DE10037604A1 - Verfahren zum Entgegenwirken von Gehörschäden durch Schalldruckspitzen und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Entgegenwirken von Gehörschäden durch Schalldruckspitzen und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens

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DE10037604A1
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Abstract

Vorgestellt wird ein Verfahren zur Vermeidung von Gehörschäden durch Schalldruckspitzen beim Aufblasen des oder der Airbags eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems, welches vorsieht, dass der Luftdruck im Fahrgastraum zumindest synchron zur Aktivierung des Gasgenerators bzw. des Druckspeichers zur Aufblähung des oder der Airbags erhöht wird. DOLLAR A Zugleich ist hinsichtlich der Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens vorgesehen, dass der Erzeugung einer Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum ein eigenständiger Gasgenerator bzw. Druckspeicher zugeordnet ist, welcher in einem dem oder den Insassen des Fahrgastraumes gegenüber abgedeckten Bereich des Fahrzeuges untergebracht ist und mittels einer geeigneten Ansteuerung zur Zündung der Gasgeneratoren bzw. Gasdruckspeicher der Gassäcke der Airbags des Rückhaltesystems wenigstens synchron vorzugsweise aber vorlaufend aktivierbar sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entgegenwirken von Gehörschäden durch Schalldruckspitzen beim Aufblasen des oder der Airbags eines Fahrzeuginsassen- Rückhaltesystems und eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
Bei Airbag-Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen werden zur Erzeugung eines zum Aufblähen des Airbags hinreichenden Gasvolumens üblicherweise pyrotechnische Gasgeneratoren, seiten Hybrid-Gasgeneratoren oder einfache Druckgasspeicher verwendet. Die Wirkungsweise aller dieser Gasgeneratoren oder Druckspeicher führt zu einem raschen Aufblähen des Gassackes und damit zu einer plötzlichen Druckerhöhung im Fahrgastraum, insbesondere in Form einer Schalldruckwelle mit einem extrem hohen Schalldruckpegel bzw. einer Folge von Schalldruckwellen, wobei Druckerhöhung bzw. Schalldruckpegel so hoch werden können, dass es bei den Fahrzeuginsassen zu Gehörschädigungen kommen kann.
Die Schalldruckwellen der mit dem Initiieren einer pyrotechnischen Zündladung des Gasgenerators bzw. dem Öffnen des Gasdruckspeichers eines Airbag- Insassenrückhaltesystemes und somit mit dem Ausströmen von Gas aus dem Gasspeicher bzw. Gasgenerator beginnenden Folge von Schalldruckwellen erreichen meist bereits zu Beginn der Folge von Schalldruckwellen einen hohem Schalldruckpegel, wobei auch die Schalldruckspitzen auftreten.
Charakteristischer Weise dauert die durch das Aufblähen des Luftsackes eines Airbag- Rückhaltesystems hervorgerufene Schalldruckwellenfolge etwa 50 ms, wobei die Schalldruckwellenfolge sich zudem nicht in einem engen Frequenzbereich bewegt, sondern ein Schallspektrum ausfüllt. Die maximal auftretenden Schalldruckspitzen erreichen dabei von etwa 120 bis 165 dB.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass eine auf das unvorbereitete menschliche Ohr treffende Schalldruckwelle mit einem Schalldruckpegel bzw. einer Schalldruckspitze von 150 und mehr dB und einer Dauer von etwa 2 ms zu Gehörschädigungen führen kann ist mit dem DE-U-296 19 556 bereits eine Vorrichtung vorgeschlagen worden, gemäß der mittels einer eigenen Schallquelle der aus dem Aufblähen des oder der Airbags resultierenden Folge von Schalldruckwellen vorausgehend eine Schalldruckwelle mit einem vergleichsweise geringen, nicht gehörgefährdenden Schalldruck, etwa in der Größenordnung von etwa 70 bis etwa 140 dB erzeugt wird, um einen akustischen Reflex des menschlichen Ohres auszulösen, durch welchen eine Einstellung des Ohres erreicht wird bzw. werden soll, die einer Gehörschädigung als Folge der mit dem Ausströmen von Gas aus dem Gasspeicher bzw. Gasgenerator beginnenden Folge von Schalldruckwellen vorbeugt. Nachteilig an diesem Vorschlag ist der Umstand, dass die mittels der eigenständigen Schallquelle zu erzeugende Schalldruckwelle mit einem nicht gehörgefährdenden Schalldruck dem Beginn des Aufblähen des Airbags nur bis zu einen Zeitunterschied von 5 bis 30 ms vorausgehend erzeugt werden kann, was dem Ohr keine hinreichende Zeit zur Reflexbildung gewährt. Im Hinblick darauf, dass die Schall­ druckspitzen zu Beginn des Aufblähens des Airbags auftreten und die Latenzzeit des akustischen Reflexes bis über 150 ms reichen kann, steht der für den angestrebten akustischen Reflex erforderliche Zeitraum aber nicht zur Verfügung, so dass die angestrebte Schutzwirkung nicht bzw. zumindest nicht sicher erreicht werden kann.
Nach einem anderen, aus der DE-A 198 44 427 bekannt gewordenen Vorschlag soll dem Problem der Gefahr einer Gehörschädigung als Folge des Aufblähens eines Airbags dadurch begegnet werden, dass spätestens mit der Zündung des Gasgenerators des Airbags einsetzend eine bestimmte Luftmenge möglichst nahe dem expandierenden Airbag aus dem Fahrgastraum abgesaugt wird. Die Absaugung der vorgegebenen Luftmenge aus dem Fahrgastraum soll dabei möglichst synchron zur Volumenvergrößerung des Airbags erfolgen. Angestrebt mit dieser Maßnahme wird eine Kompensation zwischen abgesaugtem Luftvolumen und zunehmendem Airbagvolumen und damit eine Verringerung der beim Aufblähen des Gassackes im Fahrzeuginnenraum entstehenden Schalldruckspitzen bis auf einen nicht gehörschädigenden Pegel. Dieser Ausführung haftet der Nachteil an, dass zum Erreichen der angestrebten Kompensation einerseits eine sehr aufwendige Anlage erforderlich ist und dass andererseits schwerlich sicher gestellt werden kann, dass vor allem bei mehreren gleichzeitig im Fahrgastraum gezündeten Gassäcken von Airbags die insbesondere bereits zu Beginn des Aufblähens des oder der Airbags auftretenden Schalldruckspitzen wirksam abgebaut werden können.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde eine Verfahrensweise zum Entgegenwirken von Gehörschädigungen der Fahrzeuginsassen beim Aufblähen des Gassackes eines oder mehrerer Airbags aufzuzeigen und zugleich eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung zu schaffen.
Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 6 aufgezeigt.
Hinsichtlich einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung wird die Aufgabe durch die im Anspruch 7 angegebenen Merkmale gelöst, wobei in den Unteransprüchen 8 bis 15 vorteilhafte Ausgestaltungsformen angegeben sind.
Gehörschäden können durch ein Knalltrauma, auch als akustisches Trauma bezeichnet, oder durch ein Explosionstrauma verursacht werden, wobei das in vielen Fällen zu einem Gehörverlust führende Explosionstrauma im Gegensatz zu einem Knalltrauma, in einer Verletzung des Innenohres besteht und häufig mit einem Reißen des Trommelfelles und/oder einer Luxation der Gehörknöchelchen verbunden ist. Diese Schädigungen treten, abgesehen von verschiedenen konstitutionellen Gegebenheiten unterschiedlicher Personen, bei einer auf das unvorbereitete Ohr treffenden Schalleinwirkung mit einer Schalldruckspitze von mehr als 2 ms Dauer und einem Schalldruckpegel von mehr als 150 dB auf.
Ausgehend von der Tatsache, dass das Trommelfell des menschlichen Ohres jederzeit und unmittelbar, also praktisch völlig verzögerungsfrei auf Veränderungen des umgebenden Luftdruckes reagiert, wird durch die Luftdruckerhöhung gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensweise sicher gestellt, dass bei den Fahrzeuginsassen einer zu Schalldruckwellen mit einem höheren Schalldruck bzw. zu Schalldruckspitzen führenden Volumenvergrößerung des Gassackes des oder der Airbags vorausgehend eine Vorspannung des Trommelfelles und der Gehörknöchelchen im Mittelohr erreicht wird. Als Folge dieser Vorspannung des Trommelfelles und der Gehörknöchelchen tritt eine Absenkung der Empfindlichkeit des Ohres, verbunden mit einer Hörschwellenverschiebung ein, womit naturgemäß auch eine Verringerung des Ausmaßes des Vordringens der schädlichen höherfrequenten Anteile der aus dem Aufblähen des oder der Gassäcke des Airbags resultierenden Schalldruckwellen in das Innenohr einhergeht. Zur Herbeiführung des angestrebten Effektes genügt bereits eine Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum um etwa 5 kPa, also etwa 50 mbar. Zur Erzielung einer solchen Druckerhöhung ist, beispielsweise bei einem Fahrgastraum von 6 m3 ein zusätzliches Volumen bzw. eine zusätzliche Gasmenge von 300 l ausreichend.
In Verbindung mit dem Umstand, dass das Trommelfell jederzeit und unmittelbar auf Veränderungen des Umgebungsluftdruckes reagiert, kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ein zuverlässig eintretender und wirksamer Schutz vor Verletzungen des Innenohres von Fahrzeuginsassen im Falle eines Aufblähens des oder der Airbags auch dann gewährleistet werden, wenn die Maßnahmen zur Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum nur kurz vor oder eventuell auch nur gleichzeitig mit der Ansteuerung der dem oder den Airbags zugeordneten Gasgeneratoren eingeleitet werden.
Für die Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum kann entweder ein freies Einblasen von Luft, beispielsweise aus einem Druckluftspeicher bzw. ein freies Einblasen von gesundheitsverträglichem Gas, beispielsweise aus einem Druckgasspeicher oder aber das Aufblähen eines zusätzlichen Volumens, beispielsweise mittels eines pyrotechnischen Gasgenerators, vorgesehen sein.
Die Vorrichtung zur Erzeugung einer Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum umfasst einen bezüglich der dem oder den Airbags zugeordneten Gasgeneratoren bzw. Druckspeichern eigenständigen Gasgenerator bzw. Druckspeicher, welcher zur Vermeidung einer zusätzlichen Knallbelastung der Fahrzeuginsassen in einem dem oder den Insassen des Fahrgastraumes gegenüber abgedeckten Bereich des Fahrzeuges untergebracht ist. Der Gasgenerator bzw. Druckspeicher kann, gegebenenfalls in Verbindung mit einem ein aufblähbares Volumen bildenden Gassack in einem anderweitig nicht genutzten Bereich des Fahrzeuginnenraumes, insbesondere unter den Fahrgastsitzen oder hinter dem Armaturenbrett, gegebenenfalls aber auch im Kofferraum des Fahrzeuges angeordnet werden.
In manchen Fällen kann für die Druckerhöhung im Fahrgastraum mittels Einblasen von Umgebungsluft anstelle einer Verwendung von an sich zum Einsatz bei Airbags bekannten Druckgasspeichern auch die Nutzung von Gebläsen, beispielsweise Gasstrahlpumpen oder Radial- bzw. Axialgebläse vorgesehen sein.
Ferner ist zweckmäßigerweise Hand in Hand mit den Maßnahmen zur Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum auch ein automatischer Verschluss von Öffnungen und insbesondere von Entlüftungsöffnungen des Fahrgastraumes vorgesehen.
Eine der Ansteuerung der der Luftdruckerhöhung im Fahrgastraum zugeordneten Einrichtungen wie Gasgeneratoren oder Gasdruckspeicher bzw. Luftfördereinrichtungen zugeordnete Auslösesteuerung erfolgt vorzugsweise durch eine der Ansteuereinrichtung für Rückhalteeinrichtung zugeordneten Steuerung, welche einen Unfallsensor aufweist, auf dessen Signal hin über einer erste Schaltung die Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum und über eine zweite Schaltung die Rückhalteeinrichtung aktiviert bzw. das Erzeugen eines Gasvolumens und zugleich das Aufblasen des Gassackes des oder der Airbags eingeleitet wird. Dabei kann vermittels eines Zeitgliedes eine zeitliche Verzögerung in der Aktivierung der beiden Schaltungen vorgesehen werden, derart, dass die Aktivierung der zweiten Schaltung mit einem gewissen Abstand, beispielsweise 2 bis 5 ms, nach der Aktivierung der ersten Schaltung erfolgt.
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung anhand einiger in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine vereinfachte schematische Darstellung eines mit einer ersten Gestaltungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestatteten Airbag-Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems eines Kraftfahrzeuges;
Fig. 2 eine vereinfachte schematische Darstellung eines mit einer zweiten Gestaltungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestatteten Airbag-Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems eines Kraftfahrzeuges;
Fig. 3 eine vereinfachte schematische Darstellung eines mit einer dritten Gestaltungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestatteten Airbag-Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems eines Kraftfahrzeuges;
Fig. 4 eine vereinfachte schematische Darstellung eines mit einer vierten Gestaltungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestatteten Airbag-Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems eines Kraftfahrzeuges;
Fig. 5 zwei unterschiedliche Systeme zur Auslösung von Druckspeichern.
In den Fig. 1 bis 4 werden jeweils ein mit einer Vorrichtung 1 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestattetes Airbag-Fahrzeuginsassen-Rückhalte­ systems 2 eines im Übrigen nicht näher dargestellten Kraftfahrzeuges gezeigt. Das Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem 2 umfasst in der gezeigten Ausführungsform für die beiden Vordersitze des Fahrzeuges jeweils einen Fahrerairbag 3 und einen Beifahrerairbag 4 sowie Seitenairbags 5 und 6 und eine für die Airbags 3 bis 6 gemeinsame Auslösesteuerung 7. Der Auslösesteuerung 7 ist ein erster als Verzögerungssensor ausgebildeter Unfallsensor 8 zugeordnet, welcher eine mögliche Unfallsituation in Fahrrichtung erkennt und entsprechende Signale für die Auslösesteuerung 7 zur Verfügung stellt. Die Auslösesteuerung entwickelt dann aus den Signalen des Unfallsensors 8 Steuersignale zur Aktivierung der Gasgeneratoren 9 für den Fahrer-3 und den Beifahrerairbag 4. Infolge der Aktivierung der Gasgeneratoren werden der Fahrerairbag 3 und der Beifahrerairbag 4 rasch aufgebläht, woraus die eingangs geschilderte Schalldruckbelastung der Fahrzeuginsassen resultiert. Im weiteren ist den Seitenairbags ein Seitenaufprallsensor 10 zugeordnet, welcher bei einem Seitenaufprall seinerseits Signale entwickelt und an die Auslösesteuerung 7 leitet, welches dann entsprechend der gefährdeten Seite des Fahrzeuges entweder den Gasgenerator 11 für den dem Fahrersitz zugeordneten Airbag 5 oder den Gasgenerator 12 für den dem Beifahrersitz zugeordneten Airbag 6 aktiviert.
Bei der in der Fig. 1 dargestellten Gestaltungsform ist ein zur Erzeugung einer der durch das Aufblähen des Fahrer 3 und Beifahrerairbags 4 bedingten Folge von Schalldruckwellen im Fahrgastraum gegenüber vorlaufenden Erhöhung des Luftdruckes in Fahrgastraum vorgesehener Gasgenerator 13 mit einem Luftsack 14 ausgestattet, so dass der Gasgenerator 13 beliebiger pyrotechnischer Natur sein kann. Die Ansteuerung der Zündung 15 des Gasgenerators 13 erfolgt in Abhängigkeit von einer mit der Auslösesteuerung 7 verbundenen Steuereinheit 16, in der Weise, dass die Zündung des Gasgenerators 13 der Zündung der Gasgeneratoren 9 der Airbags 3 und 4 unmittelbar vorausgehend erfolgt.
Bei der in der Fig. 2 dargestellten Gestaltungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine mit der Ausführungsform nach Fig. 1 identische Ausbildung vorgesehen, wobei ein Gasgenerator 17 den Luftdruck im Fahrgastraum im gewünschten Umfang durch Erzeugen und unmittelbares Ausblasen eines gesundheitsverträglichen Gases erhöht.
Bei der in der Fig. 3 dargestellten Gestaltungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine mit der Ausführungsform nach Fig. 1 identische Ausbildung vorgesehen dergestalt, dass zur Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum anstelle eines mit einem nachgeschalteten Luftsack ausgestatteten Gasgenerators ein mit einem nachgeschalteten Luftsack 18 ausgestatteter Druckgasspeicher 19 vorgesehen ist, welcher Druckgasspeicher 19 mit einem durch die mit der Auslösesteuerung 7 verbundene Steuereinheit 16 ansteuerbaren, insbesondere gemäß der Darstellung in der Fig. 5 pyrotechnisch offenbaren Verschluss 20 ausgestattet ist.
Bei der in der Fig. 4 dargestellten Gestaltungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine mit der Ausführungsform nach Fig. 1 identische Ausbildung vorgesehen derart, dass die Erhöhung des Luftdruckes in Fahrgastraum mittels eines unmittelbar in den Fahrgastraum ausblasenden Druckgasspeichers 21 bewerkstelligt wird. Der Druckgasspeicher 21 ist zu diesem Zweck durch einen Druckluftspeicher gebildet und im Weiteren mit einem als Magnetventil 22 ausgestalteten und durch die mit der Auslösesteuerung 7 verbundene Steuereinheit 16 ansteuerbaren Verschluss ausgestattet.

Claims (15)

1. Verfahren zum Entgegenwirken von Gehörschäden durch Schalldruckspitzen, welche infolge deren Volumenvergrößerung beim Aufblasen des oder der Airbags eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems entstehen, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftdruck im Fahrgastraum zumindest synchron zur Aktivierung des Gasgenerators bzw. des Druckspeichers zur Aufblähung des oder der Airbags erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftdruck im Fahrgastraum der Aktivierung des Gasgenerators bzw. des Druckspeichers zur Aufblähung des oder der Airbags gegenüber vorlaufend erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftdruck im Fahrgastraum durch Zuführen einer Menge eines gesundheitsverträglichen Gases erhöht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als gesundheitsverträgliches Gas zur Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum Umgebungsluft verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum ein beliebiges, insbesondere pyrotechnisch erzeugtes Gas einem schnell vergrößerbaren, insbesondere aufblasbares Volumen zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der voraufgehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck im Fahrgastraum innerhalb eines Zeitraumes von 0 bis maximal 10s nach Zündung des oder der dem oder den Airbags zugeordneten Gasgeneratoren und im Bereich von etwa 5 kPa (= 50 mbar) erhöht wird.
7. Vorrichtung zur Ausführung eines Verfahrens zum Entgegenwirken von Gehörschäden durch Schalldruckspitzen beim Aufblasen des oder der Airbags eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems, nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Erzeugung einer Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum ein eigenständiger Gasgenerator (13 bzw. 17) bzw. Druckspeicher (19 bzw. 21) zugeordnet ist, welcher in einem dem oder den Insassen des Fahrgastraumes gegenüber abgedeckten Bereich des Fahrzeuges untergebracht ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem der Erhöhung des Luftdruckes im Fahrgastraum dienenden eigenständigen Gasgenerator bzw. Druckspeicher (19 bzw. 21) ein aufblasbarer Gassack (14 bzw. 18) zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein der Erzeugung einer Luftdruckerhöhung im Fahrgastraum zugeordneter eigenständiger Gasgenerator (13 bzw. 17) bzw. Druckspeicher (19 bzw. 21), gegebenenfalls samt Gassack (14 bzw. 18), unter einem der Fahrzeugsitze angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein der Erzeugung einer Luftdruckerhöhung im Fahrgastraum zugeordneter eigenständiger Gasgenerator (13 bzw. 17) bzw. Druckspeicher (19 bzw. 21), gegebenenfalls samt Gassack (14 bzw. 18), hinter der Schalttafel des Fahrzeuges angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein der Erzeugung einer Luftdruckerhöhung im Fahrgastraum zugeordneter eigenständiger Gasgenerator (13 bzw. 17) bzw. Druckspeicher (19 bzw. 21) im Kofferraum des Fahrzeuges angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Erzeugung einer Luftdruckerhöhung im Fahrgastraum ein unmittelbar in des Fahrgastraum ausblasender Druckluft bzw. Inertgasspeicher (21) ohne Gassack zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das schnelle Einblasen der Umgebungsluft durch Gasstrahlpumpen, Radialgebläse bzw. Axialgebläse oder andere geeignete Aggregate erfolgt.
14. Vorrichtung nach einem der voraufgehenden Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einblasen der Umgebungsluft ein zusätzliches Verschließen von Öffnungen und insbesondere der Zwangsentlüftungen des Fahrgastraumes erfolgt.
15. Vorrichtung nach einem der voraufgehenden Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass einem der Erzeugung einer Luftdruckerhöhung im Fahrgastraum zugeordneten eigenständigen Gasgenerator (13 bzw. 17) bzw. Druckspeicher (19 bzw. 20) eine vollständige eigene Auslösesteuerung (15 bzw. 20) zugeordnet ist, welche über einen zugleich auch dem des Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem zugeordneten Unfallsensor (8 bzw. 10) mit Auslösesignalen versorgt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102012000023A1 (de) 2012-01-03 2013-07-04 Christoph Traxler Prallkissen, insbesondere eines Seitenairbagsystems für ein Kraftfahrzeug

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