Verfahren zur plastischen Wiedergabe von Körpern mittels photographischer Aufnahmen. Zur plastischen Nachbildung von leben den Personen ist bisher nur die von Künstler hand gefertigte Plastik üblich, wenn. man von den Versuchen absieht, nach der Art der Abnahme von Totenmasken auch am leben den Körper Abdrücke in ähnlicher Weise zu machen. Das letztere Verfahren wird aber wegen der bedeutenden Belästigung der ab zubildenden, meist gesellschaftlich hoch stehenden Persönlichkeiten selten verwendet.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur plastischen Wiedergabe von Körpern mittels photographischer Aufnahmen. Erfin dungsgemäss wird der Körper durch eine Folge von eine Ebene bildenden Lichtbün deln bestrahlt und die Schnittlinien der Ebenen mit dem Körper werden photogra phiert und nach den Aufnahmen wird die körperliche Nachbildung geformt.
Vorteilhaft wird nach den Schnittlinienaufnahmen eine Reihe von Schablonen hergestellt, die ent sprechend zusammengestellt eine Gussform ergeben. Die Grösse der plastischen Wieder- gabe kann bei diesem Verfahrensbeispiel ohne Schwierigkeit geändert werden, und zwar einfach durch photographische Ver grösserung oder Verkleinerung der Schablo nen.
Anstelle beispielsweise einer Büste bil det es dabei auch keine Schwierigkeit ein Relief etwa in Form einer Plakette auf die sem Wege herzustellen, da hierzu lediglich der Abstand der den Lichtebenen entspre chenden Schablonen kleiner zu halten ist als dem Abbildungsmassstab der Schnittlinien entspricht, wodurch sich,die gewünschte Dar stellung als Flachrelief ergibt.
An Hand der Zeichnung sind Ausfüh rungsbeispiele des Verfahrens beschrieben, und zwar zeigt Abb. 1 eine schaubildliche Darstellung der Aufnahmeanordnung, Abb. 2 eine Schablone, Abb. 3 eine Gussform und Abb. 4 schematisch den Aufbau eines Halb reliefs aus Schablonen.
Die in Abb. 1 dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Beleuchtungseinrichtung 1, welche durch einen Schlitz 2 den abzubilden- den Körper, z. B. den Kopf eines Mannes, mit einem eine Lichtebene LE bildenden Lichtbündel bestrahlt, so dass auf dem Kör per eine Schnittlinie S entsteht. Eine im Winkel dazu stehende photographische Kam mer 3 hält diese Schnittlinie auf einem Schichtträger, z. B. Normalfilm, fest.
Das Liohtbündel könnte auch eine andere Form haben, nur muss es immer eine Ebene als Grenzfläche zwischen sich und der Schatten region bilden. Sowohl Lichtquelle als auch Photokammer sind mittels Tragarmen 4 bezw. 5 um eine Achse 6 .drehbar, die zweck mässig durch den abzubildenden Kopf geht und zu diesem Zwecke in geeigneter Höhe oberhalb des Sitzes endet. Mit Hilfe einer nicht gezeichneten einfachen mechanischen Vorrichtung, z. B.
Kurbel und Zahnrad, wer den Lichtquellen und Photokammer um die Achse 6 in Drehung versetzt, wobei die Weiterbewegung der Tragarme und der Ab lauf des Filmbandes derart mechanisch oder elektrisch gekuppelt sind, dass in festgelegten Winkelabständen, deren Grösse sich nach dem Genauigkeitsgrad der Wiedergabe richtet, je eine Aufnahme gemacht wird. Der Winkel, unter welchem sich Lichtebenen und optische Achse der Kammer schneiden und der hier mit 90 angenommen ist, aber auch niedriger gewählt werden kann, kann je nach Bedarf durch Verdrehung der beiden Arme 4 und 5 eingestellt und an einer Teilung 8 abgelesen werden.
Der gleiche Winkel muss dann näm lich zur photographischen Wiedergabe der Schnittlinien wieder eingehalten werden. Um alle Partien des. Kopfes richtig zu erfassen, kann. nach einer Serienaufnahme von der einen Seite die Kammer um 180 geschwenkt und eine gleichartige Aufnahme von Schnitt linien auf der andern Seite gemacht werden. Noch besser ist es, je eine Photokammer auf beiden Seiten der Lichtebene anzuordnen.
Um die richtige Lage der einzelnen Schnitt linienphotos nachher einwandfrei feststellen zu können, wird eine zweckmässig mattleuch tende Kreisteilung 9, die an der Achse 6 ruhend angebracht ist, mitabgebildet. Damit kann jederzeit die genaue Winkellage der einzelnen Schnittlinien zueinander reprodu ziert werden. Da der Vorgang nur wenige Sekunden dauert, ist die ruhige Haltung des Kopfes des Aufzunehmenden ohne Schwierig keit erreichbar. Aus dem einen oder gegebe nenfalls mehreren Sätzen von Schnittlinien aufnahmen wird nun eine Gussfarm z.
B. in folgender Weise hergestellt: Die Schnittlinienbilder werden in geeig neter Grösse, je nach Wunsch vergrössert oder verkleinert, auf dünnen, mit einer licht empfindlichen Asphaltschicht versehenen Platten aus Zink, Eisen, Papier, Kreide oder dergleichen ätzbaren Materialien abgebildet, wobei die optische Achse zur Ebene der Platte unter demselben Winkel stehen muss wie bei der Aufnahme, damit sich identische oder geometrisch ähnliche Abbildungen er geben. Die belichteten Schnittlinien werden durch Ätzung ausgeschnitten, wodurch sich je eine positive und eine negative Schablone 10 und 11 (Abb. 2) ergibt.
Werden nun die negativen Schablonen in einem geeigneten, mit entsprechenden Einstellschlitzen 13 ver- sehenen Kasten 12 zusammengestellt, so bil det die innere Hüllfläche 14 der Schablonen eine Negativform des abzubildenden Kopfes, die nur noch durch -ein geeignetes Element, z. B. durch eine dünne Gummihaut, die an die Hüllfläche mittels Unterdruck im Kasten 7 2 angedrückt wird, zu überziehen ist, um eine unmittelbar zur Herstellung eines Ab gusses geeignete Form zu ergeben. Wenn auch der Abguss gewisse Nacharbeitungen er fordert, tut dies der Brauchbarkeit des Ver fahrens keinen Abbruch.
Es ist klar, dass auch die positiven Scha blonen 10 in entsprechender Weise zusam mengestellt und durch Ausfüllung der Zwi schenräume durch ein bildsames Material unmittelbar eine Plastik ergeben, die nach An bringung eines geeigneten Vbergusses, z. B. eines galvanischen Metallüberzuges, in man chen Fällen verwendbar ist. Für die letztere, unmittelbar positive Darstellung ist es besser, nicht eine drehbare Anordnung der Licht ebenen, sondern vielmehr eine Schar parallel liegender Lichtebenen zu verwenden.
Man kann dann die positiven Schablonen 10 ein fach in. entsprechender Schichtstärke her stellen und, wie bei der Herstellung einer plastischen Geländedarstellung, die einzelnen Platten aufeinanderschichten (Abb. 4), um so .eine plastische Nachbildung zu erhalten. Um die vorstehenden Kanten der Schichten linien zu beseitigen, werden diese abge schrägt, .bei Metallsehablonen abgeätzt oder mechanisch entfernt. Umgekehrt können die hohlen Eckräume auch mit Füllmasse aus gefüllt werden.
Die so erhaltene Plastik kann, mit einem entsprechenden Überzug versehen, entweder unmittelbar verwendet oder auch nach entsprechender Überarbeitung durch Künstlerhand als Gussmodell für Herstellung der endgültigen Abgüsse verwendet werden.
Die letztgenannte Methode, nämlich die Herstellung einer plastischen Nachbildung durch Aufbauschichten, die durch parallel liegende Lichtebenen erhalten sind, eignet sich auch für die Herstellung von Halb reliefs, z. B. Plaketten. Hierbei werden die Lichtebenen parallel zur lotrechten Mittel ebene des abzubildenden Kopfes gelegt und unter 90 photographiert. Die positiven Teile der so erhaltenen Schablonen werden sodann a ufeinandergelegt, wobei der Abstand der Schnittlinien voneinander nicht dem wahren Verhältnis entsprechend gewählt wird, son dern nur in einem entsprechenden Bruchteil des wahren Verhältnisses zur Länge und Breite der Schnittlinien; dadurch ergibt sich zwangsläufig die flachreliefartige Wieder gabe.
Es können auch zwei unter 90 zuein ander stehende Lichtebenen und eine in ihrer Symmetrieebene liegende Photokamera ver wendet werden.
Schliesslich wird darauf hingewiesen, dass sich das Verfahren keineswegs bloss auf die Nachbildung des menschlichen oder tierischen Körpers oder seiner Teile anwenden lässt, vielmehr ist es auch für viele ähnliche Zwecke, z. B. zur Modellherstellung von be stehenden Bauwerken und zur modellartigen Nachbildung kleinerer Teile des Gebäudes und dergleichen, sehr wohl verwendbar.
Process for the plastic reproduction of bodies by means of photographic recordings. So far, only hand-made plastic has been customary for plastic replication of living people, if. one refrains from attempts to make impressions on the body in a similar way, following the method of removing death masks. The latter method is seldom used because of the significant nuisance of the people being depicted, who are mostly of high social standing.
The invention now relates to a method for the plastic reproduction of bodies by means of photographic recordings. In accordance with the invention, the body is irradiated by a sequence of Lichtbün forming a plane and the lines of intersection of the planes with the body are photogra phiert and after the recordings, the physical replica is formed.
A number of templates is advantageously produced after the cutting line recordings, which result in a mold when put together accordingly. The size of the plastic reproduction can be changed without difficulty in this example of the method, namely simply by photographic enlargement or reduction of the templates.
Instead of a bust, for example, there is no difficulty in producing a relief in the form of a plaque in this way, since only the distance between the templates corresponding to the light planes has to be kept smaller than the reproduction scale of the cutting lines, which results in the Desired representation results as a bas-relief.
Exemplary embodiments of the method are described with reference to the drawing, namely Fig. 1 shows a diagrammatic representation of the receiving arrangement, Fig. 2 a template, Fig. 3 a casting mold and Fig. 4 schematically the structure of a semi-relief from templates.
The device shown in Fig. 1 consists of a lighting device 1, which through a slot 2 the body to be imaged, z. B. the head of a man, irradiated with a light beam forming a light plane LE, so that a cutting line S arises on the Kör. A standing at an angle to this photographic Kam mer 3 holds this cutting line on a substrate, for. B. normal film, solid.
The light bundle could also have a different shape, but it must always form a plane as an interface between itself and the shadow region. Both light source and photo chamber are BEZW by means of support arms 4. 5. Rotatable about an axis 6, which expediently goes through the head to be depicted and ends at a suitable height above the seat for this purpose. With the help of a simple mechanical device, not shown, e.g. B.
Crank and gearwheel, who sets the light sources and photo chamber in rotation about the axis 6, whereby the further movement of the support arms and the run of the film tape are mechanically or electrically coupled in such a way that at fixed angular intervals, the size of which depends on the degree of accuracy of the reproduction, one recording is made each time. The angle at which the light planes and the optical axis of the chamber intersect and which is assumed here to be 90, but which can also be selected to be lower, can be set as required by rotating the two arms 4 and 5 and read off at a graduation 8.
The same angle must then be maintained again for the photographic reproduction of the cutting lines. In order to correctly capture all parts of the head, can. After a series of images from one side, the chamber is swiveled by 180 and a similar image of cutting lines can be made on the other side. It is even better to arrange a photo chamber on each side of the light plane.
In order to be able to correctly determine the correct position of the individual sectional line photos afterwards, an appropriately mattleuch tende circular division 9, which is attached to the axis 6, is also shown. This means that the exact angular position of the individual cutting lines can be reproduced to one another at any time. Since the process only takes a few seconds, the quiet position of the head of the person to be recorded can be achieved without difficulty. Recorded from the one or possibly several sets of cutting lines is now a casting farm z.
B. produced in the following way: The cutting line images are shown in appro neter size, enlarged or reduced as desired, on thin plates made of zinc, iron, paper, chalk or the like etchable materials with a light-sensitive asphalt layer, with the optical axis must be at the same angle to the plane of the plate as when the picture was taken so that the images are identical or geometrically similar. The exposed cutting lines are cut out by etching, which results in a positive and a negative stencil 10 and 11 (Fig. 2).
If the negative stencils are now put together in a suitable box 12 provided with appropriate adjustment slots 13, the inner envelope surface 14 of the stencils forms a negative shape of the head to be imaged, which is only supported by a suitable element, e.g. B. is to be covered by a thin rubber skin, which is pressed against the envelope surface by means of negative pressure in the box 7 2, in order to give a form directly suitable for the production of a cast. If the casting also requires certain reworking, this does not affect the usefulness of the process.
It is clear that the positive Scha blonen 10 are put together in a corresponding manner and by filling the inter mediate spaces with a plastic material immediately give a plastic that after attaching a suitable overlay, z. B. a galvanic metal coating, in some chen cases can be used. For the latter, directly positive representation, it is better not to use a rotatable arrangement of the light planes, but rather a group of parallel light planes.
The positive stencils 10 can then simply be made in the appropriate layer thickness and, as in the production of a three-dimensional representation of the terrain, the individual plates can be layered on top of one another (Fig. 4) in order to obtain a plastic replica. In order to eliminate the protruding edges of the layer lines, these are bevelled, etched off in the case of metal stencils or removed mechanically. Conversely, the hollow corner spaces can also be filled with filling compound.
The plastic obtained in this way, provided with a corresponding coating, can either be used immediately or, after appropriate revision by the artist's hand, used as a casting model for the production of the final casts.
The last-mentioned method, namely the production of a plastic replica by building layers, which are obtained by parallel planes of light, is also suitable for the production of semi-reliefs, eg. B. Badges. Here, the light planes are placed parallel to the vertical central plane of the head to be imaged and photographed at 90. The positive parts of the templates obtained in this way are then placed one on top of the other, the distance between the cutting lines not being chosen according to the true ratio, but only in a corresponding fraction of the true ratio to the length and width of the cutting lines; this inevitably results in the bas-relief-like rendering.
It is also possible to use two light planes at 90 to one another and a photo camera lying in its plane of symmetry.
Finally, it should be noted that the process can by no means only be applied to the replication of the human or animal body or its parts, rather it is also used for many similar purposes, e.g. B. for the production of models of existing structures and model-like replication of smaller parts of the building and the like, very well usable.