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Vorrichtung zur Heilbehandlung von Sprachstörungen, insbesondere des Rhotazismus und des Sigmatismus
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Heilbehandlung von Sprachstörungen, insbesondere des Rhotazismus und des Sigmatismus.
Unter Rhotazismus versteht man in der Sprachheilkunde die gestörte Aussprache des R-Lautes. Die Vielfalt der mechanischen Bildungsmöglichkeiten und mehrfachen Artikulationsorte der R-Laute ergeben naturgemäss auch verschiedene Arten von Rhotazismen.
Die Heilbehandlung des Rhotazismus bietet von jeher sehr grosse Schwierigkeiten. Die bekannten Behandlungsmethoden, beispielsweise das Gurgeln mit Wasser oder die rasch aufeinanderfolgende, sich stets wiederholende Übung te-ta, te-ta, verlangen vom Sprachheillehrer und auch vom Patienten eine aussergewöhnliche Anstrengung und Ausdauer und bedeutet für alle Beteiligten eine grosse Plage. Es ist übrigens bereits eine Vorrichtung zur Behebung von Sprachstörungen bekannt, bei welcher die Zunge durch Luftstösse angeregt wird (s. USA- Patentschrift Nr. 2, 868. 876). Das betreffende Luftvibrationsge- rät weist die Form einer Tabakpfeife auf, über deren Mundstück in den Mund des Patienten Luftschwingungen übertragbar sind, zu deren Erzeugung eine auf elektromagnetischem Wege in Schwingungen versetzbare Membran vorgesehen ist.
Bei solchen Geräten ist eine Lokalisierung der Behandlung auf bestimmte Teile der Zunge nicht gut durchführbar. Je nach dem zu behandelnden Fall muss aber die Zunge mehr oder weniger im Bereich der Zungenspitze oder aber des Zungenbändchens angeregt werden.
Erfindungsgemäss wird dies auf einfache Weise dadurch ermöglicht, dass die Vorrichtung eine zum Einführen in den Mund des Patienten bestimmte, mit einem Griffstück versehene und von einem Oszillator in Schwingungen versetzte Sonde aufweist. Mit Hilfe einer solchen Vorrichtung wird die Behandlung des Rhotazismus und des Sigmatismus sowohl für den Sprachheillehrer als auch für den Patienten wesentlich vereinfacht und erleichtert, wobei sich auch wesentlich bessere Heilerfolg einstellen.
Die schwingende Sonde wird in den Mund des Patienten eingeführt und an die Zunge angelegt, u. zw. bei der Behandlung des Rhotazismus - zwecks Erzeugung einer Vibration der Zungenspitze entsprechend der Artikulationsmechanik des R-Lautes-unter die Zunge, und bei der Behandlung des Sigmatismuszur Herbeiführung der normalen Lautbildungslage - auf die Zunge, im letzteren Fall übrigens unter gleichzeitiger Ausführung rotierender Bewegungen.
Die Sonde kann dabei Blatt- oder Löffelform aufweisen bzw. ringsegmentförmig, stabförmig oder klöppelförmig ausgebildet sein. Ferner kann die Sonde mit einem Kupplungsstück verbunden sein, womit die Sonde auf eine Schwingwelle aufsteckbar ist, welche Schwingwelle mit einem Elektromotor derart in Antriebsverbindung steht, dass zwischen Schwingwelle und Elektromotor ein Getriebe mit Schwingungserzeuger eingebaut ist, mit dessen Hilfe die rotierende Bewegung der Elektromotorenwelle in eine oszillierende Bewegung umgewandelt und auf die Schwingungswelle übertragen werden kann.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Sonde seitlich am Kupplungsstück, in radialem Abstand von der Achse, anzuordnen. Eine solche Ausbildung ermöglicht es nämlich, bei gleichbleibendem Schwingungswinkel die Schwingungsamplitude lediglich durch Verwendung längerer oder kürzerer Sonden zu variieren und so den individuellen Bedürfnissen anzupassen. Weiterhin kann die Schwingwelle in einem als Griffstück ausgebildeten, zur Führung von Hand bestimmten und eingerichteten Gehäuse gelagert sein, das auch den Elektromotor sowie zugehörige elektrische Teile, ferner das Getriebe, einen
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eine Detailpartie in schaubildlicher Darstellung.
In dem dargestellten Beispiel (Fig. l) bezeichnet 1 ein als Griffstück ausgebildetes, zur Führung mit der Hand bestimmtes Gehäuse, vorzugsweise aus elektrisch isolierendem Material. In diesem Gehäuse ist ein Elektromotor 2 mit angebautem Reduktionsgetriebe 3 untergebracht, ferner Entstörkondensatoren 4, Siliziumdioden 5, sowie ein Regulierwiderstand 6, zu dessen Einstellung eine Welle 7 vorgesehen ist, die das Gehäuse 1 auf der einen Stirnseite durchsetzt und am äusseren Ende einen Drehknopf 8 trägt. Auf der gegenüberliegenden Stirnseite des Gehäuses 1 ist ein wasserdichtes Lager 9 für eine Schwingwelle 10 eingebaut, auf deren innerem Ende eine Schwinggabel 12 sitzt, die über einen Exzenter 11 mit der Getriebewelle 13 in Wirkungsverbindung steht.
Auf das äussere, das Gehäuse 1 stirnseitig durchsetzende Ende der Schwingwelle 10 ist ein als Kappe ausgebildetes Kupplungsstück 14 reibungs- oder formschlüssig aufgesteckt. Mit 15 ist eine Sonde bezeichnet, bestehend aus zwei kreisrunden, scheibenförmigen Schwingkörpern, die seitlich, in radialem Abstand von der Achse A des Kupplungsstückes 14 angeordnet. und mit diesem durch ein Gestänge 16 verbunden sind. Auf der Aussenseite des Gehäuses 1 ist zur Inbetriebsetzung des Elektromotors 2 ein Tastschalter 17 angeordnet.
Zur Behandlung des Rhotazismus wird die Sonde 15 von unten her an die Zunge des Patienten angelegt und der Schalter 17 betätigt. Dadurch wird der Elektromotor 2 samt dem Getriebe 3 in Betrieb gesetzt, wobei die Gabel 12 vom Exzenter 11 in Schwingungen versetzt wird, die auf die Schwingwelle 10 übertragen werden, wobei diese in um die Achse A schwingende Bewegungen versetzt wird, die sich über das Kupplungsstück 14 und das Gestänge 16 auf die Sonden 15 und auf die Zunge übertragen, wobei eine Vibration der Zungenspitze entsprechend der Artikulationsmechanik des R-Lautes erzeugt wird.
Bei der Behandlung des Sigmatismus, insbesondere des lateralen Sigmatismus wird zweckmässig eine etwas anders gestaltete, z. B. löffel- oder blattförmige Sonde verwendet, wie eine solche in Fig. 3 beispielsweise dargestellt ist. Durch rotierende Bewegung dieser Sonde auf der Zunge des Patienten wird in den meisten Fällen in sehr kurzer Zeit schon die normale Lautbildungslage der Zunge erreicht. Fig. 2 und 4 zeigen zwei weitere zweckmässige Sondenformen. Alle diese verschiedenen Sonden können je nach Bedürfnis rasch und leicht gegeneinander ausgewechselt werden.
Der Elektromotor 2 kann sowohl durch eingebaute Trockenbatterien, oder aber durch Netzstrom betrieben werden, wobei, wie im gezeichneten Beispiel, die Stromzuleitung mit einem SteckdosenTransformator 18 versehen ist. Mit Hilfe des Drehknopfes 8 bzw. des Regulierwiderstandes 6 können Schwingungsfrequenz und Härte der Schwingungen in weiten Grenzen reguliert, und den jeweiligen individuellen Bedürfnissen angepasst werden.
Statt des dargestellten Elektromotors mit angebautem Getriebe und Oszillator können auch andere bekannte Schwingungserzeuger verwendet werden, wie z. B. nach Art von elektrischen Klingeln arbeitende Hammer-Unterbrecher, ferner Quecksilber-Unterbrecher, Elektrolyt-Unterbrecher, StimmgabelUnterbrecher usw.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Heilbehandlung von Sprachstörungen, insbesondere des Rhotazismus und des Sigmatismus, gekennzeichnet durch eine zum Einführen in den Mund des Patienten bestimmte, mit einem Griffstück (1) versehene und von einem Oszillator in Schwingungen versetzte Sonde (15).
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Device for the therapeutic treatment of speech disorders, in particular rhotacism and sigmatism
The invention relates to a device for the therapeutic treatment of speech disorders, in particular Rhotacism and sigmatism.
In speech medicine, rhotazism is the disturbed pronunciation of the R-sound. The variety of mechanical possibilities and multiple places of articulation of the R-sounds naturally result in different types of Rhotazisms.
The healing treatment of Rhotazism has always been very difficult. The well-known treatment methods, for example gargling with water or the rapidly successive, repetitive exercise te-ta, te-ta, require extraordinary effort and perseverance from the speech therapist and also from the patient and represent a great nuisance for everyone involved. Incidentally, a device for correcting speech disorders is already known in which the tongue is stimulated by puffs of air (see US Pat. No. 2, 868.876). The air vibration device in question has the shape of a tobacco pipe, via the mouthpiece of which air vibrations can be transmitted into the patient's mouth, for the generation of which a membrane is provided that can be vibrated by electromagnetic means.
With such devices, it is not easy to localize the treatment to specific parts of the tongue. Depending on the case to be treated, however, the tongue has to be stimulated more or less in the area of the tip of the tongue or the ligament of the tongue.
According to the invention, this is made possible in a simple manner in that the device has a probe which is intended to be inserted into the patient's mouth, is provided with a handle and is set to vibrate by an oscillator. With the help of such a device, the treatment of rhotacism and sigmatism is significantly simplified and facilitated both for the speech therapy teacher and for the patient, with significantly better healing results being achieved.
The vibrating probe is inserted into the patient's mouth and applied to the tongue, u. in the treatment of rhotacism - for the purpose of generating a vibration of the tip of the tongue according to the articulation mechanics of the R-sound - under the tongue, and in the treatment of sigmatism to bring about the normal sound formation position - on the tongue, in the latter case by the way, with simultaneous execution of rotating movements .
The probe can have the shape of a leaf or a spoon or be designed in the shape of a segment of a ring, a rod or a ball. Furthermore, the probe can be connected to a coupling piece, with which the probe can be plugged onto an oscillating shaft, which oscillating shaft is in drive connection with an electric motor in such a way that a transmission with a vibration generator is installed between the oscillating shaft and the electric motor, with the help of which the rotating movement of the electric motor shaft is in an oscillating movement can be converted and transmitted to the vibration wave.
It has proven to be particularly advantageous to arrange the probe on the side of the coupling piece, at a radial distance from the axis. Such a design makes it possible, with a constant oscillation angle, to vary the oscillation amplitude simply by using longer or shorter probes and thus to adapt it to individual needs. Furthermore, the oscillating shaft can be mounted in a housing designed as a handle, intended and set up for manual guidance, which also houses the electric motor and associated electrical parts, as well as the transmission
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a detailed section in a diagrammatic representation.
In the example shown (FIG. 1), 1 designates a housing designed as a handle and intended to be guided by hand, preferably made of electrically insulating material. This housing houses an electric motor 2 with a built-in reduction gear 3, as well as interference suppression capacitors 4, silicon diodes 5 and a regulating resistor 6, for the setting of which a shaft 7 is provided, which passes through the housing 1 on one end and a rotary knob 8 on the outer end wearing. On the opposite end of the housing 1, a watertight bearing 9 for an oscillating shaft 10 is installed, on the inner end of which an oscillating fork 12 sits, which is in operative connection with the gear shaft 13 via an eccentric 11.
On the outer end of the oscillating shaft 10 penetrating the housing 1 on the front side, a coupling piece 14 designed as a cap is fitted with a friction fit or a form fit. A probe 15 is designated, consisting of two circular, disk-shaped oscillating bodies which are arranged laterally, at a radial distance from the axis A of the coupling piece 14. and are connected to this by a linkage 16. A pushbutton switch 17 is arranged on the outside of the housing 1 for starting up the electric motor 2.
To treat rhotacism, the probe 15 is placed on the patient's tongue from below and the switch 17 is actuated. As a result, the electric motor 2 together with the gear 3 is put into operation, the fork 12 being set in vibrations by the eccentric 11, which are transmitted to the oscillating shaft 10, which is set in oscillating movements about the axis A, which are set via the coupling piece 14 and the linkage 16 are transferred to the probes 15 and to the tongue, a vibration of the tongue tip being generated according to the articulation mechanics of the R-sound.
In the treatment of sigmatism, in particular lateral sigmatism, a somewhat different design, e.g. B. spoon-shaped or leaf-shaped probe is used, as shown in Fig. 3, for example. By rotating this probe on the patient's tongue, in most cases the normal position of the tongue is reached in a very short time. FIGS. 2 and 4 show two further useful probe shapes. All of these different probes can be exchanged quickly and easily with one another as required.
The electric motor 2 can be operated either by built-in dry batteries or by mains current, the power supply line being provided with a socket transformer 18, as in the example shown. With the help of the rotary knob 8 or the regulating resistor 6, the oscillation frequency and hardness of the oscillations can be regulated within wide limits and adapted to the respective individual needs.
Instead of the electric motor shown with attached gearbox and oscillator, other known vibration generators can be used, such. B. hammer-breakers working like electric bells, also mercury-breakers, electrolyte-breakers, tuning fork breakers etc.
PATENT CLAIMS:
1. Device for the healing treatment of speech disorders, in particular rhotacism and sigmatism, characterized by a probe (15) intended to be inserted into the patient's mouth, provided with a handle (1) and set in vibration by an oscillator.