DE10019131C2 - Vorrichtung mit zumindest einem Elektromagneten und Verfahren zur Erfassung eines magnetischen Flusses - Google Patents
Vorrichtung mit zumindest einem Elektromagneten und Verfahren zur Erfassung eines magnetischen FlussesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit zumindest einem
Elektromagneten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein
Verfahren zur Erfassung eines magnetischen Flusses nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 8.
Bei einer Regelung von Ankerbewegungen in elektromagnetischen
Aktuatoren zur variablen Ventilsteuerung in Verbrennungskraft
maschinen werden über Sensoren weg- und geschwindigkeitspro
portionale Meßsignale erfaßt. Die Sensoren befinden sich in
der Nähe von Gaswechselventilen der Verbrennungskraftmaschine.
Aufgrund von dort herrschenden mechanischen Bewegungsabläufen
und großen Temperaturschwankungen können nur entsprechend be
lastbare, robuste Sensoren eingesetzt werden.
Aus der DE 195 44 207 A1 ist eine gattungsbildende Vorrichtung
mit einem Elektromagneten bekannt, der einen Teil eines elek
tromagnetischen Aktuators bildet. Zum Zweck einer Aktuatorre
gelung und/oder einer Bewegungsmessung eines Ankers des Aktua
tors wird vorgeschlagen, mit einer zusätzlichen Induktionsspu
le einen magnetischen Fluß zu messen, der eine Magnetkraft auf
den Anker erzeugt. Aus dem magnetischen Fluß wird eine magne
tische Antriebskraft berechnet und über ein Kräftegleichge
wicht zwischen magnetischer Antriebskraft, Lastkraft und Ge
wichtskraft eine resultierende Kraft auf den Anker bestimmt.
Daraus kann bei bekannter bewegter Masse eine Beschleunigung
des Ankers und gegebenenfalls durch nachfolgende Integration
eine Geschwindigkeit und ein zurückgelegter Weg des Ankers er
mittelt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsbilden
de Vorrichtung mit einem Elektromagneten weiterzuentwickeln
und insbesondere mit einer konstruktiv einfachen Lösung Stö
rungen von einer Meßvorrichtung auf den Elektromagneten und
umgekehrt weitgehend zu vermeiden. Ferner besteht die Aufgabe
in der Entwicklung eines vorteilhaften Verfahrens zur Ermitt
lung eines magnetischen Flusses in einem Bauteil.
Die Aufgaben
der Erfindung werden durch die Merkmale der unabhängigen An
sprüche gelöst. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung, insbesondere von
einem elektromagnetischen Aktuator, mit zumindest einem Elek
tromagneten, der zumindest eine Spule und zumindest einen Kern
aufweist, und mit zumindest einer Meßvorrichtung, insbesondere
zur Erfassung einer Bewegung eines vom Aktuator betätigten Bau
teils.
Es wird vorgeschlagen, daß die Meßvorrichtung zumindest zwei,
am Kern des Elektromagneten angeordnete Kontaktstellen auf
weist, die über den Kern elektrisch verbunden sind und über die
eine dem magnetischen Fluß äquivalente elektrische Größe erfaß
bar ist. Eine zusätzliche, vom Kern des Elektromagneten zu iso
lierende Induktionsspule könnte auf den Elektromagneten stören
de Einflüsse ausüben und umgekehrt. Durch die Anordnung der
Kontaktstellen am Kern des Elektromagneten kann eine einfache
und platzsparende Konstruktion mit wenigen Bauteilen erreicht
werden. Der Kern des Elektromagneten kann vorteilhaft als Teil
einer Halterung genutzt, und zusätzliche Befestigungsteile kön
nen im Gegensatz zu einer Vorrichtung mit einer separaten Induktionsspule
vermieden werden. Über die Meßvorrichtung kann
der magnetische Fluß, die Bewegung eines vom Elektromagneten
bzw. vom Aktuator betätigten Bauteils, wie Beschleunigungswer
te, Geschwindigkeit, zurückgelegter Weg und/oder eine aktuelle
Position des Bauteils erfaßt werden. Von der Meßvorrichtung er
faßte Meßsignale können in eine Regeleinrichtung des Aktuators
und/oder in eine Überwachungseinrichtung übertragen werden.
Eine mathematisch-physikalische Beschreibung eines magneti
schen Wechselfelds und gleichsam eines magnetischen Flusses
ist durch die MAXWELLschen Gleichungen, insbesondere durch das
Durchflutungsgesetz von OERSTED und das Induktionsgesetz von
FARADAY, gegeben. Für in einem Aktuator in der Regel relativ
niederfrequente zeitliche Vorgänge ist eine Wellenausbreitung
vernachlässigbar, woraus sich eine Vereinfachung für das
Durchflutungsgesetz ergibt und die Wirbel einer magnetischen
Feldstärke lediglich aus einer Stromdichte hervorgehen. Das
Induktionsgesetz bleibt unberührt und beschreibt weiterhin die
Wirbel einer elektrischen Feldstärke aus einer zeitlichen Än
derung der magnetischen Induktion.
Betrachtet man beispielsweise einen Ringkerntransformator, an
dessen Primärwicklung eine Wechselspannung gelegt wird, so
fließt ein Wechselstrom, der ein magnetisches Wechselfeld her
vorruft. Magnetische Feldstärkelinien durchdringen den Ring
kern, dessen Material die magnetische Induktion wunschgemäß
verstärkt. Bleibt man bei Berücksichtigung der Magnetisie
rungskennlinie unterhalb des Sättigungsflusses, so ist ein
sich einstellendes Streufeld vernachlässigbar, und der gesamte
magnetische Fluß verläuft im Ringkern. Bestünde eine Sekundär
spule aus nur einer Leiterschleife um den Ringkern, so ist
dort nach dem Induktionsgesetz die an den Enden der Leiter
schleife auftretende Spannung der zeitlichen Änderung des magnetischen
Flusses proportional. Über einen nachgeschalteten
elektronischen Integrator könnte als Meßsignal das Zeitverhal
ten des magnetischen Flusses zur Verfügung gestellt werden.
Wirbelströme entstehen infolge eines sich zeitlich ändernden
magnetischen Flusses und lassen sich über das vereinfachte
Durchflutungsgesetz sowie über das Induktionsgesetz aus der
Skingleichung bzw. für quasistationäre und damit zeitlich pe
riodische Magnetfelder aus der HELMHOLTZ-Gleichung berechnen.
Aus deren Lösungsansätzen geht hervor, daß die Amplitude und
die Phasenlage der induzierten Wirbelströme bezogen auf das
magnetische Erregerfeld und damit auf den Spulenstrom von den
Größen Frequenz, elektrische Leitfähigkeit, Permeabilität und
dem Ort in der Querschnittsfläche des Ringkerns abhängen. Der
mit den induzierten Wirbelströmen unweigerlich einhergehende
Skineffekt nimmt in Richtung Kernoberfläche zu und hängt pro
portional von den genannten Größen ab. Für einen massiv ausge
führten Ringkern bedeutet dies das Auftreten von örtlich ver
teilten Wirbelstromdichten, die an der Oberfläche des Ring
kerns besonders stark in Erscheinung treten. Nach dem OHMschen
Gesetz ist die Stromdichte in einem elektrisch leitfähigen Ma
terial der elektrischen Feldstärke proportional. Daraus fol
gend kann der magnetische Fluß über die Wirbelstromdichte er
faßt werden. Die elektrische Feldstärke bewirkt ihrerseits ei
nen Spannungsabfall.
Ausgehend von dieser Erkenntnis wird vorgeschlagen, daß die
Kontaktstellen entlang einem Wirbelstrompfad angeordnet sind
und über die Kontaktstellen ein dem magnetischen Fluß äquiva
lenter Spannungsabfall erfaßbar ist. Es kann indirekt über die
Wirbelstromdichte auf den magnetischen Fluß und/oder auf eine
Bewegung eines Ankers eines Aktuators geschlossen werden. Stö
rungen durch eine zusätzliche induzierte Spannung auf den
Elektromagneten bzw. den Aktuator können vermieden und es kann
ein konstruktiv besonders einfacher Aufbau der Meßvorrichtung
erreicht werden.
Um rechnerisch einfach auf den magnetischen Fluß schließen zu
können, bilden vorteilhaft von den Kontaktstellen abzweigende
Leitungen und eine direkte elektrische Verbindung über den
Kern zwischen den Kontaktstellen in Richtung des magnetischen
Flusses betrachtet im Bereich des Kerns eine Linie. Eine von
den Leitungen und der direkten elektrischen Verbindung über
den Kern aufgespannte, vom magnetischen Fluß durchströmte Flä
che wird vermieden, und es kann über den gemessenen Spannungs
abfall auf die Wirbelstromdichte geschlossen werden, ohne daß
der Meßwert zusätzlich eine gemessene Induktionsspannung ent
hält.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla
gen, daß von den Kontaktstellen abzweigende Leitungen und eine
direkte elektrische Verbindung über den Kern zwischen den Kon
taktstellen eine vom magnetischen Fluß durchflossene Fläche
aufspannen und über die Kontaktstellen eine dem magnetischen
Fluß äquivalente Induktionsspannung erfaßbar ist. Insbesondere
bei Kernen mit gegenseitig isolierten Dynamoblechen zur Ver
meidung von Wirbelströmen kann konstruktiv einfach, ohne eine
vom Kern isolierte, zusätzliche Spule, eine dem magnetischen
Fluß äquivalente Induktionsspannung erfaßt werden.
Um zu vermeiden, daß die Meßvorrichtung neben einer Indukti
onsspannung einen Spannungsabfall entlang eines Wirbel
strompfads erfaßt, werden vorteilhaft durch einen Aufbau des
Kerns und/oder über eine Leitungsführung auf die Meßvorrich
tung wirkende Wirbelströme zumindest weitgehend vermieden. Der
Kern kann durch gegeneinander isolierte Bleche bzw. Dynamobleche
aufgebaut oder kann aus einem speziellen Material gebildet
sein, wie beispielsweise aus Ferrit. Ferner können die Kon
taktstellen senkrecht zu auftretenden Wirbelstrompfaden ausge
richtet sein, beispielsweise bei einem massiven Eisenkern.
Die Kontaktstellen können im Kern des Elektromagneten angeord
net sein, beispielsweise indem diese mit entsprechenden Lei
tungen bei der Herstellung des Kerns mit eingegossen oder in
einem nachträglichen Verfahren in diesen eingebracht werden.
Unterhalb einer Oberfläche des Kerns können die Kontaktstellen
und die Leitungen vor äußeren Einflüssen geschützt werden, wie
vor Öl, Schmutz und/oder fremden elektrischen und magnetischen
Feldern. Besonders konstruktiv einfach können die Kontaktstel
len jedoch an einer Oberfläche des Kerns des Elektromagneten
angeordnet werden, beispielsweise durch Lötpunkte, kleine
Schrauben, Klemmen usw.
Ferner wird vorgeschlagen, daß die Leitungen von den Kontakt
stellen zwischen dem Kern und dem Spannungsabgriff an den Lei
tungen verdrillt sind, wodurch das Erfassen von ungewünschten
Störfeldern über die Leitungen vermieden werden kann.
Ein in der erfindungsgemäßen Vorrichtung angewandtes Meßver
fahren kann besonders vorteilhaft bei elektromagnetischen Ak
tuatoren eingesetzt werden, ist jedoch auch bei weiteren, dem
Fachmann als sinnvoll erscheinenden Vorrichtungen anwendbar.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche ent
halten zahlreiche Merkmale in Kombination.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Elektromagneten mit einem Massiveisenkern, der an
seinen Enden von dünnen Spulen umschlossen ist,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt einer Variante nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Ansicht in Richtung IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Ausschnitt einer Verbrennungskraftmaschine mit
einem elektromagnetischen Aktuator zur Betätigung eines
Gaswechselventils im Längsschnitt,
Fig. 6 einen Schließmagneten aus Fig. 5 in einer Seitenan
sicht,
Fig. 7 einen Elektromagneten mit einem geblechten Eisenkern,
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 7 und
Fig. 9 eine Variante nach Fig. 8.
Fig. 1 zeigt einen Elektromagneten 19 mit einem Massiveisenkern
15, an dessen Enden je eine dünne Spule 34, 35 mit einem ge
meinsamen Wickelsinn und identischer Anzahl von Windungen N an
gebracht ist. Die Spulen 34, 35 können näherungsweise durch
gleichartige, örtlich konstante Strombeläge e nachgebildet
werden. Nach Anlegen einer Wechselspannung ue(t) = e.sin(ωt)
an den Drahtenden der in Reihe geschalteten Spulen 34, 35
fließt ein gemeinsamer Wechselstrom ie(t), der nach dem Durch
flutungsgesetz von OERSTED, der ersten MAXWELLschen Gleichung,
für niedrige Frequenzen
: Magnetische Feldstärke
: Wirbelstrom
i: Strom
eine magnetische Feldstärke (, t) hervorruft (mit : Abstands vektor, t: Zeit). Aufgrund der magnetischen Eigenschaften des Massiveisenkerns 15 werden Linien der magnetischen Induktion
: Wirbelstrom
i: Strom
eine magnetische Feldstärke (, t) hervorruft (mit : Abstands vektor, t: Zeit). Aufgrund der magnetischen Eigenschaften des Massiveisenkerns 15 werden Linien der magnetischen Induktion
µFe: Permeabilität von Eisen
vorrangig durch eine Querschnittsfläche A des Massiveisenkerns 15 in Fig. 1 geführt und ergeben zusammen einen magnetischen Fluß ψm(t). Besäße der Massiveisenkern 15 keine elektrische Leitfähigkeit κ, was durch eine lackisolierte Blechung bzw. durch Dynamobleche parallel zu den Induktionslinien annähernd erreicht wird, so verteilt sich das magnetische Wechselfeld (, t) wie ein stationäres Magnetfeld () bei konstant be stromten Spulen. Bei kurzen Spulenabständen im Vergleich zum Kernumfang ist die Induktionsverteilung nahezu homogen:
vorrangig durch eine Querschnittsfläche A des Massiveisenkerns 15 in Fig. 1 geführt und ergeben zusammen einen magnetischen Fluß ψm(t). Besäße der Massiveisenkern 15 keine elektrische Leitfähigkeit κ, was durch eine lackisolierte Blechung bzw. durch Dynamobleche parallel zu den Induktionslinien annähernd erreicht wird, so verteilt sich das magnetische Wechselfeld (, t) wie ein stationäres Magnetfeld () bei konstant be stromten Spulen. Bei kurzen Spulenabständen im Vergleich zum Kernumfang ist die Induktionsverteilung nahezu homogen:
Für sich zeitlich ändernde Magnetfelder (, t) entsteht nach
dem Induktionsgesetz von FARADAY, der zweiten MAXWELLschen
Gleichung,
: Elektrische Feldstärke
ψm: Magnetischer Fluß
in dem Massiveisenkern 15 eine ortsabhängige elektrische Feld stärke (, t), die über das OHMsche Gesetz in allgemeiner For mulierung eine völlig identische Stromdichteverteilung w(, t) bewirkt. Da diese Stromdichteverteilung w(, t) durch ein zeit veränderliches Magnetfeld (, t) hervorgerufen und damit indu ziert wird, handelt es sich um eine induzierte Wirbelstrom dichte w(, t), die grundsätzlich dem Skineffekt unterliegt. Im Falle einer direkten Stromeinspeisung an den Enden des Mas siveisenkerns 15 würde auch ein Gleichstrom eine elektrische Feldstärke hervorrufen. Fig. 2 vermittelt einen Eindruck über einen örtlichen Verlauf von elektrischen Feldlinien und Wirbelstromlinien im Massiveisenkern 15.
ψm: Magnetischer Fluß
in dem Massiveisenkern 15 eine ortsabhängige elektrische Feld stärke (, t), die über das OHMsche Gesetz in allgemeiner For mulierung eine völlig identische Stromdichteverteilung w(, t) bewirkt. Da diese Stromdichteverteilung w(, t) durch ein zeit veränderliches Magnetfeld (, t) hervorgerufen und damit indu ziert wird, handelt es sich um eine induzierte Wirbelstrom dichte w(, t), die grundsätzlich dem Skineffekt unterliegt. Im Falle einer direkten Stromeinspeisung an den Enden des Mas siveisenkerns 15 würde auch ein Gleichstrom eine elektrische Feldstärke hervorrufen. Fig. 2 vermittelt einen Eindruck über einen örtlichen Verlauf von elektrischen Feldlinien und Wirbelstromlinien im Massiveisenkern 15.
Entsteht die magnetische Induktion (, t) aus zwei wechsel
stromdurchflossenen Spulen 34, 35 an den Enden des Massivei
senkerns 15, so bestimmt die Richtung des um den Umfang C des
Massiveisenkerns 15 fließenden Strombelags e(t) den örtlichen
Verlauf der Wirbelstromdichte w(, t). Eine mathematisch exakte
Formulierung der elektrischen Feldstärke (, t) und mit ihr der
Wirbelstromdichte w(, t) wird durch Einsetzen des Durchflu
tungsgesetzes in das Induktionsgesetz wie folgt erreicht:
entsteht die Skingleichung für die elektrische Feldstärke
die für zeitlich periodische Felder in die HELMHOLTZ-Gleichung
mit der Skinkonstanten α = √j.ω.κ.µ
übergeht. Unter Hinzuziehung der dritten MAXWELLschen Glei
chung für Raumladungen
: Verschiebungsflußdichte
ρ: Raumladungsdichte
ε: Dielektrizitätskonstante
und der Tatsache, daß sich aufgrund des sehr schnellen La dungsausgleichs in elektrischen Leitern keine stationären La dungen aufhalten ρ = 0, ist das elektrische Feld quellenfrei:
ρ: Raumladungsdichte
ε: Dielektrizitätskonstante
und der Tatsache, daß sich aufgrund des sehr schnellen La dungsausgleichs in elektrischen Leitern keine stationären La dungen aufhalten ρ = 0, ist das elektrische Feld quellenfrei:
Dies reduziert die Struktur der HELMHOLTZ-Gleichung über
auf den LAPLACE-Operator Δ, und es entsteht die HELMHOLTZ-
Gleichung für die Berechnung von Skineffekten
Betrachtet man darin die Skinkonstante α mit
α = √j.ω.κ.µ und ω = 2.π.f
und daraus abgeleitet die Eindringtiefe
so ist festzustellen, daß die skineffektbehaftete Wirbelstrom
dichte
von der Frequenz f, der elektrischen Leitfähigkeit κFe und der
Permeabilität µFe umgekehrt proportional abhängt.
Demzufolge erhöht sich die Wirbelstromdichte
an der
Oberfläche des Massiveisenkerns 15 mit zunehmender Frequenz
der Spannung
mit zunehmender elektrischer Leitfä
higkeit κ und mit steigender Permeabilität µ.
Ausgehend vom Induktionsgesetz in Integralform
und der daraus folgenden Beziehung zwischen Spannung u(t) und
elektrischer Feldstärke (, t) entlang einer offenen Verbin
dungslinie kann hergeleitet werden:
Ausgehend von diesen physikalischen Gesetzmäßigkeiten kann er
findungsgemäß an der Oberfläche des Massiveisenkerns 15 die
Wirbelstromdichte w(O, t) mit einer Meßvorrichtung 10 erfaßt
werden, und zwar indirekt entlang einem Wirbelstrompfad mit
zwei Kontaktstellen 23, 24 über einen Spannungsabfall uw(t)
(Fig. 1 und 2). Vom erfaßten Spannungsabfall uw(t) kann anschließend
über den magnetischen Fluß ψm(t) oder direkt auf
eine Bewegung eines vom Elektromagneten 19 betätigten, nicht
näher dargestellten, Ankers geschlossen werden.
Die Kontaktstellen 23, 24 werden von auf der Oberfläche aufge
brachten Lötpunkten gebildet. Der Spannungsabfall uw(t) wird
über Leitungen 27, 28 an den Kontaktstellen 23, 24 abgegrif
fen. Um zu vermeiden, daß mit den Leitungen 27, 28 neben dem
durch die Wirbelströme hervorgerufenen Spannungsabfall uw(t)
eine Induktionsspannung uind(t) erfaßt wird, bilden die Leitun
gen und eine direkte elektrische Verbindung 29 über den Mas
siveisenkern 15 zwischen den Kontaktstellen 23, 24 in Richtung
des magnetischen Flusses ψm(t) betrachtet im Bereich des Mas
siveisenkern 15 eine Linie. Eine vom magnetischen Fluß ψm(t)
durchflossene Fläche wird vermieden.
Die Leitungen 27, 28 von den Kontaktstellen 23, 24 sind zwi
schen dem Massiveisenkern 15 und einem Spannungsabgriff an den
Leitungen 27, 28 verdrillt ausgeführt, wodurch ein Einfluß von
äußeren Magnetfeldern auf die Leitungen 27, 28 vermieden wird.
Um große, gut erfaßbare Meßwerte zu erreichen, werden die Kon
taktstellen 23, 24 vorteilhaft so angeordnet, daß eine lange
elektrische Verbindungsstrecke zwischen den Kontaktstellen 23,
24 entsteht, die Anordnung der Kontaktstellen 23, 24 kann je
doch variiert werden, wie beispielsweise zwischen den Kontakt
stellen 23, 24 und den Kontaktstellen 23', 24' (Fig. 2).
In Fig. 3 und 4 ist ein Ausschnitt eines alternativen Elektro
magneten 20 mit einem zylinderförmigen Massiveisenkern 16 dar
gestellt. Im wesentlichen gleichbleibende Bauteile sind in den
dargestellten Ausführungsbeispielen grundsätzlich mit den
gleichen Bezugszeichen beziffert. Ferner kann bezüglich
gleichbleibender Merkmale und Funktionen bei der in Fig. 3 und
4 dargestellten Variante auf die Beschreibung zum Ausführungs
beispiel in Fig. 1 und 2 verwiesen werden.
Mit einer Meßvorrichtung 11 wird über Kontaktstellen 23, 24
und über Leitungen 27, 28 ein von Wirbelströmen hervorgerufe
ner Spannungsabfall uw(t) erfaßt. Um zu vermeiden, daß die Lei
tungen 27, 28 und eine direkte elektrische Verbindung 29 zwi
schen den Kontaktstellen 23, 24 eine vom magnetischen Fluß
ψm(t) durchströmte Fläche aufspannen, sind die Leitungen 27,
28 von den Kontaktstellen 23, 24 zu einer Stirnseite 36
achsparallel und über der Stirnseite 36 parallel zur elektri
schen Verbindung 29 geführt.
Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt einer Verbrennungskraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs mit einem in einem Kurbelgehäuse 37 ge
führten Hubkolben 38 und einem am Kurbelgehäuse 37 abschlie
ßenden Zylinderkopf 39. Im Zylinderkopf 39 ist in einem Ar
beitsraum 40 ein Ventiltrieb mit einem elektromagnetischen Ak
tuator zum Betätigen eines Gaswechselventils 41 angeordnet.
Bezüglich gleichbleibender Merkmale und Funktionen bei der in
Fig. 5 und 6 dargestellten Variante kann auf die Beschreibung
zum Ausführungsbeispiel in Fig. 1 und 2 verwiesen werden.
Der Aktuator besitzt eine elektromagnetische Einheit mit einem
ersten, in Öffnungsrichtung 42 wirkenden Elektromagneten 43
und einem zweiten, in Schließrichtung 44 wirkenden Elektroma
gneten 21, zwischen denen ein Anker 45 koaxial verschiebbar
angeordnet ist. Der Anker 45 wirkt über einen in einer Anker
schaftführung 46 geführten Ankerschaft 47 und über ein hydrau
lisches Spielausgleichselement 48 auf einen Ventilschaft 49,
der in einer Schaftführung 50 im Zylinderkopf 39 geführt ist.
Ferner wirkt auf den Ventilschaft 49 ein Federmechanismus mit
einer oberen, in Öffnungsrichtung 42 wirkenden Ventilfeder 51
und einer unteren, in Schließrichtung 44 wirkenden Ventilfeder
52. Die in Öffnungsrichtung 42 wirkende Ventilfeder 51 ist auf
der dem Gaswechselventil 41 abgewandten Seite des in Schließ
richtung 44 wirkenden Elektromagneten 21 angeordnet, stützt
sich an einem Deckel 53 ab und wirkt über eine Federauflage 54
auf einen Federschaft 55, der über eine Schaftführung 56 im
Elektromagneten 21 geführt ist und mit einer Stirnseite auf
eine Stirnseite des Ankerschafts 47 wirkt. Die in Schließrich
tung 44 wirkende Ventilfeder 52 ist in einem Federraum 57 auf
der dem Gaswechselventil 41 zugewandten Seite des in Öffnungs
richtung 42 wirkenden Elektromagneten 43 angeordnet, stützt
sich über einen Ring 58 am Zylinderkopf 39 ab und wirkt über
eine Federauflage 59 in Schließrichtung 44 auf den Ventil
schaft 49.
Die Elektromagneten 21, 43 besitzen zur Erzeugung eines Ma
gnetfelds jeweils eine Spule 60, 61 mit einer elliptischen
Querschnittsfläche und zu deren Verstärkung jeweils einen Mas
siveisenkern 17, 62. Ein felderregender Spulenstrom ie(t) ver
läuft im aktivierten Zustand eines Elektromagneten 21, 43 in
Ellipsenbahnen von einem Spulenanfang bis zu einem Spulenende
in axialer Richtung der Spule 60, 61. Der zur Bewegung des An
kers 45 notwendigerweise zeitveränderliche Spulenstrom ie(t)
erzeugt eine magnetische Induktion (, t) jeweils im Mas
siveisenkern 17, 62 des aktivierten Elektromagneten 21, 43,
die einen Wirbelstrom mit der Dichte w(, t) bewirkt. Dasselbe
gilt für elektrisch leitfähige Metallteile ohne permeable Ei
genschaften, wie z. B. Kupfer, Aluminium usw.. In Abschnitten
nichtpermeabler Materialien handelt es sich um Streufelder,
die ihrerseits Wirbelströme induzieren, jedoch mit geringer
Intensität. Die induzierten Wirbelströme verlaufen in Bahnen,
die dem Drahtverlauf der Spulen 60, 61 entsprechen.
An der Oberfläche des Massiveisenkerns 17 des in Schließrich
tung 44 wirkenden Elektromagneten 21 greift eine Meßvorrich
tung 12 mit zwei Leitungen 27, 28 an Kontaktstellen 23, 24 an,
die entlang einem Wirbelstrompfad angeordnet sind und über die
ein Spannungsabfall uw(t) erfaßbar ist (Fig. 6). Vom Spannungs
abfall uw(t) kann über einen magnetischen Fluß ψm(t) auf eine
Ankerbewegung geschlossen und diese vorteilhaft über eine
nicht näher dargestellte Regeleinrichtung geregelt werden. Ei
ne um ±90° gedrehte Anordnung der Kontaktstellen 23, 24, also
in axialer Richtung des Aktuators, würde keinen Spannungsab
fall uw(t) hervorbringen. Bei einer Anordnung zwischen 0 und
90° ist der Spannungsabfall uw(t) graduell abgeschwächt.
Fig. 7 und 8 zeigen einen Elektromagneten 22 mit einem aus ge
geneinander isolierten Dynamoblechen aufgebauten Eisenkern 18,
deren Berührungsflächen parallel zu auftretenden Induktionsli
nien (, t) ausgerichtet sind.
Am Elektromagneten 22 ist eine Meßvorrichtung 13 mit zwei über
den Eisenkern 18 elektrisch verbundenen Kontaktstellen 25, 26
angeordnet. Von den Kontaktstellen 25, 26 abzweigende Leitun
gen 30, 31 und eine direkte elektrische Verbindung 33 zwischen
den Kontaktstellen 25, 26 über die Oberfläche des Eisenkerns
18 spannen eine vom magnetischen Fluß ψm(t) durchflossene Flä
che Aind (Fig. 7, 8 und 9) auf. Über die Kontaktstellen 25, 26
ist eine dem magnetischen Fluß ψm(t) äquivalente Induktions
spannung uind(t) erfaßbar. Eine leitende Schicht an der Ober
fläche wurde durch Anschleifen des Eisenkerns 18 erreicht, wodurch
Gradteile der Dynamobleche in Verbindung kommen. Möglich
ist jedoch auch eine spezielle Beschichtung.
Anstatt über die Oberfläche kann eine elektrische Verbindung
32 der Kontaktstellen 25, 26 über ein Dynamoblech hergestellt
sein, wie dies bei einer in Fig. 9 dargestellten Meßvorrich
tung 14 der Fall ist. Um große, gut erfaßbare Meßwerte zu er
reichen, werden die Kontaktstellen 25, 26 vorteilhaft so ange
ordnet, daß eine große Fläche Aind entsteht, die Anordnung der
Kontaktstellen 25, 26 kann jedoch variiert werden, wie bei
spielsweise zwischen Kontaktstellen 25', 26' und Kontaktstel
len 25", 26" (Fig. 8 und 9).
Claims (10)
1. Vorrichtung, insbesondere elektromagnetischer Aktuator, mit
zumindest einem Elektromagneten, der zumindest eine Spule und
zumindest einen Kern aufweist, und mit zumindest einer Meßvor
richtung, insbesondere zur Erfassung einer Bewegung eines vom
Aktuator betätigten Bauteils,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßvorrichtung (10, 11, 12, 13, 14) zumindest zwei, am
Kern (15, 16, 17, 18) des Elektromagneten (19, 20, 21, 22) an
geordnete Kontaktstellen (23, 24, 25, 26) aufweist, die über
den Kern (15, 16, 17, 18) elektrisch verbunden sind und über
die eine dem magnetischen Fluß (ψm(t)) äquivalente elektrische
Größe (uw(t) oder uind(t)) erfaßbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktstellen (23, 24) entlang einem Wirbelstrompfad
angeordnet sind und über die Kontaktstellen (23, 24) ein dem
magnetischen Fluß (ψm(t)) äquivalenter Spannungsabfall (uw(t)) er
faßbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß von den Kontaktstellen (23, 24) abzweigende Leitungen (27,
28) und eine direkte elektrische Verbindung (29) über den Kern
(15, 16, 17) zwischen den Kontaktstellen (23, 24) in Richtung
des magnetischen Flusses (ψm(t)) betrachtet im Bereich des Kerns
(15, 16, 17) eine Linie bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß von den Kontaktstellen (25, 26) abzweigende Leitungen (30,
31) und eine direkte elektrische Verbindung (32, 33) über den
Kern (18) zwischen den Kontaktstellen (25, 26) eine vom magneti
schen Fluß (ψm(t)) durchflossene Fläche (Aind und Aind') aufspannen
und über die Kontaktstellen (25, 26) eine dem magnetischen
Fluß (ψm(t)) äquivalente Induktionsspannung (uind(t)) erfaßbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch einen Aufbau des Kerns (18) aus gegeneinander iso
lierten Blechen, deren Berührungsflächen parallel zu auftre
tenden Induktionslinien ((, t)) ausgerichtet sind, wirkende Wir
belströme zumindest weitgehend vermieden sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktstellen (23, 24, 25, 26) an einer Oberfläche des
Kerns (15, 16, 17, 18) des Elektromagneten (19, 20, 21, 22) an
geordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Leitungen (27, 28, 30, 31) von den Kontaktstellen (23, 24,
25, 26) zwischen dem Kern (15, 16, 17, 18) und einem Spannungs
abgriff an den Leitungen (27, 28, 30, 31) verdrillt sind.
8. Verfahren zur Ermittlung eines magnetischen Flusses in ei
nem Kern eines Elektromagneten, insbesondere eines Aktuators,
dadurch gekennzeichnet,
daß über zumindest zwei Kontaktstellen (23, 24, 25, 26) am
Kern (15, 16, 17, 18) des Elektromagneten (19, 20, 21, 22),
die über den Kern (15, 16, 17, 18) elektrisch verbunden sind,
eine dem magnetischen Fluß (ψm(t)) äquivalente elektrische Größe
(uw(t) oder uind(t)) abgegriffen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die Kontaktstellen (23, 24) ein Spannungsabfall (uw(t))
entlang eines Wirbelstrompfads abgegriffen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß von den Kontaktstellen (25, 26) abzweigende Leitungen (30,
31) und eine direkte elektrische Verbindung (32, 33) zwischen
den Kontaktstellen (25, 26) über den Kern (18) eine vom magne
tischen Fluß (ψm(t)) durchflossene Fläche (Aind und Aind') aufspannen
und über die Kontaktstellen (25, 26) eine dem magnetischen Fluß
(ψm(t)) äquivalente Induktionsspannung (uind(t)) abgegriffen wird.
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DE10019131A DE10019131C2 (de) | 2000-04-18 | 2000-04-18 | Vorrichtung mit zumindest einem Elektromagneten und Verfahren zur Erfassung eines magnetischen Flusses |
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Fink, Beaty: Standard Handbook for Electrical Engineers, Eleventh Edition Mc-Graw-Hill, 1978, ISBN 0-07-020974-X, p. 3-66 * |
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