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Der sogenannte Hospitalismus ist eme Entwicklung in Folge des Einsatzes der Antibiotika und erfordert daher eme rückschauende Betrachtung Nach der Einführung des Penici11msalz dem Universalnuttel gegen bakterielle Infektionen, zeigten sich die ersten Enttäuschungen insofern, als die russischen Bakterien Widerstand leisteten, also eine natürliche Resistenz aufwiesen.
In Folge wurden das Aureomycm und das Terramycm entwickelt und weltweit eingeführt und sodann entdeckten die Amerikaner, dass die Antibiotika in der Tierernährung eme besondere Wirksamkeit ausüben, indem sie den Disease level der unhygienische Tierhaltung bedeutend senken und damit besondere Zuwächse bewirken Besonders m der Kälberaufzucht wurden zur Unterbindung der Durchfalle Penicilline eingesetzt Diese Entwicklung wurde in den 60iger Jahren durch das strikte Verbot der Antiniotica-Beifùtterung gestoppt. In der Humanmedizin wie in der Vetermnärmedizin wurden aber bedenkenlos die verschiedensten Neuentwicklungen eingesetzt und auch Landwule verstanden es, sich Präparate zu beschaffen und bedenkenlos einzusetzen.
Es hat heute kernen Sinn, Schuldzuweisungen zu treffen, alles hat dazu beigetragen, die Resistenzen zu erzeugen und die heutige Situation hervorzurufen, dass eben die Resistenz nicht sofort zu erkennen ist, und dass oft mit unzureichenden Mitteln gearbeitet wird, weil die bakteriologische Diagnostik vernachlässigt wird.
Es ist daher ein Gebot der Stunde, mehr auf die bakteriologische Erkennung vorhandener Resistenzen Wert zu legen und raschere Verfahren der Erkennung zu finden.
Die Vetennärmedizin gibt uns hier ein Beispiel : Nach dem FUG, dem Fleisch-Untersuchungs-Gesetz, ist Fleisch von Tieren, die in einer Absetzfrist von bestimmten Tagen einer Behandlung mit gewissen Medikamenten, dazu gehören insbesondere die Antibiotika, unterzogen worden sind, als untauglich für den menschlichen Genuss zu beurteilen und der TKV, also der Tierkörperverwertung, zuzufuhren.
Alle Notschlachtungen sind einer bakteriologischen Untersuchung zu unterziehen.
Wird also bei einem Landwirt ein Tier notgeschlachtet, so hat der Beschautierarzt-und nur der zuständige darf die Untersuchung vornehmen-die entsprechenden Proben zu entnehmen und an die zuständige Bundesanstalt für veterinärmedizinische Untersuchungen mit einem Vorbencht einzusenden. Die Proben müssen so rasch wie möglich dorthin verbracht werden, und dort werden sofort die entsprechenden Untersuchungen eingeleitet und bereits nach einem Tag sind oft schon Anhaltspunkte erkennbar, die auf eine Anwendung von Antibiotika hinweisen und die Untauglichkeitserklärung des gesamten Tierkörpers bedingen.
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Diese schnellen Verfahren sollte man zur Grundlage von Betrachtungen machen, wie dem Hospitahsmus vorbeugend entgegengetreten werden könnte.
Es ist die Absicht des Gebrauchsmusterinhabers, Betrachtungen anzustellen, wo eine Beschleunigung von diagnostischen Möglichkeiten besteht.
Dieser Betrachtung liegt folgender konstruierter Fall zugrunde : Ein Panent wird erfolgreich an einer Pneumonie behandelt mit Penicillin.
Ein weiterer Patient wird eingeliefert, der ebenfalls an einer Pneumonie erkrankt ist, diese wird aber hervorgerufen durch penicillinresistente Keime.
Wenn nun die beiden nebeneinander liegen, kann es zu einer Übertragung der resistenten Keime auf den erfolgreich in Behandlung liegenden Patienten kommen und dessen Behandlungserfolg zunichte machen.
Würde man nun rechtzeitig diese Befunde kennen, so wären von vornherein diese Gefahren auszuschliessen und zu vermeiden, man bräuchte nur eine Trennung rechtzeitig vorzunehmen oder gar nicht zulassen.
Es geht also darum, eine rechtzeitige Erkennung der bei dem neu eingelieferten Patienten bestehenden Resistenzen zu ergrunden und sodann erst seine Einweisung zu einem oder mehreren anderen Patienten durchzuführen.
Das ARISS soll das ermöglichen.
Worin besteht ARISS ? Bei in gewisse Abteilungen eingelieferten Patienten-sicher nicht bei Unfall- oder chirurgischen Fällen-sollte man bei der Aufnahme von drei Ausscheidungsorganen Lunge, Haut und Harn entsprechende Proben nehmen und diese einer sofortigen bakteriologischen Zubereitung zufuhren.
Hiezu notwendig ist nur ein eingerichtetes Labor mit einem entsprechend eingeschulten Personal, welches gar keine fachwissenschaffliche Vorbildung benötigt, weil es nur Handlangungen durchführt und daher auch keinerlei rechtliche Probleme entstehen, keine Verantwortungsträger sind, sondern nur Beobachterstatus haben.
Dieses Personal bestreicht nun die Kulturen in den Pettisd1alen und beschriftet diese und legt sie mit einer Antibiotica-Spinne bedeckt in den Brutschrank. Nach 24 Stunden wird abgelesen und lediglich festgestellt, ob bei einer Stelle der Antibiotica-Spinne eine"Glatze besteht, was bedeuten würde, dass gegen dieses Antibioticum eine Resistenz vorhanden ist, und die sofort informiert Abteilung kann
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sodann ihre Anweisungen treiben, also schon 24 Stunden nach der Einweisung und erst ab diesem Zeitpunkt beginnt die diesbezügliche rechtliche Verantwortung und es kann angeordnet werden, diese Petnschale der Baktenologie zu übersenden und diese hat sich damit schon 24 Stunden erspart und
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nicht besonders aufwendig und erfordert kein hochgebildetes Personal,
weil ja nur eine Beobachtung von "Glatzen"erforderlich ist, und das kann man einem Hauptschüler zumuten. Alles andere ist saubere und verlässhche Arbeitsmethode und diese kann angelernt werden.
Durch die Zunahme des Hospitalismus, also von in Spitälern erworbenen bakteriellen Infektionen wird die rasche und die Einzelablesung bakteriologischer Proben immer wichtiger. Bakteriologische Proben werden so angefertigt, dass das zu untersuchende Material auf den Nährboden in der Petrischale aufgestrichen wird und diese dann geschlossen wird und in den Brutschrank gelegt wird, wo sie bei einer eingestellten Temperatur lagert und nach einer bestimmten Zeit wieder herausgenommen und abgelesen wird, ob ein Bakterienwachstum und welche Bakterien überhaupt festzustellen ist.
Dabei werden verschiedene Nährböden verwendet Die einzelnen Petrischalen werden in den Regalen des Brutschrankes gestapelt und müssen bei jeder Entnahme kompliziert umgeschichtet werden, Einzelentnahmen sind daher nur nach verschieden aufwendigen Umschichtungen möglich. Dabei muss die Brutschranktür offen bleiben, was einen Wärmeverlust bedeutet und eine Störung der Temperatur, die möglichst gleichmässig sein soll.
Der Gegenstand der Erfindung ist also ein Brutschrank mit Ausnützung des Raumes, in welchem keine Fächer eingebaut sind, sondern zwei in sich geschlossene Förderketten, die verbunden sind mit einer Anzahl von Trögen und durch einen Elektromotor angetrieben werden können, der computergesteuert ist und die Einzelprobenvorstellung durch oder besser vor ein Schauglas
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gehalten werden.
Vom Schauglas aus können die dort angelieferten Proben mit einer Lupe oder einem Sichtgerät betrachtet werden. Im Dickenteil des Brutschrankes ist ein Ventilator eingebaut, welcher sich selbsttätig einschaltet, wenn die Thermostaten eine Erhöhung der oberen Temperatur anzeigen und dadurch eine gleichmässige Temperaturverteilung im gesamten Brutschrankbereich gesichert ist. Zur Entnahme der Petrischalen und Beschickung der einzelnen Trögerl wird eine geeignete Zange vorgeschlagen.
Bei einer Raumhöhe von 2, 50 Meter ist die Unterbringung von 70 Trögen zur Aufnahme je einer Petrischale möglich. Die einzelnen Tröge sind fortlaufend numeriert.
Die Vorgangsweise der Bedienung geschieht wie folgt :
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Die von der Station angelieferten Proben werden auf die gewünschte Anzahl von Petnschalen verteilt und sodann der Name des Patienten in den PC eingegeben und der Brutschrank beschickt und die Nummern der Tröge eingegeben. Will man also nach einer gewissen Brutzeit ablesen, so erfahrt man aus dem PC die Nummern und kann diese in den Computer eingeben und sodann den Start einschalten, und sodann transportiert der Paternoster die eingegebenen Trognummem selbständig zum Schauglas.
Eine Probe nach der anderen wird zur Bewertung und Ablesung transportiert.
Herkömmliche Brutschränke haben eine Grösse von ca. 2 Meter Höhe und 0, 5 Meter Tiefe und sind mit Fächern unterteilt, sodass bei Einzelentnabmen umfangreiche Umschichtungen notwendig sind.
Die gegenständliche Erfindung nützt die ganze Raumhöhe aus und ist dadurch auch überlegen, weil zur Beobachtung und Beurteilung nicht die Schranktür geöffnet werden muss und dadurch laufend ein Temperaturgef lle erfolgt, sondern die eingestellte Bruttemperatur gleichbleibend erhalten wird Der Brutschrank besteht aus einer Aussenschicht, die stabil ist und die Wärmeisolierung darstellt. Dieser Kasten (Fig. 1) reicht vom Boden bis zur Decke in normaler Höhe also ca-2, 50 Meter. Die
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20 cmmontiert, der aus zwei synchron laufenden und verbundenen Ketten (2) besteht und durch ein Zahnradsystem und einen Elektromotor von aussen angetrieben wird, sodass ein regelmässiger gleichbleibender Umlauf erfolgt, wenn der Antrieb eingeschaltet wird Da keine unterschiedlichen Druckverhältnisse bestehen, sind keine absichernden Massnahmen erforderlich.
Zwischen den beiden Laufkette sind Tröge (3) montiert, die frei hängen und so beweglich montiert sind, dass bei der Umschlagstelle oben und auch unter keine Abweichung von der bestehenden Situation der waagrechten Lage erfolgt Dadurch bleibt der Inhalt des Körberls immerzu horizontal, und es wird ein etwaiges Zusammenfliessen des Inhaltes auf eine Seite ausgeschlossen. Die Körbchen werden also im Umlauf immer in der gleichen Lage transportiert.
An der Vorderseite des Schrankes befindet sich in Sitzhöhe eine verschliessbare Öffnung (4) zum Beschicken und Entleeren der einzelnen Transpofucotbchen.
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der Körbchen betrachtet werden können, eventuell mittels Lupe. Man kann hier auch ein Sehgerät mit Vergrösserungswirkung montiert werden.
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Die Steuerung des Motors erfolgt über ein Computersystem, und dadurch ist der Transport so zu gestalten, dassjedes Körbchen einzeln an der Schauglasstelle angehalten und beobachtet werden kann.
Die Körbchen sind numenert und somit kann vom PC aus jede Nummer einzeln bestimmt und vorgeführt werden.
Im PC wird auch die genaue Bezeichnung des Untersuchungsmaterials, Name etc., eingegeben. Es gibt nur eine Laufrichtung.
Im Innenraum an der Decke befindet sich ein Ventilator, der durch thermostatisch Automatik für eine gleichmässige Temperatur im Gesamtbereich sorgt.
Bei einem Betrieb mit einem Elektromotor ist dieser so einzustellen, dass keine zu hohen Geschwindigkeiten gefahren werden, um den Inhalt der einzelnen Trögerl nicht zu gefährden. Es ist aber auch ein Handbetrieb möglich, mit einer Handkurbel, wobei es günstig erscheint, diese zweistufig zu gestalten, mit einem Normalgang und einer Übersetzung fur rascheren Weitertransport-Die Handkurbel ist vom Sitz aus zu bedienen, der E-Motor über den PC.
Der durch Thermostaten regulierte Ventilator ist im Deckenbereich montiert und schaltet sich selbständig ein, wenn die Temperaturunterschiede zwischen dem Deckenteil und dem Bodenraum eine gewisse Differenz überschreiten.
Es ist möglich, mehrere Einheiten, also Umlaufelevatoren nebeneinander in einem Brutraum zu gestalten, in diesem Fall sollte eine Abteilung bestehen und für jeden Raumteil ein eigener Ventilator.
Die Trögerl sind in 12cm lang und haben eine Breite zur Aufnahme einer Petrischale. Um Verunreinigungen zu vermeiden, kann zur Beschickung und zur Entnahme eine Greifzange (Fig. 2) nach beiliegendem Entwurf angefertigt und verwendet werden.
Zur Reinigung und Desinfektion muss die Vorderwand des Schrankes abmonticrbar gestaltet sein, dh. verschraubt oder abnehmbar befestigt sein. Bei ungestörtem Betrieb ist eine Abnahme nicht notwendig, weil weder bei der Einfüllung noch beim Entnehmen bei normalem Betriebsablauf feste Stoffe oder Flüssigkeiten aus den Petrischalen austreten können, da diese dicht abschliessen.
Die in sich geschlossenen Ketten des Umlaufelevators werden durch synchron eingestellte Kettenräder (7) mittels eines Elektromotors oder einer Handkurbel (8) angetrieben und weisen an der Innenseite jeweils gegenüberliegende Domen oder Zapfen (9) auf, auf welche die Trögerl eingehängt werden und
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diese somit frei schweben können und beim Überschreiten des Scheitlepunktes und auch beim Durchgleiten am Boden nirgends anstreifen und ihren Inhalt dadurch stets bei gleichem waagrechtem Niveau erhalten können
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Einbringung von 70 Petrischalen in einen Normalbrutschrank leidet bereits die Übersichtlichkeit und Manipulation, insbesondere die Einze1entnahme und Einzeldiagnose erheblich.
Dieses System mit dem Umlaufelevator zeigt damit seine Überlegenheit, weil der Raum über einem Normalbrutschrank kaum genützt wird und damit miteingebunden werden kann.