CH334553A - Baukonstruktion zum Schutz von Lebewesen und den mit ihnen in Berührung kommenden Ess- und Trinkwaren sowie sonstigen Utensilien vor Atomstrahlungen - Google Patents
Baukonstruktion zum Schutz von Lebewesen und den mit ihnen in Berührung kommenden Ess- und Trinkwaren sowie sonstigen Utensilien vor AtomstrahlungenInfo
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Description
Baukonstruktion zum Schutz von Lebewesen und den mit ihnen in Berührung kommenden Ess- und Trinkwaren sowie sonstigen Utensilien vor Atomstrahlungen Der Schutz gegen natürliche oder künst liche Radioaktivität, insbesondere gegen letz tere, ist eine Aufgabe von grösster Wichtig keit, die täglich einen grösseren Personenkreis angeht. Tatsächlich beschäftigte dieses Pro blem bis vor ungefähr 15 Jahren nur in ge ringem Ausmass einen kleinen Kreis von Wis senschaftlern und Ärzten, die ihre Strahlen quellen (radioaktive Elemente und Röntgen röhren) streng lokalisieren und beherrschen konnten. Zu ihrem persönlichen Schutz ge nügten relativ dünne Bleiplatten. Infolge der ausserordentlichen Fortschritte auf dem Gebiete der Atomkernforschung, der Handhabung dauernd ansteigender Atom energien und Strahlungsintensitäten sind heute viel weitgehendere Vorsichtsmassnahmen und Schutzvorrichtungen anzuwenden, um Forscher, Personal, Versuchstiere und alle von ihnen benützten Sachen und Dinge strahlen sicher zu gestalten. Zudem beschränkt sich das Schutzproblem schon nicht nur auf die Atomforschungs institute und Atomfabrikanlagen, sondern aueh auf jedes Lebewesen und die mit ihm in Berührung kommenden Gegenstände und Dinge des täglichen Lebens. Jedes Lebewesen kann heute unvermittelt und plötzlich den Folgen beabsichtigter Kernreaktionen ausge setzt werden, sei es in Kriegszeiten durch Ein- satz von Atomwaffen, sei es in Friedenszeiten durch ihre Erprobung. Der Schutz gegen Strahlenverseuchung von Lebewesen, Lebens mittel- und Futtermittellagern und von Trink wasseranlagen ist unumgänglich notwendig geworden, da diese die lohnendsten militäri schen Objekte zur Mässenvernichtung dar stellen. Es ist nicht zu bezweifeln, dass mit der Errichtung unterirdischer Bunker, Siedlun gen, Fabriken und Lager eine ausreichende Verteidigung geschaffen werden kann; indes sen sind solche Anlagen mit hohen Kosten und langwierigen Grab- und Stützarbeiten verbun den, ganz abgesehen von der Unmöglichkeit, die menschliche Tätigkeit in all ihren Er scheinungsformen unter Tag zu verlegen. Versuche, die Anwendung von Bleiplatten als Schutzvorrichtung gegen Atomstrahlung zu verallgemeinern, scheitern sowohl an wirt schaftlichen Erwägungen als auch an der Tat sache, dass der mit dem Kernzerfall verbun dene thermische Effekt die Anwendung des tiefschmelzenden Bleis verunmöglicht. Der Zweck vorliegender Erfindung ist die Schaffung einer Baukonstruktion, die bei ver hältnismässig niedrigem Kostenpreis und, wenn es sich um Räume handelt, wenig vergrösserten Wandstärken grösstmögliche Absorptionskraft gegenüber den für Lebewesen und den von ihnen benützten Hilfsmitteln und Stoffen aller Art gefährlichen Atomstrahlungen besitzt. Die erfindungsgemässe Baukonstruktion ist dadurch gekennzeichnet, dass das Baumaterial Bariumverbindungen enthält. Von allen Bariumverbindungen ist Bargt oder Schwerspat wegen seiner Billigkeit am besten geeignet. Bargt ist in der Natur weit verbreitet und infolge seiner Fähigkeit, mit Bindemitteln (z. B. hydraulischer Kalk, Port- land-, Natur-, Eisenportland-, Hochofen-, Schmelz- und Mischzement) ein Baumaterial mit genügenden mechanischen Festigkeitswer ten zu ergeben, sehr geeignet. Der auf diese Weise erhaltene Barytbeton , geformt oder ungeformt, besitzt zwar ein grösseres Tot gewicht als Normalbeton, ist jedoch den An forderungen für den Schutz vor Strahlungen gewachsen. In der Baupraxis ist. die Feststellung der erforderlichen Wandstärke bei einer gewünsch ten Schutzwirkung erforderlich, wobei das Strahlenschutz-Äquivalent Barytbeton : Blei = 3,33:1 gleichzusetzen ist. Der Schutz bereits bestehender Bauten kann durch nachträgliches Auskleiden und Verputzen mit vorfabrizierten Barytsteinen und mit Barytmörtel erreicht werden. Barytmörtel kann auch für sich allein als Schutzbewurf von bestehenden Bauwänden verwendet werden. Die Dosifizierung der Korngrössen spielt in der Bautechnik eine entscheidende Rolle. Lediglich zur Veranschauliehung wird nach stehend eine N ormaldosifizierung für Baryt- beton, Barytsteine und Barytmörtel gegeben. Diese Dosifizierung kann sieh je nach dem genannten Verwendungszweck ändern und durch granulometrisehe Analyse festgestellt werden. EMI0002.0025 Barytbeton <SEP> : <tb> Portlandzement <SEP> 350 <SEP> kg <tb> Bargt <SEP> von <SEP> 0,1 <SEP> bis <SEP> 3 <SEP> mm <SEP> 0 <SEP> 0,300 <SEP> m3 <tb> Bargt <SEP> von <SEP> 3 <SEP> bis <SEP> 5 <SEP> mm <SEP> 0 <SEP> 0,200 <SEP> m3 <tb> Bargt <SEP> von <SEP> 5 <SEP> bis <SEP> 30 <SEP> mm <SEP> 0 <SEP> 0,350 <SEP> m3 <tb> Bargt <SEP> von <SEP> 30 <SEP> bis <SEP> 50 <SEP> mm <SEP> 0 <SEP> 0,400 <SEP> m3 <tb> Barytmörtel <tb> Portlandzement <SEP> 400 <SEP> kg <tb> Bargt <SEP> von <SEP> 0,1 <SEP> bis <SEP> 0,5 <SEP> mm <SEP> 0 <SEP> 0,600 <SEP> m3 <tb> Bargt <SEP> von <SEP> 0,5 <SEP> bis <SEP> 1,0 <SEP> mm <SEP> 0 <SEP> 0,300 <SEP> m3 Dem Barytbeton, Barytstein oder Baryt- mörtel können Trocknungsbeschleuniger zuge fügt werden, z. B. Alkali- oder Erdalkalisili- kate. Gewichtsmässig setzt sich z. B. Barytbeton wie folgt zusammen 14% Portlandzement 80% Bariumsulfat 2% Bariumsilikat Auf diese angegebene Weise geformte Wände wurden der Einwirkung von gamma- Strahlung von 60 C (1,3 MeV) unterworfen und gefunden, dass das Absorptionsäquivalent solcher Wände von 10 cm Dicke einem Blei blech von 3 cm Stärke entspricht. In der Baupraxis kann die normale Beton bauweise Anwendung finden, z. B. die Aus führung von Pfeilern, (Trendmauern, Trenn wänden, Gewölben, Dächern, Böden, Fluren Lind Gängen usw. in geformtem oder unge- formtem Barytbeton. Zu berücksichtigen ist lediglich der Unterschied im spezifischen Ge wicht der Baustoffe, das für Normalbeton = 2,200 kg/m3, für Barytbeton = 3,500 kgim3 beträgt. Als praktisches Beispiel zur Berechnung von Wandstärken von geformtem oder un- geformtem Barytbeton zur Erzielung eines definierten Strahlen-Absorptionsvermögens (Strahlenquelle: Uran- oder Plutonium-Bombe, Typ Hiroshima) wird folgendes angegeben. Erforderliche Wandstärke zum Vollschutz gegen Strahlung auf 700 m Entfernung vom Explosionszentrum (Nullpunkt) nach dem An satz: EMI0003.0006 Hierin bedeutet: EMI0003.0008 ,cc <SEP> = <SEP> Absorptionskoeffizient <SEP> für <SEP> Barytbeton <tb> = <SEP> 0,24, <tb> Io <SEP> = <SEP> Strahlungsintensität <SEP> auf <SEP> 700 <SEP> m <SEP> Entfer nungvomNullpunkt <SEP> - <SEP> 4800 <SEP> röntgenlem2, <tb> I <SEP> = <SEP> Momentanintensität, <SEP> der <SEP> ein <SEP> mensch liches <SEP> Lebewesen <SEP> ohne <SEP> ernstlichen <SEP> Scha den <SEP> unterzogen <SEP> werden <SEP> kann <SEP> = <SEP> 200 <SEP> rönt genjcm2, EMI0003.0009
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Baukonstruktion zum Schutz von Lebe wesen und den mit ihnen in Berührung kom menden Ess- und Trinkwaren sowie sonstigen Utensilien vor Atomstrahlungen, dadurch ge kennzeichnet, dass das Batunaterial Barium verbindungen enthält. UNTERANSPRÜCHE 1. Baukonstruktion nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie Formsteine aus Bariumverbindungen und Bindemitteln enthält. z. Baukonstruktion nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mörtel aus Bariumverbindungen und Bindemitteln ent hält. 3.Baukonstruktion nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie Bariumver- bindungen und Bindemittel enthaltenden Be ton enthält. 4. Baukonstruktion nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie natürliche Bariumverbindungen enthält. 5. Baukonstruktion nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie künstliche Bariumverbindungen enthält. 6. Baukonstruktion nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Baryt- beton hergestellte Formkörper enthält. 7. Baukonstruktion nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie Schwerspat enthält. B.Baukonstruktion nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Barium verbindungen überzogene Bestandteile enthält. 9. Baukonstruktion nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie unter Ver wendung von Barytmörtel hergestellte Form körper enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR334553X | 1953-12-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH334553A true CH334553A (de) | 1958-12-15 |
Family
ID=8891171
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH334553D CH334553A (de) | 1953-12-14 | 1954-06-02 | Baukonstruktion zum Schutz von Lebewesen und den mit ihnen in Berührung kommenden Ess- und Trinkwaren sowie sonstigen Utensilien vor Atomstrahlungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH334553A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0264521A2 (de) * | 1986-10-18 | 1988-04-27 | Forschungszentrum Jülich Gmbh | Doppelwandiger Transportbehälter für radioaktives Material |
-
1954
- 1954-06-02 CH CH334553D patent/CH334553A/de unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0264521A2 (de) * | 1986-10-18 | 1988-04-27 | Forschungszentrum Jülich Gmbh | Doppelwandiger Transportbehälter für radioaktives Material |
EP0264521A3 (en) * | 1986-10-18 | 1989-06-28 | Kernforschungsanlage Julich Gesellschaft Mit Beschrankter Haftung | Heavy concrete for the construction of a transport container for radioactive material |
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