Die Erfindung betrifft einen Bohrer für die Chirurgie mit hinterschliffenem, von der Bohrachse bis zur Aussenkante einer
Span-Nut schneidenden Schneidkopf und einer parallel zur
Bohrerachse verlaufenden Span-Nut.
Die heute in der Chirurgie zur Anwendung gelangenden
Bohrer sind konventioneller Bauart mit Spiral-Span-Nut und
Seele, d. h. Bohrer, wie sie praktisch überall verwendet werden.
Diese Spiral-Bohrer weisen im allgemeinen Nachteile auf, die sich in der Anwendung in der Chirurgie besonders negativ auswirken.
Der Schneidkopf eines Spiralbohrers ist so ausgebildet, dass er das zu durchbohrende Loch nicht im ganzen Durchmesser ausschneidet, sondern im Ausmass seiner Seele, d. h. des nicht schneidenden Teiles, das Gewebe vorgängig auf die Seite drückt. Durch diesen Druck entwickelt sich Wärme, welche zu folgenden Nachteilen führt; - Das durchbohrte Gewebe wird wärmedenaturiert. Es baut sich ab und wird durch fibrotisches Gewebe ersetzt. Der sichere Halt einer Knochenschraube ist damit nicht gewähr leistet, da in fibrotischem Gewebe eine Schraube nicht richtig greifen kann.
- Die Wärme bewirkt das Stumpfwerden des Bohrers.
Diesem Nachteil kann nur abgeholfen werden durch häufiges und kostspieliges Nachschleifen. Unterlässt man dieses Nach schleifen, so tritt der hievor erwähnte Nachteil noch in ver stärktem Masse auf.
- Um die Wärmeentwicklung, die zwar unkontrollierbar ist, in Grenzen halten zu können, darf nicht mit grossem Vorschub gearbeitet werden, da das Mass der Wärmeentwicklung vom
Druck auf den Bohrer abhängt. Bei vielen Operationen ist aber die Operationszeit durch die angelegte Blutsperre auf maximal
2 Stunden begrenzt.
Dadurch, dass Spiral-Bohrer eine Seele aufweisen, ergeben sich noch-weitere Nachteile: - Die Span-Nut muss ebenfalls eine Schneidfläche aufweisen. Insbesondere bei freihändigem Bohren ist es äusserst schwierig, die einmal gewählte Bohrachse beizubehalten.
Weicht man von ihr ab, so schneidet der Bohrer eine Ellipse, in die nicht gleichmässige Gewindegänge geschnitten werden können.
- Es kann nur senkrecht in das Gewebe gebohrt werden. Es kommt aber häufig vor, dass der Winkel zwischen Bohrachse und durchbohrtem Gewebe nicht 90 beträgt. Mit Spiralbohrern muss zu diesem Zwecke zuerst angesenkt werden, um dem schräg in das Gewebe einzuführenden Bohrer eine Führung geben zu können. Erst nach dieser vorgängigen Manipulation kann das Loch in der gewünschten Richtung gebohrt werden.
Im weiteren ist bekannt, dass Spiralbohrer beim Austritt aus dem durchbohrten Gewebe zum Durchreissen neigen. Diese Eigenschaft ist besonders in der Chirurgie unerwünscht, da so anliegende Weichteile unkontrolliert und unnötig traumatisiert werden. Dazu kommt, dass insbesondere bei der Bohraustrittstelle Bindegewebe, Muskeln und Nervenfasern auf den Bohrer aufgewickelt und zerstört werden.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Bohrer zu entwickeln, der alle diese Nachteile nicht aufweist und mit dem der Chirurg schnell, sicher und genau bohren kann.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass dieser Bohrer sich durch folgende Merkmale auszeichnet: - Die Schnittfläche des Schneidkopfs ist von der Bohrerachse bis zur Aussenkante ausgebildet, so dass er das zu bohrende Loch in seinem ganzen Durchmesser ausschneidet.
- Der Schneidkopf ist hinterschliffen. So wird erreicht, dass der Bohrer keinen Druck auf das Gewebe ausübt und damit Wärme erzeugt wird.
- - Die Span-Nut verläuft parallel zur Bohrerachse.
Anhand der beiliegenden Prinzip-Skizze wird ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
Fig. 1 zeigt den Bohrer von der Seite.
Fig. 2 zeigt den Schneidkopf von vorne.
Der in der Zeichnung gezeigte Bohrer zeigt die drei hervorstechenden Merkmale. Die Span-Nut (A) verläuft parallel zur Bohrerachse. Der Schneidkopf (B) mit der Schnittfläche (b) ist hinterschliffen.
Durch diese Konstruktion ist dem Chirurgen ein Mittel in die Hand gegeben, das gegenüber Spiralbohrern entscheidende Vorteile aufweist.
Durch die Konstruktion des Schneidkopfes, der eine Schnittfläche aufweist, die von der Bohrerachse bis zur Aussenkante des Bohrers reicht, wird das Gewebe im ganzen Durchmesser des Loches weggeschnitten. Damit entfällt der wärmeerzeugende Druck auf den Bohrer, das durchbohrte Gewebe wird nicht wärmedenaturiert und baut sich nicht ab. Damit ist der gute Sitz einer Knochenschraube vom Gewebe her gewährleistet.
Die Span-Nut weist keine Schnittfläche auf. Ein Abweichen von der einmal gewählten Bohrrichtung ist deshalb nicht möglich. Damit ist gewährleistet, dass gleichmässige Gewindegänge in das Loch geschnitten werden können, was die Voraussetzung eines sicheren Haltes einer Knochenschraube von den Gewindegängen her ist.
Die Konstruktion des Schneidkopfes erlaubt ein schnelleres Bohren. Damit wird die Operationszeit verkürzt, was auch die Infektionsrate verkleinert.
Da die Schnittfläche des Schneidkopfes von der Bohrerachse an ausgebildet ist, kann direkt schräg, bis zu einem Winkel von minimal 450 in das Gewebe gebohrt werden. Ein vorgängiges Ansenken entfällt damit.
Durch den Wegfall der Seele, kann mit diesem Bohrer mit mehr Gefühl gearbeitet werden. Der Chirurg spürt, wann der Bohrer auf der Gegenseite austritt. Der Chirurg kann das Durchreissen des Bohrers verhindern und so die unkontrollierte Traumatisierung anliegender Weichteile vermeiden.
Durch die Wahl des Materials und die Konstruktion wird eine um das mehrfache verlängerte Standzeit des Bohrers erreicht.
The invention relates to a drill for surgery with an undercut, from the drilling axis to the outer edge of a
Chip-groove cutting head and one parallel to the
Chip groove running through the drill axis.
Those used today in surgery
Drills are of conventional design with a spiral chip groove and
Soul, d. H. Drills of the type used just about anywhere.
These twist drills generally have disadvantages which have a particularly negative effect when used in surgery.
The cutting head of a twist drill is designed in such a way that it does not cut out the hole to be drilled in the entire diameter, but in the extent of its core, i.e. H. of the non-cutting part, which presses the tissue to the side beforehand. This pressure generates heat, which leads to the following disadvantages; - The perforated tissue is thermally denatured. It breaks down and is replaced by fibrotic tissue. The secure hold of a bone screw is therefore not guaranteed, since a screw cannot grip properly in fibrotic tissue.
- The heat causes the drill to become blunt.
This disadvantage can only be remedied by frequent and expensive regrinding. If this regrinding is omitted, the above-mentioned disadvantage occurs to a greater extent.
- In order to be able to keep the heat development, which is uncontrollable, within limits, it is not allowed to work with a large advance, since the amount of heat development from
Pressure on the drill depends. In many operations, however, the operation time is limited to the maximum due to the tourniquet
Limited to 2 hours.
Because twist drills have a core, there are still further disadvantages: The chip groove must also have a cutting surface. In particular with freehand drilling, it is extremely difficult to maintain the drilling axis that has been selected.
If you deviate from it, the drill cuts an ellipse into which non-uniform threads can be cut.
- The tissue can only be drilled vertically. However, it often happens that the angle between the drill axis and the pierced tissue is not 90. For this purpose, twist drills must first be countersunk in order to be able to guide the drill to be inserted at an angle into the tissue. Only after this prior manipulation can the hole be drilled in the desired direction.
It is also known that twist drills tend to tear through when exiting the perforated tissue. This property is particularly undesirable in surgery, since soft tissues attached to it are uncontrollably and unnecessarily traumatized. In addition, connective tissue, muscles and nerve fibers are wound around the drill and destroyed, especially at the drill exit point.
The present invention was based on the object of developing a drill which does not have all of these disadvantages and with which the surgeon can drill quickly, safely and precisely.
According to the invention, this is achieved in that this drill is characterized by the following features: The cutting surface of the cutting head is formed from the drill axis to the outer edge, so that it cuts out the entire diameter of the hole to be drilled.
- The cutting head is relief-ground. This ensures that the drill does not exert any pressure on the tissue and thus heat is generated.
- - The chip groove runs parallel to the drill axis.
An exemplary embodiment is described on the basis of the enclosed principle sketch.
Fig. 1 shows the drill from the side.
Fig. 2 shows the cutting head from the front.
The drill shown in the drawing shows the three salient features. The chip groove (A) runs parallel to the drill axis. The cutting head (B) with the cutting surface (b) is relief-ground.
This construction gives the surgeon a means that has decisive advantages over twist drills.
Due to the construction of the cutting head, which has a cut surface that extends from the drill axis to the outer edge of the drill, the tissue is cut away along the entire diameter of the hole. This eliminates the heat-generating pressure on the drill, the drilled tissue is not thermally denatured and does not degrade. This ensures that a bone screw is properly seated in relation to the tissue.
The chip groove has no cut surface. It is therefore not possible to deviate from the drilling direction selected once. This ensures that even threads can be cut into the hole, which is the prerequisite for a secure hold of a bone screw from the threads.
The design of the cutting head allows faster drilling. This shortens the operation time, which also reduces the infection rate.
Since the cut surface of the cutting head is formed from the drill axis on, it is possible to drill directly into the tissue at an angle up to an angle of at least 450. A previous countersinking is not necessary.
By eliminating the soul, you can work with more feeling with this drill. The surgeon feels when the drill comes out on the opposite side. The surgeon can prevent the drill from tearing through and thus avoid uncontrolled trauma to adjacent soft tissues.
The choice of material and construction results in a tool life that is several times longer.