DE4407831C2 - Verfahren für den Zugriff auf passive Koaxialkabelnetze - Google Patents
Verfahren für den Zugriff auf passive KoaxialkabelnetzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für den Zugriff auf
passive Breitband-Koaxialkabelnetze mit M an Netzknoten
angeschlossenen Teilnehmern, das in Auf- und Abwärtsrichtung
N Übertragungskanäle bereitstellt, wobei M < N gilt, wobei
ein Frequenzband für die Aufwärtsrichtung (Rückkanäle) und
ein Frequenzband für die Abwärtsrichtung auf demselben
Koaxialkabel vorgesehen sind, und wobei die Teilnehmer
jeweils über einen Empfänger und einen Sender verfügen.
Das Verfahren dient dem bidirektionalen Betrieb an einem
Koaxialkabel mit Baum- oder Ringstruktur, bei dem die
Teilnehmer über einen Netzknoten miteinander bzw. über
weitere Netzknoten mit an diese angeschlossenen Teilnehmern
kommunizieren oder im Netzknoten verfügbare Abrufdienste in
Anspruch nehmen können.
Es sind Ein-Kabelkoaxialanlagen mit Baumstruktur bekannt,
die in erster Linie der Punkt-zu-Mehrpunktverbindung von
Teilnehmern mit einem Netzknoten dienen und über die alle
Teilnehmer prinzipiell gleichzeitig Zugriff zu einer
größeren Anzahl von Kanälen haben, über die z. B. Fernseh-
oder Hörrundfunksignale übertragen werden.
In der Regel werden in diesen BK
(Breitbandkommunikations)-Anlagen die Signale nur in einer
Richtung (Netzknoten zum Teilnehmer) übertragen. Wie in der
Literatur beschrieben (Stekle, H.: Breitbandverteilnetze der
Deutschen Bundespost, R. v. Deckers Verlag G. Schenk) ist
bei den genannten Anlagen auch ein Rückkanal von den
Teilnehmern zum Netzknoten vorgesehen, über den schmal- oder
in gewissem Umfang auch breitbandige Signale übertragen
werden können. Zu einer weitgehenden Nutzung ist es jedoch
noch nicht gekommen.
Es ist weiterhin bekannt, daß die genannten
Koaxialkabelanlagen vorwiegend im Frequenzvielfach durch
Modulation einer Trägerfrequenz mit analogen Signalen pro
Kanal genutzt werden.
In jüngster Zeit sind Vorschläge bekannt geworden, nach
denen auch digitale Signale unter Anwendung digitaler
Modulationsverfahren übertragen werden können. Durch die
Anwendung bitratenkomprimierender Codierverfahren für die
Bild- oder Toncodierung (z. B. MPEG2-Standard) kann dabei die
Anzahl der im Kabel verfügbaren Kanäle vervielfacht werden.
Sofern die Anzahl der an eine Kabelanlage angeschlossenen
Teilnehmer kleiner oder gleich der Anzahl der im Kabel
verfügbaren Kanäle bzw. gleich oder kleiner der Anzahl der
neben den Rundfunkkanälen noch freien Kanäle ist, liegt es
nahe, diese "freien" Kanäle für bidirektionale,
kommunikative Punkt-zu-Punktverbindungen zu nutzen. Jedem
Teilnehmer werden während der Dauer einer bidirektionalen
Verbindung ein Kanal vom Netzknoten zu dessen
Teilnehmereinrichtung sowie ein Rückkanal, über den er mit
dem Netzknoten in Verbindung treten kann, mit festen
Trägerfrequenzen zugeordnet.
Die dann mögliche bidirektionale Signalübertragung kann
sowohl symmetrisch (gleich großer Informationsfluß in beiden
Richtungen) oder asymmetrisch erfolgen.
Bei den im Stand der Technik beschriebenen koaxialen
Ein-Kabelsystemen mit Rückkanal ist es nicht möglich, eine
Anzahl von Teilnehmern durch Zuordnung fester
Trägerfrequenzen von einem Netzknoten aus mit
bidirektionalen Diensten zu bedienen, die größer als die
Anzahl der in Auf- und Abwärtsrichtung verfügbaren Kanäle
ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn - bedingt durch die
erforderliche Übertragungskapazität - die Anzahl der
Rückkanäle beschränkt ist.
Ferner ist durch EP 0 488 289 A2 ein Videonetzwerksystem
bekanntgeworden, bei dem die Zuteilung der
Übertragungskanäle überein zusätzliches Local Area Network
erfolgt. Außer dem höheren Aufwand ergibt sich der Nachteil,
dass die Reichweite dieses kombinierten Netzes stark
eingeschränkt ist. Aus US 4,789,980 ist ein Kabelnetz mit
aktiven Netzknoten bekanntgeworden, das als
Paketvermittlungssystem ausgebildet ist. Hierbei und bei
ATM-Netzen, wie sie beispielsweise aus EP 0 355 697 A2
bekanntgeworden sind, bestehen völlig andere Zugriffs- und
Vermittlungsmöglichkeiten, die bei passiven Kabelnetzen
nicht anwendbar sind.
Durch CH 625 927 A5 ist eine
Nachrichtenübertragungseinrichtung zur Verbindung mehrerer
Teilnehmer mit einer zentralen Vermittlungsstelle
bekanntgeworden, die verschiedene Steuerungsorgane aufweist,
um Frequenzen zu verwalten. Eine für passive Kabelnetze im
Sinne des Oberbegriffs geeignete Auswertung eines
Zugriffswunsches ist bei dieser bekannten
Nachrichtenübertragungseinrichtung jedoch nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Zugriffsverfahren anzugeben, mit dem es in passiven
Kabelnetzwerken ohne Zuhilfenahme weiterer
Übertragungsmedien möglich ist, einer größeren Zahl M von
Teilnehmern als die Zahl N der zur Verfügung stehenden
Kanäle jederzeit einen Zugriff zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß vom
Empfänger eines Teilnehmers bei dessen Zugriffsversuch
zuerst das Frequenzband der Aufwärtsrichtung nach einem
freien Trägerfrequenzkanal abgesucht wird, daß dieser dann
durch Einschalten des teilnehmereigenen Senders belegt wird
und damit dem Netzknoten der Verbindungswunsch signalisiert
wird und daß von diesem danach ein Übertragungskanal in
Abwärtsrichtung zugeteilt wird. Dabei wird davon
ausgegangen, dass in Anbetracht der zu erwartenden
Verkehrsstatistik nie alle Teilnehmer gleichzeitig Zugriff
zum System wünschen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens ist im
Kennzeichen des Patentanspruchs 2 angegeben.
Die Erfindung ist nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel
näher beschrieben.
In der zugehörigen Zeichnung zeigt die Fig. 1 ein
baumstrukturiertes Koaxialkabelnetz mit M Teilnehmern T1 bis
TM, einem Netzknoten NK und Verteil- sowie
Koppeleinrichtungen. Darin ist ein passives Netz verwendet,
d. h., es existieren - zumindestens in Aufwärtsrichtung -
keinerlei Verstärker.
Ein Teilnehmer mit einem Verbindungswunsch kann unabhängig
von der Struktur des passiven Kabelnetzes eine freie
Trägerfrequenzlage der Aufwärtsrichtung (Rückkanal) durch
einen Suchlauf erkennen, diese belegen und so einem
Netzknoten den Verbindungswunsch signalisieren, worauf
dieser einen Kanal in Abwärtsrichtung zuteilt.
In den einzelnen Zweigen des in diesem Beispiel baumförmig
strukturierten Netzes liegen nur Verteiler V1 bis VX mit
der Durchgangsdämpfung aV und der Entkopplungsdämpfung aEV
der Zweige gegeneinander, sowie passive Koppler K1 bis KV
mit der Auskoppeldämpfung aK, der Durchgangsdämpfung aDK
und der Entkoppeldämpfung aEK des ausgekoppelten Signals
gegenüber dem weiterführenden Zweig.
Die Empfänger E aller Teilnehmer sind auf die Träger
frequenzen aller Kanäle in Auf- und Abwärtsrichtung
abstimmbar. In gleicher Weise sind die Sender S aller
Teilnehmer auf die Trägerfrequenzen aller Kanäle in
Aufwärtsrichtung (Rückkanal) durchstimmbar. Im Netzknoten
NK ist die Anzahl der Sender und Empfänger gleich der
Anzahl der im System verfügbaren Kanäle N.
Es existieren gleich viele Sende- und Empfangskanäle; ihre
Anzahl N ist jedoch kleiner als die Anzahl M der
Teilnehmer. Der gesamte nutzbare Frequenzbereich des
Koaxialkabelsystems ist durch ein Filter F am Ausgang des
Netzknotens in ein Frequenzband für die Abwärts- und eines
für die Aufwärtsrichtung (Rückkanalband) unterteilt.
Hat ein Teilnehmer einen Verbindungswunsch, so sucht sein
Empfänger, der ja auch auf die Trägerfrequenzen der Rück
kanäle abstimmbar ist, nach einer freien Trägerfrequenz im
Rückkanalband. Dies ist möglich, weil die Rückkanalsignale
aller aktiven Teilnehmer über die Entkoppeldämpfungen aEV
der Verteiler V und die Entkoppeldämpfungen aEK der Koppler
K, wenn auch in abgeschwächter Form und mit unterschied
lichen Pegeln, zu allen Teilnehmern gelangen. Sobald eine
nicht belegte Rückkanal-Trägerfrequenzlage gefunden ist,
wird diese durch den Teilnehmer mit Verbindungswunsch
belegt und damit für alle anderen Teilnehmer gesperrt.
Durch das Einschalten des Trägers und Aussenden einer
entsprechenden Signalisierungsinformation teilt der
Netzknoten dem neu zugeschalteten Teilnehmer einen
Übertragungskanal in Abwärtsrichtung zu. Die Kommunikation
mit anderen an den Netzknoten angeschlossenen Teilnehmern,
mit Teilnehmern, die an andere Netzknoten angeschlossen
sind, oder mit z. B. im Netzknoten verfügbaren Datenbanken
von Abrufdiensten kann beginnen.
Bei entsprechender Aufteilung des nutzbaren Frequenzbandes
auf die Auf- und Abwärtsrichtung kann die bidirektionale
Kommunikation sowohl symmetrisch als auch asymmetrisch
erfolgen. Die Trägerfrequenzen sind mit analogen oder
digitalen Signalen modulierbar. Bei asymmetrischem Betrieb
ist es denkbar, daß in Abwärtsrichtung zwar die Anzahl der
Trägerfrequenzen reduziert, die erforderliche Kanalzahl N
aber durch Bildung eines Zeitvielfachs für jede Träger
frequenz unter Anwendung eines effektiven digitalen
Modulationsverfahren erreicht wird.
Claims (2)
1. Verfahren für den Zugriff auf passive
Breitband-Koaxialkabelnetze mit M an Netzknoten
angeschlossenen Teilnehmern, das in Auf- und Abwärtsrichtung
N Übertragungskanäle bereitstellt, wobei M < N gilt, wobei
ein Frequenzband für die Aufwärtsrichtung (Rückkanäle) und
ein Frequenzband für die Abwärtsrichtung auf demselben
Koaxialkabel vorgesehen sind, und wobei die Teilnehmer
jeweils über einen Empfänger und einen Sender verfügen,
dadurch gekennzeichnet, daß vom Empfänger eines Teilnehmers
bei dessen Zugriffsversuch zuerst das Frequenzband der
Aufwärtsrichtung nach einem freien Trägerfrequenzkanal
abgesucht wird, daß dieser dann durch Einschalten des
teilnehmereigenen Senders belegt wird und damit dem
Netzknoten der Verbindungswunsch signalisiert wird und daß
von diesem danach ein Übertragungskanal in Abwärtsrichtung
zugeteilt wird.
2. Verfahren für den Zugriff nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Frequenzband der Abwärtsrich
tung weniger Trägerfrequenzkanäle zugeordnet werden,
als dem der Aufwärtsrichtung, indem die verfügbaren
Träger mit einem aus mehreren Kanälen gebildeten
digitalen Zeitvielfachsignal moduliert werden.
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DE19944407831 DE4407831C2 (de) | 1994-03-09 | 1994-03-09 | Verfahren für den Zugriff auf passive Koaxialkabelnetze |
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DE4407831A1 DE4407831A1 (de) | 1995-09-14 |
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ID=6512250
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DE19944407831 Expired - Lifetime DE4407831C2 (de) | 1994-03-09 | 1994-03-09 | Verfahren für den Zugriff auf passive Koaxialkabelnetze |
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Country | Link |
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