DE10005416A1 - Fehlerstrom-Schutzschalter - Google Patents
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Abstract
Der Fehlerstrom-Schutzschalter weist ein in einem Gehäuse (1) angeordnetes ein- oder mehrphasig ausgebildetes Aktivteil (2) auf. Dieses Aktivteil (2) enthält mindestens eine Kontaktanordnung (3), einen Magnetauslöser (5), ein Schaltschloss (6) und einen Prüfstromkreis und ist über Netzanschlüsse (7) mit einem Niederspannungsnetz und über Verbraucheranschlüsse (8) mit einem Verbraucher verbindbar. Im Schaltergehäuse (1) ist neben dem Aktivteil (2) zusätzlich ein vorzugsweise als Widerstand (11) ausgebildetes Heizelement angeordnet. Durch das Heizelement wird das Gehäuseinnere auf einer höheren Temperatur gehalten als die außerhalb des Gehäuses (1) befindliche Außenluft. Aus dem Gehäuse (1) werden so unerwünschte Feuchtigkeit und andere aggressive Luftbestandteile verdrängt und Oxidations- und Korrosionsschäden am Schaltschloss und am Magnetauslöser (5) vermieden.
Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Fehlerstrom-Schutzschalter nach
dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Fehlerstrom-Schutzschalter verhüten
Elektrounfälle und Brände in elektrischen Anlagen. Sie überwachen dabei den zu
einem Niederspannungs-Verbraucher fliessenden Strom kontinuierlich und
unterbrechen die Stromzufuhr bevor ein zur Erde abfliessender Fehlerstrom für
Menschen, Tiere oder Sachen gefährlich werden kann. Vorwiegend sind die
Fehlerstrom-Schutzschalter in Verteilern, oft auch in Steckdosen und Steckern
eingebaut und weisen ein Aktivteil auf. Dieses Aktivteil enthält im wesentlichen ein
Auslösesystem mit einem im allgemeinen als Summenstromwandler ausgebildeten
Fehlerstromsensor und einem üblicherweise als Magnetauslöser ausführten
Auslöser, eine in einem Stromkreis angeordnete Kontaktanordnung ein
vorzugsweise als Schaltschloss ausgeführtes Antriebssystem zum Öffnen der
Kontaktanordnung beim Auftreten eines Fehlerstroms im Stromkreis und einen
Prüfkreis zum Kontrollieren der Funktionsfähigkeit des Schalters.
Ein in einer Steckdose angeordneter Fehlerstrom-Schutzschalter ist beispielsweise
in EP 641 044 B1 und EB 641 045 B1 beschrieben. Dieser Fehlerstrom-
Schutzschalter ist in einem dosenförmigen Gehäuse untergebracht und und weist
ein Aktivteil auf, welches über Steckanschlüsse mit einem Verbraucher und über
Klemmanschlüsse mit einem Niederspannungsnetz verbindbar ist. Das Aktivteil
weist eine von einem Schaltschloss angetriebene Kontaktanordnung auf sowie
einen Magnetauslöser, welcher beim Auftreten eines Fehlerstroms das
Schaltschloss unter Öffnen der Kontaktanordnung auslöst. Schaltschloss und
Magnetauslöser sind empfindliche Bauteile, welche nach längerem Betrieb des
Fehlerstrom-Schutzschalters durch Umwelteinflüsse in ihrer Funktionsfähigkeit
gegebenenfalls beeinträchtigt sein können und dann ein Auslösen nicht mehr mit
100%iger Sicherheit gewährleisten.
Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen angegeben ist, liegt die Aufgabe
zugrunde, einen Fehlerstrom-Schutzschalter der eingangs genannten Art zu
schaffen, welcher einfach aufgebaut ist und sich dennoch durch grosse
Zuverlässigkeit auszeichnet.
Beim Fehlerstrom-Schutzschalter nach der Erfindung wird das Aktivteil durch ein im
Inneren des Schaltergehäuses befindliches Heizelement auf einer vorbestimmten
Temperatur gehalten. Diese Temperatur ist mit Sicherheit höher als die ausserhalb
des Gehäuses herrschende Aussentemperatur. Aus dem Schaltergehäuse werden
so unerwünschte Feuchtigkeit und andere aggressive Luftbestandteile verdrängt
und Oxidations- und Korrosionsschäden weitgehend vermieden. Das Risiko des
durch Oxidation und/oder Korrosion hervorgerufenen Ausfallens von
Magnetauslöser oder Schaltschloss wird so ganz wesentlich herabgesetzt.
Vorzugsweise ist das Heizelement als Heizwiderstand ausgebildet, da dann zum
einen besonders einfach Wärme erzeugt zum anderen auch die erzeugte
Wärmemenge besonders leicht dosiert werden kann.
Ist der Heizwiderstand als PTC-Widerstand ausgeführt, so kann die Stärke des
Heizstroms ohne zusätzliche Mittel geregelt werden. Hierdurch kann insbesondere
dann Heizenergie eingespart und eine übermässige Erwärmung vermieden werden,
wenn der Fehlerstrom-Schutzschalter durch einen angeschalteten Verbraucher
Strom führt und somit die eigene Verlustwärme für eine genügende hohe
Temperatur im Inneren des Schaltergehäuses sorgt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung und die damit erzielbaren weiteren
Vorteile werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
zeigen die Fig. 1 bis 5 Schaltbilder jeweils einer von fünf verschiedenen
Ausführungsformen des Fehlerstrom-Schutzschalters nach der Erfindung.
In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch gleichwirkende Teile. Die
in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsformen des Fehlerstrom-
Schutzschalters nach der Erfindung weisen jeweils ein gestrichelt dargestelltes
Gehäuse 1 auf, welches vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere einem
gegebenenfalls füllstoffenthaltenden Polymer, wie etwa einem Thermoplast oder
Duroplast, besteht. Im Gehäuse 1 ist ein Aktivteil 2 des Fehlerstrom-
Schutzschalters angeordnet. Das Aktivteil weist bei allen Ausführungsformen eine
Kontaktanordnung 3, einen Summenstromwandler 4, einen Magnetauslöser 5 und
ein Schaltschloss 6 auf. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 weist das Aktivteil 2
drei Phasenleiter L1, L2 L3 und einen Neutralleiter N auf. Die vier Leiter L1, L2, L3 und
N sind durch den Summenstromwandler 4 geführt und sind an ihren einen Enden
jeweils mit einem von vier Stromanschlüssen 7 und an ihren anderen Enden jeweils
mit einem von vier Stromanschlüssen 8 verbunden. Die Stromanschlüsse 7 sind mit
einem Niederspannungsnetz und die Stromanschlüsse 8 mit einem Verbraucher
verbindbar. Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 2 bis 5 weist das Aktivteil
2 hingegen nur den Phasenleiter L1 und den Neutralleiter N auf. Die beiden Leiter L1
und N sind entsprechend den Leitern der Ausführungsform gemäss Fig. 1 durch den
Summenstromwandler 4 geführt und mit je zwei der Stromanschlüsse 7 und 8
verbunden. Mit dem Bezugszeichen 9 ist bei allen Ausführungsformen ein
Prüfwiderstand eines Prüfstromkreises bezeichnet. Der Prüfwiderstand 9 ist an
seinem einen Ende über einen nicht bezeichneten Hilfskontakt der
Kontaktanordnung 3 mit dem Phasenleiter L3 (Fig. 1) bzw. L1 (Fig. 2 bis 5) und an
seinem anderen Ende über einen Prüfkontakt 10, welcher von aussen betätigt
werden kann, mit dem Neutralleiter N verbunden. Im Gehäuse 1 befindet sich ferner
bei allen Ausführungsformen ein als Heizwiderstand 11 ausgebildetes Heizelement.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 befindet sich im Gehäuse 1 zusätzlich ein
zweiter Heizwiderstand 12.
Bei allen Ausführungsformen erfasst der Summenstromwandler 4 einen im
Strompfad zum Verbraucher, d. h. zwischen den Netzanschlüssen 7 und den
Verbraucheranschlüssen 8, fliessenden Fehlerstrom unter Bildung eines auf den
Magnetauslöser 5 wirkenden Auslösesignals. Auf dieses Signal hin wird der
Magnetauslöser betätigt und veranlasst durch Auslösen des Schaltschlosses 6 das
Öffnen der Kontaktanordnung 3. Der Heizwiderstand 11 sorgt nun dafür, dass nach
der Installation des Fehlerstrom-Schutzschalters in einer Anlage, beispielsweise in
einem Verteilkasten, das im Inneren des Schaltergehäuses 1 befindliche Aktivteil
auf einer höheren Temperatur als die Umgebungstemperatur gehalten werden kann,
und dass so Feuchtigkeit und andere schädliche atmosphärische Bestandteile vom
Gehäuseinneren ferngehalten werden. Empfindlichen Bauteile des Aktivteils, wie
insbesondere der Magnetauslöser 5 und das Schaltschloss 6, behalten so ihre volle
Betriebsbereitschaft über einen wesentlich längeren Zeitraum bei als die gleichen
Bauteile in einem Fehlerstrom-Schutzschalter ohne einen derartigen
Heizwiderstand. Typische Werte des Heizwiderstands 11 liegen zwischen 30 bis 60 k'Ω.
Mit den dadurch erreichten Heizleistungen von ca. 1 bis 2 W kann eine
Temperaturerhöhung von 5 bis 10°C im Inneren des Gehäuses 1 erreicht werden.
Wie Feldversuche zeigten, reicht diese Temperaturerhöhung aus, um die
Zuverlässigkeit der mit den Heizwiderständen ausgerüsteten Fehlerstrom-
Schutzschalter drastisch zu erhöhen.
Bei der Ausführungsform des Fehlerstrom-Schutzschalters nach Fig. 1 ist der
Heizwiderstand 11 zwischen Abschnitte des Phasenleiters L1 und des Neutralleiters
N geschaltet, die zwischen der Kontaktanordnung 3 und den
Verbraucheranschlüssen 8 angeordnet sind. Hierdurch wird erreicht, dass der
Heizwiderstand 11 nur bei eingeschaltetem Fehlerstrom-Schutzschalter heizt. Diese
Ausführungsform kommt vor allem dort zum Einsatz, wo - wie etwa in manchen
Innenräumen - keine besonders aggressive Atmosphäre herrscht.
Bei der Ausführungsform des Fehlerstrom-Schutzschalters nach Fig. 2 ist der
Heizwiderstand netzunabhängig speisbar. Hierdurch behält der Fehlerstrom-
Schutzschalter auch bei längeren Ausfallzeiten des Netzes selbst in aggressiver
Atmosphäre ein hohes Mass an Betriebssicherheit.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Heizwiderstand 11 zwischen Abschnitte
des Phasenleiters L1 und des Neutralleiters N geschaltet, die zwischen der
Kontaktanordnung 3 und den Netzanschlüssen 7 angeordnet sind. Der
Heizwiderstand 11 heizt nun sowohl bei eingeschaltetem als auch bei
ausgeschaltetem Fehlerstrom-Schutzschalter. Diese Ausführungsform kommt vor
allem dort zum Einsatz, wo das Netz praktisch permanent unter Spannung steht und
wo - wie in See- oder Meeresnähe - eine aggressive Atmosphäre herrscht.
Bei der Ausführungsform des Fehlerstrom-Schutzschalter nach Fig. 4 ist der
Heizwiderstand 11 zwischen Abschnitte des Phasenleiters L1 und des Neutralleiters
N geschaltet, die zwischen der Kontaktanordnung 3 und den Netzanschlüssen 7
angeordnet sind. Zusätzlich ist der Heizwiderstand 12 vorgesehen, welcher
zwischen Abschnitte des Phasenleiters L1 und des Neutralleiters N geschaltet ist,
die sich zwischen der Kontaktanordnung 3 und den Verbraucheranschlüssen 8
befinden. Diese Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das
Gehäuseinnere permanent geheizt wird. Selbst wenn beim Einbau des Fehlerstrom-
Schutzschalters die Netzanschlüsse 7 und die Verbraucheranschlüsse 8 vertauscht
werden, und der Fehlerstrom-Schutzschalter geöffnet ist, steht Heizleistung aus
dem Netz zur Verfügung, da dann der Heizwiderstand 12 unter Netzspannung steht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist der Heizwiderstand 11 in Serie zu einem im
Prüfstromkreis liegenden Hilfskontakt der Kontaktanordnung 3 geschaltet. Bei
offenem Fehlerstrom-Schutzschalter ist dann der Heizwiderstand 11 abgeschaltet.
Der wegen des Prüfstromkreises sowieso vorhandene Hilfskontakt der
Kontaktanordnung 3 wird dann mitbenutzt, um den Heizwiderstand 11 durch Öffnen
der Kontaktanordnung 3 abzuschalten. Im Unterschied zur Ausführungsform nach
Fig. 1 ist dieser Abschaltvorgang unabhängig von der Netzeinspeisung, d. h. es kann
sowohl über die Netzanschlüsse 7 oder über die Verbraucheranschlüsse 8
eingespeist werden. Beim Einbau des Fehlerstrom-Schutzschalters in eine Anlage
können daher die Netzanschlüsse 7 und die Verbraucheranschlüsse 8 vertauscht
werden, ohne die Heizzeiten des Widerstandes 11 zu beeinflussen.
1
Gehäuse
2
Aktivteil
3
Kontaktanordnung
4
Summenstromwandler
5
Magnetauslöser
6
Schaltschloss
7
Netzanschlüsse
8
Verbraucheranschlüsse
9
Prüfwiderstand
10
Prüfkontakt
11
,
12
Heizwiderstände
L1
L1
, L2
, L3
Phasenleiter
N Neutralleiter
N Neutralleiter
Claims (9)
1. Fehlerstrom-Schutzschalter mit einem Gehäuse (1) und einem im Gehäuse
(1) angeordneten, ein- oder mehrphasig ausgebildeten Aktivteil (2), welches
über Netzanschlüsse (7) mit einem Niederspannungsnetz und über
Verbraucheranschlüsse (8) mit einem Verbraucher verbindbar ist und
welches mindestens eine Kontaktanordnung (3), einen magnetisch wirkenden
Fehlerstromauslöser (5), ein Schaltschloss (6) und einen Prüfstromkreis mit
einem Prüfwiderstand (10) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass im
Gehäuse (1) mindestens ein Heizelement vorgesehen ist.
2. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Heizelement als Heizwiderstand (11, 12) ausgebildet ist.
3. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Heizwiderstand (11, 12) als PTC-Widerstand ausgeführt ist.
4. Fehlerstrom-Schutzschalter nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Heizwiderstand (11, 12) netzunabhängig speisbar
ist.
5. Fehlerstrom-Schutzschalter nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Heizwiderstand (11, 12) zwischen einen
Phasenleiter (L1, L3) und einen Neutralleiter (N) des Aktivteils (2) geschaltet
ist.
6. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Heizwiderstand (11) zwischen Abschnitte von Phasen (L1)- und
Neutralleiter (N) geschaltet ist, die zwischen der Kontaktanordnung (3) und
den Netzanschlüssen (7) angeordnet sind.
7. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
ein weiterer Heizwiderstand (12) zwischen Abschnitte von Phasen (L1)- und
Neutralleiter geschaltet ist, die zwischen der Kontaktanordnung (3) und den
Verbraucheranschlüssen (8) angeordnet sind.
8. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Heizwiderstand (11) zwischen Abschnitte von Phasen (L1)- und
Neutralleiter (N) geschaltet ist, die zwischen Kontaktanordnung (3) und
Verbraucheranschlüssen (8) angeordnet sind.
9. Fehlerstrom-Schutzschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Heizwiderstand (11) in Serie zu einem im Prüfstromkreis liegenden
Hilfskontakt der Kontaktanordnung (3) zwischen den Phasen (L1)- und den
Neutralleiter (N) geschaltet ist.
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EP1124245A3 (de) | 2003-01-15 |
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