BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft eine gekapselte, gasisolierte Hochspannungsschaltanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Schaltanlage ist in der DE-PS 28 09 851 beschrieben, wobei die entsprechend geformten und bearbeiteten Abgangskontaktstücke zwischen die beiden Profilstäbe der längs geteilten Sammelschiene eingreifend festgeschraubt sind, was einen erheblichen Aufwand bedeutet.
Eine in der DE-OS 31 09 669 dargelegte Schaltanlage kommt zwar ohne die längs zweigeteilte Sammelschiene aus, bei ihr muss aber die Sammelschiene quer aufgetrennt und bearbeitet werden, damit in ein voluminöses Abgangskontaktstück eingeführt werden kann.
Aus der BBC Druckschrift Nr. D So 1160 80 D über SF6gasisolierte Schaltanlage des Typs ELK-0 ist es bekannt den Abgangskontakt seitlich an die Sammelschiene anzuschrauben, was mit entsprechendem Aufwand verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine gekapselte, gasisolierte Hochspannungsschaltanlage der eingangs genannten Art zu schaffen, welche mit einem einfach gebauten, wenig Platz beanspruchenden und das Auftrennen der Sammelschiene erübrigenden Abgangskontaktstück auskommt und wirtschaftlich vorteilhaft realisierbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Anspruch 1 gekennzeichnete Hochspannungsschaltanlage vorgeschlagen.
Die einstückige Ausbildung des Abgangskontaktstückes hat den Vorteil der einfachen Herstellbarkeit, bevorzugterweise als Gusskörper. Der Gusskörper kann ohne Nachbearbeitung seiner Aussenseite mit ausreichender Präzision mit gerundeten Aussen-Konturen und somit mit entsprechend geringen Feldstärken hergestellt werden.
Ein weiterer Vorteil der Einstückigkeit ist es, dass nur eine Kontaktstelle, nämlich zwischen der Sammelschiene und der Durchtrittsöffnung vorhanden ist, so dass der Energieverlust minimal ist.
Durch entsprechendes Versenken der Schraubenköpfe und durch Endverdickungen kann man die dielektrischen Eigen schaften optimieren.
Die präzisere Bearbeitung kann sich in der Regel auf das ka librierte Bohren der Durchtrittsöffnung beschränken, weil man als zylindrische Sammelschiene gezogene Rohre hoher Genauig keit und guter Oberfläche verwenden kann, die keiner Bearbei tung bedürfen.
Die Klemmwirkung der Schrauben sorgt für eine gleichmäs sige Druckverteilung, die durch die entsprechende Formgebung noch gesteigert werden kann.
Die Anordnung der Schrauben an der definierten Stelle erlaubt es mit einem minimum an Volumen auszukommen und die dort allenfalls auftretende Verdickung im idealen Bereich anzuordnen.
Klemmen zum Verbinden eines Rund- oder Sektorleiters mit einem Anschlussteil in Schaltanlagen sind zwar aus der DE-AS 2 228 088 bekannt, aber derartige Klemmen sind nicht in der Lage die geschilderten Vorteile in gasisolierten, gekapselten Hochspannungsschaltanlagen zu erbringen.
Sieht man die Durchtrittsöffnung in einem Ringteil vor, so kann das Volumen um die Sammelschiene herum minimal gehalten werden.
Je nach der erforderlichen Presskraft und Konstruktion ist es möglich den Querschnitt des Ringteils bevorzugterweise gleichbleibend oder in einem anderen bevorzugten Falle von der Nut zum ihr gegenüberliegenden Ringteil-Bereich abnehmend zu gestalten.
Es ist auch möglich das Ringteil an seiner der Nut abgewandten Seite quer geschlitzt zu gestalten, wenn dies aus Gründen der Montage oder der Presskraftverteilung günstig erscheint, ohne die guten Eigenschaften in Frage zu stellen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der rein schematischen Zeichnung beispielsweise besprochen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt nach Linie I-I in Fig. 2 durch eine einen Drehschalter enthaltende Abgangsstelle einer gasisolierten, gekapselten Hochspannungsschaltanlage,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig. 2,
Fig. 4 eine Variante zu Fig. 3 und
Fig. 5 eine weitere Variante zu Fig. 3.
Der in den Fig. 1 und 2 abgebildete Drehschalter 10 ist auf der Höhe eines metallenen Abzweigers 11 einer metallenen Kapselung 12 einer schutzgasisolierten elektrischen Hochspannungsschaltanlage angeordnet. In der Kapselung 12 sind drei Sammelschienen 13, 14, 15 enthalten. Auf der Höhe des Abzweigers 11 ist an jede Sammelschiene ein in der Abgangsrichtung (A) des Abzweigers 11 verlaufendes Abgangskontaktstück 16, 17, 18 angeschlossen, das messerartige Kontakte 25, 26, 27 aufweist.
Im Abzweiger sind Anschlussleiter 19, 20, 21 dargestellt, welche z.B. zu einem anderen Sammelschienenstrang führen können, und welche messerartige Kontakte 22, 23, 24 aufweisen.
Nicht dargestellt sind Isolationsteile, welche die Sammelschienen 13, 14, 15, Abgangsstücke 16, 17, 18 und Anschlussteile 19, 20, 21 gegeneinander und an der Kapselung 12 bzw.
am Abzweiger 11 abstützen.
Die Paare von festen Kontakten 22, 25 und 23, 26 sowie 24, 27 wirken je mit einem beweglichen Kontakt 28, 29 bzw. 30 zusammen, wobei diese beweglichen Kontakte immer im Eingriff mit den festen Kontakten 22, 23, 24 stehen, aber je nach ihrer (aus Fig. 1 ersichtlichen) Schwenklage mit keinen weiteren festen Kontakten (Aus-Stellung 74) mit den festen Kontakten 25, 26, 27 (gezeichnete Ein-Stellung) oder mit Erdkontakten 73 (Erdungs-Stellung 74) in Verbindung sind.
Dazu wird eine um eine Drehachse 31 schwenkbare isolierende Halterung 32 um ihre Wellenstummel 33, 34 geschwenkt, welche in entsprechenden Lagern 36, 37 (Fig. 2) im Abzweiger 11 gelagert und wie bei 38 angedeutet gedichtet sind. Die beweglichen Kontakte 28, 29, 30 sitzen in je einer Ausnehmung 39, 40, 41 der Halterung 32.
Anhand der Fig. 3 wird ein Detail des Zusammenwirkens des Abzweigstücks 17 besprochen (wobei zu verstehen ist, dass die Abzweigstücke 16 und 18 sich davon diesbezüglich nicht unterscheiden, sondern nur eine geringere Länge haben). Das Ringteil 170 des Abzweigstücks 17 hat eine präzise Bohrung 171, in welche die in Abzweigrichtung A verlaufende Nut 172 mündet, die durch die versenkt angeordneten Schrauben 173 zusammengepresst wird. Dadurch sitzt das Ringteil 170, das sonst gerade über die zylindrische metallene Sammelschiene 14 passt, an der Sammelschiene 14 festgeklemmt. Das Ringteil 170 hat einen gleichbleibenden Querschnitt.
Das Ringteil 1701 des Abzweigstücks 1700 der Fig. 4 hat in der Nähe der Nut 1702 einen grösseren Querschnitt, was hinsichtlich Kraftfluss und Raumverhältnisse günstig sein kann.
Das Ringteil 1711 des Abzweigstücks 1710 der Fig. 5 hat in seinem der Nut 1712 abgewandten Bereich einen Querschlitz 1713, um günstigere Kraftverteilung zu ergeben. Das wäre auch bei gleichbleibendem Querschnitt realisierbar.
Auf die in Fig. 2 gezeichneten Verdickungen der Abzweigstücke, welche die dielektrischen Eigenschaften günstig beeinflussen, braucht hier nicht weiter eingetreten zu werden, ganausowenig, wie auf die Rundungen, welche auch ohne Aussenbearbeitung der Gussteile realisierbar sind. Sie bringen aber wesentliche Vorteile, die Dank der Erfindung ohne einen Mehraufwand möglich sind.