AT16504U2 - Verfahren und Bodenbearbeitungsgerät zum Striegeln - Google Patents
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Abstract
Ein als Striegel ausgebildetes Bodenbearbeitungsgerät (1) besitzt ein Traggestell (2), an dem verschwenkbar Striegelzinken (4) angeordnet sind. Zum Verstellen des Striegelwinkels (14) ist ein Antrieb (5) vorgesehen. Beim Striegeln werden die Striegelzinkel (4) kontinuierlich so ausgerichtet, dass die Striegelzinken (4) beim Überschreiten eines Schwellenwertes für den Pflanzenverschüttungsgrad steiler und beim Unterschreiten des Schwellenwertes flacher gestellt werden. Für das laufende Ermitteln des Pflanzenverschüttungsgrades werden von zwei Kameras (8, 10) aufgenommene Bilder analysiert und mit dem Schwellenwert verglichen. Die als Pflanzenverschüttungsgrad ausgewerteten Bilder können hinsichtlich Aufnahmezeitpunkt und -ort gespeichert werden.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Bodenbearbeitungsgerät zum Striegeln.
[0002] Geräte zum Striegeln, die auch als „Striegel bezeichnet werden, sind bekannt. Beispielsweise wird auf den im Prospekt „Hatzenbichler AUSTRIAN-AGRO-TECHNIK gezeigten und beschriebenen „Original-Striegel verwiesen. Dieser bekannte Striegel besitzt ein Traggestell mit mehreren Holmen, an denen Striegelzinken befestigt sind. Die Striegelzinken umfassen einen dreifach gewundenen Abschnitt, sodass die Zinken beim Bearbeiten des Bodens zum Entfernen von Unkraut aus Feldern mit Kulturpflanzen, wie Getreide, Soja, Mais, Sonnenblumen, Erdbeeren, Zuckerrüben, Raps und dgl., federnd eingesetzt werden können.
[0003] Ein weiteres Bodenbearbeitungsgerät ist aus EP 1 961 283 B1 bekannt. Dieses bekannte Bodenbearbeitungsgerät, das zum Pflegen der Bodenflächen von Kulturpflanzungen bestimmt ist, besitzt ein Traggestell und mehrere, an dem Traggestell verschwenkbar angeordnete Striegelzinken. Weiters ist eine den Striegelzinken zugeordnete Verstelleinrichtung vorgesehen, mit der die über Schraubenfedern bewirkte Vorspannung der Striegelzinken eingestellt werden kann. Problematisch bei dem aus EP 1 961 283 B1 bekannten Bodenbearbeitungsgerät ist es, dass die Striegelzinken über Schraubenfedern vorgespannt werden, was nicht nur ein erheblicher Aufwand, sondern auch störanfällig ist.
[0004] Bekannt ist weiters ein Bodenbearbeitungsgerät mit mehreren Striegelzinken, bei welchem die Striegelzinken an Hebeln befestigt sind, die über Träger an Holmen des Traggestells verschwenkbar gelagert sind. Durch Anliegen der Hebel an Anschlägen, die an den Holmen vorgesehen sind, ist die Wirkstellung der Striegelzinken definiert. Die Striegelzinken werden durch ihnen zugeordnete Federn in Form von Pneumatikzylindern in ihre Wirkstellung vorgespannt.
[0005] Das Striegeln im Nachlauf bekämpft einjähriges Unkraut in Kulturpflanzungen. Bodenbearbeitungsgeräte bekämpfen beim Striegeln Unkraut, indem Unkraut mit Erdreich verschüttet, herausgerissen oder entwurzelt wird. Problematisch ist dabei, dass durch das Striegeln auch Kulturpflanzen (z.B. Getreide, Leguminosen) beeinflusst werden. Großsamige Kulturpflanzen sind häufig stärker verwurzelt als kleinsamiges Unkraut, so dass zum Entwurzeln und Verschütten von Unkraut beim Striegeln eine geringere Intensität ausreicht, um Unkraut erfolgreich zu bekämpfen.
[0006] Es ist beim Striegeln darauf zu achten, dass die von der Ausrichtung der Striegelzinken abhängige Intensität des Einwirkens der Striegelzinken des Bodenbearbeitungsgerätes (Striegel) so gewählt wird, dass selektiv nur Unkraut, nicht aber Kulturpflanzen beeinflusst werden, und sich Kulturpflanzen vom Striegeln erholen können. Das Erholen von Kulturpflanzen ist ebenfalls ein wichtiger Parameter für die Wahl der Intensität des Striegelns.
[0007] Der Zeitpunkt des Striegelns hat Einfluss auf den Erfolg des Bekämpfens von Unkraut. Die Selektivität und der Erfolg des Bekämpfens von Unkraut durch Striegeln sind in der Regel in frühen Entwicklungsstadien von Kulturpflanzen höher. Bei Wintergerste ist Striegeln im BBCHCode-Stadium 12 (2-Blatt) erfolgreicher als im BBCH-Code-Stadium 24 (4 Bestockungstriebe).
[0008] Allerdings ist die Selektivität annähernd gleich, wenn die Intensität des Striegelns angepasst wird. Vorteilhaft wird das Striegeln ausgeführt, wenn die Kulturpflanzen weiter entwickelt sind als das Unkraut.
[0009] Die Intensität des Striegelns kann durch die Ausrichtung der Striegelzinken, insbesondere durch Wahl des Striegelwinkels - also des Winkels, den die Striegelzinken mit dem zu bearbeitenden Boden einschließen durch die Geschwindigkeit, mit welcher das Bodenbearbeitungsgerät bewegt wird, und/oder durch die Zahl der Überfahrten geändert und angepasst werden.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Bodenbearbeitungsgerät zum Striegeln zur Verfügung zu stellen, bei welchen die Ausrichtung der Striegelzinken und damit die Intensität des Striegelns den jeweiligen Erfordernissen, insbesondere selbsttätig /9
AT 16 504 U2 2019-11-15 österreichisches patentamt (automatisch), angepasst werden kann.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Verfahren, das die Merkmale von Anspruch 1, und mit einem Bodenbearbeitungsgerät, das die Merkmale von Anspruch 11 aufweist.
[0012] Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und Bodenbearbeitungsgerätes sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Die Erfindung stellt eine neue Technik zum vorzugsweise kameragesteuerten Regeln der Intensität des Striegelns zur Kontrolle (Bekämpfen) von Unkraut in Kulturpflanzungen (Getreide, Leguminosen) dar. Die richtige Intensität des Striegelns wird in Echtzeit über das Ändern der Ausrichtung der Striegelzinken (des Zinkenwinkels) verwirklicht. Die Regelgröße für die passende Ausrichtung der Striegelzinken (des Zinkenwinkels) ist ein Pflanzenverschüttungsgrad („PSC). Dabei kann vorgesehen sein, dass der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) mit Hilfe von Bildern, die von auf den zu bearbeitenden Boden gerichteten Kameras, bezogen auf die Arbeitsrichtung vor und nach dem Bodenbearbeitungsgerät, erzeugt werden, ermittelt wird.
[0014] Beispielsweise wird der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) unter Anwenden der Formel
PSC= 1OOx((Lo-L)/Lo) ermittelt, wobei Lo die Pflanzenbedeckung vor dem Striegeln und L die Pflanzenbedeckung nach dem Striegeln bedeutet.
[0015] Im Rahmen der Erfindung kann so vorgegangen werden, dass der erfasste Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) mit einem Schwellenwert für den Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) verglichen wird, wobei bevorzugt ist, dass ein Schwellenwert im Bereich 5 bis 25 % gewählt wird und insbesondere 20 % beträgt.
[0016] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Striegelns können die Striegelzinken bei einem Pflanzenverschüttungsgrad (PSC), der über dem Schwellenwert liegt, steiler im Sinne einer Vergrößerung des Striegelwinkels gestellt werden, und die Striegezinken bei einem Pflanzenverschüttungsgrad (PSC), der unter dem Schwellenwert liegt, flacher im Sinne einer Verkleinerung des Striegelwinkels gestellt werden.
[0017] Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zum Erfassen der Bilder Kameras, wie full-frame RGB-Kameras (Vollbild RGB Kameras), verwendet werden, die beispielsweise in einer Höhe von 1,2 m über dem Boden angebracht sind. Dabei ist es bevorzugt, wenn eine Kamera im Frontanbau des Bodenbearbeitungsgerätes und eine weitere Kamera im Heck des Bodenbearbeitungsgerätes angeordnet ist.
[0018] Bei der Erfindung kann vorgesehen sein, dass aus jeweils einem Bild beider Kameras der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) berechnet und mit dem Schwellenwert verglichen wird. Der Schwellenwert entspricht einem bestimmten Wert des Pflanzenverschüttungsgrades.
[0019] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Ausrichtung der Striegelzinken und damit die Intensität des Striegelns geändert, nämlich erhöht oder verringert wird, je nachdem, ob der Schwellenwert überschritten oder unterschritten wird. Bevorzugt ist es, wenn die auf den Schwellenwert gestützte Entscheidung auf Grundlage von je sechs Bildpaaren getroffen wird.
[0020] Die Erfindung erlaubt es, den jeweiligen Pflanzenverschüttungsgrad bildanalytisch zu quantifizieren, wobei die erfassten und ermittelten Werte für den Pflanzenverschüttungsgrad mit dem Schwellenwert verglichen werden.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einer bevorzugten Ausführungsform ein digitales Bildanalyseverfahren vorwendet, das kontinuierlich den Pflanzenverschüttungsgrad, der von dem Bodenbearbeitungsgerät bewirkt wird, größenmäßig erfasst. Der Pflanzenverschüttungsgrad wird zum Einstellen der Intensität des Striegelns durch Ändern der Ausrichtung der Striegelzinken verwertet.
[0022] Ein bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer Ausführungsform verwendbarer
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Rechner, der als Expertensystem (decision algorithm) dient, ermittelt und verwirklicht für jede Position die beste Ausrichtung (Stellung) der Striegelzinken (Einstellung des Zinkenwinkels) im Sinne der höchsten Selektivität.
in Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Bodenbearbeitungsgerät (Striegel) Beispiele für ein RGB-Bild (links) und ein ausgewertetes Binärbild (rechts), eine Heckansicht des Bodenbearbeitungsgerätes von Fig. 1 und eine Draufsicht auf das Bodenbearbeitungsgerät von Fig. 1.
[0023] Nachstehend werden weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung anhand von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
[0024] Fig. 1 [0025] Fig. 2 [0026] Fig. 3 [0027] Fig. 4 [0028] Ein erfindungsgemäßes Bodenbearbeitungsgerät 1 („Striegel) besitzt ein Traggestell 2, an dem mehrere Holme 3 vorgesehen sind. An den Holmen 3 sind Striegelzinken 4 angebracht. An dem Traggestell 2 sind vorne Stützräder 16 und eine Dreipunktaufhängung 15 vorgesehen.
[0029] Zum Ändern der Ausrichtung der Striegelzinken 4 sind die Holme 3 im Traggestell 2 um die Längsachsen der Holme 3 verdrehbar gelagert. Zum Verdrehen der Holme 3 und damit zum Schwenken der Striegelzinken 4 ist ein Antrieb 5 vorgesehen. Dieser Antrieb 5 kann Hydraulikzylinder umfassen.
[0030] Durch Betätigen des Antriebes 5 werden die Striegelzinken 4 geschwenkt, so dass deren Stellung zu dem zu bearbeitenden Boden, also der Striegelwinkel 14, geändert wird.
[0031] An dem Bodenbearbeitungsgerät 1 ist, bezogen auf die vorgegebene Arbeitsrichtung (Pfeil 13 in Fig. 1), über einen Träger 7 vorne eine auf den Boden 17 gerichtete Kamera 8, insbesondere eine full-frame RGB-Kamera, angebracht.
[0032] Eine weitere Kamera 10, die ebenfalls eine full-frame RGB-Kamera sein kann, ist über einen zweiten Träger 9 am Heck des Bodenbearbeitungsgerätes 1 angebracht und ebenfalls auf den zu bearbeitenden Boden 17 gerichtet.
[0033] Das Bodenbearbeitungsgerät 1 umfasst eine Steuereinheit 12, über die der Antrieb 5 zum Verschwenken der Striegelzinken 4 angesteuert wird.
[0034] Die Steuereinheit 5 ist funktionell mit einem Rechner verbunden. Insbesondere sind die Steuereinheit 5 und der Rechner zu einer Einheit kombiniert. Der Rechner dient als „Expertensystem und vergleicht den erfassten Pflanzenverschüttungsgrad mit einem vorgegebenen Schwellenwert. Der Schwellenwert ist der Wert für die Bedeckung der Pflanzen, welche die Kulturpflanzen tolerieren oder überkompensieren können, d.h. bis zu dem Schwellenwert nehmen die Kulturpflanzen durch das Striegeln keinen Schaden.
[0035] Der Striegelwinkel 14, den die Striegelzinken 4 mit dem zu bearbeitenden Boden 17 einschließen, wird kontinuierlich in Abhängigkeit von dem Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) geändert.
[0036] Der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) wird nach folgender Formel berechnet:
PSC= 100x((L0-L) /Lo).
[0037] In dieser Formel bedeutet Lo die Pflanzenbedeckung (Bedeckung der Kulturpflanzen und des Unkrautes mit Erdreich) vor dem Striegeln und L die Pflanzenbedeckung nach dem Striegeln. Auf Grundlage der von der Kamera 8 aufgenommenen Bilder wird der Wert von Lo ermittelt. Auf Grundlage der von der Kamera 10 aufgenommenen Bilder wird der Wert von L ermittelt.
[0038] Die Werte für Lo und L werden aus den Farbbildern der Kameras 8 und 10 berechnet, indem aus zu Image ExGR transformierten Bildern (automatisch) Binärbilder erzeugt werden, worauf die weißen Bildpunkte relativ zum Gesamtbild ermittelt werden.
[0039] Wenn ein Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) zwischen 5 und 25 %, insbesondere von 20 % (= Schwellenwert des PSC) ermittelt wird, wird die Ausrichtung der Striegelzinken 4 (der
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Zinkenwinkel 14) nicht geändert. Falls der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) über dem Schwellenwert liegt, beispielsweise größer als 20 % ist, wird der Zinkenwinkel 14 vergrößert, d.h. die Striegelzinken 4 werden „steiler gestellt, so dass sie weniger intensiv wirken.
[0040] Wenn der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) unter dem Schwellenwert liegt, beispielsweise kleiner als 20 % ist, wird der Zinkenwinkel 14 verringert, so dass die Striegelzinken 4 mit dem zu bearbeitenden Boden einen kleineren Winkel einschließen und „flacher sind, so dass sie stärker wirken.
[0041] Es ist erkannt worden, dass Getreide vom 3-Blattstadium bis Mitte der Bestockung die Fähigkeit hat, einen Pflanzenverschüttungsgrad von 20 % zu kompensieren. Bei einem Pflanzenverschüttungsgrad von 20 %, also beim bevorzugten Schwellenwert, beträgt der Erfolg beim Bekämpfen von Unkraut ungefähr 80 %.
[0042] Die an dem Bodenbearbeitungsgerät 1 angebrachten Kameras 8 und 10 nehmen beispielsweise Bilder mit einer Frequenz von sechs Bildern pro Sekunde auf. Jedes Bild wird zu „Excessive Green- Red (Image ExGR) transformiert (Formeln 1 bis 3). ExGR ist eine Rechenoperation an Standard-Farbbildern (vgl. Meyer, G.E.; Hindmann, T.W.; Laksmi, K. Machine Vision Detection Parameters for plant Species Identification. In Proceedings of the Precision Agriculture and Biological Quality, Boston, MA, USA, 3-4 November 1999; Volume 3543, pp. 327-335. Woebbecke, D.M.; Meyer, G.E.; Von Bargen, K.; Mortensen, D.A. Color indices for weed identification under various soil, residue, and lighting conditions. Trans. ASAE 1995, 38, 259-269. Meyer, G.E.; Neto, J.C.; Jones, D.D.; Hindman, T.W. Intensified fuzzy clusters for classifying plant, soil, and residue regions of interest from color images. Comput. Electron. Agric. 2004, 42, 161-180.
[0043] Hamuda, E.; Glavin, Μ.; Jones, E.A survey of image processing techniques for plant extraction and segmentation in the field. Comput. Electron. Agric. 2016, 125, 184-199.) Durch die Farbanalyse ExGR werden die spektralen Eigenschaften lebender Pflanzen verstärkt und die spektralen Eigenschaften des Bodens und toter Pflanzengewebe (Mulch) abgeschwächt. Das Ergebnis ist ein höherer Kontrast zwischen Pflanze und Bildhintergrund. Dies vereinfacht über eine automatische Grauwertschwelle das Erstellen von Binärbildern. Damit wird, unabhängig von den äußeren Aufnahmebedingungen, der Kontrast zwischen Pflanzen und Boden verstärkt.
ImageExGR — ImageExG — ImageExR (1)
1.4 * Imagered - Imagebl ue lmageExR = —-------------------lmagered + hTicig6fjiue (2) * Imagegreen lTnugered lTnugeijiue
ImageExG =--------------------------------(3)
Imagegreen T [0044] Die in den vorstehenden Gleichungen verwendeten Begriffe sind in den genannten Literaturstellen erläutert.
[0045] Anschließend werden aus den zu „ExGR transformierten Bildern über Grauschwellen Binärbilder (Pflanze - Boden) erzeugt, von welchen eines beispielhaft in Fig. 2 rechts wiedergegeben ist. Vgl. Gerhards R, Nabout A, Sökefeld M, Kühbauch W, Nour-Eldin (1993) Automatische Erkennung von acht Unkrautarten mit Hilfe digitaler Bildverarbeitung und Fouriertransformation. J. Agron. & Crop Science 171, 321-328. Gerhards R, Christensen S (2003) Real-time weed detection, decision making and patch spraying in maize (Zea mays L), sugarbeet (Beta vulgaris L), winter wheat (Triticum aestivum L.) and winter barley (Hordeum vulgare L). Weed
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Research 43, 1-8.
[0046] Bei dem erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerät 1 („Striegel) kann vorgesehen sein, dass die Bildaufnahme, die Bildverarbeitung und das Ermitteln der jeweils besten Ausrichtung der Striegelzinken in dem als „Expertensystem dienenden Rechner (Vergleich des jeweiligen Pflanzenverschüttungsgrades mit dem vorgegebenen Schwellenwert) in einem MikroKontroller mit grafischer Oberfläche ausgeführt werden.
[0047] Die Steuereinheit 12 ist im Ausführungsbeispiel auf dem Bodenbearbeitungsgerät 1 montiert. Die Steuereinheit 12 steuert den Antrieb 5 zum Ändern der Ausrichtung (Stellung) der Striegelzinken 4. Beispielsweise werden (Magnet-)Ventile, über welche die als Antrieb 5 zum Verstellen der Striegelzinken 4 dienenden Hydraulikzylinder 6 mit Hydraulikmedium beaufschlagt werden, betätigt.
[0048] Im Rahmen der Erfindung ist es bevorzugt, dass der Zinkenwinkel 14 einheitlich für die gesamte Breite des Bodenbearbeitungsgerätes 1, also im Beispiel (Fig. 4) für alle Teile mit je 1,5 m Breite des Bodenbearbeitungsgerätes 1, eingestellt wird.
[0049] Der aktuelle Zinkenwinkel 14 (Ausrichtung der Striegelzinken 4 zum zu bearbeitenden Boden) wird elektronisch angezeigt und wird der Steuereinheit („Kontroller) als Eingangsgröße aufgegeben.
[0050] Das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße Bodenbearbeitungsgerät 1 erlauben es, das Striegeln an jeder Position im Feld mit der höchsten Selektivität auszuführen. Damit werden Schäden an Kulturpflanzen vermieden und der Erfolg des Bekämpfens von Unkraut wird erhöht.
[0051] Durch die beim erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerät 1 vorgesehene Anpassung der Ausrichtung der Striegelzinken 4 kann die Heterogenität landwirtschaftlicher Pflanzen berücksichtigt werden, und das Bodenbearbeitungsgerät 1 ist zum Striegeln in verschiedenen Entwicklungsstadien von Kulturpflanzen erfolgreich einsetzbar.
[0052] Zusammenfassend kann ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wie folgt beschrieben werden:
[0053] Ein als Striegel ausgebildetes Bodenbearbeitungsgerät 1 besitzt ein Traggestell 2, an dem verschwenkbar Striegelzinken 4 angeordnet sind. Zum Verstellen des Striegelwinkels 14 ist ein Antrieb 5 vorgesehen. Beim Striegeln werden die Striegelzinken 4 kontinuierlich so ausgerichtet, dass die Striegelzinken 4 beim Überschreiten eines Schwellenwertes für den Pflanzenverschüttungsgrad steiler und beim Unterschreiten des Schwellenwertes flacher gestellt werden. Für das laufende Ermitteln des Pflanzenverschüttungsgrades werden von zwei Kameras 8, 10 aufgenommene Bilder analysiert und mit dem Schwellenwert verglichen. Die als Pflanzenverschüttungsgrad ausgewerteten Bilder können hinsichtlich Aufnahmezeitpunkt und - ort gespeichert werden.
Claims (18)
1. Verfahren zum Striegeln, bei dem ein Bodenbearbeitungsgerät verwendet wird, das schwenkbare Striegelzinken, die in den Boden eingreifen, um Pflanzen mit Erdreich zu verschütten, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) erfasst und die Ausrichtung der Striegelzinken in Abhängigkeit vom Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) mit Hilfe von Bildern ermittelt wird, wobei die Bilder von auf den zu bearbeitenden Boden gerichteten Kameras, bezogen auf die Arbeitsrichtung, vor und nach dem Bearbeitungsgerät erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) unter Anwenden der Formel
PSC= 1OOx((Lo-L)/Lo) ermittelt wird, wobei Lo die Pflanzenbedeckung vor dem Striegeln und L die Pflanzenbedeckung nach dem Striegeln bedeutet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erfasste Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) mit einem Schwellenwert für den Pflanzenverschüttungsgrad (PSC) verglichen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwellenwert im Bereich 5 bis 25 % gewählt wird und insbesondere 20 % beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Striegelzinken bei einem Pflanzenverschüttungsgrad (PSC), der über dem Schwellenwert liegt, steiler im Sinne einer Vergrößerung des Striegelwinkels gestellt werden, und dass die Striegelzinken bei einem Pflanzenverschüttungsgrad (PSC), der unter dem Schwellenwert liegt, flacher im Sinne einer Verkleinerung des Striegelwinkels gestellt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Kameras aufgenommenen Bilder zu Excessive Green Red (ExGR) transformiert und anschließend über Graussschwellen Binärbilder erzeugt werden, wobei die Formeln
ImageExGR — ImageExG — ImageExR (1)
1.4 * Imagered - Imagebi ue lmageExR = —-------------------lmagered + hTicig6b[Ue (2)
2 * Imagegreen Imagered Imagebiue
ImageExG = —-----------------------------Imagegreen 4· lmagered 4· Imagebiue (3) angewendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage der Binärbilder die Werte Lo und L der Pflanzenbedeckung berechnet werden, wobei weiße Bildpunkte relativ zum Gesamtbild ermittelt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Striegelzinken kontinuierlich geändert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Striegelzinken auf einer Anzeigeeinrichtung angezeigt wird.
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11. Bodenbearbeitungsgerät (1) zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einem Holme (3) umfassenden Traggestell (2), mit mehreren an Holmen (3) des Traggestelles (2) angeordneten Striegelzinken (4) und mit wenigstens einem Holmen (3) zugeordneten Antrieb (5) zum Verdrehen von Holmen (3), wobei die Ausrichtung der Striegelzinken (4) durch Verdrehen von Holmen (3) veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Traggestell (1) wenigstens zwei Kameras (8, 10) vorgesehen sind, die zum Erfassen des Pflanzenverschüttungsgrades auf den zu bearbeitenden Boden (17) gerichtet sind und dass eine Steuereinheit (12), vorgesehen ist, die den Antrieb (5) für das Verdrehen von Holmen (3) ansteuert, um die Ausrichtung der Striegelzinken (4) in Abhängigkeit vom Pflanzenverschüttungsgrad zu ändern.
12. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rechner vorgesehen ist, in welchem der Pflanzenverschüttungsgrad auf Grundlage der von den Kameras (8, 10) erfassten Bilder ermittelt und mit einem vorgegebenen Schwellenwert verglichen wird.
13. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner mit der Steuereinheit (12) kombiniert ist.
14. Bodenbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (5) zum Verdrehen von Holmen (3) beim Überschreiten und beim Unterschreiten des Schwellenwertes des Pflanzenverschüttungsgrades (PSC) zum Ändern der Ausrichtung der Striegelzinken (4) aktivierbar ist.
15. Bodenbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kamera (8) an dem Traggestell (2), bezogen auf die Arbeitsrichtung (Pfeil 13), vorne und die andere der Kameras (10) hinten angeordnet sind.
16. Bodenbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kameras (8, 10) am Traggestell (2) über Träger (7, 9), die von dem Traggestell (2) auf der den Striegelzinken (4) gegenüberliegenden Seite abstehen, angeordnet sind.
17. Bodenbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Kameras (8, 10) RGB-Kameras, insbesondere full-frame RGB-Kameras, vorgesehen sind.
18. Bodenbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anzeigegerät vorgesehen ist, auf dem der Striegelwinkel (14), den die Striegelzinken (4) mit dem zu bearbeitenden Boden (17) einschließen, angezeigt ist.
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