Verfahren zum Abwickeln von zu Rollen gewickelten Bahnen und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abwickeln von bandförmigen, zu Rollen gewickelten Bahnen und ferner bezieht sie sich auf eine Abwickeleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Namentlich beim Beschichten von Papierbahnen mit einer Kunststoffolie, welche aus einer Breitschlitzdüse gespritzt und anschliessend direkt mit der Papierbahn verklebt wird, ist der Rollenwechsel mit gewissen Schwierigkeiten verbunden. Ein Stillstand der Maschine, um das Ende der einen mit dem Anfang einer anderen Papierrolle zu verbinden, bringt grosse Nachteile mit sich, da die Spritzeinrichtung für die Kunststoffolie auf kontinuierlichen Betrieb eingestellt ist und ein Unterbruch eine örtliche Überhitzung des sich in der Verflüssigungszone befindlichen Kunststoffes haben kann, was bei der Weiterfabrikation zu erheblichen Schwierigkeiten führen kann.
Mit der vorliegenden Erfindung wird eine Beseitigung dieser Nachteile angestrebt. Beim Verfahren besteht das Neue darin, dass der Übergang von einer ersten Rolle zu einer zweiten während des Rollenablaufes vorgenommen wird, wobei vor dem Ende der ablaufenden, ersten Rolle der Anfang der zweiten Rolle gegen die kontinuierlich laufende Bahn der ersten Rolle durch mechanische Mittel zum Anliegen gebracht wird und sich die beiden Bahnen dabei miteinander verkleben, so dass ein stillstandsloser Ablauf erzielt wird. Die erfindungs gemässe Abwickelvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei um eine gemeinsame Drehachse schwenkbare Aufnahmevorrichtungen für die abzuwickelnden Rollen vorhanden sind, welche sich durch eine Verstellvorrichtung unabhängig voneinander um ihre gemeinsame Drehachse verschwenken lassen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der Abwickeleinrichtung.
Fig. 2 bis 5 zeigen schematische, verschiedene Stadien während des Abwickelvorganges, wobei der eine Lagerbock als entfernt gedacht ist.
Die Abwickeleinrichtung gemäss Fig. 1 weist eine zentrale Welle 1 auf, welche auf beiden Seiten je durch einen Lagerbock 2, 3 abgestützt ist. Um diese Zentralwelle 1 herum sind zwei zu ihr parallele Aufnahmevorrichtungen 4, 5 angeordnet, auf denen die abzuwickelnden Rollen 8, 10 aufgesteckt sind. Diese beiden als runde Wellen ausgebildeten Aufnahmevorrichtungen 4, 5 sind je mit Armen 6 mit den Wellenenden der Zentralwelle 1 verbunden und können unabhängig voneinander um die Zentralwelle 1 verschwenkt werden. Der relative Verstellwinkel zwischen den beiden Aufnahmevorrichtungen beträgt mehr als 1800, das heisst wenn die eine Welle still steht, lässt sich die andere bezüglich dieser um mehr als 1800 drehen. Beide Aufnahmevorrichtungen können zudem ganz um die Zentralwelle herum gedreht werden.
Diese Verdrehung erfolgt durch eine Antriebsvorrichtung, welche in den Lagerböcken 2, 3 eingebaut ist. Mittels eines Antriebsmotors und zugeordneten Übersetzungsgliedern kann sowohl die Schwenkbewegung der einen als auch der anderen Welle 4, 5 um die Zentralwelle 1 herum durchgeführt werden, und zwar unabhängig voneinander.
Die entsprechenden Schaltfunktionen werden zweckmässigerweise von einem Steuerpult aus, das hiefür eingerichtet ist, vorgenommen.
Das Band 9 der sich abwickelnden Rolle 8 läuft über eine Umlenkrolle 7 und gelangt hierauf in die für die Weiterverarbeitung vorgesehene Maschine, die beispielsweise eine Laminiermaschine, eine Druckmaschine oder sonst irgendeine Bearbeitungsoder Verarbeitungsmaschine sein kann.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgendermassen: Die Rolle 8, von der die bandförmige Bahn 9 abgewickelt wird, dreht sich mit der Welle 5 um ihre Achse, wobei die Bahn 9 über die Umlenkrolle 7 gleitet und anschliessend der Weiterbearbeitungsmaschine zugeführt wird. Gegen das Ende der Rolle 8 hin wird nun die zweite, volle Rolle 10 mittels eines elektrischen Antriebes in Drehung versetzt, gemäss Pfeil A in Fig. 2, so dass ihre Umfangsgeschwindigkeit angenähert der Transportgeschwin- digkeit der Bahn 9 entspricht und die Laufrichtungen gleich sind. Etwas vor dem Ende der Rolle 8 wird die Welle 4 mit der daraufsitzenden Rolle 10 um die Zentralwelle 1 herum so weit gegen die Rolle 8 geschwenkt, bis der Mantel der Rolle 10 die Bahn 9 berührt (Fig. 2).
Da der Anfang der Rolle 10 an der Aussenseite mit einem Klebstoff versehen ist oder die abzuwickelnden Stoffe selbst klebfähiger Natur sind, wird dabei dieser Anfang der neuen Bahn mitgenommen. Somit laufen beide Bahnen unmittelbar übereinander und parallel zueinander, bis das Ende der Rolle 8 ausgeht.
Im Verlaufe des Abwickelprozesses wird die Rolle 10 dann durch weiteres Verschwenken ihrer Aufnahmevorrichtung in die Position gebracht, welche vorher die Rolle 8 einnahm. Dabei wird die leere Welle 5 nach hinten geschwenkt, so dass sie gegen eine solche mit einer neuen, vollen Rolle ausgetauscht werden kann (Fig. 3 und 4). Die daraufhin eingesetzte, neue Rolle wird sodann in Richtung des Pfeiles B verschwenkt, so dass sie einsatzbereit ist (Fig. 5), wenn die ablaufende Rolle zu Ende geht.
Die Ausbildung des Rollenantriebes um ihre eigene Achse ist derart vorgesehen, dass diese nicht nur angetrieben, sondern auch gebremst werden können, um allenfalls einen bestimmten Zug auf die ablaufende Bahn 9 auszuüben. Die hiefür erforderlichen Antriebselemente, welche beispielsweise Ketten oder Zahnräder sein können, werden zweckmässigerweise in das Innere der Arme 6 und der Lagerböcke 2, 3 hinein verlegt, so dass sie von aussen nicht sichtbar sind.
An Stelle von Rollenaufnahmevorrichtungen mit durchgehenden, die Rollen beidseitig überragenden Wellen könnten natürlich beidseitig auch nur Achsstummel vorgesehen sein.
Ferner können die Wellen 4, 5, um eine mühelose Auswechslung zu ermöglichen, mit einer einfachen Kupplung versehen sein, beispielsweise mit einer Klauenkupplung.
Die bandförmigen Bahnen können aus beliebigem, biegsamem Material bestehen, beispielsweise aus Papier, Kunststoff, Textilien, Metallfolien usw.
Die beschriebene Einrichtung lässt sich selbstverständlich nicht nur zum Abwickeln, sondern auch zum Aufwickeln verwenden, da dadurch ja nur eine kinematische Umkehrung eintritt. Je nach dem Verwendungszweck kann das Aufwickeln in der gezeigten Weise ebenfalls besondere Vorteile bringen.
Process for unwinding webs wound into rolls and device for carrying out the process
The invention relates to a method for unwinding tape-shaped webs wound into rolls and also relates to an unwinding device for carrying out the method.
Especially when coating paper webs with a plastic film, which is injected from a slot nozzle and then glued directly to the paper web, the roll change is associated with certain difficulties. A standstill of the machine in order to connect the end of one paper roll to the beginning of another has great disadvantages, since the spraying device for the plastic film is set to continuous operation and an interruption would result in local overheating of the plastic in the liquefaction zone can, which can lead to considerable difficulties in further production.
The present invention aims to eliminate these disadvantages. The novelty of the method is that the transition from a first roll to a second is made during the roll sequence, with the beginning of the second roll against the continuously running web of the first roll by mechanical means before the end of the running, first roll is brought and the two tracks stick together so that a standstill is achieved. The unwinding device according to the invention is characterized in that there are at least two receiving devices pivotable about a common axis of rotation for the rolls to be unwound, which can be pivoted about their common axis of rotation independently of one another by an adjusting device.
An exemplary embodiment of the subject matter of the invention is shown in the drawing.
Fig. 1 shows a perspective view of the unwinding device.
FIGS. 2 to 5 show schematic, different stages during the unwinding process, one bearing block being intended to be removed.
The unwinding device according to FIG. 1 has a central shaft 1, which is supported on both sides by a bearing block 2, 3. Arranged around this central shaft 1 are two receiving devices 4, 5 parallel to it, on which the rolls 8, 10 to be unwound are placed. These two receiving devices 4, 5, designed as round shafts, are each connected by arms 6 to the shaft ends of the central shaft 1 and can be pivoted about the central shaft 1 independently of one another. The relative adjustment angle between the two receiving devices is more than 1,800, that is, if one shaft is stationary, the other can be rotated by more than 1,800 with respect to it. Both mounting devices can also be rotated completely around the central shaft.
This rotation takes place by a drive device which is installed in the bearing blocks 2, 3. By means of a drive motor and associated transmission members, both the pivoting movement of one and the other shaft 4, 5 around the central shaft 1 can be carried out independently of one another.
The corresponding switching functions are expediently carried out from a control panel that is set up for this purpose.
The tape 9 of the unwinding roll 8 runs over a deflection roller 7 and then arrives at the machine provided for further processing, which can be, for example, a laminating machine, a printing machine or any other processing or processing machine.
The operation of the device is as follows: The roll 8, from which the strip-shaped web 9 is unwound, rotates with the shaft 5 around its axis, the web 9 sliding over the deflecting roll 7 and then being fed to the further processing machine. Towards the end of the roll 8, the second, full roll 10 is now set in rotation by means of an electric drive, according to arrow A in FIG. 2, so that its peripheral speed corresponds approximately to the transport speed of the web 9 and the running directions are the same. A little before the end of the roller 8, the shaft 4 with the roller 10 sitting on it is pivoted around the central shaft 1 against the roller 8 until the jacket of the roller 10 touches the web 9 (FIG. 2).
Since the beginning of the roll 10 is provided with an adhesive on the outside or the materials to be unwound are themselves of an adhesive nature, this beginning of the new web is taken along. Thus, both tracks run directly one above the other and parallel to one another until the end of the roller 8 runs out.
In the course of the unwinding process, the roll 10 is then brought into the position which the roll 8 previously assumed by further pivoting its receiving device. The empty shaft 5 is swiveled backwards so that it can be exchanged for one with a new, full roller (FIGS. 3 and 4). The then inserted, new role is then pivoted in the direction of arrow B so that it is ready for use (FIG. 5) when the running role comes to an end.
The formation of the roller drive around its own axis is provided in such a way that it can not only be driven but also braked in order to exert a certain pull on the running web 9 if necessary. The drive elements required for this, which can be chains or gears, for example, are expediently placed inside the arms 6 and the bearing blocks 2, 3 so that they are not visible from the outside.
Instead of roll receiving devices with continuous shafts projecting over the rolls on both sides, only stub axles could of course also be provided on both sides.
In addition, the shafts 4, 5 can be provided with a simple coupling, for example with a claw coupling, in order to enable easy replacement.
The strip-shaped webs can be made of any flexible material, for example paper, plastic, textiles, metal foils, etc.
The device described can of course be used not only for unwinding but also for winding up, since this only results in a kinematic reversal. Depending on the intended use, winding up in the manner shown can also bring particular advantages.