Verfahren und Vorrichtung zum trockenen Auffasern von lappenförmigem Material, insbesondere Zellstoffmaterial Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine zur Durchführung desselben dienende Vor richtung zum Auffasern von lappenförmigem Mate rial, insbesondere Zellstoffmaterial, durch Aufteilen der Gesamtmenge desselben auf zwei oder mehrere, sich paarweise beaufschlagende, aus entgegengesetzten Richtungen herkommende Ströme eines Mediums,
durch dessen kinetische Energie das Material mitgeris sen und durch gegenseitiges Aneinanderprallen seiner Teilmengen einer Zerfaserung unterworfen wird.
Bei bekannten Verfahren und Vorrichtungen die ser Art, die insbesondere zum Zerfasern von Zeitungs papier unter gleichzeitigem Entfernen der Drucker schwärze dienen, tritt das zum Mitführen des zu zer- fasernden Materials verwendete flüssige Medium, dem Dampf oder Wasser zugesetzt werden kann, aus zwei einander gegenüber angeordneten, vertikal auslaufen den Düsen aus, wodurch die mit dem zu zerfasernden Material beladenen beiden Teilströme gegeneinander geführt werden und nicht nur in einander entgegen gesetzten Richtungen aus den Düsen austreten,
son dern sich auch in diesen Richtungen beaufschlagen, wodurch auch die mitgeführten Materialteile sich un mittelbar vor dem Zeitpunkt ihres gegenseitigen Ruf- treffens in entgegengesetzten Richtungen bewegen, was besonders dann ein heftiges Aneinanderstossen der Materialteile bewirkt, wenn als mitführendes Medium Luft verwendet werden sollte.
Jedenfalls findet bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen das Aufein anderprallen der Materialteile in Form des geraden Stosses statt, was ein Zertrümmern oder sonstiges Ver stümmeln auch der einzelnen Fasern zur Folge hat, die in unverletzter Form erhalten werden sollten.
Erfindungsgemäss werden die genannten Nachteile dadurch vermieden, dass die das zu zerfasernde Mate- rial mitreissenden, sich gegenseitig beaufschlagenden Luftströme während der gegenseitigen Beaufschlagung einem quer zu den Strömungsrichtungen der beiden Teilmengen lediglich nach einer Seite hin wirksamen Sog unterworfen werden.
Die aus entgegengesetzten Richtungen herkommenden Luftströme und die von diesen beförderten Materialteile werden dabei von ihren Austrittsrichtungen abgelenkt, so d'ass sie nicht mehr senkrecht, sondern unter einem Winkel anein- anderprallen, wodurch die Stosswirkung ganz erheblich herabgesetzt und gleichzeitig eine das Abscheuern,
also das Herausschälen der einzelnen Fasern aus ihrem Gesamtverband verursachende Scheuerwirkung erzielt wird. Diese für den Erhalt unbeschädigter Fasern wesentliche Scheuerwirkung kommt dabei deshalb zu stande, weil die unter einem Winkel zusammentreffen den Materialteile nur ganz zufällig gleiche, in der Regel aber voneinander abweichende Geschwindigkei ten aufweisen werden, wodurch eine gewisse Relativ bewegung gegeben ist, derzufolge sich die Material teile gegenseitig abreiben.
Der Zeitpunkt, in dem die sachgemässe Auffaserung der Zeillstofflappen vollendet ist, kann dabei mit Leichtigkeit festgestellt und damit jedem Aufreiben und Zerstäuben der Fasern vorge beugt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist an Hand der Zeichnung näher erläutert, die in schematischer Dar stellung ein Ausführungsbeispiel der zu seiner Durch- führung dienenden Vorrichtung wiedergibt. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung im Längsschnitt und Fig. 2 in einem Querschnitt nach Linie 11-I1 der Fig. 1.
Mit 1 ist der zur Aufnahme des zu zerfasernden Zellstoffmaterials dienende Raum bezeichnet, der seit lich durch eine sich nach unten kegelstumpfförrnig verjüngende Wandung 2 umgrenzt ist.
Die zweck mässig auf Ausmasse von etwa 3 bis 4 cm zerkleiner ten Zellstofflappen werden durch die luftdicht ver schliessbare Beschickungsöffnung 3 eingebracht. Vom einen, und zwar unteren Endbereich 1' des durch die Wandung 2 seitlich umgrenzten Raumes 1 zweigen vorliegend beispielsweise zwei Umleitungskanäle 4, 5 für das das Zellstoffmaterial mitführende, durch Luft gegebene Medium ab.
Die Zufuhrstutzen 6, 7 der bei den Luftumleitungskanäle sind in den oberen End- bereich 8 des Aufnahmeraumes 1 entlang einem ab- schliessenden Gehäuseteil desselben, vorliegend ent lang dem die Beschickungsöffnung 3 abschliessenden Deckel 3', eingeführt, so dass der zwischen den ein ander zugeordneten Austrittsöffnungen der Stutzen 6, 7 der Umleitungskanäle 4,
5 liegende Raum einseitig abgeschirmt ist und lediglich dem abschirmenden Ge häuseteil gegenüberliegend in den Aufnahmeraum 1 übergeht. Dieser liegt an der Saugseite von in den beiden Umleitungskanälen 4, 5 vorgesehenen, durch Ventilatoren gebildeten Gebläsen 9, 10 für die Erzeu gung der Luftströme. Die Umleitungskanäle 4, 5 wei sen sich gegen ihre Zufuhrstutzen 6, 7 hin verjün gende Querschnitte auf.
Anstelle zweier Umleitungs- kanäle können auch deren mehrere vorgesehen sein, die dann mit ihren Zufuhrstutzen in den oberen End- bereich 8 des Raumes 1 paarweise von einander ent- gegengesetzten Richtungen her einmünden.
Anstelle mehrerer in den Umleitungskanälen angeordneter Um- wälzgebläse kann auch ein zentrales, im unteren End bereich des Raumes 1 befindliches verwendet werden, wie dies in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet ist.
Von der oberen Abschlusswand 11 des Raumes 1 aus gehende, an die Zufuhrstutzen 6, 7 der Umleitungs- kanäle 4, 5 herangebogene Bleche 12 schirmen die zwischen der oberen Abschlusswand und den Kanal enden befindlichen Raumzwickel 13 zwecks Vermei dung von Wirbelbildungen gegenüber dem Raum 1 ab.
Die als Ventilatoren ausgebildeten Umwälzgebläse 9, 10 sind so antreibbar, dass sie die Luft vom Raum 1 her im Sinne der eingetragenen Pfeile durch die Um leitungskanäle 4, 5 hindurchblasen und hiebei Luft ströme von so hoher kinetischer Energie erzeugen, dass die Zellstofflappen mit erheblicher Geschwindig keit mitgerissen werden.
Die in den Raum 1 einge brachte Gesamtmenge der zu zerfasernden Lappen wird dabei auf die beiden Luftströme aufgeteilt, wel che durch die Umleitungskanäle so geführt sind, dass sie sich zwischen den Zufuhrstutzen 6, 7 von ent gegengesetzten Richtungen herkommend beaufschla- gen. Durch die einseitige Abschirmung des zwischen den einander zugekehrten Austrittsöffnungen der Um leitungskanäle 6,
7 liegenden Raumes werden die sich gegenseitig beaufschlagenden Luftströme während der gegenseitigen Beaufschlagung einem quer zu den Strö mungsrichtungen der beiden Teilmengen lediglich nach einer Seite hin wirksamen Sog unterworfen, wodurch die mitgerissenen beiden Lappenteilmengen in der ein gangs beschriebenen Weise unter einem gewissen Win kel und mit in der Regel verschiedenen Geschwindig- keiten aneinandergeführt werden,
um sich gegensei tig zu scheuern und damit aufzufasern. Zufolge der stetigen Querschnittsverringerung der Umleitungs- kanäle gegen deren Zufuhrstutzen hin findet hiebei eine erhebliche Beschleunigung der Luftströme und damit auch eine entsprechende Zunahme der Lappen geschwindigkeit statt.
Die stetige Querschnittsverrin- gerung und der damit erzielte stetige Geschwindig keitszuwachs der Luft sind einer entsprechenden Be schleunigung des mitgeführten Materials namentlich deshalb besonders dienlich, weil das durch die Luft ströme nach Verlassen des Aufnahmeraumes 1 er fasste Material durch die immer grösser werdende Strö mungsgeschwindigkeit allmählich immer mehr be- schleunigt wird, so dass seiner Trägheit nicht durch einen stets gleichbleibenden, sondern sich stetig ver- grössernden Antriebsimpuls begegnet wird.
Durch die Gebläse 9, 10 werden die aus den Kanalenden 6, 7 ausgetretenen, durch gegenseitige Beaufschlagung in gewissem Ausmasse bereits zerfaserten Zellstofflappen über den gemeinsamen Raum 1 hinweg abermals der aufteilenden und mitreissenden Wirkung der beiden Luftströme ausgesetzt, also abermals in die Umlei- tungskanäle 4, 5 einbezogen und gegenseitiger Beauf- schlagung und Abscheuerung zugeführt, welcher Vor gang bis zur völligen Aufschliessung der Lappen in einzelne Fasern fortgesetzt wird, was bei der angege benen Lappengrösse in etwa zwei bis drei Minuten der Fall ist.
The invention relates to a method and a device used to carry out the same for the unraveling of flap-shaped material, in particular cellulose material, by dividing the total amount of the same into two or more pairs Acting flows of a medium coming from opposite directions,
by its kinetic energy the material is entrained and its subsets collide with one another and is subjected to fraying.
In known methods and devices of this type, which are used in particular to shred newsprint while removing the printer's blackness, the liquid medium used to carry the material to be shredded, to which steam or water can be added, comes from two opposite one another arranged, vertically run out of the nozzles, whereby the two partial flows loaded with the material to be shredded are guided against each other and not only exit from the nozzles in opposite directions,
but also act in these directions, which means that the material parts carried along move in opposite directions immediately before they meet each other, which causes the material parts to collide violently if air is to be used as the carrying medium.
In any case, in the known methods and devices, the collision of the material parts takes place in the form of the straight impact, which also causes the individual fibers to be smashed or otherwise mutilated, which should be obtained in undamaged form.
According to the invention, the disadvantages mentioned are avoided in that the air currents that carry along the material to be shredded and act on each other are subjected to suction acting transversely to the flow directions of the two subsets only to one side during the mutual action.
The air currents coming from opposite directions and the material parts conveyed by them are deflected from their exit directions so that they no longer collide vertically, but at an angle, which considerably reduces the impact and at the same time reduces the abrasion,
So the peeling of the individual fibers from their overall association causing abrasive action is achieved. This scrubbing effect, which is essential for maintaining undamaged fibers, comes about because the material parts meeting at an angle will only have the same, but usually different speeds, which means that there is a certain relative movement, as a result of which the material changes parts rub each other off.
The point in time at which the proper fraying of the tissue flaps is complete can be determined with ease and thus any rubbing and atomization of the fibers can be prevented.
The method according to the invention is explained in more detail with reference to the drawing, which shows an exemplary embodiment of the device used for its implementation in a schematic representation. FIG. 1 shows the device in longitudinal section and FIG. 2 in a cross section along line 11-I1 of FIG. 1.
1 with the space used to hold the pulp material to be shredded is designated, which is delimited by a wall 2 which tapers in a truncated cone shape since Lich.
The expedient to dimensions of about 3 to 4 cm th pulp flaps are introduced through the airtight closable loading opening 3. From one, namely the lower end region 1 'of the space 1 laterally bounded by the wall 2, two diversion channels 4, 5 for the air-given medium branch off in the present case, for example.
The supply nozzles 6, 7 of the air diversion channels are inserted into the upper end area 8 of the receiving space 1 along a closing housing part of the same, in this case along the cover 3 'closing the charging opening 3, so that the one assigned between the one another Outlet openings of the nozzle 6, 7 of the diversion channels 4,
5 lying space is shielded on one side and just opposite the shielding Ge housing part merges into the receiving space 1. This is on the suction side of provided in the two diversion channels 4, 5, formed by fans 9, 10 for the generation of air flows. The diversion channels 4, 5 wei sen against their feed nozzle 6, 7 towards tapering cross-sections.
Instead of two diversion channels, several can also be provided, which then open with their feed nozzles into the upper end area 8 of the space 1 in pairs from opposite directions.
Instead of a plurality of circulating fans arranged in the diversion channels, a central one located in the lower end area of the room 1 can also be used, as is indicated by dash-dotted lines in FIG.
From the upper end wall 11 of the room 1 outgoing, to the feed nozzles 6, 7 of the diversion channels 4, 5 bent sheets 12 shield the space gussets 13 located between the upper end wall and the channel ends in order to avoid eddy formations from the room 1 .
The circulating blowers 9, 10, which are designed as fans, can be driven in such a way that they blow the air from room 1 in the sense of the arrows drawn through the ducts 4, 5 and thereby generate air flows of such high kinetic energy that the pulp flaps at considerable speed be carried away.
The total amount of cloths to be shredded into space 1 is divided between the two air flows, which are guided through the diversion channels in such a way that they come from opposite directions between the supply ports 6, 7 Shielding the between the facing outlet openings of the order ducts 6,
7 lying room, the mutually impacting air currents are subjected to a suction that is effective transversely to the flow directions of the two subsets only to one side during the mutual exposure, whereby the entrained two lobe subsets in the manner described at the beginning under a certain angle and with in usually different speeds are brought together,
in order to rub each other and thus to fray. As a result of the constant reduction in cross-section of the diversion channels towards their feed nozzle, there is a considerable acceleration of the air flows and thus a corresponding increase in the speed of the flap.
The steady reduction in cross-section and the steady increase in air speed achieved with it are particularly useful for accelerating the material carried along because the material flowing through the air after leaving the receiving space 1 gradually increases due to the ever increasing flow speed is accelerated more so that its inertia is countered not by a constant but steadily increasing drive pulse.
Through the blowers 9, 10, the pulp flaps that have emerged from the duct ends 6, 7 and have already been defibrated to a certain extent by mutual impact are again exposed to the dividing and entraining effect of the two air currents across the common space 1, i.e. again into the diversion ducts 4 , 5 included and fed to mutual impact and abrasion, which process is continued until the flaps are completely broken down into individual fibers, which is the case with the specified flap size in about two to three minutes.