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Verfahren zur Herstellung von hochaktiver Entfärbungskohle mit spezifischem Ad- sorptionsvermögen für rote Weinfarbstoffe.
In den letzten Jahren sind eine Reihe von Verfahren zur Herstellung von Entfärbungskohle pflanzlichen Ursprunges in der Literatur bekannt geworden.
Die nach den verschiedenen Verfahren hergestellten Entfärbungskohlen sind untereinander nicht gleichwertig, sie zeigen erhebliche Unterschiede im Adsorptionsvermögen gegen Geruch, Geschmack und Farbstoffe. Gegen ein und denselben Farbstoff verhalten sich die einzelnen Kohlensorten sehr verschieden ; so adsorbieren manche Kohlen in vorzüglicher Weise blaue Farbstoffe, wie Methylenblau, oder gelbe Farbstoffe, während sie gegenüber roten Farbstoffen an Adsorptionsvermögen gegen andere Kohlen, welche die genannten blauen oder gelben Farbstoffe schlechter adsorbieren, erheblich zurück- stehen.
Zur Entfärbung von Rotweinen, sogenannten Schilcherweinen, wurde bis vor kurzem nur eine tierische Kohle, hergestellt durch Extraktion von Knochenkohle mit Salzsäure, verwendet, die dem Wein in entsprechender Weise zugesetzt, nur die roten Farbstoffe entzieht, die gelben Farbstoffe aber unver- ändert lässt, so dass der Charakter des Weines nicht geändert wird.
Von den in letzter Zeit erzeugten Pflanzenkohlen hat sich nur die unter dem Namen Weineponit"im Handel befindliche Kohle, nach Verfahren der Patentschrift Nr. 14918 erzeugt, der aus Kno chenkohle hergestellten Kohle annähernd gleichwertig erwiesen.
Andere Kohlen, wie z. B. nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift Nr. 275973 erzeugte Kohle oder die nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift Nr. 290656 hergestellte Kohle, erwiesen sich zur Behandlung von Weinen nicht geeignet, erstere wegen ihrer zu geringen Wirksamkeit überhaupt, letztere weil sie mit den roten Farbstoffen zugleich die gelben Farbstoffe sowie die Geruch-und Geschmackstoffe bindet, wodurch der Weineharakter in unzulässiger Weise ge- ändert wird.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, dass bei der Einwirkung von Salzgemischen, welche einerseits Chlorzink, anderseits Chloride der Alkalien, alkalischen Erden oder Erden, wie Chlorkalzium, Chlorkalium, Chlorstrontium, Chlormagnesium, Chlormangan usw. enthalten, auf organische Stoffe aller Art, wie Holzabfälle, Torf, Braunkohle usw. Kohlen erhalten werden, welche die zur Behandlung von Wein zwecks Entfärbung lediglich der roten Farbstoffe erforderlichen Eigenschaften in ausgezeichneter Weise besitzen. Diese Tatsache konnte nicht vorhergesehen werden, denn bei Anwendung der einzelnen Komponenten der genannten Salzgemische zur Herstellung von Kohle wird in keinem Falle eine Kohle von der Qualität, wie sie die Salzmischungen ergeben, erreicht, weshalb das Verfahren einen unzweifelhaften technischen Fortschritt beinhaltet.
Das wesentliche Moment für das Verfahren liegt des weiteren in der wichtigen Erkenntnis, dass zur Erreichung der beschriebenen Kohle die Notwendigkeit besteht, dass gewisse Verhältnisse in der Mischung von Chlorzink mit den genannten andern Salzen eingehalten werden müssen.
Es ist gefunden worden, dass zur Erzeugung einer besonders für die roten Weinfarbstoffe hochadsorptiven Kohle dieselbe nur dann erhalten werden kann, wenn die zur Anwendung kommende Salzmischung zur Verkohlung der organischen Substanzen annähernd aus gleichen Raumteilen von starker
Chlorzinklauge mit starker Chlorkalziumlauge von etwa 400 Bé bzw. äquivalenten Mengen der genannten andern Salze besteht.
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Zur Erzeugung von Entfärbungskohle nach dem beschriebenen Verfahren werden organische Stoffe aller Art mit der Mischung der Lauge der genannten Salze getränkt, die Masse getrocknet, bis zur völligen Umwandlung in fertige Kohle auf höhere Temperatur erhitzt, die verkohlte Masse mit Wasser ausgelaugt, die erhaltene Kohle sodann mit Säure zur Entfernung der Salze behandelt, die gereinigte Kohle mit Wasser völlig ausgewaschen, getrocknet und gemahlen.
Beispiel : 100 leg Holzspäne, Torf usw. werden mit einer Mischung von gleichen Raumteilen starker Chlorzinldauge und starker Chlorkalziumlal1ge bzw. äquivalenten Mengen der Lauge anderer der genannten Salze oder auch Mischungen derselben getränkt, wobei 500 kg und mehr von der Salzlauge aufgenommen werden.
Die durchtränkt Masse wird in bekannten Einrichtungen getrocknet, wobei die Masse immer flüssiger wird und eine weitgehende Auflösung der organischen Substanz in der Schmelze eintritt. Nach Entfernung der Hauptmenge des Wassers geht die Masse in einen gelatinösen Zustand über, bis schliesslich eine trockene Masse resultiert. Dieselbe wird sodann bis zur völligen Umwandlung der organischen Substanz in fertige Kohle erhitzt, die kohlige Masse mit Wasser zur Wiedergewinnung der angewandten Salze systematisch gelaugt, die erhaltene Kohle zu ihrer vollkommenen Reinigung von den anhaftenden Salzresten mit Säure behandelt und sodann mit Wasser ausgewaschen, getrocknet und gemahlen. Durch dieses Verfahren kann auch erschöpfte Entfärbungskohle irgendeiner Herkunft regeneriert werden.
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Process for the production of highly active decolorizing charcoal with specific adsorption capacity for red wine colorants.
In recent years a number of processes for the production of decolorizing charcoal of vegetable origin have become known in the literature.
The decolorizing carbons produced according to the various processes are not equivalent to one another; they show considerable differences in the adsorption capacity against odor, taste and color. The individual types of coal behave very differently towards one and the same dye; Thus, some coals excellently adsorb blue dyes, such as methylene blue, or yellow dyes, while they are considerably inferior to red dyes in their ability to adsorb other coals, which adsorb the blue or yellow dyes mentioned poorly.
Until recently, only animal charcoal, produced by extracting bone charcoal with hydrochloric acid, was used to decolour red wines, so-called Schilcher wines, which is added to the wine in a corresponding manner, only removes the red color, but leaves the yellow color unchanged. so that the character of the wine is not changed.
Of the biochar produced lately, only the coal commercially available under the name Weineponit, produced according to the method of patent specification No. 14918, has proven to be approximately equivalent to the coal produced from bone coal.
Other coals, such as B. charcoal produced by the process of German patent specification No. 275973 or the charcoal produced by the process of German patent specification No. 290656, proved unsuitable for the treatment of wines, the former because of their insufficient effectiveness at all, the latter because they are mixed with the red Coloring substances binds the yellow coloring substances as well as the odor and flavor substances at the same time, whereby the character of the wine is changed in an impermissible manner.
The surprising observation has now been made that when salt mixtures containing on the one hand zinc chloride and on the other hand chlorides of alkalis, alkaline earths or earths such as chlorine calcium, chlorine potassium, chlorine strontium, chlorine magnesium, chlorine manganese etc., on organic substances of all kinds, such as Wood waste, peat, lignite, etc. Coals can be obtained which have the properties required for treating wine for the purpose of decolorization only of the red coloring matter in an excellent manner. This fact could not be foreseen, because when using the individual components of the salt mixtures mentioned for the production of coal, a coal of the quality as produced by the salt mixtures is never achieved, which is why the process involves an undoubted technical advance.
The essential moment for the process lies further in the important realization that in order to achieve the coal described it is necessary that certain ratios in the mixture of zinc chloride with the other salts mentioned must be observed.
It has been found that in order to produce a charcoal that is highly adsorptive, especially for the red wine colorants, the same can only be obtained if the salt mixture used for charring the organic substances is made up of approximately equal parts of the volume
Zinc chloride with strong calcium chloride of about 400 Bé or equivalent amounts of the other salts mentioned.
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To produce decolorizing charcoal according to the method described, organic substances of all kinds are soaked with the mixture of the lye of the salts mentioned, the mass is dried, heated to a higher temperature until it is completely converted into finished charcoal, the charred mass is leached with water, then the charcoal obtained treated with acid to remove the salts, the purified coal washed out completely with water, dried and ground.
Example: 100 pieces of wood shavings, peat, etc. are soaked with a mixture of equal parts of the volume of strong chlorine tin and strong chlorine calcium algae or equivalent amounts of the lye of other of the salts mentioned or mixtures thereof, whereby 500 kg and more of the brine are absorbed.
The soaked mass is dried in known devices, the mass becoming more and more liquid and extensive dissolution of the organic substance in the melt occurs. After most of the water has been removed, the mass changes to a gelatinous state, until finally a dry mass results. The same is then heated until the organic substance is completely converted into finished coal, the carbonaceous mass is systematically leached with water to recover the salts used, the coal obtained is treated with acid to completely cleanse it of the adhering salt residues and then washed with water, dried and ground. This process can also be used to regenerate exhausted decolorizing carbon from any source.