<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten.
EMI1.1
geeigneten Präparaten.
Von aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Militärpersonen wurde in verschiedenen Ländern ein Pilz in die Heimat mitgebracht, dem besondere Heilwirkungen zugeschrieben wurden. Nach einer Meinung soll es sich hier um ein in Japan unter dem Namen Kombucha bekanntes uraltes Volksheilmittel handeln, das von den Ostasiaten den Europäern gegenüber jahrhundertelang geheimgehalten worden wäre. Eine andere Meinung ist, dass die Kombucha in Japan bis in die jüngste Zeit unbekannt war und auch dort erst nach dem Kriege über Russland Eingang gefunden habe. Wie immer sich das verhalten mag. so haben doch Erfahrungen an verschiedenen Orten und zur Klärung dieser Frage unternommene klinische Versuche bestätigt, dass dem Pilz tatsächlich wertvolle therapeutische Wirkungen zukommen.
Die Verwendung erfolgt in der Weise, dass ein Stückchen von der dem Aussehen nach mit einer Meeresqualle vergleichbaren Pflanze abgeschnitten und auf zimmerwarmen, mit gewöhnlichem Rohrzucker gesüssten Teeaufguss gelegt wird. Der Pilz wächst schnell, wobei sich an der Oberfläche eine mehr oder weniger dicke Haut ausbildet und der Tee sauer wird und einen angenehmen säuerlicharomatischen Geruch annimmt. Der so veränderte Tee wird in grösseren Mengen regelmässig getrunken und die entnommene Flüssigkeit durch frischen gesüssten Tee ersetzt.
Durch wissenschaftliche Versuche (vgl. Biochemische Zeitschrift 1928, S. 176 ff. ) wurde von uns festgestellt, dass der so gesäuerte Tee neben unverändertem Rohrzucker (und Invertzucker) ansehnliche Mengen von Glukonsäure und Essigsäure enthält. Wird statt des Rohrzuckers technischer Traubenzucker (Glukose) dem Teeaufguss zugesetzt, so bildet sich neben geringen Mengen Essigsäure hauptsächlich Glukonsäure. Lävulose liefert nur Essigsäure. Milchzucker und Maltose werden nicht gesäuert.
Der Tee dient nur als Stickstoff quelle. Wachstum und Säurebildung tritt in grundsätzlich gleicher Weise auch bei Zusatz anderer stickstoffhaltiger Stoffe, z. B. von Hefewasser oder von anorganischen Nährlösungen, zu den entsprechenden Zuckerlösungen ein. Reine Glukose wird von dem Pilz bis zu 50% ihres Gewichtes in Glukonsäure umgewandelt. Es können auch Teile der Decke zur Weiterzüchtung des Pilzes verwendet werden.
Bei der mykologischen Untersuchung der Kombucha wurde nun der eigentliche Glukonsäurebildner aufgefunden (vgl. Biochemische Zeitschrift 1928, S. 188 ff. und 1929, S. 297 ff.). Es hat sich zunächst gezeigt, dass das in der Kombucha vorliegende Pilzgemenge aus zwei Hefenarten und aus Bakterien besteht. Die Hefen sind Sprosspilze, von denen die eine Hefenart wohl Rohrzucker zu invertieren vermag, aber auf keiner der vorher genannten Zucker arten Gärungserscheinungen hervorzurufen imstande ist. Die andere Hefenart invertiert Rohrzucker nicht, bildet aber aus Rohrzucker, Traubenzucker, Lävulose und in geringer Menge auch aus Maltose Alkohol. Milchzucker wird von ihr nicht vergoren.
Die Trennung der Mikroorganismen erfolgte durch Petrisehalenkultur auf Teegelatine und Würzeagar in der Weise, dass ein Teil der Pilzhant in Reibsehalen zerstossen und in zunehmenden Verdünnungen ausgestrichen wurde. Von Bakterien wurde Bakterium xylinum und Bakterium xylinoides isoliert. Daneben zeigten sich auch kleine, rundliche, fleischfarbige Kolonien von salbenartiger Beschaffenheit. Die Reinzucht dieser Kolonien erwies sich als der eigentliche Glukonsäurebildner. Dieses Bakterium bildet, wie die Zeichnung zeigt. kleine sehr kurze Stäbchen, die meist zu zweit auftreten, so dass sie fast
<Desc/Clms Page number 2>
wie Diplokokken aussehen.
Die Molekularbewegung ist sehr stark, einzelne Stäbchen zeigen selbständige Bewegung. AufWürzeagar bildet sich ein glänzender, fleischfarbiger Belag von salbenartiger Beschaffenheit. Die auf Wärzegelatine und auf Biergelatine gezogenen Auflagerungen haben dasselbe Aussehen. Bei 390 findet die Bakterienentwicklung noch statt, bei 400 hört das Wachstum auf.
Werden mit diesem Bakterium entsprechend zusammengesetzte kohlenhydrathaltige Nährlösungen beimpft, so tritt die Bakterienentwicklung ausnahmslos ohne Hautbildung ein. Nur bei Entwicklung der Kultur unter Vermeidung jeder Erschütterung konnten in einigen Fällen auf Würze, manchmal auch auf zuckerhaltigen Teeaufgüssen, Bakterienanhäufungen beobachtet werden, die zwar ein häutchenähnliches Aussehen hatten, sich aber bei der Berührung mit einem Platindraht als unzusammenhängend erwiesen. Bei Erschütterung der Lösung fallen diese Bakterienanhäufungen zu Boden und bilden einen fleischfarbigen Bodensatz, wobei das mikroskopische Aussehen der Bakterien genau mit dem der auf Würzeagar gezogenen Kultur übereinstimmt. Zu Hautbildungen kommt es also bei der Entwicklung dieses Bakteriums nicht.
Das Verhalten des isolierten Bakteriums in verschiedenen Nährlösungen zeigt die nachfolgende Tabelle. Es wurden stets 100 cm3 der Nährlösung in Erlenmeyer-Kolben mit Watteverschluss bei Zimmertemperatur (20-22 C) zu dem Versuch verwendet, nachdem die Nährlösungen vor der Beimpfung an drei aufeinanderfolgenden Tagen sterilisiert worden waren.
EMI2.1
<tb>
<tb>
Nährlösung <SEP> Bakterlenentwicklung <SEP> Gebildete <SEP> Stoffe
<tb> reichlich, <SEP> Diploformen, <SEP> keine
<tb> Ha. <SEP> ut
<tb> Würze+3% <SEP> Alkohol......... <SEP> reichlich, <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> Essigsäure
<tb> Bier <SEP> mässig, <SEP> keine <SEP> Haut
<tb> Bier+1-5% <SEP> Essigsäure....... <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Bier+2% <SEP> Essigsäure........ <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Bier+1#2% <SEP> Michsäure <SEP> ......| <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Bier+2% <SEP> Milchsäure <SEP> ........ <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Bier+1% <SEP> Kaliumiphosphat.. <SEP> keine <SEP> Haut
<tb> Bier+5% <SEP> Kaliumbiphosphat.. <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Bier+0'3% <SEP> NaCl <SEP> ........ <SEP> | <SEP> sehr <SEP> gering, <SEP> keine <SEP> Haut
<tb> Bier+1% <SEP> NaCl <SEP> ............. <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Bier+7% <SEP> Magnesiumsulfat...
<SEP> gering, <SEP> keine <SEP> Haut
<tb> Bier+1% <SEP> Ammonsulfat...... <SEP> gering, <SEP> keine <SEP> Haut
<tb> Bier+8% <SEP> Ammonsulfat...... <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Hefewasser <SEP> ................ <SEP> keine <SEP> Haut
<tb> Hefewasser+3% <SEP> Alkohol.... <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> Essigsäure
<tb> Hefewasser+6% <SEP> Dextrin.... <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> Säuerung
<tb> Hefewasser+1#2% <SEP> Bernsteinsäure.................... <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Hefewasser+1% <SEP> Traubensäure <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> hefewasser+0#4% <SEP> Apfelsäure. <SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Anorganische <SEP> Nährlösung <SEP> nach
<tb> Fuhrmann <SEP> ................
<SEP> kein <SEP> Wachstum
<tb> Anorganische <SEP> Nährlösung <SEP> nach <SEP> (0#3 <SEP> michtflüchtige <SEP> Säure,
<tb> Fuhrmann+10% <SEP> Rohrzucker <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> schwache <SEP> Reduktion <SEP> FehlingAnorganische <SEP> Nährlösung+10%| <SEP> || <SEP> scher <SEP> Lösung
<tb> Traubenzucker <SEP> ............ <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> viel <SEP> Glukonsäure
<tb> Anorganische <SEP> Nährlösung+10%
<tb> Lävulose <SEP> .............. <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> Essigsäure, <SEP> Spuren <SEP> Azetaldehyd
<tb> Anorganische <SEP> Nährlösung+ <SEP> 10%
<tb> Maltose <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> keine <SEP> Säuerung
<tb> Anorganische <SEP> Nährlösung+10%
<tb> Milchzucker <SEP> ..............
<SEP> keine <SEP> Haut <SEP> keine <SEP> Säuerung
<tb> Anorganische <SEP> Nährlösung+5%
<tb> Mannit <SEP> beweglich, <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> Gelbfärbung, <SEP> keine <SEP> Säuerung
<tb> Anorganische <SEP> Nährlösung+5% <SEP> (geringe <SEP> Säuerung, <SEP> Reduktion
<tb> Glycerin <SEP> ................ <SEP> keine <SEP> Haut <SEP> Kvon <SEP> Fehling <SEP> in <SEP> der <SEP> Kälte
<tb> Anorganische <SEP> Nährlösung+2% <SEP> ( <SEP> (Eioxyazeton)
<tb> Sorbit.................... <SEP> keine <SEP> Haut
<tb>
<Desc/Clms Page number 3>
Das wesentlichste Ergebnis dieser und anderer Versuche ist, dass durch das isolierte Bakterium Rohrzucker unter Bildung von geringen Mengen Essigsäure und Glukonsäure gesäuert w ird. I er Zucker wird hiebei teilweise invertiert.
Aus Traubenzucker erden sehr bedeutende Mengen von Glukonsäure gebildet ; in 14 : Tagen wird diese Zuckerart bis zu 80% ihres Gesichtes in Glukonsäure umgewandelt. In lävulosehaltigen Nährlösungen findet neben der Entstehung geringer Mengen von nichtilüchtiger Säure nur Essigsäurebildung statt. Maltlose und Milchzucker werden überhaupt nicht gesäuert. Die Bakterienentwicklung tritt in allen Fällen nur ein, wenn die Nährlösung ausser Zucker auch stickstoffhaltige Nährstoffe enthält. Diese können in Form von Tee, Hefewasser oder auch in Form von anor- ganischen Nährlösungen zugefügt werden.
Von den bekannten Glukonsäurebildern (vgl. Henneberg, Die deutsche Essigindustrie. 1898, 2. Band, S. 145, und Handbuch der Gärungsbakteriologie, 2. Auflage, 1926) vermag nur das Bakterium industrium und das Bakterium oxydans vergleiehsv eise erhebliche Mengen von Glukonsäure aus Glukose zu bilden. Von dem Bakterium industrium und Bakterium oxydans unterscheidet sich aber das isolierte Bakterium schon dadurch wesentlich, dass es, im Gegensatz zu diesen bekannten GlukonsäureLildern, ohne Hautbildung wächst.
Ferner kann es Maltose nicht säuren, wogegen sowohl Bakterium industrium, als auch Bakterium oxydans gerade durch diese Fähigkeit in bedeutendem Masse ausgezeichnet ist. l ie übrigen von Henneberg angegebenen Bakterien kommen schon wegen des geringeren Vermögens zur Glukonsäurebildung, dann aber auch zum Teil als Hauptbildner, zum Teil morphologisch v egen der Bildung charakteristischer Involutionsformen nicht in Betracht. Lem aus der Kombucha isolierten Bakterium xylinum kommt die Fähigkeit zur Glukonsäurebildung aus Zucker nur in sehr geringem Masse zu. Nach eigenen Untersuchungen steht das Bakterium xylinoides in dieser Fähigkeit noch hinter dem Bakterium xylinum.
Der aus der Kombucha isolierte und vorstehend beschriebene Glukonsäurebildner war also bisher nicht bekannt. Es wurde ihm der Name"Bakterium glukonikum"beigelegt. Von einigen Handelsteesorten konnte neben andern Bakterien auch ein Bakterium isoliert werden, das mit dem beschriebenen Bakterium glukonikum identisch ist. Es ist jedoch noch nicht entschieden, ob es sich um eine zufällige Infektion handelt oder ob dieses Bakterium ein Schmarotzer des lebenden Teeblattes ist.
Die mit dem Bakterium glukonikum beimpften kohlenhydrathaltigen Nährlösungen erhalten nach einigen Tagen therapeutisch wirksame Eigenschaften. Es ist zu vermuten, dass bei diesem biologischen Prozess auch ein bisher noch nicht bekanntes Produkt oder eine Mehrheit solcher Produkte entsteht, die für die therapeutische Wirksamkeit Bedeutung haben. Diese Annahme wird durch den Umstand nahegelegt, dass auch aus lävulosehaltigem Tee durch die Einwirkung des Bakterium glukonikum therapeutisch wirksame Präparate entstehen, obzwar in diesem Falle Glukonsäure nicht gebildet wird.
Die gesäuerte Lösung kann zum Zweck der therapeutischen Yen endung, allenfalls nach vorheriger Neutralisation, bis zur Entstehung eines haltbaren Sirups eingedickt oder bis zur Trockne eingedampft werden. Da die durch die Bakterientätigkeit erzeugten Säuren die Entwicklung des Bakteriums unter Umständen hemmen, kann die Säuerung in an sieh bekannter Art dadurch befördert werden, dass die entstehenden Säuren durch fortgesetzten Zusatz von Kalk, Kreide od. dgl. zur Nährlösung nach ihrer Bildung ganz oder teilweise neutralisiert werden. Man kann die Nährlösung aber auch periodisch neutralisieren und der Säuerung hernach, allenfalls durch Zusatz neuer Säurebildner, ihren Fortgang geben.
Bei der Verarbeitung von traubenzuckerhaltigen Lösungen lässt sieh das gesäuerte Präparat auch dadurch in feste Form bringen, dass die im Sirup enthaltene freie Glukonsäure in das Lakton übergeführt wird. Stellt man den Sirup über wasserentziehende Mittel, z. B. über konzentrierte Schwefelsäure, was am besten im Vakuumschrank geschieht, so wird der Sirup nach mehreren Tagen fest. Der stark saure Geschmack ist in einen süsslichen übergegangen. Das entstandene Dakton verhandelt sich bei der Berührung mit Wasser sehr rasch A leder in die freie Glukonsäure zurück. Durch Spuren von Mineralsäuren wird diese Rückbildung beschleunigt.
Auf diese Weise kann man Tabletten, Dragees usw. herstellen, welche, wenn der biologische Prozess bei einem bestimmten Säuregrad unterbrochen wurde, stets die gleiche Menge von therapeutisch wirksamen Substanzen enthalten.
Wünscht man die Glukonsäurekomponente ganz oder teilweise auszuschalten, so wird die Glukonsäure, z. B. mit Hilfe von Kalziumoxyd oder Kreide, in das Kaliumsalz übergeführt. Der Sirup kann sodann durch Auskristallisierenlassen des glukonsauren Kalziums von dieser Säure zum Teil oder fast zur Gänze unter Gewinnung der Glukonsäure befreit werden. Die Mutterlaugen enthalten ausser den durch den biologischen Prozess gebildeten therapeutisch wirksamen Stoffen noch Zucker. Will man auch diesen entfernen, so kann dies durch Einleitung der alkoholischen Gärung geschehen. Die Mutterlaugen können hierauf allenfalls unter sehr schonenden Bedingungen weiter eingeengt oder auch bis zur Trockne eingedampft werden.
Bei der Verarbeitung von saeeharose-oder von lävulosehaltigen Nährlösungen empfiehlt es sich, die gesäuerte Lösung von der entstandenen Essigsäure zu befreien, was z. B. durch Abdampfen, durch Destillation mit Wasserdämpfen oder durch Durchblasen von Wasserdampf oder Luft bei 30-40 C, allenfalls unter vermindertem Druck, vor Neutralisation der Lösung geschehen kann. Auch in diesem Fall kann die Lösung, allenfalls naeh Vergärung des Zuekers, eingedickt oder bis zurTrockne eingedampft w erden,
<Desc/Clms Page number 4>
Bei Verarbeitung von Saccharose kann diese in bekannter Art durch Inversion in Glukose und Lävulose zerlegt werden.
Statt reine Zuckerlösungen zu verwenden, kann man auch von sehr verschiedenartigen kohlenhydrathaltigen natürlichen Produkten oder von Zwischen-oder Endprodukten anderer Erzeugungs. prozesse ausgehen, wie z. B. von Pflanzenextrakten, Malzextrakten, Melasse usw.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten, dadurch gekennzeichnet, dass kohlenhydrathaltige Nährlösungen der Einwirkung einer Reinkultur des Bakterium glukonikum unterworfen werden.
<Desc / Clms Page number 1>
Process for the production of therapeutically effective preparations.
EMI1.1
suitable preparations.
In various countries, military personnel returning home from prisoner-of-war conditions brought with them a mushroom that was ascribed special medicinal properties. According to one opinion, this is an ancient folk remedy known in Japan under the name Kombucha, which the East Asians would have kept secret from Europeans for centuries. Another opinion is that the kombucha was unknown in Japan until recently and only found its way there via Russia after the war. Whatever that may be. Experience in various places and clinical trials undertaken to clarify this question have confirmed that the fungus actually has valuable therapeutic effects.
It is used in such a way that a piece of the plant, which looks like a sea jellyfish, is cut off and placed on a room-temperature tea infusion sweetened with ordinary cane sugar. The fungus grows quickly, with a more or less thick skin forming on the surface and the tea becomes sour and takes on a pleasant, sour-aromatic odor. The tea modified in this way is drunk regularly in larger quantities and the liquid removed is replaced by freshly sweetened tea.
Through scientific experiments (see Biochemische Zeitschrift 1928, p. 176 ff.), We found that the tea acidified in this way contains not only unchanged cane sugar (and invert sugar), but considerable amounts of gluconic acid and acetic acid. If technical grape sugar (glucose) is added to the tea infusion instead of cane sugar, gluconic acid is mainly formed in addition to small amounts of acetic acid. Levulose provides only acetic acid. Milk sugar and maltose are not acidified.
The tea only serves as a nitrogen source. Growth and acid formation occur in basically the same way with the addition of other nitrogenous substances, e.g. B. of yeast water or of inorganic nutrient solutions, to the corresponding sugar solutions. Pure glucose is converted into gluconic acid by the fungus up to 50% of its weight. Parts of the ceiling can also be used for further cultivation of the fungus.
During the mycological examination of the kombucha, the actual gluconic acid producer was found (see Biochemische Zeitschrift 1928, p. 188 ff. And 1929, p. 297 ff.). It was initially shown that the mixture of fungi present in the kombucha consists of two types of yeast and bacteria. The yeasts are sprouts of which one type of yeast is able to invert cane sugar, but is not able to cause fermentation phenomena on any of the aforementioned types of sugar. The other type of yeast does not invert cane sugar, but forms alcohol from cane sugar, grape sugar, levulose and, to a lesser extent, from maltose. It does not ferment milk sugar.
The microorganisms were separated by Petri-neck culture on tea gelatine and spice agar in such a way that part of the mushroom dumplings was crushed in mortars and spread in increasing dilutions. Bacterium xylinum and Bacterium xylinoides have been isolated from bacteria. In addition, there were also small, round, flesh-colored colonies of an ointment-like texture. The pure breeding of these colonies turned out to be the actual gluconic acid generator. This bacterium forms, as the drawing shows. small, very short rods, which usually appear in pairs, so that they almost
<Desc / Clms Page number 2>
look like diplococci.
The molecular movement is very strong, individual rods show independent movement. A shiny, flesh-colored coating with an ointment-like texture forms on the spice agar. The layers drawn on hot gelatine and beer gelatine have the same appearance. At 390 the bacterial development still takes place, at 400 the growth stops.
If carbohydrate-containing nutrient solutions are inoculated with this bacterium, the bacterial development occurs without exception without skin formation. Only when the culture was developed while avoiding any vibrations could bacterial accumulations be observed in some cases on wort, sometimes also on tea infusions containing sugar, which, although they had a cuticle-like appearance, turned out to be disconnected when touched with a platinum wire. When the solution is shaken, these bacterial clusters fall to the bottom and form a flesh-colored sediment, the microscopic appearance of the bacteria exactly matching that of the culture grown on the wort agar. So there is no skin formation during the development of this bacterium.
The following table shows the behavior of the isolated bacterium in different nutrient solutions. 100 cm3 of the nutrient solution in Erlenmeyer flasks with a cotton swab at room temperature (20-22 C) were always used for the experiment, after the nutrient solutions had been sterilized on three consecutive days before inoculation.
EMI2.1
<tb>
<tb>
Nutrient solution <SEP> Bacteria development <SEP> Formed <SEP> substances
<tb> plentiful, <SEP> diploma forms, <SEP> none
<tb> Ha. <SEP> ut
<tb> wort + 3% <SEP> alcohol ......... <SEP> plentiful, <SEP> no <SEP> skin <SEP> acetic acid
<tb> Beer <SEP> moderate, <SEP> no <SEP> skin
<tb> Beer + 1-5% <SEP> acetic acid ....... <SEP> no <SEP> growth
<tb> Beer + 2% <SEP> acetic acid ........ <SEP> no <SEP> growth
<tb> beer + 1 # 2% <SEP> lactic acid <SEP> ...... | <SEP> no <SEP> growth
<tb> beer + 2% <SEP> lactic acid <SEP> ........ <SEP> no <SEP> growth
<tb> beer + 1% <SEP> potassium phosphate .. <SEP> no <SEP> skin
<tb> beer + 5% <SEP> potassium biphosphate .. <SEP> no <SEP> growth
<tb> Beer + 0'3% <SEP> NaCl <SEP> ........ <SEP> | <SEP> very <SEP> low, <SEP> no <SEP> skin
<tb> Beer + 1% <SEP> NaCl <SEP> ............. <SEP> no <SEP> growth
<tb> beer + 7% <SEP> magnesium sulfate ...
<SEP> low, <SEP> no <SEP> skin
<tb> Beer + 1% <SEP> ammonium sulfate ...... <SEP> low, <SEP> no <SEP> skin
<tb> beer + 8% <SEP> ammonium sulfate ...... <SEP> no <SEP> growth
<tb> yeast water <SEP> ................ <SEP> no <SEP> skin
<tb> yeast water + 3% <SEP> alcohol .... <SEP> no <SEP> skin <SEP> acetic acid
<tb> yeast water + 6% <SEP> dextrin .... <SEP> no <SEP> skin <SEP> acidification
<tb> yeast water + 1 # 2% <SEP> succinic acid .................... <SEP> no <SEP> growth
<tb> yeast water + 1% <SEP> grape acid <SEP> no <SEP> growth
<tb> yeast water + 0 # 4% <SEP> malic acid. <SEP> no <SEP> growth
<tb> Inorganic <SEP> nutrient solution <SEP> according to
<tb> Fuhrmann <SEP> ................
<SEP> no <SEP> growth
<tb> Inorganic <SEP> nutrient solution <SEP> according to <SEP> (0 # 3 <SEP> non-volatile <SEP> acid,
<tb> Fuhrmann + 10% <SEP> cane sugar <SEP> no <SEP> skin <SEP> weak <SEP> reduction <SEP> Fehling Inorganic <SEP> nutrient solution + 10% | <SEP> || <SEP> shear <SEP> solution
<tb> Dextrose <SEP> ............ <SEP> no <SEP> skin <SEP> much <SEP> gluconic acid
<tb> Inorganic <SEP> nutrient solution + 10%
<tb> Lävulose <SEP> .............. <SEP> no <SEP> skin <SEP> acetic acid, <SEP> traces <SEP> acetaldehyde
<tb> Inorganic <SEP> nutrient solution + <SEP> 10%
<tb> Maltose <SEP> no <SEP> skin <SEP> no <SEP> acidification
<tb> Inorganic <SEP> nutrient solution + 10%
<tb> milk sugar <SEP> ..............
<SEP> no <SEP> skin <SEP> no <SEP> acidification
<tb> Inorganic <SEP> nutrient solution + 5%
<tb> Mannitol <SEP> flexible, <SEP> no <SEP> skin <SEP> yellowing, <SEP> no <SEP> acidification
<tb> Inorganic <SEP> nutrient solution + 5% <SEP> (low <SEP> acidification, <SEP> reduction
<tb> Glycerin <SEP> ................ <SEP> no <SEP> skin <SEP> Kvon <SEP> Fehling <SEP> in <SEP> of <SEP> cold
<tb> Inorganic <SEP> nutrient solution + 2% <SEP> (<SEP> (Eioxyaceton)
<tb> Sorbitol .................... <SEP> no <SEP> skin
<tb>
<Desc / Clms Page number 3>
The most important result of this and other experiments is that the isolated bacterium acidifies cane sugar with the formation of small amounts of acetic acid and gluconic acid. The sugar is partially inverted here.
Very significant amounts of gluconic acid are formed from grape sugar; In 14: days this type of sugar is converted into gluconic acid up to 80% of your face. In nutrient solutions containing levulose, in addition to the formation of small amounts of non-volatile acid, only acetic acid is formed. Maltlose and lactose are not acidified at all. In all cases, bacterial development only occurs if the nutrient solution contains nitrogenous nutrients in addition to sugar. These can be added in the form of tea, yeast water or in the form of inorganic nutrient solutions.
Of the known gluconic acid images (cf. Henneberg, Die deutsche Essigindustrie. 1898, 2nd volume, p. 145, and Handbuch der Gärungsbakteriologie, 2nd edition, 1926) only the bacterium industrium and the bacterium oxydans can compare considerable amounts of gluconic acid To form glucose. The isolated bacterium differs significantly from the bacterium industrium and bacterium oxydans in that, in contrast to these known gluconic acid compounds, it grows without skin formation.
Furthermore, it cannot acid maltose, whereas both Bakterium industrium and Bacterium oxydans are distinguished to a significant extent by this ability. The other bacteria specified by Henneberg are not considered because of their lower ability to form gluconic acid, but then partly as the main producer, partly morphologically because of the formation of characteristic involution forms. The bacterium xylinum, isolated from the Kombucha, has only a very limited ability to produce gluconic acid from sugar. According to our own research, the bacterium xylinoides is still behind the bacterium xylinum in this capacity.
The gluconic acid generator isolated from the kombucha and described above was therefore not previously known. It was given the name "Bacterium glukonikum". In addition to other bacteria, it has also been possible to isolate a bacterium from some commercial tea varieties which is identical to the bacterium gluconicum described. However, it has not yet been decided whether the infection is accidental or whether this bacterium is a parasite on the living tea leaf.
The carbohydrate-containing nutrient solutions inoculated with the bacterium gluconica acquire therapeutically effective properties after a few days. It can be assumed that this biological process also creates a previously unknown product or a majority of such products that are important for therapeutic effectiveness. This assumption is suggested by the fact that the action of the bacterium gluconic acid also creates therapeutically effective preparations from tea containing levulose, although in this case gluconic acid is not formed.
For the purpose of therapeutic yen ending, the acidified solution can, if necessary after previous neutralization, be thickened until a durable syrup is formed or evaporated to dryness. Since the acids generated by the bacterial activity may inhibit the development of the bacterium, the acidification can be promoted in a manner known per se by adding lime, chalk or the like to the nutrient solution after their formation in whole or in part be neutralized. The nutrient solution can also be neutralized periodically and the acidification can then continue, if necessary by adding new acidifying agents.
When processing solutions containing glucose, the acidified preparation can also be brought into solid form by converting the free gluconic acid contained in the syrup into the lactone. If you put the syrup on dehydrating agents, e.g. B. Concentrated sulfuric acid, which is best done in a vacuum oven, the syrup will solidify after several days. The strongly sour taste has changed into a sweet one. When it comes into contact with water, the resulting dacton is very quickly converted back into free gluconic acid. This regression is accelerated by traces of mineral acids.
In this way, tablets, coated tablets, etc. can be produced which, if the biological process has been interrupted at a certain acidity level, always contain the same amount of therapeutically effective substances.
If you want to switch off the gluconic acid component in whole or in part, the gluconic acid, e.g. B. with the help of calcium oxide or chalk, converted into the potassium salt. The syrup can then be freed from this acid in part or almost entirely by allowing the gluconic acid to crystallize out, with the gluconic acid being recovered. In addition to the therapeutically active substances formed by the biological process, the mother liquors also contain sugar. If this is also to be removed, this can be done by initiating alcoholic fermentation. The mother liquors can then be concentrated further under very gentle conditions or else evaporated to dryness.
When processing saeeharose or levulose-containing nutrient solutions, it is advisable to free the acidified solution from the acetic acid that has formed, which z. B. by evaporation, by distillation with steam or by blowing steam or air at 30-40 C, possibly under reduced pressure, before neutralization of the solution. In this case, too, the solution can be thickened or evaporated to dryness, if necessary after fermentation of the sugar.
<Desc / Clms Page number 4>
When processing sucrose, it can be broken down into glucose and levulose in a known manner by inversion.
Instead of using pure sugar solutions, one can also use very different types of carbohydrate-containing natural products or intermediate or end products of other production. processes run out, such as B. of plant extracts, malt extracts, molasses, etc.
PATENT CLAIMS:
1. A method for the production of therapeutically effective preparations, characterized in that carbohydrate-containing nutrient solutions are subjected to the action of a pure culture of the bacterium gluconic.