Walkflüssigkeit. Das Walken von Textilfasern geschieht bisher unter Verwendung von alkalischen Stoffen, wie Seifen- und Sodalösungen, oder unter Verwendung von Säuren, wie Schwefel- oder Essigsäure. Es ist bereits versucht worden, diese Walkmittel durch andere geeignete Stoffe zu ersetzen, jedoch ohne grossen Erfolg. Ferner sind Verfahren bekannt geworden, bei denen zur üblichen Walkflüssigkeit Zusatzmittel, beispielsweise natürliche oder künstliche Gerbstoffe, ge geben werden.
Es ist nun gefunden worden, dass der Ujalkprozess besonders vorteilhaft unter Verwendung weder stark saurer, noch stark alkalischer Verbindungen durchgeführt wer den kann, und zwar, wenn man eine Walk- flüss.igk.eit verwendet, die gemäss der Er findung durch einen Gehalt an mindestens einem sulfurierten Olpräparat von hoher Netzwirkung gekennzeichnet ist.
Es ist bekannt, dass sulfurierte Öle und Fette mit hoher Netzwirkung dem Reini- gungsprozess, insbesondere von vegetabili schen Fasern, sowie die verschiedenen Fär- bereiprozesse von Textilgut günstig beein flussen. Nicht bekannt und auch nicht vorauszusehen war, dass diese Verbindungen die Eigenschaft haben, den Walkprozess ausserordentlich zu beschleunigen und zu verbessern.
Ein Walkbad gemäss der Erfindung kann beispielsweise sulfurierte Olpräparate mit hoher Netzwirkung, worunter auch aus freien<B>Öl-</B> und Fettsäuren hergestellte Pro dukte zu verstehen sind, die auf eine der üblichen Weisen sulfuriert und gleichzeitig einer Veresterung mit Hilfe von Alkoholen unterworfen sind, enthalten.
Derartige Produkte können vorteilhaft durch die Sulfurierung von Fetten und Ölen, wie Rizinusöl, Olivenöl, und freien Säuren, wie Olein, mit den bekannten anorganischen Sulfurierungsmitteln, beispielsweise 96%ige Schwefelsäure, oder mit organischen, stark sauren Sulfosäuren, gewonnen werden. Für die Veresterung kommen Alkohole der ali- phatischen und aromatischen Reihe in Be tracht; deren Einwirkung in einer beliebigen Phase vorgenommen werden kann.
Man kann auch von verseiften Ölen und Fetten aus- gehen und diese in Lösung sulfurieren.
Mit Hilfe einer Walkflüssigkeit, die die obenerwähnten Produkte enthält, gelingt es, die Fasern des Textilgutes schnell und gleichmässig zu walken und den Walkprozess ausserordentlich zu beschleunigen. So geht zum Beispiel das feine Wallhaar, das dem Filz den Seidengriff gibt, nicht verloren, wie dies bei den üblichen Verfahren vielfach der Fall ist.
Ein mit dem erfindungsgemässen Produkt gewalkter Filz zeichnet sich durch Weich heit, Griffigkeit und Festigkeit und durch guten Glanz aus.
Infolge der Schnelligkeit und Walkkraft wird verhindert, dass die Filze an dem schwächsten Punkte zerreissen. Die schwa chen Stellen ziehen sich vielmehr zusammen und werden gleichförmig.
Falls gewünscht, kann man bei der Walke mit dem Bad gemäss der Erfindung dieselbe im sauren oder alkalischen Bade zu Ende führen. Eine saure Nachbehandlung kann dann wünschenswert sein, wenn man nach- her sauer färben will, während die alkalische Behandlung bei nachheriger Wasserdicht- machung oder Appretur zweckmässig sein kann.
Die Walkflüssigk.eit kann natürlich auch von vorneherin sauer oder alkalisch sein und neben den sulfurierten Olpräparaten von hohem Netzvermögen, dis zweckmässig in einer Menge von 0,1 bis 5 % zugegen sind, noch andere für Walkbäder als Walkmittel übliche Zusätze enthalten.
Bei Verwendung :einer Walkflüssigkeit, die ausschliesslich die sulfurierten Ölpräpa- rate, die praktisch neutral sind, enthält, wer den auch die verschiedenen Waschungen meist überflüssig gemacht, die die sauer oder alkalisch gewalkten Filze vor der Färberei oder Appretur vielfach durchmachen müssen.
Ausserdem ist :es nicht erforderlich, dass das in den verschiedenen Arbeitsgängen ver wandte Wasser enthärtet wird, wie es bei Verwendung von alkalischen Walkbädern oder Seifenbädern sonst der Fall ist, da im vorliegenden Falle die Gegenwart von Kalk salzen auf den Walkprozess ohne Einfloss ist, auch keine Glanzverminderung eintritt. Ferner ist eine Abnutzung der Apparatur durch Korrosion, die vornehmlich bei Ver wendung von sauren Bädern eintritt, aus geschlossen.
Auch üben die genannten Bäder keine gesundheitsschädigenden Wirkungen auf die Arbeiter aus, wie zum Beispiel schwefelsaure Bäder, so dass die Handarbeit viel besser durchgeführt werden kann, ohne dass Vergiftungen, Verbrennungen und Ver- ätzungen zu befürchten sind.
Nachstehende Beispiele zeigen, wie eine Walkflüssigkeit gemäss der Erfindung her gestellt sein kann: <I>Beispiel 1:</I> Eine Walkflüssigkeit wird erhalten, in dem man 0,1 bis 5 % des Produktes, das ge wonnen wurde, indem man 100 kg Rizinus öl mit 20 kg konzentrierter Schwefelsäure wie üblich sulfuriert und in das so erhaltene Reaktionsgemisch entweder sofort oder nach längerem Stehen 10 Liter Äthyl- (Methyl- od:
er Isopropyl-) Alkohol einträgt und dar nach, wie üblich, mit Natron- oder Kalilauge oder Ammoniak neutralisiert und das klare 0l von dem beim Neutralisationsprozess ent standenen Alkalisulfat abtrennt, in Wasser löst.
<I>Beispiel 2:</I> Eine Walkflüssigkeit wird erhalten, in dem man 0,1 bis 5 % des Produktes, das ge wannen wurde durch Sulfurieren von 100 kg Olivenöl mit 25 kg Schwefelsäure und Neu tralisieren mit zehn:- oder mehrprozentiger äthylalkoho:lischer Natronlauge, oder durch teilweises Neutralisieren mit alkoholischer Natronlauge und Beendigung der Neutrali sation mit wässerigen Alkalilaugen oder Ammoniak, und Trennung von dem bei der Neutralisation gebildeten Sulfat, in Wasser auflöst.
<I>Beispiel 3:</I> Eine Walkflüssigkeit -wird erhalten durch Auflösen in Wasser von 0,1 bis 5 % des Produktes, das erhalten wurde durch Sul- furierung von 50 kg Rizinusöl, gelöst in 5,0 Liter Äthylalkolhol, mit 15 kg konzen trierter Schwefelsäure, Waschen und Neu tralisieren.
<I>Beispiel</I> .: Eine Walkflüssigkeit wird erhalten durch Auflösen von 0,1 bis 5 % eines Produktes. das erhalten wurde, indem man 100 kg Tür- kiseh.ro@töl mit 20 kg Äthyl- (Methyl- oder Isopropyl-) Alkohol mischt, gut abkühlt, ab sitzen lässt und das klare Öl abzieht, in Wasser.
Die oben genannten Walkbäder können ausserdem noch Seifen, Soda, Öl- und Fett emulsionen, Säuren, Lösungsmittel, zum Bei spiel Alkohole, Chlorkohlenwasserstoffe etc., kurz alle bei der Walke üblichen Zusätze enthalten.
Milled liquid. The milling of textile fibers has hitherto been done using alkaline substances such as soap and soda solutions, or using acids such as sulfuric or acetic acid. Attempts have already been made to replace these fulling agents with other suitable substances, but without great success. Furthermore, methods have become known in which additives, such as natural or artificial tannins, are given to the usual fulling liquid.
It has now been found that the Ujalk process can be carried out particularly advantageously using neither strongly acid nor strongly alkaline compounds, namely when using a milling liquid which, according to the invention, has a content of at least one sulfurized oil preparation is characterized by a high wetting effect.
It is known that sulphurised oils and fats with a high wetting effect have a favorable influence on the cleaning process, especially of vegetable fibers, as well as the various dyeing processes of textile goods. It was not known and could not be foreseen that these compounds have the property of accelerating and improving the flexing process extraordinarily.
A fulling bath according to the invention can, for example, sulfurized oil preparations with a high wetting effect, including products made from free oleic and fatty acids that are sulfurized in one of the usual ways and at the same time esterified with the aid of alcohols are subject to.
Such products can advantageously be obtained by sulfurizing fats and oils such as castor oil, olive oil, and free acids such as olein with the known inorganic sulfurizing agents, for example 96% sulfuric acid, or with organic, strongly acidic sulfonic acids. Alcohols of the aliphatic and aromatic series are suitable for the esterification; the action of which can be carried out in any phase.
You can also start from saponified oils and fats and sulfurize them in solution.
With the help of a fulling liquid that contains the above-mentioned products, it is possible to mill the fibers of the textile material quickly and evenly and to accelerate the fulling process extremely. For example, the fine wall hair that gives the felt its silk feel is not lost, as is often the case with conventional methods.
A felt drummed with the product according to the invention is characterized by softness, grip and strength and by good gloss.
The speed and flexing force prevent the felts from tearing at the weakest point. Rather, the weak spots contract and become uniform.
If desired, the fulling with the bath according to the invention can be completed in an acidic or alkaline bath. An acidic aftertreatment can be desirable if you want to dye acidic afterwards, while the alkaline treatment can be useful for subsequent waterproofing or finishing.
The milling liquid can of course also be acidic or alkaline from the outset and, in addition to the sulphurized oil preparations with high wetting power, which are expediently present in an amount of 0.1 to 5%, also contain other additives customary for fulling baths as fulling agents.
When using: a fulling liquid that contains only sulfurized oil preparations, which are practically neutral, the various washes that the acidic or alkaline tumbled felts have to undergo many times before dyeing or finishing are also made superfluous.
In addition, it is not necessary that the water used in the various operations is softened, as is otherwise the case when using alkaline fulling baths or soap baths, since in the present case the presence of lime salts has no influence on the fulling process no reduction in gloss occurs. Furthermore, wear and tear of the equipment due to corrosion, which occurs primarily when using acidic baths, is excluded.
Also, the baths mentioned do not have any harmful effects on the workers' health, such as sulfuric acid baths, so that manual work can be carried out much better without the fear of poisoning, burns and chemical burns.
The following examples show how a milling liquid according to the invention can be produced: <I> Example 1: </I> A milling liquid is obtained by adding 0.1 to 5% of the product that was obtained by adding 100% kg of castor oil with 20 kg of concentrated sulfuric acid sulfurized as usual and in the resulting reaction mixture either immediately or after prolonged standing 10 liters of ethyl (methyl or:
he enters isopropyl) alcohol and then, as usual, neutralized with sodium or potassium hydroxide solution or ammonia and separates the clear oil from the alkali sulfate formed during the neutralization process and dissolves it in water.
<I> Example 2: </I> A milled liquid is obtained by adding 0.1 to 5% of the product that was obtained by sulfurizing 100 kg of olive oil with 25 kg of sulfuric acid and neutralizing it with ten: - or more percent äthylalkoho: Lischer sodium hydroxide solution, or by partial neutralization with alcoholic sodium hydroxide solution and termination of the neutralization with aqueous alkaline solutions or ammonia, and separation of the sulfate formed during the neutralization, dissolved in water.
<I> Example 3: </I> A milled liquid is obtained by dissolving 0.1 to 5% of the product in water that was obtained by sulphurating 50 kg of castor oil, dissolved in 5.0 liters of ethyl alcohol, with 15 kg concentrated sulfuric acid, wash and neutralize.
<I> Example </I>.: A milling liquid is obtained by dissolving 0.1 to 5% of a product. this was obtained by mixing 100 kg of Turkiseh.ro@töl with 20 kg of ethyl (methyl or isopropyl) alcohol, cooling it well, letting it sit and pulling off the clear oil in water.
The abovementioned fulling baths can also contain soaps, soda, oil and fat emulsions, acids, solvents, for example alcohols, chlorinated hydrocarbons, etc., in short, all of the additives customary in fulling.