DE10020121A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Justierung von Wellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Justierung von WellenInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Justierung von Wellen anzugeben, mit dem ein genaues Ausrichten möglich ist, das aber auf Haltevorrichtungen für Sende- und Empfangseinrichtungen verzichtet, mit denen der justierbare Wellendurchmesserbereich eingeschränkt wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe dadurch, dass die Lage der Wellendrehachsen mittels einer mit der Welle verbundenen Plankonvexlinse detektiert werden, indem mit einem zur Wellendrehachse ausgerichteten Autokollimationsfernrohr die Ebene der Plankonvexlinse und ihres Krümmungsmittelpunktes (M1) detektiert werden, wobei die Lage des Reflexionsbildes in der Bildebene des Autokollimationsfernrohrs erfasst, abgespeichert und für die Justierung der zweiten Welle als Zielwert herangezogen wird und dass der Parallelversatz der Krümmungsmittelpunkte (M1) der an den Wellenachsen ausgerichteten Plankonvexlinsen mit Hilfe einer am Autokollimationsfernrohr angebrachten Vorsatzlinse erfasst wird und das Autokollimationsfernrohr zunächst auf den Krümmungsmittelpunkt der an der Welle befestigten Linse fokussiert wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Justierung von Wellen, die hintereinander angeordnet sind, insbesondere zur fluchtenden Ausrichtung von Maschinensatzwellen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Justierung von
Wellen, die hintereinander angeordnet sind, insbesondere zur fluchtenden
Ausrichtung von Maschinensatzwellen.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist das präzise Ausrichten von
Maschinensatzwellen, die zu ihrer Funktionserfüllung eine fluchtende Anord
nung benötigen. Diese Fluchtung kann durch Parallelversatz und/oder Winkel
versatz der Wellen zueinander beeinträchtigt sei.
Im Stand der Technik sind Verfahren und Vorrichtungen zum Ausrichten von
Wellen sowohl auf mechanischer als auf optischer Grundlage bekannt.
Optische Verfahren nutzen meist den Richtstrahl eines Lasers und ein geeigne
tes Sensorelement zur Bestimmung der Lage dieses Richtstrahles relativ zu
einer Welle.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in DE 33 35 336 A1 beschrieben.
Dabei werden Parallel- und Winkelversatz optisch und elektronisch erfasst und
ausgewertet. Hierzu sind sowohl die Einrichtungen zur Erzeugung des Richt
strahles als auch Sensorelemente zur Lageerfassung und Auswertung des
Zielstrahles mittels einer stabilen Halte- und Montagevorrichtung auf beiden
Wellen montiert.
Bedingt durch die notwendige Größe und Masse dieser Halte- und Montage
vorrichtung und durch den verwendeten Befestigungsmechanismus auf beiden
Wellen ergibt sich im allgemeinen eine Grenze des minimalen Wellendurchmes
sers für die Anwendung solcher Verfahren.
Ein weiteres Verfahren, das in DE 297 13 805 U1 beschrieben ist, verwendet
nur eine Sende- und Empfangseinrichtung, die auf einer Montage- und Halte
vorrichtung angeordnet ist. Auf der zweiten Welle ist dabei ein Spiegelprisma
zur Reflexion des Richtstrahles befestigt. Dadurch soll eine Reduzierung von
Masse und Volumen für die Halte- und Montagevorrichtung bezüglich des
Spiegelprismas erreichen werden. Verbesserungen zur Justierung kleinerer
Wellendurchmesser sind damit jedoch nicht erreichbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Justierung von
Wellen anzugeben, mit dem ein genaues Ausrichten möglich ist, das aber auf
Haltevorrichtungen für Sende- und Empfangseinrichtungen verzichtet, mit
denen der justierbare Wellendurchmesserbereich eingeschränkt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen der
Patentansprüche 1 und 4 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt die Geometrie einer Plankonvexlinse
zur optischen Detektierung der Lage der Drehachse mechanischer Wellen.
Die Wellendrehachse kann beschrieben werden durch das Lot von einen Punkt
auf der Wellendrehachse auf eine Ebene, die senkrecht zur Wellendrehachse
steht. Als ein solcher Punkt kann der Krümmungsmittelpunkt einer hinreichend
genau hergestellten sphärischen Plankonvexlinse betrachtet werden. Die
zugehörige Planfläche entspricht der Ebene.
Zur Detektierung der Ebene der Plankonvexlinse und ihres Krümmungsmittel
punktes hat sich die Anordnung eines zur Wellendrehachse ausgerichteten
elektronischen Autokollimationsfernrohres als vorteilhaft erwiesen. Bei
Drehung der Welle erhält man bei exakter Ausrichtung der Plankonvexlinse zur
Welle einen minimalen Schlagkreis des Durchmessers, der durch das Lagerspiel
der Welle bedingt ist. Die Lage dieses Durchmessers wird in der Bildebene des
Autokollimationsfernrohres erfasst, abgespeichert und für die Justierung der
zweiten Welle als Zielwert herangezogen. Diese Vorgehensweise ermöglicht
die Bestimmung der Lage und der feststehenden Wellendrehachse von einer
Stirnseite aus mit einem im allgemeinen frei wählbaren Abstand zum verwende
ten Autokollimationsfernrohr.
Zur Justierung der zweiten Welle wird diese mit einer zweiten Plankonvexlinse;
die wie oben beschrieben justiert wurde, im Strahlengang des Autokollimations
fernrohres positioniert und mit geeigneten Manipulatoren parallel zur festste
henden Wellendrehachse 1 gebracht. Zur Korrektur des Parallelversatzes ist
eine Modifizierung des optischen Systems erforderlich. Zur Erfassung der
Krümmungsmittelpunkte der an den Wellenachsen ausgerichteten Plankonvex
linsen ist es erforderlich, eine Vorsatzlinse vorzuschalten und das Autokollima
tionsfernrohr zunächst auf den Krümmungsmittelpunkt der an Welle 1
befestigten Linse zu fokussieren. Anschließend erfolgt die Erfassung und
Abspeicherung dieses Wertes, auf den nach Fokussierung des Autokollimati
onsfernrohres auf dem Krümmungsmittelpunkt der Linse auf der zweiten Welle
diese justiert wird.
Die Erfindung wird im Folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung einer Plankonvexlinse zur Bestimmung der
Lage der Wellendrehachse,
Fig. 2 eine Anordnung zur Justierung des Winkelfehlers der Welle 2,
Fig. 3 eine Anordnung zur Justierung des Parallelversatzes der Welle 2
und
Fig. 4 eine Anordnung zur Justierung bei gegenüberliegenden Welle
nenden.
Fig. 1 zeigt die Welle 1 mit ihrer Drehachse sowie eine Plankonvexlinse zur
Bestimmung der Lage der Wellendrehachse. Die Darstellung zeigt die Linsen
anordnung dezentriert zur Wellendrehachse 1.
Die Plankonvexlinse wird mit der Ringschneide R relativ zur Welle 1 positio
niert. Sie kann dabei um zwei Achsen verschoben und gekippt werden. Damit
ist die Ausrichtung der Planfläche E senkrecht zur Wellendrehachse 1 und die
Verschiebung des Krümmungsmittelpunktes M1 in die Drehachse mittels geeig
neter Manipulatoren möglich. Der Justierzustand kann mit einem
Autokollimationsfernrohr bei Drehung der Welle 1 einfach festgestellt werden.
Die so justierende Relativlage von Plankonvexlinse und Welle 1 wird fixiert und
dient als Ausgangsposition für die weitere Justierung. Für die Welle 2 wird
analog verfahren.
Auf die Ringschneide R kann gegebenenfalls verzichtet werden, wenn die
Wellen eine ausreichend genau hergestellte Zentrierbohrung besitzen, die die
Linsen aufnehmen können.
Fig. 2 zeigt die Justierung des Winkelfehlers der Welle 2. Dabei wird davon
ausgegangen, dass durch vorangegangene Teiljustierungen die Planfläche der
Linse, die an der Welle 1 montiert ist, senkrecht zur Wellendrehachse der Welle
1 und senkrecht zur Achse des Autokollimationsfernrohres steht. Die Marke O
des Autokollimators wird dann in sich selbst reflektiert und am Punkt O'1 in der
Bildebene des Autokollimationsfernrohres abgebildet. Die Justierung des
Winkelfehlers erfolgt durch Verkippung der Welle 2 um die x- und y-Achse.
Dabei ist das Markenbild O'2 möglichst mit O'1, dessen Koordinaten zuvor
abgespeichert wurden, zur Deckung zu bringen. Die Welle 2 ist dann parallel
zur Welle 1 ausgerichtet.
Zur Fehlerminimierung werden die Wellen gedreht, d. h. es entstehen Schlag
kreisdurchmesser, deren Mittelpunkte berechnet werden können und die als
Bezugspunkte für die Justierung dienen können.
Fig. 3 zeigt die Justierung des Parallelversatzes der Welle 2. Zur Fluchtung
beider Wellen ist es erforderlich, den vorhandenen Parallelversatz möglichst zu
eliminieren. Dazu ist eine Modifizierung des optischen Systems des Autokolli
mationsfernrohres erforderlich.
Die Krümmungsmittelpunkte M1 und M2 der an den Wellen angebrachten
Plankonvexlinsen liegen in den Ebenen E1 und E2. Zur Detektierung von M1
und M2 ist es erforderlich, eine Vorsatzlinse vor das Autokollimationsfernrohr
zu schalten und auf die Ebenen E1 und E2 zu fokussieren. Dazu dient eine zur
Wellenachse 1 ausgerichtete Führung oder eine weitere Vorsatzlinse mit verän
derter Brennweite.
Die Justierung der Welle 2 erfolgt durch Parallelverschiebung in x- und y-
Richtung. Bei drehenden Wellen ist der Schlagkreisdurchmesser in beiden
Fokussiereinstellungen zu minimieren.
Die Ausrichtung der Welle 2 kann bei montierter Ausgleichskupplung durchge
führt werden, wenn deren Montage nach Entfernung der temporär fixierten
Plankonvexlinse von der Welle 1 durchgeführt wird.
Fig. 4 zeigt eine Anwendung des Verfahrens bei gegenüberliegenden Welle
nenden. Dabei erfolgt die Strahlumlenkung um 90° mit Hilfe einer Spiegel- oder
Strahlungsteileroptik.
R Ringschneide
E Planfläche der Linse
M1 Krümmungsmittelpunkt der Linse
E Planfläche der Linse
M1 Krümmungsmittelpunkt der Linse
Claims (6)
1. Verfahren zur Justierung von Wellen, die hintereinander angeordnet sind,
insbesondere zur fluchtenden Ausrichtung von Maschinensatzwellen, mit
optischer Erfassung der Abweichungen, dadurch gekennzeichnet, dass die
Lage der Wellendrehachsen mittels einer mit der Welle verbundenen Plankon
vexlinse detektiert werden, indem mit einem zur Wellendrehachse ausgerichte
ten Autokollimationsfernrohr die Ebene der Plankonvexlinse und ihres
Krümmungsmittelpunktes (M1) detektiert werden, wobei die Lage des Refle
xionsbildes in der Bildebene des Autokollimationsfernrohres erfasst, abgespei
chert und für die Justierung der zweiten Welle als Zielwert herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Autokolli
mationsfernrohr ein elektronisches Autokollimationsfernrohr verwendet wird
und die mit diesem ermittelten Messwerte erfasst und abgespeichert werden
und dass nach diesen Messwerten eine zweite Welle justiert wird, indem nach
Fokussierung des Autokollimationsfernrohres auf dem Krümmungsmittelpunkt
der an der zweiten Welle angebrachten Linse diese ausgerichtet wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet dass der Parallelversatzes der Krümmungsmittelpunkte M1 der
an den Wellenachsen ausgerichteten Plankonvexlinsen mit Hilfe einer am
Autokollimationsfernrohr angebrachten Vorsatzlinse erfasst wird und das
Autokollimationsfernrohr zunächst auf den Krümmungsmittelpunkt der an der
Welle befestigten Linse fokussiert wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zu justierenden Wellen
mit einer Ringschneide (R) oder einer Zentrierbohrung zur Aufnahme einer
Plankonvexlinse verbunden sind, und annähernd fluchtend zur Welle ein
Autokollimationsfernrohr positioniert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der
Vorrichtung Manipulatoren angeordnet sind, mit denen eine Ausrichtung der
Plankonvexlinse parallel zur Wellendrehachse erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Korrektur des Parallelversatzes dem Autokollimationsfernrohr eine Vorsatz
linse vorgeschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10020121A DE10020121A1 (de) | 1999-06-16 | 2000-04-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Justierung von Wellen |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE19927552 | 1999-06-16 | ||
DE10020121A DE10020121A1 (de) | 1999-06-16 | 2000-04-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Justierung von Wellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10020121A1 true DE10020121A1 (de) | 2001-01-11 |
Family
ID=7911480
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10020121A Withdrawn DE10020121A1 (de) | 1999-06-16 | 2000-04-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Justierung von Wellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10020121A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10112024A1 (de) * | 2001-03-09 | 2002-09-19 | Jenoptik Laser Optik Sys Gmbh | Anordnung und Verfahren zum Erzeugen mehrerer zueinander definiert ausgerichteter optischer Achsen |
DE102015109117B4 (de) * | 2015-06-09 | 2020-09-03 | Gsi Helmholtzzentrum Für Schwerionenforschung Gmbh | Gerät und Verfahren zur Ausrichtung eines Rohrs bei einem Umspannvorgang |
-
2000
- 2000-04-18 DE DE10020121A patent/DE10020121A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10112024A1 (de) * | 2001-03-09 | 2002-09-19 | Jenoptik Laser Optik Sys Gmbh | Anordnung und Verfahren zum Erzeugen mehrerer zueinander definiert ausgerichteter optischer Achsen |
DE10112024C2 (de) * | 2001-03-09 | 2003-03-06 | Jenoptik Laser Optik Sys Gmbh | Anordnung und Verfahren zum Erzeugen mehrerer zueinander definiert ausgerichteter optischer Achsen |
DE102015109117B4 (de) * | 2015-06-09 | 2020-09-03 | Gsi Helmholtzzentrum Für Schwerionenforschung Gmbh | Gerät und Verfahren zur Ausrichtung eines Rohrs bei einem Umspannvorgang |
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