-
Hintergrund der Erfindung
-
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein photosensitives Harz, das von verseiftem Poly-(vinylacetat)
abgeleitet ist, eine dieses Harz enthaltende photosensitive Harzzusammensetzung
und ein Musterbildungsverfahren unter Verwendung dieser Zusammensetzung.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein derartiges Harz und eine
derartige Harzzusammensetzung, die mit einem wässrigen Entwickler entwickelt
werden können
und die sich bei Härtung
in Bezug auf Wasserfestigkeit und Bemusterungseigenschaften hervorragend
verhalten, sowie ein Musterbildungsverfahren unter Verwendung dieser
Zusammensetzung.
-
Stand der
Technik
-
Herkömmliche, wasserlösliche photosensitive
Harze, die sich von verseiftem Poly-(vinylacetat) ableiten (nachstehend
als "photosensitive
verseifte PVA-Harze" bezeichnet),
umfassen Produkte mit einer seitenständigen Gruppe, die sich von
einem Styrylderivat mit einem einen quaternären aromatischen Stickstoff
enthaltenden heterocyclischen Ring ableiten, die beispielsweise
in JP-B-56-5761, JP-B-56-5762, JP-B-2-276806, JP-A-56-11906, JP-A-59-17550,
JP-A-2-118575 und JP-A-6-43645 beschrieben sind. Obgleich diese
photosensitiven Harze eine hohe Photosensibilität aufweisen, besitzen daraus
hergestellte gehärtete
Produkte eine schlechte Wasserfestigkeit und quellen während der
Entwicklung, was in nachteiliger Weise zu einer ungleichmäßigen Auflösung bei
der Musterbildung führt.
-
JP-A-2-160807 beschreibt ein verseiftes
Poly-(vinylacetat) als photosensitives verseiftes PVA-Harz mit einem
Gehalt an einer seitenständigen
Gruppe, die sich von einem Styrylderivat mit einem quaternären aromatischen
Stickstoff enthaltenden heterocyclischen Ring ableiten, wobei die
seitenständige
Gruppe eine Betainstruktur aufweist. Jedoch ist dieses photosensitive
Harz mit Nachteilen behaftet, z. B. weist es eine relativ schlechte
Photosensibilität
und eine geringe Entwickelbarkeit auf, was auf die geringe Wasserlöslichkeit zurückzuführen ist.
-
Wie vorstehend ausgeführt, weisen
herkömmliche
photosensitive verseifte PVA-Harze Nachteile, z. B. eine schlechte
Wasserfestigkeit nach Härtung,
eine geringe Wärmebeständigkeit,
eine unzureichende Wasserlöslichkeit
und eine schlechte Entwickelbarkeit auf. Im Hinblick darauf besteht
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein photosensitives
Harz mit hervorragender Wasserfestigkeit nach der Härtung, einer hervorragenden
Entwickelbarkeit und hervorragenden Musterbildungseigenschaften
bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht in der Bereitstellung einer photosensitiven Harzzusammensetzung
mit einem Gehalt an diesem Harz. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Musterbildungsverfahrensunter
Verwendung dieser Zusammensetzung.
-
Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
-
Die Erfinder haben eingehende Untersuchungen
zur Entwicklung eines photosensitiven Harzes mit hervorragenden
Eigenschaften unter Überwindung
der vorstehend geschilderten Nachteile durchgeführt. Dabei haben sie festgestellt,
dass sich diese Nachteile durch eine spezielle verseifte PVA-Polymerverbindung
beseitigen lassen. Die spezielle verseifte PVA-Polymerverbindung enthält eine
vorbestimmte Menge (Molmenge) an seitenständigen Gruppen, die aus einer
Styrylverbindung besteht, die aus einem heterocyclischen Ring mit einem
Gehalt an einem quaternären
aromatischen Stickstoffatom gebildet ist, wobei eine Fraktion von
anionischen Resten in einen anionischen Rest umgewandelt ist, der
sich von einer mehrbasigen Säure
mit einem pK1-Wert von 3,5 oder weniger
ableitet, wobei die mehrbasige Säure
zwei oder mehre Protonen freisetzende Gruppen aufweist. Dieser Befund
stellt die Grundlage für
die vorliegende Erfindung dar.
-
Somit wird gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ein photosensitives verseiftes PVA-Harz bereitgestellt,
das Struktureinheiten der folgenden Formeln (I) und (II) enthält:
worin R
1 eine
Alkylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine Niederalkoxycarbonylalkylgruppe
darstellt, wobei jede dieser Gruppen eine Hydroxylgruppe, eine Carbamoylgruppe,
eine Etherbindung oder eine ungesättigte Gruppe haben kann, R
2 ein Wasserstoffatom oder eine Niederalkoxygruppe
darstellt, m 0 oder 1 ist, n eine ganze Zahl zwischen 1 und einschließlich 6
ist, eine durch die folgende Formel dargestellte Einheit
einen kationischen Teil einer
quaternären
aromatischen heterocyclischen Gruppe darstellt, die durch die folgenden
Formeln dargestellt ist:
worin Z die Bedeutungen 0,
S, Se oder NR
5 hat und R
5 eine
Niederalkylgruppe darstellt,
und worin X
1
– ein
Anion darstellt, das aus einer mehrbasigen Säure mit einem pK1-Wert von
3,5 oder weniger stammt, wobei die mehrbasige Säure zwei oder mehr Protonen-Donorgruppen
aufweist, und X
2
– ein
anderes Anion als X
1
– darstellt,
wobei der Gehalt der durch die Formeln (I) und (II) dargestellten
Struktureinheiten in dem Harz 0,5 bis 10 Mol-%, bezogen auf die
Gesamtheit der Struktureinheiten des verseiften Produkts des Polyvinylacetats,
beträgt.
-
Gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung beträgt
das Molverhältnis
der durch (2) dargestellten Struktureinheit zu der durch (II) dargestellten
Struktureinheit vorzugsweise 0,05 oder mehr.
-
Gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine photosensitive Harzzusammensetzung bereitgestellt,
die das photosensitive Harz gemäß dem ersten
Aspekt enthält.
-
Gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Musterbildungsverfahren bereitgestellt, das folgende
Stufen umfasst:
-
Auftragen der photosensitiven Harzzusammensetzung
gemäß dem zweiten
Aspekt der vorliegenden Erfindung auf ein Substrat, wobei eine Schicht
des photosensitiven Harzes gebildet wird, musterartiges Belichten
der Schicht und Entwickeln.
-
Vorzugsweise dient das vorstehend
beschriebene Substrat, das beim Verfahren gemäß dem dritten Aspekt verwendet
wird, als innere Oberfläche
einer Frontplatte einer Farbkathodenstrahlröhre.
-
Vorzugsweise wird gemäß dem Verfahren
des dritten Aspekts eine schwarze Matrix auf dem vorstehend beschriebenen
Substrat gebildet und ein Leuchtstoffmuster durch Verwendung der
photosensitiven Harzzusammensetzung, der ein Leuchtstoff einverleibt
ist, gebildet.
-
Ausführliche
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
-
Das erfindungsgemäße neue verseifte, photosensitive
PVA-Harz weist eine hervorragende Wasserfestigkeit nach der Härtung, eine
hervorragende Photosensibilität
und eine hervorragende Auflösung
auf.
-
Insbesondere weist ein verseiftes
photosensitives PVA-Harz mit einem Molverhältnis der durch die Formel
(I) dargestellten Struktureinheit zu der durch die Formel (II) dargestellten
Struktureinheit von 0,05 oder mehr eine hervorragende Wasserfestigkeit
nach dem Härten,
eine hervorragende Photosensibilität und eine hervorragende Auflösung auf.
Liegt das Verhältnis
unter 0,05, so werden diese Eigenschaften in nachteiliger Weise
beeinträchtigt.
-
Die durch X1
– und
X2
– in den Formeln (2)
und (II) wiedergegebenen Anionen stammen aus verschiedenen Quellen.
Zu Beispielen für
derartige Quellen gehören
Katalysatoren und Ausgangsmaterialien für das photosensitive Harz und
nach der Synthese zugesetzte Additive. Jedenfalls bestehen keine
speziellen Beschränkungen
bezüglich
X1
–, sofern ein mehrbasiges
Anion mit einem pK1-Wert von 3,5 oder weniger, dessen mehrbasige
Säure zwei
oder mehr protonenfreisetzende Gruppen aufweist, als X1
– dient.
-
Die als erfindungsgemäßes photosensitives
Harz dienende verseifte PVA-Polymerverbindung lässt sich leicht durch Umsetzung
eines verseiften PVA oder eines wässriges Copolymeren aus Vinylalkohol
und einer anderen Vinylverbindung mit einer Aldehydverbindung der
folgenden Formel (III)
oder mit einer Acetalverbindung
der folgenden Formel (IV)
erhalten wobei Y
– ein
Anion, wie Chlorid, Bromid, Iodid, Monoalkylsulfat oder p-Toluolsulfonat,
bedeutet; R
1 die vorstehend angegebene Bedeutung
hat; R
2 die vorstehend angegebene Bedeutung
hat; die Reste R
3 und R
4 jeweils
eine niedere Alkylgruppe bedeuten; R
3 und
R
4 unter Bildung einer Alkylengruppe gebunden
sein können;
m den Wert 0 oder 1 hat; n eine ganze Zahl mit einem Wert von 1
bis einschließlich
6 bedeutet; und ein Rest der folgenden Formel
einen kationischen Teil einer
quaternären
aromatischen heterocyclischen Gruppe darstellt, die durch die folgenden
Formeln dargestellt ist:
worin R
1 eine
Alkylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine niedere Alkoxycarbonylalkylgruppe
bedeutet; Z die Bedeutung O, S, Se oder NR
5 hat;
und R
5 eine niedere Alkylgruppe bedeutet.
-
Zur Herstellung einer verseiften
PVA-Polymerverbindung, die als erfindungsgemäßes photosensitives Harz dient,
wird eine mehrbasige Säure
mit einem pK1-Wert von 3,5 oder weniger,
wobei die mehrbasige Säure zwei
oder mehr protonenfreisetzende Gruppen aufweist, als Säurekatalysator
bei der Synthesereaktion verwendet. Hinsichtlich der mehrbasigen
Säure,
die erfindungsgemäß verwendet
werden kann, gibt es keine speziellen Beschränkungen, sofern die Säure einen
pK1-Wert von 3,5 oder weniger aufweist.
Zu Beispielen für
die mehrbasige Säure
gehören
Oxalsäure,
Weinsäure,
Dihydroxyweinsäure,
Maleinsäure.
Iminodiessigsäure
und Nitrilotriessigsäure.
Ferner können
herkömmliche
Säurekatalysatoren,
wie Phosphorsäure,
Salzsäure,
Schwefelsäure,
p-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure
und saure Ionenaustauscherharze, in Kombination verwendet werden.
-
Die Verwendung derartiger mehrbasiger
Säuren
als Säurekatalysatoren
liefert ein von der mehrbasigen Säure abgeleitetes Anion X1
–. In diesem Fall handelt
es sich bei X2
– um
den vorstehend beschriebenen Rest Y– in
den Formeln (III) und (IV) oder um ein Anion, das von einem Säurekatalysator,
der von X1
– verschieden
ist, abgeleitet ist.
-
Der vorstehend beschriebene Säurekatalysator
wird in einer solchen Menge verwendet, dass der pH-Wert des Reaktionssystems
3 oder weniger beträgt,
wobei die Umsetzung der Verbindungen der Formeln (III) und (IV),
d. h. die Acetalisierung, ablaufen kann, wobei das Molverhältnis der
durch die Formel (I) dargestellten Struktureinheit zu der durch
die Formel (II) dargestellten Struktureinheit 0,05 oder mehr beträgt. Wenn der
pK1-Wert eines mehrbasigen Säurekatalysators
mehr als 3,5 beträgt,
so ist eine große
Menge des Katalysators erforderlich, um den pH-Wert auf 3 oder darunter
einzustellen, bei dem die Umsetzung der Verbindungen der Formeln
(III) und (IV), d. h. die Acetalisierung, ablaufen kann. Ferner
weist in diesem Fall das gebildete photosensitive Harz schlechte
Eigenschaften auf.
-
Die vorstehende Umsetzung wird in
einem wässrigen
Medium und vorzugsweise in Wasser durchgeführt. Hinsichtlich der Reaktionsbedingungen
gibt es keine speziellen Beschränkungen.
Typischerweise kann die Umsetzung 2 bis 72 Stunden in einem Temperaturbereich
von Raumtemperatur bis 100°C
durchgeführt werden.
-
Nach beendeter Umsetzung wird das
erhaltene Reaktionsgemisch in eine große Menge eines schlechten Lösungsmittels,
wie Aceton, Ethanol oder Dioxan, gegossen, um dadurch das angestrebte
Polymere auszufällen.
Das Polymere wird isoliert, mit Methanol oder dergl. gewaschen und
getrocknet, wodurch man das erfindungsgemäß verwendete verseifte PVA-Polymere erhält. Alternativ
wird das erhaltene Reaktionsgemisch mit einer wässrigen Alkalilösung (z.
B. Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid) oder wässrigem Ammoniak neutralisiert
oder es wird mit einem basischen Ionenaustauscherharz neutralisiert,
wonach das Ionenaustauscherharz durch Filtration entfernt wird.
Auf diese Weise erhält
man eine wässrige
Lösung
des angestrebten Polymeren.
-
Das bei der vorstehenden Umsetzung
als Ausgangsverbindung verwendete verseifte PVA weist einen durchschnittlichen
Polymerisationsgrad von 200 bis 5 000 und einen Verseifungsgrad
von 60 bis 100% und vorzugsweise von 300 bis 3 000 bzw. 70 bis 99%
auf.
-
Liegt der durchschnittliche Polymerisationsgrad
unter 200, so weist das gebildete Harz eine schlechte Photosensibilität auf, während bei
einem Wert über
5 000 die erhaltene photosensitive Harzzusammensetzung eine für eine Beschichtungslösung zu
hohe Viskosität
aufweist und die Möglichkeit
zum schichtförmigen
Auftragen der Lösung
sowie die Entwickelbarkeit der Zusammensetzung in Wasser in nachteiliger
Weise beeinträchtigt
werden. Somit weist der durchschnittliche Polymerisationsgrad einen
Wert von 200 bis 5 000 auf.
-
Der Verseifungsgrad beträgt 60 bis
100%. Wenn der Verseifungsgrad unter 60% liegt, so sind die Wasserlöslichkeit
des gebildeten Harzes und die Entwickelbarkeit der Zusammensetzung
in Wasser unzureichend.
-
Ferner kann ein modifiziertes verseiftes
PVA als verseifte PVA-Ausgangsverbindung
bei der vorstehenden Umsetzung verwendet werden. Zu Beispielen für modifizierte
Produkte gehören
verseiftes PVA, das mit einer reaktiven Gruppe, z. B. einer hydrophilen
Gruppe, einer oleophilen Gruppe, einem Anion, einem Kation oder
einer Acetoacetylgruppe modifiziert ist.
-
Wenn derartige verseifte PVAs, die
vorstehend beschriebene Verbindung der Formel (III) und/oder ein Acetal
davon und die vorstehend beschriebene Verbindung der Formel (IV)
in Gegenwart eines Säurekatalysators
umgesetzt werden, werden gleichzeitig zusätzliche Aldehyde oder Acetale
davon umgesetzt. Zu Beispielen für
die Aldehyde gehören
Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyraldehyd, Benzaldehyd, Hydroxybenzaldehyd,
o-Benzaldehydsulfonsäure
und Salze davon sowie Benzaldehyd-2,4-disulfonsäure oder Salze davon.
-
Die vorstehend beschriebene Verbindung
der Formel (III) und/oder ein Acetal davon wird den verseiften PVAs
in einer Menge von 0,5 bis 10 Mol-%, bezogen auf die Gesamtheit der Monomereinheiten,
und vorzugsweise in einer Menge von 0,8 bis 7 Mol-% einverleibt.
Liegt der Anteil unter 0,5 Mol-%, so ergibt sich in nachteiliger
Weise eine für
die praktische Anwendung zu geringe Photosensibilität des erhaltenen
Harzes, während
bei einem Wert von mehr als 10 Mol-% die Wasserlöslichkeit des erhaltenen Harzes
unzureichend ist. Somit beträgt
das Einverleibungsverhältnis
0,5 bis 10 Mol-%. Im allgemeinen muss dann, wenn die verseiften
PVAs, die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
einen niederen Polymerisationsgrad aufweisen, das vorstehende Einverleibungsverhältnis erhöht werden,
um dem Harz eine ausreichende Photosensibilität zu verleihen, während dann,
wenn der Polymerisationsgrad hoch ist, selbst bei einem geringen
Einverleibungsverhältnis
ein Harz von ausreichender Photosensibilität erhalten werden kann.
-
Hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung
des erfindungsgemäßen photosensitiven
Harzes gibt es keine speziellen Beschränkungen. Außerdem ist das Verfahren zur
Einverleibung eines von einer mehrbasigen Säure abgeleiteten Anions nicht
auf das vorstehend beschriebene Verfahren beschränkt, bei dem eine mehrbasige
Säure als
Säurekatalysator
dient. Kurz zusammengefasst, die vorstehend beschriebenen mehrbasigen Säuren können nach
der Herstellung des modifizierten Harzes, die in Gegenwart eines
Säurekatalysators,
wie Phosphorsäure,
erfolgt ist, zugesetzt werden, um dadurch ein von den mehrbasigen
Säuren
abgeleitetes Anion einzuverleiben. Bei diesem alternativen Verfahren
wird die erfindungsgemäße Wirkung
nicht in ebenso starkem Maße
wie in dem Fall erreicht, bei dem eine mehrbasige Säure als
Säurekatalysator
dient.
-
Jedoch erweist sich die Wirkung dieses
alternativen Verfahrens als ausgeprägt günstig, verglichen mit dem herkömmlichen
Fall, bei dem keine mehrbasige Säure
zugesetzt wird. Selbstverständlich
kann ein Verfahren herangezogen werden, bei dem eine mehrbasige
Säure als
Säurekatalysator
verwendet wird und zusätzlich
eine mehrbasige Säure
nach der Herstellung des modifizierten Harzes zugesetzt wird.
-
Die erfindungsgemäße photosensitive Harzzusammensetzung
kann unter Zugabe von Additiven zum erfindungsgemäßen photosensitiven
Harz je nach den Erfordernissen und durch Lösen oder Dispergieren des Gemisches
in einem Lösungsmittel
auf Wasserbasis hergestellt werden.
-
Obgleich typischerweise Wasser als
das vorgenannte Lösungsmittel
verwendet wird, können
zusätzlich
in Wasser lösliche
Lösungsmittel
in einer Menge von 50 Gew.-% oder weniger zugesetzt werden. Zu Beispielen
für diese
zusätzlichen
Lösungsmittel
gehören
in Wasser lösliche
Lösungsmittel,
wie Methylalkohol, Ethylalkohol, Isopropylalkohol, Aceton, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Dimethylformamid und N-Methylpyrrolidon, Ethylenglykolmonomethylether
und Ethylenglykolmonoethylether.
-
Wenn ferner die erfindungsgemäße photosensitive
Harzzusammensetzung mindestens eine Spezies, die unter photopolymerisierbaren
ungesättigten
Verbindungen und Photopolymerisationsinitiatorsystemen ausgewählt sind,
enthält,
lassen sich die Eigenschaften der Zusammensetzung noch verstärken.
-
Die vorstehend beschriebene photopolymerisierbare
ungesättigte
Verbindung kann hydrophob oder hydrophil sein. Zu Beispielen für diese
Verbindungen gehören
ungesättigte
Monomere oder Präpolymere
mit mindestens einer polymerisierbaren ungesättigten Gruppe, z. B. einer
Acrylgruppe, Methacrylgruppe, Allylgruppe, Vinylethergruppe, Vinylgruppe
oder Acrylamidgruppe.
-
Hinsichtlich des Photopolymerisationsinitiatorsystems
gibt es keine speziellen Beschränkungen,
sofern das System durch Belichtung Radikale erzeugt, die als Photopolymerisationsaktivatoren
dienen. Zu Beispielen hierfür
gehören α-Homolyse-Initiatoren,
wie Benzoinether, Hydroxyalkylketon, Dialkoxyacetophenon, Benzoylphosphinoxid
und Benzoinoximketon; aromatische Ketone, wie Benzophenon, Benzil,
Thioxanthon und Ketocumarin; Systeme aus diesen Ketonen und Wasserstoffdonatoren,
z. B. ein Amin; organische Peroxide; Oniumsalze; Systeme aus einem
Triphenylalkylborat oder einem Eisen-Aren-Komplex und Elektronendonatoren,
z. B. einem Thioxanthen-Farbstoff, und α- Ketocumarin; Systeme aus einem N-Arylglycin
und einem Elektronenakzeptor; und Polyhalogenverbindungen.
-
Im allgemeinen wird den vorgenannten
Photopolymerisationssystemen vorzugsweise ein Inhibitor der thermischen
Polymerisation zugesetzt.
-
Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen
Komponenten kann die photosensitive Harzzusammensetzung, die das
erfindungsgemäße photosensitive
Harz enthält,
weitere Additive enthalten, z. B. nicht-ionische hydrophobe Polymeremulsionen,
oberflächenaktive
Mittel, Farbstoffe, Pigmente, anorganische Füllstoffe, Emulsionsstabilisatoren,
Weichmacher, Verlaufmittel, Silan-Haftmittel und Entschäumungsmittel.
Obgleich nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel als oberflächenaktive
Mittel bevorzugt werden, können
auch anionische oberflächenaktive
Mittel eingesetzt werden. Um ein Leuchtstoffmuster zu bilden, kann
die Zusammensetzung mit verschiedenen Leuchtstoffen versetzt werden,
während
eine lichtabsorbierende Substanz, z. B. ein organisches oder ein
anorganisches schwarzes Pigment, zur Bildung einer schwarzen Matrix
zugesetzt werden kann.
-
Das auf diese Weise erhaltene erfindungsgemäße verseifte
photosensitive PVA-Harz und die Zusammensetzung, die dieses Harz
enthält,
werden auf verschiedene Substrate aufgetragen, z. B. auf Metallplatten, beispielsweise
aus Aluminium und rostfreiem Stahl; Maschensiebe; Papier, Glasplatten;
oder Halbleitersubstrate, und getrocknet, so dass sich eine Beschichtungsdicke
von beispielsweise 0,5 bis 1 000 μm
ergibt.
-
Der vorstehend beschriebene Beschichtungsfilm
wird mit UV-Strahlen, z. B. aktiven Strahlen mit einer Wellenlänge von
300 bis 500 nm, bestrahlt, um dadurch den belichteten Bereich zu
härten.
Anschließend
wird der unbelichtete Bereich durch ein Mittel zur Entfernung der
Beschichtung, z. B. mit Wasser, entfernt, wodurch man ein Musterbild
erhält.
Der auf diese Weise bearbeitete Beschichtungsfilm kann auf Siebdruckplatten
aufgebracht werden, sowie zur Bildung von schwarzen Matrices oder
Leuchtstoffmustern einer Farbkathodenstrahlröhre, von Farbfiltern von CCD
oder LCD, von Farbproben für
Druckvorgänge
und zur Ätzung
von Resists verwendet werden.
-
Insbesondere wenn das erfindungsgemäße verseifte
photosensitive PVA-Harz
und die dieses Harz enthaltende Zusammensetzung zur Bildung eines
Leuchtstoffmusters in einer Farbkathodenstrahlröhre verwendet werden, erweisen
sich die Auflösung
und die Haftung des Leuchtstoffmusters als hervorragend, verglichen
mit dem Fall, bei dem ein ähnliches
Harz und eine Zusammensetzung gemäß dem Stand der Technik verwendet
werden. Da ferner beim erfindungsgemäßen Harz und bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
die Verwendung einer hochauflösenden
photosensitiven Harzzusammensetzung, die ein Bichromatsalz enthält, entfällt, lässt sich
leicht eine chromfreie Anwendung erreichen.
-
Beispiele
-
Nachstehend wird die vorliegende
Erfindung anhand von Beispielen erläutert.
-
Herstellungsbeispiel
-
Ein verseiftes PVA (nachstehend einfach
als "PVA" bezeichnet; GH-17,
Produkt der Fa. The Nippon Synthetic Chemical Industry Co., Ltd.;
Polymerisationsgrad 1700; Verseifungsgrad 88%) (100 g) wurde unter Bildung
einer Lösung
in reinem Wasser (900 g) gelöst.
N-Methyl-4-formylstyrylpyridiniummethosulfat
(nachstehend als SbQ(MeS) bezeichnet) (9,90 g, 1,95 Mol-%, bezogen
auf die Gesamtheit der Struktureinheiten von PVA) und Oxalsäure-dihydrat
(4 g) wurden in der Lösung
gelöst.
Die erhaltene Lösung
wurde 20 Stunden bei 30°C
gerührt.
Sodann wurde Amberlite IR-45 (Ionenaustauscherharz, Produkt der
Fa. Rohm & Haas
Co.) (30 g) zum Reaktionsgemisch gegeben. Das erhaltene Gemisch
wurde weitere 2 Stunden gerührt.
Nachdem ein neutraler pH-Wert des Gemisches festgestellt wurde,
wurde das Amberlite IR-45 durch Filtration unter Verwendung von
Gaze mit Grundbindung (400 mesh) entfernt. Man erhielt eine blassgelbe
wässrige
Lösung
eines Polymeren.
-
Das Verhältnis der seitenständigen,
SbQ-Einheit zur Gesamtheit der Struktureinheiten (bestimmt durch
UV-Spektrometrie) betrug 1,30 Mol-%. Das Molverhältnis von COOH-COO– zu
CH3SO4
–,
abgeleitet von SbQ(MeS) (bestimmt durch ionenchromatographische
Analyse) betrug 18/82.
-
Vergleiehsherstellungsbeispiel
-
PVA (GH-17, Produkt der Fa. The Nippon
Synthetic Chemical Industry Co., Ltd.; Polymerisationsgrad 1700;
Verseifungsgrad 88%) (100 g) wurde unter Bildung einer Lösung in
reinem Wasser (900 g) gelöst. SbQ(MeS)
(9,90 g, 1,95 Mol-%, bezogen auf die Gesamtheit der Struktureinheiten
von PVA) und Phosphorsäure
(2,5 g) wurden in der Lösung
gelöst.
Die erhaltene Lösung
wurde 20 Stunden bei 30°C
gerührt.
Amberlite IR-45 (Ionenaustauscherharz, Produkt der Fa. Rohm & Haas Co.) (20
g) wurden zum Reaktionsgemisch gegeben. Das erhaltene Gemisch wurde
weitere 2 Stunden gerührt.
Nachdem ein neutraler pH-Wert des Gemisches festgestellt wurde,
wurde das Amberlite IR-45 durch Filtration unter Verwendung von
Gaze mit Grundbindung (400 mesh) entfernt. Auf diese Weise erhielt
man eine blassgelbe wässrige
Lösung
eines Polymeren.
-
Das Verhältnis der seitenständigen,
SbQ-Einheiten zur Gesamtheit der Struktureinheiten (bestimmt durch
UV-Spektrometrie) betrug 1,30 Mol-%. Das Molverhältnis von H
2PO
4
– zu CH
3SO
4
–, abgeleitet von SbQ(MeS)
(bestimmt durch ionenchromatographische Analyse) betrug 37/63. Beispiel
1
Zubereitung einer photosensitiven Zusammensetzung
6 gew.-%ige
wässrige
Lösung
des im vorstehenden Herstellungsbeispiel hergestellten photosensitiven
Polymeren | 20
g |
Acrylemulsion
(AC-140, Produkt der Fa. Toyo Gosei Kogyo, Feststoffgehalt 40%) | 1,5
g |
-
Die photosensitive Zusammensetzung
mit der vorstehenden Formulierung wurde so auf eine Glasplatte aufgetragen,
dass sich nach Trocknung eine Dicke von 5,0 μm ergab. Auf diese Weise erhielt
man eine Testplatte. Der Überzug
wurde 30 Sekunden mit einer Ultrahochdruck-Quecksilberlampe mit
einer Beleuchtungsstärke
von 5,0 (mW/cm2) bei 350 nm belichtet. Anschließend wurde
die Testplatte 1 Minute in reinem Wasser eingeweicht. Restliches
Wasser auf der Beschichtungsoberfläche wurde durch Blasen mit
Luft entfernt.
-
Das Quellverhältnis des Beschichtungsfilms
wurde gemäß folgender
Beziehung bewertet: (W2/W1) × 100, wobei
W1: (Gewicht der Testplatte nach der Beschichtung) – (Gewicht
der Glasplatte); und W2: (Gewicht der Testplatte
nach dem Blasen mit Luft) – (Gewicht
der Glasplatte). Das Quellverhältnis
betrug 235%.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Ein ähnlicher Test wurde mit dem
im Vergleichsherstellungsbeispiel hergestellten photosensitiven
Polymeren durchgeführt.
Das Quellverhältnis
betrug 255%.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Ein Glassubstrat, auf dem nach einem
herkömmlichen
Verfahren eine schwarze Matrix gebildet worden war, wurde mit einer
0,1%igen PVA-Lösung
vorbeschichtet und sodann getrocknet. Eine Leuchtstoffaufschlämmung der
nachstehend angegebenen Zusammensetzung wurde aufgetragen und getrocknet.
Man erhielt einen Beschichtungsfilm mit einer Dicke von 12 bis 13 μm . Ein Leuchtstoffmuster
wurde sodann unter den nachstehend angegebenen Bedingungen gebildet.
Zusammensetzung
der Leuchtstoffaufschlämmung
Grüner Leuchtstoff
(durchschnittliche Korngröße 6,5 μm ) | 50
g |
Reines
Wasser | 56,7
g |
6 gew.-%ige
wässrige
Lösung
mit einem Gehalt an dem photosensitiven Polymeren des Vergleichsherstellungsbeispiels | 45,67
g |
10
Gew.-% L-62 (BASF Co.) | 0,9
g |
Bedingungen
der Musterbildung
Schattenmaske | Abstand
0,25 mm |
Abstand
Schattenmaske/Glassubstrat | 9
mm |
Abstand
Lichtquelle/Schattenmaske | 270
mm |
Lichtquelle:
Ultrahochdruck-Quecksilberlampe | |
Beleuchtungsstärke auf
dem Glassubstrat | 0,2
mW/cm2 |
Belichtungszeit | 20
Sekunden |
Keilfilter
(Durchlässigkeit) | 0–100% |
-
Entwicklung: Entwicklung durch Besprühen mit
heißem
Wasser Das erhaltene Leuchtstoffmuster wies eine geringe Haftung
auf dem Substrat auf und führte
zur Ablösung
von erheblichen Bereichen, selbst wenn das Muster einen Durchmesser
von 150 μm
oder mehr aufwies. Die Auflösung
des Musters mit einem Durchmesser von 150 μm war schlecht. Es traten zahlreiche
Farbsäume
auf.
-
Beispiel 2
-
Das Verfahren von Vergleichsbeispiel
2 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass eine Leuchtstoffaufschlämmung der
nachstehend angegebenen Zusammensetzung aufgetragen und getrocknet
wurde. Man erhielt einen Beschichtungsfilm mit einer Dicke von 12
bis 13 μm
. Ein Leuchtstoffmuster wurde sodann unter den Bedingungen von Vergleichsbeispiel
2 gebildet. Zusammensetzung
der Leuchtstoffaufschlämmung
Grüner Leuchtstoff
(durchschnittliche Korngröße 6,5 μm ) | 50
g |
Reines
Wasser | 56,7
g |
6 gew.-%ige
wässrige
Lösung
mit einem Gehalt an dem im Herstellungsbeispiel hergestellten photosensitiven
Polymeren | 45,67
g |
10
Gew.-% L-62 (BASF Co.) | 0,9
g |
-
Das erhaltene Leuchtstoffmuster haftete
vollständig
am Substrat, selbst bei einem Muster mit einem Durchmesser von 145 μmoder mehr.
Die Auflösung
des Musters mit einem Durchmesser von 150 μm war hervorragend.
-
Es traten weniger Farbsäume auf
als im Vergleichsbeispiel 1.
-
Beispiel 3
-
Das Verfahren von Vergleichsbeispiel
2 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass eine Leuchtstoffaufschlämmung der
nachstehend angegebenen Zusammensetzung aufgetragen und getrocknet
wurde. Man erhielt einen Beschichtungsfilm mit einer Dicke von 12
bis 13 μm.
Ein Leuchtstoffmuster wurde sodann unter den Bedingungen von Vergleichsbeispiel
2 gebildet. Zusammensetzung
der Leuchtstoffaufschlämmung
Grüner Leuchtstoff
(durchschnittliche Korngröße 6,5 μm) | 50
g |
Reines
Wasser | 55,9
g |
6 gew.-%ige
wässrige
Lösung
mit einem Gehalt an dem im Herstellungsbeispiel hergestellten photosensitiven
Polymeren | 45,67
g |
10
gew.-%ige wässrige
Oxalsäurelösung | 0,86
g |
10
Gew.-% L-62 (BASF Co.) | 0,9
g |
-
Das erhaltene Leuchtstoffmuster haftete
vollständig
am Substrat, selbst bei einem Muster mit einem Durchmesser von 135 μm oder mehr.
Die Auflösung
des Musters mit einem Durchmesser von 150 μm war hervorragend und entsprach
dem Ergebnis unter Verwendung von herkömmlichem PVA-ADC (Ammoniumdichromat).
Das Muster wies im wesentlichen keine Farbsäume auf.
-
Wie vorstehend beschrieben, werden
erfindungsgemäß ein photosensitives
Harz und eine photosensitive Harzzusammensetzung mit hervorragender
Wasserfestigkeit nach dem Härten,
einer hervorragenden Entwickelbarkeit und hervorragenden Musterbildungseigenschaften
bereitgestellt. Ferner wird ein Musterbildungsverfahren unter Verwendung
dieser Zusammensetzung bereitgestellt.