Programmie
rung der Steuerungsabläufe unterstützt wird. Dadurch, dass
eine geschachtelte Modulbildung von Funktionsblöcken zur Ver
fügung steht, hat der Anwender den Vorteil, die Übersicht
lichkeit und die Struktur seiner Programme zu erhöhen, da er
die Designkriterien, Lokalität und hohe Kohäsion sehr leicht
umsetzen kann.
Ein weiterer sehr großer Vorteil liegt darin, dass aus Unter
programmen, die in der textuellen Sprache vorliegen, für den
Flow Chart-Editor Icons generiert werden, die die Funktions
schnittstelle der entsprechenden Unterprogramme automatisch
enthalten. Wenn ein OEM-Kunde bereits Unterprogramme in der
textuellen Sprache erstellt hat, so können diese Unterpro
gramme automatisch durch entsprechende Icons den Sprachvorrat
des Flow Chart-Editors erweitern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 in einer Schemadarstellung ein Engineering-System,
das zugehörige Run-Time-System und den zu steuern
den technischen Prozess,
Fig. 2 zeigt in einem Übersichtsbild Elemente des Enginee
ring-Systems und der Steuerung sowie ihre Beziehun
gen untereinander,
Fig. 3 zeigt ebenfalls in Form eines Übersichtsbildes den
programmtechnischen Zusammenhang zwischen Elementen
des Engineering-Systems und des Run-Time-Systems,
Fig. 4 zeigt ein einfaches Diagramm in Flow Chart-
Notation,
Fig. 5 zeigt ein komplexes Diagramm in Flow Chart-Notation
mit den Kontrollstrukturen while und if,
Fig. 6 zeigt ebenfalls ein komplexes Diagramm in Flow
Chart-Notation mit dem Sprachkonstrukt Parallelver
zweigung (sync),
Fig. 7 zeigt eine Parametriermaske für den Befehl "positi
oniere Achse",
Fig. 8 zeigt eine Auswahl von Sprachelementen (so genann
ten Icons) des Flow Chart-Editors.
In der Darstellung gemäß Fig. 1 wird in Form eines Struktur
bildes gezeigt, dass die Steuerung eines technischen Prozes
ses TP über das Run-Time-System RTS einer industriellen Steu
erung erfolgt. Die Verbindung zwischen dem Run-Time-System
RTS der Steuerung und dem technischen Prozess TP geschieht
bidirektional über den Ein-/Ausgang EA. Die Programmierung
der Steuerung und damit das Festlegen des Verhaltens des Run-
Time-Systems RTS geschieht im Engineering-System Es. Das En
gineering-System Es enthält Werkzeuge für die Konfigurierung,
Projektierung und Programmierung für Maschinen bzw. für die
Steuerung technischer Prozesse. Die im Engineering-System er
stellten Programme werden über den Informationspfad I1 in das
Run-Time-System RTS der Steuerung übertragen. Bezüglich sei
ner Hardware-Ausstattung besteht ein Engineeringsystem ES üb
licherweise aus einem Computersystem mit Grafikbildschirm
(z. B. Display), Eingabehilfsmitteln (z. B. Tastatur und Maus),
Prozessor, Arbeits- und Sekundärspeicher, einer Einrichtung
für die Aufnahme computerlesbarer Medien (z. B. Disketten,
CDs) sowie Anschlusseinheiten für einen Datenaustausch mit
anderen Systemen (z. B. weiteren Computersystemen, Steuerungen
für technische Prozesse) oder Medien (z. B. Internet). Eine
Steuerung besteht üblicherweise aus Eingabe- und Ausgebeein
heiten, sowie aus Prozessor und Programmspeicher.
In der Darstellung gemäß Fig. 2 werden in Form eines Über
sichtsbildes Elemente des Engineering-Systems und der Steue
rung sowie ihr Zusammenspiel dargestellt. Dabei werden die
einzelnen Elemente in Form von Rechtecken dargestellt, die im
Engineering-System enthaltene Datenablage wird in Form des
üblicherweise verwendeten Datenspeichersymbols dargestellt.
Durch Pfeile (unidirektional oder bidirektional) wird der da
tenlogische bzw. der ablauflogische Zusammenhang zwischen den
Elementen dargestellt. Die obere Hälfte von Fig. 2 zeigt die
Elemente des Engineering-Systems, nämlich den MCC-Editor, den
ST-Compiler mit Programmiergebung, den Konfigurations-Server
KS und die Maschinenprojektierung sowie eine Datenablage. Die
Zugehörigkeit dieser Elemente zum Engineering-System wird
durch Umrandung dargestellt. Die Steuerung beinhaltet den
Codeumsetzer und die Programmverarbeitung. Auch die Elemente
der Steuerung, die sich im unteren Abschnitt von Fig. 2 befin
den, sind umrandet. Sowohl das Engineering-System als auch
die Steuerung können noch weitere Elemente beinhalten, sie
sind aber aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht darge
stellt.
Im MCC-Editor (MCC steht für Motion Control Chart) werden die
graphischen Programmabläufe erzeugt. Die Sprachelemente des
Editors, d. h. die Icons, können z. B. über eine Befehlsleiste
im Bildschirm, die mit Hilfe einer Maus bedient wird oder
denkbare andere Eingabehilfsmittel mit dem Editor erzeugt und
dargestellt werden. Ein Anwender kann mit Hilfe des MCC-
Editors Funktionsblöcke (Icons) und Kontrollstrukturen zu ei
nem Flow Chart verknüpfen, d. h. er kann den MCC-Editor als
graphisches Programmier-Tool für die Erstellung von Program
men für Bewegungssteuerungen und/oder Prozesssteuerungen ver
wenden. Aus dem Flow Chart wird ein textuelles Programm bzw.
eine textuelle Sprache (üblicherweise Structured Text nach
IEC 6-1131) erzeugt. Dieser Structure Text-Code (ST-Code)
wird vom Structured Text-Compiler (ST-Compiler, der Teil der
Programmierumgebung ist) in einen prozessorunabhängigen Zwi
schencode kompiliert. Dieser Zwischencode wird auf die Steuerung
geladen und dort vom Codeumsetzer in ablauffähigen Pro
zessorcode umgesetzt. Dieser wird von der Programmverarbei
tung innerhalb der Steuerung zum Ablauf gebracht. Durch die
unidirektionalen Pfeile im linken Abschnitt von Fig. 2 werden
die Schritte der Code- bzw. Programmumsetzung dargestellt.
Parallel zu den drei von oben nach unten verlaufenden unidi
rektionalen Pfeilen, die diese Umsetzung darstellen, verlau
fen jeweils zwischen den Elementen MCC-Editor, ST-Compiler,
Codeumsetzer und Programmverarbeitung drei bidirektionale
Pfeile, die Debug-Schnittstellen bzw. die Möglichkeit einer
Programmbeobachtung darstellen. Zwischen Programmverarbeitung
und Codeumsetzer existiert eine Debug-Schnittstelle auf Pro
zessorcode-, d. h. auf Objektcodeebene, eine weitere Debug-
Schnittstelle existiert zwischen dem Codeumsetzer und dem ST-
Compiler, diese Debug-Schnittstelle befindet sich auf Zwi
schencodeebene. Zwischen dem ST-Compiler und dem MCC-Editor
befindet sich eine weitere Debug- bzw. Programmbeobachtungs
schnittstelle auf Ebene von Structured Text (ST-Code).
In Fig. 2 sind als weitere Elemente des Engineering-Systems
die Maschinenprojektierung und ein Konfigurations-Server KS
dargestellt. In der Maschinenprojektierung wird mit Hilfe ge
eigneter Werkzeuge die Auslegung der Hardware bzw. der
zugrunde gelegten Maschine vollzogen. Das heißt, in der Ma
schinenprojektierung wird z. B. festgelegt, welche Achstypen
in welcher Anzahl physikalisch vorhanden sind. Diese Maschi
neninformationen werden über den Konfigurations-Server KS in
den MCC-Editor eingespeist. Die Übertragung dieser Informati
onen wird durch die unidirektionalen Pfeile 12 und 13 darge
stellt. Weiterhin beinhaltet der Konfigurations-Server KS
weitere relevante Konfigurationsinformationen für das System,
die z. B. auch für die Lizenzierung von zugehörigen Software
komponenten verwendet werden können.
Eine Datenablage DA, dargestellt durch das gängige Datenspei
chersymbol, beinhaltet drei Aspekte: Zum einen das vom MCC-
Editor für ein Flow Chart erzeugtes Objektmodell, als zweites
den dazugehörigen Structured Text und der dritte Inhalt der
Datenablage DA ist der aus dem Structured Text generierte
Zwischencode. Die Datenablage DA steht in bidirektionaler
Verbindung zum MCC-Editor und ST-Compiler, dargestellt durch
die bidirektionalen Informationspfeile 14 und 15.
Die Darstellung gemäß Fig. 3 zeigt als Übersichtsbild die vor
handenen Abstraktionsebenen aus Sicht des Programmcodes. Die
unterschiedlichen Programmcode-Ebenen sind als Rechtecke dar
gestellt. Die oberste Ebene ist die MCC-Ebene, in der die
Flow Chart-Programme erzeugt werden. Die nächstuntergeordnete
Codeebene ist die Structured Text-Ebene ST. In die ST-Ebene
gelangt man aus der MCC-Ebene durch eine entsprechende Code
generierung, dargestellt durch einen Pfeil vom MCC-Block zum
ST-Block. Unterhalb der Structured Text-Ebene ST liegt die
Zwischencode-Ebene. Durch einen Compiler wird aus dem Struc
tured Text-Programm ein prozessorunabhängiger Zwischencode
kompiliert, dargestellt durch den Pfeil vom ST-Block zum
Block mit dem Namen Zwischencode. Unterhalb der Zwischencode-
Ebene liegt die unterste Codeebene, nämlich die Objektcode-
Ebene, die den ablauffähigen Prozessorcode beinhaltet. Aus
dem Zwischencode wird über einen Umsetzer der Objektcode er
zeugt, ebenfalls dargestellt durch einen Pfeil vom Zwischen
codeblock zum Objektcodeblock. Von der Objektcode-Ebene gehen
rechtwinklig abgewinkelte Pfeile zurück zur Structured Text-
Codeebene ST und zur Flow Chart-Ebene MCC. Dadurch ist ange
deutet, dass auf diesen Ebenen Test- und Programmverfolgungs
aktivitäten stattfinden können, auf der Basis des Objektco
des. Durch den fetten Doppelpfeil zwischen der MCC- und der
ST-Ebene wird angedeutet, dass zwischen diesen beiden Ebenen
Aufrufe, Task-Steuerbefehle und Variablenaustauschfunktionen
möglich sind. Die gestrichelte Linie in Fig. 3 zeigt die Gren
ze zwischen dem Engineering System ES und dem Run-Time-System
RTS der Steuerung (S; Fig. 2) an. Die Grenze verläuft durch
die Zwischencode-Ebene, alles, was oberhalb der gestrichelten
Linie ist, gehört zum Engineering System Es, alles, was unterhalb
der gestrichelten Linie stattfindet, gehört zum Run-
Time-System RTS.
Weiterhin wird in Fig. 3 gezeigt, wie ein Programmierer oder
Anwender (am linken Bildrand dargestellt durch ein stilisier
tes Strichmännchen) im Engineering System ES Eingaben ein
bringen kann. Er kann zum einen auf der MCC-Ebene mit Hilfe
der graphischen Programmierung Flow Charts erzeugen, zum an
deren kann er auf der Structured Text-Ebene ST durch eine
textuelle Programmierung Programme erstellen. Beide Eingabe
möglichkeiten sind durch Pfeile vom Strichmännchen zum MCC-
Block bzw. zum ST-Block dargestellt.
Darstellung gemäß Fig. 4 zeigt einen einfachen Programmablauf
für die Programmierung von Achsbewegungen. Jedes Flow Chart
beginnt mit einem Startknoten und endet mit einem Endeknoten.
Diese Programmbegrenzungssymbole tragen die Bezeichnung
"Start" bzw. "Ende". Start- und Endesymbole werden jeweils
durch ein Rechteck dargestellt, dessen Stirnseiten durch zwei
Halbkreise ausgebildet sind. Die Programmbefehle werden durch
Rechtecke dargestellt, die einen Bezeichner und ein graphi
sches Symbol beinhalten, welches den hinterlagerten Befehl
repräsentiert.
Die Flow Chart-Symbole werden üblicherweise über eine Einga
beleiste mit Hilfe einer Maus im Flow Chart-Editor erzeugt,
wobei auch andere Eingabehilfsmittel wie z. B. ein Touch Pad
denkbar sind. Alternativ wäre auch eine Bedienung über Tasta
tur mit oder ohne Maus möglich.
Die Flow Chart-Symbole werden vom Flow Chart-Editor default
mäßig untereinander ausgerichtet und durch eine Linie mitein
ander verbunden.
Im Flow Chart nach Fig. 4 wird nach dem Start eine Gleichlauf
achse freigeschaltet, danach wird auf ein Synchronisierungs
signal gewartet und als nächster und letzter Befehl des Flow
Charts wird für eine Gleichlaufachse eine Kurvenscheibe ein
geschaltet. Die Befehlsequenz von Fig. 4 wird beendet durch
das Endesymbol.
Die Darstellung gemäß Fig. 5 zeigt ein komplexes Flow Chart
mit Kontrollstrukturen für eine While-Schleife und für das
If-Konstrukt. Das While- und das If-Konstrukt werden jeweils
durch sechseckige, wabenförmige Symbole dargestellt. Ansons
ten werden im Programmablauf, wie er in Fig. 5 dargestellt
ist, die gleichen Typen von Symbolen verwendet, wie sie schon
aus Fig. 4 bekannt sind. Auch das Flow Chart nach Fig. 5 be
ginnt mit dem Start- und endet mit dem Endesymbol. Unmittel
bar nach dem Startknoten folgt ein Befehl, der die Task "mo
tion_3" startet. Dieser Befehl ist vom Typ "Starte Task". Das
Rechteck für diesen Befehl enthält deshalb auch das zugehöri
ge entsprechende Symbol, welches das Starten einer Task dar
stellt. Als nächstes im Programmablauf, wie er in Fig. 5 dar
gestellt ist, folgt das sechseckige wabenförmige While-
Konstrukt. Solange die im While-Konstrukt angegebene Bedin
gung true ist, werden die auf das While-Konstrukt folgenden
Befehle zyklisch nacheinander ausgeführt. Das Ende der Be
fehlsfolge einer While-Schleife wird dargestellt durch einen
abgewinkelten Pfeil, der vom letzten Symbol des while-
Konstrukts (in Fig. 5 ist dies der Befehl vom Typ "Getriebe
gleichlauf aus", bezogen auf eine Gleichlaufachse) von unten
abgeht und auf der linken Seite von Fig. 5 zurück in das Whi
le-Konstrukt mündet. Ist die Bedingung im While-Konstrukt
nicht mehr erfüllt, dann wird die Befehlsfolge, die zum Whi
le-Konstrukt gehört, nicht mehr ausgeführt. In Fig. 5 wird
dies dargestellt durch eine rechtwinklige Verbindungslinie,
die das While-Symbol auf der rechten Seite verlässt und rech
ter Hand die zum While-Symbol gehörende Symbolbefehlsfolge
umgeht und in auf das dieser Befehlsfolge unmittelbar folgen
de Symbol einmündet, in Fig. 5 ist dies das Ende-Symbol.
Wenn aber die While-Bedingung erfüllt ist, wird folgende Be
fehlsfolge abgearbeitet: Unmittelbar nach dem While-Konstrukt
folgt ein Befehl, der das Warten auf eine Bedingung repräsen
tiert. Auch dieser Befehl enthält ein entsprechendes mnemo
technisches grafisches Symbol, das den Wartevorgang graphisch
darstellt. Als nächstes folgt ein Befehl, der die Task "moti
on_2" startet. Auch dieser Befehl ist vom Typ "Starte Task"
und enthält das entsprechende graphische Symbol. Nach diesem
Befehl folgt das If-Konstrukt, das genauso wie das While-
Konstrukt durch ein sechseckiges, wabenförmiges Symbol darge
stellt wird. Ist die If-Bedingung (in Fig. 5 dargestellt durch
"error << 0"), erfüllt dann wird im True-Zweig die Befehls
folge weiter abgearbeitet, ansonsten, wenn die Bedingung
nicht erfüllt ist, wird die Befehlsfolge im False-Zweig wei
ter abgearbeitet. Im True-Zweig der If-Bedingung folgt als
nächster Befehl ein Befehl, der die Task "motion 2" stoppt.
Dieser Befehl ist vom Typ "Stoppe Task" Darauf folgt ein Be
fehl, der die Task "motion_3" stoppt. Auch dieser Befehl ist
vom Typ "Stoppe Task". Diese Befehle werden außerdem durch
dazugehörende entsprechende Symbole repräsentiert. Als nächs
tes in der Befehlsfolge kommen zwei "Stoppe Achs"-Befehle. Im
ersten solchen Befehl wird eine Drehzahlachse gestoppt, im
darauffolgenden eine Positionierachse, auch diese "stoppe
Achs"-Befehle werden durch dazugehörende entsprechende gra
phische Symbole repräsentiert. Der nächste und zugleich der
letzte Befehl in Fig. 5 bezieht sich auf eine Achse mit dem
Namen "Gleichlaufachse", nämlich auf das Ausschalten des Ge
triebegleichlaufes ("Getriebegleichlauf aus"), auch dieser
Befehl wird durch ein entsprechendes graphisches Symbol rep
räsentiert. Die Symbole des Flow Charts sind durch Linien
miteinander verbunden, womit der Programmablauf dargestellt
wird. Von diesem Befehl, der den letzten Befehl im While-
Konstrukt darstellt, geht ein rechtwinklig abgewinkelter
Pfeil zurück zu diesem While-Konstrukt. Dadurch wird das zyk
lische Abarbeiten der Befehlsfolge dargestellt. Im While-
Konstrukt wird geprüft, ob die Bedingung erfüllt ist. Ist sie
erfüllt oder weiterhin erfüllt, wird die Befehlsfolge noch
einmal durchlaufen. Ist sie nicht erfüllt, wird das While-
Konstrukt verlassen und, wie beispielhaft in Fig. 5 dargestellt,
mit dem Ende-Symbolfortgefahren, d. h. der durch das
Flow Chart dargestellte Programmablauf wird beendet.
Die Darstellung gemäß Fig. 6 zeigt ebenfalls ein komplexes
Diagramm in Flow Chart-Notation mit dem Sprachkonstrukt Pa
rallelverzweigung (sync). In Fig. 6 folgt auf das Start-Symbol
ein Befehl, der sich auf eine Drehzahlachse bezieht, nämlich
"Achsfreigabe schalten". Auch für diesen Befehl wird im Be
fehlsrechteck ein graphisches Symbol angegeben, das diesen
Befehl repräsentiert. Danach folgt wiederum ein Befehl vom
Typ "Achsfreigabe schalten", diesmal aber bezogen auf eine
Positionierachse, auch hier ist das dazugehörige entsprechen
de Symbol angegeben. Der nächstfolgende Befehl ist ein Syn
chronisationsbefehl "warte auf Signal", in Fig. 6 mit "Auto"
bezeichnet und mit dem entsprechenden Symbol versehen.
Als nächstes Symbol in Fig. 6 folgt das Symbol für die Paral
lelverzweigung (sync). Dieses Symbol wird ebenfalls wie das
While- oder das If-Konstrukt durch ein sechseckiges, waben
förmiges graphisches Element dargestellt. Alle Befehle, die
in dem Sektor unmittelbar unter dem Symbol für die Parallel
verzweigung angeordnet sind, werden im selben Interpolator
takt gestartet. In Fig. 6 sind dies die Befehle "Positioniere
Achse", bezogen auf eine Positionierachse (dieser Befehlstyp
beinhaltet auch das zugehörige entsprechende graphische Sym
bol) und ein Befehl vom Typ "Setze Ausgang". Der Befehlstyp
"Setze Ausgang" ist ebenfalls durch ein Rechteck dargestellt,
dieses Rechteck enthält die Adresse des Ausgangs (%QB40) und
das entsprechende Symbol für diesen Setz-Befehl (S steht für
Set). Die Befehle, die zu einem Parallelverzweigungssymbol
gehören, d. h. die innerhalb desselben Interpolatortakts ge
startet werden, sind mit dem Parallelverzweigungssymbol nach
oben mit einer Linie verbunden und nach unten sind sie mit
einer Doppellinie verbunden. Diese waagrechte Doppellinie
zeigt an, dass die parallele Abarbeitung wieder aufgehoben
ist und dass mit der Bearbeitung des nachfolgenden Befehls so
lange gewartet wird, bis alle Aktionen in der Parallelverzweigung
beendet sind. Sie ist somit auch das Ende-Symbol des
Parallelverzweigungskonstrukts. Als nächstes folgt ein Befehl
vom Typ "Drehzahlvorgabe", der sich auf eine Drehzahlachse
bezieht. Darauf folgen zwei Befehle vom Typ "Positioniere
Achse", die sich jeweils auf Positionierachsen beziehen. Dar
auf folgt wieder ein Befehl vom Typ "Stoppe Achse", der sich
auf eine Drehzahlachse bezieht. Die Rechtecke, die diese ge
nannten Befehle darstellen, beinhalten natürlich auch wieder
entsprechende dazugehörige graphische Symbole. Nach dem Be
fehl vom Typ "Stoppe Achse", der sich auf die schon genannte
Drehzahlachse bezieht, folgt das Ende-Symbol.
Die hier dargestellte Art der Flow Chart-Programmierung un
terstützt unterschiedliche Arten der Programmierung. Zum ei
nen wird durch das Parallelverzweigungssymbol mit dem Starten
der dazugehörigen Befehle in einem Interpolatortakt eine mehr
oder weniger echte Parallelität erreicht, d. h. die Program
mierung paralleler Threads wird unterstützt, und ihre dazuge
hörige Abarbeitung wird ermöglicht. Zum anderen wird die zyk
lische Programmierung, d. h. auch die zyklische Programmabar
beitung, unterstützt, es kann nämlich dargestellt werden,
dass aufeinander folgende Befehle nur angestoßen werden, wo
bei aber jeweils nicht auf die Abarbeitung des vorhergehenden
Befehls gewartet werden muss. Aber auch die Programmierung
und die Darstellung solcher sequentiellen Abläufe wäre mög
lich, dass nämlich bei Anstoß eines Befehls auf die Abarbei
tung dieses Befehls gewartet wird, bis der nächste Befehl an
gestoßen und abgearbeitet wird. Die hier vorgestellte Flow
Chart-Programmierung ist somit für einen Anwender sehr flexi
bel anwendbar und für unterschiedliche Applikationen einsetz
bar.
Die Darstellung gemäß Fig. 7 zeigt eine Parametriermaske für
den Flow Chart-Befehl "Positioniere Achse". Oben links im
oberen Balken der Parametriermaske steht die Bezeichnung des
entsprechenden Befehls, in diesem Fall "Positioniere Achse".
Der obere Balken beinhaltet auf seiner rechten Seite zwei
Schalter, ein Schalter mit einem Fragezeichen versehen bein
haltet eine Online-Hilfe, der zweite Schalter, mit x verse
hen, wird für das Schließen der Maske verwendet. Die Paramet
riermaske beinhaltet unterschiedliche Eingabesektoren. Im
obersten Eingabesektor kann die entsprechende Achse ausge
wählt werden mit Hilfe eines Eingabemenüs (dargestellt durch
einen Eingabeknopf mit einem kleinen auf dem Kopf stehenden
Dreieck) können im Eingabefenster die entsprechenden Achsen
ausgewählt werden. In diesem obersten Sektor ist links oben
auch das zu diesem Befehl dazugehörige graphische Symbol an
gegeben, nämlich ein auf dem Kopf stehendes Dreieck mit der
Spitze nach unten, das waagrecht mittig mit einer dunklen Li
nie versehen ist, wobei an den Enden dieser Linie jeweils
nach unten abgeschrägte weitere kleine Linien angebracht
sind. Der nächste und größte Sektor der Parametriermaske
stellt die Möglichkeiten dar, Parameter einzugeben. Die Para
meter sind, je nach Befehl, unterschiedlich. Sie werden über
benamte Reiter, die auf einer Reiterleiste angeordnet sind,
wie in gängigen Programmoberflächen üblich, logisch sortiert.
Die erste Seite (in Fig. 7 ist diese Seite durch den Reiter
"Parameter" aufblendbar) trägt üblicherweise die Parameter,
die unbedingt zur Parametrierung des Befehls angegeben werden
müssen. Für den Befehl "Positioniere Achse" ist ein unbeding
ter Parameter z. B. die Zielposition einer Achsbewegung.
Die Anzahl und Bedeutung der Reiter ist befehlsabhängig un
terschiedlich. In Fig. 7 ist dargestellt, dass für den Befehl
"Positioniere Achse" neben dem Reiter "Parameter" noch ein
Reiter "Dynamic" vorhanden ist. Mit diesem Reiter können für
die Beschreibung des dynamischen Verhaltens Eingaben zu Ruck
und Beschleunigung sowie zum Geschwindigkeitsprofil gemacht
werden. Diese Eingaben können über Eingabefelder und dazuge
hörigen Menüs gemacht werden. In Abbildung von Fig. 7 wurde
als Geschwindigkeitsprofil die Trapezform gewählt. Diese Form
wurde auch graphisch in der Mitte dieses Eingabesektors sti
lisiert dargestellt. Im unten darauffolgenden Eingabesektor
der Parametriermaske können weitere Eingaben, z. B. für das
Übergangsverhalten, gemacht werden. Im Beispiel von Fig. 7
wurde für das Übergangsverhalten "Ablösen" eingegeben. Zu
sätzlich können Wartebedingungen eingegeben werden, indem das
Kästchen "Warten" mit einem Häkchen versehen wird. Zu diesem
Synchronisieren können in einem dazugehörenden Eingabefenster
weitere Eingaben gemacht werden. Im Beispiel nach Fig. 7 wurde
"Positionsfenster erreicht" dafür eingegeben. Auch diese Ein
gaben werden durch stilisiert dargestellte Achsprofile unter
stützt. Das untere Ende einer Parametrierachse besteht aus
vier Eingabeknöpfen, nämlich einem "OK"-Knopf, einem "Abbre
chen"-Knopf, einem "Übernehmen"-Knopf und einem "Hilfe"-
Knopf. Mit Hilfe dieser Eingabeknöpfe können Anwender entwe
der die Eingaben übernehmen, bestätigen, verwerfen oder die
Eingabehilfe aufrufen. Mit Hilfe der Wartebedingungen können
durch einen Anwender sogenannte Weiterschaltbedingungen spe
zifiziert werden, die Funktionen (z. B. Referenzpunktfahren
oder Achspositionieren) bzw. ihr Zusammenspiel synchronisie
ren.
Solche Parametriermasken existieren dediziert für alle Befeh
le, die mit Hilfe des Flow Chart-Editors eingegeben und bear
beitet werden können. Der Anwender wird also kontextsensitiv
mit Hilfe dieser Parametriermasken bei der Programmierung
seiner Bewegungs- und Steuerungsabläufe unterstützt.
Die Darstellung gemäß Fig. 8 zeigt eine Auswahl von Sprachele
menten (so genannten Icons) des Flow Chart-Editors. Diese
Sprachelemente repräsentieren Befehle, die der Anwender bei
der graphischen Programmierung im Flow Chart-Editor benutzen
kann. Der MCC-Flow Chart-Editor unterstützt folgende Klassen
von Befehlen und stellt für die einzelnen Befehle dieser
Klassen jeweils entsprechende Symbole zur Verfügung:
Start-Befehle, Stop-Befehle, Positionierbefehle, Gleichlauf-
und Kurvenscheiben-Befehle, Messtaster und SW-Nocken-Befehle,
Warte-Befehle, Tasksteuer-Befehle, Befehle für die Manipulie
rung von Variablen sowie weitere allgemeine Befehle. Außerdem
stellt der MCC-Flow Chart-Editor weitere grafischen Kontroll
strukturen für den grafischen Programmablauf zur Verfügung.
Claims (32)
1. Verfahren für die Programmierung von industriellen Steue
rungen, insbesondere Bewegungssteuerungen, wobei der Anwender
mit einem grafischen Editor Kontrollstrukturen und Funktions
blöcke zu einem auf einer Anzeigeeinrichtung visualisierbaren
Flow Chart (MCC) verknüpft,
gekennzeichnet durch die aufeinander fol
genden Schritte:
- a) aus dem Flow Chart wird eine textuelle Sprache (ST) er zeugt,
- b) die textuelle Sprache (ST) wird in einen prozessorunab hängigen Zwischencode kompiliert,
- c) der prozessorunabhängige Zwischencode wird auf die Steu erung geladen,
- d) der prozessorunabhängige Zwischencode wird in ablauffä higen Prozessorcode umgesetzt,
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus anwenderdefinierten Unterprogrammen der textuellen
Sprache (ST) automatisch entsprechende grafische Elemente in
der Flow Chart-Notation (MCC) generiert werden, welche die
Funktionsschnittstelle der entsprechenden Unterprogramme ent
halten.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die automatisch generierten grafischen Elemente vom An
wender als Sprachelemente des Flow Charts (MCC) verwendet
werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als textuelle Sprache Structured Text nach IEC 6-1131
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anwender zum Formulieren von Bedingungen beliebig
zwischen den Darstellungsformen textuelle Sprache (ST), Kon
taktplan (KOP) und/oder Funktionsplan (FUP) wechseln kann.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) als Sprachelemente min
destens eine Schleife und/oder mindestens eine Parallelver
zweigung vorhanden sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb der jeweiligen Parallelverzweigung die einzel
nen Befehle im selben Interpolatortakt gestartet werden.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) die Funktionsblöcke
durch Maskeneingabe parametriert werden.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) Funktionsblöcke zu Mo
dulen zusammengefasst werden, die wiederum als Funktionsblö
cke erscheinen.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) ineinander geschachtel
te Module möglich sind.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) dem Anwender in den
Funktionsblöcken für die Variablenzuweisung jeweils mehrere
Zuweisungen möglich sind.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) die Funktionsblöcke,
die Funktionen repräsentieren, die eine Zeitdauer beanspru
chen, Weiterschaltbedingungen enthalten.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die grafischen Elemente des Flow Charts automatisch po
sitioniert werden.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die grafischen Elemente des Flow Charts automatisch mit
einander verbunden werden.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flow Chart in der Anzeige verkleinert oder vergrö
ßert dargestellt werden kann.
16. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Markierungen in der textuellen Sprache eine Rück
übersetzung in Flow Chart-Notation möglich ist.
17. Einrichtung für die Programmierung von industriellen
Steuerungen, insbesondere Bewegungssteuerungen, wobei vom An
wender mit einem grafischen Editor Kontrollstrukturen und
Funktionsblöcke zu einem auf einer Anzeigeeinrichtung visua
lisierbaren Flow Chart (MCC) verknüpfbar sind,
gekennzeichnet durch die aufeinander fol
genden Elemente:
- a) aus dem Flow Chart ist eine textuelle Sprache (ST) er zeugbar,
- b) die textuelle Sprache (ST) ist in einen prozessorunab hängigen Zwischencode kompilierbar,
- c) der prozessorunabhängige Zwischencode ist in einen Spei cherbereich der Steuerung ladbar,
- d) der geladene prozessorunabhängige Zwischencode ist. durch den Prozessor in einen ablauffähigen Prozessorcode um setzbar,
18. Einrichtung für die Programmierung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus anwenderdefinierten Unterprogrammen der textuellen
Sprache (ST) automatisch entsprechende grafische Elemente in
der Flow Chart-Notation (MCC) generierbar sind, welche die
Funktionsschnittstelle der entsprechenden Unterprogramme ent
halten.
19. Einrichtung für die Programmierung nach Anspruch 17 oder
Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die automatisch generierten grafischen Elemente vom An
wender als Sprachelemente des Flow Charts (MCC) verwendbar
sind.
20. Einrichtung für die Programmierung nach Anspruch 17, 18
oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass als textuelle Sprache IEC 6-1131 verwendbar ist.
21. Einrichtung für die Programmierung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass für einen Anwender zum Formulieren von Bedingungen ein
beliebiger Wechsel zwischen den Darstellungsformen textuelle
Sprache (ST), Kontaktplan (KOP) und/oder Funktionsplan (FUP)
vorgesehen ist.
22. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) als Sprachelemente min
destens eine Schleife und/oder mindestens eine Parallelver
zweigung vorhanden sind.
23. Einrichtung für die Programmierung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb der jeweiligen Parallelverzweigung die einzel
nen Befehle im selben Interpolatortakt startbar sind.
24. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) die Funktionsblöcke
durch Maskeneingabe parametriert sind.
25. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) Funktionsblöcke zu Mo
dulen zusammengefasst sind, die wiederum einen Funktionsblock
bilden.
26. Einrichtung für die Programmierung nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) ineinander geschachtel
te Module vorgesehen sind.
27. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) für den Anwender in den
Funktionsblöcken für die Variablenzuweisung jeweils mehrere
Zuweisungen vorgesehen sind.
28. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Flow Chart-Notation (MCC) für diejenigen Funkti
onsblöcke, die Funktionen repräsentieren, die eine Zeitdauer
beanspruchen, Weiterschaltbedingungen vorgesehen sind.
29. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass die grafischen Elemente des Flow Charts (MCC) automa
tisch positionierbar sind.
30. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass die grafischen Elemente des Flow Charts (MCC) automa
tisch miteinander verbindbar sind.
31. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flow Chart (MCC) in der Anzeige verkleinert oder
vergrößert darstellbar ist.
32. Einrichtung für die Programmierung nach einem der Ansprü
che 18 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Markierungen in der textuellen Sprache eine Rück
übersetzung in Flow Chart-Notation (MCC) vorgesehen ist.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000138441 DE10038441B4 (de) | 2000-08-07 | 2000-08-07 | "Flow Chart Programmierung für industrielle Steuerungen, insbesondere Bewegungssteuerungen" |
US09/912,128 US7302676B2 (en) | 2000-08-07 | 2001-07-24 | Method for debugging flowchart programs for industrial controllers |
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