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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Zugangsnetze und präziser auf
ein Verfahren zum Verbinden eines Endgerätes über ein Zugangsnetz mit dem
Kernnetz eines Mobilkommunikationssystems.
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In
der Technik bekannt ist ein Endgerät, das gleichzeitig GSM- und
DECT-Protokoll-Stacks unterstützt.
Zu Hause kann das Endgerät
den DECT-Standard an der Luftschnittstelle nutzen, um eine Telefonverbindung
aufzubauen, wobei der Anruf in das PSTN weitergeleitet wird. Unterwegs
benutzt das Endgerät
das GSM-Netz zum
Aufbau einer Kommunikation. Solche Endgeräte tragen zur Zusammenführung von
Festnetz/Mobilfunknetz bei, da abhängig von der Verfügbarkeit
einer Kommunikation über
die DECT-Schnittstelle automatisch das geeignete Kommunikationsnetz
gewählt
wird.
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Diese
Lösung
hat den Nachteil, dass das Endgerät abhängig vom verwendeten Funkzugriffsnetz
(GSM- oder DECT-Luftschnittstelle) über unterschiedliche
Telefonnummern adressiert werden muss. Darüber hinaus sind die verschiedenen,
dem Endgerät
angebotenen Dienste vom Netzwerk abhängig. Weiterhin steht zwischen
den verschiedenen Netzwerken kein Bereichswechsel zur Verfügung, da keine
zentrale Einheit, auf die beide Zugangsnetze zugreifen können, das
Benutzerprofil zur Steuerung des Bereichswechsels enthält. Folglich
muss das Endgerät
die aktivierten Sitzungen komplett neu initialisieren, wenn das
Zugangsnetz gewechselt wird.
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In
der europäischen
Patentanmeldung 1 207 708 wird ein Mobilkommunikationsnetz mit einem Standard-GSM-Zugangsnetz-Teil offen gelegt,
das mit einem Kernnetz-Teil über
eine vorher festgelegte Netzwerk-Schnittstelle kommunizieren kann.
Das Mobilkommunikationssystem enthält auch ein zusätzliches
Zugangsnetz, das so angeordnet ist, über die vorher festgelegte
Netzwerkschnittstelle mit dem Kernnetz zu kommunizieren. Zu diesem
Zweck wird ein Gateway zwischen dem Kernnetz und dem zusätzlichen
Zugangsnetz bereitgestellt, der den Betrieb eines GSM BSS in Richtung
des MSC oder des SGSN des Kernnetzes nachbildet.
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In
der internationalen Patentanmeldung WO02/300068 wird ein System
zur Bereitstellung von GPRS an eine Mobilstation über ein
privates Netzwerk offen gelegt, worin das private Netzwerk einen
Zusammenarbeits-Punkt zu einem öffentlichen Netz
enthält
und der Zusammenarbeits-Punkt mit der Heimatdatei des öffentlichen
Netzes verbunden ist. Der Zusammenarbeits-Punkt führt eine Protokollumsetzung
zwischen dem privaten Netz und dem öffentlichen Netz durch.
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Diese
Dokumente zeigen den Nachteil, dass den Endgeräten keine einheitlichen Dienste
geboten werden, wenn das Endgerät
sich in einem Bereich befindet, der von einem fremden Netzbetreiber
bedient wird, mit dem kein Bereichswechsel-Abkommen besteht.
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Eine
spezielle Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Vereinheitlichung der Dienste, die einem Endgerät geboten
werden, das in der Lage ist, eine Kommunikation über verschiedene Zugangsnetze
aufzubauen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Gateways
zwischen einem Zugangsnetz und dem Kernnetz eines Mobilkommunikationsnetzes,
um das oben erwähnte
Verfahren auszuführen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Ziele und andere, die unten erscheinen, werden durch ein Verfahren,
ein Endgerät über ein
Zugangsnetz, das hier Fern-Zugangsnetz genannt wird, mit einem Kernnetz
eines Mobilkommunikationsnetzes gemäß Anspruch 1 zu verbinden,
eine Einheit, die zum Kernnetz eines Mobilkommunikationsnetzes gemäß Anspruch
7 gehört
und ein Mobilkommunikationssystem gemäß Anspruch 5 erreicht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung steuert ein einziges Kernnetz die Kommunikation zum und vom
Endgerät
unabhängig
vom benutzten Zugangsnetz. Eine Protokollumsetzung zwischen dem
Zugangsnetz und dem Kernnetz wird durch einen Gateway sichergestellt,
der sich an der Schnittstelle zwischen dem Zugangsnetz und einem
Element des Kernnetzes an der Schnittstelle zwischen dem Kernnetz
dieses Mobilkommunikationsnetzes und einem anderen Mobilkommunikationsnetz
befindet.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung hat den Vorteil, einheitliche Dienste über alle verfügbaren Schnittstellen
des Endgerätes
bereitzustellen.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass ein Zugang über das
Fern-Zugangsnetz aus einem Bereich ermöglicht wird, in dem keine Funkverbindung
zur Benutzung des speziellen Funk-Zugangsnetzes besteht. Wenn sich
das Endgerät
zum Beispiel sich nur in einem GSM/GPRS-Bereich befindet, hat es über das
Zugangs-Festnetz mit denselben Übertragungsraten
weiterhin Zugang zu UMTS-Diensten.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass ein Zugang
zum Kernnetz des Mobilkommunikationsnetzes über das Fern-Zugangsnetz aus
einem Bereich möglich
ist, in dem Funkverbindung zum Netz eines fremden Netzbetreibers
besteht. In dieser Konfiguration ist kein Bereichswechsel-Abkommen
erforderlich, wenn das Fern-Zugangsnetz verwendet wird. Somit muss
das Funk-Zugangsnetz des fremden Netzbetreibers nicht benutzt werden.
Darüber
hinaus sind die Kosten für
den Zugriff auf das Mobilkommunikationsnetz über das Fern-Zugangsnetz niedriger
als die Kosten für
die Benutzung des Funk-Zugangsnetzes
des fremden Netzbetreibers.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die Bereitstellung von
Diensten, die vom Kern-Zugangsnetz gesteuert werden, das Beste aus
der Funktionalität
aller verfügbarer
Zugangsnetze macht, um mit einem bestimmten Endgerät zu kommunizieren.
Mögliche
Dienste sind die Auswahl des am besten geeigneten Zugangsnetzes
entsprechend Zugangsnetz-Profilen, die im Kernnetz gespeichert sind, Übergabeprozeduren
zwischen den verschiedenen Zugangsnetzen, Makro-Diversity über die
verschiedenen möglichen
Zugangsnetze, da ein einziges Kernnetz die Daten von allen Zugangsnetzen verarbeitet.
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Weitere
vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Charakteristiken und vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung werden
beim Lesen der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführung deutlich,
die als nicht einschränkende
Erklärung angegeben
wird, sowie aus den begleitenden Zeichnungen, in denen
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1 ein
System zeigt, welches das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
unterstützt;
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2 ein
Beispiel eines Protokoll-Stacks in einem Gateway gemäß der vorliegenden
Erfindung zwischen einem Fern-Zugangsnetz
und einem Kernnetz zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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1 zeigt
ein System, in dem das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
implementiert werden kann. Das System enthält ein Kernnetz 10, ein
erstes Zugangsnetz, hier spezielles Funk-Zugangsnetz 11 genannt,
ein zweites Zugangsnetz, hier Fern-Zugangsnetz 12 genannt,
und ein mobiles Endgerät 13.
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Das
Kernnetz 10 und das spezielle Funk-Zugangsnetz 11 sind
vorzugsweise Teil eines bekannten zellularen Mobilkommunikationsnetzes,
zum Beispiel GSM/GPRS oder UMTS.
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Das
Fern-Zugangsnetz 12 verwendet in dieser Ausführung der
Erfindung ein PSTN-Netzwerk, auf das Endgerät 13 über eine
Funk-Schnittstelle als Übertragungsnetz
zugreifen kann. Solche Schnittstellen können auf Bluetooth oder auf
Infrarot basieren oder eine zum DECT-Standard kompatible Schnittstelle
sein.
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Das
Fern-Zugangsnetz 12 ist für leitungsvermittelte Daten
vorzugsweise ein PSTN oder für
paketvermittelte Daten das PSTN, das mit dem Internet 123 verbunden
ist. Endgerät 13 kann
an das Fern-Zugangsnetz 12 über einen lokalen Knoten oder
ein lokales Netz 121 angeschlossen werden, zum Beispiel
unter Verwendung der Bluetooth-Technologie.
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Im
Rahmen der Erfindung können
andere mögliche
Typen von Zugangsnetzen ins Auge gefasst werden, wie z. B. Wireless
LAN auf der Grundlage von Ethernet oder von ADSL. Das Fern-Zugangsnetz kann
auch ein festes Zugangsnetz sein, zum Beispiel ein festes LAN auf
der Grundlage von Ethernet, wobei Endgerät 13 physikalisch
mit dem LAN verbunden ist oder über
eine drahtlose Schnittstelle für
kurze Entfernungen an einen lokalen Knoten des festen LAN angeschlossen
werden kann.
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Es
wird einem Fachmann klar sein, wie die vorliegende Erfindung auf
solche Typen von Fern-Zugangsnetzen umzusetzen ist.
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Das
Kernnetz 10 enthält
mindestens ein Mobilfunk-Vermittlungszentrum
MSC 101 zur Verarbeitung von leitungsvermitteltem Verkehr,
der vom speziellen Funk-Zugangsnetz 11 empfangen
wird, und mindestens einen Serving GPRS Support Node SGSN 102 zur
Verarbeitung von paketvermitteltem Verkehr, der vom speziellen Funk-Zugangsnetz 11 empfangen
wird. Weiterhin enthält
das Kernnetz 10 mindestens ein Gateway-MSC (GMSC) 103 zur
Verarbeitung von leitungsvermitteltem Verkehr und mindestens einen
Gateway GPRS Support Node GGSN 104. GMSC 103 und
GGSN 104 bilden die Schnittstelle zwischen Kernnetz 10 und
externen Kommunikationsnetzen, wie z. B. das feste PSTN oder Internet.
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Das
Kernnetz 10 kann in einer eingeschränkten Ausführung der Erfindung nur leitungsvermittelten
oder nur paketvermittelten Verkehr unterstützen.
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MSC 101,
SGSN 102, GMSC 103 und GGSN 104 gehören vorzugsweise
zum GSM/GPRS- und UMTS-Kernnetz, sie können auf äquivalente Einheiten abgebildet
werden, wenn ein anderer Typ von Kernnetz verwendet wird.
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Das
Kernnetz 10 und präziser
MSC 101 und SGSN 102 sind über vordefinierte Schnittstellen
mit dem speziellen Funk-Zugangsnetz 11 verbunden. Wenn
das spezielle Funk-Zugangsnetz 11 ein terrestrisches UMTS-Funk-Zugangsnetz
(UTRAN) ist, sind die Schnittstellen zum Kernnetz die standardisierten Schnittstellen
Iu CS und Iu PS.
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Das
spezielle Funk-Zugangsnetz 11 enthält einen Funk-Netzwerk-Controller
RNC 111 und mehrere Knoten B 112, die Endgerät 13 in
ihrem Bereich bedienen.
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Endgerät 13 kann
gemäß der vorliegenden Erfindung
entweder über
das spezielle Funk-Zugangsnetz 11 oder über das Fern-Zugangsnetz 12 mit
dem Kernnetz 10 verbunden werden.
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Wenn
Endgerät 13 über das
Fern-Zugangsnetz 12 mit dem Kernnetz 10 verbunden
ist, kann es vorzugsweise über
einen lokalen Knoten 121 angeschlossen werden, wozu zum
Beispiel die Bluetooth-Technologie verwendet wird. Der lokale Knoten 121 sorgt
für die
Umsetzung des auf der Luftschnittstelle benutzten Protokolls in
die im Fern-Zugangsnetz 12 verwendeten Protokolle. In einer
anderen Ausführung
der vorliegenden Erfindung kann die Einheit 121 auch ein
privates lokales Netz sein. Diese Ausführung ermöglicht es, die Anzahl von Endgeräte-Typen
zu erhöhen,
die an das Fern-Zugangsnetz 12 angeschlossen werden können, sogar
wenn sie nicht dieselbe Technologie wie das Fern-Zugangsnetz 12 unterstützen. In
einer anderen Ausführung der
vorliegenden Erfindung können
die Einheiten 141, 142 auch über ein privates Netz mit der
Einheit 121 verbunden sein. Diese Ausführung ermöglicht es, gesicherte Dienste
anzubieten, mit denen private Firmen-LAN oder MAN-Netzwerke mit dem
Mobilkommunikationsnetz verbunden werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Fern-Zugangsnetz 12 über einen Gateway 141, 142 mit
dem Kernnetz 10 verbunden.
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Wenn
das Fern-Zugangsnetz leitungsvermittelten Verkehr unterstützt, wird
ein spezieller Gateway 141 für leitungsvermittelten Verkehr
die Verbindung bearbeiten. Wenn das Fern-Zugangsnetz paketvermittelten
Verkehr unterstützt,
wird ein spezieller Gateway 142 für paketvermittelten Verkehr
die Verbindung bearbeiten. Gateway 141, 142 sorgt
für die
Umsetzung des Protokoll-Stacks zwischen den im Fern-Zugangsnetz 12 verwendeten
Kommunikationsprotokollen und den im Kernnetz 10 verwendeten Protokollen
(d. h. den im UMTS-Standard
definierten Protokollen). Die Protokoll-Stack-Umsetzung wird weiter unten genauer
erläutert.
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Gateway 141 bzw. 142 sind
gemäß der vorliegenden
Erfindung an GMSC 103 bzw. GGSN 104 angeschlossen,
d. h. an Einheiten des Kernnetzes 10 an der Schnittstelle
zwischen dem Kernnetz des Mobilkommunikationssystems und dem Kernnetz
eines anderen Kommunikationsnetzes.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der vorliegenden Erfindung werden mindestens die Signalisierungsdaten
des Anrufs, die gemäß der vorliegenden Erfindung
an GMSC 103 bzw. GGSN 104 empfangen werden, von
GMSC 103 bzw. GGSN 104 an MSC 101 bzw.
SGSN 102 weitergeleitet. Diese Einheiten 101, 102 steuern
normalerweise den Verbindungsaufbau für normale Anrufe von Endgerät 13 über des spezielle
Funk-Zugangsnetz 11. Dann hat die Weiterleitung der Signalisierungsdaten
von GMSC 103 bzw. GGSN 104 an MSC 101 bzw.
SGSN 102 den Vorteil, dass dieselbe Verbindungsaufbau-Prozedur
wieder verwendet wird wie für
normale Anrufe über
das spezielle Funk-Zugangsnetz 11. Die Weiterleitung der
Signalisierungsdaten von GMSC 103 bzw. GGSN 104 an
MSC 101 bzw. SGSN 102 kann mit bekannten Tunneling-Mechanismen implementiert
werden.
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Normalerweise
werden mehrere Instanzen von MSCs 101 bzw. SGSNs 102 durch
ein einziges GMSC 103 bzw. GGSN 104 gesteuert.
Gemäß einer bevorzugten
Ausführung
der vorliegenden Erfindung wird die geeignete Instanz von MSC 101 bzw.
SGSN 102 entweder gemäß geografischen
Informationen von Endgerät 13 oder
gemäß der Beobachtung
der zuvor von Endgerät 13 benutzten
Instanz MSC 101 bzw. SGSN 102 durch GMSC 103 bzw.
GGSN 104 ausgewählt.
Alternativ dazu wird es einem Fachmann klar sein, dass GMSC 103 bzw.
GGSN 104 ein festes MSC 101 bzw. SGSN 102 zugeordnet
werden kann.
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Vorzugsweise
werden nur die Signalisierungsdaten von GMSC 103 bzw. GGSN 104 an
MSC 101 bzw. SGSN 102 weitergeleitet, und die
Teilnehmerdaten bleiben während
der Verarbeitung der Signalisierungsdaten im MSC 101 bzw.
SGSN 102 im GMSC 103 bzw. GGSN 104.
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Wenn
jedoch im MSC 101 bzw. SGSN 102 Macrodiversity
bereitgestellt werden muss, müssen Signalisierungsdaten
und Teilnehmerdaten von GMSC 103 bzw. GGSN 104 an
MSC 101 bzw. SGSN 102 weitergeleitet werden. In
der Tat kombiniert die Macrodiversity-Prozedur die über das
spezielle Funk-Zugangsnetz 11 empfangenen
Teilnehmerdaten und die über
das Zugangsnetz 12 und GMSC 103 bzw. GGSN 104 empfangenen
Teilnehmerdaten.
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Als
Folge davon wird unabhängig
davon, ob ein Anruf zum/vom Endgerät 13 über das
spezielle Funk-Zugangsnetz 11 oder über das Zugangsnetz 12 durchgeführt wird,
der Anruf von derselben Einheit gesteuert, vorzugsweise vom MSC 101 bzw.
SGSN 102 im Kernnetz 10. Für den Anruf stehen dieselben Dienste
und Funktionalitäten
zur Verfügung,
unabhängig
davon, welches Zugangsnetz 11 oder 12 verwendet
wird, da zur Bereitstellung dieser Dienste dasselbe Teilnehmerprofil
verwendet wird.
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Die
Tatsache, dass die Gateways 141, 142 Schnittstellen
zum GMSC 103 oder GGSN 104 sind, hat den Vorteil,
dass über
das Fern-Zugangsnetz 12 zum GMSC 103 oder GGSN 104 weiterhin
eine Verbindung aufgebaut werden kann, sogar wenn für Endgerät 13 keine
Funkabdeckung besteht, um die Verbindung über MSC 101 oder SGSN 102 aufzubauen.
Dann können
dem Endgerät 13 die
Dienste des Kernnetzes 10 unabhängig vom Funk- Abdeckungsbereich
des speziellen Funk-Zugangsnetzes 11 bereitgestellt werden.
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Der
Zugang über
das Fern-Zugangsnetz 12 zum GMSC 103 oder GGSN 104 ist
auch vorteilhaft, wenn Endgerät 13 sich
im Ausland befindet, d. h. nicht in dem Bereich, der vom speziellen
Funk-Zugangsnetz seines Netzbetreibers abgedeckt wird, sondern möglicherweise
von einem anderen Netzbetreiber, der mit dem Betreiber des Mobilkommunikationsnetzes
Bereichswechsel-Abkommen hat. Statt die teure Bereichswechsel-Funktionalität zu nutzen, kann
Endgerät 13 vorteilhaft über das
Fern-Zugangsnetz 12 mit dem GMSC 103 oder GGSN 104 des Kernnetzes 12 seines
Netzbetreibers verbunden werden.
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Da
eine einzige zentrale Einheit in Kernnetz 10, vorzugsweise
MSC 101 bzw. SGSN 102, wie oben beschrieben, den
Anruf über
beide Zugangsnetze 11 und 12 steuert, können Endgerät 13 unabhängig vom
verwendeten Zugangsnetz 11, 12 einheitliche Dienste
bereitgestellt werden.
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Beispiele
für solche
Dienste sind:
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Auswahl des am besten
geeigneten Zugangsnetzes.
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Eine
Eigenschaft, die mit der Netzwerkstruktur gemäß der Erfindung möglich ist,
ist die Auswahl des benutzten Zugangsnetzes nach den Anforderungen
des Teilnehmers.
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Zu
diesem Zweck muss eine Einheit im Kernnetz 10 Informationen über die
Fähigkeiten
beider Zugangsnetze 11, 12 bezüglich Dienstqualität und Durchsatz
speichern:
Informationen über
den maximalen Datendurchsatz und über die Dienstqualität beider
Zugangsnetze 11, 12 können im Kernnetz 10 zum
Beispiel im MSC 101 oder SGSN 102 gespeichert
werden.
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Bei
einem Verbindungswunsch von Endgerät 13, bei dem eine
erforderliche Dienstqualität
oder ein erforderlicher Durchsatz angezeigt werden, überprüft das Kernnetz 10 oder
vorzugsweise MSC 101 oder SGSN 102, welches der
Zugangsnetze 11, 12 am besten angepasst ist, diese
Bedingungen zu erfüllen und
sendet diese Information an Endgerät 13, damit es über das
am besten angepasste Zugangsnetz 11, 12 verbunden
wird. Vorzugsweise kann MSC 101 oder SGSN 102 mehrere
gleichzeitige Anrufe zu oder von Endgerät 13 über verschiedene
Zugangsnetze verwalten.
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In
einer möglichen
Ausführung
der vorliegenden Erfindung kann in der Verbindungsanforderungsphase
das Fern-Zugangsnetz 12 verwendet werden, während in
der Datenaustauschphase das am besten geeignete Zugangsnetz verwendet
wird, wie vom Kernnetz angezeigt.
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Diese
Funktion wird vorzugsweise mit Standard-Inter-System-Änderungs-Prozeduren zwischen Endgerät 13 und
Kernnetz 10 ausgeführt,
wozu allgemeine Standort-Management-Prozeduren verwendet werden.
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Übergabe zwischen zwei Zugangsnetzen.
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Das
Kernnetz kann von der Möglichkeit
informiert sein, eine Übergabe
zu starten. Als Folge davon ändert
Endgerät 13,
das zurzeit über
ein Zugangsnetz 11, 12 kommuniziert, das verwendete
Zugangsnetz 11, 12. Diese Benachrichtigung erfolgt mittels
Kernnetz-Signalisierung
an Endgerät 13.
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Zu
diesem Zweck muss MSC 101 oder SGSN 102 in der
Lage sein, die von den verschiedenen Funk-Zugangsnetzen 11, 12 empfangenen
Informationen zu unterscheiden. Eine mögliche Lösung ist die Verwaltung unterschiedlicher
Verbindungen, eine für
Daten, die vom Fern-Zugangsnetz 12 kommen, und eine für Daten,
die vom speziellen Funk-Zugangsnetz 11 kommen.
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Macro-Diversity.
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Diese
besteht im gleichzeitigen Senden/Empfangen derselben Daten über beide Funk-Zugangsnetze 11, 12 und
deren Kombination beim Empfang. Macrodiversity kann in Aufwärtsrichtung
(Richtung vom Endgerät
zum Netzwerk) implementiert werden, und zu diesem Zweck muss Endgerät 13 die
gleichzeitige Kommunikation über
mehrere Kommunikations-Stacks unterstützen. Macrodiversity kann auch
in Abwärtsrichtung
(Richtung vom Netzwerk zum Endgerät) implementiert werden, und
zu diesem Zweck muss Endgerät 13 Mittel
zur Kombination der vom Kernnetz 10 über Fern-Zugangsnetz 12 und über das
spezielle Funk-Zugangsnetz 11 empfangenen Informationen
enthalten.
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Auf
der Netzwerkseite müssen
SGSN 102 oder MSC 101 mit Mitteln zur Rekonstruktion
der in Macrodiversity empfangenen Daten enthalten. Solche Mittel
sind in der Technik bekannt und üblicherweise
in Funk-Netzwerk-Controllern des UMTS-Netzes implementiert. Die
Implementation solcher Mittel im GMSC 103 oder GGSN 104 kann
von einem Fachmann gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung problemlos durchgeführt werden.
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Trotzdem
ist es in einer anderen Ausführung der
vorliegenden Erfindung auch möglich,
die Steuerung des Verbindungsaufbaus sowie die Macrodiversity im
GMSC 103 bzw. GGSN 104 auszuführen. In diesem Fall ist die
Weiterleitung der Signalisierungs- oder Teilnehmerdaten vom GMSC 103 bzw.
GGSN 104 zum MSC 101 bzw. SGSN 102 nicht
mehr erforderlich. Es sind jedoch Änderungen des GMSC 103 bzw.
des GGSN 104 erforderlich, damit sie den Verbindungsaufbau
oder Macrodiversity unterstützen.
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2 zeigt
ein Beispiel eines Protokoll-Stacks gemäß der vorliegenden Erfindung
in Gateway 142 für
paketvermittelten Verkehr. Darüber hinaus
zeigt 2 den Protokoll-Stack in Endgerät 13,
in ISP-Router 122, die Protokoll-Stacks in GGSN 104 und
schließlich
den Protokoll-Stack
in einem Anwendungs-Server, mit dem das Endgerät 13 kommuniziert.
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Es
wird einem Fachmann klar sein, dass der Protokoll-Stack im Fall
von leitungsvermitteltem Verkehr an einen Gateway 141 zwischen
dem Fern-Zugangsnetz 12 und dem GMSC 103 angepasst
werden kann.
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Darüber hinaus
beschreibt 2 die Protokollumsetzung für die Teilnehmerebene,
d.h. die Benutzerdaten. Auf gleiche Weise muss die Protokoll-Einbettung
für die
Signalisierungsebene zwischen Endgerät 13 und dem Gateway 142 bis
Einheit 104 durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird die Kernnetz-Signalisierung weiter von
GGSN 104 zur Einheit SGSN 102 (welche die Kernnetz-Signalisierung
enthält)
weitergeleitet. Die Protokoll-Einbettung für die Signalisierungsebene
wird nicht weiter beschrieben, sondern kann ohne Schwierigkeiten
aus dem standardisierten Signalisierungsprotokoll im UMTS-Netz und
aus der oben beschriebenen Protokollumsetzung für die Teilnehmerebene abgeleitet werden.
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Der
Protokoll-Stack in Endgerät 13 ist
charakteristisch für
das Zugangsnetz 12. In dieser Ausführung ist das Zugangsnetz 12 ein
mit dem Internet verbundenes PSTN. Der Protokoll-Stack in Endgerät 13 enthält die folgenden
unteren Ebenen 20 gemäß dem ISO
OSI-Ebenenmodell.
- – Ebene 1/2: PPP (Punkt-zu-Punkt-Protokoll)/L1
- – Ebene
3: IP
- – Ebene
4 TCP/UDP
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Über den
mit dem Zugangsnetz 12 verbundenen Ebenen unterstützt eine
Ebene 21 ein Tunneling-Protokoll. Dieses Tunneling-Protokoll kann
das GPRS-Tunneling-Protokoll (GTP-U&C)
oder jedes äquivalente
Tunneling-Protokoll sein wie z. B. das mobile IP-Tunneling für die Teilnehmerebene
plus eine Verbindung mit dem GGSN unter Verwendung der GGSN-IP-Adresse
für die
Signalisierungsebene. Dieses Tunneling bettet IP-Pakete ein, die in Ebene 22 erzeugt
werden, wobei die IP-Pakete
Anwendungsdaten enthalten, die in Ebene 23 erzeugt werden. Die Anwendungsdaten
können
sowohl Teilnehmerdaten als auch Signalisierungsdaten sein. Darüber hinaus
können
die IP-Pakete durch
andere Protokoll-Dateneinheiten der ISO OSI Ebene 3 ersetzt werden.
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Der
ISP-Router 122 enthält
die Stacks von zwei parallelen Ebenen mit einer darüber liegenden Umsetzungsebene,
um eine Protokollumsetzung zwischen der im PSTN verwendeten unteren
Ebene (PPP/L1, IP, TCP/UDP) und den im Internet verwendeten Ebenen
(L1/L2, IP, PTC/UDP) durchzuführen. Der
ISP-Router kann auch Firewall-Funktionen bieten.
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Der
Gateway 142 enthält
die Stacks von zwei parallelen Ebenen mit einer darüber liegenden
Umsetzungsebene, um eine Protokollumsetzung zwischen der ISP-Router-Seite
und der GGSN-Seite durchzuführen.
- – Ebene
1: L1/L2
- – Ebene
2: IP
- – Ebene
2 TCP/UDP
- – Ebene
4/5: Ebenen 25, d. h. Tunneling-Protokoll entsprechend dem GPRS-Tunneling-Protokoll (GTP
U&C)
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Ebene
1 L1/L2 und Ebene 4/5 können
in Gateway 142 und in GGSN 104 unterschiedlich
sein (in der Tat befindet sich Gateway 142 üblicherweise beim
ISP-Anbieter, während
GGSN 104 dem Mobilfunknetz-Betreiber gehört).
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GGSN 104 enthält ebenfalls
zwei parallele Protokoll-Stacks mit einer darüber liegenden Umsetzungsebene,
um eine Protokollumsetzung zwischen dem Mobilkommunikationsnetz
auf der einen Seite und einem Anwendungs-Server auf der anderen
Seite durchzuführen.
Es sind folgende Ebenen implementiert: Seite des Mobilkommunikationsnetzes
(in 2 als Ge-Schnittstelle
bezeichnet)
- – Ebene 1/Ebene 2: L1/L2 des
Internet-Netzwerks
- – Ebene
3: IP Seite des Anwendungs-Servers (in 2 als Gi-Schnittstelle bezeichnet)
- – Ebene
1/Ebene 2: L1/L2 des Internet-Netzwerks
- – Ebene
3: IP
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Der
Protokoll-Stack im Anwendungs-Server wird nicht weiter erläutert, da
er nicht Teil der vorliegenden Erfindung ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Funktionalität
des Gateways 141 bzw. 142 in einem für das GMSC 103 bzw,
den GGSN 104 externen Einzel-Modul untergebracht sein und
vorzugsweise dem Internet-Dienstanbieter gehören. In einer anderen Ausführung kann
die Gateway-Funktionalität
direkt im GMSC 103 bzw. GGSN 104 untergebracht sein
und vorzugsweise dem Betreiber des Mobilkommunikationsnetzes gehören. In
einer anderen Ausführung
kann die im GMSC 103 bzw. GGSN 104 enthaltene
Gateway-Funktionalität über ein
privates WAN mit dem Fern-Zugangsnetz 12 verbunden sein, um
einen gesicherten Zugang zu haben (kein Verkehr über das Internet).
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In
einer bevorzugten Ausführung
der vorliegenden Erfindung, in der mindestens die Signalisierungsdaten
eines von Endgerät 13 ausgelösten Anrufs
vom GMSC 103 bzw. GGSN 104 zum MSC 101 bzw.
SGSN 102 weitergeleitet werden müssen, müssen MSC 101 bzw.
SGSN 102 und GMSC 103 bzw. GGSN 104 gemäß der vorliegenden
Erfindung modifiziert werden, um Mittel zu enthalten, um mindestens Signalisierungsdaten
vom/zum mobilen Endgerät 13 zu
weiterzuleiten, wobei die Signalisierungsdaten zu einer Verbindung
gehören,
die vom mobilen Endgerät 13 über Zugangsnetz 12,
das sich vom speziellen Funk-Zugangsnetz 11 unterscheidet, über Gateway 141 bzw. 142 und
schließlich über GMSC 103 bzw. GGSN 104 ausgelöst wird.
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MSC 101 bzw.
SGSN 102 enthalten weiterhin vorzugsweise Mittel, um zur
Kommunikation mit dem Endgerät 13 zwischen
dem Fern-Zugangsnetz 12 und dem speziellen Funk-Zugangsnetz 11 auszuwählen, und
Mittel zur Durchführung
der Macrodiversity durch Kombination von Daten, die vom Fern-Zugangsnetz 12 empfangen/über es gesendet
werden, mit Daten, die vom speziellen Funk-Zugangsnetz 11 empfangen/über es gesendet
werden.
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Zusammenfassend
kann man sagen, dass die vorliegende Erfindung einem Endgerät einheitliche
Dienste bereitstellt, unabhängig
davon, wie (über das
spezielle Funk-Zugangsnetz 11 oder das Fern-Zugangsnetz 12)
es mit dem Kernnetz 10 eines Mobilkommunikationsnetzes
verbunden wird. Das Endgerät 13 kann
bei beiden Verbindungstypen dieselben Bookmarks, dieselben Notizbuchfunktionen, dasselbe
Adressbuch,... benutzen. Auf der Netzwerkseite werden die über beide
Zugangsnetze angebotenen Dienste zentral im Kernnetz 10 behandelt.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch den Vorteil, die Funk-Ressourcen eines
speziellen Funk-Zugangsnetzes nur für wirkliche Mobilitäts-Situationen zu
nutzen. Jedes Mal, wenn ein Zugang über das feste Fern-Zugangsnetz
möglich
ist, wird ein Bereichswechsel durchgeführt. Dies trägt auch
dazu bei, die Kommunikationsqualität in Innenräumen zu optimieren und den
Leistungsverbrauch des Endgerätes
zu verringern.