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Verfahren zum Entsehliehten von Textilwaren.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entschlichten von Textilwaren unter Verwendung von aktiven Sauerstoff entwickelnden Flotten.
Nach einem früheren Vorschlag, der den Gegenstand des Patentes Nr. 151637 bildet, werden Waren aus Baumwolle oder andern zellulosehaltigen Textilfasern in der Weise entschlichtet, dass man die Waren mit stark ätzalkalischen Flotten, deren Alkaligehalt einem Gehalt von mindestens 2 g NaOH im Liter entspricht, vorzugsweise diese Grenze wesentlich überschreitet, in Gegenwart von verhältnismässig geringen Mengen von Persulfaten behandelt. Gemäss einer Ausführungsform dieses Verfahrens werden der Flotte neben Persulfaten andere Persalze, beispielsweise Perphosphate oder Perborate, oder Peroxyde, beispielsweise Natriumsuperoxyd oder Kalziumsuperoxyd, oder Wasserstoffsuperoxyd zugesetzt, wobei auch mehrere dieser zusätzlichen Stoffe in die persulfathaltige Flotte eingebracht werden können.
Weitere Forschungsarbeiten haben nun gezeigt, dass die Persulfate, also die Salze der Über- schwefelsäure (HOs) ihre besondere Entschlichtungswirkung auch in Flotten äussern, welche nur eine schwache Alkalität aufweisen, neutral oder selbst sauer sind.
Demgemäss besteht das Verfahren der Erfindung zur Entschlichtung von Textilwaren im wesentlichen darin, dass die Waren mit einer Flotte behandelt werden, die als aktiven Sauerstoff entwickelnde Verbindung Persulfat, zweckmässig in Mengen von 0-3 bis 2-0 g im Liter, enthält und die eine OH-Ionenkonzentration aufweist, welche kleiner ist als die OH-Ionenkonzentration einer Flotte, deren Alkaligehalt einem Gehalt von 2 g NaOH im Liter entspricht. Das neue Verfahren bietet eine grosse Freiheit in der Wahl der Bedingungen für die Behandlung der Waren je nach ihrer Beschaffenheit und der Art ihrer Erzeugung.
So ist es beispielsweise mit Hilfe des neuen Verfahrens möglich, Baumwolle und andere zellulosehaltige Textilwaren in kurzer Zeit und vollständig mit Flotten zu entschlichten, welche nur 1 g NaOH im Liter enthalten, wobei die Wirkung durch Anwendung von Temperaturen von 80 C und darüber wesentlich beschleunigt wird.
Bei der Verwendung von Persulfat im Sinne der Erfindung ist eine ausgezeichnete und rasche Wirkung ferner auch dann zu erzielen, wenn die Flotte mit Hilfe anderer alkalisch wirkender Verbindungen als Ätzalkalien alkalisch gemacht ist. Als solche Verbindungen werden vorzugsweise Karbonate, sekundäre und tertiäre Phosphate, Pyrophosphate, Metaphosphate, Borate u. dgl. angewendet. Diese schwach alkalisch wirkenden Salze können auch als Zusatz zu entsprechend geringen Mengen von Ätzalkalien enthaltenden Bädern verwendet werden.
Selbst schwach alkalische Flotten und Flotten, denen neben dem Persulfat nur so geringe Mengen an alkalisch reagierenden Verbindungen zugesetzt sind, dass das vorhandene Alkali gerade hinreicht, die durch die Zersetzung des Persulfates gebildete Schwefelsäure zu neutralisieren, so dass die Flotte im Zuge der Behandlung neutral wird, genügen zur Herbeiführung der angestrebten Wirkung. Die Geschwindigkeit der Entschlichtung hängt auch in diesem Falle vor allem von der angewendeten Temperatur ab und steigt mit der Erhöhung der Temperatur.
Das gleiche gilt für die Anwendung von Flotten, die im Zuge der Behandlung saure Reaktion annehmen, sei es, dass die Flotten ohne zusätzliche Einführung alkalisch reagierender Verbindungen angewendet werden oder sei es, dass die zugesetzte Menge an Alkali derart beschränkt wird, dass das Alkali nicht ausreicht, die gebildete Schwefelsäure völlig zu neutralisieren. Man kann also die Reinigung und Entschlichtung selbst in sauren Flotten durchführen. Solche Flotten können auch durch den direkten Zusatz von sauer wirkenden Verbindungen, die vor Beginn der Behandlung oder
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während der Behandlung dem Bade beigefügt werden, auf die gewünschte saure Reaktion gebracht werden.
Die Feststellung, dass die Reinigungs-und Entschliehtungswirkung von persulfathaltigen Flotten auch eintritt, wenn die Flotte eine OH-Ionenkonzentration aufweist, welche kleiner ist als die OH-Ionenkonzentration einer Flotte, deren Alkaligehalt einem Gehalt von 2 g NaOH im Liter entspricht, hat eine ganz ausserordentliche Bedeutung, indem auf Grund dieser Feststellung der Anwendung von Persulfat als Vorreinigungs-und Entschlichtungsmittel das gesamte Textilgebiet eröffnet wird und dieses Verfahren grundsätzlich für alle pflanzlichen, tierischen und künstlichen Textilwaren anwendbar wird.
Es ergibt sich damit die Möglichkeit, die für jede besondere Faser wünschenswerte Einstellung der Reaktion des Bades (alkalisch, neutral oder sauer) vorzunehmen und überdies die Entschlichtung mit andern üblichen Behandlungen, die eine besondere Reaktion der Flotte erfordern, zu kombinieren.
Für die Einstellung der Flottenreaktion kann als Richtschnur. dienen, dass zur Behandlung alkaliempfindlicher Fasern, wie von tierischen Fasern, insbesondere Wolle oder tierische Fasern enthaltenden Mischprodukten, Flotten benutzt werden sollen, die neutral oder sauer sind oder im Zuge des Verfahrens neutral oder sauer werden. Die Behandlung mit schwach alkalischen, neutralen Flotten oder auch schwach sauren Flotten ist aber auch für Baumwolle und sonstige zellulosehaltige Fasern, insbesondere auch für künstliche Fasern, mit Vorteil anwendbar, u. zw. insbesondere bei Buntwaren und Rauhwaren, wie Samten, Flanellen u. dgl. zweckmässig.
Eine Vereinigung der Entschlichtung nach dem vorliegenden Verfahren mit andern üblichen Behandlungen kann beispielweise bei der Entschlichtung von Cordsamt vorgenommen werden. Wurde der Cordsamt bisher in mehreren Verfahrensgängen enzymatisch entschlichtet, kurz ausgekocht, um die Schlichte zu entfernen und sodann einer dreistündigen weiteren Kochung unterworfen, damit die erforderliche Weichheit der Bürste erzielt wird, so genügt bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens die Behandlung mit persulfathaltigen Flotten bei höherer Temperatur, um in einem Verfahrensgang zugleich die Entschlichtung zu bewirken und die Weichlieit der Bürste hervorzurufen. Auch mit einer Bleiche lässt sich die Entschlichtungsbehandlung kombinieren.
Man kann zur Entschlichtung der Waren beispielsweise auch Flotten verwenden, welche Persulfat als Entschlichtungsmittel und daneben noch andere Persalze, Peroxyde oder Wasserstoffsuperoyd enthalten.
Weitere Kombinationen ergeben sich mit verschiedenen Vorbehandlungsflotten, wie z. B. bei der Behandlung von Buntwaren mit der Brühflotte. Einer solchen Flotte kann man Persulfat zusetzen, wodurch die Brühung und Entschlichtung zu einem Verfahrensgang zusammengefasst und zugleich die Farbstoffe vor der Verküpung geschützt werden. Selbstverständlich bestehen bei den vielen Sonderverfahren der Textiltechnik noch zahlreiche andere Möglichkeiten, um die Entschlichtung mit Hilfe von Persulfat mit einer andern Behandlung zu kombinieren.
Zur Durchführung des neuen Verfahrens kann man sich der bekannten Einrichtungen und Arbeitsweisen bedienen. Man arbeitet je nach der Art des Gutes im Kessel, im Zirkulationsapparat, in der Kufe, im Jigger, in der Breitimprägniermaschine, am Haspel oder am Clapot usw., wobei unter Flotte oder abgequetscht abgelegt werden kann. Insbesondere wird man in dieser Weise Trikots und andere Warensorten, die in der Regel nicht über Imprägniermaschinen gefahren werden, behandeln. In allen Fällen wird in längerer Zeit oder kurzer Zeit eine vollständige Entschlichtung erreicht ; die Dauer der Behandlung hängt im Einzelfalle in erster Linie von der Zusammensetzung der Flotte bzw. ihrer Reaktion ab.
Soweit es sich um die Behandlung von Stückware handelt, kann die Behandlung auf jeder Imprägnier-oder Waschmaschine vorgenommen werden. Da die beschriebenen Flotten gegenüber Katalyten recht unempfindlich sind, können die Walzen der verwendeten Vorrichtungen sogar aus Eisen oder Kupfer bestehen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Waren, insbesondere gesengte Waren (vor allem diehtgewebte Stückwaren), vorher mit heissem Wasser zu netzen. Zu diesem Zwecke fährt man nach der Senge im Kontinue zweckmässig breit durch heisses Wasser. Diese Behandlung kürzt den Entschlichtungsprozess wesentlich ab, weil die eigentliche Entschlichtungsflotte dann rasch und gleichmässig eindringen kann. Dabei ist es praktisch ohne Belang, ob die Waren nach der Behandlung mit heissem Wasser länger abgelegt oder gleich weiterbehandelt werden, doch achtet man zweckmässig darauf, dass die Waren vor der Weiterbehandlung nicht wieder austrocknen. An die Stelle der Vornetzung mit heissem Wasser kann auch eine solche mit heissen Netzmittel enthaltenden Bädern eintreten.
Alle gebräuchlichen Netzmittel können für diesen Zweck Anwendung finden. Man kann die Netzmittel auch der Behandlungsflotte selbst zusetzen. Die gemäss der Erfindung entschlichteten Erzeugnisse werden sodann in bekannter Weise veredelt, z. B. gebleicht, gefärbt, bedruckt usw.
Ausführungsbeispiele :
1. 1700 kg Baumwollmolino werden nach der Senge mit heissem Wasser genetzt und über eine Waschmaschine in den Beuchkessel gefahren. Daran schliesst sich die Behandlung mit einer Flotte,
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welche 1 g Kaliumpersulfat und 1 g NaOH im Liter enthält bei 800 bis 1000 C in der Dauer von zwei Stunden. Die Flotte wird mit den Verunreinigungen abgelassen, worauf eine normale Beuche vorgenommen wird. Der Molino ist nach der Behandlung mit der persulfathaltigen Flotte vollständig entschlichtet.
2. 100 kg Wollgewebe (Mouseline) werden auf der Haspelkufe in einer zunächst annähernd neutralen Flotte, die 1 g Natriumpersulfat im Liter enthält, durch zwei Stunden bei 90 C behandelt, wobei die Flotte im Zuge der Behandlung allmählich sauer wird. Man erhält eine vollständig entschlichtete, reine Ware, die sehr gut bleichbar ist.
3.120 kg Cordsamt werden auf der Haspelkufe durch drei Stunden in einer Flotte gekocht,
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Die Entschlichtung ist vollständig ; überdies ist das behandelte Material sehr schön weich und ausgezeichnet in der Bürste. An Stelle der oben angeführten Flotte kann auch eine solche verwendet werden, die 0'65 g Kaliumpersulfat und 0'35 g Soda im Liter enthält, wobei die Flotte im Zuge der Behandlung eine neutrale Reaktion annimmt.
4.60 kg starkes Wollgewebe werden im Jigger in einer Flotte gebleicht, die 8l Wasserstoffsuperoxyd und 0'5 kg Natriumpyrophosphat in 250 l Flotte enthält. Um die Entfernung der Schlichte zu ermöglichen, werden der Flotte ferner 200 g Persulfat (gleichfalls auf 250 l Flotte) zugesetzt. Die Behandlungstemperatur beträgt 35 C.
Nach einer Veröffentlichung von W. Kind (Chem. Zentralblatt, 1921, S. 1141) haben Versuche, Textilfasern mit Persulfaten zu bleichen, ergeben, dass Persulfate zu erheblichen Faserschwächungen führen, die sich durch Neutralisieren oder Alkalischmachen nicht aufheben, sondern nur herabmindern lassen sollen. Dabei wurde ferner festgestellt, dass die Bleichwirkung von Persulfat sehr unbefriedigend ist und ein Gemisch von Persulfat und Perborat für die Bleiche technisch keine Vorteile zeitigt. Im Rahmen des Verfahrens gemäss der Erfindung wird hingegen Persulfat zur Entschlichtung geschlichteter Textilwaren verwendet, wobei das Persulfat auf die Stärke, welche die Faser umhüllt, einwirkt und die Stärke in Lösung bringt. Eine etwa gewünschte Bleiche im Zuge der Entschlichtung gemäss der Erfindung kann durch zusätzliche Sauerstoffbleichmittel, wie z. B.
Wasserstoffsuperoxyd, herbeigeführt werden. Versuche im Laboratorium und Grossbetrieb haben gezeigt, dass bei der Durchführung der Entschlichtung gemäss der Erfindung eine Festigkeitsverminderung der Fasern nicht stattfindet, sofern die für die behandelte Faser jeweils geeignete Reaktion des Bades, wie oben beschrieben, eingestellt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entschlichten von Textilwaren unter Verwendung von aktiven Sauerstoff entwickelnden Flotten, dadurch gekennzeichnet, dass die Waren mit einer Flotte behandelt werden, die als aktiven Sauerstoff entwickelnde Verbindung Persulfat, zweckmässig in Mengen von 0'3 bis 2'0 g im Liter, enthält und die eine OH-Ionenkonzentration aufweist, welche kleiner ist als die OH-Ionenkonzentration einer Flotte, deren Alkaligehalt einem Gehalt von 2 g NaOH im Liter entspricht.
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Method for borrowing textile goods.
The invention relates to a method for desizing textile goods using liquors which generate active oxygen.
According to an earlier proposal, which forms the subject of patent no. 151637, goods made of cotton or other cellulosic textile fibers are desized in such a way that the goods are treated with strongly alkaline liquors, the alkali content of which corresponds to a content of at least 2 g NaOH per liter, preferably substantially exceeds this limit, treated in the presence of relatively small amounts of persulfates. According to one embodiment of this process, in addition to persulfates, other persalts, for example perphosphates or perborates, or peroxides, for example sodium peroxide or calcium peroxide, or hydrogen peroxide are added to the liquor, and several of these additional substances can also be introduced into the liquor containing persulfate.
Further research has now shown that the persulfates, i.e. the salts of supersulfuric acid (HOs), exert their special desizing effect even in liquors that have only a weak alkalinity, are neutral or even acidic.
Accordingly, the method of the invention for desizing textile goods essentially consists in treating the goods with a liquor which contains persulfate as the active oxygen-developing compound, advantageously in quantities of 0-3 to 2-0 g per liter, and one Has OH ion concentration, which is smaller than the OH ion concentration of a liquor whose alkali content corresponds to a content of 2 g NaOH per liter. The new process offers great freedom in the choice of the conditions for treating the goods, depending on their nature and the way in which they are produced.
With the help of the new process, for example, it is possible to desize cotton and other cellulosic textile goods in a short time and completely with liquors that contain only 1 g of NaOH per liter, the effect being significantly accelerated by using temperatures of 80 C and above .
When persulfate is used in the context of the invention, an excellent and rapid effect can also be achieved if the liquor is made alkaline with the aid of other alkaline compounds than caustic alkalis. Such compounds are preferably carbonates, secondary and tertiary phosphates, pyrophosphates, metaphosphates, borates and the like. Like. Applied. These weakly alkaline salts can also be used as an additive to baths containing correspondingly small amounts of caustic alkalis.
Even weakly alkaline liquors and liquors to which, in addition to the persulfate, only such small amounts of alkaline compounds are added that the alkali present is just sufficient to neutralize the sulfuric acid formed by the decomposition of the persulfate, so that the liquor becomes neutral in the course of the treatment , are sufficient to produce the desired effect. In this case too, the speed of desizing depends primarily on the temperature used and increases with the increase in temperature.
The same applies to the use of liquors which assume an acidic reaction in the course of the treatment, be it that the liquors are used without the additional introduction of alkaline compounds or be it that the amount of alkali added is limited in such a way that the alkali does not sufficient to completely neutralize the sulfuric acid formed. You can do the cleaning and desizing even in acidic liquors. Such liquors can also be made by the direct addition of acidic compounds before the start of the treatment or
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added to the bath during the treatment, brought about the desired acidic reaction.
The finding that the cleaning and deslagging effect of persulphate-containing liquors also occurs when the liquor has an OH ion concentration which is lower than the OH ion concentration of a liquor whose alkali content corresponds to a content of 2 g NaOH per liter has a very good result Extraordinary importance, in that, on the basis of this finding, the use of persulfate as a pre-cleaning and desizing agent is opened up for the entire textile area and this process is basically applicable to all vegetable, animal and artificial textile goods.
It is thus possible to adjust the reaction of the bath (alkaline, neutral or acidic), which is desirable for each particular fiber, and also to combine the desizing with other conventional treatments that require a special reaction of the liquor.
For setting the liquor reaction can be used as a guideline. serve that for the treatment of alkali-sensitive fibers, such as animal fibers, in particular wool or mixed products containing animal fibers, liquors are to be used which are neutral or acidic or become neutral or acidic in the course of the process. The treatment with weakly alkaline, neutral liquors or weakly acidic liquors can also be used with advantage for cotton and other cellulosic fibers, in particular also for artificial fibers, u. between colored and rough goods such as velvets, flannels and the like. like appropriate.
A combination of the desizing according to the present method with other conventional treatments can be undertaken, for example, in the desizing of corduroy. If the corduroy was previously enzymatically desized in several process steps, briefly boiled to remove the size and then subjected to a further three hours of boiling so that the required softness of the brush was achieved, treatment with liquor containing persulfate at a higher temperature is sufficient when using the present method in order to simultaneously effect the desizing and the softness of the brush in one process step. The desizing treatment can also be combined with bleaching.
For desizing the goods, for example, liquors can also be used which contain persulfate as desizing agent and also other persalts, peroxides or hydrogen peroxide.
Further combinations result with different pretreatment liquors, such as. B. in the treatment of colored goods with the brewing liquor. Persulfate can be added to such a liquor, which combines the scalding and desizing into one process and at the same time protects the dyes from vetting. Of course, with the many special processes in textile technology, there are numerous other options for combining desizing with the help of persulfate with another treatment.
The known facilities and procedures can be used to carry out the new process. Depending on the type of goods, one works in the boiler, in the circulation apparatus, in the runner, in the jigger, in the wide impregnation machine, on the reel or on the clapot, etc., whereby it can be deposited under liquor or squeezed off. In particular, jerseys and other types of goods that are usually not run over impregnation machines will be treated in this way. In all cases, complete desizing is achieved in a relatively long or short period of time; the duration of the treatment depends in the individual case primarily on the composition of the liquor or its reaction.
As far as the treatment of piece goods is concerned, the treatment can be carried out on any impregnation or washing machine. Since the liquors described are quite insensitive to catalytes, the rollers of the devices used can even be made of iron or copper.
It has proven to be advantageous to wet the goods, in particular singed goods (especially the woven piece goods), beforehand with hot water. For this purpose it is advisable to drive broadly through hot water after the Senge. This treatment shortens the desizing process considerably because the actual desizing liquor can then penetrate quickly and evenly. It is practically irrelevant whether the goods are stored longer after treatment with hot water or are treated immediately, but it is advisable to ensure that the goods do not dry out again before further treatment. Instead of pre-wetting with hot water, baths containing hot wetting agents can also be used.
All common wetting agents can be used for this purpose. The wetting agents can also be added to the treatment liquor itself. The products desized according to the invention are then refined in a known manner, e.g. B. bleached, dyed, printed etc.
Embodiments:
1. 1700 kg of cotton molino are wetted with hot water after the singe and then brought into the Beuch kettle via a washing machine. This is followed by treatment with a liquor
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which contains 1 g of potassium persulfate and 1 g of NaOH per liter at 800 to 1000 C over a period of two hours. The liquor is drained with the impurities, whereupon normal cleaning is carried out. The Molino is completely desized after treatment with the persulfate-containing liquor.
2. 100 kg of woolen fabric (Mouseline) are treated for two hours at 90 ° C. on the reel vat in an initially approximately neutral liquor containing 1 g of sodium persulfate per liter, the liquor gradually becoming acidic in the course of the treatment. A completely desized, pure product is obtained which can be bleached very easily.
3,120 kg of corduroy are cooked in a liquor for three hours on the reel skid,
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The arbitration is complete; In addition, the treated material is very soft and excellent in the brush. Instead of the liquor listed above, it is also possible to use one which contains 0.65 g of potassium persulfate and 0.35 g of soda per liter, the liquor assuming a neutral reaction in the course of the treatment.
4.60 kg of wool are bleached in a jigger in a liquor that contains 8 liters of hydrogen peroxide and 0.5 kg of sodium pyrophosphate in 250 liters of liquor. To enable the size to be removed, 200 g of persulfate (also per 250 l of liquor) are added to the liquor. The treatment temperature is 35 C.
According to a publication by W. Kind (Chem. Zentralblatt, 1921, p. 1141), attempts to bleach textile fibers with persulphates have shown that persulphates lead to considerable weakening of the fibers, which can only be reduced by neutralizing or making them alkaline . It was also found that the bleaching effect of persulfate is very unsatisfactory and that a mixture of persulfate and perborate has no technical advantages for bleaching. In the context of the method according to the invention, however, persulfate is used to desize sized textile goods, the persulfate acting on the starch that envelops the fiber and dissolving the starch. Any desired bleaching in the course of the desizing according to the invention can be achieved by additional oxygen bleaching agents, such as. B.
Hydrogen peroxide. Tests in the laboratory and in large-scale operations have shown that when the desizing according to the invention is carried out, the strength of the fibers does not decrease, provided that the bath reaction that is appropriate for the treated fiber is set as described above.
PATENT CLAIMS:
1. A method for desizing textile goods using liquors that generate active oxygen, characterized in that the goods are treated with a liquor containing the compound persulfate, which develops active oxygen, expediently in quantities of 0.3 to 2.0 g per liter, and which has an OH ion concentration which is lower than the OH ion concentration of a liquor whose alkali content corresponds to a content of 2 g NaOH per liter.