DE10020806C2 - Energieführungskette - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Energieführungskette zum Führen von Leitungen in Kettengliedern der im Oberbegriff des Pa­ tentanspruchs angegebenen Gattung.

Zur Führung von elektrischen Leitungen und/oder Hydraulik bzw. Druckluftleitungen zwischen bewegbaren Teilen werden Energieführungsketten aus gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern verwendet, die einen Aufnahmekanal für die jeweiligen Versorgungs- oder Steuerleitungen begrenzen. Die einzelnen Kettenglieder sind überlicherweise durch Querbolzen gelenkig miteinander verbunden.

Aus der DE 43 02 757 C1 ist eine Energieführungskette be­ kannt, deren Kettenglieder aus elastomerem Kunststoff durch Querbolzen zu einem Kabelkanal gelenkig miteinander verbun­ den sind, wobei die von den Querbolzen gebildeten Gelenk­ achsen zweier benachbarter Kettenglieder um 90° zueinander versetzt sind und die Kettenglieder zwei in wechselnder Folge angeordnete Grundformen haben. Durch diese Anordnung und Ausbildung der durch Deckel verschließbaren Kettenglie­ der ergeben sich zwei Freiheitsgrade der Energieführungs­ kette. Nachteilig sind der konstruktive Aufwand und die re­ lativ hohen Herstellungskosten.

Ferner ist aus der DE 19 74 568 C2 eine Kabelführung be­ kannt, die aus mehreren durch Gelenke miteinander verbunde­ nen starren und biegsamen Rohrstücken besteht. An den Enden dieser Kabelführung ist je ein hohlzylindrisches Drehlager vorgesehen, durch das die Kabel und Schläuche hindurchge­ führt sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine in zwei Richtungen steifsetzbare Energieführungskette zu schaffen, die kon­ struktiv einfach aufgebaut ist und zur Leitungsführung auch zwischen Teilen montierbar ist, die Relativbewegungen quer zur Kettenlängsrichtung ausführen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentan­ spruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Durch Verdrehen in den beiden endseitigen Drehlagern kann die quersteife Energieführungskette relativen Querbewegun­ gen der Maschinenteile folgen. Die erfindungsgemäße Energie­ führungskette ist universell einsetzbar und kann zur Lei­ tungsführung zwischen einem feststehenden Teil und einem in mehreren Achsen beweglichen Teil verwendet werden. Sie ist insbesondere zur Führung von elektrischen Leitungen, Hy­ draulik- oder Druckluftleitungen und dgl. zwischen einem ortsfesten Maschinenteil und einer in drei Koordinatenach­ sen verfahrbaren Bearbeitungseinheit einer Werkzeugmaschine geeignet.

Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbei­ spiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Perspektive eines Vertikal- Bearbeitungszentrums mit einer erfindungsgemäßen Energieführungskette;

Fig. 2 eine Energieführungskette in schematischer Seiten­ ansicht und

Fig. 3 die in Fig. 2 gezeigte Energieführungskette in vergrößerter Vorderansicht.

Das in Fig. 1 dargestellte Vertikal-Bearbeitungszentrum in Gantry-Bauweise enthält einen Querträger 1, der auf zwei gegenüberliegenden Seitenwandungen 2 eines formsteifen Maschinenständers 3 durch einen nicht dargestellten Antrieb in einer ersten Horizontalachse (Y-Achse) verfahrbar ange­ ordnet ist. An dem Querträger 1 ist ein Querschlitten 4 über obere und untere Führungsschienen 5 in einer zur er­ sten Horizontalachse senkrechten zweiten Horizontalachse (X-Achse) motorisch verfahrbar geführt. Der Querschlitten 4 trägt eine in einer Vertikalachse (Z-Achse) motorisch ver­ fahrbare Bearbeitungseinheit 6, die eine vertikale Arbeits­ spindel zur Aufnahme der Werkzeuge enthält.

Für die Führung von elektrischen Leitungen, Hydraulik- oder Druckluftleitungen und dgl. zwischen dem in der Y-Achse verfahrbaren Querträger 1 und einem hinteren ortsfesten Ma­ schinenteil 7, wie z. B. einem Tragelement oder Schalt­ schrank, ist eine in Fig. 1 auf der rechten Seite angeord­ nete Energieführungskette 8 vorgesehen. Da sich der Quer­ träger 1 nur in Längsrichtung der Energieführungskette 8 bewegt, kann hier eine konventionelle Energieführungskette verwendet werden.

Die Leitungsführung zwischen dem ortsfesten Maschinenteil 7 und der in drei Koordinatenachsen motorisch verfahrbaren Bearbeitungseinheit 6 erfolgt durch eine in den Fig. 2 und 3 näher dargestellte Energieführungskette 9, die mehrere gelenkig miteinander verbundene Kettenglieder 10 und je ein Drehlager 11 und 12 an den beiden Enden enthält. In Fig. 2 sind zur Vereinfachung nur einige Kettenglieder darge­ stellt.

Wie aus Fig. 3 hervorgeht, bestehen die Kettenglieder 10 und 10a, 10b aus einem Unterteil 13 mit zwei Seitenwänden 14, 15 und einem ggf. abnehmbaren Oberteil 16, die einen Führungskanal 17 begrenzen. Die z. B. aus Metall und/oder Kunststoff bestehenden Kettenglieder 10 sind durch in Fig. 2 gezeigte Gelenkbolzen 18 und entsprechende Bohrungen in den Seitenwänden 14 und 15 gelenkig miteinander verbunden. Die Drehlager 11 und 12 sind an den endseitigen Kettenglie­ dern 10a und 10b befestigt.

Das in Fig. 3 gezeigte Drehlager 12 enthält einen an der Unterseite des endseitigen Kettenglieds 10b befestigten La­ gerzapfen 19, der über ein Gleit- oder Rollenlager 20 ver­ drehbar in einer Buchse 21 angeordnet ist. An der Buchse 21 sind entsprechende Befestigungselemente für ihre Montage an einem feststehenden oder beweglichen Maschinenteil vorgese­ hen. Das obere Drehlager 11 ist entsprechend aufgebaut. Es kann aber auch so ausgeführt sein, daß die Buchse 21 am endseitigen Kettenglied 10a befestigt und der Lagerzapfen zur Montage an dem feststehenden oder beweglichen Maschi­ nenteil ausgebildet ist.

Durch die beiden Drehlager 11 und 12 können quersteife Energieführungsketten zur Verbindung von quer gegeneinander beweglichen Maschinenteilen eingesetzt werden. Die Energie­ führungskette 9 ist so für die Führung von Leitungen zwi­ schen dem ortsfesten Maschinenteil 7 und der in den drei Koordinatenachsen verfahrbaren Bearbeitungseinheit 6 geeig­ net, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist.

Claims (1)

1. In beiden Richtungen steifsetzbare Energieführungskette zum Führen von Leitungen in Kettengliedern (10, 10a, 10b), die in einer Ebene zueinander verschwenkbar sind, insbesondere bei Werkzeugmaschinen, zwischen zwei Teilen (6, 7), die zu­ einander räumlich bewegt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden Enden der Energieführungskette (9) Drehla­ ger (11, 12) angeordnet sind, deren Drehachsen in der ge­ nannten Ebene liegen.