DE10036101A1 - Verfahren zur Herstellung von geschäumten Kunststoffgegenständen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geschäumten KunststoffgegenständenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von geschäumten Kunststoffgegenständen, wobei ein thermoplastischer Werkstoff mit einem CO¶2¶-generierenden Treibmittel vermischt wird und die Mischung in einem formgebenden Werkzeug ausgeformt wird, wobei das Ausformen im Werkzeug unter Anlegen eines im Werkzeug anliegenden Vakuums und Druckluft im Inneren des Werkzeugs durchgeführt wird, sowie ein CO¶2¶-generierendes Treibmittel, welches wenigstens die Bestandteile Natriumhydrogencarbonat, Mononatriumcitrat und einen als Nukleierungsmittel wirkenden Feststoff umfaßt, wobei die Teilchengröße der einzelnen Bestandteile kleiner oder gleich 40 mum beträgt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von geschäum
ten Kunststoffgegenständen, wobei ein thermoplastischer Werkstoff mit einem
CO2-generierenden Treibmittel vermischt wird und die Mischung in einem form
gebenden Werkzeug ausgeformt wird, sowie die Verwendung dieses Verfahrens
zur Herstellung von Kunststoffgegenständen insbesondere in der Automobilbran
che, Verpackungsbranche, Elektrogerätebranche.
Aufgrund der ernormen Vielseitigkeit in Ihren Anwendungsmöglichkeiten haben
Kunststoffe seit der Einführung des Celluloid 1868 ihren heutigen gewaltigen und
immer weiter anwachsenden Marktanteil erlangt.
Die Vielseitigkeit von Kunststoffen als Werkstoffe beruht zum großen Teil auf
den mannigfaltigen Vorteilen, welche Kunststoff im Gegensatz zu anderen mit
ihm konkurrierenden Werkstoffen wie Glas oder Metall bietet. Beispielhaft sind
hier die hohe Beständigkeit gegen Korrosion, hohe Isolierfähigkeit, Wärmeschutz
und Dämmwirkung, ebenso wie die problemlose Einfärbbarkeit zu nennen. Aber
vor allem das breite Angebot preiswerter Rohstoffe und die wirtschaftliche Verar
beitbarkeit machen Kunststoffe zum idealen Werkstoff, welcher sich auch für die
Massenfertigung gut eignet.
Insbesondere in der Automobil- und Verpackungsindustrie verdrängt der Kunst
stoff aufgrund seiner Vorteile immer mehr die sonst in diesen Breichen üblicher
weise eingesetzten Produkte. Beispielsweise ist der Siegeszug der Kunststoffver
packungen, wie z. B. die Kunststoffgetränkeflasche nicht mehr aufzuhalten. Auch
in Automobilen werden vermehrt Komponenten aus Kunststoff, wie z. B. Spritzwasserbehälter,
Kraftstoff-Kunstsofftanks, sowie medienführende Teile einge
setzt. Der Hauptvorteil gegenüber den zu diesem Zweck herkömmlich eingesetz
ten Produkten, wie z. B. der Glasflasche oder dem Behälter aus Metall liegt in ih
rem reduzierten Gewicht.
Dadurch wird einerseits das Eigengewicht der Nutzfahrzeuge verringert, die mit
Motorraumteilen aus Kunststoff ausgestattet sind. Dadurch kann die Zulast bei
festgelegtem Gesamtgewicht erhöht werden. Andererseits bedeutet das geringere
Gewicht von Verpackungen z. B. Getränke in Kunststoffflaschen, daß dadurch der
Treibstoffverbrauch bei ihrem Transport gesenkt werden kann. Um diesen Vorteil
noch weiter auszubauen ist vor allem die Industrie daran interessiert, das Gewicht
der einsetzbaren Kunststoffprodukte noch weiter zu reduzieren.
Ein weiterer Anstoß für eine Gewichtsreduzierung bei Kunststoffprodukten stellen
die aus der Gewichtsreduzierung resultierenden Einsparungen an Wiederverwer
tungskosten dar. Heutzutage muß der größte Teil der Kunststoffprodukte wieder
verwertet werden. Da jedoch die Kosten für die Wiederverwertung anhand des
Einsatzgewichtes des Kunststoffprodukts errechnet werden, wird vermehrt an ei
ner weiteren Reduzierung des Massengehalts an Kunststoff im Produkt gearbeitet,
jedoch unter gleichbleibenden Eigenschaften.
Eine Möglichkeit das Gewicht der Kunststoffprodukte zu verringern stellt eine
simple Reduzierung der eingesetzten Kunststoffmenge bei der Herstellung eines
Produkts dar.
Gerade aber unter Verwendung der herkömmlichen Herstellungsmethoden für
diese Produkte wirkt sich diese Art der Reduzierung der eingesetzten Masse
nachteilig auf z. B. die mechanische Belastbarkeit der Produkte aus; die gefertigten
Kunststoffbehälter werden z. B. dünnwandiger und brechen damit häufig schon bei
geringer mechanischer Belastung.
Eine weitere Möglichkeit der Gewichtsreduzierung kann durch den Einsatz von
geschäumten Kunststoffen für die Fertigung dieser Produkte erreicht werden.
Diese Möglichkeit macht zum einen den Zusatz von Treibmitteln zur Schäumung
der Kunststoff notwendig. Zum anderen führt die Verarbeitung von geschäumten
Kunststoffmassen in den ursprünglich verwendeten Produktionsanlagen häufig zu
bisher noch nicht behobenen technischen Problemen.
So wird beispielweise der zuerst aufgeschäumte Kunststoff in vielen Verfahren in
einem späteren Verfahrensschritt durch die Verwendung zu hoher Drücke, bei
spielsweise bei der Formgebung, unter weitgehender Zerstörung seiner Zellstruk
tur wieder in eine kompakte Form zurückgewandelt. Damit nimmt seine Wand
stärke und gleichzeitig seine mechanische Belastbarkeit wieder ab.
Ein weiterer bisher nur unbefriedigend gelöster Nachteil stellt die Wahl des ge
eigneten Treibmittels zum Aufschäumen des Kunststoffs dar. In den letzten Jahr
zehnten wurden aus fertigungstechnischen Gründen immer noch ein großer Teil
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) als Treibmittel zur Herstellung von
Kunststoffschäumen eingesetzt.
Da sich jedoch der Verdacht, daß sie zur Vergrößerung des Ozonlochs beitragen
in den letzten Jahren erhärtet hat, ist es aus Gründen des Umweltschutzes geboten
Treibmittel einzusetzen, deren Beitrag zum Treibhauseffekt möglichst gering ist.
Jedoch wirft schon der weitgehende Ersatz von chlorhaltigen Treibmitteln techni
sche Probleme auf. Beispielsweise ist es notwendig, beim Einsatz von Cyclopen
tan oder Cyclohexan oder Gemischen aus beiden als Treibmittel auch ihre erhöhte
Brennbarkeit zu berücksichtigen. Nicht zuletzt ist der im Gegensatz zu FCKWs
meist erhöhte Preis für ein geeignetes "umweltfreundlicheres" Treibmittel ein
weiterer Punkt, welcher den Bedarf an FCKW-freien Treibmitteln bei der Her
stellung von Kunststoffschäumen weiter erhöht.
Demgemäß liegt der vorliegenden Erfindung zum einen die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung von geschäumten Kunststoffprodukten bereitzu
stellen, welche durch ihr verringertes Gewicht im Gegensatz zu kompakten
Kunststoffprodukten alle oben genannten Vorteil bezüglich der gewichtsredu
zierten Kunststoffe auf sich vereinen.
Zum anderen soll durch die vorliegende Erfindung ein Treibmittel für die Her
stellung von geschäumten Kunststoffen bereitgestellt werden, welches keine mit
den Fluorchlorkohlenwasserstoffen vergleichbare Umweltbelastung darstellt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der Verwendung des erfindungsge
mäßen Verfahrens zur Herstellung von Kunststoffbehältern.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der Verwendung des erfindungsge
mäßen Treibmittels bei der Herstellung von Kunststoffschäumen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich unter Verwendung eines CO2-
generierenden Treibmittels in einem Verfahren zur Herstellung geschäumter
Kunststoffprodukte, gewichtsreduzierte Kunststoffgegenstände, beispielsweise
Kunststoffhohlkörper, unter weitgehender Beibehaltung ihrer gewünschten Eigen
schaften produzieren lassen.
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
geschäumten Kunststoffgegenständen, wobei ein thermoplastischer Werkstoff mit
einem CO2-generierenden Treibmittel vermischt wird und die Mischung in einem
formgebenden Werkzeug ausgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Aus
formen im Werkzeug unter Anlegen eines im Werkzeug anliegenden Vakuums
und Druckluft im Inneren des Werkzeugs durchgeführt wird,
sowie
ein CO2-generierendes Treibmittel dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens die
Bestandteile Natriumhydrogencarbonat, Mononatriumcitrat und einen als Nukleierungsmittel
wirkenden Feststoff umfaßt, wobei die Teilchengröße der einzelnen
Bestandteile kleiner oder gleich 40 µm beträgt.
Die erfindungsgemäße Herstellung der geschäumten Kunststoffgegenstände, bei
spielsweise Kunststoffhohlkörpern geht von einem Kunststoff aus, welcher zu
sammen mit einem Treibmittel in einem Extruder vermischt und nachfolgend in
einem formgebenden Werkzeug durch Anlegen eines äußeren Vakuums und
Druckluft im Inneren zum gewünschten Gegenstand ausgeformt wird.
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung besagter Kunst
stoffgegenstände, wobei das Vermischen des thermoplastischen Werkstoffs mit
dem CO2-generierenden Treibmittel in einem Extruder erfolgt.
Geschäumte Kunststoffgegenstände sind in der Regel teilweise oder vollständig
aus geschäumten Kunststoff hergestellt. Ihre Materialbeschaffenheit ist dadurch
gekennzeichnet, daß durch ihren Herstellungsprozess der Kunststoff in einer Art
Zellstruktur vorliegt. Dadurch kann sein Gewicht bis zu 20%, vorzugsweise bis
zu 30% und insbesondere bis zu 50% gegenüber den gleichen, aber aus kom
pakten Strukturen aufgebauten Kunststoffgegenständen bei häufig gleichbleiben
der Steifheit reduziert werden.
Bezüglich der zur Herstellung der geschäumten Kunststoffgegenstände einge
setzte Kunststoffe existieren im Rahmen der Erfindung keine besonderen Be
schränkungen. Grundsätzlich sind alle blasfähigen Kunststoffe, die schäumbar
sind, insbesondere Thermoplaste einsetzbar.
Als thermoplastische Werkstoffe im erfindungsgemäß beanspruchten Verfahren
können u. a. Low Density Polyethylen (LDPE), High Density Polyethylen
(HDPE), Linear Low Density Polyethylen (LLDPE), Polyisobutylen (PIB), Poly
butadien, Polyethylenterephthalat (PET), PE-Copolymere, Polypropylen (PP),
Polyamid (PA), Low Density Polyamid (LDPA), Polystyrol (PS), Styrol-
Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere (ABS), Styrol-Acrylnitril-
Copolymere, aber auch Polyvinylchlorid (PVC) hart oder weich, Polyurethane
(PUR) oder Polyisocyanurate, Polycarbodiimide, Polymethacrylimide, sowie auch
Phenol- u. Harnstoffharze eingesetzt werden.
Die im Rahmen der Erfindung bevorzugt eingesetzten thermoplastischen Werk
stoffe gehören der Gruppe der Polyolefine, der Polyester und der Polyamide an.
Besonders bevorzugt werden daher die thermoplastischen Werkstoffe High Den
sity Polyethylen (HDPE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA), termoplastische
Elastomere (TPE), wie z. B. Polyester, besonders bevorzugt werden Polyamid 6
(PA 6), Polyamid 11 (PA 11), Polyamid 12 (PA 12) sowie termoplastische E
lastomere (TPE) eingesetzt.
Zur Erzeugung der Zellstruktur des Kunststoffs ist ein Treibmittel erforderlich.
Als Treibmittel findet im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine CO2-
generierende Mischung ihren Einsatz, welche wenigstens die Bestandteile Natri
umhydrogencarbonat, Mononatriumcitrat und einem als Nukleierungsmittel wir
kenden Feststoffe umfaßt, wobei die Teilchengröße der einzelnen Bestandteile
vorzugsweise ≦ 40 µm, weiter bevorzugt ≦ 30 µm, besonders bevorzugt ≦ 25 µm
beträgt.
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
geschäumten Kunststoffgegenständen, wobei das CO2-generierende Treibmittel
wenigstens die Bestandteile Natriumhydrogencarbonat, Mononatriumcitrat und
einem als Nukleierungsmittel wirkenden Feststoffe umfaßt, wobei die Teilchen
größe der einzelnen Bestandteile kleiner oder gleich 40 µm beträgt.
Als Nucleierungsmittel können im Prinzip alle die Feststoffe, welche die Eigen
schaft eines Keimbildners erfüllenden verwendet werden.
Vorzugsweise werden im erfindungsgemäßen Verfahren als Nucleierungsmittel
im erfindungsgemäßen Treibstoffgemisch Talkum, Kreide, Metalloxide, Silizi
umdioxid oder Farbpigmente, einzeln oder in Kombinationen miteinander einge
setzt.
Besonders bevorzugt wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Nukleie
rungsmittel Talkum der gewünschten Teilchengröße eingesetzt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die Treibmittelbestandteile im
Gewichtsverhältnis Natriumhydrogencarbonat zu Mononatriumcitrat zu Nucleie
rungsmittel von 1 zu 0,5-5 zu 3-13,5 Gew.-%, bevorzugt im Gewichtsverhältnis
1 zu 0,5-2,5 zu 3-6,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 zu 0,5-2,0 zu 3-4,0 Gew.-%
eingesetzt.
Das Treibmittel wird bei einer bestimmten Verarbeitungstemperatur (Reaktions
temperatur) unter Abspaltung seines Treibgases CO2 zersetzt und sorgt somit für
die Entstehung der gewünschten Zellstruktur.
Vorteilhafter Weise ist das im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzte
Treibmittel ein relativ wenig gaserzeugendes Treibmittel mit einem Generie
rungsgrad im Bereich von etwa 12 bis 35 ml pro Gramm Treibmittel, bevorzugt in
einem Bereich von 20 bis 30 ml pro Gramm Treibmittel, besonders bevorzugt im
Bereich von 20 bis 24 ml pro Gramm Treibmittel.
Dieser Generierungsgrad macht es relativ unempfindlich gegenüber mechanische
Belastungen. Ein weitere Vorteil des geringen Generierungsgrades ist die daraus
resultierende weitgehende Gleichförmigkeit der Blasen selbst und ihre gleichmä
ßige Verteilung in der Masse, was wiederum die Stabilität, d. h. die Bruchfestig
keit des Endprodukts erhöht. So kann ein durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellter Gegenstand einen Stoß besser abfedern kann als ein aus kompakten
Material hergestellter vergleichbar geformter Gegenstand.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die jeweils zu verarbeitende Kunst
stoffmasse zusammen mit dem CO2-generierenden Treibmittel in einem Extruder
einem Schmelzmischprozess unterworfen.
Unter einem Extruder im Rahmen dieser Erfindung wird eine kontinuierlich,
fortlaufend arbeitende Fördermaschine, welche unter Druck und Wärme Kunst
stoffformmassen nicht nur fördern und aufschmelzen, sondern auch verdichten
und homogenisieren kann.
Ein Extruder besteht in der Regel u. a. aus einer oder mehreren parallel angeord
neten Schneckenspindeln ("Schnecken"), welche in einem meist horizontal ange
ordneten zylindrischen, 8-förmigen oder andersartig an die Schneckenzahl ange
passten Gehäuse umlaufen.
Schematisch ist er aus einer Einzugszone in der ein Kunststoff und gegebenenfalls
weitere Zusätze wie ein Treibmittel aufgenommen werden, einer Umwandlungs
zone, in welcher der eingesetzte Kunststoff u. a. aufgeschmolzen wird und einer
Austragszone in welcher u. a. die Homogenisierung der Ausgangsmischung ver
vollständigt, diese gegebenenfalls verdichtet und mit der richtigen Temperatur
ausgestoßen wird, aufgebaut. Alle drei Bereiche können sowohl einzeln als auch
zusammen oder auch nur streckenweise durch die üblichen dazu bekannten Me
thoden sowohl geheizt als auch bei Bedarf gekühlt werden.
Um den Mischvorgang im Extruder zu optimieren, enthält er in der Regel zusätz
lich zu seinen oben genannten Bestandteilen sogenannte Scher- und Mischteile,
welche u. a. Agglomerate und gegebenenfalls noch nicht vollständig aufgeschmol
zene Kunststoffreste zerteilen und die Komponenten gleichmäßig verteilen um so
die Homogenisierung der Mischung zu verbessern.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden diese
Scher- und Mischteile so gewählt und angeordnet, daß die Entstehung einer zu
hohen Friktionswärme weitgehend vermieden wird. Somit wird der Zersetzung
CO2-generierenden Treibmittels in dieser Verarbeitungsstufe entgegengewirkt und
ein weitgehend einwandfreier Schäumungsgrad in der nachfolgenden Verarbei
tungsstufe gefördert.
Weiterhin kann ein Extruder der hier in Rede stehenden Art alle dem Fachmann
auf diesem Gebiet bekannten und üblichen Zusätze wie z. B. weitere Heiz- und
Kühlaggregate, Einspeisöffnungen, Entgasungsschächte, Schmelzfilter usw. bei
Bedarf enthalten.
Um eine weitgehend zufriedenstellende Homogenisierung der Masse zu erreichen,
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt mit ≧ 20-D Extrudern,
besonders bevorzug jedoch mit 24-D Extruder gearbeitet.
Bei der Extrusion der Kunststoffmasse kann der Kunststoff dem Extruder in ge
schmolzener Form, aber auch als Feststoff zugeführt werden. Als Feststoff kann
er als Granulat, Pulver, Krümel oder Mahlgut vorliegen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Kunststoff bevorzugt als
Granulat oder Mahlgut, einzeln oder als eine Mischung aus beiden eingesetzt,
besonders bevorzugt wird er jedoch als Granulat eingesetzt.
Das Treibmittel kann gleichzeitig mit der Kunststoffmasse zugeführt werden oder
im weiteren Verlauf durch geeignete Eintragsöffnungen im Extruder der Kunst
stoffmasse zudosiert werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Treibmittel gleich
zeitig mit dem Kunststoff zugeführt.
Zur Dosierung des Treibmittels wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit
einer gravimetrischen oder volumetrischen Dosiertechnik gearbeitet. Die gravi
metrische Dosiertechnik wird bevorzugt bei der Herstellung dünnwandiger Ge
genstände eingesetzt. Die im Rahmen der Erfindung angesetzte Genauigkeit bei
der Dosierung des Treibmittels liegt in einem Bereich zwischen 1 und 3%, bevor
zugt zwischen 1,5 und 3%.
Der Einzug der Kunststoffmasse und gegebenenfalls des zugesetzten Treibmittels
ist meist nach wenigen Schneckengängen abgeschlossen. Dann tritt der Kunst
stoff, wenn er als Feststoff eingesetzt wurde in die Aufschmelz- und Mischzone
ein.
Die Temperatur der zuzugebenden Kunststoffmasse, bzw. die Temperatur welche
im Extruder vorliegt ist weitgehend abhängig von dem eingesetzte Kunststoff und
der Reaktionstemperatur des Treibmittels.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt die Temperatur der dem Extruder
zugeführten Masse, bzw. die im Extruder vorliegende Temperatur der eingesetz
tem Kunststoffmasse bei einem Wert im Bereich von 180 bis 250°C, bevorzugt im
Bereich von 200 bis 230°C, besonders bevorzugt im Bereich von 210 bis 220°C.
Dabei wird die Temperatur materialabhängig eingestellt. Bei Verwendung von PA
werden beispielsweise Temperaturen bis 250°C, bei PP typischerweise 210 bis
225°C und bei HDPE 180 bis 215°C gefahren. Die jeweils gewählte Temperatur
wird mit einer Abweichung von ±2°C über die gesamte Strecke durch den Extru
der bis hin zur Austragszone beibehalten.
Das im Rahmen der Erfindung eingesetzte Treibmittel wirkt folgerichtig bei einer
Massetemperatur des geschmolzenen Kunststoffmaterials von etwa 180 bis
250°C.
Eine im Rahmen der Erfindung bevorzugte Massetemperatur des geschmolzenen
Kunststoffmaterials, bei welcher nach Austritt aus dem Extruder die weitgehend
optimale Zersetzung des eingesetzten Treibmittels erreicht wird, liegt im Bereich
von 200 bis 220°C, besonders bevorzugt ist der Bereich von 206 bis 212°C.
Diese Temperatur wird von der Masse unmittelbar beim Austritt aus dem Extru
der erreicht, so daß das aus dem Extruder über eine Auslassdüse eines Blaskopfes
austretende schlauchförmige Material aufschäumt und in diesem Zustand in das
formgebende Werkzeug eingeführt wird.
Die Konstruktion der Auslassdüsenöffnung kann dem jeweilig durchzuführenden
Material und den gewünschten Formerfordernissen angepaßt werden. Sie unter
scheiden sich durch die Gestalt ihres Fließkanals. Beispielhaft sind hier zu nennen
PWDS-Düsen (Partielle-Wanddicken-Steuerungs-Düsen), ovalisierende oder run
de Düsen.
Die Extruderauslassöffnung und das formgebende Werkzeug können über ein
Verbindungselement verbunden sein. Die Extruderauslassöffnung ist weitgehend
so gestaltet, daß es den Aufschäumvorgang nicht behindert. Der Aufschäumvor
gang kann bei Eintritt der extrudierten schlauchförmigen Masse in ein formge
bendes Werkzeug schon weitgehend, bevorzugter Weise schon vollständig abge
schlossen sein.
Wird die schlauchförmige Masse vollständig von dem formgebenden Werkzeug
umschlossen, kann das gefangene Schlauchstück abgequetscht und im Werkzeug
weiter ausgeformt werden. Das Abquetschen kann jedoch auch noch während
oder nach dem Ausformungsvorgang vorgenommen werden.
Nach Beendigung des Ausformungsvorgangs und Abkühlung des hergestellten
Kunststoffgegenstandes kann der sich noch vom Abquetschvorgang vorhanden
Rest (Butzen) am Kunststoffgegenstand mit Hilfe einer Stanzvorrichtung abge
trennt werden.
Die Innenwände des formgebenden Werkzeugs sind entsprechend den Formerfor
dernissen des Endprodukts ausgeformt. Durch die während des Ausformungsvor
gangs im Inneren des Werkzeugs herrschenden Bedingungen wird die einge
brachte geschäumte schlauchförmige Masse durch das Anpressen an die Innen
wände des Werkzeugs in die gewünschte Form gebracht.
Ist der Formungsvorgang abgeschlossen kann das Werkzeug geöffnet und das
fertige Produkt entnommen werden.
In diesem Verfahren können sowohl nur einmal zu benutzende Werkzeugformen
als auch Dauerformen genutzt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt Dauerformen, welche
häufig keinem nennenswerten Verschleiß unterliegen, eingesetzt, so daß sie sich
zur Serienproduktion des gewünschten Gegenstandes eignen.
Sie werden aus den dafür üblichen und dem Fachmann auf diesem Gebiet be
kannten Materialien hergestellt.
Ebenfalls möglich ist es, daß das die Innenwände des formgebenden Werkzeugs
vor dem Einbringen der geschäumten schlauchförmigen Masse mit einem Materi
al ausgekleidet werden, welches sich weder mit der Innenwand des formgebenden
Werkzeugs, noch mit der eingeführten Produktmasse dauerhaft verbindet, z. B.
feinkörniger binderfreier Sand.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird jedoch bevorzugt ohne vorheriges
Auskleiden der Werkzeuginnenwand gearbeitet.
Zusätzlich zu der üblichen und dem Fachmann auf diesem Gebiet geläufigen Aus
stattungen, wie Kühl- oder Heizvorrichtungen ist das formgebende Werkzeug
sowohl mit einer Drucklufttechnik als auch mit einer Vakuumtechnik ausgestattet.
Im Rahmen der Erfindung werden beide Techniken nebeneinander eingesetzt,
wodurch der Ausformungsvorgang weitgehend optimiert wird.
Das Vakuum wird mit den dafür üblichen Vakuumpumpen erzeugt und liegt über
die sich an geeigneten Stellen des Werkzeugs befindlichen Vakuumbohrungen am
Werkzeug an.
Geeignete Stellen befinden sich immer da, wo nach Einbringen der schlauchför
migen geschäumten Masse bzw. beim Anpressen dieser an die ausgeformte In
nenwand des Werkzeugs Lufteinschlüsse bleiben, wie beispielsweise im Schulter-
oder Bodenbereich einer Flasche. Diese Lufteinschlüsse könnten bei ihrem
Verbleib während des Ausformvorgangs zu Fehlstellen, wie Eindellungen in den
Begrenzungsflächen des Endprodukts führen. Durch das gezielte Anlegen eines
Vakuums an diesen Stellen wird die dort befindliche Luft abgeführt. Somit wird
die Bildung derartiger Fehlstellen weitgehend vermieden und auch der Anpress
druck der Masse an die Innenwand des Werkzeugs weiter verbessert.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das während
des Ausformungsvorgangs im Werkzeug anliegende Vakuum in einem Bereich
von -0,6 bis -0,8 bar.
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von geschäumten
Kunststoffgegenständen, wobei das in dem Werkzeug anliegende Vakuum in ei
nem Bereich von -0,6 bis -0,8 bar liegt.
Weiterhin kann der Anpressdruck während des Ausformungsvorgang durch Ein
pressen von Druckluft über einen entsprechend angebrachten Blaskanal, bei
spielsweise eines Blasdorns, in die Form maßgebend unterstützt.
Der Blasdorn ist so angebracht, daß er den in das formgebende Werkzeug einge
führten Schlauch aus aufgeschäumten Kunststoff von innen aufbläst und so gegen
die Innenwände des Werkzeugs presst.
Für eine weitgehend vollständige Anpressung der aufgeschäumten Masse an die
Innenwand des Werkzeugs, durch welche eine weitgehend fehlerfreie Formung
der Masse zum gewünschten Gegenstand erst möglich wird, ist es notwendig, daß
die Druckluft während des gesamten Ausformungsvorgang im Inneren des Werk
zeuges anliegen.
Um weiterhin auch eine weitgehend gleichmäßige Stärke der einzelnen Begren
zungsflächen im Endprodukts zu erreichen ist es notwendig, das die anliegende
Druckluft über den gesamten Ausformungsvorgang im Werkzeug weitgehend
konstant ist. Dieses wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung durch den Ein
satz einer Proportionalventiltechnik erreicht. Diese ermöglicht es beispielsweise
einen auf z. B. 0,7 bar eingestellten Blasdruck über die gesamte Dauer des Aus
formungsvorgangs weitgehend konstant zu halten.
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von geschäumten
Kunststoffgegenständen, wobei der im Werkzeug durch die Druckluft erzeugte
Innendruck unter Verwendung einer Proportionalventiltechnik weitgehend kon
stant gehalten wird.
Die Proportionalventiltechnik unterscheidet sich im Wesentlichen von den bisher
üblicher Weise eingesetzten einfachen Pneumatiktechniken dadurch, daß die zum
Einsatz kommenden Druckregelventile die stufenlose Verstellung eines pneumati
schen Drucks ermöglichen. Ein weiterer Vorteil dieser Technik liegt darin, daß
sich mögliche Druckschwankungen im Außenbereich nicht auf den Blasdruck
auswirken können, sondern dieser, wie oben beschrieben, weitgehend konstant
gehalten werden kann.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung anliegende Druckluft wird je nach
verwendeten Kunststoff auf einen Wert, ausgewählt aus dem Bereich von 0,5 bis
2 bar, vorzugsweise von 0,5 bis 1,5 bar eingestellt. In diesem Druckbereich be
steht auch weitgehend keine Gefahr, die vorteilhafte Zellstruktur der Begren
zungsflächen des Endprodukts zu zerstören.
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von geschäumten
Kunststoffgegenständen, wobei der im Werkzeug erzeugte Innendruck auf einen
Wert, ausgewählt aus dem Bereich von 0,5 bis 1,5 bar, eingeregelt wird.
Nach Beendigung des Ausformungsvorgangs und Erreichen der Formstabilität
durch Abkühlen des Produkts kann dieses dem Werkzeug entnommen werden.
Das Abkühlen kann zum einen durch die im Inneren der Form anliegende Druck
lufterreicht werden. Zum anderen kann auch durch das anliegende Vakuum das
Abführen der Wärme und damit der Abkühlungsvorgang beschleunigt werden.
Dadurch kann die Zykluszeit, d. h. die Zeit die zur Herstellung eines Produktes
aufgewendet werden muß herabgesetzt werden (siehe auch Tabelle 1). Hierdurch
wiederum kann die Anzahl der gefertigten Produkte pro Zeiteinheit erhöht und
somit eine weitgehend günstigere Ausnutzung Anlagenkapazitäten erreicht wer
den.
Das Endprodukt verfügt durch den parallelen Einsatz der Vakuum- und Proporti
onalventiltechnik während des Ausformungsvorgangs über weitgehend optimal
geschäumte und gleichmäßig ausgebildete Begrenzungsflächen. Durch deren Zell
struktur ist das fertige Produkt typischerweise nicht nur bis zu 50% leichter, son
dern u. a. auch weitgehend stoßunempfindlicher als die Produkte welche durch die
bisher eingesetzte Verfahren hergestellt wurden.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch geschäumte Kunststoffgegenstände, ins
besondere Kunststoffhohlkörper, welche durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt werden, sowie ihre bevorzugte Verwendung in der Automobilbranche,
als auch in der Verpackungsbranche und in die Elektrogerätebranche.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung des im Rahmen die
ser Patentanmeldung beschriebenen CO2-generierenden Treibmittels bei der Her
stellung von Kunststoffschäumen über andere als das mit dieser Patentanmeldung
beanspruchte Herstellungsverfahren.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Verwendung des mit dieser Patenanmel
dung beanspruchten erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Kunst
stoffbehältern aller Art.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von geschäumten Kunststoffgegenständen, wo
bei ein thermoplastischer Werkstoff mit einem CO2-generierenden Treib
mittel vermischt wird und die Mischung in einem formgebenden Werk
zeug ausgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausformen im
Werkzeug unter Anlegen eines im Werkzeug anliegenden Vakuums und
Druckluft im Inneren des Werkzeugs durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das CO2-
generierende Treibmittel wenigstens die Bestandteile Natriumhydrogen
carbonat, Mononatriumcitrat und einen als Nukleierungsmittel wirkenden
Feststoff umfaßt, wobei die Teilchengröße der einzelnen Bestandteile klei
ner oder gleich 40 µm beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß als Nukleie
rungsmittel wirkender Feststoff Kreide, Talkum, Metalloxide, Siliziumdi
oxid und Farbpigmente eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vermischen des thermoplastischen Werkstoffs mit dem
CO2-generierenden Treibmittel in einem Extruder erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das in dem Werkzeug anliegende Vakuum in einem Bereich
von -0,6 bis -0,8 bar liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der im Werkzeug durch die Druckluft erzeugte Innendruck
unter Verwendung einer Proportionalventiltechnik weitgehend konstant
gehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der im Werk
zeug erzeugte Innendruck auf einen Wert, ausgewählt aus dem Bereich
von 0,5 bis 1,5 bar, eingeregelt wird.
8. Geschäumte Kunststoffgegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß sie
durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 herstellbar sind.
9. Verwendung der geschäumten Kunststoffgegenstände gemäß Anspruch 8
in der Automobilbranche, Verpackungsbranche, sowie Elektrogerätebran
che.
10. Verwendung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Her
stellung von Kunststoffbehältern aller Art.
11. CO2-generierendes Treibmittel dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens
die Bestandteile Natriumhydrogencarbonat, Mononatriumcitrat und einen
als Nukleierungsmittel wirkenden Feststoff umfaßt, wobei die Teilchen
größe der einzelnen Bestandteile kleiner oder gleich 40 µm beträgt.
12. Verwendung des CO2-generierenden Treibmittels gemäß Anspruch 11 als
Treibmittel bei der Herstellung von Kunststoffschäumen.
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