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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Energiequellen-Überwachungseinrichtungen
bzw. -Monitore und insbesondere auf Energiequellen-Überwachungseinrichtungen
für implantierbare
medizinische Vorrichtungen mit einer Energiequelle, deren Spannung
im Laufe ihrer Nutzlebensdauer bzw. nutzbaren Standzeit abnimmt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Medizingeräteindustrie
bringt eine große Vielfalt
von elektronischen und mechanischen Vorrichtungen zum Behandeln
von Leiden von Patienten hervor. Je nach Leiden können dem
Patienten medizinische Vorrichtungen operativ implantiert werden oder
von außen
an den Patienten, der eine Behandlung erhält, angeschlossen werden. Kliniker
benutzen medizinische Vorrichtungen allein oder in Kombination mit
Therapien, die auf therapeutischen Substanzen basieren, und Chirurgie,
um Leiden von Patienten zu behandeln. Bei manchen Leiden sorgen medizinische
Vorrichtungen für
die beste und zuweilen einzige Therapie, um einem Individuum zu
einer besseren Gesundheit und einem erfüllten Leben zu verhelfen.
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Ein
Typ von medizinischer Vorrichtung ist eine implantierbare Vorrichtung
zur Infusion einer therapeutischen Substanz. Eine implantierbare
Vorrichtung zur Infusion einer therapeutischen Substanz wird einem
Patienten an einem für
die Therapie geeigneten Ort durch einen Kliniker implantiert. Üblicherweise
ist ein Infusionskatheter für
die therapeutische Substanz mit dem Auslass der Vorrichtung verbunden
und ist implantiert, um die thera peutische Substanz, wie etwa ein
Arznei- oder Infusionsmittel mit einer programmierten Infusionsgeschwindigkeit und
an einem vorher festgelegten Ort zu infundieren, um ein Leiden wie
Schmerz, Spastizität,
Krebs und andere Erkrankungen zu behandeln. Viele Vorrichtungen
zur Infusion einer therapeutischen Substanz sind so konfiguriert,
dass die Vorrichtung, während sie
implantiert ist, durch ein Septum hindurch mit therapeutischer Substanz
wieder aufgefüllt
werden kann, sodass die Zeit, die die Vorrichtung implantiert sein
kann, nicht durch das Fassungsvermögen für die therapeutische Substanz
begrenzt ist. Ein Beispiel für
eine implantierbare Infusion einer therapeutischen Substanz ist
in der Produktbroschüre
mit dem Titel "SynchroMedTM Infusion System" (1995) von Medtronic Inc. dargestellt.
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Es
gibt weitere implantierbare Vorrichtungen, die neurologisches Gewebe
elektrisch stimulieren, um die Symptome verschiedener physiologischer oder
psychologischer Krankheiten oder Schmerzen zu behandeln oder zu
lindern. Solche Vorrichtungen gehören üblicherweise zu Systemen, die
vollständig in
den Patienten implantierbar oder teilweise implantierbar und teilweise
außerhalb
des Patienten befindlich sind. Systeme, die vollständig in
den Patienten implantierbar sind, schließen üblicherweise einen implantierbaren
Impulsgenerator und eine Erweiterung und eine Leitung oder Leitungen
ein. Bei solch einem System sind der implantierbare Impulsgenerator,
die Erweiterung und die Leitung vollständig in die Körper der
Patienten implantiert. Ein Beispiel für solch ein System ist das
ItrelTM 3-System, hergestellt und verkauft
von Medtronic Inc., Minneapolis, Minnesota. Da der implantierbare
Impulsgenerator implantiert ist, sind die Energiequellen, die benötigt werden,
um den implantierbaren Impulsgenerator mit Energie zu versorgen,
ebenfalls implantiert. Üblicherweise
ist die Energiequelle für
einen implantier baren Impulsgenerator eine Batterie.
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Jede
dieser implantierbaren Vorrichtungen gibt eine therapeutische Ausgabe
an den Patienten ab. Im Fall einer implantierbaren Vorrichtung zur
Infusion einer therapeutischen Substanz kann die therapeutische
Ausgabe eine therapeutische Substanz sein, die dem Patienten infundiert
wird. Im Fall eines Neurostimulators ist die therapeutische Ausgabe
ein elektrisches Signal, das bei dem Patienten ein therapeutisches
Ergebnis hervorrufen soll. Ferner gibt es weitere Typen von implantierbaren
therapeutischen Abgabevorrichtungen, darunter Herzschrittmacher und
Defibrillatoren.
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Mit
elektrischer Energie versorgte, implantierte therapeutische Abgabevorrichtungen
können, wenn
sie erst einmal implantiert sind, aufgrund von Faktoren, wie Batterieerschöpfung, Korrosionsschäden und
mechanischer Verschleiß,
einen Austausch erfordern. Da ein Austausch der implantierten therapeutischen
Abgabevorrichtung ein invasives Verfahren zum Explantieren der vorhandenen
Vorrichtung und Implantieren einer neuen Vorrichtung erfordert, ist
es wünschenswert,
die therapeutische Abgabevorrichtung nur dann auszutauschen, wenn
ein Austausch notwendig ist. Ein Austausch von früher implantierten
therapeutischen Abgabevorrichtungen wurde üblicherweise auf der Grundlage
einer für
den ungünstigsten
Fall statistisch vorhergesagten, nicht medizinisch indizierten Austauschperiode
angesetzt. Das Szenario des ungünstigsten
Falls führte üblicherweise
dazu, dass die implantierte therapeutische Abgabevorrichtung mehrere
Monate oder sogar Jahre vorher, ehe ihr Austausch tatsächlich notwendig war,
ausgetauscht wurde.
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Einige
frühere
implantierbare Impulsgeneratoren wie etwa Herzschrittmacher haben
einen einzigen Batteriezustand, der erfasst wurde, überwacht, um
den Austauschzeitpunkt für
die implantierte Vorrichtung oder Batterie abzuschätzen, wie
in dem
US-Patent Nr. 6,167,309 (Lyden)
mit dem Titel "Method
For Monitoring End Of Life For Battery" (26. Dezember 2000) aufgezeigt ist.
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Batterieüberwachungseinrichtungen,
welche die Spannung der Batterie überwachen, um die Restlebensdauer
bzw. restliche Langlebigkeit der Batterie zu bestimmen oder vorherzusagen,
weisen schon an sich einen Mangel auf. Die Spannung einer Batterie wird
gewöhnlich
im Laufe der Zeit sehr langsam abnehmen, wobei die Veränderung
der Spannung nur gering ist, bis sich die Spannung der Batterie
dem Ende ihrer Nutzungsdauer bzw. nutzbaren Standzeit nähert. Wenn
sich die Batterie dem Ende ihrer nutzbaren Standzeit nähert, wird
die Batteriespannung beginnen, mit einer größeren Geschwindigkeit, oft dramatisch,
abzunehmen. Solch eine Batterie ist als Energiequelle für eine implantierbare
therapeutische Abgabevorrichtung vorteilhaft, da sie während des überwiegenden
Teils der nutzbaren Standzeit der Vorrichtung solch eine gesicherte,
verhältnismäßig konstante
Spannung abgibt. Jedoch verursacht solch eine Batterie ein Problem
für eine
Batterielanglebigkeits-Überwachungseinrichtung,
welche die Spannung der Batterie verwendet, um zu versuchen, die Langlebigkeit
der Batterie zu bestimmen. Da während
des überwiegenden
Teils der Standzeit der Batterie die Batteriespannung relativ konstant
bleibt, ist es schwierig vorherzusagen, ob sich die Batterie im frühen Teil
der relativ ebenen Spannungskurve befindet oder sich dem Ende der
relativ ebenen Spannungskurve nähert.
Der Unterschied ist selbstverständlich
ein ausgeprägter
Unterschied bei der vorhergesagten Langlebigkeit der Batterie.
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Die
Fähigkeit
zur genauen Vorhersage der Restlebensdauer bzw. restlichen Langlebigkeit
der Energiequelle einer implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung
ermöglicht,
dass der Patient die maximale Lebensdauer von der Vorrichtung erfährt, und
minimiert die Häufigkeit
und möglicherweise
die Anzahl der Explantationen und Reimplantationen der Vorrichtung
lediglich für
den Austausch der Energiequelle. Da ferner gewöhnlich eine gewisse Sicherheitsspanne
eingebaut ist und weil der Patient gewöhnlich eine solche Explantation
und Reimplantation plant, oft bei einem vollen Terminplan, kann
zusätzlich
Zeit von der tatsächlich
verbleibenden Langlebigkeit der Energiequelle verloren gehen.
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Aus
den genannten Gründen
besteht ein Bedarf an einer implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung
mit aktiver Langlebigkeitsvorhersage, um die wirksame Lebensdauer
der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung zu verlängern, die
Notwendigkeit, dass ein Kliniker statische Langlebigkeitsvorausberechungen
für Therapieänderungen durchführt, zu
vermindern, die wahlfreie Austauschplanung zum Nutzen des Patienten
oder des Klinikers zu vereinfachen oder für viele weitere Verbesserungen.
- WO 01/08 749 und US 2003/065 366 offenbaren
implantierbare medizinische Vorrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt schafft die vorliegende Erfindung wie im Anspruch 1 definiert
eine implantierbare medizinische Vorrichtung zur Abgabe einer therapeutischen
Ausgabe an einen Patienten. Eine elektrische Leistungs- bzw. Energiequelle
hat eine nutzbare Lebenszeit bzw. Standzeit und eine Spannung, welche über die
nutzbare Standzeit hinweg abnimmt. Eine therapeutische Abgabevorrichtung
ist operativ bzw. wirkend mit der Energiequelle verbunden und dafür eingerichtet,
die therapeutische Ausgabe an den Patienten abzugeben. Eine Überwachungseinrichtung
bzw. ein Monitor für
die Energiequellenlanglebigkeit bzw. -lebensdauer ist wirkend mit
der Energiequelle und der therapeutischen Abgabevorrichtung verbunden.
Ein Energiezähler
zählt die
Energiemenge, die von der implantierbaren medizinischen Vorrichtung
verbraucht wird. Ein Energieumwandler wandelt die verbrauchte Energie
in einen Schätzwert der
restlichen Energiequellenlanglebigkeit um, wobei ein Energielanglebigkeitsschätzwert erzeugt
wird. Ein Spannungsmonitor überwacht
die Spannung der Energiequelle. Ein Spannungsumwandler wandelt die
durch den Spannungsmonitor überwachte
Spannung in einen Schätzwert
der restlichen Langlebigkeit der Energiequelle um, wobei ein Spannungslanglebigkeitsschätzwert erzeugt
wird. Ein Rechner ist wirkend mit dem Energieumwandler und dem Spannungsumwandler
verbunden und sagt die Energiequellenlanglebigkeit unter Verwendung
des Energielanglebigkeitsschätzwertes
zu einem frühen
Zeitpunkt während
der nutzbaren Standzeit der Energiequelle und unter Verwendung des
Spannungslanglebigkeitsschätzwertes
zu einem späteren
Zeitpunkt während
der nutzbaren Standzeit der Energiequelle vorher.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung wie im Anspruch
9 definiert ein Verfahren zum Überwachen
der Langlebigkeit bzw. Lebensdauer einer elektrischen Energiequelle
in einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung, die imstande
ist, eine therapeutische Ausgabe an einen Patienten abzugeben, und
eine elektrische Energiequelle hat, die eine nutzbare Lebenszeit
bzw. Standzeit und eine Spannung, welche über die nutzbare Standzeit
hinweg abnimmt, aufweist, und eine therapeutische Abgabevorrichtung
hat, die operativ bzw. wirkend mit der Energiequelle verbunden und
dafür eingerichtet
ist, die therapeutische Ausgabe an den Patienten abzugeben. Es wird
die Menge der von der implantierbaren medizinischen Vorrichtung
verbrauchten Energie bestimmt. Die Menge der verbrauchten Energie
wird in einen Schätzwert
der Energiequellenlanglebigkeit umgewandelt, und es wird ein Energielanglebigkeitsschätzwert erzeugt.
Es wird die Spannung der Energiequelle überwacht. Die Spannung wird
in einen Schätzwert
der Energiequellenlanglebigkeit umgewandelt, und es wird ein Spannungslanglebigkeitsschätzwert erzeugt.
Die Energiequellenlanglebigkeit wird unter Verwendung des Energielanglebigkeitsschätzwertes
zu einem frühen Zeitpunkt
während
der nutzbaren Standzeit der Energiequelle und unter Verwendung des
Spannungslanglebigkeitsschätzwertes
zu einem späteren
Zeitpunkt während
der nutzbaren Standzeit der Energiequelle vorhergesagt.
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Obwohl
Spannungsmonitore zum Bestimmen der Langlebigkeit einer Energiequelle
in einer implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung (wegen
der ebenen Spannungskurve) im frühen
Abschnitt der Standzeit der Energiequelle nicht genau sind, kann
solch ein Spannungsmonitor in der Nähe des Endes der Nutzdaten
von der Energiequelle (wegen der steiler werdenden Spannungskurve)
sehr genau sein.
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Eine
weitere Technik, um die Langlebigkeit einer Energieversorgung bei
einer implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung zu schätzen, umfasst,
die Menge der von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung
tatsächlich
verbrauchten Energie zu schätzen.
Da die anfängliche, frische
Ladung der Energiequelle bekannt sein kann und demzufolge ihre nutzbare
Standzeit oder Langlebigkeit bekannt sein kann, falls die Menge
der von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung verbrauchten
Energie gemessen oder geschätzt werden
kann, ist es möglich,
die restliche Langlebigkeit oder nutzbare Standzeit der implantierbaren
therapeutischen Abgabevor richtung einfach durch Subtrahieren der
verbrauchten Energiemenge von der anfänglichen, bekannten Energiemenge,
die in der Energiequelle enthalten war, zu berechnen.
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Die
verbrauchte Energiemenge kann durch eine Anzahl von Techniken geschätzt werden,
wie etwa durch Aufrechnen der Anzahl der Operationen, welche die
implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung ausführt, der
Menge der infundierten therapeutischen Substanz, der Energie in
den abgegebenen elektrischen Stimulationsimpulsen, der Anzahl der
Umdrehungen einer Arzneimittelinfusionspumpe, der Zeitdauer, die
die Vorrichtung in Betrieb ist, des Stroms, der von der Energiequelle
fließt,
u. a. Man erkennt jedoch, dass der Schätzwert der Menge der von der
therapeutischen Abgabevorrichtung verbrauchten Energie nur ein Schätzwert und
in der Regel kein exakter Messwert ist. Typisch ist der Mess- oder
Schätzwert
der Energiemenge nur bis auf einen bestimmten Prozentsatz genau
oder anders ausgedrückt:
Der Mess- oder Schätzwert
weist einen Fehleranteil auf. Problematisch ist, dass der Fehleranteil beim
tatsächlichen
Messen der Energiemenge, die verbraucht worden ist, über die
Zeit hinweg, in der die implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung betrieben
wird, kumulativ ist.
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Folglich
kann zwar in den frühen
Stadien der nutzbaren Standzeit der Energiequelle ein Messen oder
Schätzen
der Menge der von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung
verbrauchten Energie sehr genau sein, trotzdem nimmt die Genauigkeit
im Laufe der Zeit ab, während
sich der zahlenmäßige Betrag
des kumulativen Fehlers im Laufe der Zeit aufbaut.
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Obwohl
die Technik des Aufrechnens der Menge der von der implantierbaren
therapeutischen Abgabevorrichtung ver brauchten Energie während des
frühen
Abschnitts der nutzbaren Standzeit der Energiequelle genau ist,
wird sie während
der späten Stadien
der nutzbaren Standzeit der Energiequelle immer ungenauer. Obwohl
die Technik der Überwachung
der Spannung der Energiequelle während
der späteren
Stadien der nutzbaren Standzeit der Energiequelle sehr genau sein
kann, da die Spannungskurve steiler abfällt, ist sie von Natur aus
während des
früheren
Abschnitts der nutzbaren Standzeit der Energiequelle, während die
Spannungskurve relativ eben ist, ungenau.
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Diese
zwei Techniken können
jedoch kombiniert werden, um eine Überwachungseinrichtung für die Energiequellenlanglebigkeit
bzw. -lebensdauer zu erzeugen, die über die gesamte nutzbare Standzeit
der Energiequelle hinweg eine bessere Genauigkeit aufweist. Das
Anwenden der Technik der Energiezählung früher innerhalb der nutzbaren
Standzeit der Energiequelle verbessert die Genauigkeit gegenüber der
Technik der Spannungsüberwachung
wesentlich und das Anwenden der Technik der Spannungsüberwachung
später
innerhalb der nutzbaren Standzeit der Energiequelle verbessert die
Genauigkeit gegenüber
der Technik der Energiezählung
wesentlich.
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Das
Ergebnis sind ein System und ein Verfahren zum Überwachen der Langlebigkeit
bzw. Lebensdauer der Energiequelle einer implantierbaren therapeutischen
Abgabevorrichtung, die genauer als Systeme und Verfahren des Standes
der Technik sind, wodurch ein höherer
Nutzen der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung erzielt
wird, bevor eine Explantation und eine Reimplantation notwendig
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Energiequellenlanglebigkeit angezeigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Energiequellenlanglebigkeit eine restliche
nutzbare Standzeit der Energiequelle.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Energiequellenlanglebigkeit einen schon verstrichenen
bzw. verbrauchten Anteil der nutzbaren Standzeit der Energiequelle.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
rechnet bzw. wandelt der Energieumwandler die verbrauchte Energie
in einen Energielanglebigkeitsschätzwert um, indem er einen Zählwert für eine Menge
der von der implantierbaren medizinischen Vorrichtung verbrauchten
Energie über
mindestens einen Abschnitt der nutzbaren Standzeit der Energiequelle
akkumuliert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Energielanglebigkeitsschätzwert unter Verwendung der
verbrauchten Energiemenge aus einer Look-up-Tabelle bzw. Such-Tabelle erhalten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird der Energielanglebigkeitsschätzwert unter Verwendung eines
vorbestimmten mathematischen Algorithmus als eine Funktion der Menge
der verbrauchten Energie erhalten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird der Spannungslanglebigkeitsschätzwert unter Verwendung der
Spannung aus einer Look-up-Tabelle bzw. Such-Tabelle erhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Spannungslanglebigkeitsschätzwert unter Verwendung eines
vorbestimmten mathematischen Algorithmus als eine Funktion der Spannung
erhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Energielanglebigkeitsschätzwert verwendet, bis der Spannungslanglebigkeitsschätzwert genauer
als der Energielanglebigkeitsschätzwert
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird der Energielanglebigkeitsschätzwert verwendet, bis ungefähr neunzig
Prozent der nutzbaren Standzeit der Energiequelle aufgezehrt sind.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 veranschaulicht
eine implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die therapeutische Abgabevorrichtung einem Patienten
implantiert ist;
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2 ist
ein Blockschaltbild, das für
eine Ausführungsform
eines Systems der vorliegenden Erfindung die Funktionsaufteilung
zwischen einer implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung und
einer externen Einheit veranschaulicht;
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3 ist
ein Diagramm, das eine Spannungskurve einer Energiequelle, die in
einer implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, veranschaulicht;
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4 ist
ein Diagramm, das den prozentualen Fehler zwischen einer Energietechnik
der Schätzung
der Langlebigkeit und einer Spannungstechnik der Schätzung der
Langlebigkeit veranschaulicht;
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5 ist
ein detaillierter Blockschaltplan eines Systems zum Schätzen der
Langlebigkeit einer Energiequelle in einer implantierbaren therapeutischen
Abgabevorrichtung; und
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6 ist
ein Ablaufplan, der die Schritte einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
eine implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung 10,
beispielsweise eine Arzneimittelpumpe, die einem Patienten 12 implantiert ist.
Die implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung 10 wird üblicherweise
von einem Chirurgen implantiert, und zwar bei einem sterilen operativen Eingriff,
der unter lokaler oder regionaler Betäubung oder unter Vollnarkose
durchgeführt
wird. Üblicherweise
wird vor dem Implantieren der therapeutischen Abgabevorrichtung 10 ein
Katheter 14 so implantiert, dass sein distales Ende am
gewünschten
Therapie-Abgabeort 16 positioniert ist und das proximale Ende
unter der Haut zu dem Ort geführt
ist, an dem die therapeutische Abgabevorrichtung 10 implantiert werden
soll. Die implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung 10 wird
im Allgemeinen subkutan etwa 2,5 Zentimeter (1,0 Zoll) unter der
Haut dort implantiert, wo genügend
Gewebe vorhanden ist, um das implantierte System zu unterstützen. Sobald
die therapeutische Abgabevorrichtung 10 dem Patienten 12 implantiert
ist, kann der Schnitt durch eine Naht verschlossen werden und die
therapeutische Abgabevorrichtung 10 kann den Betrieb aufnehmen.
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Die
eine therapeutische Substanz abgebende Vorrichtung 10 wirkt
darauf hin, dem Patienten 12 eine therapeutische Substanz
zu infundieren. Die eine therapeutische Substanz abgebende Vorrichtung 10 kann
für ein
breites Spektrum von Therapien verwendet werden, wie etwa gegen
Schmerz, Spastizität,
Krebs und viele weitere Erkrankungen.
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Die
therapeutische Substanz, die in der eine therapeutische Substanz
abgebenden Vorrichtung 10 enthalten ist, ist eine Substanz,
die eine therapeutische Wirkung haben sollte, wie etwa pharmazeutische
Zusammensetzungen, genetisches Material, biologische Präparate und
andere Substanzen. Pharmazeutische Zusammensetzungen sind chemische Formulierungen,
die eine therapeutische Wirkung haben sollten, wie etwa intrathekale
Spasmolytika, Schmerzmedikamente, Chemotherapeutika und dergleichen.
Pharmazeutische Zusammensetzungen sind oft dafür ausgelegt, dass sie in einer
implantierten Umgebung mit Merkmalen wie Stabilität bei Körpertemperatur,
um die therapeutischen Eigenschaften zu bewahren, Konzentration,
um die Häufigkeit des
Auffüllens
zu verringern, und dergleichen wirksam werden. Genetisches Material
umfasst Substanzen, die eine direkte oder indirekte genetische therapeutische
Wirkung haben sollten, wie etwa genetische Vektoren, genetische
Regulatorelemente, genetische Strukturelemente, DNA und dergleichen.
Biologische Präparate
sind Substanzen, die lebende Materie oder von lebender Materie abgeleitet
sind und eine therapeutische Wirkung haben sollten, wie etwa Stammzellen,
Blutplättchen,
Hormone, biologisch erzeugte Chemikalien und dergleichen. Weitere
Substanzen, die eine therapeutische Wirkung haben sollten oder auch
nicht, lassen sich nicht so leicht klassifizieren, wie etwa Kochsalzlösung, Röntgenkontrastmittel,
diagnostische Mittel und dergleichen. Sofern in den folgenden Abschnitten
nichts anders vermerkt ist, ist ein Arzneimittel ein Synonym für eine therapeutische,
diagnostische oder andere Substanz, die von der implan tierbaren
Infusionsvorrichtung abgegeben wird.
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Die
implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung 10 kann
irgendeine aus einer Anzahl von therapeutischen Abgabevorrichtungen
sein, wie zum Beispiel eine implantierbare Vorrichtung zur Abgabe einer
therapeutischen Substanz, eine implantierbare Arzneimittelpumpe,
ein Herzschrittmacher, Kardioverter oder Defibrillator.
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Ein
System 18 zum Abgeben einer therapeutischen Ausgabe, z.
B. substanziell oder elektrisch, an einen Patienten 12 ist
in 2 veranschaulicht. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das System 18 zwei Hauptkomponenten, eine implantierbare
therapeutische Abgabevorrichtung 10 und eine zugeordnete
externe Einheit 20. Die implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung 10 wird
von einer Energiequelle, in diesem Fall der Batterie 22,
mit Energie versorgt. Die Batterie 22 versorgt die elektrische
Baugruppe 23 der therapeutischen Abgabevorrichtung 10 wie
etwa eine Substanzabgabepumpe und zugeordnete Steuerelektronik einschließlich der Pumpensteuerschaltungsanordnung.
Solche zugeordneten elektrischen Komponenten 23 sind im Stand
der Technik wohlbekannt und werden hier der Klarheit wegen nicht
weiter erörtert.
In dieser Ausführungsform überwacht
mindestens ein Teil der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24A,
der sich in der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 befindet,
den Zustand der Batterie 22 sowohl durch direktes Überwachen
der Spannung der Batterie 22, als auch durch Überwachen
der Funktionsweise der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 anhand
der elektrischen Komponenten 23. Die implantierbare therapeutische
Abgabevorrichtung 10 hat außerdem eine herkömmliche
Telemetrie-Schaltungsanordnung 26A zum Kommunizieren, über elektromagnetische
Wellen 28, mit einer herkömmlichen und komplementären Telemetrie-Schaltungsanordnung 26B in
der externen Einheit 20. Folglich kann die Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24B in
der externen Einheit 20 mit der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24A in
der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 kommunizieren.
Die Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24B kann
die Ergebnisse der Langlebigkeitsüberwachung mittels einer Anzeige 30 an
einen Anwender, z. B. den Patienten 12 oder medizinisches
Personal, übermitteln.
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Dadurch,
dass über
die Telemetrie-Schaltungsanordnungen 26A und 26B kommuniziert
wird, kann die Langlebigkeitsüberwachungsfunktion
im System 18 zwischen der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24A,
die sich in der therapeutischen Abgabevorrichtung 10 befindet,
und der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24B,
die sich in der externen Einheit 20 befindet, aufgeteilt
werden oder die Langlebigkeitsüberwachungsfunktionen können hauptsächlich in
der therapeutischen Abgabevorrichtung 10 angesiedelt sein
oder können hauptsächlich in
der externen Einheit 20 angesiedelt sein. Mindestens eine
Funktion sollte in der therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbleiben,
um die Spannung der Batterie 22 zu überwachen. In einer Ausführungsform
verbleibt eine Funktion in der externen Einheit 20, um
das Ergebnis z. B. über
die Anzeige 30 zu übermitteln.
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3 veranschaulicht
anhand einer beispielhaften Spannungs-Verbrauch-Kurve einer typischen
Batterie 22, die verwendet wird, um die implantierbare
therapeutische Abgabevorrichtung 10 mit Energie zu versorgen,
graphisch, wie die Spannung der Batterie 22 im Laufe der
Zeit niedriger wird. Die Spannung 32 der Batterie 22 beginnt
ihre nutzbare Standzeit mit einer Anfangsspannung 34. Sowie
die Batterie 22 zu Anfang genutzt wird, beginnt die Spannung 32 abzufallen,
zunächst
merklich, bis sie einen im Wesentlichen ebenen Abschnitt 36 des
Spannungskurvenpro fils 32 erreicht. Während des überwiegenden Teils der nutzbaren
Standzeit der Batterie 22 bleibt die Spannung 32 nahezu
konstant in diesem ebenen Abschnitt 36 der Spannungskurve 32.
Wenn die Batterie 22 anfängt, altersschwach zu werden, beginnt
die Spannung 32 schneller abzunehmen. Zum Ende der nutzbaren
Standzeit der Batterie 22 hin fällt die Spannung 32 dramatisch
ab.
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Chemische
Zusammensetzungen, die bei einer typischen Batterie 22 für eine implantierbare
therapeutische Abgabevorrichtung 10 Anwendung finden, sind
speziell gewählt,
um den ebenen Abschnitt 36 der Spannungskurve 32 für den überwiegenden Teil
der nutzbaren Standzeit einer solchen Batterie 22 beizubehalten.
Solch eine chemische Zusammensetzung ermöglicht, dass die Batterie 22 die
implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung 10 über einen
verhältnismäßig langen
Zeitraum hinweg in wirksamer Weise mit Energie versorgt, ohne dass
es zu einer wesentlichen Verschlechterung der Leistungsfähigkeit
der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 kommt.
In der Nähe
des Endes der nutzbaren Standzeit der Batterie 22, die
eine solche chemische Zusammensetzung verwendet, fällt jedoch
die Spannungskurve 32 dramatisch und schnell ab. Die Zeit,
die innerhalb der nutzbaren Standzeit der Batterie 22 übrigbleibt,
wenn die Spannung 32 erst einmal dramatisch abzufallen
beginnt, kann relativ kurz sein.
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Bei
herkömmlichen
Batterielanglebigkeits-Überwachungseinrichtungen,
die auf der Messung der Ist-Spannung 32 der Batterie 22 beruhen, stellt
dies ein doppeltes Problem dar. Erstens ist es schwierig zu bestimmen,
an welcher Stelle des ebenen Abschnitts 36 der Spannungskurve 32 sich
die Batterie 22 zurzeit befindet, da die Spannung, die während des
ebenen Abschnitts 36 der Spannungskurve 36 gemessen
wird, im Allgemeinen konstant ist. Eine Batterie 22, deren
Lebensdauer bzw. Langlebigkeit zurzeit am Punkt 38 auf
der Spannungskurve 32 ist, würde eine Spannung abwerfen,
die ungefähr
gleich jener einer Batterie 22 ist, deren Lebensdauer bzw.
Langlebigkeit zurzeit am Punkt 40 auf der Spannungskurve 32 ist.
Dieser drastische Unterschied bei der Restlebensdauer bzw. restlichen Langlebigkeit
der Batterie 22 ist wegen des ebenen Abschnitts 36 der
Spannungskurve 32 kaum zu unterscheiden. Dies trifft insbesondere
dann zu, wenn Abweichungen der Ist-Spannungen zwischen realen Batterien 22 berücksichtigt
werden. Bei einigen chemischen Zusammensetzungen von Batterien kann der
Anteil der nutzbaren Standzeit der Batterie 22, der verbleibt,
wenn die Spannung erst einmal dramatisch abzufallen beginnt, nur
fünf Prozent
(5 %) bis zehn Prozent (10 %) der ursprünglichen nutzbaren Standzeit
der Batterie 22 sein.
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Folglich
wird eine Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung,
die sich einzig und allein auf die gemessene Spannung 32 von
der Batterie 22 verlässt,
buchstäblich
wenig Ahnung davon haben, ob die nutzbare Standzeit der Batterie 22 am
Punkt 38, relativ frühzeitig
innerhalb der nutzbaren Standzeit der Batterie 22, oder
am Punkt 40, relativ spät
innerhalb der nutzbaren Standzeit der Batterie 22, ist.
Der Unterschied kann selbstverständlich
für den
Patienten 12 und für
medizinisches Personal, das die Funktion der implantierbaren therapeutischen
Abgabevorrichtung 10 überwacht, äußerst wichtig
sein. Eine implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung 10 mit
einer Batterie 22 am Punkt 38 auf der Spannungskurve 32 wird
noch viele Stunden, Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre des Dienstes
vor sich haben. Es ist nicht erforderlich, in relativ naher Zukunft
eine Operation zu planen, um eine Batterie 22 nahe beim
Ende ihrer nutzbaren Standzeit auszutauschen. Jedoch wird eine implantierbare
therapeutische Abgabevorrichtung 10 mit einer Batterie 22 am Punkt 40 in
der Nähe
des Punktes sein, an dem ihre Spannung 32 drama tisch zu
fallen beginnt. Es sollte ein chirurgischer Eingriff zum Ersetzen
solch einer Batterie 22 nahe beim Beginn ihrer nutzbaren
Standzeit in verhältnismäßig kur-zer
Zeit geplant werden. Wie ersichtlich ist, kann das Ergebnis eine
beträchtliche
Menge unnötiger
chirurgischer Eingriffe oder in kurzer Zeit geplanter chirurgischer
Eingriffe sein, um sicherzustellen, dass die Batterie 22 ausgetauscht wird,
bevor ihre Spannung 32 dramatisch fällt.
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Eine
weitere Technik, um die restliche nutzbare Standzeit der Batterie 22 zu
bestimmen, ist, die Menge der von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbrauchten
Energie aufzurechnen. In Kombination mit dem Wissen über den anfänglichen
Gesamtenergieinhalt der Batterie 22, wobei bekannt ist,
wie viel Energie die implantierbare therapeutische Abgabevorrichtung 10 verbraucht hat,
seit die Batterie 22 eingesetzt wurde, werden genug Informationen
zur Verfügung
stehen, um die Langlebigkeit der Batterie 22 – entweder
die restliche nutzbare Standzeit oder den Anteil der nutzbaren Standzeit
der Batterie 22, der schon verstrichen ist – zu bestimmen.
Solche Energieaufrechnungstechniken, wie etwa (als Beispiel) ein
Aufrechnen der Anzahl der Umdrehungen einer Substanzpumpe oder (als
ein weiteres Beispiel) der Dauer, die die elektrische Schaltungsanordnung
betrieben worden ist, können über relativ
kurze Zeiträume
sehr genau sein. Die Energiemenge, die bei jeder Umdrehung einer Substanzpumpe
verbraucht wird, kann leicht berechnet werden. Folglich kann die
Energiemenge, die von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 aufgrund
von einer Umdrehung der Substanzpumpe verbraucht wird, relativ genau
bestimmt werden. Genauso kann die Menge der von der elektrischen
Schaltungsanordnung 23 verbrauchten Energie für einen
relativ kurzen Zeitraum, z. B. für
einen Tag, relativ einfach berechnet werden. Ein Zusam menrechnen
aller einzelnen Energieverbrauche der implantierbaren therapeutischen
Vorrichtung 10 über einen
kurzen Zeitraum ergibt eine recht genaue Bestimmung der Gesamtenergiemenge,
die von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbraucht
wird. Da sich diese Energiebestimmung überhaupt nicht auf die Ist-Spannung
der Batterie 22 stützt,
ist diese Energiebestimmung völlig
unabhängig
vom ebenen Abschnitt 36 der Spannungskurve 32 und
nicht durch diesen zunichte gemacht.
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Das
Schätzen
der tatsächlichen
Menge der von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbrauchten
Energie unterliegt jedoch gewissen Fehlern. Beispielsweise kann
jede einzelne Substanzpumpe eine etwas andere Energiemenge während einer
einzigen Umdrehung verbrauchen. Ferner kann sich die während einer
Umdrehung einer Substanzpumpe verbrauchte Energiemenge aufgrund
des normalen Verschleißes
im Laufe der Zeit etwas ändern.
Obwohl diese Fehler bei der Schätzung
klein sind, wenn über
eine einzige Umdrehung (oder über
wenige Umdrehungen) der Substanzpumpe gemessen wird, akkumuliert
sich gewöhnlich
jeder vorhandene Fehler im Laufe der Zeit. Für jede Umdrehung der Substanzpumpe
könnte
ein Fehler beim Schätzen
der durch eine Umdrehung der Substanzpumpe verbrauchten Energie
auftreten. Im Laufe der Zeit baut sich der Fehleranteil auf und
wird größer. Über einen
langen Zeitraum, beispielsweise über
den überwiegenden
Teil der nutzbaren Standzeit der Batterie 22, könnte der
Fehleranteil beim Schätzen
der Langlebigkeit der Batterie durch Schätzen der Menge der von der
implantierbaren therapeutischen Vorrichtung 10 verbrauchten
Energie auf beachtliche Höhen anwachsen.
In dem Maße,
wie die restliche nutzbare Standzeit der Batterie 22 abnimmt,
wird dies auch die Genauigkeit einer Langlebigkeitsschätzung anhand der
von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbrauchten
Energiemenge tun. Folglich wird ein Schätzen der Langlebigkeit der
Batterie 22 durch Zählen
bzw. Aufrechnen der Menge der von der implantierbaren therapeutischen
Abgabevorrichtung 10 verbrauchten Energie frühzeitig
innerhalb der nutzbaren Standzeit der Batterie 22 am genauesten
sein und sich mit der Zeit verschlechtern.
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Die
schwierigste Zeit, um die Langlebigkeit der Batterie 22 unter
Verwendung eines Schätzwertes
für die
Spannung 32 zu bestimmen, tritt während des frühzeitigen
Abschnitts der nutzbaren Standzeit der Batterie 22 auf.
Der Grund hierfür
ist, dass die Spannung der Batterie 22 im ebenen Abschnitt 36 der
Spannungskurve 36 sein kann. Zum Ende der nutzbaren Standzeit
der Batterie 22 hin wird die Bestimmung der Langlebigkeit
der Batterie 22 bei einem auf der Spannung basierenden Überwachungssystem
viel genauer.
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Dies
ist in dem Diagramm von 4 veranschaulicht, das den prozentualen
Fehler über
die Zeit (nutzbare Lebensdauer) der Batterie 22 hinweg
sowohl für
ein auf der Spannung basierendes Überwachungssystem als auch
für ein
auf der Energie basierendes Überwachungssystem
graphisch auswertet.
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Der
Fehler 42 auf der Grundlage der Spannung ist beim anfänglichen
Batteriegebrauch sehr gering. Der Grund dafür ist, dass die Batterie 22 neu und
bekanntermaßen
am Beginn ihrer nutzbaren Standzeit ist. Wenn mit der Nutzung der
Batterie 22 begonnen wird, fällt ihre Spannung zunächst ab,
bevor sie in den ebenen Abschnitt 36 (3)
der Spannungskurve 32 gelangt. Wenn die Spannungskurve 32 abzuflachen
beginnt, nimmt jedoch der prozentuale Fehler bei der Bestimmung
der Langlebigkeit aufgrund des ebenen Abschnitts 36 der
Spannungskurve 36 dramatisch zu. Jedoch nimmt während der
späteren
Stadien der nutzbaren Standzeit der Batterie 22 der prozentuale
Fehler bei Verwendung eines auf der Spannung basierenden Überwachungssystems
dramatisch ab. Wenn die Batterie 22 aus dem ebenen Abschnitt 36 der
Spannungskurve 32 herauskommt, kann die Spannung der Batterie 22 die
restliche nutzbare Standzeit der Batterie 22 genauer bestimmen. Selbstverständlich ist
dann, wenn die Spannung null erreicht, die Langlebigkeit der Batterie 22 mit
Sicherheit bekannt.
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Dem
steht der Fehler 44 auf der Grundlage der Energie gegenüber, der,
wie oben angegeben wurde, mit einer sehr genauen Schätzung der
restlichen nutzbaren Standzeit der Batterie aufgrund von sehr wenig
Energie, die von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbraucht
worden ist, beginnt. Mit der Zeit akkumuliert sich jedoch der Fehler
beim Schätzen
der Menge der tatsächlich von
der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbrauchten
Energie fortgesetzt, wahrscheinlich nahezu linear, für die gesamte
nutzbare Standzeit der Batterie 22. Es ist ersichtlich,
dass, obwohl während
der gesamten frühen
Stadien der Batteriestandzeit der Fehler 44 auf der Grundlage
der Energie viel geringer als der Fehler 42 auf der Grundlage
der Spannung ist, während
der letzteren Stadien der Batteriestandzeit der Fehler auf der Grundlage der
Spannung geringer als der Fehler 44 auf der Grundlage der
Energie ist. Der Fehler 42 auf der Grundlage der Spannung
wird am Kreuzungspunkt 46 genauer. Zeitlich betrachtet
im Anschluss an den Kreuzungspunkt 46 ist der Fehler 42 auf
der Grundlage der Spannung geringer als der Fehler 44 auf
der Grundlage der Energie. Der genaue Zeitpunkt, zu dem der Kreuzungspunkt 46 auftritt,
ist von vielen Variablen abhängig,
darunter die Steigung der Kurve des Fehlers 44 auf der
Grundlage der Energie. Es ist jedoch bekannt, dass der Fehler 42 auf
der Grundlage der Spannung abnehmen wird, nachdem die Spannungskurve 32 den
ebenen Abschnitt 36 der Energiekurve 32 verlassen
hat.
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Die
Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24A, 24B sollte
während
der frühen
Abschnitte der nutzbaren Standzeit der Batterie 22 ein
auf der Energie basierendes Überwachungssystem
verwenden und während
der späteren
Abschnitte der nutzbaren Standzeit der Batterie 22 auf
ein auf der Spannung basierendes System umschalten. Vorzugsweise
verwenden diese Langlebigkeitsüberwachungseinrichtungen 24A und 24B vor
dem Kreuzungspunkt 46 auf der Energie basierende Techniken
und nach dem Kreuzungspunkt 46 auf der Spannung basierende Überwachungstechniken.
Typisch kann dieser Punkt irgendwo im Bereich von fünf (5) bis
zehn (10) Prozent der restlichen nutzbaren Batteriestandzeit sein.
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5 ist
ein Blockschaltplan einer implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 und einer
externen Einheit 20. Die implantierbare therapeutische
Abgabevorrichtung 10 enthält eine Batterie 22 und
einen Therapieabgabemechanismus 48, wie etwa eine Substanzpumpe
oder einen elektrischen Stimulator, die herkömmlich sind. Die Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24 ist
als funktional in zwei Teile geteilt dargestellt, wobei sich die
Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24A in
der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 befindet
und sich die Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 28B in
der externen Einheit 20 befindet. Der Spannungsmonitor 50 ist
wirkend mit der Batterie 22 verbunden, um die Ist-Ausgangsspannung
der Batterie 22 zu überwachen.
Solche Spannungsüberwachungsschaltungen
sind gebräuchlich
und wohlbekannt. Der Energiezähler 52 überwacht
Merkmale des therapeutischen Abgabemechanismus 48, um die
Menge der von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbrauchten
Energie zu schätzen.
Beispiele für
Merkmale, die überwacht werden
könnten,
schließen
die Anzahl der Umdrehungen einer Substanzabgabepumpe, die Aktivierung
einer bestimmten elektrischen Schaltungsanordnung (und folglich
die Dauer einer Aktivierung einer solchen elektrischen Schaltungsanordnung) und/oder
die Anzahl der elektrischen Impulse, die durch einen elektrischen
Stimulator abgegeben werden, ein.
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Der
Spannungsumwandler 54 empfängt vom Spannungsmonitor 50 Informationen über den
Wert der Spannung der Batterie 22. Der Spannungsumwandler 54 wandelt
den Wert der Spannung der Batterie 22 in einen Schätzwert der
Langlebigkeit der Batterie 22, z. B. die restliche nutzbare
Standzeit der Batterie 22, um. Diese Umwandlung kann durch
herkömmliche
Mittel wie beispielsweise eine Look-up-Tabelle erfolgen. Alternativ
kann diese Umwandlung durch Berechnen unter Verwendung einer algebraischen
Gleichung erfolgen.
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Genauso
empfängt
der Energieumwandler 56 vom Energiezähler 52 Informationen über die Menge
der von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbrauchten
Energie. Der Energieumwandler 56 wandelt die Menge der
von der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 verbrauchten
Energie in einen Schätzwert
der Langlebigkeit der Batterie 22, z. B. die restliche
nutzbare Standzeit der Batterie 22, um. Diese Umwandlung
kann durch herkömmliche
Mittel wie beispielsweise eine Look-up-Tabelle erfolgen. Alternativ kann diese
Umwandlung durch Berechnen unter Verwendung einer algebraischen
Gleichung erfolgen.
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Die
Ergebnisse der Spannungsschätzung vom
Spannungsumwandler 54 und der Energieschätzung vom
Energieumwandler 56 werden dem Rechner 58 übergeben.
Der Rechner 58 bestimmt die Langlebigkeit der Batterie 22 durch
Vergleichen des Ergebnisses der Spannungsschätzung vom Span nungsumwandler 54 und
des Ergebnisses der Energieschätzung
vom Energieumwandler 56. Beispielsweise kann der Rechner 58 entweder
die Spannungsschätzung
oder die Energieschätzung
verwenden, je nach dem Anteil der nutzbaren Standzeit der Batterie 22,
der noch verbleibt. Zum Beispiel kann der Rechner 58 während des
frühen
Abschnitts der nutzbaren Standzeit der Batterie 22 die
Energieschätzung
und während
des späteren
Abschnitts der nutzbaren Standzeit der Batterie 22 die
Spannungsschätzung
verwenden. Der Rechner 58 kann, bis der Kreuzungspunkt 46 erreicht
ist, die Energieschätzung
verwenden und danach die Spannungsschätzung. Alternativ kann der
Rechner die Energieschätzung
für einen
festen Prozentsatz der nutzbaren Standzeit der Batterie verwenden,
z. B. für
die ersten neunzig (90) oder fünfundneunzig
(95) Prozent der nutzbaren Standzeit der Batterie 22.
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Wahlweise
kann die Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24B die
Langlebigkeit, die berechnet wurde, mit einer herkömmlichen
Anzeige 60 wie etwa einer Bildschirmanzeige 30 übermitteln.
Alternativ kann die Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24B einen
Alarm auslösen
oder eine andere geeignete Maßnahme
ergreifen, sobald die restliche nutzbare Standzeit der Batterie 22 einen
im Voraus festgelegten Punkt erreicht.
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Obwohl
die Elemente der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24,
einschließlich
der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24A und
der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24B als Hardware-Elemente
veranschaulicht worden ist, sollte erkannt und verstanden werden,
dass der Spannungsmonitor 50, der Energiezähler 52,
der Spannungsumwandler 54, der Energieumwandler 56 und der
Rechner 58 vollständig
oder teilweise als Firmware, Software oder dergleichen implementiert
sein könnten.
In der Tat sind viele Kombinationen möglich.
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Es
sollte erkannt und verstanden werden, dass zwar die Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24 als
in einer bestimmten Weise auf die implantierbare therapeutische
Abgabevorrichtung 10 und die externe Einheit 20 aufgeteilt
veranschaulicht worden ist, trotzdem andere Aufteilungen möglich sind. Beispielsweise
können
dann, wenn viele der Funktionen der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24 softwaremäßig implementiert
sind, wie bevorzugt wird, diese Software-Funktionen in der externen
Einrichtung 20 implementiert sein, wo sowohl mehr Platz und
eine größere Verarbeitungsleistung
als auch mehr Energie zur Verfügung
stehen. Selbstverständlich
könnten
alternativ alle Funktionen der Langlebigkeitsüberwachungseinrichtung 24 in
der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 implementiert
sein, vorausgesetzt, der Platz, die Energie und die Verarbeitungsleistung
stehen zur Verfügung. Nur
die Anzeige 60 zum Kommunizieren mit der Außenwelt
wäre extern,
und selbst dann könnte
die Anzeige 60 ein akustischer Alarm sein, der sich ebenfalls
im Inneren der implantierbaren therapeutischen Abgabevorrichtung 10 befinden
könnte.
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6 veranschaulicht
funktionsbezogen einen Ablaufplan der Schritte der vorliegenden
Erfindung. Es wird die Menge der von der implantierbaren therapeutischen
Abgabevorrichtung 10 verbrauchten Energie bestimmt (Schritt 110)
und dann in einen Schätzwert
der restlichen nutzbaren Batteriestandzeit umgewandelt (Schritt 112).
Möglicherweise gleichzeitig
wird die Spannung der Batterie 22 überwacht (Schritt 114)
und in einen Schätzwert
der restlichen nutzbaren Batteriestandzeit umgewandelt (Schritt 116).
Die Langlebigkeit der Energiequelle, z. B. der Batterie 22,
wird dann unter Verwendung der restlichen nutzbaren Standzeit wie
aus der Energieschätzung
oder/und wie aus der Spannungsschätzung umgewandelt vorhergesagt (Schritt 118).
Wahlweise kann die Langlebigkeit der Energiequelle angezeigt werden
(Schritt 120), wie zum Beispiel mittels einer Sichtanzeige
oder eines akustischen Signals.
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Es
sollte erkannt und verstanden werden, dass die Energiequelle für die implantierbare
therapeutische Abgabevorrichtung 10 von der beschriebenen
Batterie 22 verschieden sein kann. Weitere Beispiele für eine Energiequelle
schließen
eine kapazitive Energiequelle oder eine induktive Energiequelle ein.
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Es
sollte erkannt und verstanden werden, dass die Langlebigkeit der
Energiequelle in einer Form berechnet und kommuniziert werden kann,
die von einem Prozentsatz der restlichen nutzbaren Standzeit verschieden
ist. Weitere Beispiele für Langlebigkeitsberechnungen
schließen
den Prozentsatz der nutzbaren Standzeit, die verstrichen ist, eine Zeitdauer,
z. B. Minuten, Stunden, Tage, die noch verbleiben oder die verstrichen
sind, den Zeitpunkt für
einen chirurgischen Eingriff zum Austauschen und den Zeitpunkt zum
Planen eines chirurgischen Eingriffs zum Austauschen ein.