Schleudereinrichtung an Flugzeugen als Rettungsmittel für die Besatzung, insbesondere für Kampfflieger. Bekanntlich werden durch die Presse tag t:äglieh neue Flugzeugunfälle gemeldet, die Statistik besagt, dass die meisten aller Unfälle Menschenleben fordern, Flugzeugunfälle wer den sieh, eben so wie bei Land- und Wasser fahrzeugen, wohl nie ganz vermeiden lassen, daher ist es auch nicht zu erwarten, dass allein durch die technische Vollendung der Luftfahrzeuge der gewünschte Sicherheits grad erreicht werden kann, zudem scheint die Geschwindigkeitssteigerung ein neuer Unfall faktor zu werden.
Obwohl die seit Jahren mit dem Fall schirm angestellten Versuche seine Vollkom menheit und Brauchbarkeit durchaus bestä tigen, vernimmt man ganz selten, dass die Rettung vermittelst Fallschirm aus einem manöverierunfähig gewordenen Flugzeug geglückt sei. Die vielfach bestehende irrige Ansicht, der Pilot oder gar die Besatzung könne sich durch die Benützung des Fall sehirmes im letzten Augenblick aus der hoff uungslosen Lage befreien, kann nicht nur durch die Tatsachen der unzähligen Un glücksfälle im internat. Luftverkehr, sondern auch durch einfache psychologische Über legung widerlegt werden. Von einem Kampf flieger, der dem Maschinengewehrfeuer und sein Apparat der Zerstörung ausgesetzt ist, schon gar nicht zu sprechen.
Die gewaltige Zunahme der Sport-, Mili tär- und Verkehrsfliegerei und die im Zusam menhang stehende Unfallstatistik weckt das Bedürfnis nach einem geeigneten Mittel, das im Moment der höchsten Gefahr zur Rettung der Besatzung benützt werden könnte.
Die Erfahrung lehrt und beweist, dass bei stürzenden Flugzeugen die Besatzung selten in der Lage ist, aus eigener Kraft eine manöverierunfähig gewordene Maschine zu verlassen. Die vorliegende Erfindung sucht dieser Aufgabe in jeder Situation gerecht zu werden.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Schleudereinrichtung an Flugzeugen als Ret tungsmittel für die Besatzung, insbesondere für Kampfflieger, und ist gekennzeichnet, durch einen am Flugzeug befestigten, den Träger des Sitzes einer Person bildenden Zylinders, der mindestens zwei ineinanderlie gende Kolben führt, von denen der innere mit dem Sitz lösbar verbunden ist, während der äussere zur Verlängerung des Zylinders be stimmt ist, ferner gekennzeichnet durch eine im Zylinder unterhalb, der beiden Kolben an geordnete, mit Zündhütchen versehene Pa trone und einen im innern Kolben geführten, unter Federwirkung stehenden Schlagstift, der durch die den Zylinder mit dem Sitz ver bindende Vorrichtung ausgelöst werden kann, das Ganze derart,
dass durch Lösen der letztgenannten Vorrichtung die Patrone zur Entzündung gebracht wird, wodurch die Kolben verschoben werden und damit der Sitz mit der auf ihm ruhenden Person aus dem Flugzeug hinausgeschleudert wird.
Der Erfindungsgegenstand ist auf bei liegender Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform zur Darstellung gebracht.
Fig. 1 zeigt die Schleudereinrichtung mit Pilotensitz im Schnitt, Fig. 2 ein Detail aus Fig. 1 (Verschluss), Fig. 3 die Schleudereinrichtung im Flug zeug eingebaut, Fig. 4 die Schleudereinrichtung in Funk tion, und Fig. 5 dieselbe Einrichtung in einem Pas sagierflugzeug zur Anwendung gebracht. Die ganze Apparatur, Fig. 1, ist äusserst einfach und sinnreich konstruiert, bis auf einige kleine Details, ist alles aus Leicht metall hergestellt, somit auch relativ sehr leicht. Die beiden ineinander geschobenen Leichtmetallkolben 2 und 3, wovon der innere 3 den Pilotensitz 4 trägt, während der äussere 2 die Laufrohrverlängerung bildet, sind in den ans Flugzeug befestigten Zylinder oder Laufrohr 1 eingeführt, der resp. das den Sitz 4 trägt. Am Fuss, im Patronenlager, befindet sich die Spezialpatrone 5 mit dem Zündhüt chen 6.
Wird nun der Notgriff 7, der am Pilotensitz 4 angeordnet ist, kräftig ange zogen, so wird die Sicherung 15, die das un- gewollte Betätigen vorbeugen soll, wegge sprengt, die Kupplungsstange 8 verschiebt sich nach links und hat zur Folge, dass die dickeren Teile der letzteren sowohl aus der Laufrohrbohrung 9, wie auch aus dem Ver schluss 10 herausgezogen werden. Die dün neren Teile der Kupplungsstange 8 aber kön nen, siehe Fig. 2, die Öffnung 11. ungehindert passieren, dadurch wird einerseits die feste Verbindung zwischen Pilotensitz 4 und Lauf rohr 1 aufgehoben und anderseits der Ver schluss 10 für die Zündung freigegeben.
Die Zündung der Patrone 5 erfolgt durch den Schlagbolzen 12, der ständig unter der Span nung der Feder 13 steht und durch den Ver schluss 10 - gemäss der umschriebenen Not griffbewegung - entsichert wird. Die Ver schlusskonstruktion entspricht derjenigen der Fig. 2. Durch die Expansion der Gase wer den die beiden Kolben 2 und 4 aus dem Lauf rohr 1 getrieben, der äussere, 2, wird durch den Anschlag 14 im Laufrohr aufgehalten und bildet die Laufrohrverlängerung, wäh rend der innere Kolben 3 seinen Beschleu nigungsweg fortsetzen kann und den Piloten aus dem Flugzeug herausschleudert. Wie Fig. 5 zeigt, können auch mehr als zwei in einandergeschobene Kolben vorgesehen sein.
Ebenso könnte neben der mechanischen Zün dung noch eine elektrische Fernzündung vor gesehen sein.
Diese beschriebene Neuerung lässt sich nicht nur auf offene, sondern auch auf ge schlossene Flugzeuge anwenden, indem der Sitz mit dem darüber liegenden Rumpfteil zusammengebaut wird und im Gebrauchsfall, zur Vorbereitung der nötigen Öffnung, den fraglichen Rumpfteil mitführt.
Damit der Pilot horizontal heraus- oder vertikal nach oben ernporgeschleudert werden kann, bedarf es einer Beschleunigungs periode, die vermittelst Laufrohr erzielt wird. Bekanntlich kann aber der menschliche Kör per nicht irgend einer beliebigen, in diesem Falleiner gewünschten, Beschleunigung aus gesetzt werden, sondern muss in den hierfür gesetzten Grenzen gehalten sein. Die Kon stitution eines gesunden, normalen mensch- liehen Körpers gestattet eine Beschleunigung von etwa 40 m/sec2. Da die Beschleunigungs periode bei der fraglichen Vorrichtung kaum eine halbe Sekunde dauert, kann man eine solche mit 40 m/sec' gut ansetzen, ohne be fürchten zu müssen, dass die Insassen einen gesundheitlichen Schaden tragen.
Nachdem nun die Beschleunigung mit a - 40 m/sec' und der Beschleunigungsweg mit s = 150 cm angesetzt sind, findet man vermöge der Formel
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die Endgeschwindigkeit mit 11 m/sec. Die Steighöhe s' vertikal nach oben mit 6 m wird gemäss der Gleichung
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ermittelt, indem. man das Quadrat der End- bezw. Anfangsgeschwindigkeit durch die doppelte Erdschwerebeschleunigung dividiert.
Mitunter wird es vorkommen, dass der Pilot aus einem wagrecht fliegenden Apparat em porgeschleudert werden muss, was aber trotz dem eine überaus geenügend grosse Entfer nung vom havarierten Flugzeug ausmachen würde, vielmehr bewegt sich ein verunfall tes Flugzeug vertikal nach unten und der Pilot müsste demnach wagrecht herausge schleudert werden, dies hat eine bedeutend grössere Distanzierung zur Folge, und zwar da, s - v³t ist, und die Anfangsgeschwindigkeit mit 11 m/sec gefunden wurde, so ist die horizon tale Flugweite der geschleuderten Masse in der ersten Sekunde gleich 11 m. Dass der Körper in der gleichen Zeit sinkt und dass er sich auch in der zweiten Sekunde vom Apparat entfernt, interessiert weiter nicht besonders.
Der Luftwiderstand kann in diesem Falle vollkommen vernachlässigt werden, da gemäss der Gleichung
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bei gegebener Widerstandsfläche und Ge schwindigkeit, der Luftwiderstand maximal <B>2</B> kg ausmachen kann, was eine Wegvermin derung von höchstens 20 bis 40 cm bedeutet.
Ist sich der Flieger seiner Lage bewusst. so braucht er nur den Notgriff, welcher vor ihm am Sitz angeordnet sein kann, zu ziehen, um in kaum einer halben Sekunde herausge schleudert zu werden. Der Fallschirm, den der Pilot auf dem Rücken trägt, oder welcher auch zweckmässig unter dem Pilotensitz an geordnet werden kann, gelangt dann auto matisch oder auch durch Handabzug zur Ent faltung. Die kleinste Entfernung vom Boden genügt, um die Rettung sicherzustellen, da die ganze Manipulation kaum eine Sekunde dauert, die Entscheidung kann somit noch im letzten Augenblick, ja 50 m vom Boden entfernt, vorgenommen werden.
Bei einer durch den Zwang der Verhältnisse bedingten Notlandung auf einem Gelände, das die Si cherheit der Besatzung in Frage stellen könnte, Wald, Gebirge oder unebenes Ge lände, geringer Landungsraum, Notlandung bei Nacht<B>USW.,</B> verlohnt es. sich nicht, auf ein Experiment einzugehen, das oft mit dem Ein satz des Lebens endet. Die Benützung des Fallschirmes, selbst bei geringster Höhe, wird durch die vorbeschriebene Vorrichtung mög lich.
In Kriegsfällen kommt dieser Sicher heitsvorrichtung eine nicht zu unterschät zende Bedeutung zu, sei es, dass der Apparat in Brand gerät oder der Pilot durch das Ma schinengewehrfeuer kampfunfähig gemacht wird usw., in jedem Fall, selbst bei Verwun dung wird sich der Flieger der Rettungs vorrichtung schnell und sicher bedienen kön nen, nachdem er die Auswegslosigkeit seiner Lage erkannt hat.
Ejection device on aircraft as a rescue device for the crew, in particular for fighter pilots. As is well known, new aircraft accidents are reported by the press every day, the statistics say that most of all accidents claim human lives, aircraft accidents can probably never be completely avoided, just like with land and water vehicles, and that's why it is It is not to be expected that the desired level of safety can be achieved simply through the technical perfection of the aircraft, and the increase in speed also appears to be a new accident factor.
Although the attempts that have been made with the parachute for years have confirmed its perfection and usability, it is very seldom heard that the parachute was used to rescue an aircraft that had become incapable of maneuvering. The frequently existing erroneous view that the pilot or even the crew can free themselves from the hopeless situation at the last moment by using the drop screen can not only be explained by the facts of the countless accidents in international air traffic, but also by simple psychological ones Consideration to be refuted. Not to mention a fighter pilot exposed to machine gun fire and its apparatus of destruction.
The tremendous increase in sport, military and commercial aviation and the associated accident statistics arouse the need for a suitable means that could be used to rescue the crew at the moment of greatest danger.
Experience teaches and proves that when an aircraft falls, the crew is seldom able to leave a machine that has become incapable of maneuvering on their own. The present invention seeks to meet this task in every situation.
The present invention relates to a sling device on aircraft as a rescue device for the crew, in particular for fighter pilots, and is characterized by a cylinder which is attached to the aircraft and forms the carrier of the seat of a person and which leads at least two nested pistons, of which the inner one with the seat is releasably connected, while the outer is to be the extension of the cylinder, further characterized by an in the cylinder below, the two pistons to subordinate, provided with primer cartridge and a guided in the inner piston, under the action of a spring striker, by the device connecting the cylinder to the seat can be triggered, the whole thing in such a way,
that by loosening the last-mentioned device, the cartridge is caused to ignite, whereby the pistons are displaced and the seat with the person resting on it is thrown out of the aircraft.
The subject matter of the invention is shown in an exemplary embodiment in the accompanying drawing.
Fig. 1 shows the sling device with a pilot's seat in section, Fig. 2 shows a detail from Fig. 1 (closure), Fig. 3 shows the sling device installed in the aircraft, Fig. 4 shows the sling device in function, and Fig. 5 shows the same device in brought a passenger plane to use. The whole apparatus, Fig. 1, is extremely simple and ingeniously constructed, except for a few small details, everything is made of light metal, thus also relatively very light. The two nested light metal pistons 2 and 3, of which the inner 3 carries the pilot's seat 4, while the outer 2 forms the barrel extension, are inserted into the cylinder or barrel 1 attached to the aircraft, the respectively. that carries the seat 4. At the foot, in the chamber, is the special cartridge 5 with the primer 6.
If the emergency handle 7, which is arranged on the pilot's seat 4, is pulled strongly, the fuse 15, which is intended to prevent the unintentional actuation, is blown away, the coupling rod 8 shifts to the left and has the consequence that the thicker ones Parts of the latter both from the barrel bore 9, as well as from the Ver circuit 10 are pulled out. The thinner parts of the coupling rod 8 but can NEN, see Fig. 2, the opening 11 pass unhindered, on the one hand the fixed connection between the pilot seat 4 and barrel tube 1 is canceled and on the other hand the Ver circuit 10 is released for ignition.
The cartridge 5 is ignited by the firing pin 12, which is constantly under the tension of the spring 13 and is unlocked by the closure 10 - according to the described emergency handle movement. The Ver circuit construction corresponds to that of Fig. 2. By the expansion of the gases who the two pistons 2 and 4 driven out of the barrel tube 1, the outer, 2, is stopped by the stop 14 in the barrel and forms the barrel extension, while rend the inner piston 3 can continue its acceleration path and throws the pilot out of the aircraft. As FIG. 5 shows, more than two pistons pushed into one another can also be provided.
In addition to the mechanical ignition, an electrical remote ignition could also be seen.
This described innovation can be applied not only to open, but also to closed aircraft, in that the seat is assembled with the overlying fuselage part and, in use, carries the fuselage part in question to prepare the necessary opening.
So that the pilot can be thrown horizontally outwards or vertically upwards, an acceleration period is required, which is achieved by means of a barrel. As is known, however, the human body cannot be subjected to any arbitrary acceleration, in this case a desired acceleration, but must be kept within the limits set for this. The constitution of a healthy, normal human borrowed body allows an acceleration of about 40 m / sec2. Since the acceleration period for the device in question lasts barely half a second, it can be set at 40 m / sec 'without having to fear that the occupants will be harmed.
Now that the acceleration with a - 40 m / sec 'and the acceleration distance with s = 150 cm have been set, one finds by means of the formula
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the final speed of 11 m / sec. The height of rise s' vertically upwards with 6 m is according to the equation
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determined by. one the square of the end or Initial speed divided by twice the acceleration due to gravity.
Occasionally it will happen that the pilot has to be thrown out of a horizontally flying apparatus, which would, however, still be a sufficiently large distance from the damaged aircraft; rather, an accident aircraft moves vertically downwards and the pilot would therefore have to be level be thrown out, this results in a significantly greater distance, namely since, s - v³t, and the initial speed of 11 m / sec was found, the horizontal flight distance of the thrown mass is 11 m in the first second. The fact that the body sinks at the same time and that it moves away from the apparatus in the second second is not of particular interest.
The air resistance can be completely neglected in this case, since according to the equation
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With a given resistance area and speed, the air resistance can amount to a maximum of <B> 2 </B> kg, which means a path reduction of at most 20 to 40 cm.
Is the aviator aware of his location? he only needs to pull the emergency handle, which can be located in front of him on the seat, in order to be thrown out in barely half a second. The parachute, which the pilot carries on his back, or which can also be conveniently arranged under the pilot's seat, is then deployed automatically or by hand trigger. The smallest distance from the ground is enough to ensure rescue, since the entire manipulation takes barely a second, so the decision can be made at the last moment, even 50 m from the ground.
In the case of an emergency landing due to the constraint of the conditions on an area that could jeopardize the safety of the crew, forest, mountains or uneven terrain, small landing space, emergency landing at night <B> ETC. </B>, it is rewarding . do not bother to enter into an experiment that often ends with the onset of life. The use of the parachute, even at the lowest altitude, is possible, please include by the device described above.
In the event of war, this safety device is of importance that should not be underestimated, be it if the apparatus catches fire or the pilot is incapacitated by machine gun fire, etc., in any case, even if the aircraft is injured, the aviator will be the rescue be able to operate the device quickly and safely after recognizing the hopelessness of his situation.