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Das Gebiet der Erfindung ist die
Telekommunikation. Genauer betrifft die Erfindung Systeme, die zum
legalen Abhören
bestimmt sind und auch als Kommunikationserfassungssysteme bezeichnet
werden.
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Systeme zum Erfassen von Telephonkommunikationen
sind bereits seit langem im Bereich der legalen Abhörsysteme
(d. h. unter der Kontrolle einer festgelegten Amtsgewalt, herkömmlich auf
staatlicher Ebene) bekannt.
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Die älteste Technik besteht darin,
die Leitungen eines Teilnehmers, der überwacht werden soll, hardwaremäßig anzuzapfen.
Diese Technik ist leider in der Durchführung wenig praktisch und leicht
aufzuspüren.
Außerdem
ist sie weder mit den digitalen Nachrichtenübermittlungen (digitales Kommunikationsnetz
mit Dienstintegration) noch mit den Systemen der Funkkommunikation
mittels Mobiltelephonen vereinbar.
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Eine weitere Technik besteht darin,
alles zu analysieren, was über
eine gegebene Leitung geschickt wird, und dann davon die zutreffenden
Informationen zu gewinnen. Es ist leicht zu verstehen, dass diese
Lösung
schwerfällig,
kompliziert und für ein
allumfassendes Abhören
unabhängig
vom verwendeten Kommunikationssystem wenig geeignet ist.
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Noch eine weitere bekannte Technik
besteht darin, im Inneren der automatischen Vermittlung, mit welcher
der abzuhörende
Teilnehmer verbunden ist, eine Konferenzbrückenschaltung herzustellen.
Das Problem dieser Technik besteht darin, dass sich die Mängel, die
durch die verschiedenen Eingriffnehmer in die Konferenzbrücke und
insbesondere durch den Abhörenden
hervorgerufen werden, aufsummieren. Es ist folglich verhältnismäßig einfach,
sie zu entdecken. Außerdem
ist es nach dieser Technik nicht möglich, mehrere Erfassungen
desselben Teilnehmers vorzunehmen.
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In bestimmten Situationen ist es
jedoch wünschenswert,
dass dies möglich
ist. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn dasselbe Kommunikationssystem
geographische Zonen abdeckt, die von verschiedenen Autoritäten kontrolliert
werden. Beispielsweise kann ein Nachrichtensatellit herkömmlich mehrere
Staaten abdecken, wovon jeder über seine
eigene Gesetzgebung und seine eigenen Notwendigkeiten hinsichtlich
legaler Mithör-konfrollen verfügt. Folglich
müssen
mehrere Erfassungsmanagementzentralen (eine pro Zone) vorgesehen
werden. Selbstverständlich
muss gegebenenfalls derselbe Teilnehmer von mehreren dieser Zentralen
abgehört
werden können.
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Im Allgemeinen weisen die verschiedenen bekannten
Systeme wenigstens einige der folgenden Nachteile auf:
- – Sie
können
von einem Teilnehmer leicht ausfindig gemacht werden.
- – Sie
erfordern einen hohen Verarbeitungsaufwand, um aus den abgefangenen
Signalen die nützlichen
Informationen zu gewinnen.
- – Sie
können
nicht unverändert
auf allen Netztypen (analoges Sprechverkehrsnetz, digitales Netz,
Zellen-Funkkommunikationsnetz, Satelliten-Funkkommunikationsnetz,
...) verwendet werden.
- – Sie
ermöglichen
nicht das Erfassen derselben Kommunikation durch verschiedene Zentren,
die verschiedenen geographischen Zonen zugeordnet sind.
- – Sie
ermöglichen
nicht, umfassend und wirksam gegen Techniken der Umleitung der Kommunikation
oder der Nummernänderung
des Teilnehmers vorzugehen.
- – Sie
ermöglichen
keine Übertragung
der abgefangenen Daten zu mehreren verschiedenen Überwachungszentralen.
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Die Erfindung hat insbesondere zum
Ziel, diese verschiedenen Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen.
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Genauer besteht ein erstes Ziel der
Erfindung darin, ein Verfahren zum Erfassen der von einem Teilnehmer
ausgehenden und/oder empfangenen Anrufe unabhängig von dem oder den verwendeten
Kommunikationssystemen selbst dann zu liefern, wenn der Teilnehmer
von besonderen Mitteln wie etwa der Rufumleitung, der Weiterverbindung,
der Änderung
der Nummern usw. Gebrauch macht.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht
darin, ein solches Verfahren zu schaffen, das ermöglicht, alle
Kommunikationstypen (Stimme, Fax, Daten) sowie alle gewünschten
Signalgebungsinformationen aufzunehmen.
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Die Erfindung hat außerdem zum
Ziel, ein solches Verfahren zu schaffen, das eine einfache und effiziente
Verarbeitung der zu erfassenden Daten erfordert, die für die Teilnehmer
nicht registrierbar ist.
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Noch ein weiteres Ziel der Erfindung
besteht darin, ein solches Verfahren zu schaffen, das ein selektives
Abhören über verschiedenen
geographischen Zonen und die Übertragung
einer erfassten Kommunikation an mehrere Erfassungsmanagementzentralen,
die jeweils diesen geographischen Zonen oder verschiedenen Empfängern (Justiz,
Polizei, ...) entsprechen, ermöglicht.
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Außerdem hat die Erfindung zum
Ziel, ein solches Verfahren zu schaffen, das ein selektives Abhören einer
Gruppe von Leitungen (die beispielsweise der Gesamtheit der Leitungen,
die im Rahmen einer Messe oder Ausstellung verwendet werden, oder der
Gesamtheit der Leitungen eines Unternehmens entsprechen) ermöglicht.
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Diese und weitere Ziele, die im Folgenden deutlicher
werden, werden gemäß der Erfindung
mit Hilfe eines Verfahrens zum Erfassen einer Telephonkommunikation
in einem Telekommunikationssystem, in dem wenigstens eine Vermittlungsanlage
betrieben wird, erreicht, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, dass es darin besteht:
- – wenigstens
die Sprachdaten eines Impulscode-Multiplexes, der die zu erfassende
Kommunikation enthält,
in eine auf Höhe
der Vermittlungsanlage vorgesehene Erfassungsschleife zu drängen und
die Daten an eine Erfassungsanlage zu senden;
- – und
darin besteht, auf eine hierzu vorgesehene Leitung von Mitteln zur
Steuerung der Vermittlungsanlage, die die zu erfassende Kommunikation
steuern, zu dieser Erfassungsanlage wenigstens einen Teil der Signalgebungsdaten,
sogenannte Erfassungsdaten, die zum Erfassen der zu erfassenden
Kommunikation verwendet werden, zu übertragen.
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Mittels dieser hierzu vorgesehenen
Leitung ist es möglich,
der ermächtigten
Abhörzentrale
Signalgebungsdaten zu übertragen,
die nicht in der Signalgebung der Teilnehmerleitung vorliegen und
die folglich nicht über
der Erfassungsschleife abgegriffen werden können, jedoch für neuartige
Erfassungsaufgaben erforderlich sind:
- – Informationen über die
Aktivierung der von dem zu überwachenden
Teilnehmer angeforderten Dienste;
- – Informationen über das
Bestehen oder die Kündigung
des Vertragsverhältnisses
zu überwachenden
Teilnehmers;
- – Informationen über die
geographische Zone, in der sich der zu überwachende Teilnehmer derzeit aufhält.
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Somit ermöglicht dieses Verfahren, ein
selektives Abhören über verschiedenen
geographischen Zonen auszuführen
und eine erfasste Kommunikation an mehrere Erfassungsmanagementzentralen,
die jeweils diesen geographischen Zonen oder verschiedenen Empfängern entsprechen,
zu übertragen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht
das Verfahren darin,
- – ausschließlich die Sprachdaten eines
Impulscode-Multiplexes, der die zu erfassende Kommunikation enthält, in die
Erfassungsschleife zu drängen
- – und
alle Erfassungssignalgebungsdaten über die hierzu vorgesehene
Leitung zu übertragen.
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Beispielsweise besteht es darin,
auf die hierzu vorgesehene Leitung alle zusätzlichen Erfassungssignalgebungsdaten,
wie etwa die Identifikation des Teilnehmers, die Identifikation
seines Gesprächspartners
sowie die Identifikation der Zone, in der sich der Teilnehmer befindet,
einzeln zu übertragen.
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Folglich ist die alleinige Kenntnis
des Inhalts des abgegriffenen Signals nicht ausreichend, um eine
Erfassung tatsächlich
auszuführen.
Das abgegriffene Signal enthält
nämlich
nur die Informationen, die ein Abhören von Sprache ermöglicht.
Es ermöglicht
nicht, die Identifikation des Teilnehmers, die Identifikation seines
Gesprächspartners
und die Identifikation der Zone zu erfahren. Dieses Verfahren weist
folglich eine erhöhte
Sicherheit gegenüber
unzulässigen
Erfassungen auf, die nur auf den auf der Ebene der Erfassungsschleife
abgegriffenen Daten beruhen würden.
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Das Telekommunikationssystem kann
insbesondere zu der Gruppe gehören,
die
- – analoge
Kommunikationsnetze;
- – digitale
Kommunikationsnetze mit Dienstintegration;
- – Zellen-Funkkommunikationsnetze;
- – Satelliten-Funkkommunikationsnetze umfasst.
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Außerdem hat die Erfindung eine
Anlage zum Erfassen einer Telephonkommunikation in einem Telekommunikationssystem
zum Gegenstand, in dem wenigstens eine Vermittlungsanlage betrieben
wird, mit einer Erfassungsschleife, die auf Höhe der Vermittlungsanlage ausgebildet
ist und in die die Sprachsignale eines Codeimpuls-Multiplexes, der
die zu erfassende Information enthält, gedrängt werden, bevor sie zum Ziel
gelenkt werden;
dadurch gekennzeichnet, dass sie außerdem eine Leitung
umfasst, die für
die Übertragung
wenigstens eines Teils der sogenannten Erfassungssignalgebungsdaten,
die zum Erfassen der zu erfassenden Kommunikation verwendet werden,
von einer Steuerzentrale der Kommunikationsanlage zu der Erfassungsanlage
verwendet wird.
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Vorteilhaft ist die Erfassungsanlage
dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel zum Übertragen einer erfassten Kommunikation
an mehrere Abhörzentralen,
die verschiedenen geographischen Erfassungszonen entsprechen, umfasst.
Gemäß der Erfindung
gibt es nämlich
keine wirkliche Begrenzung der Anzahl der versorgten Abhörzentralen.
Vorzugsweise entspricht jede der Abhörzentralen einer geographischen
Erfassungszone, wie etwa einem Staat oder einem Verwaltungsgebiet.
Selbstverständlich können ein
und derselben geographischen Zone mehrere Abhörzentralen zugeordnet sein.
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Jede der sogenannten geographischen
Erfassungszonen ist beispielsweise durch wenigstens eine der Informationen
definiert, die zu der Gruppe gehört,
die umfasst:
- – eine Liste der Identifikationen
der Zellen eines Zellennetzes, das die geographische Erfassungszone
bildet;
- – eine
Liste der Vorwahlnummern, die der geographischen Erfassungszone
zugeordnet sind;
- – wenigstens
eine über
einen Signalgebungsparameter gelieferte Information, welche die
geographische Erfassungszone definiert, die von der zu erfassenden
Kommunikation betroffen ist;
- – wenigstens
eine von der Vermittlungsanlage gelieferte Information, welche die
geographische Erfassungszone definiert, die von der zu erfassenden
Kommunikation betroffen ist.
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Auf diese Weise wird eine sehr hohe
Flexibilität
erzielt, wobei die Technik der Erfindung ermöglicht, den direkten Zusammenhang
zwischen den geographischen Erfassungszonen und den Zonen, die von
den Vermittlungsanlagen abgedeckt werden, aufzuheben. Die Erfassung
kann eine große
Anzahl von Leitungen abdecken, die ein und derselben Quelle und/oder
ein und demselben Ziel (beispielsweise einer Ausstellung, einem
Unternehmen, ...) entsprechen. Es gibt keinerlei Einschränkung hinsichtlich
der verwendeten Kommunikationssysteme (insbesondere der digitalen
und mobilen Systeme).
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung werden deutlicher bei Lesen der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sowie anhand der beigefügten Zeichnung, worin
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– 1 das Grundprinzip des Erfassungsverfahrens
gemäß der Erfindung
zeigt;
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– 2 die vollständige Architektur
eines Systems gemäß 1 zeigt, das an das System
Globalstar angepasst ist.
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1 – Glossar
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Um das Lesen der folgenden Beschreibung und
der Figuren zu vereinfachen, werden nachstehend die wichtigsten
der verwendeten Akronyme sowie ihre übliche Übersetzung ins Englische aufgeführt:
BSS
: Basisstation (base station);
IA : Erfassungsbereich (interception
area);
IE : Erfassungsanlage (interception equipment);
IMC
: Erfassungsmanagementzentrale (interception management center);
IRI
: die Erfassung betreffende Informationen (interception related
information);
LE : Ortsvermittlung (local exchange);
LEA
: zum legalen Abhören
ermächtigte
Behörde (lawful
enforcement agency);
LEMF : Überwachungszentrale mit gesetzlicher
Ermächtigung
(lawful enforcement monitoring facilities);
MIC : Impulscode-Multiplex
(PCM : pulse coded multiplex);
MSC : Mobilfunk-Vermittlungszentrale
(mobile switching center);
MSISDN : internationale Mobilfunkstation-ISDN-Nummer
(international mobile station ISDN number);
RCP : Funknetzüberwachungsstelle
(radio control point);
SSP : Zugangspunkt (service switching
point).
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2 – Generelles Prinzip der Erfindung
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1 veranschaulicht
das generelle Prinzip der Erfindung. Wie weiter oben genauer dargestellt ist,
besteht das Ziel der Erfindung vor allem darin, Erfassungen der
von einer Telephon-Endeinrichtung 11, die das Ziel darstellt,
ausgehenden und/oder empfangenen Anrufe zu ermöglichen. Diese Zielendeinrichtung
kann von jeder Art (analog, digital, Festnetzanschluss, Mobilfunk-Endgerät ...) sein.
Sie kann außerdem
einer Gesamtheit von identifizierten Endeinrichtungen entsprechen
(die beispielsweise einer Gesamtheit der Leitungen eines Unternehmens
oder einer Ausstellung entsprechen).
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Herkömmlich erfolgt der Anschluss
der Zielendeinrichtung 11 an ein Fernsprechnetz über eine Ortsvermittlung
(LE) 12, die ihrerseits über das Fernsprechnetz mit
der Ortsvermittlung 13 verbunden ist, von der die Endeinrichtung 14 des
anderen Kommunikationsteilnehmers abhängt.
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Gemäß der Erfindung wird der Impulscode-Multiplex
(MIC) 15, der die Nachricht trägt, in der Vermittlungseinrichtung 12 zu
einer besonderen MIC-Schleife 16 abgeleitet, nachdem er
in herkömmlicher
Weise (17) die automatische Fernvermittlung 13 erreicht
hat. Über
der MIC-Schleife 16 erfolgt ein hochohmiger Abgriff 18.
Das hochohmig abgegriffene Signal wird an eine Erfassungsanlage
(EI) 110 übermittelt
(19), die die erfassten Anrufe zu einer oder mehreren Abhörzentralen
(IMC) 1111 bis 1113 leiten kann.
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Somit erfolgt die Erfassung zu einem
Zeitpunkt, zu dem die Sprache leicht decodiert werden kann. Diese
Erfassung kann nicht aufgespürt
werden und ist insbesondere für
den Teilnehmer nicht wahrnehmbar.
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Es sind zwei Optionen möglich:
- – über der
MIC-Schleife 16 können
die Erfassungsdaten, die mit dem Anruf im Zusammenhang stehen, sowie
die Sprache abgegriffen werden oder
- – in
Abhängigkeit
von den auf einer weiteren Leitung 112 (die beispielsweise
die Erfassungsinformationen PS (engl.: permanent signal) und CIC (engl.:
circuit identification code) liefert) übertragenen Erfassungssignalgebungsinformationen kann
nur die Sprache abgegriffen werden.
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Es wird angemerkt, dass die MIC-Schleife
16 außerdem
lokal (im Inneren der Vermittlungseinrichtung 12) oder
an jeden adäquaten
Ort verlagert sein kann. Das Gleiche gilt für die Erfassungsanlage EI 110.
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Obwohl nur eine einzige Schleife 16 gezeigt ist,
ist klar, dass in einer Vermittlungseinrichtung mehrere gleichartige
Schleifen benutzt werden können.
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3 – Beispiel: Das System Globalstar
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Es wird nun eine besondere Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, die an das Globalstar-Netz angepasst
ist. Im Rahmen dieses Netzes kann ein und dieselbe Erfassungsmanagementzentrale
(IMC) mehrere verschiedene geographische Erfassungszonen (IA) managen
müssen.
Der Bereich, der von einem einzigen Satelliten abgedeckt wird, kann
nämlich
mehreren Staaten entsprechen, wovon jeder andere Regeln und Notwendigkeiten
der Durchführung
legaler Mithörkontrollen
hat.
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2 zeigt
die Gesamtarchitektur des benutzten Systems.
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Die mobile Endeinrichtung 21,
die das Ziel darstellt, ist über
einen Satelliten 23 mit einer Basisstation (BSS) 22 verbunden.
Die Basisstation (BSS) 22 ist mit einem Zugangspunkt 25 (SSP)
verbunden, der Teil einer Vermittlungszentrale 24 (MSC)
ist. Der MIC, der die zu erfassende Kommunikation enthält, läuft über die
MIC-Schleife 16 zur Erfassung, die über dem SSP 25 verwirklicht
ist, und wird dann zu der Fernvermittlungseinrichtung 13 gleitet
(17), an welche die entfernte Endeinrichtung 14 angeschlossen ist.
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Das Erfassungssystem gemäß der Erfindung beruht
folglich auf der Verwendung einer Erfassungsanlage (IE) 110,
die dem SSP hinzugefügt
ist, und einer Erfassungsmanagementzentrale (IMC) 26. Es bietet
insbesondere die Funktionen der Echtzeitüberwachung des Nachrichtenverkehrs
einer oder mehrerer geographischer Erfassungszonen (IA) für bestimmte
Teilnehmer.
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Das System ermöglicht die Erfassung der folgenden
Informationen:
- – über den Sprachkanal (Sprache,
Fax, Daten) übertragene
Informationen;
- – die
Erfassung betreffende Informationen (IRI), vor allem enthaltend:
- – einen
Teil er Nutzinformationen,
- – den
Inhalt von Kurzmitteilungen,
- – zusätzliche
Daten, wie etwa das Datum und die Uhrzeit der Ereignisse und die
Lokalisierung der mobilen Station.
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Da das Erfassen hochohmig über der MIC-Schleife 16 erfolgt,
ist diese von den an der erfassten Kommunikation beteiligten Parteien
nicht wahrnehmbar und wirkt auf keinen der Dienste der Teilnehmer
ein.
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Jeder Vermittlungseinrichtung 25 kann
eine oder können
mehrere Erfassungsanlagen 1101 bis 110n zugeordnet
sein. Eine Erfassungsmanagementzentrale 26 kann eine oder
mehrere MSCs 24 überwachen.
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Gemäß der Erfindung kann die IMC 26 mehrere
geographische Zonen (IAs) managen. Ein Erfassungsbereich (IA) ist
eine Untereinheit des geographischen Empfangsgebiets, das einem
Satelliten 23 zugeordnet ist und über eine Gesamtheit von logischen
Zellen definiert ist, die von einem Operator oder einem Anbieter
des bestimmten Dienstes gemanagt werden. Diese Gesamtheit der Zellen
entspricht einer geographischen Zone. Der Operator oder Anbieter
von Diensten kann einen oder mehrere IAs definieren, um alle geographischen
Zonen, für
die er einen Dienst liefert, abzudecken.
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Ein und dieselbe geographische Zone
kann vollständig
oder teilweise von mehreren IAs abgedeckt sein, beispielsweise in
dem Fall, in dem diese Zone von mehreren Operatoren oder Anbietern
von Diensten abgedeckt wird.
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In einem gegebenen IA wird das Abhören eines
bestimmten Zielteilnehmers von einer ermächtigten Behörde (LEA)
eingeleitet. Eine Überwachungszentrale
mit gesetzlicher Ermächtigung
(LEMF) 28 managt die die Erfassung betreffenden Informationen
(IRI) 29, die von der IMC 26 geliefert werden,
und die erfassten Daten 210, die von der IE 110i geliefert werden.
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Ein Zielteilnehmer ist durch seine
Mobilfunkstationskennung (MSISDN) definiert. Die abzuhörende(n)
MSISDN-Nummer oder -Nummern sowie die Adressen der Zentralen LEMF 28,
zu denen diese Informationen geleitet werden sollen, werden auf
der Ebene der IMC 26 gemanagt. In dieser IMC beruht das
Erfassungsmanagement auf einer Betrachtungsweise pro IA nach folgenden
Regeln:
- – Ein
Zielteilnehmer kann in einem oder in mehreren IAs abgehört werden.
- – Eine
Funknetzüberwachungsstelle
(RCP) 211 kann mehrere IAs abdecken.
- – Ein
IA kann von mehreren RCPs 211 abgedeckt sein.
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Auf der Ebene der Erfassungsanlage 110i werden
die den Zielteilnehmer betreffenden Daten ebenfalls nach dem IA
organisiert. Folglich liefert eine IMC 26 an alle IEs 1101 bis 110n einer
MSC 24 eine Liste der IAs (Name jedes IAs und dieses betreffende Informationen).
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Wenn eine Erfassung definiert ist,
- – schickt
die IMC 26 (212) die MSISDN-Nummer des Zielteilnehmers
zu der betreffenden, d. h. einer dem IA zugeordneten, RCP 211;
- – die
IMC 26 überträgt (213)
an jede IE 1101 bis 110n der betroffenen MSC 24 die
MSISDN-Nummer des Zielteilnehmers und die Identität des LEMF-Nutzers
der LEA 27, an welchen die Informationen der Erfassung
zu schicken sind.
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Wenn ein Zielteilnehmer eine Nachrichtenverbindung
entgegennimmt oder aufbaut, wird diese von dem SSP 25 zur
MIC-Schleife 16 geleitet, bevor sie zu ihrem Zielempfänger 14 geleitet
wird.
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Die Erfassungsanlage 110i gewährleistet insbesondere
folgende Operationen:
- – Bestimmen des betreffenden
IAs anhand der Identität
der dem erfassten Anruf zugeordneten Zellen oder anhand der MSISDN-Nummer
des abgehörten
Teilnehmers, wenn seine Lokalisation unbekannt ist;
- – Gewinnen
der Signalgebungsinformationen und der Sprachdaten aus dem der abgehörten Kommunikation
entsprechenden Kanal (durch die von der RCP 211 gelieferten
Erfassungsdaten 215 festgelegt);
- – wenn
die Nachrichtenverbindung einen abzuhörenden Teilnehmer betrifft:
– führt die
Erfassungsanlage 110i die Erfassung in Abhängigkeit
von den Erfassungsdaten, die in der Signalgebung enthalten sind,
die dem Anruf und/oder einem dafür
vorgesehenen Datenkanal, der in die Schleife 16 aufgenommen
ist, zugeordnet ist;
und/oder von den ergänzenden Erfassungsdaten, die
von der RCP 211 erhalten worden sind, aus:
- – sendet
die IE 110i (216) die Daten, die die Erfassung
betreffen, zu der IMC 26;
- – stellt
die IE 110i eine oder zwei digitale ISDN-Nachrichtenverbindungen
(210) zu der betroffenen LEMF 288 her.
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Wenn zwei Verbindungen 210 hergestellt werden,
entsprechen sie dem Senden bzw. dem Empfangen. Wenn eine einzige
Verbindung hergestellt wird, dann werden das Senden und das Empfangen
vor der Übertragung
kombiniert.
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Die IMC 26 überträgt (29)
die Erfassungsberichte an die LEMF 28. Für jede abgehörte Nachrichtenverbindung
werden ein erster Bericht zu Beginn der Kommunikation und ein zweiter
Bericht am Ende der Kommunikation übertragen. Jeder Bericht umfasst
eine Erfassungsreferenz, um das Herstellen des Zusammenhangs zu
den von der Erfassungsanlage gelieferten Informationen (210)
zu ermöglichen.
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Die obenbeschriebene Ausführungsform wird
leicht an andere Kommunikationssysteme angepasst werden können, ohne
dass der Geltungsbereich der Erfindung verlassen wird.
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Die Funktionsweise der verschiedenen
Elemente, die der Erfassungsschleife folgen, wird nicht im Einzelnen
beschrieben. Diese Elemente gehören nämlich nicht
direkt zu der Erfindung und sind bereits Gegenstand von Beschreibungen
gewesen, beispielsweise im Rahmen der Normungsarbeiten.