Verfahren zur Herstellung heller Seife unter Verwendung von Sulfitzelluloseablauge. Die Versuche, Sulfitzelluloseablauge, .die bekanntlich eine dunkle, schwarze Flüssig keit darstellt, so zu bearbeiten, dass sie zur Herstellung von Seife Verwendung finden kann, haben bis heute zu keinem befriedi genden Resultat geführt, weil stets eine Seife erzielt wurde, die ein schwarzes, unan sehnliches Aussehen zeigt und deshalb vom Verbraucher abgelehnt wird (vergl. Seifen- s#eder-Zeitung, Augsburg<B>1928,
</B> S. 4330. Anderseits hat die Verwendung von heller Sulfitzelluloseablauge für viele Industrien ausserordentliche Vorzüge. Einmal wird eine helle Seife vom Verbraucher bevorzugt. dann kann eine mit gebleichter Sulfitab- lauge angefertigte Seife, wie festgestellt ,vurde, auch als Waschmittel mit Seewasser verwendet werden. Sodann erlaubt die Ver wendung von derartiger Sulfitablauge zu folge der erheblichen Schaumkraft eine we sentliche Ersparnis an Fettstoffen.
Schliess= lieh findet eine Entlastung der höchst lästi gen Abwässerbeseitigung statt. Das vorliegende Verfahren kennzeichnet sich dadurch, dass Sulfitzelluloseablauge mit Chlorkalk bearbeitet wird, worauf die nicht löslichen Calciumverbindungen mechanisch entfernt-. werden und die gereinigte Ablauge fertigen, flüssigen Seifen einverleibt wird.
Durch .die Behandlung mit Chlorkalk wird die Sulfitzelluloseablauge einem Chlo- rierungs- und Ogydationsprozess unterwor fen. Man erhält unter besonderen Bedingun gen eine rötlichgelbe, klare Sulfitablauge. Man kann die Reaktion mittels technischen Chlorkalks in Kolloid- oder Malaroidmühlen oder ähnlich wirkenden, schnell laufenden Reib- oder .Schlagmaschinen ausführen,
oder die Mischung erhitzen und dann in gewöhn lichen .Sohlagbottichen oder dergleichen V or- riehtungen mit oder ohne Druck bearbeiten. Die Einwirkung von Chlorkalk, und zwar 5-50% - je nach der Güte des Chlorkalks, ob er allein oder unter Zuführung von wei terem gasförmigem Chlor verwendet wird und gerechnet auf die festen Bestandteile der Sulfitablauge - kann bei sehr lang samem Rühren, wie vorstehend, ausgeführt werden.
Die Chlorierung kann aber auch so ausgeführt werden, dass man die Wirkung des Chlorkalks durch Einleiten von Chlor gas erhöht. Ausserdem kann man aber auch von Calciumhydroxyd ausgehen und durch Einleiten von Chlor die Chlorkalkbildung wie dessen Einwirkung in einem Arbeits gang ausführen. Im letzteren Falle ist dar auf zu achten, dass die Chloreinführung nur bis zu schwach alkalischer oder höchstens bis zu neutraler, aber nicht bis zu saurer Reaktion durchgeführt wird. Durch eine solche Behandlung wird der Prozess erheb lich beschleunigt und eine schnellere Wir kung erzielt.
Darnach kann man mit Hilfe einer an organischen oder organischen Säure die Masse neutral oder schwach sauer machen und die Kalksalze in bekannter Weise aus fällen. Diese können mit Hilfe von Zentri fugen oder Filtertrommeln entfernt werden. Bei diesen Ausführungsformen der Anwen dung von Chlorkalk undloder Chlor geht eine mehr oder weniger starke Umwandlung der Sulfitablauge vor sich, und man erhält zum Schluss, eine helle Sulfitzelluloseablauge.
Der so bearbeiteten Sulfitablauge kann man noch eine erhöhte Schaumfähigkeit ge ben, wenn man dieselbe mit ozonisierter Luft oder mit Wasserstoffsuperoxyd behan delt und diese Stoffe bei gutem Umrühren einwirken lässt. Es entsteht dann eine teil weise Auflockerung, wonach die Lösung eine ausserordentliche Schaumfähigkeit auf weist. Die Oxydationswirkung in Richtung einer erhöhten Schaumwirkung wird durch Zugabe von 0,1-1 % unterchloriger Säure als Katalysator befördert.
Es wurde weiter festgestellt, dass, um billig vorzugehen, es je nach den Verhält nissen vorteilhaft sein kann, z. B. wenn die Dampfbildung teuer kommt, eine Vorkon- zentrierung durchzuführen. Zu diesem Be hufe wird der verdünnten, mit Chlorkalk bearbeiteten .Sulfitzelluoseablauge nach dem Neutralisieren mit einer Säure, die mit Kalk wasserunlösliche Verbindungen bildet, z. B. Schwefelsäure, Phosphorsäure, Oxal- säure und dergleichen, .direkt gebrannter Gips zugefügt.
Dadurch wird schon auf kaltem Wege ein grosser Teil des Wassers ohne besondere Verluste an Sulfitzellulose- substanzen entfernt. Wie bekannt, bindet 1 Mol Gips 2, Mol Wasser und das bedeutet, dass! mit 13.6 g Gips e316 g Wasser gebunden werden und diese dadurch entzogen werden können. Dieses Wasser kann in Gipsreduk- tionsöfen wieder entfernt und der Gips von neuem verwendet werden. Auf diese Weise kann ,dieses Material im Ringprozess viele Male verwendet werden.
Die Herstellung der hellen Seife mit der Sulfitzelluloseablauge kann in üblicher Weise kalt oder warm durch Einrühren oder Reiben in die Seife - ohne oder unter Zusatz von ausblühungsverhindernden Substanzen in Form von mehrwertigen Glykolen oder Poly- glykolen und zuletzt Mono- oder Dichlor- hydrinen - ausgeführt werden.
Die Mengenverhältnisse hinsichtlich der zu verwerndenden Chemikalien hängen von der Art der Rohlauge, ihrer Zusammen setzung und Anfangskonzentration ab und können deshalb in verschiedener Richtung verändert werden.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Herstellung verschiedener Seifensorten. <I>Beispiel 1:</I> Herstellung <I>von Kernseife.</I> 100 kg Sulfitzelluloserohlauge werden mit 8-10 kg Chlorkalk gemischt und dann in einer Kolloidmühle (am besten Molaroid- mühle,System Plauson)
oder einem ähnlich wirkenden Apparat kräftig homogenisiert und dabei chemisch zur Reaktion gebracht. Die Reaktionstemperatur steigt schnell auf 5,5--65 C, verbunden mit einem starken Schäumen der Mischung.
Nach dem Erkalten wird der Niederschlag der Mischung mit Hilfe von Zentrifugen entfernt und man er hält -als flüssigen Teil eine chemisch ver edelte Sulfitzelluloseablauge von gelber bis gelbrötlich klarer Färbung und alkalischer Reaktion, die so direkt zur Herstellung vor Seifen verwendet werden kann. Gegebenen falls kann durch Zufügen von Schwefel säure ein neutraler Zustand der Ablauge er reicht werden, wobei Gips ausscheidet und die Konzentration der Sulfitablauge erhöht wird. Selbstverständlich kann man nach Be darf die Konzentration auch durch Zusatz von gebranntem Gips vor dem Zentrifugie ren der Mischung erhöhen.
Durch Zusatz von 0,5-1% Wasserstoff superoxyd kann die Lauge noch weiter ver bessert werden.
Zur Herstellung von Kernseife mit obiger Sulfitablauge verwendet man auf 80 kg Seife 20--30 kg Sulfitablauge. Die Ablauge wird auf zirka 80-90 C erhitzt und in die Seifenlösung von gleicher Temperatur gut eingerührt und innigst vermischt. Die Mi schung lässt man in eine Kühlanlage ab oder giesst in Formen aus.
<I>Beispiel. 2: Herstellung</I> von Meerwasserseife. Man geht von geschmolzenem Kokosöl aus und setzt diesem bei 28 R die erforder liche Menge Natronlauge von 3,8 B6 lang sam, und in dünnem Strahl zu. Auf 100 Teile Kokosöl kommen etwa ;50 Teile Natronlauge. Darnach werden 20-30 % der nach Bei spiel 1 veredelten Sulfitahlauge bei 2,8 R bis Ski C zugegeben. Sobald die Seife sich auflegt, wird sie geformt.
<I>Beispiel 3:</I> Beispiel 1 wird so verändert ausgeführt, dass 7 kg Chlorkalk und<B>7</B> kg Calciumhydro- xyd mit 100 kg Rohsulfitablauge in einer Kollosdmühle oder einer ähnlich wirkenden Apparatur geschlagen werden. Zu dieser Mischung wird dann in einem chlorfesten Gefäss unter gelindem Umrühren freies Chlor eingeführt, bis sie neutrale Reaktion erhält.
Nach dem Abkühlen und gegebenen falls nach einer Behandlung mit wasserbin dendem Gips wird der Niederschlag der Mi schung a.uf hochtourigen Zentrifugen ent fernt und man erhält somit eine reine, röt- lichgelbe Lauge, die direkt zur Herstellung von Schmierseifen oder kaltgerührten Seifen verwendbar ist, .denn es wurde die Tatsache festgestellt, dass die in der Sulfitablauge ge bildeten löslichen Kalksalze die Seife nicht ausfällen.
Die Herstellung von Kernseife erfolgt gemäss Beispiel 1.
<I>Beispiel 4:</I> Der veredelten Sulfitzelluloseablauge nach Beispiel 1 kann eine erhöhte Schaumfähigkeit dadurch gegeben werden, dass man, die Lauge einer weiteren Einwirkung von ozonierter Luft oder Wasserstoffsuperoxyd bei An wesenheit von 0,1-1 % unterehloriger Säure aussetzt. Eine s.olcherweise aufgehellte und veredelte Sulfitzelluloseablauge liefert sehr helle .Seifen mit recht guter Schaumwirkung.
Die so erhaltene Lauge kann gemäss den Beispielen 1 bis 3 zu Seifen verarbeitet wer den.
Die Herstellung der Seifen mit Sulfit- ablauge kann unter Anwendung verschiede ner bekannter Methoden der Seifenherstel lung über .die angeführten Beispiele hinaus verändert werden, ebenso wie auch die Ver edelung der Sulfitablauge verschiedene Aus führungsvariationen zulässt, die in den Rah men der vorliegenden Anmeldung gehören.
Die gelösten Caleiumverbindungen kön nen durch. Neutralisation in unlösliche Cal- ciumverbindungen.übergeführt und darauf mit den bereits vorhandenen nichtlöslichen Cal ciumverbindungen mechanisch entfernt wer den. Wenn man zu Sulfitablauge Chlorkalk zufügt, so wird ein Teil des Kalkes gelöst und ein Teil bleibt in unlöslichem Zustand.
Fügt man weiter soviel Schwefelsäure zu, .dass auch :die gelösten Teile in nichtlösliche umgewandelt werden, so kann man diese zu sammen auszentrifugieren oder filtrieren.
Process for the production of light soap using sulphite cellulose waste liquor. The attempts to process sulphite cellulose waste liquor, which is known to be a dark, black liquid, so that it can be used for the production of soap have not led to any satisfactory result until today, because a soap was always obtained that was black , shows unsightly appearance and is therefore rejected by the consumer (see Seifen- s # eder-Zeitung, Augsburg <B> 1928,
</B> p. 4330. On the other hand, the use of light-colored sulphite cellulose waste liquor has extraordinary advantages for many industries. On the one hand, a light soap is preferred by the consumer. then a soap made with bleached sulphite waste can, as stated above, also be used as a detergent with seawater. Then the use of such sulphite waste liquor allows a substantial saving in fatty substances due to the considerable foaming power.
Finally, there is a relief from the extremely troublesome waste water disposal. The present process is characterized in that sulphite cellulose waste liquor is processed with chlorinated lime, whereupon the insoluble calcium compounds are removed mechanically. and the purified waste liquor is incorporated into liquid soaps.
As a result of the treatment with chlorinated lime, the sulphite cellulose waste liquor is subjected to a chlorination and oxidation process. A reddish-yellow, clear sulphite waste liquor is obtained under special conditions. The reaction can be carried out using technical chlorine lime in colloid or malaroid mills or similarly acting, high-speed grinding or beating machines,
or heat the mixture and then process it in normal .sohlag tubs or similar devices with or without pressure. The effect of chlorinated lime, namely 5-50% - depending on the quality of the chlorinated lime, whether it is used alone or with the addition of further gaseous chlorine and calculated on the solid constituents of the sulphite waste liquor - can be achieved with very slow stirring, as above to be executed.
However, the chlorination can also be carried out in such a way that the effect of the chlorine lime is increased by introducing chlorine gas. In addition, you can also start from calcium hydroxide and, by introducing chlorine, carry out the formation of chlorinated lime and its action in one work cycle. In the latter case, care must be taken that the introduction of chlorine is carried out only up to a weakly alkaline or at most up to a neutral, but not to an acidic reaction. Such a treatment speeds up the process considerably and achieves a faster effect.
Then you can make the mass neutral or weakly acidic with the help of an organic or organic acid and precipitate the calcium salts in a known manner. These can be removed using centrifuges or filter drums. In these embodiments of the use of chlorinated lime and / or chlorine, a more or less strong conversion of the sulphite waste liquor takes place, and in the end a light-colored sulphite cellulose liquor is obtained.
The sulphite waste liquor processed in this way can be given an increased foaming capacity if it is treated with ozonized air or with hydrogen peroxide and these substances are allowed to act while stirring well. There is then a partial loosening, after which the solution has an extraordinary foaming ability. The oxidizing effect in the direction of an increased foaming effect is promoted by adding 0.1-1% hypochlorous acid as a catalyst.
It was further found that to proceed cheaply, it may be advantageous depending on the proportions, e.g. B. if the vapor formation is expensive, carry out a pre-concentration. To this Be the diluted, processed with chlorinated lime .Sulfitzelluoseablauge after neutralization with an acid that forms water-insoluble compounds with lime, z. B. sulfuric acid, phosphoric acid, oxalic acid and the like, added directly to plaster of paris.
As a result, a large part of the water is removed by cold means without any particular loss of sulphite cellulose substances. As is known, 1 mole of gypsum binds 2 moles of water and that means that! be bound with 13.6 g of gypsum e316 g of water and these can thereby be removed. This water can be removed again in gypsum reduction ovens and the gypsum can be used again. In this way, this material can be used many times in the ring process.
The light soap can be produced with the sulphite cellulose waste liquor in the usual way, cold or warm, by stirring or rubbing into the soap - with or without the addition of substances that prevent blooming in the form of polyvalent glycols or polyglycols and finally mono- or dichlorohydrins .
The proportions of the chemicals to be used depend on the type of raw liquor, its composition and initial concentration and can therefore be changed in different directions.
The following examples illustrate the production of different types of soap. <I> Example 1: </I> Production <I> of curd soap. </I> 100 kg sulphite cellulose crude liquor are mixed with 8-10 kg chlorinated lime and then put in a colloid mill (preferably molaroid mill, Plauson system)
or a similarly acting apparatus vigorously homogenized and chemically reacted. The reaction temperature rises quickly to 5.5-65 C, combined with strong foaming of the mixture.
After cooling, the precipitate of the mixture is removed with the help of centrifuges and it is kept as a liquid part of a chemically refined sulphite cellulose liquor with a yellow to yellow-reddish clear color and an alkaline reaction, which can be used directly for making soaps. If necessary, a neutral state of the waste liquor can be achieved by adding sulfuric acid, with gypsum separating out and increasing the concentration of the sulphite waste liquor. Of course, the concentration can also be increased by adding plaster of paris before centrifuging the mixture.
The alkali can be further improved by adding 0.5-1% hydrogen superoxide.
For the production of curd soap with the above sulphite waste liquor, 20-30 kg sulphite waste liquor are used per 80 kg of soap. The waste liquor is heated to about 80-90 C and stirred well into the soap solution at the same temperature and mixed thoroughly. The mixture is drained into a cooling system or poured into molds.
<I> example. 2: Manufacture </I> of sea water soap. You start from melted coconut oil and add the required amount of caustic soda of 3.8 B6 slowly and in a thin stream to this at 28 R. For every 100 parts of coconut oil there is about; 50 parts of caustic soda. Then 20-30% of the sulphite liquor refined according to Example 1 are added at 2.8 R to Ski C. As soon as the soap hangs up, it is shaped.
<I> Example 3: </I> Example 1 is modified so that 7 kg of chlorinated lime and 7 kg of calcium hydroxide are beaten with 100 kg of crude sulphite waste liquor in a Kollosdmühle or a similar apparatus. Free chlorine is then introduced into this mixture in a chlorine-proof vessel with gentle stirring until it receives a neutral reaction.
After cooling and, if necessary, after treatment with water-binding gypsum, the precipitate of the mixture is removed on high-speed centrifuges and a pure, reddish-yellow liquor is obtained that can be used directly for the production of soft soaps or cold-stirred soaps. Because the fact was established that the soluble calcium salts formed in the sulphite waste liquor do not precipitate the soap.
Curd soap is produced according to Example 1.
<I> Example 4: </I> The refined sulphite cellulose waste liquor according to Example 1 can be given increased foaming capacity by exposing the liquor to further action of ozonated air or hydrogen peroxide in the presence of 0.1-1% hypohloric acid . A sulphite cellulose waste liquor that has been lightened and refined in this way provides very light-colored soaps with a very good foaming effect.
The lye obtained in this way can be processed into soaps according to Examples 1 to 3.
The production of the soaps with sulphite waste liquor can be changed using various known methods of soap production beyond the examples given, just as the refinement of the sulphite waste liquor allows various design variations that are within the scope of the present application.
The dissolved Caleiumverbindungen can through. Neutralization into insoluble calcium compounds and then mechanically removed with the insoluble calcium compounds that are already present. If you add chlorinated lime to sulphite waste liquor, part of the lime is dissolved and part remains in an insoluble state.
If one continues to add so much sulfuric acid that also: the dissolved parts are converted into insoluble ones, these can be centrifuged out together or filtered.