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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, Medien sowie Verfahren
zur DNA-Evaluation.
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STAND DER TECHNIK
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Genotypisierung
ist das wissenschaftliche Gebiet der Identifizierung des Genoms
eines Einzeln in Bezug auf Allele und/oder Mutationen, die für eine Krankheit
spezifisch sind, und die als Auswirkung einer elterlichen Verbindung
auftreten. Die schnelle Reinigung menschlicher genomischer DNA ist
ein essentieller Teil des Genotypisierungsverfahrens, wobei die
genomische DNA eines Einzelnen die strukturelle Einheit für die gesamte
DNA-Sequenz jedes exprimierten Alleles ist.
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Menschliche
genomische DNA kann nicht direkt sequenziert werden. Um eine Sequenzanalyse
in Chromosomenregionen auszuführen,
die Abschnitte von mutations- oder krankheits-spezifischen Sequenzen enthalten,
werden ausgewählte
Abschnitte mittels PCR amplifiziert, und die amplifizierten Produkte
sequenziert. Die ausgewählten
Abschnitte auf den Chromosomen, die amplifiziert werden, werden
durch die spezifische Sequenz der Primer vorgegeben, die bei der
PCR-Amplifizierung eingesetzt werden. Die Primersets, die bei den
Genotypisierungs-Studien eingesetzt werden, sind kommerziell erhältlich und
sind für
das zu untersuchende Chromosom repräsentativ. Wenn durch Verbindungsuntersuchungen
herausgefunden wird, dass eine mit einer Krankheit verbundene Sequenz
auf einem bestimmten Chromosom liegt, dann werden viele Primersets
für dieses
Chromosom eingesetzt, um genetisches Material für die Sequenzierung zu erhalten.
Die resultierenden PCR-Produkte können das gesamte untersuchte
Chromosom gut repräsentieren.
Aufgrund der bedeutenden Länge
der Chromosomen werden viele PCR-Reaktionen auf genomischen DNA-Templates eines einzelnen
Patienten aufgeführt.
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Menschliche
genomische DNA kann durch eine Vielzahl von Verfahren gereinigt
werden (Molecular Cloning, Sambrook et al. (1989)). Konsequenterweise
stellen viele Hersteller kommerzieller Kits Produkte für solche
Techniken bereit, wie beispielsweise: AmpReadyTM (Promega,
Madison, Wisconsin), DNeasyTM (Qiagen, Valencia,
California) und Split SecondTM (Roche Molecular
Biochemicals, Indianapolis, Indiana). Diese Produkte basieren auf
der Verwendung spezialisierter Matrizes oder Puffersysteme für die schnelle
Isolierung genomischer DNA-Moleküle.
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Kürzlich erschienen
mikroporöse,
auf Filtern basierende Techniken auf dem Markt, die Werkzeuge sowohl
für die
Reinigung genomischer DNA als auch für eine ganze Reihe von Nukleinsäuren geeignet
sind. Der Vorteil von Filter-basierten Matrices liegt darin, dass
sie für
viele Formate ausgebildet werden können, die Röhrchen, Zentrifugenröhrchen,
Folien und Mikrowell-Platten mit einschließen. Mikroporöse Filtermembranen haben
als Reinigungsträgermatrices
im Stand der Technik auch andere Vorteile. Mit ihnen wird ein kompaktes, einfach
zu handhabendes System bereitgestellt, mit welchem das erwünschte Molekül eingefangen
werden kann, sowie unerwünschte
Komponenten in einer flüssigen
Phase mit einem höheren
Durchsatz und mit einer schnelleren Verarbeitungszeit entfernt werden
können,
als dies mit der Säulenchromatographie
möglich
wäre. Dies
ist auf die schnellen Diffusionsraten zurückzuführen, die auf den Filtermembranen
möglich
sind. Nukleinsäuren,
die mittels Southern-Blot auf Membranen übertragen werden, und anschließend hierauf
gebacken werden, können
unter Verwendung von Enzym-konjugierten Polyethylenimin detektiert
werden, das als markierte Sonde fungiert (Matsuhisa A et al. (1994)
J. Biochem; 116(3):478-81).
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Nukleinsäuremoleküle sind
auf Filtermembranen entweder im Allgemeinen durch eine einfache
Adsorption oder durch eine chemische Reaktion zwischen komplementären reaktiven
Gruppen eingefangen worden, welche auf der Filter membran vorliegen,
oder auf einem an den Filter gebundenen Liganden, was zu einer Bildung
einer kovalenten Bindung zwischen den Liganden und der erwünschten
Nukleinsäure
führt.
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Die
Materialien der porösen
Filtermembranen, die für
eine nicht-kovalente Nukleinsäurenimmobilisierung
verwendet werden, schlossen Materialien wie Nylon, Nitrocellulose,
hydrophobes Polyvinylidenfluorid (PVDF) und Glasmikrofasern mit
ein. Eine Anzahl an Verfahren und Reagenzien wurden entwickelt,
welche ebenfalls die direkte Verbindung der Nukleinsäuren auf
feste Träger
ermöglichen,
wie beispielsweise Oligonukleotide und Primer (eg. J.M. Coull et
al., Tetrahedron Lett. Band 27, Seite 3991; B.A.Conolly, Nucleic
Acids Res.; Band 15, Seite 3131, 1987; B.A.Conolly und P. Rider,
Nucleic Acids Res., Band 12, Page 4485, 1985; Yang et al. P.N.A.S.
Band 95: 5462-5467) ferner wurde eine UV-Quervernetzung von DNA
(Church et al., PNAS, Band 81, Seite 1991, 1984), The Generation
Capture Column Kit (Gentra Systems, Minneapolis, MN) und von RNA
(Khandjian, et al., Anal. Biochem, Band 159, Seiten 227, 1986) an
Nylonmembranen berichtet.
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Viele
chemische Verfahren wurden für
die Immobilisierung von Molekülen
wie beispielsweise Nukleinsäure
an Filtermembranen, eingesetzt. Beispiele hierfür sind aktiviertes Papier (TransBind.TM,
Schleicher & Schuell
Ltd., Keene, N.H.), Carbodimidazol-aktivierte Hydrogel-beschichtete
PVDF-Membran (Immobilin-IAV.TM,
Millipore Corp., Redford, Mass.), MAP paper (Amersham, Littlechalfont
Rucks, Wisconsin), aktiviertes Nylon (BioDyne. TM, Pall Corp., (Glen
Cove,. N.Y.), DVS- und Zyanogen-Bromid-aktivierte Nitrocellulose. Ferner
sind Membranen mit spezifischen Liganden bekannt, wie beispielsweise
die SAM2TM Biotin Capture Membran (Promega) welche biotinylierte
Moleküle
basierend auf deren Affinität
an Streptavidin bindet, oder das MAC-Affinitätsmembransystem (Protein A/G)
(Amicon, Redford, Massachusetts). Einige der Nachteile einer kovalenten
Bindung von Biomolekülen
an aktivierte Membranen sind:
- a) Die Molekülimmobilisierung
ist oftmals langsam und benötigt
20-180 Minuten zur Vervollständigung.
- b) Für
eine schnelle Immobilisierung werden hohe Konzentrationen des Liganden
und des Biomoleküls
benötigt.
- c) Während
des Immobilisierungsverfahrens ist ein ständiges Bewegen vonnöten, was
zu einer Denaturierung und Deaktivierung des Biomoleküls führen kann.
- d) Sobald der Immobilisierungsprozess vollständig ist, ist oftmals ein Blockierungs
(Cappings-)Schritt notwendig, um die restlichen kovalenten Bindungsstellen
abzudecken.
- e) Die kovalent gebundenen Moleküle können von der Filtermembran
nicht wieder gewonnen werden.
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In
verschiedenen spezifischen Gebieten, wie beispielsweise in der Gerichtsmedizin,
besteht ein Bedürfnis
an Medien zur Nukleinsäurenimmobilisierung
und an Verfahren, welche die hohe Spezifität einer kovalenten Immobilisierung
auf Filtermembranen bieten, ohne die Notwendigkeit der Verwendung
von scharfen chemischen Reaktionen und langen Inkubationszeiten,
welche auch an den Tatorten selber eingesetzt werden können, und
zwar für
die Archivierung von Blutproben und anderen verwandten Einsatzgebieten.
In der Gerichtsmedizin besteht insbesondere ein Bedürfnis für das Einfangen
und Trennen von Nukleinsäuren
aus einer Mischung in einer flüssigen
Phase auf eine Filtermembranmatrix. Dabei ist die Fähigkeit
zum Lagern oder Archivieren der gebundenen Nukleinsalzsäuren auf
der Filtermembranmatrix für
solche Zwecke von besonderem Interesse.
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Kürzlich konnte
von Glasmikrofasern gezeigt werden, dass diese spezifische Nukleinsäuren aus
verschiedenen Nukleinsäure-enthaltenden
Bezugsquellen sehr effektiv binden (siehe beispielsweise Itoh et
al. (1997): Simple and rapid preparation of plasmid template by
filtration method using microtiter filter plates. NAR, Band 25,
Nr. 6: 1315-1316; Andersson, B. et al. (1996) Method for 96-well
M13 DNA template preparations for large-scale sequencing, BioTechniques
Band 20: 1022-1027): Die Nukleinsäuren binden unter den korrekten Salz-
und Pufferbedingungen mit hoher Spezifität an Glas oder Kieselsäure.
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Basierend
auf den
US-Patenten 5,496,562 ;
5,756,126 und
5,807,527 konnte gezeigt werden, dass
Nukleinsäuren
oder genetisches Material auf einem auf Zellulose basierenden trockenen
Träger
oder Filter immobilisiert werden kann (FTA-Filter). Der darin beschriebene
feste Träger
wird mit einer chemischen Zusammensetzung behandelt, die verschiedene
Funktionen ausführen
kann: (i) Lysieren des intakten zellulären Materials nach Inkontaktbringen,
Freisetzen des genetischen Materials, (ii) Bereitstellen und Ermöglichen
der Bedingungen, die die Immobilisierung des genetischen Materials
an den festen Träger
erleichtern (vermutlich durch eine mechanische und chaotrophische
Kombination), (iii) Aufrechterhalten des immobilisierten genetischen
Materials in einem stabilen Zustand, ohne dessen Verletzung aufgrund
von Abbau, Endonukleaseaktivität,
UV-Interferenz und mikrobiellen Angriff, und (iv) Aufrechterhalten
des genetischen Materials als an dem Träger gebundene Moleküle, die
vom festen Träger
während
jeglicher Strömungs-Verarbeitung
nicht entfernt werden (wie von Del Rio et al. (1995) BioTechniques,
Band 20: 970-974 gezeigt).
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Die
Nützlichkeit
des sogenannten FTA-Zellulose Filtermaterials, das in den
US-Patenten 5,496,562 ;
5,756,126 und
5,807,527 beschrieben wurde, konnte
auch für
mehrere Nukleinsäuretechniken
gezeigt werden, wie beispielsweise die bakterielle Ribotypisierung
(Rogers, C. & Burgoyne,
L. (1997) Anal. Biochem. Band 247: 223-227), die Detektion von Unterschieden
einzelner Basen in viraler und menschlicher DNA (Ibrahim et al.
(1998) Anal. Chem. Band 70: 2013-2017), die DNA-Datenbankerstellung
(Ledray et al. (1997) J. Emergency Nursing, Band 23, Nr. 2: 156-158),
die automatisierte Prozessierung für die STR-Elektrophorese (Belgrader,
B & Marino, M
(1996) L.R.A. Band 9: 3-7, Belgrader et al. (1995) BioTechniques,
Bandk 19, Nr. 3: 427-432) und das Oligonukleotidligationsassay in
der Diagnostik (Baron et al. (1996) Nature Biotech. Band 14: 1279-1282).
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Es
wurde auch gezeigt, dass Nukleinsäuren oder genetisches Material,
das auf FTA-Filter aufgetragen und immobilisiert wird, nicht einfach
entfernt oder vom festen Träger
eluiert werden kann, wenn es einmal gebunden ist (Del Rio et al
(1995) BioTechniques, Band 20: 970-974). Dies ist ein großer Nachteil
für Anwendungen,
bei welchen mehrere nachfolgende Verfahren von ein und der gleichen
Probe nötig
werden, wie beispielsweise bei der STR Profil-Erstellung und Genotypisierung.
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Gegenwärtig wird
das zelluläre
Material auf FTA-Filtermedien aufgetragen und das zelluläre Material bildet
im Allgemeinen, wenn es einmal aufgetragen ist, einen Punkt auf
dem FTA-Filter. Aus diesem Punkt können kleine Ausstanzer entnommen
werden, wobei bei jedem Ausstanzer genügend Nukleinsäure- oder
genetisches Material immobilisiert vorliegen wird, um ein einzelnes
nachfolgendes Verfahren, wie beispielsweise eine PCR-Reaktion, zu
ermöglichen.
Da die beiden Primer, die bei einer PCR-Reaktion hinzugefügt werden, in
Lösung
vorliegen, hat es keine Konsequenzen, dass das zelluläre Nukleinsäure-Template
an den Filter immobilisiert ist. Jedes Amplicon wird in Lösung gebildet
werden. Anschließend
können
die Amplicons aus der Reaktion dadurch entfernt werden, dass die
flüssige
Phase von dem Ausstanzer des festen FTA-Filters abgesaugt wird.
Daher müssen
für vielfache
Verfahren aus einer einzelnen Probe viele Ausstanzer entnommen werden.
Das vielfache Ausstanzen ist sehr zeitaufwändig und hat bis jetzt noch
nicht zu einer vereinfachten Automatisierung geführt.
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Daher
ist es sehr wünschenswert,
Nukleinsäuren
als eine lösliche
Fraktion bereitzustellen, von welcher Aliquots einfach zu so vielen
Reaktionen hinzugefügt
werden können,
wie benötigt
werden. Die automatisierte Handhabung der Flüssigkeit dieser Art ist eine
grundlegende Technik innerhalb der pharmazeutischen und anderen
Industrien (siehe beispielsweise Armstrong et al. (1998) J. Biomolecular
Screening, Band 3, Nr. 4: 271-275).
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Es
ist wünschenswert,
die vorliegende Technologie anzupassen und sie zur spezifischen
Verwendung in der Gerichtsmedizin zu modifizieren. Darüber hinaus
wäre es
vorteilhaft, Nukleinsäuren
auf Medien schnell zu qualifizieren und quantifizieren, entweder
in Korrelation mit solchen Verwendungen oder unabhängig davon.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Kit zum Reinigen von Nukleinsäuren bereitgestellt mit: (i) einem
Substrat zum Lysieren von Zellen und zum Reinigen von Nukleinsäuren mit
einer festen Matrix, die Nitrocellulose aufweist, wobei die feste
Matrix mit einer chemischen Beschichtung beschichtet ist, welche
eine schwache Base aufweist, ferner einen Chelatbildner sowie einen
anionischen oberflächenaktiven
Stoff oder ein Detergenz, das die zelluläre Lyse erleichtert; und (ii)
Anzeigemitteln zur Anzeige des Vorliegens der Nukleinsäure, wobei
die Anzeigemittel eine Polyethylenimin-Konjugat oder ein Enzym-gekoppelter
Immunadsorptionstest (Enzyme-linked immunosorbant assay (ELISA),
bei welchem gegen menschliche DNA gerichtete Antikörper verwendet
werden, sind.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Reinigung von Nukleinsäuren bereitgestellt,
mit den folgenden Schritten: (i) Auftragen einer Probe, die eine
Nukleinsäure
enthält,
auf ein Substrat, welches eine feste Matrix mit einer Nitrocellulose
aufweist, wobei die feste Matrix mit einer chemischen Beschichtung
beschichtet ist, die eine schwache Base aufweist, ferner einen Chelatbildner
sowie einen anionischen oberflächenaktiven
Stoff oder ein Detergenz, das die zelluläre Lyse erleichtert; (ii) Einfangen
der Nukleinsäure
innerhalb des Substrats; (iii) wahlweise Fixieren der Nukleinsäure an das
Substrat; (iv) Auftragen von Indikatormitteln zur Anzeige des Vorliegens
der Nukleinsäure;
(v) Erzeugen eines Signals zur Anzeige des Vorliegens der Nukleinsäure, wobei
das Signal durch ein Polyethylenimin-Konjugat oder durch einen Enzym-gekoppelten
Immunadsorptionstest (enzyme-linked immunosorbant assay (ELISA)
gebildet wird, bei welchem gegen menschliche DNA gerichtete Antikörper verwendet
werden.
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In
einem weiteren Aspekt wird eine Blutkarte zur Markierung von Bluttransfusionsbeuteln
bereitgestellt, welche das oben beschriebene Kit sowie Mittel zur
Aufrechterhaltung der Integrität
aufweist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Andere
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden einfach abgeschätzt werden
können,
da diese nachstehend unter Bezugnahme auf die folgende detaillierte
Beschreibung verstanden wird, wenn sie in Verbindung mit den beiliegenden
Zeichnungen berücksichtigt
wird, in welchen:
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1 eine
Querschnittsansicht einer Filtermembran ist, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde; und
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2 ein
Querschnitt einer Vorrichtung ist, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurde;
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3 ein
Foto ist, welches die Farbintensität des löslichen Produkts zeigt, welches
sich auf den DNA-Proben entwickelt hat, die auf die FTA-Membran
geladen waren, und zwar durch ein Polyethylenimid-Peroxidase-Konjugatassay;
und
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4 ein
Foto ist, das die Farbintensität
des unlöslichen
Produkts zeigt, welches auf DNA-Proben entwickelt wurde, die auf
die FTA-Membran geladen waren, und zwar durch ein Polyethylenimid-Peroxidase-Konjugatassay.
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Beschreibung der Erfindung
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Die
Matrix kann zur Immobilisierung eines genetischen Materials hierauf
und für
eine Ermöglichung einer
nachfolgenden Elution des genetischen Materials hiervon verwendet
werden. Eine Beschichtung wie oben definiert ist funktionell mit
der Matrix verbunden, um eine zelluläre Lyse zu ermöglichen,
und um das genetische Material aus den lysierten Zellen freizusetzen,
während
gleichzeitig das immobilisierte und freigesetzte genetische Material
stabilisiert wird. Die vorliegende Erfindung ist hervorragend für verschiedene
neue Verwendungen der Technologie geeignet. Genauer gesagt, wird
mit der vorliegenden Erfindung ein Produkt bereitgestellt, mit welchem
(1) das Vorliegen einer Nukleinsäure
auf einem Substrat nachgewiesen werden kann, und zwar äußerst schnell;
(2) die Integrität
des Substrats aufrechterhalten werden kann; und (3) welches in neuen
Ausführungsformen
eingesetzt werden kann, bei welchem diese Verbesserungen vorteilhafterweise
genutzt werden.
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Die
chemische Zusammensetzung des Substrats erleichtert die Lyse der
ganzen Zellen und das nachfolgende Einfangen der freigesetzten Nukleinsäuren. Die
chemische Zusammensetzung unterstützt ferner die Langzeitaufbewahrung
der Nukleinsäuren.
Die Zusammensetzung des Substrats ist derart, dass eine schnelle Reinigung
der eingefangenen Nukleinsäuren
ausgeführt
werden kann. Dies liegt darin, dass das Substrat selber über einen
Elutionsschritt die Freisetzung der Nukleinsäure hiervon ermöglicht,
wodurch eine lösliche
Nukleinsäurefraktion
bereitgestellt wird. Wie nachstehend detaillierter beschrieben werden
wird und wie nachstehend in den folgenden Beispielen ausgeführt, ist
die vorliegende Erfindung bezüglich
der Elution von Gesamt-DNA aus der Probe besonders effizient. Dennoch
kann auch nur eine Nukleinsäure
oder eine Nukleinsäurepopulation
spezifisch eluiert werden.
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Wenn
das Substrat gemäß der vorliegenden
Erfindung verarbeitet wird, um ein Filtermaterial für die Nukleinsäureelution
bereitzustellen, wird dadurch eine Reihe von Vorteilen und Anwendungen
bereitgestellt. Daher werden mit der Verwendung des Substrats der
vorliegenden Erfindung Vorteile hinsichtlich der Identifizierung
und Quantifizierung von Nukleinsäure-enthaltenden
biologischen Flüssigkeiten
bereitgestellt, ebenso wie ein vielfaches Verarbeiten von Fluiden.
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Die
vorliegende Erfindung, die in 1 allgemein
mit 10 gezeigt ist, schließt die folgenden Komponenten
mit ein:
- (i) eine geeignete Matrix, vorzugsweise
eine Filtermembran 12;
- (ii) eine chemische Beschichtung 14; und
- (iii) Mittel zum Aufrechterhalten der Integrität.
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Die
Reaktion der Filtermembran mit der Lösung der chemischen Beschichtung
führt zur
Filtermembran gemäß der vorliegenden
Erfindung. Wenn die Membran faserartig ist, stellt diese Beschichtung
eine Beschichtung der Filterfasern dar, nicht die Filteroberfläche. Alternativ
kann die Beschichtung die Fasern imprägnieren.
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Die
Matrix der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise eine Nitrocellulose
oder Nylonmembran. Die Matrix weist Nitrocellulose auf.
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Das
Medium, das für
die Filtermembran der vorliegenden Erfindung verwendet wird, inhibiert
nicht die Anhaftung der Lösung
der chemischen Beschichtung, und inhibiert nicht die Lagerung, Elution
und nachfolgende Analyse von hinzugefügtem Nukleinsäure-enthaltendem
Material. Hierbei sind flache trockene Matrices oder eine Matrix,
kombiniert mit einem Bindemittel mit eingeschlossen. Es ist bevorzugt,
dass die Filtermembran der vorliegenden Erfindung porös ist, um
die Immobilisierung der Nukleinsäuren
zu erleichtern. Im Gegensatz zu Trägern des Standes der Technik,
ermöglicht
es der Träger
der vorliegenden Erfindung, das genetische Material hiervon derart
zu eluieren, dass dieses für
nachfolgende Analysen verwendet werden kann. Unerwarteterweise ist
eine solche Elution ein zeiteffizienter Schritt, mit welchem nahezu
sofort eine Analyse bereitgestellt wird.
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Der
Ausdruck „chemische
Beschichtungslösung", wie er hierin verwendet
wird, bedeutet eine chemische Zusammensetzung, welche an die oben
erwähnten
Filtermembranen absorbieren kann. Die Zusammensetzung der chemischen
Beschichtungslösung
ist wie zuvor beschrieben und bezieht sich auf diejenige, die in den
US-Patenten 5,756,126 ;
5,807,527 und
5,496,562 dargelegt ist. Die Adsorption der
chemischen Beschichtungslösung
an ausgewählte
Filtermembranen resultiert in die Bildung der Filtermembran gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Die
chemische Lösung
schließt
eine schwache Base mit ein, ferner einen Chelatbildner sowie einen anionischen
oberflächenaktiven
Stoff oder ein Detergens, und wahlweise Harnsäure und Urat, wie in dem oben zitierten
US-Patent 5,807,527 im Detail
diskutiert. Vorzugsweise kann die schwache Base ein Tris sein, Trishydroxymethylmethan,
entweder als eine freie Base oder als das Karbonat, und der Chelatbildner
kann EDTA sein, und das anionische Detergenz kann Natriumdodecylsulfat
sein. Andere Beschichtungen mit ähnlichen Funktionen
können
ebenfalls gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Das
anionische Detergenz kann aus der Gruppe ausgewählt sein, welche Natriumdodecylsulfat
(SDS) mit einschließt.
SDS ist in verschiedenen Formen erhältlich, wie beispielsweise
als C12-Form und als Laurylsulfat. Andere
anionische Detergenzien können
eingesetzt werden, wie beispielsweise Alkylarylsulfonate, Natriumtetradecylsulfat-langkettige
(fett) Alkoholsulfate, Natrium 2-Ethylhexysulfat Olefinsulfate,
Sulfosuccinate oder Phosphatester. Das anionische Detergenz, wie
beispielsweise SDS, kann mit verschiedenen Konzentrationen auf die
Filtermatrix aufgebracht werden.
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Im
Allgemeinen kann 5%-10% SDS gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden. Erhöhte Konzentrationen
an SDS, nämlich
bis zu 10%, die nicht innerhalb eines FTA-Cocktails untergebracht
werden können,
wie in den Patenten des Standes der Technik zuvor diskutiert, sorgten
beispielsweise für
eine größere kritische
Mitzellenkonzentration, wodurch die Lysis-Fähigkeit erhöht, und dadurch auch eine größere Ausbeute an
Target-Nukleinsäuren
erzielt wurde, wie in dem Beispielsabschnitt nachstehend gezeigt.
Eine definierte optimale SDS-Konzentration wird im Bereich von 5-7,5%
SDS zur Beschichtung besonderer Glasmikrofasern erreicht, um unterschiedliche
Plasmidpopulationen direkt aus flüssigen Kulturen in einem Multi-Well-Format
anzureichern und zu reinigen, wobei diese Formate im Stand der Technik
hinreichend bekannt sind.
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Der
Ausdruck „funktionell
assoziiert mit" bedeutet,
dass die Beschichtung aufgebracht, absorbiert oder anderweitig mit
dem Träger
der vorliegenden Erfindung verbunden ist, und zwar derart, dass
der Träger
und die Beschichtung zusammen für
die Immobilisierung der Nukleinsäure
darauf sorgen, und zwar durch den Vorrang der zellulären Lyse
der Zellen, die auf dem Träger
präsentiert
werden. Dies bedeutet, dass die Beschichtung adsorbiert, absorbiert,
beschichtet wird über,
oder anderweitig in funktioneller Beziehung mit dem Medium aufgebracht
werden kann. So kann beispielsweise der Träger in Form einer Filtermembran
in eine Lösung
mit der chemischen Lösung
eingebracht werden. Wie oben erwähnt
ist der Träger
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein poröses Filtermedium und kann in
Form eines flachen, trockenen Mediums vorliegen. Das Medium kann
mit einem Bindemittel kombiniert werden, wobei Beispiele für Bindemittel
im Stand der Technik hinreichend bekannt sind, beispielsweise Polyvinylacrylamid,
Polyvinylacrylat, Polyvinylalkohol, Gelatine.
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Die
Matrix der vorliegenden Erfindung kann geeignet sein, das darauf
immobilisierte genetische Material durch eine Hitzeelution freizusetzen.
Eine solche Hitzeelution wird vorzugsweise durch das Aussetzen des
Trägers
mit dem genetischen Material darauf gegenüber erhitztem Wasser erreicht,
wobei das Wasser nukleasefrei ist. Die Fähigkeit, eine Elution zu ermöglichen,
charakterisiert die verschiedenen Trägermaterialien der vorliegenden
Erfindung.
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Die
Filtermembran der vorliegenden Erfindung ist derart, dass zu jedem
Zeitpunkt während
der Lagerungszeit, die schnelle Reinigung der immobilisierten Nukleinsäure ermöglicht werden
kann. Die Erfindung ist derart, dass die immobilisierte Nukleinsäure in Form
einer löslichen
Fraktion gesammelt wird, was mit einem einfachen Elutionsprozess
erfolgen kann, währenddessen
die immobilisierte Nukleinsäure
von der Filtermembran gemäß der vorliegenden
Erfindung freigesetzt wird. Die Filtermembran der vorliegenden Erfindung
führt zu
Nukleinsäuren
hinreichender Qualität,
so dass nachfolgende Analysen, wie beispielsweise eine Polymerasekettenreaktion
(PCR), eine Ligasekettenreaktion (LCR), eine Transkriptions-vermittelte
Amplifizierung (TMA), eine reverse Transkriptase-initiierte PCR,
DNA oder RNA-Hybridisierungstechniken,
eine Sequenzierung und Ähnliches
nicht behindert wird.
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Die
Nukleinsäuren-Immobilisierung
an einen festen Träger,
obgleich dieses ein geeignetes Template für einzelne PCR-Reaktionen darstellt,
kann nicht durch herkömmliche
Techniken, wie beispielsweise optische Dichte oder Fluoreszenz,
gemessen oder detektiert werden. Nukleinsäuren müssen für diese Techniken in Lösung sein.
Andere Techniken, die sich der Reinigung anschließen, und
bei welchen die Nukleinsäure
in löslicher
Form vorliegen soll, schließen
die Klonierung, Hybridisierungs-Schutzassays, bakterielle Transformation, Säugetierzellentransfektion,
Transkriptions-vermittelte Amplifizierung und andere solche Verfahren
mit ein. Mit der vorliegenden Erfindung kann die Nukleinsäure in einer
solchen löslichen
Form bereitgestellt werden. Darüber
hinaus wird mit dem Signal, das durch die Anzeigemittel der vorliegenden
Erfindung generiert wird, eine positive Identifizierung des Vorliegens
der Nukleinsäure
auf dem Substrat bereitgestellt.
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Die
Herkunft der Nukleinsäure
kann eine biologische Probe sein, die ganze Zellen enthält. Die
ganze Zelle kann beispielsweise Blut sein, eine bakterielle Kultur,
bakterielle Kolonien, Speichel, Urin, Trinkwasser, Plasma, Stuhlproben
und Sputum sein, ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Die Proben können durch
verschiedene im Stand der Technik bekannten Techniken gesammelt,
zu dem Substrat geführt
und anschließend
darauf aufgetragen werden. Alternativ kann das Substrat in Form
einer Probensammlungsvorrichtung vorliegen, wie beispielsweise ein
Tupfer, Folienmaterial, Ball oder Ähnliches, und die Probe kann
direkt von der Bezugsquelle gewonnen werden. In anderen Worten kann
das Substrat in Form einer Vorrichtung vorliegen, mit welcher die
Zellprobe von einer Bezugsquelle gewischt oder anderweitig erhalten
werden kann. Die Bezugsquelle kann ein Probenröhrchen sein, das eine flüssige Probe,
eines Organs, wie beispielsweise aus Mund, Ohr oder einem anderen
Teil von Mensch oder Tier enthält,
ein Probenpool, wie beispielsweise eine Blutprobe, die an einem
Tatort oder Ähnlichem
gewonnen wurde, oder andere verschiedene Bezugsquellen von Zellen,
die im wissenschaftlichen Gebiet, in der Forensik und anderen Gebieten
bekannt sind.
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Darüber hinaus
kann die faserartige Filtermatrix der vorliegenden Erfindung mit
verschiedenen Formen hergestellt werden. So kann beispielsweise
die fasrige Filtermatrix in Form eines Blattes hergestellt sein, wodurch
es in verschiedenen Formaten vorliegen kann, wie beispielsweise
als Multiwellplatte, Zentrifugenröhrchen, Objektträger, Einsätzen, Tupfer
und Polster.
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Der
Ausdruck „Integritäts-Aufrechterhalter" oder „Mittel
zum Aufrechterhalten der Integrität", wie er hierin verwendet wird, bedeutet
ein verschließbares
Element, das den Abbau und/oder Verlust der Matrix verhindert. Der
Integritätsaufrechterhalter
der vorliegenden Erfindung bewirkt vorzugsweise eine luftdichte
Abdichtung, wodurch verhindert wird, dass Luft, Bakterien oder andere
verunreinigenden Stoffe in Kontakt mit der Matrix und der gereinigten
Nukleinsäure
kommen. Der Integritätsaufrechterhalter
kann in Form eines Plastikbeutels vorliegen, mit oder ohne Verschluss,
in Form von Zellophan, einem verschließbaren Behältnis, Parafilm und Ähnlichem.
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Der
Integritätsaufrechterhalter
kann geöffnet
werden, um die Auftragung einer Probe auf die Matrix zu ermöglichen.
Anschließend
wird er verschlossen und abgedichtet, wodurch die Substrate aufgenommen
werden. Dementsprechend wird das Substrat, wenn es älter und
brüchig
wird, darin aufbewahrt und geht nicht verloren. Alternativ kann
der Integritätsaufrechterhalter über dem
Substrat angewandt werden, nachdem die Probe aufgetragen wurde.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Isolierung und Archivierung
von Nukleinsäuren
bereit, und zwar durch die allgemeinen Schritte der Auftragung einer
Nukleinsäureprobe
auf ein Substrat, welches aus der an die Matrix fixierten Beschichtungen
besteht, wobei das Substrat die Nukleinsäure physikalisch einfängt, und
dann die Nukleinsäure
an das Substrat gebunden wird. Anschließend wird ein Signal gebildet, wenn
die Nukleinsäure
an das Substrat bindet. Der Bindungsschritt wird durch Erhitzen
des Substrats mit der daran gebundenen Nukleinsäure erreicht, und zwar durch
das oben beschriebene Verfahren.
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Der
Auftragungsschritt kann durch Auftragen ganzer Zellen an das Substrat
erreicht werden. Das Substrat selber induziert tatsächlich die
Lyse der Zellen, wodurch die Nukleinsäure in das Substrat freigesetzt
wird. Da das Substrat porös
ist, stellt das Substrat eine ausgedehnte Oberfläche dar, an welche die Nukleinsäure gebunden
ist.
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Ein
Waschschritt, beispielsweise mit verschiedenen Puffern, wie sie
in dem Beispielabschnitt beschrieben, jedoch nicht hierauf beschränkt sind,
kann vorgenommen werden und wird nach der Zelllyse durchgeführt. Das
Substrat fängt
anschließend
die Nukleinsäure
physiklaisch innerhalb dessen Zwischenräume.
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Die
gebundene Nukleinsäure
kann von dem Substrat zum Zwecke einer weiteren Bearbeitung und Analyse
freigesetzt werden. Die Freisetzung wird durch Waschschritte bei
erhöhten
Temperaturen erreicht, wie in den Beispielen nachstehend gezeigt.
Unerwarteterweise kann eine Anreicherung unterschiedlicher Populationen
an Nukleinsäuren
aus der gleichen Zellen-Bezugsquelle unter Verwendung von Inkrement-artig
ansteigenden Temperaturbereichen erreicht werden. So kann beispielsweise
Plasma-DNA aus bakteriellen Kolonien unter Verwendung des Substrats
der vorliegenden Erfindung isoliert und angereichert werden. Populationen, wie
beispielsweise größere Populationen
an Supercoil-Plasmid, gefolgt von Nick-Plasmid und schließlich von linearem
Plasmid, das oben auf dem Isoliergel wandert, können unter Verwendung von Inkrement-Erhöhungen in
der Inkubationstemperatur erreicht werden.
-
Es
ist bekannt, dass der FTA-Beschichtungscocktail des Standes der
Technik 2% SDS enthält.
Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Prozentsatz erhöht werden
kann, was auf die Sättigungspunkte
in Verbindung mit anderen Komponenten des Cocktails zurückzuführen ist.
Dies beschränkt
die Lysis-Fähigkeit
der FTA-beschichteten Filter des Standes der Technik, da eine kritische
Mizellen-Konzentration von SDS leicht erreicht werden kann, wenn
eine große
Anzahl von Zellen, wie beispielsweise mit einer bakteriellen Kolonie,
Kontakt hergestellt wird. Daher ermöglichen Substrate, die eine
größere Konzentration
des lysierenden Stoffes und des anionischen Detergens enthalten,
höhere
Lysis-Fähigkeiten
und wiederum höhere
Nukleinsäuren-Gewinne. Dies wird
in den Beispielen nachstehend dargestellt.
-
Die
Filtermembran gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die gleichen chemischen Komponenten wie FTA besitzen,
welche die Wirkung der zellulären
Lyse begründen
sowie die Nukleinsäurenfreisetzung
nach der Probenauftragung. Die chemische Komponente sorgt über Protein-denaturierende
Stoffe, einer Falle für freie
Radikale und durch virale-mikrobielle Inhibitoren für die Stabilität der Nukleinsäure. Der
Unterschied zwischen den festen FTA-Trägern des Standes der Technik
und der Filtermembran der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass
der feste Grundträger,
oder Filter, verändert
wurde im Vergleich zu demjenigen, der für die FTA-Produkte beschrieben
wurde. Diese Veränderung
in dem festen Trägermaterial,
oder Filter, hat es erleichtert, nach einem vereinfachten Hitze-Eluierungsschritt
das gebundene Nukleinsäurenmaterial
von der Filtermembran gemäß der Erfindung
zu entfernen, wohingegen es von dem festen FTA-Träger nicht
entfernt werden kann (siehe Del Rio et al. (1995) BioTechniques,
Band 20: 970-974). Die von der Filtermembran gemäß der Erfindung freigesetzte
Nukleinsäure
wird daher als lösliche
Fraktion präsentiert,
die für
verschiedene nachfolgende Verfahren, wie beispielsweise eine PCR-Amplifizierung einfach
in Aliquots aufgeteilt werden kann. Die eluierte lösliche Nukleinsäure kann
auch bei Techniken eingesetzt werden, bei welchen lösliche Nukleinsäuren eine
Notwendigkeit ist, wie beispielsweise die Analyse der optischen
Dichte, die Fluoreszenzdetektion, Klonierung, Transformation und Ähnliches.
Diese hinzugefügte
Technik der Elution ermöglicht
verschiedene Verarbeitungsvorschriften mit hohem Durchsatz, wie
beispielsweise die Genotypisierung.
-
Die
vorliegende Erfindung kann in verschiedenen Gebieten der Genomik
eingesetzt werden. So sorgt die vorliegende Erfindung beispielsweise
für die
Möglichkeit,
gebundenes genetisches Material zu eluieren und schnell zu reinigen,
welches dann in irgendeiner Anzahl gerichtsmedizinischer Anwendungen
eingesetzt werden kann, wie beispielsweise die Identifizierung,
Vaterschafts-/Mutterschafts-Tests, und am Tatort eines Verbrechens.
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In
verschiedenen Ländern
müssen
Häftlinge
genetische Proben (Blut oder Backeninnenseiteabstrichproben) für DNA-Fingerprintingzwecke
abgeben. Die Verwendung der vorliegenden Erfindung stellt Mittel
für die
längere
Aufbewahrung von genetischem Material von Häftlingen bereit. Falls notwendig,
kann das genetische Material sofort nach Entnahme oder aber auch
viele Jahre nach einer Lagerung getestet werden. Das genetische
Material kann entweder als eine lösliche oder als eine feste
Phasen-Fraktion erhalten werden, wenn es einmal auf dem Filtermedium
der vorliegenden Erfindung isoliert vorliegt.
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Die
vorliegende Erfindung kann für
die Vaterschafts-/Mutterschafts-Tests eingesetzt werden, mit einem
besonderen Nutzen für
eine Mutter oder ein Krankenhaus, wenn ein Neugeborenes im Krankenhaus
verlegt wurde. Durch die Möglichkeit
der vorliegenden Erfindung, schnell eine gereinigte genetische Probe
bereitzustellen, wird eine noch größere Nützlichkeit dann begründet, wo
eine schnelle Identifizierung eines verlegten Kindes von Vorteil
wäre.
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Die
vorliegende Erfindung ist ein bedeutender Beitrag für das gegenwärtige Verfahren
zur Herstellung von löslichem
genetischen Material, was andererseits zeitaufwendig ist und oftmals
zu unpassenden Templates führt,
die beschädigt
oder verunreinigt sind. Die vorliegende Erfindung stellt hohe Erträge an gereinigtem genetischem
Material mit höchster
Qualität
in weniger als zwanzig Minuten Laborzeit bereit. Das schnell gereinigte
genetische Material kann für
jede Nahrungsmittel-/landwirtschaftliche
Anwendung eingesetzt werden, wie beispielsweise für die Überwachung,
das Züchten,
die Identifizierung und Klonierung.
-
Die
Effizienz, mit welcher Nahrungsmittelhersteller pathogenetische
Ausbrüche
in ihrem Viehbestand und in den Endprodukten detektieren, ist der
Maßstab
für eine
erfolgreiche Firma. Die Verwendung der vorliegenden Erfindung als
ein Tupfer, der einfach gegen das Nahrungsmittel gepresst werden
kann, oder die Verwendung einer Karte, auf welcher Tierblut aufgebracht
werden kann, ermöglicht
Verwendungen der vorliegenden Erfindung zur schnellen Isolierung
und Detektion des Vorliegens von pathogenem genetischen Material. Zeitaufwendige
Assaytechniken des Standes der Technik und die hierbei involvierten
Nukleinsäurepräparationen
brauchen nicht durchgeführt
werden, wenn die vorliegende Erfindung eingesetzt wird. Das gesammelte pathogene
Nukleinsäurematerial
kann als eine lösliche
Fraktion oder als Festphasenfraktion mit der Wahl eines Elutionssteps
verwendet werden.
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Die Überwachung
von Tierkadavern, sei es aus rechtlichen oder gesundheitlichen Gründen, ermöglicht es
den Herstellern, die Kontrolle über
ihre Produkte zu bewahren. Wenn im Schlachthaus getötet werden muss,
kann eine Karte, die die vorliegende Erfindung nützt, an den Tierkadaver angebracht
werden, auf welcher das Blut des Kadavers aufgebracht wurde. Zur
gleichen Zeit kann eine zweite Karte mit dem gleichen Blut versehen
werden und als Archiv im Schlachthaus aufbewahrt werden. Wenn aus
bestimmten Gründen
Tierkadaver identifiziert werden müssen, kann die genetische Aufzeichnung
des Tierkadavers und des Schlachthauses eingesetzt werden. Wenn
die Karte des Tierkadavers irrtümlich
entfernt wird, ist eine Identifizierung immer noch möglich, und
zwar durch ein einfaches Pressen von Tierkadaverfleisch auf eine
solche Karte.
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Die
Identifizierung der gewünschten
Gene und Merkmale, die für
eine nachfolgende Generation einer Pflanze oder eines Tieres benötigt werden,
verlangt eine zeiteffektive und verlässliche Generierung von Nukleinsäuren aus
möglichen
Eltern. Die vorliegende Erfindung kann für die Isolierung von entweder
löslichen
oder Festphasen genetischen Materials eingesetzt werden, um effektive
und verlässliche
Ergebnisse bei einer solchen Notwendigkeit bereitzustellen. Ähnlich kann
die vorliegende Erfindung auch in Form von Mikroplatten, Röhrchen oder
Chips zur Herstellung und Detektion von genetischem Material eingesetzt
werden. Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren für eine überragende
Template-Präparation
bereitgestellt, mit der Zeit-(sei die Präparation löslich oder fest) und kosteneffektiv
archiviert werden kann.
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Das
Aufpressen eines Mediums, in Form eines Tupfers oder anderweitig
ermöglicht
es dem Verwender, irgendeine verunreinigte Mikrobe auf Nahrungsmittelprodukten
irgendeines Typs abzupicken. Das dann von dem Medium isolierte genetische
Material kann für
irgendein diagnostisches Verfahren eingesetzt werden, je nachdem,
ob lösliches
genetisches Material oder genetisches Material, das auf Festphasen
vorliegt, notwendig ist. Diese Analyse kann effektiv beinahe sofort
vorgenommen werden, ganz im Gegensatz zu den Techniken aus dem Stand
der Technik.
-
Durch
die Verwendung von genetischen Manipulationstechniken, sind Nahrungsmittel
mit ansteigender Größe, Geschmack,
Reifegrad und Zuckergehalt hergestellt worden. Viele Länder verbieten
den Verkauf von genetisch modifizierten Nahrungsmittelprodukten,
weshalb eine Testung durchgeführt
werden muss. Da man nach spezifischen Genen forscht, die diese Charakteristika
verursachen, ist genetisches Material von Nöten. Die vorliegende Erfindung
kann dazu eingesetzt werden, eine schnelle Reinigung von sowohl
löslichem genetischem
Material als auch von genetischem Material, das auf Festphasen vorliegt,
bereitzustellen.
-
Vor
diesem Hintergrund findet die vorliegende Erfindung Anwendung in
verschiedenen Gebieten der Genomik.
-
Anfangsversuche
wurden durchgeführt,
um die Möglichkeit
der Verwendung von FTA-beschichteten Materialien, wie beispielsweise
Membranen, zur Quantifizierung und Detektion von DNA zu demonstrieren. Erste
Experimente zeigten, dass ganze Zellen auf FTA-beschichteten Membranen,
wie beispielsweise Zellulosenitrat, aufgebracht werden können, wobei
eine Zelllyse und die Nukleinsäuren-Bindung
nach Inkontaktbringen sofort durchgeführt wurde. Die immobilisierte
DNA kann unter Verwendung von spezifischen und nicht spezifischen
DNA-Sonden oder anderen Signalerzeugern und einer Art eines Immunoassays
detektiert (und quantifiziert) werden.
-
Verwendet
wurde ein FTA-beschichtetes Substrat, auf welches angenommenes leukozytendepletiertes
Blut gespottet wurde. Die Nukleinsäurenkomponente der Probe wird
an das Substrat gebunden und steht für eine direkte Messung mit
einer Sonde, wie beispielsweise PEI, zur Verfügung. Wenn die Detektion unter einem
unteren Limit liegt, dann wird von der Probe angenommen, dass sie
Leukozytendepletiert ist. Ein solches System bietet eine große Zeitersparnis
für Blutbanken,
die gegenwärtig
die Mikroskopie zur Charakterisierung von Depletionseffizienzen
einsetzen. Aufgrund eines Trends in Richtung einer Leukozytendepletion des
Blutes direkt an der Bezugsquelle eher als am Krankenbett, ist eine
einfache Detektionsmethode sehr nützlich.
-
Es
gibt viele Flüssigkeiten
in den unterschiedlichen industriellen Gebieten, die zum Zeitpunkt
des Verkaufs keinerlei Biokontamination enthalten sollten. Ferner
werden Flüssigkeiten
auch dahingehend beobachtet, ob die Biokontamination über die
Zeit ansteigt. Flüssigkeiten
können
auch biologische Proben enthalten, bei welchen das Vorliegen von
Mikroben eine Krankheit oder Infektion aufzeigen kann. Eine Probe
einer Flüssigkeit
würde zu
einem FTA-beschichteten Substrat hinzugefügt, Zellen innerhalb der Probe,
einschließlich
unerwünschtes
biologisches Material, wird nach Kontakt mit dem Substrat lysieren,
wobei sich die Nukleinsäuren sofort
fixieren. Eine direkte Detektion mit entweder einer allgemeinen
DNA-Sonde kann dazu eingesetzt werden, um das Vorliegen zellulärer Kontamination
aufzuzeigen, oder es kann eine Sonde eingesetzt werden, die für eine Spezies
spezifisch ist, wonach durch Hybridisierung das Vorliegen von ungewünschten
Zellen in einer multizellulären
Probe nachgewiesen werden kann. Diese Art von System kann in der
Nahrungsmittelindustrie eingesetzt werden, und zwar mit Flüssigkeiten
einschließlich
Milch, Wein, Bier und Säften.
In der Medizin können
für das
System Urin, Blut sowie Stuhlextrakte eingesetzt werden, wobei die
Detektion der immobilisierten Nukleinsäure mit Spezies-spezifischen
Sonden durchgeführt
wird. In der Umwelttechnologie kann Trinkwasser, Seewasser und Flusswasser
mit dem vorgeschlagenen System untersucht werden.
-
Eine
Krankheit wie Lupus wird durch das Vorliegen von doppelsträngiger DNA
im Blutstrom charakterisiert. Eine Person, die an Lupus leidet,
wird daher in ihrem System Antikörper
vorliegen haben, die in Gegenwart des dsDNA-Antigens erhöht sein
wird. Menschliche dsDNA, die auf eine FTA-beschichtete Membran gespottet und
fixiert wird, kann daher als Plattform zur Durchführung eines
direkten ELISA eingesetzt werden, wenn die eingesetzte Probe Lupus-Antikörper enthält. Langwierige
Immobilisierungsschritte zur Durchführung eines „traditionellen" ELISA werden mit
dem FTA-Ansatz vermieden.
-
Eine
detaillierte Beschreibung des FTA-beschichteten Materials und von
Verfahren zur Verwendung der Medien ist in den nachstehenden Beispielen
und den hierin beigefügten
Figuren dargestellt.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1:
-
Menschliche
weiße
Blutzellen und gereinigte DNA wurden als Proben eingesetzt, zur
Beladung auf Stückchen
einer FTA-behandelten Membran für
ein ELISA-Assay,
das auf der ionischen Wechselwirkung zwischen Polyethylenimin-Peroxidasekonjugat
(PEI-PO) und DNA beruht.
-
Das
Ziel des Experiments war es, zu bestätigen, dass die DNA an die
FTA-Membran für eine nachfolgende
Detektion aufgebracht werden konnte, um zu bestätigen, dass die DNA von der
Zelle freigesetzt und an eine Membran fest genug angebracht werden
kann, um diese nachfolgend zu detektieren.
-
MATERIALIEN UND PROTOKOLL
-
Vier
Membranen wurden eingesetzt. Die Membranen waren wie folgt: 1. Nitrocellulosemembran,
Porengröße 0,2 μm, Schleicher
und Schull; 2. Nylonmembran, Porengröße 0,2 μm, Osmonics; 3. Nylonmembran, Porengröße 1,2 μm Osmonics;
und 4. FTA-Glas, Grad F572-08, Whatman (für Vergleichszwecke).
-
Die
Membranen wurden mit der FTA-Lösung
zwei Stunden lang bei Raumtemperatur unter leichtem Schütteln getränkt, vollständig bei
Raumtemperatur getrocknet und bei 80°C eine Stunde lang gebacken.
-
DNA-Proben
von WBC mit 5 × 103 Zellen/μl,
5 Zellen/μl,
und DNA 2μg/μl wurden
eingesetzt.
-
Protokoll:
-
Alle
Assayschritte wurden in einer 96-Wellplatte durchgeführt. Die
kreisförmigen
Ausschnitte jeder Membran, 0,5 mm im Durchmesser, wurden auf den
Boden der Wells gelegt. Es wurden jeweils 3 μl DNA-Proben pro Well aufgetragen,
und zwar jeweils zweifach. Anschließend wurde die Platte mit PBS/BSA/Tween-20-Lösung blockiert,
mit einem Polyethylenimin-Peroxidasekonjugat inkubiert, mit PBS/BSA/ Tween-20-Lösung gewaschen
und schließlich
mit unterschiedlichen Substraten für die Peroxidase inkubiert, um
gefärbte
lösliche
oder unlösliche
Produkte zu entwickeln.
-
ERGEBNISSE:
-
DNA-positive
und DNA-negative Proben entwickelten unterschiedliche Farbintensitäten auf
den FTA-Nylon und FTA-Nitrocellulosemembranen, welche beide eine
Porengröße von 0,2 μm hatten,
wenn das Ergebnis der Enzymreaktion ein lösliches Produkt war (Tabelle
1, Bild 1).
-
Die
DNA-positiven und DNA-negativen Proben entwickelten nur dann unterschiedliche
Farbintensitäten
auf FTA-Nitrocellulosemembranen mit einer Porengröße von 0,2 μm, wenn das
Ergebnis der Enzymreaktion ein unlösliches Produkt war (Tabelle
2, Bild 2).
-
Vorteile oder unerwartete
Merkmale
-
DNA
kann auf FTA- oder SDS-behandelten Membranen für eine spätere Verwendung in einer ELISA-Bestimmung
aufgebracht werden. Darüber
hinaus kann DNA aus WBC auf FTA-behandelten Membranen (0,2 μm Porengröße) für nachfolgende
analytische Bestimmungen freigesetzt werden.
-
Physikalisch
und chemische Eigenschaften der FTA-behandelten Membran (wie beispielsweise
Porengröße oder
Membranzusammensetzung) sind für
deren Anwendung für
die DNA-Evaluation kritisch. So zeigte beispielsweise die FTA-Nylonmembran mit
einer Porengröße von 0,2 μm die besten
Ergebnisse bei der Messung einer unterschiedlichen Menge an DNA
und bei der Unterscheidung von DNA-positiven und DNA-negativen Proben. Farbintensität, entwickelt mit dem auf die
FTA-Materialien geladenen Proben durch ein PEI-PO-Assay mit dem löslichen
Produkt von PO; Ablesen bei 490 nm, Test vom 13. Januar 2000
| | A
5 × 103 WBC/μl | B
5 × 10 WBC/μl | C
2μg/μl DNA | D
0-Kontrolle |
I | vergleichend
0,2 μm Nylon | 1,131 | 0,58 | Über-Lesen | 0,511 |
II | vergleichend
1,2 μm Nylon | 2,279 | 1,445 | 1,92 | 2,408 |
III | vergleichend
FTA-Glas | Über-Lesen | Über-Lesen | Über-Lesen | Über-Lesen |
IV | 0,2 μm Nitrocellulose | 1,034 | 0,506 | 2,208 | 0,327 |
-
Ein Über-Lesen
tritt dann auf, wenn die optische Dichte der Probe größer als
3,000 ist. In jedes Well wurden 3 μl Probe gegeben.
-
Visuelle
Schätzung
der Farbentwicklung auf den Proben, die auf FTA-Materialien geladen
wurden, mittels PEI-PO-Assays mit dem unlöslichen Produkt von PO, Test
vom 13. Januar 2000
-
0,2 μm
Nylon (vergleichend)
-
Ein
dunkelbrauner Ring entwickelte sich in der Mitte der Membran, wenn
diese mit 5 × 103 WBC/μl
behandelt wurde. Ein heller brauner Hintergrund ohne Ring entwickelte
sich, wenn 5 × 10
WBC/μl hinzugefügt wurden.
Wenn 2 μg/μl DNA hinzugefügt wurden,
entwickelte die 0,2 μm
Nylonmembran einen dunklen braunen Hintergrund. Schließlich entwickelte
sich in der Kontrolle ein heller brauner Hintergrund.
-
1,2 μm
Nylon (vergleichend)
-
Bei
den sämtlichen
oben genannten Konzentrationen war der Hintergrund aller Stückchen der
gleiche dunkle Braunton. Zwischen der Farbe der DNA-positiven Membran
und der Kontrollmembran gab es keinen Unterschied.
-
FTA-Glas (vergleichend)
-
Wie
mit dem 1,2 μm
Nylonmaterial war der Hintergrund aller Stückchen ein gleicher dunkler
Braunton. Zwischen der Farbe der DNA-positiven Membran und der Kontrollmembran
gab es keinen Unterschied.
-
0,2 μm
Nitrocellulose
-
Mit
der Hinzufügung
von 5 × 103 WBC/μl
entwickelte sich ein dunkler brauner Ring in der Mitte der Membran
mit einem sehr leichten Hintergrund. Ein sehr leichter brauner Ring
in der Mitte der Membran entwickelte sich, wenn 5 × 10 WBC/μl hinzugefügt wurde.
Ein dunkler brauner Hintergrund entwickelte sich, wenn 2 μl/μl DNA hinzugefügt wurde.
Ein sehr leichter brauner Hintergrund entwickelte sich in der Kontrollsituation.
-
BEISPIEL 2:
-
FTA-ZELLULOSE-NITRATMEMBRAN
-
ANWENDUNG ZUR DNA-BESTIMMUNG
-
Membranen
-
Whatman
Zellulose-Nitratmembranen mit einer Porengröße von 0,1, 0,2, 0,45 und 0,8 μm wurden
für die
folgenden Versuche eingesetzt. Die Membranen wurden mit der FTA-Lösung eine
Stunde lang bei 80°C unter
leichtem Schütteln
getränkt,
vollständig
bei Raumtemperatur getrocknet und eine Stunde lang bei 80°C gebacken.
-
DNA-Proben
-
Drei
DNA-Proben wurden für
die folgenden Experimente eingesetzt. Diese Proben schließen die
Folgende mit ein: 1. Einzelsträngige
DNA, 1 μg/μl; 2. Einzelsträngige DNA,
0,2 μg/μl; und 3.
DNA-Negativprobe-PBS mit 3% BSA-Lösung.
-
Protokoll
-
2 μl der einzelsträngigen DNA-Lösungen mit
einer DNA-Konzentration von 1 μg/μl und 0,2 μg/μl wurden
auf die Membranstückchen
in einer 96-Wellplatte fixiert. Die Platte wurde mit PBS-BSA-Tween-20-Pufferlösung blockiert,
mit einem Polyethylenimin-Peroxidat (PEI-PO)-Konjugat inkubiert
und dreimal vor Inkubation mit den Substratlösungen gewaschen.
-
Die
an die FTA-Membran angeheftete DNA wurde – in einem Set der Wells – direkt
auf der Membran visualisiert, wenn das unlösliche Produkt von PO nach
der Inkubation mit 3,3'-Dianisidin
entwickelt wurde. Ein doppeltes Set der Wells wurde mit 1,2-Ortophenylendiamin-Dihydrochlorid
(OPD) inkubiert, und die Farbentwicklung im Überstand wurde bei 490 nm abgeschätzt.
-
Ergebnisse
-
Die
sich entwickelte Farbintensität
auf der FTA-Membran korreliert direkt mit der Menge der pro Well geladenen
DNA. Die beste Auflösung
zwischen DNA-positiven
Proben mit unterschiedlichen DNA-Konzentrationen und DNA-Negativproben wurde
auf der Membran mit einer Porengröße von 0,8 μm erreicht, wobei bei 490 μm wie folgt
abgelesen wurde: DNA-negative Wells 0,204; 0,2 μg DNA/Well 1,070; 1 μg DNA/Well
1,776.
-
Wenn
das unlösliche
PO-Produkt die Menge an DNA anzeigte, wurden die herausragendsten
Unterschiede zwischen DNA-positiven Proben mit unterschiedlicher
DNA-Konzentration und DNA-negativen Proben auf der Membran mit einer
Porengröße von 0,1 μm erreicht.
-
BEISPIEL 3:
-
FTA-NYLON UND NITROCELLULOSEMEMBRANEN
-
ANWENDUNG FÜR WBC-BESTIMMUNG
-
Membranen
-
Für die folgenden
Experimente wurden vier Membranen eingesetzt. Diese Membranen waren
wie folgt: Nitrocellulosemembran, Porengröße 0,2 μm, Schleicher & Schull; Nylonmembran,
Porengröße 0,2 μm, Osmonics;
Nylonmembran, Porengröße 1,2 μm, Osmonics;
und FTA-Glas, Grad F572-08, Whatman (für Vergleichszwecke eingesetzt).
-
Die
Membranen wurden mit der FTA-Lösung
zwei Stunden bei Raumtemperatur unter leichtem Schütteln getränkt, vollständig bei
Raumtemperatur getrocknet und bei 80°C eine Stunde lang gebacken.
-
WBC-Proben
-
Proben
verschiedener Konzentrationen wurden in dem Experiment eingesetzt.
Diese Konzentrationen schlossen mit ein: WBC, 5 × 103 Zellen/μl; WBC 5
Zellen/μl;
DNA-Positivkontrolle, 2 μg/μl einzelsträngige DNA in
Wasser; und WBC-Negativkontrolle,
3% BSA in PBS.
-
Protokoll
-
Alle
Assayschritte wurden in einer 96-Wellplatte durchgeführt. Die
kreisförmigen
Stückchen
jeder Membran, 0,5 mm im Durchmesser, wurden auf den Boden jedes
Well gelegt. WBC-Proben mit 3 μl
wurden in jedes Well gegeben, und zwar im doppelten Ansatz. Anschließend wurde
die Platte mit PBS/BSA/Tween-20-Lösung blockiert, mit Polyethylenimin-Peroxidasekonjugat
inkubiert, mit PBS/BSA/Tween-20-Lösung gewaschen
und schließlich
mit unterschiedlichen Substraten für die Peroxidase inkubiert,
um farbige lösliche
oder unlösliche
Produkte entwickeln zu lassen.
-
Ergebnisse
-
WBC-positive
und WBC-negative Proben entwickelten unterschiedliche Farbintensitäten auf
den FTA-Nylon- und FTA-Nitrocellulose-Membranen, von denen jede
eine Porengröße von 0,2 μm hatte.
Die Farbintensität
entwickelte sich, wenn das Ergebnis der Enzymreaktion ein lösliches
Produkt war.
-
DNA-positive
und DNA-negative Proben entwickelten unterschiedliche Farbintensitäten auf
der FTA-Nitrocellulosemembran mit einer Porengröße von 0,2 μm. Auch hier entwickelte sich
wiederum eine Farbintensität,
wenn das Ergebnis der Enzymreaktion ein unlösliches Produkt war.
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
Die
Farbintensität
entwickelte sich auf den FTA-Membranen in den 96-Wellplatten als ein Ergebnis des PEI-PO-Assays.
Dies korreliert direkt mit der Menge an WBC. Die DNA kann aus WBC
auf FTA-behandelten Membranen für
eine nachfolgende analytische Bestimmung freigesetzt werden.
-
Physikalische
und chemische Eigenschaften der FTA-behandelten Membran, wie beispielsweise
Porengröße, sind
wichtig für
die DNA-Evaluation. Auf Basis zweier Experimente könnte gezeigt
werden, dass die Membran mit einer Porengröße von 0,8 μm die beste für die DNA-Bestimmung
ist, wohingegen die Membran mit einer Porengröße von 0,1 μm vielversprechender für die WBC-Evaluation
ist. Die
in den 2 Tabellen und 2 Abbildungen dargestellten Ergebnisse sind
wie folgt bezeichnet
Reihe: | |
| |
I | 0,2 μm Nylonmembran
(vergleichend) |
II | 1,2 μm Nylonmembran
(vergleichend) |
III | FTA-Glaspapier
(vergleichend) |
IV | 0,2 μm Nitrocellulose |
|
Säulen: | A | B | C | D |
Konzentration | 5 × 103 WBC/μl | 5
WBC/μl | 2μg/μg DNA | 0-Kontrolle |
-
Es
wird bemerkt, dass 3 μl
der Proben in die Wells gegeben wurden.
-
Die
Vorteile schließen
eine erleichterte Nukleinsäurenherstellung
mit ein. Ferner ermöglichen
auch GC-Adapter auf den genspezifischen Primern eine Immobilisierung
an die feste Phase (Siehe Yang et al. (1998) PNAS, Band 95, Seiten
5462-5467). Darüber hinaus
kann die DNA auf die FTA-behandelte Membran für eine nachfolgende ELISA-Bestimmung
geladen werden, und die DNA kann aus WBC auf FTA-behandelten Membranen
(0,2 μm
Porengröße) für eine nachfolgende
analytische Bestimmung freigesetzt werden.
-
BEISPIEL 4:
-
Das
Detektionslimit des PEI-PO-Assays auf einer FTA-Zellulosenitratmembran
für einzel-
und doppelsträngige
DNA wurde analysiert.
-
GEGENSTÄNDE:
-
Eine
Whatman Zellulosenitratmembran mit einer Porengröße von 0,8 μm wurde mit FTA-Lösung behandelt.
Sieben unterschiedliche Variablen wurden untersucht, um für die DNA-Bestimmung
die empfindlichen Stellen jedes Schrittes des PEI-PO-Assays in einer
96-Wellplatte herauszufinden, und eingesetzt, um das Detektionslimit
des Verfahrens für
gereinigte DNA zu bestimmen. DNA-Proben wurden als einzel- und doppelsträngige DNA-Lösungen auf
die FTA-behandelten Membranen in einer 96-Wellplatte mit 40 pg – 400 ng DNA/Well
fixiert. Alle Schritte und Inhaltstoffe des Assays, die Plattenvorbehandlung,
der Backschritt nach der Beladung mit DNA, und der Blockierungspuffer
können
zur Assaysensitivität
beitragen. Erste Ergebnisse legten nahe, dass das Detektionslimit
dieses Verfahrens auf Zellulosenitratmembran mit einer Porengröße von 0,8
40 pg/Well für
einzelsträngige
DNA und 400 pg für
doppelsträngige
DNA ist.
-
MATERIALIEN
-
Membranen
-
Zellulosenitratmembranen
wurden von der Arbor Technologies Probenbibliothek erhalten. Membranen mit
einer Porengröße von 0,8 μm wurden
für die
folgenden Experimente eingesetzt. Die Membranen wurden mit FTA eine
Stunde lang bei 80°C
getränkt,
vollständig
bei Raumtemperatur getrocknet und bei 80°C für eine Stunde gebacken.
-
DNA-Proben:
-
Einzelsträngige humane
genomische DNA mit den folgenden Konzentrationen wurde eingesetzt:
20 ng/μl,
2 ng/μl,
200 pg/μl,
20 pg/μl.
DEPC-behandeltes Wasser wurde als DNA-Negativkontrolle eingesetzt.
2 μl jeder
DNA-Konzentrations probe wurde auf Stückchen der FTA-Zellulosenitratmembran
aufgebracht. Die Proben wurden in doppelter oder dreifacher Ausführung aufgetragen.
-
Blockierungslösungen aus
PBS, 3% BSA, 0,1% Tween-20 (Blockierungslösung Nr. 1), PBS, 3% BSA (Blockierungslösung Nr.
2) und 10 × Denhardt's Lösung (1%
Ficoll 400, 1% Polyvinylpyrolidon, 1% BSA), 4 × SET (NaCl, EDTA, Tris-HCl,
pH 8,0), 0,1% SDS (Blockierungslösung
Nr. 3) wurden bei der Durchführung
dieser Experimente eingesetzt.
-
Alle
diese Variablen wurden ausgewählt,
um die sensitiven Stellen jedes Schrittes des PEI-PO-Assays für die DNA-Bestimmung
in einer 96-Wellplatte herauszufinden.
-
Zwei
Experimente wurden mit FTA-Zellulosenitratmembran zur DNA-Bestimmung durchgeführt. Das Ziel
des ersten Experiments war es, das Detektionslimit des Verfahrens
für doppel-
und einzelsträngige
DNA gemäß dem folgenden
Protokoll herauszufinden. Zunächst
wurde 2 μl
der unterschiedlichen DNA-Lösungen auf
die Membranstückchen
in 96-Wellplatten in doppelter Ausführung fixiert. Die Platte wurde
eine Stunde lang bei 80°C
gebacken. Anschließend
wurde die Platte mit Blockierungslösung 1 für eine Stunde bei 37°C blockiert.
Anschließend
wurde die Platte mit PEI-PO-Konjugat eine Stunde lang bei 37°C inkubiert,
dann dreimal mit PBS, 01% Tween jeweils zehn Minuten lang bei 37°C gewaschen.
Die DNA in einem Set der Wells wurde direkt auf der Membran visualisiert,
wenn unlösliches
Produkt von PO nach Inkubation mit 3,3'-Dianisidin gebildet wurde. Ein doppeltes
Set der Wells wurde mit 1,2-Ortophenylendiamin Dihydrochlorid (OPD)
inkubiert, und die Farbentwicklung im Überstand bei 490 nm abgeschätzt.
-
Das
Ziel des zweiten Experiments war es, die Bestimmung des Detektionslimits
zu wiederholen, und die Ergebnisse nach Inkubation der Platten mit
unterschiedlichen Blockierungslösungen
zu vergleichen. In diesem Experiment wurden unbehandelte Platten
und Platten, die mit 0,1% Tween-20 behandelt wurden, eingesetzt.
Die Membran bei jeder Art Platte wurde nach der DNA-Beladung entweder
gebacken oder nicht gebacken.
-
ERGEBNISSE
-
Die
Kombination der Waschung der Platte mit Tween-20 und die Verwendung
der Blockierungslösung Nr.
1 erzielte die besten Ergebnisse mit einem niedrigen unspezifischen
Hintergrund. Die Hintergrundmessung bei 490 nm betrug lediglich
0,200 auf DNA-Negativmembranen. Die Blockierungslösungen Nr.
2 und Nr. 3 erhöhten
eine unspezifische Sorption von PEI-PO. Die Hintergrundsmessung
bei 490 nm betrug 0,6-0,8. Das Detektionslimit des Verfahrens lag
bei 40 pg/Well für
einzelsträngige
DNA und 400 pg/Well für
doppelsträngige DNA.
Der Backschritt erwies sich als notwendig für die Bestimmung reiner DNA
bei dem PRI-PO-Assay auf der Zellulose Nitratmembran.
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SCHLUSSFOLGERUNGEN
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Die
Platte sollte mit 0,1% Tween-20-Lösung vor Bestimmung der DNA
auf der FTA-Membran vorbehandelt werden, um einen unspezifischen
niedrigen Hintergrund zu erhalten. Unter den drei Puffern erwies
sich lediglich die Blockierungslösung
Nr. 1 (PBS, 3% BSA, 0,1% Tween-20) als geeignete Blockierungslösung für die unspezifische
PEI-PO Sorption an die FTA-Membran.
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Die
Ergebnisse legten nahe, dass das Detektionslimit dieses Verfahrens
auf Zellulosenitratmembranen mit einer Porengröße von 0,8 40 pg/Well für einzelsträngige DNA
und 400 pg für
doppelsträngige
DNA ist.
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BEISPIEL 5:
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Zwei
ELISA-Modifizierungen wurden eingesetzt, um zu bestätigen, dass
die DNA aus weißen
Blutzellen (WBC) auf einer FTA-behandelten Zellulosenitratmembran
für nachfolgende
quantitative Bestimmungen freigesetzt werden kann.
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Whatman
Zellulosenitrat- und Nylonmembranen mit einer Porengröße von 0,2 μm wurden
mit FTA-Lösung
behandelt. Zwei Versionen der FTA-Behandlung wurden verwendet. Zunächst wurden
die Membranen mit FTA in 96-Wellplatten behandelt, und zur DNA-Bestimmung
in der gleichen Platte eingesetzt. Zweitens wurden Membranen mit
FTA-Lösung
behandelt, getrocknet, in Stückchen
geschnitten auf die Platte geladen und anschließend für die DNA-Bestimmung eingesetzt.
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Zwei
ELISA-Modifizierungen wurden verwendet, um zu bestätigen, dass
die DNA aus weißen
Blutzellen (WBC) auf FTA-behandelten Zellulosenitratmembranen für nachfolgende
analytische Bestimmungen freigesetzt werden kann.
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MATERIALIEN
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Membranen
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Whatman
Zellulosenitratmembranen, mit einer Porengröße von 0,2, 0,8 μm und Whatman
Nylonmembranen, Standard und SP, beide mit einer Porengröße von 0,2 μm wurden
eingesetzt.
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FTA-Behandlung
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Zwei
Behandlungen wurden angewandt: Erstens – die Membranstückchen,
5 × 10
cm, wurden mit der FTA-Lösung
(ohne Harnsäure)
15 Minuten lang getränkt,
und anschließend
bei 80°C
für eine
Stunde gebacken. Zweitens – die
Membranen wurden zwischen bloßem
Papier in Plastiktüten
gelagert. Die Membranen wurden in runde Plättchen mit 0,5 mm Durchmesser
geschnitten und in die 96-Wellplatten gelegt. 10 μl der FTA-Lösung wurde
auf jedes Well auf die Membran aufgetragen. Die Platte wurde vollständig bei
80°C getrocknet.
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DNA-Proben
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Einzelsträngige menschliche
genomische DNA der folgenden Konzentrationen wurde eingesetzt: 2 ng/μl, 200 pg/μl, 20 pg/μl; ebenso
wie DEPC-behandeltes Wasser, das als DNA-Negativkontrolle eingesetzt wurde.
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WBC-Proben
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WBC
wurden aus frischem menschlichen Blut nach einer Lysierung der roten
Blutkörperchen
mit Ammoniumchloridpuffer und dreimaligem Waschen mit PBS, 1,5%
BSA, isoliert. Die WBC-Suspension wurde auf Zellkonzentrationen
von 8 × 103, 4 × 102 und 2 Zellen pro μl verdünnt. 2 μl jeder WBC-Konzentrationsproben wurden
auf die FTA-Membranstückchen
in doppelter oder dreifacher Ausführung aufgetragen.
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DESIGN DER STUDIE UND VERFAHREN
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Das
Ziel der Experimente war es, die optimale FTA-Behandlung der Membranen
für die
DNA-Bestimmung in einer 96-Wellplatte herauszufinden. Das Ziel des
zweiten Experiments war es, zwei unterschiedliche ELISA-Assays für die WBC-Bestimmung auf der
Zellulosenitrat- und Nylonmembran zu vergleichen.
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Ein
ELISA wurde auf Basis von Antikörpern
gegen menschliche DNA durchgeführt,
und wurde nach der Optimierung sämtlicher
folgender Schritte angepasst: Das Experiment begann mit der Beladung
der WBC und den DNA-Proben auf die FTA-Membranstückchen in eine 96-Wellplatte.
Anschließend
wurde die Platte eine Stunde lang bei 80°C gebacken. Als nächstes wurde
mit Blockierungslösung,
PBS, 3% BSA, 0,1% Tween-20 inkubiert. Anschließend wurde mit menschlichen
monoklonalen Antikörpern
(Abs), die spezifisch für menschliche
DNA sind, inkubiert, einschließlich
1 ug Abs/ml für
eine Stunde bei 37°C
oder über
Nacht im Kühlschrank.
Anschließend
wurde drei Mal fünf
Minuten lang bei Raumtemperatur gewaschen. Die Inkubation mit Maus-Antikörpern, die
spezifisch für
humanes IgG, und mit Biotin konjugiert sind, erfolgte mit einer
Verdünnung von
1:15.000 eine Stunde lang bei 37°C.
Anschließend
wurden sie dreimal fünf
Minuten lang bei Raumtemperatur gewaschen. Anschließend erfolgte
eine Inkubation mit Avidin-Poly-HRP, mit einer Verdünnung von 1:5.000,
für 45
Minuten bei 37°C.
Anschließend
wurden sie dreimal fünf
Minuten lang bei Raumtemperatur gewaschen. Das OPD-Substrat wurde
20 Minuten lang bei 37°C
inkubiert. Die Inkubation wurde mit 3M Schwefelsäure gestoppt. Der Überstand
wurde von den Wells auf Replikaplatten übertragen. Anschließend wurde
die Leseplatte bei 490 nm analysiert.
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ERGEBNISSE
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Ein
sehr hoher positiver Hintergrund entwickelte sich auf allen Membranen,
die mit FTA in der Platte behandelt waren. Zwischen DNA-positiven
und DNA-negativen
Wells wurden bei den Membranen keine statistischen Unterschiede
beobachtet, welche mit FTA in der Platte behandelt wurden. Wenn
die Membranen mit FTA vor Aufbringen in die Platte behandelt wurden,
bildeten sich sehr dunkle braune Ringe auf dem Zellulosenitratmembran,
die mit WBC, 8 × 10
3 Zellen pro μl während des PEI-PO-Assays beladen
waren. Die gleichen hellen Ringe für diese WBC-Konzentration, ebenso wie für die Konzentration
von 40 × 10
2, wurden auf der Zellulosenitratmembran
mit einem Assay beobachtet, das auf Antikörpern gegen menschliche DNA
basiert. Auf den Membranen, die mit reiner DNA oder 20 WBC pro μl Proben
beladen waren, wurden keine Ringe beobachtet. Die Farbintensität, die in
den Platten nach PEI-PO und Assays mit Antikörpern gegen menschliche DNA gemessen
wurden, sind bei 490 nm in der folgenden Tabelle wiedergegeben. Farbintensität, entwickelt auf WBC-Proben,
die auf FTA-Zellulosenitratmembranen geladen waren, in ELISA-Assays,
Ablesen bei 490 nm, 10. März – 14 Tests
| PEI-PO-Assay | Abs gegen
menschliche DNA |
| Mittelwert | SD | Mittelwert | SD |
8 × 103 Zellen/μl | 1,491 | 0,152 | 2,013 | 0,771 |
4 × 102 Zellen/μl | 1,255 | 0,214 | 0,645 | 0,104 |
20
Zellen/μl | 1,079 | 0,204 | 0,303 | 0,041 |
DNA-positiv
Kontrolle | 1,120 | 0,290 | 0,405 | 0,026 |
DNA-negativ
Kontrolle | 0,830 | 0,117 | 0,324 | 0,042 |
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Die
Farbintensität,
die sich auf WBC-Positivmembranen entwickelte, hängt direkt von der WBC-Konzentration
ab. Der unspezifische Hintergrund war nach einem Assay, der auf
Antikörpern
gegen menschliche DNA basiert, niedriger. Mit beiden Assays konnte
eine ähnliche
Intensität
zwischen DNA-positiven und DNA-Negativproben
erzielt werden, 0,74 für
das PEI-PO-Assay und 0,8 für
das Assay mit Antikörpern
gegen menschliche DNA. Im Falle der Verwendung spezifischer Antikörper wurde
jedoch zwischen Proben mit unterschiedlichen WBC-Konzentrationen
ein bedeutender Unterschied beobachtet.
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SCHLUSSFOLGERUNGEN
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Aus
WBC kann auf FTA-behandelten Zellulosenitratmembranen DNA für nachfolgende
Bestimmungen freigesetzt werden. Die Farbintensität, die sich
auf den WBC-positiven Membranen entwickelt, hängt von der Zellkonzentration
ab.
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Immunoassays,
die auf der Wechselwirkung zwischen DNA und Polyethylenimin (unspezifisch)
oder DNA und monoklonalen Antikörpern
gegen DNA (spezifisch) basieren, können für die DNA-Bestimmung auf FTA-Zellulosenitratmembranen
in einer 96-Wellplatte eingesetzt werden. Die Behandlung der Membran
mit FTA direkt in den Wells der Platte resultiert in eine sehr hohe
nicht-spezifische Anhaftung von PEI an die Membran.
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Nylonmembranen,
sowohl Standard als auch SP, mit einer Porengröße von 0,2, besitzen einen
sehr hohen unspezifischen Hintergrund nach Inkubation mit PEI-PO und Assays mit
Antikörpern
gegen menschliche DNA. In dem vorliegenden Testaufbau konnten diese
Membranen nicht für
die DNA-Bestimmung mit ELISA-Assays
empfohlen werden.
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BEISPIEL 6
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FTA-Nitrocellulosemembran-Anwendungen
zur Messung des Antikörper-Levels gegen menschliche DNA.
Diagnostizierung der Krankheit Lupus.
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Versuchsaufbau:
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Doppelsträngige genomische
DNA oder eine Suspension von WBC wurde als Bezugsquelle menschlicher
DNA auf Stückchen
der FTA-Nitrocellulosemembran in einer 96-Wellplatte gegeben. Die
Platte wurde mit Antikörpern
(Abs) inkubiert, die spezifisch gegen humane DNA gerichtet sind,
und die von Patienten mit der Lupus-Krankheit gewonnen wurden.
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Die
Konzentration der Antikörper
betrug 1 μg
Antikörper/ml.
Ein ELISA-Assay basierend auf dem Maus Anti-menschlichen Antikörper, konjugiert
mit Biotin und Polyavidin-HRP wurde auf der Platte durchgeführt. Eine
Farbintensität
entwickelte sich in den Wells mit Antikörpern gegen menschliche DNA
sowie in den Kontroll-Wells,
wobei die Messung bei 490 nm erfolgte.
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ERGEBNISSE
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Farbintensität, entwickelt
auf der FTA-Zellulosenitratmembran, in Wells mit gegen menschliche
DNA gerichtete Antikörpern
mittels ELISA-Assay, Ablesen bei 490 nm
| Abs
gegen menschliche DNA | Kontrolle |
WBC
als Bezugsquelle | 2,013+/–0,777 | 0,324+/–0,042 |
Genomische
DNA als DNA-Quelle | 0,405+/–0,026 | 0,324+/–0,042 |
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SCHLUSSFOLGERUNG
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Eine
FTA-behandelte Membran kann zum Beladen von DNA für die nachfolgenden
Bestimmungen von Antikörpern,
welche spezifisch gegen menschliche DNA gerichtet sind, im Plasma
von Patienten mit der Lupus-Erkrankungverwendet werden.
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FTA-beschichtete
Filtermaterialien sind im Stand der Technik als Werkzeuge für die Analyse
von genetischen Materialien (Flinders Patente) bekannt, insbesondere
für genomische
DNA von irgendeiner Anzahl an Bezugsquellen. Die Nukleinsäure von
Blutproben kann gereinigt sein, zurückgewonnen, und direkt für die PCR
auf einem FTA-beschichteten Material eingesetzt werden, wie beispielweise
Zellulose 3IET oder Glasmikrofasern. Das genetische Material, das
an die FTA-Filter gebunden ist, kann in einem einsetzbaren Zustand
bei Raumtemperatur über
einen großen
Zeitraum gelagert werden (bis zu 10 Jahren aus heutiger Sicht).
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Es
existieren viele Wege, auf welche FTA-beschichtete Materialien zur
Beseitigung der zuvor erwähnten
Bedenken eingesetzt werden können.
Solche Verwendungen würden
mit einschließen:
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1. FTA-Tags an Beutel für gespendetes
Blut
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Eine
Blutprobe vom Spender, die auf eine FTA-Karte aufgetragen wird,
und welche an einen Blutbeutel angebracht wird, in welche der Spender
sein Blut spendet, würde
die Probleme der Nachverfolgung, Archivierung und Sicherheit der
Handhabung (Pathogene werden vollständig inaktiviert auf FTA) lösen. Es
müsste
daher kein Blut aus dem Beutel für
eine NAT entnommen werden, wodurch das Bedürfnis für aufwändige QC-Messungen vermieden
wird, um sich überkreuzende
Verunreinigungen benachbarter Blutproben zu vermeiden.
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2. Mit FTA wird ein schnelles Verfahren
zur Nukleinsäurenreinigung
bereitgestellt.
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In
der Bluttransfusionsmedizin wird gegenwärtig Nukleinsäure aus
gespendeten Proben durch herkömmliche
Techniken isoliert, was bis zu 90+ Minuten dauern kann. Die Herstellung
von verwendbaren Nukleinsäuren
unter Verwendung von FTA-Material
dauert lediglich 10 Minuten. Materialien, wie beispielsweise eine
96-Well Mikroplatte oder ein Röhrchen
mit FTA-Filtern, könnten
durch die Blutbanken für
eine schnelle Preparation eingesetzt werden. Ferner ist vorgesehen,
die Technik der Eluierung der Nukleinsäure vom FTA-Filter mit einzuschließen, wenn
eine lösliche
Fraktion für
einige der Pathogen-Detektionssysteme nützlich ist, wie beispielsweise
die Transkriptions-vermittelte Amplifikation (TMA).
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3. 96 Gepoolte Proben
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Eine
96-Well Mikroplatte mit FTA-Filtermaterial könnte eingesetzt werden, um
eine Poolanalyse bereitzustellen, die länger ist als diejenige, die
gegenwärtig
vorge nommen wird (24 ist normal). Der Vorteil eines 96-Well FTA-Werkzeugs
ist es, dass alle Proben als eine Probe verarbeitet werden können, jedoch
einzelne Ergebnisse erzielen, wodurch das Bedürfnis für eine schrittweise Analyse
vollständig
vermieden wird, wenn der herkömmliche
Pool als pathogen-positiv identifiziert wurde. Ferner bestünde auch
ein geringeres Risiko für „falsch-positive" Ergebnisse, die
auftreten, wenn irrtümlicherweise
der falsche Weg eingeschlagen wird.
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4. Blutarchivkarten
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Dies
stellt eine Erweiterung der Idee der Blutbeutel-Markierung dar,
bei welcher ein Abschnitt des ursprünglichen Tags für Nachuntersuchungen
archiviert wird, wenn neue Pathogene entdeckt werden und von Interesse
sind. Die FTA-Festphasenlagerung der Nukleinsäure erzielt nachgewiesenermaßen auch
nach zehn Jahren bei einer Lagerung bei Raumtemperatur verwertbare
Ergebnisse. Daher könnte
die Lagerung/Archivierung in einem Aktenschrank anstelle von gefrorenen
Aliquots vorgenommen werden.
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5. NAT vor der Blutspende
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Hier
wird ein Blutstropfen (Spender) auf eine bereitgestellte Karte gegeben,
(oder welche vom Spender mitgebracht wird). NTA wird getestet und
wenn dieses negativ ist, wird nach dieser Testung das gespendete
Blut entnommen. Der Vorteil hierbei ist, dass lediglich sicheres
Blut in die Blutbank aufgenommen wird.
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6. Tests nach verschiedenen
Pathogenen
-
Spenderblut,
das in eine FTA-Vorrichtung eingebracht wird, kann hinsichtlich
vieler Pathogene zur gleichen Zeit durch PCR-Techniken getestet
werden. Mit einer 50 μl
Blutprobe kann eine große
Oberfläche
auf einem Filter generiert werden, von welchen viele Ein-Millimeter-Ausstanzungen
vorgenommen werden können.
Ferner besteht die Möglichkeit,
unterschiedliche, spezifische PCR-Reaktionen auf der gleichen Ausstanzung
vorzunehmen.
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7. Transport von Blutproben
-
Einrichtungen,
die Blutspenden durchführen,
führen
nicht notwendigerweise auch NAT durch. Teure Messungen müssen daher
vorgenommen werden, um Blut in Röhrchen
abzufüllen,
und diese zu NAT-Testcenter einzuschicken. Eine FTA-Vorrichtung mit einer
Blutprobe kann mittels regulärer
US-Post bei Raumtemperatur ohne zusätzliche Ausgaben versendet
werden.
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8. Ambulante FTA-Karten
-
Opfer
von Unfällen,
etc., können
sehr schnell NAT-gestestet werden, wenn das Blut der Opfer auf einer FTA-Karte
archiviert wird, die von den Notfallhelfern mitgeführt wird.