Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Nitrochinazolinone der allgemeinen Formel:
EMI1.1
in der R2 ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen niederen Alkylrest, einen niederen Alkoxyrest, einen niederen Alkylmercaptorest, einen niederen Alkylsulfonylrest, eine Trifluormethyl- oder Nitrogruppe und R3 eine Phenyl- oder substituierte Phenylgruppe, einen Cycloalkylrest, eine Pyridyl-, Furyl-, Nitrofuryl-, Thienyl-, Nitrothienyl-, Methylthienyl- oder Pyrimidinylgruppe bedeuten, R7 ein aromatischer oder nicht aromatischer 3- bis 6-gliedriger heterocyclischer Ring ist, der ein oder zwei Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome als Heteroatome enthält und der unsubstituiert oder durch einen oder zwei niedere Alkylreste substituiert ist und einen ankondensierten Benzol- oder Cyclohexanring aufweisen kann,
und n den Wert 0, 1, 2 oder 3 hat.
In den Verbindungen der allgemeinen Formel I bedeutet der Ausdruck Alkylrest unverzweigte und verzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffreste. Spezielle Beispiele für niedere Alkylreste sind die Methyl-. Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl Isobutyl- und tert.-Butylgruppe. Spezielle Beispiele für niedere Alkoxyreste sind die Methoxy-, Äthoxy-,Propoxy-, Isopropoxy- Butoxy- und tert.-Butoxygruppe. Spezielle Beispiele für niedere Alkylmercaptoreste sind die Methylmercapto-, Äthylmercapto-, Isopropylmercapto- und Butylmercaptogruppe. Der Ausdruck Halogenatom umfasst Fluor-, Chlor-, Brom- und Jodatome. Spezielle Beispiele für Cycloalkylreste sind die Cyclopropyl-, Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl- und Cyclooctylgruppe.
Spezielle Beispiele für substituierte Phenylgruppen sind Halogenphenyl-, niedere Alkylphenyl-, niedere Alkoxyphenyl- und Nitrophenylgruppen. Spezielle Beispiele für heterocyclische Reste R7 sind die Aziridinyl-, Azetidinyl-, Pyrrolidinyl-, Piperidyl-, Morpholinyl-, Epoxyäthyl-, 1,3-Epoxypropyl-, Tetrahydrofuryl-, Tetrahydropyranyl-, 1,3-Dioxacyclohexyl-. 1,4-Diocacyclohexyl-, Tetrahydrothienyl-, Thiacyclohexyl-, Pyrrolyl-, Pyrazolyl-, Imidazolinyl-, Pyridyl-, Pirimidinyl-, Pyrazinyl-, Furyl-, Pyranyl-,Thien- yl-, Oxazolyl-, Isoxazolyl-, Thiazolyl-, Oxazinyl-, Indolyl-, Benzofuranyl-, Benzoxazolyl und 1 ,4-Benzodioxanylgruppen und deren durch niedere Alkylreste substituierte Derivate.
Die Alkylgruppe der allgemeinen Formel CnH2n bedeutet unverzweigte oder verzweigte Alkylengruppen, wie die Methylen-, Äthylen-, 1-Methyläthylen-, 2-Methyläthylen- oder Trimethylengruppe.
Es sind bereits einige Verfahren zur Herstellung einiger Nitrochinazolinone bekannt; vgl. britische Patentschrift 1 251 600 und kanadische Patentschrift 892 593. Bei diesen bekannten Verfahren müssen nitrosubstituierte Benzophenonderivate eingesetzt werden, die entweder nicht oder nur schwer zugänglich sind. Häufig sind die Nitrobenzophenone auch wenig reaktionsfähig.
Erfindungsgemäss wird eine Verbindung der allgemeinen Formel:
EMI1.2
in der R2, R3, R7 und n die angegebenen Bedeutungen haben, mit einem Oxidationsmittel behandelt.
Spezielle Beispiele für bevorzugte Oxidationsmittel sind Kaliumpermanganat, Natriumpermanganat, Mangandioxid, Magnesiumdioxid und Natriummetaperjodad. Die Umsetzung kann in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches durchgeführt werden. Beispiele für verwendbare Lösungsmittel sind Benzol, Toluol, Äther, Tetrahydrofuran, Dioxan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Aceton, Äthanol, Isopropanol, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Wasser und deren Gemische.
Die Oxidationsreaktion wird im allgemeinen bei Temperaturen von etwa Raumtemperatur bis zum Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels durchgeführt.
Die verfahrensgemäss eingesetzte Verbindung der allgemeinen Formel II kann durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel:
EMI1.3
in der R2, R3, n und R7 die vorstehende Bedeutung haben, mit einem Carbaminsäureester, Carbaminsäurehalogenid, Cyansäure oder deren Salz hergestellt werden. Bei der Umsetzung mit einem Carbaminsäureester, wie Methylcarbamat, Äthyl carbamat oder Benzylcarbamat, oder einem Carbaminsäurehalogenid, wie Carbamylchlorid, wird die Umsetzung vorzugsweise in Gegenwart einer Lewissäure, wie Zinkchlorid, und unter Erhitzen durchgeführt. Bei der Umsetzung mit Cyan säure oder deren Salz, wie Natrium- oder Kaliumcyanat, wird die Umsetzung vorzugsweise in einem sauren Lösungsmittel, wie Essigsäure, durchgeführt.
Die Chinazolinone der allgemeinen Formel I sind wertvolle Arzneistoffe mit insbesondere antiphlogistischer und analgetischer Wirkung. Ferner haben diese Verbindungen antivirale Eigenschaften.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich z. B.
folgende Nitrochinazolinone herstellen:
1 -Tetrahydrofurfuryl-4-phenyl-6-nitro-2( 1H)chinazolinon,
1 -Tetrahydrofurfuryl-4-phenyl-8-nitro-2(1H)chinazolinon,
1 -Tetrahydropyran-2-ylmethyl-4-phenyl-6-nitro2(1H)-chinazolinon, 1-Tetrahydrofuryl-4-phenyl-6-nitro-2( 1H)-chinazolinon,
1 -Tetrahydropyran-2-yl-4-phenyl-6-nitro-2( (1H)- chinazolinon, 1-Tetrahydropyran-2-ylmethyl-4-(2-pyridyl)-6-nitro- 2(1H)-chinazolinon, 1 -(2-Tetrahydrothienylmethyl)-4-phenyl-6-nitro2(1H)-chinazolinon, ;
1 -Furfuryl-4-phenyl-6-nitro-2( lH)-chinazolinon, 1-(2-Thenyl)-4-phenyl-6-nitro-2( 1H) -chinazolinon,
1 -(5-Methyl-2.thienylmethyl)-4-phenyl-6-nitro- 2( 1H)-chinazolinon, 1 -(1 ,4-Dioxacyclohexylmethyl)-4-phenyl-6-nitro- 2(1H)-chinazolinon, 1 -(1 ,4-Benzodioxan-2-ylmethyl)-4-phenyl-6nitro 2(1H)-chinazolinon, 1 -(2-Pyrrolidinylmethyl)-4-phenyl-6-nitro- 2(1 H)-chinazolinon, 1 -(2-Piperidylmethyl) -4-phenyl-6-nitro- 2( lH)-chinazolinon,
1 -(3-Piperidylmethyl)-4-phenyl-6-nitro- 2(1H)-chinazolinon, 1 -(1 -Methyl-2-pipendylmethyl)-4-phenyl6nitro 2(1H)-chinazolinon, 1-(1 -Methyl- 1,2,3 ,6-tetrahydro-4-pyridyl-methyl)- 4-phenyl-6-nitro-2( 1H)-chinazolinon, 1-(2-Pyrrolylmethyl)-4-phenyl-6-nitro2(1H)-chinazolinon, 1-( 1 -Methyl-2-pyrrolylmethyl)-4-phenyl-6-nitro- 2(1H)-chinazolinon, 1 -(2-Pyridylmethyl)-4-phenyl-6-nitro- 2(1H)-chinazolinon, 1 -(3 -Pyridylmethyl)-4-phenyl-6-nitro- 2(1H)-chinazolinon, 1 -(4-Pyridylmethyl) -4-phenyl-6 -nitro- 2(1H)-chinazolinon und 1 -(2-Pyrazinylmethyl)-4-phenyl-6-nitro- 2-(1H)-chinazolinon,
1 -Tetrahydropyran-2-ylmethyl-4-(2-thienyl)-6-nitro- 2( 1H)-chinazolinon.
Es ist bisher in der Literatur nicht beschrieben, dass die Chinazolinone der allgemeinen Formeln I und XI oder analoge Verbindungen antivirale Eigenschaften besitzen.
In dem Buch von L. Weinstein, Pharmalogical Basis of Therapeutics , L. S. Goodman & A. Gilman, MacMillan Company, 1970, S. 1305-1307, sind einige Verbindungen mit antiviralen Eigenschaften beschrieben, die bereits in der Klinik angewendet werden, z. B. 5-Jod-2'-desoxyuridin (Idoxuridin), Adamantyl-(1)-amin (Amantadin) und N-Methylisatin-ss- thiosemicarbazon (Methisazon). Die Wirkung von Idoxuridin ist jedoch auf Viren des DNA-Typs beschränkt, wie Herpes simplex und Vaccinia. Die Anwendung erfolgt lokal. Die Verbindungen sind sehr toxisch. Die einzige klinische Verwen dung für Amantadin besteht in der Vorbeugung von A2-Influ- enzavirus-Infektion. Diese Verbindung hat starke Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem und deshalb muss die Verabfolgung vorsichtig erfolgen.
Methisazon wurde zur Behandlung von Pockeninfektion vorgeschlagen, doch befindet sich die Verbindung noch in der klinischen Untersuchung. Als Nebenwirkungen wurden Erbre chen, Dermatitis und Gelbsucht berichtet.
Die Nitrochinazolinone der allgemeinen Formel I können zur curativen und prophylaktischen Behandlung von Virusinfektionen verwendet werden, die durch Viren des DNA-Typs, wie Viren der Poxvirusgruppe, Adenovirusgruppe, Herpesvi ren, Papova-Virusgruppe, Picodna-Viren, Viren des RNA Typs wie Myxo-Viren, Paramyxo-Viren, Arbo-Viren, Picorna
Viren, Reo-Viren, und Rhabdo-Viren, und andere onkogene
Virusarten, wie Leuko-Viren und Hepatitis-Viren, verursacht werden. Sie können auch zur Behandlung anormaler Zustände eingesetzt werden, die beim Impfen mit abgeschwächten lebenden Viren (Lebendvaccinen) verursacht werden.
Die Nitrochinazolinone können in sehr niedrigen Konzen trationen die Vermehrung von Vaccinia-Virus in Gewebekul turen unter Verwendung von Hühnerembryofibroblasten oder
HeLa-Zellen hemmen. Ferner haben sie eine vernachlässig bare Cytotoxizität. Deshalb sind die erfindungsgemässen Ver bindungen sehr sicher und wirksam als antivirale Mittel. Bei spielsweise hat die Verbindung Nr. 1, die in Tabelle I aufgefüh ist, einen Wert für die minimale Hemmkonzentration (MIC) von 0,2 ltg/ml und einen Wert für die minimale toxische Konzentration (MTC) von über 100 izg/ml. Deshalb hat der chemotherapeutische Index (MTC/MIC) der Verbindung Nr. 1 einen Wert > 1000. Die MIC von Methisazon, das als Arzneistoff zur Behandlung der Pockeninfektion verwendet wird, beträgt 5 und die MTC beträgt 20.
Somit hat der chemotherapeutische Index dieser Verbindung den Wert 4. Die Verbindung Nr. 1 ist damit 25mal sicherer als Methisazon. In dieser Hinsicht sind die neuen Verbindungen dem Methisazon überlegen, da ihr chemotherapeutischer Index wesentlich höher liegt als der von Methisazon; vgl. Tabelle I.
Die antivirale Wirkung der Verbindungen der Erfindung wurde auch durch in-vivo Versuche bestätigt.
Bei der intranasalen Infektion von Mäusen mit Vaccinia Virus sterben alle Mäuse der unbehandelten infizierten Kontrollgruppe innerhalb 12 Tagen, während die mit einer oralen oder subcutanen Dosis von 100 mg der Verbindungen Nr. 6, zweimal täglich an fünf aufeinanderfolgenden Tagen behandelten Mäuse überleben. Ausserdem können keine Nebenwirkungen bei den behandelten Mäusen beobachtet werden. Auch in dieser Hinsicht sind die Verbindungen der Erfindung dem Methisazon als antivirales Mittel überlegen. Die Verbindungen der Erfindung stellen damit einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung antiviraler Mittel wegen ihrer hohen Wirksamkeit und sehr niedrigen Toxizität dar.
Die oben erwähnten pharmakologischen Untersuchungen und ihre Ergebnisse werden im folgenden zusammengefasst.
Versuch A
Wirkung der Vermehrung von Vaccinia-Virus in Hühner embryo-Fibroblast-Zellkulturen.
Es wird das übliche Verfahren der zweifachen Röhrchenverdünnungsmethode durchgeführt. In üblicher Weise werden einschichtige Hühnerembryo-Fibroblast-Zellen hergestellt, d. h. 10 bis 11 Tage alte Hühnerembryonen werden trypinisiert und danach 3 Tage in Lactalbumin-Hanks-Medium, das 5% Käberserum enthält, bei 370C in einem verschlossenen Röhrchen inkubiert. Sodann wird das Wachstumsmedium verworfen, und die Zellen werden mit 1,1 X 104-Plaques bildenden Einheiten (PFU) von Vaccinia-Virus IHD-Stamm pro Röhrchen infiziert.
Der erhaltene infizierte einschichtige Zellrasen wird mit Lactalbumin Eagle's-Medium versetzt, das 2% Kälberserum enthält. Ferner wird die entsprechende Menge der zu untersuchenden Verbindung zugegeben. Nach dreitägiger Inkubation bei 37OC werden unter dem Mikroskop cytopathogene Effekte (CPE) beobachtet. Die antivirale Aktivität der zu untersuchenden Verbindung wird ausgedrückt durch die minimale Hemmkonzentration (MIC, Fg/ml) und ihre toxische Wirkung durch die minimale toxische Konzentration (MTC, izg/ml).
Die Ergebnisse mit einer Anzahl von Nitrochinazolinonen der allgemeinen Formel I sowie Methisazon sind in Tabelle I zusammengestellt. Sämtliche Verbindungen sind dem Methisazon hinsichtlich ihres chemotherapeutischen Index (MTC/ MIC) überlegen.
Tabelle I Verbindung MIC MTC MTC/MIC
Nr. (tg/ml) (lg/ml) (vgl. Tabelle IV)
1 0,2 > 100 > 500 2 0,2 50 250
3 0,4 > 100 > 250 4 0,6 50 80
5 1,0 100 100
6 1,25 > 100 > 80 Methisazon 5,0 20 4
Versuch B
Therapeutische Wirkung bei experimentell erzeugter Vaccinia-Infektion an Mäusen.
3 Wochen alte männliche Mäuse vom ICR-Stamm werden für die Versuche verwendet. Jedes Tier wird intranasal mit 2,2 x 104-Plaques bildenden Einheiten (PFU) von Vaccinia-Virus IHD-Stamm infiziert. Sodann wird jedes Tier 2, 4, 16, 28, 40, 52, 64, 76, 88 und 100 Stunden nach der Infektion oral oder subcutan mit der zu untersuchenden Verbindung behandelt. Die Mäuse werden 12 Tage lang nach der Infektion beobachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Die Verbindung Nr. 6 ist dem Methisazon überlegen, da sie nicht nur sehr wirksam ist, sondern auch keine Nebenwirkungen zeigt. Beispielsweise ist die akute Toxizität der Verbindung Nr.6 bei intraperitonealer Injektion in Mäuse erheblich niedriger als die von Methisazon. Dies geht aus Tabelle III hervor. Bei den mit Methisazon behandelten Mäusen wurden bei der Sektion starke gastro-duodenale Hämorrhagie und intestinale Ulzeration beobachtet. Bei den Nitrochinazolinonen konnten keine derartigen Nebenwirkungen beobachtet werden.
Tabelle II Verbindung Überlebensrate Ne s .c.
Nr. 1 100 Nr.6 100 Methisazon 100 infizierte unbehandelte Kontrollgruppe 0
Für jeden Versuch wurden 8 Mäuse verwendet. Die zu untersuchende Verbindung wurde in einer Dosis von 100 mg/kg entweder oral oder subcutan 2, 4, 16, 28, 40, 52, 64, 76, 88 und 100 Stunden nach der Infektion mit dem Virus verabfolgt.
Tabelle III
Zahl der über- Zahl der unter lebenden Tiere suchten Tiere Dosis mg/kg Verbindung Nr. 6 Methisazon 1000 5/5 3/5 2000 4/5 0/5
Als Versuchstiere wurden männliche Mäuse vom ddN Stamm mit einem Körpergewicht von 17 bis 20 g verwendet. Die zu untersuchenden Verbindungen wurden als Suspension in 0,5prozentiger Carboxymethylcellulose intraperitoneal verabfolgt. Die Tiere wurden 7 Tage lang nach der Verabfolgung beobachtet.
Chemische Struktur der in Tabelle I bis III aufgeführten
EMI3.1
<tb> Verbindungen: <SEP> R
<tb> <SEP> O2N <SEP> 3
<tb> <SEP> CH2
<tb> <SEP> R7
<tb> Tabelle IV
EMI3.2
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> R3 <SEP> R7
<tb> <SEP> 1 <SEP> C6H5 <SEP> X
<tb> <SEP> 2 <SEP> C6Hs <SEP> ¸Ü
<tb> <SEP> 3 <SEP> -Y <SEP> ·
<tb> <SEP> 4 <SEP> C6Hs <SEP> DyJ
<tb> <SEP> 5 <SEP> C6Hs <SEP> Dyl
<tb> <SEP> 6 <SEP> C6H5 <SEP> ¸Üi
<tb>
Als antivirale Mittel können die Verbindungen der allgemeinen Formel I entweder allein oder in Form von Arzneimitteln ir der Human- und Veterinärmedizin eingesetzt werden. Die Arzneimittel für die Humanmedizin können enteral oder parenteral verabreicht werden.
Beispiele für bevorzugte Exzipientien, die gegenüber den Nitrochinazolinonen inert sind, sind Wasser, Gelatine, Lactose, Stärke, Stearinsäure, Magnesiumstearat, Talkum, Vaseline, pflanzliche Öle, Alkohole, wie Äthanol, Benzylalkohol, Pflanzengummen, Polyalkylenglykole und an- dere bekannte Exzipientien für Arzneimittel. Die Arzneimittel können in Form von Tabletten, Pulvern, Dragees (mit Zucker dragierte Tabletten), Kapseln, Suppositorien, Flüssigkeiten, Elixieren, Emulsionen, Suspensionen, Syrupen, Schokolade, Bonbons, Getränken, Kaugummi und dergleichen vorliegen.
Gegebenenfalls werden sie sterilisiert und sie können auch andere Hilfsstoffe enthalten, wie Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Anfeuchtemittel, Netzmittel oder Puffer. Ferner können die Arzneimittel noch andere therapeutisch wertvolle Stoffe enthalten, z. B. andere Antivirenmittel, chemotherapeutische Verbindungen, Antibiotika, Antiphlogistika, Antipyretika, Analgetika und Enzympräparate.
Die Arzneimittel werden nach üblichen Verfahren hergestellt.
Sie können zusammen mit einem viralen Inhibitor, wie Interferon, oder einem Interferon-Inducer, verabfolgt werden. Die Arzneimittel sollen mindestens 0,1% des Wirkstoffes enthalten
Die Arzneimittel der Erfindung können enteral, parenteral oder in Form von nasalen oder oralen Aerosolpräparaten verabfolgt werden. Die Arzneimittel der Erfindung sind auch wert- voll zur Vorbeugung und Bekämpfung viraler Infektionen bei lokaler Anwendung, z. B. in Form von Salben, Lotionen, Cremen, Sprays und Tropfen.
Die Wirkstoffmenge in diesen Arzneimitteln oder -präparaten ist derart, dass die Tagesdosis 0,2 bis 200 mg/kg beträgt.
Die Verbindungen der Erfindung sind nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Veterinärmedizin zur Bekämpfung von Vireninfektionen geeignet, z. B. bei Haustieren, wie Rindern, Pferden, Schweinen, Schafen und Kaninchen, sowie bei Geflügel, wie Hühner, Truthühner und Wachteln, sowie bei Haustieren, wie Hunden, Katzen und Kanarienvögeln.
Die anzuwendende Dosis der Verbindung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Verbindung, der Art der kombinierten Arzneistoffe, der Art des Virus, der Schwere der Krankheit, dem zu behandelnden Tier, dem Körpergewicht, der Dauer der Behandlung und der Art der Verabfolgung. Die Tagesdosis beträgt im allgemeinen 0,2 bis 400 mg/kg.
Die Verbindungen können systematisch, d. h. parenteral oder nicht parenteral, und lokal, z. B. durch Inhalation, lokale Anwendung oder Eintropfen in das Auge, in geeigneter Herstellungsform für diese Anwendung, z. B. als Flüssigkeiten, Salben, Pulver, Granulate, Brei, Plätzchen, Kapseln, Tabletten, unter Zusatz der vorgenannten Lösungsmittel, Hilfsstoffe und Verdünnungsmittel verwendet werden.
Zur Verwendung in der Veterinärmedizin werden die Verbindungen der Erfindung entweder allein oder im Gemisch mit Trinkwasser oder Futter in mischbarer Form verwendet. Bei der letztgenannten Anwendung bestehen diese Mittel aus einer oder mehreren der Verbindungen, einem oder mehreren Zusatz stoffen, wie Wasser, Äthanol, Propylenglykol, Magermilch, geniessbaren Ölen, Syrup-Getreide, grenzflächenaktiven Verbindungen, Emulgatoren, geniessbaren Trägerstoffen, wie geniessbarem Pulver, handelsüblichem Tierfutter, Konzentraten und Futterzusätzen.
Die vorstehend beschriebenen Tierfutter, Konzentrate und Futterzusätze können unvollständige und vollständige Tierfutter cp o sein, die z. B. Mineralsalze, Vitamine, Antioxidationsmittel, Antibiotika, Chemotherapeutika, Wuchsstoffe und Coccidiostatika enthalten.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Ein Gemisch aus 3,42 g 2-(2-Thenylamino)-5-nitrobenzhydrol, 6 g Carbaminsäureäthylester und 0,5 g Zinkchlorid wird 2 Stunden im Ölbad auf 1800C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch in Chloroform gelöst und die Chloroformlösung mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Man erhält das 1-(2-Thenyl)-4-phenyl-6 nitro-3 ,4-dihydro-2( 1H)-chinazolinon.
Die erhaltene Verbindung wird in 80 ml Dioxan gelöst und tropfenweise mit einer Lösung von 1,6 g Kaliumpermanganat in 30 ml Wasser versetzt. Nach zweistündigem Rühren bei Raumtemperatur werden einige Tropfen Ameisensäure zugegeben. Die erhaltene braune Fällung wird abfiltriert und das Filtrat unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird in Chloroform gelöst, die Chloroformlösung mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird aus einer Mischung von Äthanol und Chloroform umkristallisiert.
Man erhält das 1 -(2-Thenyl)-4-phenyl-6-nitro-2(1H)-chin- azolinon vom F. 219-2200C.
Beispiel 2
Nach derselben Arbeitsweise wie in Beispiel 1 beschrieben wird, wurden die folgenden Verbindungen erhalten: 1 -Tetrahydrofurfuryl-4-phenyl-6-nitro-2( IH)- chinazolinon, Smp. 149 bis 150ob, 1 -Furfuryl-4-phenyl-6-nitro-2( 1H)-chinazolinon, Smp. 189 bis 190ob, 1-Tetrahydropyran-2-ylmethyl-4-(2-thienyl)-6-nitro2-(1H)-chinazolinon, Smp. 208 bis 2090C, 1-(2-Pyridylmethyl)-4-phenyl-6-nitro-2(lH)-chinazolinon, Smp. 176 bis 177ob und 1 -(3-Pyridylmethyl)-4-phenyl-6-nitro-2( 1 H)-chinazolinon, Smp. 204 bis 2050C.
The invention relates to a process for the preparation of new nitroquinazolinones of the general formula:
EMI1.1
in which R2 is a hydrogen or halogen atom, a lower alkyl radical, a lower alkoxy radical, a lower alkyl mercapto radical, a lower alkylsulfonyl radical, a trifluoromethyl or nitro group and R3 is a phenyl or substituted phenyl group, a cycloalkyl radical, a pyridyl, furyl, nitrofuryl -, Thienyl, Nitrothienyl-, Methylthienyl- or Pyrimidinylgruppe, R7 is an aromatic or non-aromatic 3- to 6-membered heterocyclic ring which contains one or two nitrogen, oxygen or sulfur atoms as heteroatoms and which is unsubstituted or by a or two lower alkyl radicals is substituted and can have a fused-on benzene or cyclohexane ring,
and n is 0, 1, 2 or 3.
In the compounds of general formula I, the expression alkyl radical denotes unbranched and branched aliphatic hydrocarbon radicals. Specific examples of lower alkyl radicals are methyl. Ethyl, propyl, isopropyl, butyl isobutyl and tert-butyl groups. Specific examples of lower alkoxy radicals are the methoxy, ethoxy, propoxy, isopropoxy, butoxy and tert-butoxy groups. Specific examples of lower alkyl mercapto radicals are the methyl mercapto, ethyl mercapto, isopropyl mercapto and butyl mercapto groups. The term halogen atom includes fluorine, chlorine, bromine and iodine atoms. Specific examples of cycloalkyl radicals are the cyclopropyl, cyclobutyl, cyclopentyl, cyclohexyl, cycloheptyl and cyclooctyl groups.
Specific examples of substituted phenyl groups are halophenyl, lower alkylphenyl, lower alkoxyphenyl and nitrophenyl groups. Specific examples of heterocyclic radicals R7 are aziridinyl, azetidinyl, pyrrolidinyl, piperidyl, morpholinyl, epoxyethyl, 1,3-epoxypropyl, tetrahydrofuryl, tetrahydropyranyl, 1,3-dioxacyclohexyl. 1,4-diocacyclohexyl, tetrahydrothienyl, thiacyclohexyl, pyrrolyl, pyrazolyl, imidazolinyl, pyridyl, pirimidinyl, pyrazinyl, furyl, pyranyl, thienyl, oxazolyl, isoxazolyl, thiazolyl , Oxazinyl, indolyl, benzofuranyl, benzoxazolyl and 1,4-benzodioxanyl groups and their derivatives substituted by lower alkyl radicals.
The alkyl group of the general formula CnH2n denotes unbranched or branched alkylene groups, such as the methylene, ethylene, 1-methylethylene, 2-methylethylene or trimethylene group.
Some processes for the preparation of some nitroquinazolinones are already known; see. British patent specification 1,251,600 and Canadian patent specification 892,593. In these known processes, nitro-substituted benzophenone derivatives have to be used, which are either not accessible or can only be obtained with difficulty. Often the nitrobenzophenones are also not very reactive.
According to the invention, a compound of the general formula:
EMI1.2
in which R2, R3, R7 and n have the meanings given, treated with an oxidizing agent.
Specific examples of preferred oxidizing agents are potassium permanganate, sodium permanganate, manganese dioxide, magnesium dioxide and sodium metaperiodad. The reaction can be carried out in the presence of an inert solvent or solvent mixture. Examples of solvents that can be used are benzene, toluene, ether, tetrahydrofuran, dioxane, chloroform, carbon tetrachloride, acetone, ethanol, isopropanol, dimethylformamide, dimethyl sulfoxide, water and mixtures thereof.
The oxidation reaction is generally carried out at temperatures from about room temperature to the boiling point of the solvent used.
The compound of the general formula II used according to the process can be obtained by reacting a compound of the general formula:
EMI1.3
in which R2, R3, n and R7 have the above meaning, are prepared with a carbamic acid ester, carbamic acid halide, cyanic acid or its salt. When reacting with a carbamic acid ester such as methyl carbamate, ethyl carbamate or benzyl carbamate, or a carbamic acid halide such as carbamyl chloride, the reaction is preferably carried out in the presence of a Lewis acid such as zinc chloride and with heating. When reacting with cyanic acid or its salt, such as sodium or potassium cyanate, the reaction is preferably carried out in an acidic solvent such as acetic acid.
The quinazolinones of the general formula I are valuable medicinal substances with, in particular, anti-inflammatory and analgesic effects. These compounds also have antiviral properties.
According to the inventive method z. B.
make the following nitroquinazolinones:
1 -Tetrahydrofurfuryl-4-phenyl-6-nitro-2 (1H) quinazolinone,
1 -Tetrahydrofurfuryl-4-phenyl-8-nitro-2 (1H) quinazolinone,
1 -Tetrahydropyran-2-ylmethyl-4-phenyl-6-nitro2 (1H) -quinazolinone, 1-tetrahydrofuryl-4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone,
1-Tetrahydropyran-2-yl-4-phenyl-6-nitro-2 ((1H) -quinazolinone, 1-tetrahydropyran-2-ylmethyl-4- (2-pyridyl) -6-nitro-2 (1H) -quinazolinone , 1 - (2-Tetrahydrothienylmethyl) -4-phenyl-6-nitro2 (1H) -quinazolinone,;
1 -Furfuryl-4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone, 1- (2-thenyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone,
1 - (5-methyl-2.thienylmethyl) -4-phenyl-6-nitro- 2 (1H) -quinazolinone, 1 - (1, 4-dioxacyclohexylmethyl) -4-phenyl-6-nitro- 2 (1H) - quinazolinone, 1 - (1, 4-benzodioxan-2-ylmethyl) -4-phenyl-6nitro 2 (1H) -quinazolinone, 1 - (2-pyrrolidinylmethyl) -4-phenyl-6-nitro- 2 (1 H) - quinazolinone, 1 - (2-piperidylmethyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone,
1 - (3-piperidylmethyl) -4-phenyl-6-nitro- 2 (1H) -quinazolinone, 1 - (1-methyl-2-pipendylmethyl) -4-phenyl6nitro 2 (1H) -quinazolinone, 1- (1 - Methyl 1,2,3,6-tetrahydro-4-pyridyl-methyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone, 1- (2-pyrrolylmethyl) -4-phenyl-6-nitro2 ( 1H) -quinazolinone, 1- (1-methyl-2-pyrrolylmethyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone, 1 - (2-pyridylmethyl) -4-phenyl-6-nitro-2 ( 1H) -quinazolinone, 1 - (3-pyridylmethyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone, 1 - (4-pyridylmethyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone and 1 - (2-pyrazinylmethyl) -4-phenyl-6-nitro-2- (1H) -quinazolinone,
1 -Tetrahydropyran-2-ylmethyl-4- (2-thienyl) -6-nitro-2 (1H) -quinazolinone.
It has not yet been described in the literature that the quinazolinones of the general formulas I and XI or analogous compounds have antiviral properties.
In the book by L. Weinstein, Pharmalogical Basis of Therapeutics, L. S. Goodman & A. Gilman, MacMillan Company, 1970, pp. 1305-1307, some compounds with antiviral properties are described which are already used in the clinic, e.g. B. 5-iodo-2'-deoxyuridine (idoxuridine), adamantyl- (1) -amine (amantadine) and N-methylisatin-ss- thiosemicarbazone (methisazone). However, the effects of idoxuridine are limited to DNA-type viruses such as herpes simplex and vaccinia. The application takes place locally. The compounds are very toxic. The only clinical use for amantadine is the prevention of A2 influenza virus infection. This compound has strong side effects on the central nervous system and therefore administration must be done carefully.
Methisazone has been proposed for the treatment of smallpox infection, but the compound is still under clinical investigation. Vomiting, dermatitis and jaundice have been reported as side effects.
The nitroquinazolinones of general formula I can be used for the curative and prophylactic treatment of virus infections caused by viruses of the DNA type, such as viruses of the poxvirus group, adenovirus group, herpesviruses, papova virus group, picodna viruses, viruses of the RNA type such as myxo- Viruses, Paramyxo Viruses, Arbo Viruses, Picorna
Viruses, Reo Viruses, and Rhabdo Viruses, and Other Oncogenes
Viruses such as leuko virus and hepatitis virus are caused. They can also be used to treat abnormal conditions caused by vaccination with attenuated live viruses (live vaccines).
The Nitroquinazolinone can in very low Concentrations the multiplication of Vaccinia virus in Gewebekul structures using chicken embryo fibroblasts or
Inhibit HeLa cells. Furthermore, they have negligible cytotoxicity. Therefore, the compounds of the present invention are very safe and effective as antiviral agents. For example, compound no. 1, which is listed in Table I, has a value for the minimum inhibitory concentration (MIC) of 0.2 μg / ml and a value for the minimum toxic concentration (MTC) of over 100 μg / ml. Therefore, the chemotherapeutic index (MTC / MIC) of compound no. 1 has a value> 1000. The MIC of methisazone, which is used as a drug for the treatment of smallpox infection, is 5 and the MTC is 20.
Thus, the chemotherapeutic index of this compound is 4. Compound No. 1 is 25 times safer than methisazone. In this respect, the new compounds are superior to methisazone, since their chemotherapeutic index is much higher than that of methisazone; see. Table I.
The antiviral activity of the compounds of the invention has also been confirmed by in vivo tests.
When mice were intranasally infected with vaccinia virus, all mice of the untreated infected control group died within 12 days, while the mice treated with an oral or subcutaneous dose of 100 mg of compound no. 6 twice daily for five consecutive days survived. In addition, no side effects were observed in the treated mice. In this respect, too, the compounds of the invention are superior to methisazone as an antiviral agent. The compounds of the invention thus represent a significant advance in the development of antiviral agents because of their high potency and very low toxicity.
The above-mentioned pharmacological studies and their results are summarized below.
Attempt a
Effect of vaccinia virus multiplication in chick embryo fibroblast cell cultures.
The usual procedure of the two-fold tube dilution method is used. Conventionally, chick embryo single-layer fibroblast cells are prepared; H. Chicken embryos 10 to 11 days old are trypinized and then incubated for 3 days in lactalbumin Hanks medium containing 5% beetle serum at 37 ° C. in a sealed tube. The growth medium is then discarded and the cells infected with 1.1 X 104 plaque forming units (PFU) of vaccinia virus IHD strain per tube.
Lactalbumin Eagle's medium, which contains 2% calf serum, is added to the infected single-layer cell lawn obtained. The appropriate amount of the compound to be investigated is also added. After three days of incubation at 37OC, cytopathogenic effects (CPE) are observed under the microscope. The antiviral activity of the compound to be examined is expressed by the minimum inhibitory concentration (MIC, Fg / ml) and its toxic effect by the minimum toxic concentration (MTC, izg / ml).
The results with a number of nitroquinazolinones of the general formula I and methisazone are summarized in Table I. All compounds are superior to methisazone in terms of their chemotherapeutic index (MTC / MIC).
Table I Connection MIC MTC MTC / MIC
No. (tg / ml) (lg / ml) (see Table IV)
1 0.2> 100> 500 2 0.2 50 250
3 0.4> 100> 250 4 0.6 50 80
5 1.0 100 100
6 1.25> 100> 80 methisazone 5.0 20 4
Attempt B
Therapeutic effect on experimentally produced vaccinia infection in mice.
3 week old male mice from the ICR strain are used for the experiments. Each animal is infected intranasally with 2.2 x 10 4 plaque forming units (PFU) of vaccinia virus IHD strain. Each animal is then treated orally or subcutaneously with the compound to be tested at 2, 4, 16, 28, 40, 52, 64, 76, 88 and 100 hours after infection. The mice are observed for 12 days after infection. The results are shown in Table II.
Compound no. 6 is superior to methisazone because it is not only very effective but also does not show any side effects. For example, the acute toxicity of Compound No. 6 when injected intraperitoneally into mice is significantly lower than that of methisazone. This can be seen in Table III. Severe gastro-duodenal haemorrhage and intestinal ulceration were observed in the mice treated with methisazone. No such side effects were observed with the nitroquinazolinones.
Table II Compound Survival Rate Ne s .c.
No. 1 100 No. 6 100 methisazone 100 infected untreated control group 0
Eight mice were used for each experiment. The compound to be tested was administered at a dose of 100 mg / kg either orally or subcutaneously at 2, 4, 16, 28, 40, 52, 64, 76, 88 and 100 hours after infection with the virus.
Table III
Number of the over- number of the animals living underneath sought animals dose mg / kg compound no. 6 Methisazon 1000 5/5 3/5 2000 4/5 0/5
Male mice of the ddN strain with a body weight of 17 to 20 g were used as test animals. The compounds to be investigated were administered intraperitoneally as a suspension in 0.5 percent carboxymethyl cellulose. The animals were observed for 7 days after the administration.
Chemical structure of those listed in Tables I to III
EMI3.1
<tb> Connections: <SEP> R
<tb> <SEP> O2N <SEP> 3
<tb> <SEP> CH2
<tb> <SEP> R7
<tb> Table IV
EMI3.2
<tb> Connection <SEP> No. <SEP> R3 <SEP> R7
<tb> <SEP> 1 <SEP> C6H5 <SEP> X
<tb> <SEP> 2 <SEP> C6Hs <SEP> ¸Ü
<tb> <SEP> 3 <SEP> -Y <SEP>
<tb> <SEP> 4 <SEP> C6Hs <SEP> DyJ
<tb> <SEP> 5 <SEP> C6Hs <SEP> Dyl
<tb> <SEP> 6 <SEP> C6H5 <SEP> ¸Üi
<tb>
The compounds of general formula I can be used as antiviral agents either alone or in the form of medicaments in human and veterinary medicine. The medicaments for human medicine can be administered enterally or parenterally.
Examples of preferred excipients which are inert towards the nitroquinazolinones are water, gelatin, lactose, starch, stearic acid, magnesium stearate, talc, petrolatum, vegetable oils, alcohols such as ethanol, benzyl alcohol, vegetable gums, polyalkylene glycols and other known excipients for drugs . The medicaments can be in the form of tablets, powders, dragees (tablets coated with sugar), capsules, suppositories, liquids, elixirs, emulsions, suspensions, syrups, chocolate, candies, beverages, chewing gum and the like.
If necessary, they are sterilized and they can also contain other auxiliaries, such as preservatives, stabilizers, humectants, wetting agents or buffers. Furthermore, the drugs can also contain other therapeutically valuable substances, e.g. B. other antivirals, chemotherapeutic compounds, antibiotics, anti-inflammatory drugs, antipyretics, analgesics and enzyme preparations.
The pharmaceuticals are manufactured using the usual methods.
They can be administered together with a viral inhibitor such as interferon or an interferon inducer. The drugs should contain at least 0.1% of the active ingredient
The medicaments of the invention can be administered enterally, parenterally or in the form of nasal or oral aerosol preparations. The medicaments of the invention are also valuable for the prevention and control of viral infections when applied locally, e.g. B. in the form of ointments, lotions, creams, sprays and drops.
The amount of active ingredient in these drugs or preparations is such that the daily dose is 0.2 to 200 mg / kg.
The compounds of the invention are useful not only in human medicine but also in veterinary medicine for combating viral infections, e.g. B. in domestic animals such as cattle, horses, pigs, sheep and rabbits, and in poultry such as chickens, turkeys and quails, and in domestic animals such as dogs, cats and canaries.
The dose of the compound to be used depends on various factors, such as the type of compound, the type of medicinal substances combined, the type of virus, the severity of the disease, the animal to be treated, the body weight, the duration of the treatment and the type of administration . The daily dose is generally 0.2 to 400 mg / kg.
The connections can be systematic, i.e. H. parenterally or non-parenterally, and locally, e.g. B. by inhalation, topical application or dropping into the eye, in a suitable manufacturing form for this application, e.g. B. be used as liquids, ointments, powders, granules, porridge, cookies, capsules, tablets, with the addition of the aforementioned solvents, auxiliaries and diluents.
For use in veterinary medicine, the compounds of the invention are used either alone or in admixture with drinking water or feed in a miscible form. In the case of the latter application, these agents consist of one or more of the compounds, one or more additives, such as water, ethanol, propylene glycol, skimmed milk, edible oils, syrup grains, surface-active compounds, emulsifiers, edible carriers such as edible powder, commercially available animal feed , Concentrates and feed additives.
The animal feeds, concentrates and feed additives described above can be incomplete and complete animal feeds cp o which z. B. contain mineral salts, vitamins, antioxidants, antibiotics, chemotherapeutics, growth substances and coccidiostats.
The examples illustrate the invention.
example 1
A mixture of 3.42 g of 2- (2-thenylamino) -5-nitrobenzhydrol, 6 g of carbamic acid ethyl ester and 0.5 g of zinc chloride is heated to 1800 ° C. in an oil bath for 2 hours. After cooling, the reaction mixture is dissolved in chloroform and the chloroform solution is washed with water, dried over sodium sulfate and evaporated under reduced pressure. 1- (2-thenyl) -4-phenyl-6 nitro-3, 4-dihydro-2 (1H) -quinazolinone is obtained.
The compound obtained is dissolved in 80 ml of dioxane and a solution of 1.6 g of potassium permanganate in 30 ml of water is added dropwise. After stirring for two hours at room temperature, a few drops of formic acid are added. The brown precipitate obtained is filtered off and the filtrate is evaporated under reduced pressure. The residue is dissolved in chloroform, the chloroform solution is washed with water, dried over sodium sulfate and evaporated under reduced pressure. The residue is recrystallized from a mixture of ethanol and chloroform.
The 1 - (2-thenyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone with a melting point of 219-2200C is obtained.
Example 2
Following the same procedure as described in Example 1, the following compounds were obtained: 1-Tetrahydrofurfuryl-4-phenyl-6-nitro-2 (IH) -quinazolinone, melting point 149 to 150ob, 1 -furfuryl-4-phenyl-6 -nitro-2 (1H) -quinazolinone, m.p. 189 to 190ob, 1-tetrahydropyran-2-ylmethyl-4- (2-thienyl) -6-nitro2- (1H) -quinazolinone, m.p. 208 to 2090C, 1- (2-Pyridylmethyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone, m.p. 176 to 177ob and 1 - (3-pyridylmethyl) -4-phenyl-6-nitro-2 (1H) -quinazolinone , M.p. 204-2050C.