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Die Erfindung bezieht sich auf eine Notbremsvorrichtung für rutschgefährdete Fahrzeuge, insbesondere Autobusse, mit wenigstens einem an der Fahrzeugunterseite abgestützten Bremsarm, der aus einer angehobenen Grundstellung über einen Stelltrieb in eine am Boden aufsetzende Bremsstellung ausfahrbar ist und am Aufsetzende eine Bremsplatte aufweist.
Autobusse, Lastkraftwagen, Geländefahrzeuge oder andere Radfahrzeuge höheren Gewichtes sind vor allem bei schwierigen Strassenverhältnissen, beispielsweise bei Schnee-und Eisglätte, starkem Gefälle u dgl., mit den üblichen Radbremsen oft nicht ausreichend zu beherrschen, da die Radbremsen nur eine beschränkte, von der Bodenhaftung der Räder abhängige Bremswirkung ergeben und weder ein rutschendes oder schleuderndes Fahrzeug kontrolliert zum Stehen bringen noch ein stehendes Fahrzeug gegen ein Abrutschen oder Weggleiten absichern können. Auf Grund der sich immer wieder plötzlich ändernden Wetterbedingungen und Strassenverhältnisse ist ausserdem ein rechtzeitiges Anlegen von Schneeketten u. dgl.
Traktionshilfen nicht möglich und im Bedarfsfall stehen dann auch keine geeigneten Standplätze für die Fahrzeuge zur Verfügung, so dass gerade der Versuch, anzuhalten und Ketten anzulegen, eine Gefahrenquelle in sich birgt.
Wie die DE 34 01 563 A, DE 22 00 189 A, DE 24 45 624 A, US 4 613 015 A oder die CA 12 10 707 A zeigen, gibt es bereits verschiedene Notbremseinrichtungen für Fahrzeuge, um die üblichen Radbremsen zu unterstützen und auch ein rutschendes oder schleuderndes Fahrzeug sicher anhalten zu können. Diese Notbremseinrichtungen umfassen dazu an der Fahrzeugunterseite abgestützte Bremsarme, die aus einer angehobenen Grundstellung in eine abgesenkte Bremsstellung ausfahrbar sind und im Bedarfsfälle über geeignete Stelltriebe mit Bremsplatten gegen den Boden gedrückt werden, so dass es zu einem direkten Bremskontakt zwischen den Bremsplatten und dem Boden kommt.
Damit ist es zwar möglich, ein Fahrzeug aus gefährlichen Fahrsituationen kontrolliert zum Stillstand zu bringen, doch bedarf das sichere Weiterfahren meist ein Anlegen von Ketten od dgl. und das bereitet nach wie vor grosse Schwierigkeiten. Zum Kettenanlegen muss das Fahrzeug nämlich mit seinen Rädern auf die am Boden aufgebreiteten Ketten rollen, wozu alle Bremsen zu lösen sind, was aber wegen der glatten Bodenverhältnisse neuerlich ein Wegrutschen des Fahrzeuges befürchten lässt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Notbremsvorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die unabhängig von den vorgesehenen Radbremsen eine rationelle und wirkungsvolle Rutschsicherung für Fahrzeuge auch bei extrem schlechten Strassen- und Bodenverhältnissen mit sich bringt und zudem die Voraussetzungen für ein geschicktes und ungefährliche Kettenanlegen od. dgl. bietet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Bremsarm über die Bremsstellung hinaus In eine das Fahrzeug anhebende Hebestellung ausfahrbar ist Durch diese einfache Massnahme kann die Notbremsvorrichtung gleichzeitig auch als Hebevorrichtung eingesetzt werden, die das Montieren von Schneeketten, das Reifenwechsein od. dgl. wesentlich erleichtert. Je nach Bedarf und Situation wird daher vom Fahrer die Notbremsvorrichtung angesteuert und der Bremsarm entweder zur Notbremsung des Fahrzeuges in seine Bremsstellung ausgefahren oder bei stehendem Fahrzeug in seine Hebestellung gebracht, um auch bei ungünstigen Strassenverhältnissen sicher Ketten anlegen oder Reifen wechseln zu können.
Unabhängig von dieser zusätzlichen Hebefunktion bleiben aber alle Möglichkeiten der Notbremsvorrichtung hinsichtlich Anordnung, Ausgestaltung, Antrieb, Steuerung u. dgl. voll erhalten, so dass keinerlei Beeinträchtigung des eigentlichen Notbremssystems zu befürchten ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 und 2 eine erfindungsgemässe Notbremsvorrichtung mit in Grundstellung angehobenen bzw. in Brems- und Hebestellung ausgefahrenen Bremsarmen jeweils in Seiten- ansicht.
Eine Notbremsvorrichtung 1 für ein nur mit seinem Hinterachskörper H und einem Hinterrad R angedeutetes Fahrzeug weist ein Paar jeweils im Bereich der Hinterräder R an der Fahrzeug- unterseite abgestützte Bremsarme 2 auf, wobei jeder Bremsarm 2 um eine zur Fahrzeughinterachse parallele Schwenkachse S schwenkverstellbar an einer über eine Adapterplatte 3, eine
Spannplatte 4 und Spannschrauben 5 am Hinterachskörper H des Fahrzeuges festgeklemmten
Konsole 6 angelenkt ist.
Mittels eines einerends an einer Lasche 7 der Konsole 6 und andernends an einem Scharnierbolzen 8 des Bremsarmes 2 angreifenden Hydraulikzylinders 9 als Stelltrieb
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lasst sich der Bremsarm 2 aus einer angehobenen, etwa horizontal liegenden Grundstellung (Fig. 1) in eine am Boden aufsetzende Bremsstellung (strichpunktierte Darstellung in Fig. 2) bzw. darüber hinaus in eine das Fahrzeug anhebende Hebestellung (Fig. 2) verschwenken. Der Bremsarm 2 trägt am Aufsetzende 10 eine Bremsplatte 11, die vorzugsweise austauschbar am Bremsarm 2 befestigt und wahlweise mit Bremskörpern 12, speziellen Bremsbelägen od. dgl. ausgestattet ist.
In einer Gefahrensituation lässt sich die Notbremseinrichtung 1 durch den Fahrer des Fahrzeuges ansteuern, so dass die Hyraulikzylinder 9 druckbeaufschlagt werden und die Bremsarme 2 aus ihrer Grundstellung in die Bremsstellung abschwenken und eine Notbremsung des Fahrzeuges erfolgt. Dabei kann die Anpresskraft der Bremsplatte 11 am Boden und damit die Bremswirkung durch geeignete Druckerhöhung der Zylinderbeaufschlagung händisch vom Fahrer oder automatisch in Abhängigkeit geeigneter, über Sensoren erfassbarer Daten über das jeweilige Fahrverhalten eingestellt und an die vorhandenen Gegebenheiten angepasst werden.
Bei stehendem Fahrzeug lassen sich die Bremsarme 2 aus der Grundstellung oder aus der Bremsstellung weiter in eine Hebestellung ausschwenken, in der die Hinterräder des Fahrzeuges vom Boden abheben, wodurch ein Auflegen von Schneeketten, ein Radwechsel od. dgl. auch bei schwierigen Strassenver- haltnissen und in gefährlichen Situationen sicher möglich ist.
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The invention relates to an emergency braking device for vehicles at risk of slipping, in particular buses, with at least one brake arm supported on the underside of the vehicle, which can be extended from a raised basic position via an actuating drive to a braking position resting on the ground and has a brake plate at the touch-down end.
Buses, trucks, off-road vehicles or other wheeled vehicles of higher weight, especially in difficult road conditions, for example on snow and ice, steep inclines and the like, can often not be adequately mastered with the usual wheel brakes, since the wheel brakes have only limited grip the wheels depend on the braking effect and can neither bring a slipping or skidding vehicle to a controlled stop, nor can it secure a stationary vehicle against slipping or sliding away. Due to the constantly changing weather and road conditions, it is also necessary to put on snow chains in good time. the like
Traction aids are not possible and if necessary, there are no suitable parking spaces for the vehicles, so trying to stop and put on chains is a source of danger.
As DE 34 01 563 A, DE 22 00 189 A, DE 24 45 624 A, US 4 613 015 A or CA 12 10 707 A show, there are already various emergency braking devices for vehicles to support the usual wheel brakes and also be able to safely stop a sliding or skidding vehicle. For this purpose, these emergency braking devices comprise brake arms supported on the underside of the vehicle, which can be extended from a raised basic position to a lowered braking position and, if necessary, are pressed against the floor by means of suitable actuators with brake plates, so that there is direct brake contact between the brake plates and the floor.
Although it is possible to bring a vehicle to a standstill from dangerous driving situations in a controlled manner, safe driving on usually requires chains or the like to be put on, and this continues to cause great difficulties. To put on the chain, the vehicle has to roll with its wheels on the chains spread on the ground, for which all brakes have to be released, which, however, causes the vehicle to slip again due to the smooth ground conditions.
The invention is therefore based on the object to provide an emergency braking device of the type described which, irrespective of the wheel brakes provided, brings about a rational and effective anti-slip device for vehicles even in extremely poor road and ground conditions and also the requirements for a skillful and safe Chain application or the like. Offers.
The invention solves this problem in that the brake arm can be extended beyond the braking position into a lifting position that raises the vehicle. With this simple measure, the emergency braking device can at the same time also be used as a lifting device, which considerably simplifies the fitting of snow chains, changing tires or the like . Depending on requirements and situation, the driver actuates the emergency braking device and the brake arm is either extended into its braking position for emergency braking of the vehicle or brought into its lifting position when the vehicle is stationary, so that chains can be put on securely or tires can be changed even in unfavorable road conditions.
Regardless of this additional lifting function, however, all possibilities of the emergency braking device with regard to arrangement, design, drive, control and the like remain. Like. fully preserved, so that no impairment of the actual emergency braking system is to be feared.
In the drawing, the subject matter of the invention is illustrated purely schematically, namely show
1 and 2 an emergency braking device according to the invention with the brake arms raised in the basic position or extended in the braking and lifting positions, each in a side view.
An emergency braking device 1 for a vehicle indicated only with its rear axle body H and a rear wheel R has a pair of brake arms 2, each supported in the area of the rear wheels R on the underside of the vehicle, each brake arm 2 being pivotally adjustable about a pivot axis S parallel to the vehicle rear axle an adapter plate 3, one
Clamping plate 4 and clamping screws 5 clamped on the rear axle beam H of the vehicle
Console 6 is articulated.
By means of a hydraulic cylinder 9 acting as an actuator on one end of a bracket 7 of the bracket 6 and on the other end on a hinge pin 8 of the brake arm 2
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the brake arm 2 can be pivoted from a raised, approximately horizontal basic position (FIG. 1) into a braking position resting on the floor (dash-dotted representation in FIG. 2) or, moreover, into a lifting position lifting the vehicle (FIG. 2). The brake arm 2 carries at the attachment end 10 a brake plate 11, which is preferably attached to the brake arm 2 in an exchangeable manner and is optionally equipped with brake bodies 12, special brake pads or the like.
In a dangerous situation, the emergency braking device 1 can be activated by the driver of the vehicle, so that the hydraulic cylinders 9 are pressurized and the brake arms 2 swivel out of their basic position into the braking position and the vehicle is emergency braked. The contact pressure of the brake plate 11 on the ground and thus the braking effect can be set manually by the driver or automatically as a function of suitable data that can be detected by sensors about the respective driving behavior and can be adapted to the existing conditions by suitable pressure increase of the cylinder loading.
When the vehicle is stationary, the brake arms 2 can be pivoted further out of the basic position or out of the braking position into a lifting position in which the rear wheels of the vehicle lift off the ground, as a result of which snow chains, a wheel change or the like can be applied even in difficult road conditions and is safely possible in dangerous situations.