AT8829U1

AT8829U1 - Verfahren zur herstellung von kunststoffartikeln auf einer spritzgiessmaschine

Info

Publication number: AT8829U1
Application number: AT0063605U
Authority: AT
Inventors: Peter Dipl Ing Egger; Markus Dipl Ing Kralicek; Hannes Ing Fritz
Original assignee: Engel Austria Gmbh
Priority date: 2005-09-21
Filing date: 2005-09-21
Publication date: 2007-01-15

Abstract

Verfahren zur Herstellung von Kunststoffartikeln auf einer Spritzgießmaschine, wobei zumindest während eines Teiles des Herstellungszyklus die Formhälften eines Werkzeuges, insbesondere einer Tauchform auseinandergefahren werden, und wobei während des Öffnungsvorganges die bewegliche Formaufspannplatte (2) an mehreren Stellen mit unterschiedlich wählbarer Kraft beaufschlagt wird, wobei die Kraft so geregelt wird, dass die Formhälften parallel zueinander bleiben

Description

2 AT 008 829 U1

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffartikeln auf einer Spritzgießmaschine, wobei zumindest während eines Teiles des Herstellungszyklus die Formhälften eines Werkzeuges, insbesondere einer Tauchform auseinandergefahren werden. 5 In letzter Zeit sind verschiedene Prägeprozesse vorgeschlagen worden, bei denen eine Werkzeugkavität während eines Herstellungszyklus vergrößert wird. Beispielsweise wird beim sogenannten Negativprägen eine volumetrisch gefüllte Werkzeugkavität durch ein Auseinanderfahren der Formhälften auf die gewünschte Bauteilgröße vergrößert, wobei es durch in der Schmelze gelöstes Treibgas zu einer Expansion der Schmelze kommt. 10

Problematisch war bisher, dass ein ungleichmäßiges Öffnen der Form zu unterschiedlicher Dicke der erzeugten Teile führen kann.

Zur Lösung dieses Problems sieht die Erfindung vor, dass während des Öffnungsvorganges die 15 bewegliche Formaufspannplatte an mehreren Stellen mit unterschiedlich wählbarer Kraft beaufschlagt wird, wobei die Kraft so geregelt wird, dass die Formhälften parallel zueinander bleiben.

Die Krafteinleitung kann aktiv über mehrere Antriebseinheiten (Hydraulikeinheiten, Gasdruckfedern, Elektromotoren od. dgl.) erfolgen. 20

Alternativ kann vorgesehen sein, die Krafteinleitung passiv über die Erzeugung einer Druckdifferenz zwischen dem Werkzeuginnendruck und dem Schließdruck vorzunehmen. Hierfür kann z.B. eine Reduktion des Schließdruckes erfolgen. Ebenso kann der Werkzeuginnendruck vergrößert werden, beispielsweise durch Expansion der in der Form befindlichen Schmelze, durch 25 das Einspritzen von Schmelze oder das Einbringen eines Fluids in die Form.

Das Auseinanderfahren der Formhälften kann nach dem Einspritzen des Kunststoffes (sequenziell) oder während des Einspritzens von Kunststoff (parallel) erfolgen. 30 Die Plattenparallelität kann mit Wegmesseinrichtungen oder Druckaufnehmern direkt überwacht werden. Es kann jedoch auch vorgesehen werden, dass die Antriebseinheiten Holmen zugeordnet sind, welche sich einzeln an der beweglichen Formaufspannplatte abstützen und dass aus der gemessenen Druck- oder Zugspannung in den Holmen auf die Parallelität der Formaufspannplatte rückgeschlossen wird. 35

Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäß verwendbaren Schließvorrichtung in Vorderansicht, und 40 Fig. 2 den zugehörigen Grundriss, wobei die Steuer- und Ölleitungen nicht gezeigt sind.

Die Schließvorrichtung gemäß den Fig. 1 und 2 weist eine ortsfeste Formaufspannplatte 1 sowie eine bewegbare Formaufspannplatte 2 auf, an denen die jeweiligen Formhälften einer Tauchform (nicht gezeigt) befestigt werden können. Die ortsfeste Formaufspannplatte 1 ist mit 45 vier parallelen Holmen 3 verbunden, die jeweils einen zweiseitig beaufschlagbaren Kolben 4 aufweisen. Die Kolben 4 bewegen sich in den Zylindergehäusen 5, die ihrerseits fest mit der bewegbaren Formaufspannplatte 2 verbunden sind.

Ist statt der gezeigten vertikalen Schließvorrichtung eine horizontale Anordnung vorgesehen, so kann in kinematischer Umkehrung ebensogut die mit den Zylindergehäusen 5 verbundene Formaufspannplatte 2 ortsfest gehalten werden und die Formaufspannplatte 1 bewegt werden.

Im Bereich der Viereckpunkte der quadratischen oder zumindest rechteckigen Formaufspann-platten 1 und 2 ist je eine Wegmesseinrichtung 8 angeordnet, mit der der Abstand zwischen 55 den beiden Formaufspannplatten 1 und 2 gemessen werden kann. Aufgrund der hohen

Claims

3 AT 008 829 U1 geforderten Auflösung eignen sich hierzu am besten Ultraschallmessgeräte. Bei der Plattenparallelitätsregelung wird wie folgt vorgegangen: Mittels der Verstellpumpe 10 wird in den Zylinderräumen 7 der Zulaufseite der für die Aufbringung der Schließkraft notwendi-5 ge Druck aufgebaut. Da alle vier Zylinderräume 7 der Zulaufseite direkt von der gleichen Verstellpumpe 10 gespeist werden, wird überall der gleiche Druck erreicht. Während des Öffnungshubes wird die Relativposition von ortsfester Formaufspannplatte 1 und bewegbarer Formauf-spannplatte 2 durch die Wegmesseinrichtungen 8 laufend überwacht, wobei die Messwerte an eine zentrale Steuereinheit 11 weitergeleitet werden. Werden die Zylinderräume 7 der Zulauf-io Seite mit Drucköl gefüllt, muss gleichzeitig aus den Zylinderräumen 6 der Ablaufseite Öl entweichen. Dieser Ablauf erfolgt über je ein Regelventil 9, mit dem die ablaufende Ölmenge pro Zeiteinheit exakt geregelt werden kann. Aufgrund der Exzentrizität der zwischen ortsfester Formaufspannplatte 1 und bewegbarer Formaufspannplatte 2 angeordneten Form kann es aufgrund des ungleich verteilten Druckes des eingespritzten Kunststoffes Vorkommen, dass 15 geringfügige Abweichungen von der exakten Parallelität der beiden Formaufspannplatten 1 und 2 auftreten. Diese Abweichungen werden von den Wegmesseinrichtungen 8 erfasst und in Form unterschiedlicher Messsignale an die Steuereinheit 11 weitergeleitet. Werden in der Steuereinheit 11 Differenzen zwischen den Messsignalen festgestellt, werden in der Folge die Regelventile 9 so verstellt, dass der durch die Form bewirkte exzentrische Gegendruck durch 20 unterschiedlichen Ölablauf aus den vier Zylinderräumen 6 der Ablaufseite ausgeglichen wird. Auf diese Weise wird während des Öffnungshubes mit geringem Aufwand die Parallelität der beiden Formaufspannplatten 1 und 2 sichergestellt. Bei der bisherigen Darstellung wurde davon ausgegangen, dass stets ein hinreichender For-25 minnendruck zur Verfügung steht, um die Form zu öffnen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch genauso gut anwendbar, wenn das Öffnen der Form durch Zug an der beweglichen Formaufspannplatte 2 erfolgt. 30 Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Kunststoffartikeln auf einer Spritzgießmaschine, wobei zumindest während eines Teiles des Herstellungszyklus die Formhälften eines Werkzeuges, insbesondere einer Tauchform auseinandergefahren werden, dadurch gekennzeich- 35 net, dass während des Öffnungsvorganges die bewegliche Formaufspannplatte (2) an mehreren Stellen mit unterschiedlich wählbarer Kraft beaufschlagt wird, wobei die Kraft so geregelt wird, dass die Formhälften parallel zueinander bleiben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Krafteinleitung über mehre- 40 re Antriebseinheiten erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Krafteinleitung über mehrere Hydraulikeinheiten erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Krafteinleitung über mehre re Gasdruckfedern erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Krafteinleitung über mehrere Elektromotoren erfolgt. 50
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Krafteinleitung über die Erzeugung einer Druckdifferenz zwischen dem Werkzeuginnendruck und dem Schließdruck der Formhälften erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass während des 4 AT 008 829 U1 Auseinanderfahrens der Formhälften gleichzeitig Kunststoff eingespritzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Formaufspannplatte (2) entlang von Holmen (3) verschoben wird, denen Wegmesseinrichtungen zugeordnet sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheiten Holmen (3) zugeordnet sind, welche sich einzeln an der beweglichen Formaufspannplatte (2) abstützen und dass aus der gemessenen Druck- oder Zugspannung in den Holmen (3) auf die Parallelität der Formaufspannplatte (2) rückgeschlossen wird. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen