DE10034010A1 - Verfahren zur Bolzenprüfung und Vorrichtung hierzu - Google Patents
Verfahren zur Bolzenprüfung und Vorrichtung hierzuInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur zerstörungsfreien Prüfung einer Schweißverbindung eines in einem Kontaktbereich (4) auf ein flächenhaft ausgedehntes Blech (6) aufgeschweißten Bolzens (8), insbesondere eines im Hubzündverfahren aufgeschweißten Stehbolzens, wobei sich beim Schweißvorgang im Blech unterhalb des Kontaktbereichs (4) ein Schweißbad (10) mit verändertem Materialgefüge ausbildet, mittels gerichteten Ultraschallsignalen, die folgenden Verfahrensschritte umfassend: Einschallen von Ultraschallsignalen in das Blech (6) mittels eines gerichteten und schräg einschallenden Ultraschallsenders (1) an einem Einkoppelort (A), Auskoppeln der durch das Blech (6) transmittierten Ultraschallsignale an einem Auskoppelort (B) mittels eines Ultraschallempfängers (2), wobei der Auskoppelort (B) im Schalllaufweg der ungestörten Signalausbreitung der eingeschallten Ultraschallsignale im Blech (6) liegt, wobei der Schalllaufweg im Blech (6) zwischen Einkoppelort (A) und Auskoppelort (B) in einem solchen Abstand vom Kontaktbereich (4) verläuft, dass das Schweißbad (10) einer als intakt zu klassifizierenden Schweißverbindung vom Schalllaufweg der Ultraschallsignale erfasst wird, und Erfassen der Intensität der vom Einkoppelort (A) zum Auskoppelort (B) transmittierten Ultraschallsignale.
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur zerstörungs
freien Prüfung von Schweißverbindungen zwischen Blechen und darauf auf
geschweißten Bolzen, insbesondere von im Hubzündverfahren aufge
schweißten Stehbolzen. Solche mittels Kurzzeitschweißverfahren aufge
schweißten Bolzen verschiedener Geometrien werden in den unterschied
lichsten Anwendungsgebieten verwendet, beispielsweise in der Automobilin
dustrie als Befestigungselemente im Karosseriebau. Die Kurzzeitschweiß
verfahren sind weitgehend automatisiert und werden in der Industrie viel
fach eingesetzt. Problematisch ist bislang eine Güteüberwachung der auto
matisiert erstellten Schweißverbindungen. Eine solche ist vielfach unerläss
lich, da mittels aufgeschweißter Stehbolzen oftmals sicherheitsrelevante
Verbindungen realisiert werden.
Bislang sind die einzigen in der Praxis realisierten Prüfverfahren rein me
chanische Prüfverfahren. Diese beruhen auf der Ermittlung mechanischer
Kenngrößen der zu prüfenden Schweißverbindungen, hier insbesondere des
Abzugs-, Knick- oder Abdrehmoments des aufgeschweißten Bolzens. Prob
lematisch an den mechanischen Prüfverfahren ist jedoch, dass eine Vor
schädigung und damit ein mögliches späteres Versagen der geprüften
Schweißverbindung nicht ausgeschlossen werden kann.
Bislang bekannte zerstörungsfreie Prüfungsverfahren, welche auf der Ver-
wendung von Ultraschall basieren, beruhen im wesentlichen darauf, die
Dämpfung von Ultraschallsignalen, die sich in Richtung der Längsachse des
aufgeschweißten Bolzens ausbreiten, bei der Reflektion an bzw. Transmissi
on durch das Schweißbad der zu prüfenden Schweißverbindung zu erfassen.
Dabei wurde bislang ausschließlich von Longitudinalwellen Gebrauch ge
macht. Realisiert wurden solche Prüfverfahren mittels senkrecht einschal
lender Prüfköpfe, die im Einkopfbetrieb verwendet wurden. Wegen der im
allgemeinen unebenen Bolzenkopffläche erfolgte die Einleitung der Longitu
dinalwellen rückseitig von der glatten Blechoberfläche aus. Es wurden somit
in Richtung der Längsachse des Bolzens arbeitende Impuls-Reflektions-
Verfahren eingesetzt.
Derartige Prüfverfahren, welche auf der Verwendung von Ultraschall basie
ren, haben bislang nicht den Zuverlässigkeitsgrad erreicht, dass sie stan
dardmäßig zur Prüfung von Schweißverbindungen zwischen Bolzen und Ble
chen herangezogen werden können. Diese Ultraschallprüfverfahren zeigten
eine mangelhafte Korrelation zwischen den Ergebnissen der Ultraschallprü
fung und denjenigen der mechanischen Prüfverfahren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein zerstörungsfreies Prüf
verfahren anzugeben, welches auf der Verwendung von Ultraschall basiert
und eine Prüfung der Schweißverbindung zwischen einem auf ein Blech auf
geschweißten Stehbolzen und dem Blech erlaubt und gleichzeitig eine deut
lich bessere Korrelation mit den Ergebnissen mechanischer Prüfverfahren
aufweist als bisherige Ultraschallprüfverfahren. Insbesondere soll ein Ver
fahren angegeben werden, welches vorteilhaft im Rahmen der automatisier
ten Erstellung und Prüfung der Schweißverbindungen eingesetzt werden
kann. Weiterhin soll eine Vorrichtung angegeben werden, welche zur Aus
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
10.
Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahren ist, dass intakte Schweißver
bindungen von mangelhaften Schweißverbindungen anhand des Durchmes
sers des Schweißbades unterschieden werden können. Als Schweißbad wird
der Teil des Blechs bezeichnet, in dem sich das Materialgefüge durch den
Schweißvorgang dem walzfreien Blech verändert hat. Das erfindungsgemäße
Verfahren basiert daher auf einer Erfassung des Schweißbaddurchmessers.
Als Entscheidungskriterium dient in erster Linie, ob ein für eine konkrete
Schweißverbindung vorgegebener Mindestdurchmesser des Schweißbades
erreicht ist oder nicht.
Selbstverständlich ist dieser Mindestschweißbaddurchmesser abhängig von
den speziellen Parametern der zu prüfenden Schweißverbindung. Insbeson
dere gehen hier ein die Geometrie des aufgeschweißten Stehbolzens, die Geo
metrie des Blechs, die Materialeigenschaften von Stehbolzen und Blech so
wie die speziellen Eigenschaften des verwendeten Schweißverfahrens. Für
eine vorgegebene Kombination von Stehbolzen und Blech und ein bestimm
tes Schweißverfahren kann beispielsweise im Rahmen von Vorversuchen der
Durchmesser des Schweißbades mittels des erfindungsgemäßen zerstö
rungsfreien Prüfverfahrens ermittelt werden. Anschließend kann unter Ver
wendung der vorbekannten mechanischen Prüfverfahren ermittelt werden,
ab welchem Mindestdurchmesser des Schweißbades die zu prüfenden
Schweißverbindungen als intakt anzusehen sind. Auf diese Weise kann ein
Norm-Mindestradius des Schweißbades ermittelt werden.
Das erfindungsgemäße Prüfverfahren, welches zur vorzugsweise automati
sierten Prüfung solcher Schweißverbindungen verwendet wird, beruht dann
im wesentlichen darauf, die zu prüfende Schweißverbindung daraufhin zu
untersuchen, ob der im Rahmen der Vorversuche ermittelte Norm-
Mindestradius des Schweißbades im konkreten Fall erreicht oder nicht er
reicht wurde. Auf diese Weise ist eine sichere Klassifikation der zu prüfenden
Schweißverbindung möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf einer gerichteten Ausbreitung
von Ultraschallsignalen im Blech, auf das ein Stehbolzen aufgeschweißt ist.
Dabei weist die Schallausbreitungsrichtung der Ultraschallsignale zumindest
eine in Ausdehnungsrichtung des Blechs gerichtete Komponente auf. Damit
können die Ultraschallsignale an einem ersten Punkt A in das Blech einge
schallt werden und an einem zweiten Punkt B aus dem Blech ausgekoppelt
werden. Dabei sind die Punkte A und B räumlich voneinander getrennt. Die
Einschallung der Ultraschallsignale erfolgt dabei mittels eines schräg ein
schallenden Ultraschallsenders am Einkoppelort A. Die Auskopplung der
Ultraschallsignale am Auskoppelort B erfolgt mittels eines Ultraschallemp
fängers, der vorzugsweise eine besondere Empfindlichkeit für schräg einfal
lende Ultraschallsignale aus der Richtung des Einkoppelpunktes A aufweist.
Insbesondere kann der Ultraschallempfänger im wesentlichen die gleichen
ultraschallakustischen Eigenschaften aufweisen wie der Ultraschallsender.
Im allgemeinen wird der Schallaufweg zwischen dem Einkoppelort A und
dem Auskoppelort B eine Mehrzahl von Reflektionen an den Oberflächen des
Blechs aufweisen. Vorzugsweise wird der Abstand zwischen dem Einkoppel
ort A und dem Auskoppelort B so gewählt, dass für vorgegebene Materialei
genschaften des Blechs sowie Ultraschallparameter der ungestörte Schall
laufweg der am Einkoppelort A in das Blech eingeschallten Ultraschallsig
nale im wesentlichen den Auskoppelort B trifft.
Zur Prüfung einer Schweißverbindung mittels des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden der Einkoppelort A und der Auskoppelort B so auf dem
Blech plaziert, dass die Verbindungslinie zwischen beiden Punkten A und B
zumindest durch den Randbereich der zu prüfenden Schweißverbindung
verläuft. Der minimale Abstand der Verbindungslinie zwischen beiden
Punkten vom Zentrum des Kontaktbereichs ist dabei mit d bezeichnet.
Durch Parallel-Verschieben der Verbindungslinie zwischen A und B kann
nunmehr prinzipiell das gesamte Schweißbad der zu prüfenden Schweißver
bindung von den Ultraschallsignalen überstrichen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht darauf, dass das Schweißbad der
zu prüfenden Schweißverbindung aufgrund seines veränderten Materialge
füges andere ultraschallakustische Eigenschaften aufweist als das Material
gefüge des Blechs, welches im allgemeinen in einem Walzprozess hergestellt
ist. Diese veränderten ultraschallakustischen Materialeigenschaften des
Schweißbades führen zu einer verminderten Transmission zwischen dem
Einkoppelpunkt A und dem Auskoppelpunkt B, wenn zwischen beiden
Punkten das Schweißgefüge liegt, das heißt, wenn die Ultraschallsignale auf
ihrem Weg von A nach B auf das Schweißbad treffen.
Wird die Intensität der vom Punkt A zum Punkt B transmittierten Ultra
schallsignale, ortsaufgelöst als Funktion des Abstands d aufgenommen, so
kann anhand des sich ergebenen Kurvenverlaufs die Größe des Schweißba
des bestimmt werden. Die ortsaufgelöste Erfassung der Intensität der Ultra
schallsignale kann insbesondere dazu verwendet werden, im Rahmen der
beschriebenen Vorversuche den Durchmesser als intakt einzustufender
Schweißverbindungen zu ermitteln. Hierbei wird vorteilhaft für eine gegebene
Schweißverbindung ein Norm-Mindestradius des Schweißbades der zu prü
fenden Schweißverbindung ermittelt, bei dessen Überschreitung die zu prü
fende Schweißverbindung als intakt klassifiziert wird. Bei Unterschreiten des
Norm-Mindestradius wird die zu prüfende Schweißverbindung dagegen als
mangelhaft klassifiziert. Bei der praktischen Prüfung kann beispielsweise ei
ne normierte Signalstärke an der Flanke des sich ergebenden Verlaufs der
Ultraschallintensität verwendet werden.
In einer ersten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche sich
besonders vorteilhaft im Rahmen automatisierter Fertigungs- und Prüfungs
verfahren einsetzen lässt, wird die Schwächung von Ultraschallsignalen er
fasst, die sich in einem Abstand x am Zentrum der zu prüfenden Schweiß
verbindung vorbei vom Punkt A zum Punkt B bewegen. Dieser kleinste Ab
stand x des Schallaufwegs ist äquivalent zu dem kleinsten Abstand d zwi
schen der Verbindungslinie A-B und dem Zentrum des Kontaktbereichs,
welcher mit d bezeichnet wird. Dabei wird dieser Abstand d so gewählt, dass
die Verbindungslinie zwischen A und B auf dem oder innerhalb des Norm-
Mindestradius des Schweißbades verläuft, welcher als mindestens erforder
lich angesehen wird, um die Schweißverbindung als intakt klassifizieren zu
können. Insbesondere kann d genau so gewählt werden, dass der Schall
laufweg der Ultraschallsignale dann nicht mehr das Schweißbad der zu
prüfenden Schweißverbindung erfasst, wenn dieses nicht den Norm-
Mindestradius aufweist, das heißt, wenn die Schweißverbindung als man
gelhaft zu klassifizieren ist.
Mittels mehrerer Weiterbildungen kann die Empfindlichkeit des erfindungs
gemäßen Verfahrens weiter gesteigert werden. Eine erste Steigerung der
Empfindlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich dann, wenn
transversal polarisierte Ultraschallsignale bei der Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens verwendet werden. Im Gegensatz zu den in den
vorbekannten zerstörungsfreien Ultraschallprüfverfahren eingesetzten Lon
gitudinalwellen weisen transversal polarisierte Ultraschallwellen eine deut
lich erhöhte Empfindlichkeit gegenüber dem Materialgefüge des Materials
auf, in dem sie sich ausbreiten. Insbesondere erfahren transversal polari
sierte Ultraschallwellen eine deutlich stärkere Schwächung im grobkörnige
ren Materialgefüge des Schweißbades als Longitudinalwellen. In einer vor
teilhaften Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden da
her im Blech in erster Linie Transversalwellen angeregt. Als besonders vor
teilhaft hat sich herausgestellt, wenn mindestens 75% bezogen auf die Ult
raschalleistung der im Blech erzeugten Ultraschallsignale transversal pola
risiert sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn mehr als 90% bezogen auf die
Ultraschalleistung der in das Blech eingeschallten Ultraschallsignale trans
versal polarisiert sind. Dabei ist es messtechnisch gesehen von großem Vor
teil, wenn ein möglichst hoher Anteil an transversal polarisierten Ultra
schallwellen im Blech erzeugt wird, da dies einerseits die Empfindlichkeit
des Messverfahrens prinzipbedingt erhöht und andererseits die messtechni
sche Auswertung der am Auskoppelort B empfangenen Ultraschallsignale
deutlich vereinfacht. Eine Optimierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird daher immer darauf abzielen, einen möglichst hohen Anteil an trans
versal polarisierten Ultraschallsignalen in das Blech einzuschallen.
Dies kann vorteilhaft durch Anpassung des Einschallwinkels des Ultra
schallsenders an die Materialeigenschaften des Blechs sowie die charakte
ristischen Größen des eingestrahlten Ultraschalls wie der Frequenz gesche
hen. Bei geeigneter Wahl des Einschallwinkels ist es möglich ausschließlich
Transversalwellen im Blech anzuregen. Dieses Phänomen ist seit langem be
kannt und kann in der entsprechenden Fachliteratur bezüglich der grundle
genden Eigenschaften von Ultraschallwellen nachgelesen werden. Insbeson
dere kann dabei eine vollständige Konversion der vom Ultraschallsender
ausgestrahlten, im allgemeinen longitudinal polarisierten Ultraschallwellen
in transversal polarisierte Ultraschallwellen im Blech erreicht werden.
Eine weitere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht auf
der Erkenntnis, dass bei intakter Schweißverbindung eine Einkopplung der
sich im Blech von A nach B ausbreitenden Ultraschallsignale in den aufge
schweißten Bolzen möglich ist. Eine solche Einkopplung der Ultraschallsig
nale in den Bolzen führt zu einer weiteren Schwächung der durch das
Schweißbad transmittierten Ultraschallsignale, das heißt, zu einer weiteren
Abnahme der Signalintensität am Auskoppelort B. Um diesen Effekt mög
lichst gut ausnutzen zu können, ist es erforderlich, den Schallaufweg der
Ultraschallsignale im Blech so abzustimmen, dass der geometrische Schall
laufweg möglichst genau den Kontaktbereich trifft, in welchem der Bolzen
auf das Blech aufgeschweißt ist. Dies kann dadurch geschehen, dass die
Ultraschallsignale in diesem Punkt eine Reflektion an der entsprechenden
Oberfläche des Blechs erfahren. Ist die Schweißverbindung zwischen Blech
und Bolzen korrekt ausgeführt, so wird dann eine besonders hohe Ein
kopplung der Ultraschallsignale in den Stehbolzen erzielt.
Die vom Ultraschallsender in das Blech eingeschallten gerichteten Ultra
schallsignale weisen im sogenannten Nahfeld einen Fokuspunkt auf, an dem
der Schalldruck ein globales Maximum aufweist. Mit diesem globalen Maxi
mum ist ein minimaler Durchmesser des gerichteten Ultraschallstrahls ver
knüpft. Eine besonders hohe Ortsauflösung des erfindungsgemäßen Verfah
rens kann daher realisiert werden, wenn das Schweißbad der zu prüfenden
Schweißverbindung im wesentlichen mit dem Fokus des gerichteten Ultra
schallstrahls abgetastet wird. In Abhängigkeit von den Materialparametern
des Blechs und den Eigenschaften des verwendeten Ultraschallsenders, ins
besondere dessen Schwingungsfrequenz und Ausstrahlungscharakteristik
kann ein Fokusdurchmesser von einem Millimeter und darunter realisiert
werden. Damit kann der Durchmesser des Schweißbades unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne weiteres mit einer vergleichbaren
Genauigkeit ermittelt werden, wenn die Länge des Schallaufwegs zwischen
dem Einkoppelort A und dem Kontaktbereich der zu prüfenden Schweißver
bindung etwa eine Nahfeldlänge beträgt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Vorrichtung
gemäß Anspruch 10 bevorzugt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist spe
ziell dazu ausgelegt, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Sie
umfasst einen Ultraschallsender zur Einschallung von gerichteten Ultra
schallsignalen in das Blech an einem Einkoppelort A und einen Ultraschall
empfänger zur Auskopplung der vom Ultraschallsender in das Blech einge
schallten und durch dieses transmittierten Ultraschallsignale an einem
Auskoppelort B. Dabei ist der Ultraschallsender schräg einschallend ausge
führt. Der Ultraschallempfänger ist so relativ zum Ultraschallsender ange
ordnet, das er bei ungestörter Ultraschallsignalausbreitung im Blech, das
heißt im Blech, auf welches kein Bolzen aufgeschweißt ist, im Schallaufweg
der Ultraschallsignale liegt. Dabei ist der Ultraschallempfänger auf schräg
einfallende Ultraschallsignale empfindlich. Insbesondere weist der Ultra
schallempfänger die gleichen ultraschallakustischen Eigenschaften wie der
Ultraschallsender auf. Weiterhin ist eine Abstandsvorrichtung vorgesehen,
die dazu eingerichtet ist, einen definierten Abstand d der Verbindungslinie
zwischen Einkoppelort A und Auskoppelort B vom Zentrum des Kontaktbe
reichs der zu prüfenden Schweißverbindung einzustellen.
Ist die Abstandsvorrichtung so ausgelegt, dass der Abstand d fest gewählt
ist, so wird der Abstand d vorteilhaft kleiner gewählt als der Norm-
Mindestradius des Schweißbades einer als einwandfrei zu klassifizierenden
Schweißverbindung. Durch diese Wahl des Abstands d ist sichergestellt,
dass der Schallaufweg der Ultraschallsignale stets das Schweißbad einer
intakten Schweißverbindung durchläuft.
Weiterhin ergeben sich besondere Vorteile, wenn der fest gewählte Abstand d
größer gewählt ist als der Normradius des Schweißbades einer als mangel
haft zu klassifizierenden Schweißverbindung, der ebenfalls im Rahmen der
Vorversuche ermittelt wurde.
Eine Kombination der beiden letztgenannten Merkmale ermöglicht es, eine
Vorrichtung zu realisieren, deren Ultraschallsignale das Schweißbad einer
intakten Schweißverbindung durchlaufen, dagegen das Schweißbad einer
mangelhaften Schweißverbindung nicht berühren. Bei diesem Verlauf des
Schallaufwegs im Blech ist eine sichere Klassifikation der zu prüfenden
Schweißverbindung anhand der zwischen dem Einkoppelort A und dem
Auskoppelort B auftretenden Schwächung, beispielsweise im Vergleich zu
ungestörten Signalausbreitung in einem Blech ohne aufgeschweißten Bol
zen, möglich.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vor
richtung ist die Abstandsvorrichtung so ausgestaltet, dass der Abstand d va
riiert werden kann. Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn die Abstandsvor
richtung so ausgeführt ist, dass das gesamte Schweißbad der zu prüfenden
Schweißverbindung mittels der Ultraschallsignale überstrichen werden
kann, das heißt, der Schallaufweg der Ultraschallsignale zwischen dem Ein
koppelort A und dem Auskoppelort B durch Variation des Abstands d über
das gesamte Schweißbad hinweg parallel verschoben werden kann.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der nun folgen
den Diskussion von Ausführungsbeispielen, die nicht einschränkend zu ver
stehen sind und anhand der Zeichnung erläutert werden. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf ein Blech mit aufgeschweißtem Bolzen und aufge
setztem Ultraschallsender sowie Ultraschallempfänger,
Fig. 2 eine schnittbildliche Seitenansicht des Blechs mit aufgeschweißtem
Bolzen, wobei die Schnittebene durch die Längsachse des aufge
schweißten Bolzens verläuft,
Fig. 3 eine Aufsicht auf ein Blech mit aufgeschweißtem Bolzen, wobei ex
emplarisch zwei verschiedene Schweißbaddurchmesser gezeigt sind,
und
Fig. 4 der ortsabhängige Verlauf der Schwächung der durch das Blech vom
Punkt A zum Punkt B transmittierten Ultraschallsignale als Funktion
des Abstands d vom Kontaktbereich.
Fig. 1 zeigt schematisch in Aufsicht eine Anordnung, welche zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. Auf ein flächenhaft
ausgedehntes Blech 6 wird ein Stehbolzen 8 aufgesetzt. Blech 6 und Bolzen
8 berühren sich in einem Kontaktbereich 4. Mittels eines geeigneten
Schweißverfahrens, beispielsweise des Hubzündverfahrens, wird der Bolzen
8 auf das Blech 6 aufgeschweißt. Dabei bildet sich unterhalb des Bolzens 8
im Blech das sogenannte Schweißbad 10 mit verändertem Materialgefüge
aus. Dieses ist in Fig. 1 schematisch in Aufsicht gezeichnet, in Fig. 2 ist
es deutlicher im Schnitt zu sehen. Im allgemeinen hat das Schweißbad 10
die Form eines Tropfens.
Zur Prüfung der Schweißverbindung zwischen Blech 6 und Bolzen 8 ist ein
Ultraschallsender 1 auf das Blech aufgesetzt, welcher am Einkoppelort A ge
richtete Ultraschallsignale in das Blech einschallt. Diese Ultraschallsignale
verlaufen unter einem von null Grad verschiedenen Winkel gegen die Nor
male auf die Blechoberfläche am Einkoppelort A. Bei einer solchen schrägen
Einschallung ergibt sich im allgemeinen der aus Fig. 2 ersichtliche zick
zackförmige Schallaufweg der Ultraschallsignale. Die eingeschallten Ultra
schallsignale werden jeweils an den Oberflächen des Blechs 6 reflektiert,
wodurch sich die Ultraschallsignale längs der Ausdehnungsrichtung des
Blechs ausbreiten. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass der Ultraschallsender 1
in einem solchen Abstand D vom Kontaktbereich 4 angeordnet ist, dass der
Kontaktbereich 4, oder zumindest das Schweißbad 10 einer als intakt zu
klassifizierenden Schweißverbindung im Schallaufweg liegt. Bei gegebenen
Einschallwinkel im Blech muss dazu der Abstand D entsprechend angepasst
gewählt werden. Gleichzeitig muss die Richtung der vom Ultraschallsender 1
in das Blech 6 eingeschallten Ultraschallsignale passend gewählt werden.
Die vom Ultraschallsender 1 am Einkoppelort A in das Blech 6 eingeschall
ten Ultraschallsignale passieren den Kontaktbereich 4 bzw. das Schweißbad
10 der zu prüfenden Schweißverbindung, erfahren dort eine mehr oder we
niger starke Schwächung und breiten sich weiter im Blech 6 aus. Zur Aus
kopplung dieser durch das Schweißbad 10 hindurch transmittierten Ultra
schallsignale ist am Auskoppelort B ein Ultraschallempfänger 2 angeordnet.
Der Auskoppelort B ist so gewählt, dass er im Schallaufweg der ungestörten
Ultraschallsignale im Blech 6 liegt.
Als Ultraschallempfänger 2 wird ein Ultraschallempfänger verwendet, wel
cher empfindlich ist auf unter einem von null Grad verschiedenen Winkel
gegen die Flächennormale am Auskoppelort B einfallende Ultraschallsignale.
Insbesondere können Ultraschallsender 1 und Ultraschallempfänger 2 im
wesentlichen gleiche ultraschallakustische Eigenschaften aufweisen.
Aus der Aufsicht in Fig. 1 ist ersichtlich, dass der Schallaufweg, welcher
durch die Gerade durch die Punkte A und B angedeutet ist, am Zentrum des
Kontaktbereichs 4, das heißt von der Längsachse des Bolzens 8, vorbei ver
läuft. Je nach Wahl des Abstands d der Geraden durch A und B vom Zent
rum des Kontaktbereichs 4 wird das Schweißbad der zu prüfenden Schweiß
verbindung von den Ultraschallsignalen durchlaufen oder nicht. Je nach Be
schaffenheit der zu prüfenden Schweißverbindung und Lage, an dem das
Schweißbad der zu prüfenden Schweißverbindung durchlaufen wird, ergibt
sich eine unterschiedlich starke Schwächung der vom Punkt A zum Punkt B
transmittierten Ultraschallsignale. Die bei einem gegebenen Abstand d auf
tretende Schwächung kann daher als Maß zur Beurteilung der räumlichen
Ausdehnung des Schweißbades und damit der Güte der Schweißverbindung
herangezogen werden.
Verschiebt man Ultraschallsender 1 und Ultraschallempfänger 2 kontinuier
lich über das Schweißbad 10 der zu prüfenden Schweißverbindung hinweg,
so erhält man die transmittierte Intensität oder äquivalent die Dämpfung der
transmittierten Ultraschallsignale als Funktion des Abstands d. Ein solcher
ortsabhängiger Signalverlauf ist aus Fig. 4 ersichtlich. Dabei ist die gemes
sene Dämpfung der transmittierten Ultraschallsignale im Vergleich zu unge
störten Signalausbreitung im Blech ohne aufgeschweißten Bolzen 8 als Or
dinate aufgetragen, als Abszisse dient der Abstand d der Verbindungsgera
den zwischen A und B vom Zentrum des Kontaktbereichs 4. Die mit I ge
kennzeichnete obere Kurve zeigt den Signalverlauf durch eine als intakt zu
klassifizierende Schweißverbindung, deren Schweißbad 101 einen großen
Durchmesser aufweist. Für große Abstandswerte d erkennt man, dass keine
zusätzliche Dämpfung relativ zur ungestörten Signalausbreitung im Blech 6
auftritt. Sobald das Schweißbad 10 der zu prüfenden Schweißverbindung in
den Schallaufweg der Ultraschallsignale gerät, beginnt eine Schwächung der
transmittierten Ultraschallsignale. Diese nimmt stetig zu bis zum Zentrum
des Schweißbades 10. Hieran schließt sich ein im wesentlichen symmetri
scher Abfall des Signals an.
Aus dem Kurvenverlauf kann direkt ein Schweißbaddurchmesser abgelesen
werden. Als dieser kann beispielsweise derjenige Durchmesser definiert wer
den, an dem die transmittierten Signale um beispielsweise drei Dezibel ge
genüber den ungestörten Signalen abgefallen sind. Auf diese Weise können
im Rahmen von Vorversuchen die Schweißbaddurchmesser von Schweißver
bindungen ermittelt werden, welche dann mittels konventioneller mechani
scher Prüfverfahren auf ihre Haltbarkeit hin überprüft werden. Auf diese
Weise ist es möglich, einen Schweißbaddurchmesser, oder äquivalent
Schweißbadradius, zu ermitteln, welcher mindestens erforderlich ist, um die
zu prüfende Schweißverbindung als intakt klassifizieren zu können. Im
Rahmen von Vorversuchen wird eine größere Zahl von Schweißverbindungen
geprüft, aus den Ergebnissen dieser Prüfung kann ein Norm-Mindest
schweißbadradius bestimmt werden, ab dem eine Schweißverbindung als
intakt klassifiziert werden kann.
Kurve II in Fig. 4 bezeichnet den Signalverlauf bei Prüfung einer als man
gelhaft zu klassifizierenden Schweißverbindung, deren Schweißbad 102 ei
nen verkleinerten Durchmesser aufweist. Dieses wird unmittelbar deutlich
beim Vergleich der Kurven I und II.
Dieser Effekt kann vorteilhaft zur Unterscheidung zwischen intakten und
mangelhaften Schweißverbindungen anhand einer einzigen Transmissions
messung verwendet werden. Vorteilhaft wird der Abstand d der Verbin
dungslinie zwischen A und B so gewählt, dass der Schallaufweg der Ultra
schallsignale das Schweißbad einer als mangelhaft zu klassifizierenden
Schweißverbindung gerade nicht mehr berührt, wohingegen er das Schweiß
bad einer als intakt zu klassifizierenden Schweißverbindung im Randbereich
durchläuft. Dementsprechend wird der Abstand d geringfügig kleiner ge
wählt als der Norm-Mindestradius des Schweißbads 10 einer als intakt zu
klassifizierenden Schweißverbindung.
Das Schweißbad 10 einer als mangelhaft zu klassifizierenden Schweißver
bindung weist dagegen einen kleineren Radius auf, so dass es von den Ult
raschallsignalen nicht mehr erfasst wird. Wird nun eine Schweißverbindung
mit unbekanntem Schweißbadradius auf diese Weise geprüft, so ergibt sich
im Fall einer mangelhaften Schweißverbindung keine oder nur eine geringe
Schwächung der vom Punkt A und zum Punkt B transmittierten Ultraschall
signale. Ist dagegen die Schweißverbindung intakt, so durchlaufen die Ultra
schallsignale den Randbereich des Schweißbades 10 der Schweißverbindung
und erfahren dort eine Schwächung. Es tritt daher eine Schwächung der
vom Punkt A zum Punkt B transmittierten Ultraschallsignale auf.
Entsprechend der Vorgehensweise zur Bestimmung des Schweißbaddurch
messers im Rahmen der Vorversuchen wird nun eine Schwelle festgelegt, ab
welcher Mindestschwächung der vom Punkt A zum Punkt B transmittierten
Signale das Schweißbad 10 der zu prüfenden Schweißverbindung einen aus
reichenden Durchmesser aufweist und somit als intakt zu klassifizieren ist.
Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden,
wenn eine Vorrichtung verwendet wird, welche den Ultraschallsender 1 und
den Ultraschallempfänger 2 relativ zueinander fixiert. Dabei ist der Abstand
D des Ultraschallsenders 1 vom Zentrum des Kontaktbereichs 4 der zu prü
fenden Schweißverbindung vorteilhaft so gewählt, dass der Kontaktbereich 4
bzw. das Schweißbad 10 der zu prüfenden Schweißverbindung vom Schall
laufweg der Ultraschallsignale erfasst werden. Der Abstand d zwischen der
Verbindungslinie zwischen A und B wird mittels einer Abstandsvorrichtung
fest eingestellt, welche beispielsweise mittels einer Einsetzbuchse mit Boh
rung ausgeführt sein kann. Eine definierte Verschiebung um den Abstand d
kann beispielsweise mittels exzentrischer Ausführung der Bohrung realisiert
werden.
Besondere Vorteile zur Durchführung des Verfahrens ergeben sich weiterhin,
wenn der Ultraschallsender 1 in einem solchen Abstand D von der zur zu
prüfenden Schweißverbindung angeordnet ist, dass die gerichteten Ultra
schallsignale ein Schalldruckzentrum im kleinsten Abstand d der Verbin
dungslinie A-B vom Zentrum der Schweißverbindung aufweisen. Dies kann
beispielsweise dadurch realisiert werden, dass der Ultraschallsender 1 etwa
eine Nahfeldlänge vom Ort des kleinsten Abstands d entfernt angeordnet
wird.
Weist der Ultraschallempfänger 2 im wesentlichen die gleichen ultraschall
akustischen Eigenschaften wie der Ultraschallsender 1 auf, so wird der Ult
raschallempfänger 2 symmetrisch zum Zentrum der Schweißverbindung im
gleichen Abstand D von diesem angeordnet. Auf diese Weise beträgt der Ab
stand zwischen Ultraschallsender 1 und Ultraschallempfänger 2 im wesent
lichen zwei Nahfeldlängen. Indem das Schweißbad 10 der zu prüfenden
Schweißverbindung mit dem Fokus der gerichteten Ultraschallsignale abge
tastet wird, kann ein besonders hohes Auflösungsvermögen erzielt werden.
Wird der Ultraschallsender 1 wie aus Fig. 2 ersichtlich so angeordnet, dass
der Kontaktbereich 4 oder zumindest das Schweißbad 10 der zu prüfenden
Schweißverbindung im Schallaufweg der Ultraschallsignale liegt, so ergibt
sich bei intakter Schweißverbindung eine erhöhte Einkopplung der Ultra
schallsignale in den aufgeschweißten Bolzen 8. Hieraus ergibt sich eine ver
ringerte Transmission der Ultraschallsignale vom Punkt A zum Punkt B. Die
Einkopplung in den Bolzen ist besonders stark bei transversal polarisierten
Ultraschallwellen. Dieser Effekt ist ebenfalls aus Fig. 4 ersichtlich. Man er
kennt deutlich einen unterschiedlichen Kurvenverlauf im Zentrum der zu
prüfenden Schweißverbindung je nachdem, ob die zu prüfende Schweißver
bindung als intakt oder als mangelhaft anzusehen ist. Kurve I zeigt den
Verlauf für eine intakte Schweißverbindung, sie zeigt eine stärkere maximale
Dämpfung als die Kurve II, welche eine als mangelhaft zu klassifizierende
Schweißverbindung zeigt. Dieser Effekt bewirkt zusätzlich eine stark unter
schiedliche Transmission bzw. Schwächung der Ultraschallsignale, je nach
dem ob sie durch das Schweißbad 10 einer intakten oder einer mangelhaften
Schweißverbindung verlaufen.
Schließlich hat sich gezeigt, dass eine besonders hohe Empfindlichkeit des
erfindungsgemäßen Verfahrens realisiert werden kann, wenn im wesentli
chen nur transversal polarisierte Ultraschallsignale verwendet werden. Diese
transversal polarisierten Ultraschallwellen weisen eine stärkere Schwächung
beim Durchgang durch das grobkörnigere Gefüge des Schweißbades auf als
die bislang verwendeten longitudinal polarisierten Ultraschallsignale. Durch
Verwendung transversal polarisierter Ultraschallsignale kann daher die
Empfindlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens noch erhöht werden.
Dabei ist der Ultraschallsender 1 in Fig. 2 vorteilhaft daraufhin optimiert,
im wesentlichen nur transversal polarisierte Ultraschallsignale in das Blech
6 einzuschallen. Dies kann unter Ausnutzung der Brechungsgesetze für Ultra
schallwellen beim Übergang zwischen Medien mit unterschiedlichen
Schallgeschwindigkeiten so geschehen, das praktisch die gesamte einge
schallte Intensität in transversal polarisierte Ultraschallwellen im Blech 6
umgewandelt wird. Die Verwendung möglichst vollständig transversal polari
sierter Ultraschallwellen im Blech 6 ist im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens von besonderem Vorteil, einerseits aufgrund der bereits erwähn
ten erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Gefügeveränderungen, andererseits
aufgrund der messtechnisch deutlich einfacheren Signalerfassung und -ver
arbeitung, da nur ein Polarisationstyp von Ultraschallwellen detektiert wer
den muss. Wird ein Gemisch von longitudinal und transversal polarisierten
Ultraschallwellen verwendet, so muss am Auskoppelort B eine Überlagerung
zweier unterschiedlich stark geschwächter Signale entfaltet werden, was ei
nen zusätzlichen messtechnischen Aufwand bedeutet.
Die vom Ultraschallempfänger 2 aufgenommenen Ultraschallsignale werden
zur Weiterverarbeitung an eine aus den Figuren nicht ersichtliche Signalver
arbeitungsvorrichtung weitergeleitet. Diese kann beispielsweise dazu geeig
net sein, einen Signalverlauf analog zu Fig. 4 zu erfassen und auszuwer
ten. Sie kann aber auch in einer einfacheren Form ausgestaltet sein, in der
das tatsächlich erfasste Ultraschallsignal mit einem gespeicherten Normwert
verglichen wird. Ein solcher Normwert kann sich beispielsweise auf die un
gestörte Ultraschallausbreitung im Blech 6 ohne aufgeschweißten Bolzen 8
beziehen. Weiterhin kann sich ein solcher Normwert selbstverständlich auch
auf die Ultraschallausbreitung im Blech 6 mit aufgeschweißtem Bolzen 8
aber mangelhaft ausgeführter Schweißverbindung beziehen. Beliebige weitere
Normwerte sind denkbar und können realisiert werden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das erfindungsgemäße Verfahren zur
Durchführung mittels Volumenwellen ausgelegt, welches sich mittels Viel
fachreflektion an den Blechoberflächen im Blech ausbreiten. Das erfin
dungsgemäße Verfahren ist jedoch hierauf nicht grundsätzlich einge
schränkt, ebenso ist die Verwendung von Oberflächenwellen, die sich an der
Blechoberfläche ausbreiten, denkbar und möglich.
Claims (13)
1. Verfahren zur zerstörungsfreien Prüfung einer Schweißverbindung eines
in einem Kontaktbereich (4) auf ein flächenhaft ausgedehntes Blech (6)
aufgeschweißten Bolzens (8), insbesondere eines im Hubzündverfahren
aufgeschweißten Stehbolzens, wobei sich beim Schweißvorgang im Blech
unterhalb des Kontaktbereichs (4) ein Schweißbad (10) mit verändertem
Materialgefüge ausbildet, mittels gerichteten Ultraschallsignalen, die fol
genden Verfahrensschritte umfassend:
- a) Einschallen von Ultraschallsignalen in das Blech (6) mittels eines ge richtet und schräg einschallenden Ultraschallsenders (1) an einem Einkoppelort (A),
- b) Auskoppeln der durch das Blech (6) transmittierten Ultraschallsignale an einem Auskoppelort (B) mittels eines Ultraschallempfängers (2), wobei der Auskoppelort (B) im Schallaufweg der Signalausbreitung der eingeschallten Ultraschallsignale im Blech (6) liegt,
- c) wobei der Schallaufweg im Blech (6) zwischen Einkoppelort (A) und Auskoppelort (B) in einem solchen Abstand vom Kontaktbereich (4) verläuft, dass das Schweißbad (10) einer als intakt zu klassifizierenden Schweißverbindung vom Schallaufweg der Ultraschallsignale erfasst wird, und
- d) Erfassen der Intensität der vom Einkoppelort (A) zum Auskoppelort (B) transmittierten Ultraschallsignale.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erfasste
Intensität der transmittierten Ultraschallsignale mit einem vorgegebenen
Normwert verglichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbin
dungslinie zwischen Einkoppelort (A) und Auskoppelort (B) in einem sol
chen Abstand d vom Kontaktbereich (4) verläuft, dass das Schweißbad
(10) einer als mangelhaft zu klassifizierenden Schweißverbindung vom
Schallaufweg der Ultraschallsignale im Blech (6) nicht erfasst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in das Blech
(6) im wesentlichen nur Transversalwellen eingeschallt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in das Blech
im wesentlichen nur Volumenwellen eingeschallt werden, die sich mittels
Vielfachreflexion an den Blechoberflächen im Blech (6) ausbreiten.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ultra
schallsender (1) in einem solchen Abstand (D) vom Kontaktbereich (4) der
zu prüfenden Schweißverbindung angeordnet wird, dass sich im Schall
laufweg am Kontaktbereich (4) der zu prüfenden Schweißverbindung ein
Fokus der gerichteten Ultraschallsignale ergibt, insbesondere dass die
Länge des Schallaufwegs zwischen Ultraschallsender (1) und Kontakt
bereich (4) im wesentlichen eine Nahfeldlänge beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ultra
schallsender (1) und der Ultraschallempfänger (2) symmetrisch zum
Kontaktbereich (4) angeordnet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schall
laufweg der Ultraschallsignale so gewählt wird, dass sich bei als intakt
zu klassifizierender Schweißverbindung eine erhöhte Einkopplung der
Ultraschallsignale in den Bolzen (8) ergibt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch Varia
tion des Abstands (d) der Verbindungslinie zwischen Einkoppelort (A)
und Auskoppelort (B) vom Kontaktbereich (4) die Intensität der Ultra
schallsignale zwischen Einkoppelort (A) und Auskoppelort (B) ortsaufge
löst erfasst wird.
10. Vorrichtung zur zerstörungsfreien Prüfung einer Schweißverbindung ei
nes in einem Kontaktbereich (4) auf ein flächenhaft ausgedehntes Blech
(6) aufgeschweißten Bolzens (8), insbesondere eines im Hubzündverfah
ren aufgeschweißten Stehbolzens, wobei sich beim Schweißvorgang im
Blech unterhalb des Kontaktbereichs (4) ein Schweißbad (10) mit verän
dertem Materialgefüge ausbildet, mittels gerichteten Ultraschallsignalen,
wobei die Vorrichtung die folgenden Komponenten aufweist:
- a) einen Ultraschallsender (1) zur Einschallung von Ultraschallsignalen in das Blech (4) an einem Einkoppelort (A),
- b) einen Ultraschallempfänger (2) zur Auskopplung der vom Ultraschall sender (1) in das Blech (4) eingeschallten und durch dieses transmit tierten Ultraschallsignale an einem Auskoppelort (B), dadurch gekennzeichnet, dass
- c) der Ultraschallsender (1) schrägeinschallend ausgeführt ist,
- d) der Ultraschallempfänger (2) auf schrägeinfallende Ultraschallsignale empfindlich ist,
- e) der Ultraschallempfänger (2) so relativ zum Ultraschallsender (1) ange ordnet ist, dass er bei ungestörter Ultraschallsignalausbreitung im Blech (4) im Schallaufweg der Ultraschallsignale liegt, und
- f) eine Abstandsvorrichtung (12) vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist, einen definierten Abstand (d) der Verbindungslinie zwischen Einkop pelort (A) und Auskoppelort (B) vom Kontaktbereich (4) der zu prüfen den Schweißverbindung einzustellen.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ab
stand (d) kleiner gewählt ist als der Norm-Mindestradius des Schweißba
des (10) einer als einwandfrei zu klassifizierenden Schweißverbindung.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ab
stand (d) größer gewählt ist als der Normradius des Schweißbades (10)
einer als mangelhaft zu klassifizierenden Schweißverbindung.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ab
stand (d) dergestalt variiert werden kann, dass das Schweißbad (10) der
zu prüfenden Schweißverbindung mittels der Ultraschallsignale überstri
chen werden kann.
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