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Die
Erfindung betrifft einen Insufflator mit mindestens zwei Gaszuleitungen
zur Körperhöhle.
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Insufflatoren
dienen zur pneumatischen Aufdehnung von Körperhöhlen mittels Gas für diagnostische
und/oder operative Zwecke. Hierzu ist ein geeigneter Gasdruck erforderlich,
welcher einerseits ausreichend groß sein muß, um die beabsichtigte Aufdehnung
zu erreichen, andererseits aus Sicherheitsgründen nicht zu hoch sein darf
um den Patienten nicht zu gefährden.
Bekannte Insufflatoren sind prinzipiell Gasquellen, welche das zur
Aufdehnung von Körperhöhlen erforderliche
Gas, beispielsweise CO2, mit ausreichendem Druck liefern. Sie sind
mit Einrichtungen ausgestattet, an welchen der jeweils erforderliche
Sollwert bzw. Maximalwert des Gasdrucks eingestellt werden kann.
Drucksensoren überwachen
automatisch den Istwert des Gasdrucks. Außerdem kann die Insufflationsrate
in Liter pro Minute eingestellt und überwacht werden. Die Insufflation
wird automatisch abgeschaltet sobald der am Insufflator eingestellte
Sollwert bzw. Maximalwert des Gasdrucks erreicht ist. Sinkt der
Gasdruck innerhalb der betreffenden Körperhöhle beispielsweise infolge Gasverlust
unterhalb des jeweils am Insufflator eingestellten Sollwerts bzw.
Maximalwerts ab, so wird die Gaszuleitung automatisch eingeschaltet
bis der Sollwert bzw. Maximalwert erreicht ist. Bei intensivem Gasverlust
kann die insufflierte Körperhöhle kollabieren.
Bekannte Insufflatoren berücksichtigen
nicht das Risiko des Anstiegs des Gasdrucks innerhalb der insufflierten
Körperhöhle über den
am Insufflator eingestellten Sollwert bzw. Maximalwert hinaus, beispielsweise
bei Volumenverkleinerung der insufflierten Körperhöhle infolge mechanischen Drucks
von außen auf
das betreffende Körperteil
und/oder einer Muskelanspannung durch den Patienten bei unzureichender
Relaxation und/oder infolge zusätzlich
in diese Körperhöhle einströmenden Gases
aus einer anderen Gasquelle, beispielsweise aus einem Argon-Gas-Koagulator.
Die unbeabsichtigten Nebeneffekte bzw. das Risiko einer Insufflation
für den
Patienten steigen mit der Höhe
des Gasdrucks in der insufflierten Körperhöhle und der Dauer der Insufflation.
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Bei
einem bekannten Insufflator dieser Gattung mit einer Gasleitung
für ein
automatisch kontrolliertes Zuleiten von Gas und einer Gasleitung
für ein automatisch
kontrolliertes Ableiten von Gas besteht die Schwierigkeit, daß der Drucksensor
einen kleineren Druck als den intraabdominalen Druck mißt, weil er
am proximalen Ende der Leitung angeschlossen ist (
EP 169 972 B1 ).
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Ferner
ist eine Parallelexsufflation nicht möglich, was auch bei anderen
bekannten Insufflatoren (
US 4
836 187 und
US 3 982
533 der Fall ist. Es ist ferner in diesem Zusammenhang
bereits bekannt, eine Saugeinrichtung in Form einer Saugpumpe zu verwenden
(
EP 278 217 )
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine zuverlassige Überwachung und Steuerung sowie
eine präzise Messung
des Gasdrucks in der Körperhöhle zu ermöglichen,
wobei auch äußere Einflüsse berücksichtigt
werden können,
die zu einer nachteiligen Druckerhöhung oder bei intensivem Gasverlust
zu einem nachteiligen Abfall des Drucks in der Körperhöhle führen könnten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den
Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Besondere
Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß mindestens zwei Kanäle zum Insufflieren
und/oder Exsufflieren und/oder Messen des intraabdominalen Drucks
angeschlossen werden können. Deshalb
kann jeder der Anschlüsse
durch Ventile in beliebiger Kombintaion entweder mit einer Gasquelle oder
mit einem Gasablaß oder
mit dem Drucksensor verbunden oder davon getrennt werden. Der Insufflator
kann wie eine bekannte einkanalige oder zweikanalige Einrichtung
verwendet werden und ermöglicht sowohl
eine Parallelinsufflation als auch eine Parallel exsufflation. Eine
Gasspülung
kann erfolgen, indem gleichzeitig durch einen Kanal insuffliert
und durch einen zweiten Kanal exsuffliert wird. Insbesondere ist eine
redundante Druckmessung bei mehrkanaliger Insufflation bzw. Exsufflation
möglich,
was sicherheitstechnisch von besonderer Bedeutung ist.
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Wird
die Gaszufuhr zu der Körperhöhle und die
Gasabfuhr aus der Körperhöhle durch
je einen Schlauch und je eine Insufflationsnadel realisiert, so kann
jeweils die Gasleitung, in welcher die Gasflußrate Null ist, als Meßleitung
verwendet werden, um den statischen Gasdruck innerhalb der insufflierten Körperhöhle zu messen.
Hierzu kann der Drucksensor über
die steuerbaren Ventile jeweils an diese Gasleitung geschaltet werden,
in welcher die Gasflußrate
Null ist.
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Um
zu verhindern, daß auch
bei schnellen Volumenänderungen
der betreffenden Körperhöhle und/oder
bei schnellem Gaszufluß aus
einer anderen Gasquelle oder schnellem Gasverlust infolge eines größeren Lecks
der Gasdruck innerhalb der betreffenden Körperhöhle zu hoch ansteigen oder
zu tief abfallen kann, was nur möglichst
kurzzeitig geschehen darf, können
bei Anwendung getrennter Schläuche
und Insufflationsnadeln zum Zuleiten von Gas und zum Ableiten von
Gas bei Bedarf beide Schläuche
parallel zur Gasleitung oder zur Gasableitung geschaltet werden.
Die Kontrolle des Gasdrucks innerhalb der insufflierten Körperhöhle kann
beispielsweise durch eine separate Meßleitung oder intermittierend
erfolgen.
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Um
zu verhindern, daß auch
bei schnellen Volumenänderungen
der betreffenden Körperhöhle und/oder
bei schnellem Gaszufluß aus
einer anderen Gasquelle der Gasdruck innerhalb der betreffenden Körperhöhle zu hoch
ansteigt, kann in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung am insufflatorseitigen Ende
der Gasleitung zum Ableiten eine Saugeinrichtung, beispielsweise
eine Saugpumpe, angeschlossen werden. Statt einer Saugpumpe kann
das insufflatorseitige Ende der Gasleitung zum Ableiten auch an
eine vom Insufflator unabhängige
Saugeinrichtung angeschlossen werden, beispielsweise eine im Operationssaal
vorhandene Saugeinrichtung oder Vakuumleitung.
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Ferner
kann das Ausgangssignal des Drucksensors so gedämpft werden, daß kurze
Druckimpulse, beispielsweise infolge kurzer mechanischer Stöße gegen
das insufflierte Körperteil,
nicht zu unnötigen
Schaltfunktionen der steuerbaren Ventile führen. Eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, derartige Kombinationen
der Anschlüsse
vorzusehen, daß sowohl
mit nur einem einzigen Schlauch oder einer einzigen Insufflationsnadel
als auch mit zwei Schläuchen
und zwei Insufflationsnadeln insuffliert werden kann.
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Bekannte
Insufflatoren sind mit einer automatisch kontrollierten Gaszuleitung
vom Insufflator zu der zu insufflierenden Körperhöhle ausgestattet. Der erfindungsgemäße Insufflator
ist zusätzlich
mit einer automatisch kontrollierten Gasableitung aus der insufflierten
Körperhöhle ausgestattet.
Der erfindungsgemäße Insufflator
ist außerdem
mit einer Einrichtung ausgestattet, welche die Gaszuleitung vom Insufflator
zu der zu insufflierenden Körperhöhle abschaltet,
sobald und solange ein erster am Insufflator einstellbarer Maximalwert
des Gasdrucks in der insufflierten Körperhöhle erreicht oder überschritten
ist, und die Gasableitung aus der insufflierten Körperhöhle einschaltet,
sobald und solange ein zweiter Maximalwert des Gasdrucks in der
insufflierten Körperhöhle, welcher
höher als
der erste am Insufflator eingestellte Maximalwert ist, erreicht
oder überschritten
wird. Der erste und der zweite Maximalwert können beispielsweise unabhängig voneinander
am Insufflator einstellbar sein. Zweckmäßiger ist es jedoch, die Einstellung
des zweiten Maximalwerts von der Einstellung des ersten Maximalwerts
abhängig zu
machen, beispielsweise derart, daß der zweite Maximalwert stets
um einen festen oder einstellbaren Betrag höher als der erste einstellbare
Maximalwert ist.
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Die
Gaszuleitung eines erfindungsgemäßen Insufflators
besteht beispielsweise aus einem Gasvorratsbehälter, aus welchem das zu insufflierende Gas
durch ein geeignetes Gasleitungssystem in die zu insufflierende
Körperhöhle geleitet
wird, wobei mindestens ein steuerbares Gasventil in dieses Gasleitungssystem
eingefügt
ist, um die Gasflußrate
je nach Bedarf von Null bis Maximum ändern zu können.
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Die
Gasableitung eines erfindungsgemäßen Insufflators
besteht beispielsweise aus einer Öffnung in den freien Raum,
in welchen das abzuleitende Gas durch ein geeignetes Gasleitungssystem
aus der insufflierten Körperhöhle abgeleitet
wird, wobei mindestens ein steuerbares Gasventil in dieses Gasleitungssystem
eingefügt
ist, um die Gasflußrate
je nach Bedarf von Null bis Maximum ändern zu können.
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Der
erfindungsgemäße Insufflator
ist außerdem
mit einer Einrichtung ausgestattet, welche den Gasdruck innerhalb
der insufflierten Körperhöhle überwacht
und Steuersignale liefert, welche den oben aufgeführten steuerbaren
Gasventilen in der Gaszuleitung und in der Gasableitung zugeführt werden.
Diese Einrichtung kann mit einem elektronischen Rechner und geeigneter
Software ausgestattet sein, wodurch die automatische Überwachung und
Steuerung oder Regelung des Gasdrucks in der insufflierten Körperhöhle variabel
den jeweiligen Anforderungen angepaßt werden kann.
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Die
Gaszuleitung zur Körperhöle und die Gasableitung
aus der Körperhöle können beispielsweise
durch einen einzigen Schlauch und eine einzige Insufflationsnadel
oder durch je einen Schlauch und eine gemeinsame Insufflationsnadel
oder durch je einen Schlauch mit je einer Insufflationsnadel erfolgen.
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Wird
die Gaszuleitung zur Körperhöhle und die
Gasableitung aus der Körperhöhle durch
einen einzigen Schlauch und eine einzige Insufflationsnadel oder
durch je einen Schlauch, welche beiden Schläuche an einer Insufflationsnadel
angeschlossen sind, realisiert, so muß der Gasdruck innerhalb der
insufflierten Körperhöle entweder
durch eine separate Meßleitung überwacht
werden weil der Gasdruck am insufflatorseitigen Ende des Schlauchs
infolge der Strömungswiderstände im Schlauch
und in der Insufflationsnadel und in Abhängigkeit von der Gasflußrate höher ist
als der Gasdruck innerhalb der insufflierten Körperhöhle. Eine Überwachung des Gasdrucks innerhalb
der insufflierten Körperhöhle bei Anwendung
eines einzigen Schlauchs und einer einzigen Insufflationsnadel kann
jedoch auch erfolgen, indem in ausreichend kleinen Zeitabständen die
Gaszuleitung und die Gasableitung intermittierend für ein ausreichend
langes Meßintervall
abgeschaltet wird, was bei Anwendung der oben aufgeführten Einrichtung
zur Überwachung
des Gasdrucks innerhalb der insufflierten Körperhöhle, welche mit einem elektronischen
Rechner und geeigneter Software ausgestattet ist, realisierbar ist.
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Wird
die Gaszuleitung zur Körperhöhle und die
Gasableitung aus der Körperhöhle durch
je einen Schlauch und je einer Insufflationsnadel realisiert, so kann
jeweils die Leitung, in welcher die Gasflußrate Null ist, als Meßleitung
verwendet werden um den statischen Gasdruck innerhalb der insufflieren
Körperhöle zu messen.
Hierzu wird der Drucksensor über
steuerbare Ventile jeweils an die Leitung geschaltet, in welcher
die Gasflußrate
Null ist.
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Um
zu verhindern, daß auch
bei schnellen Volumenänderungen
der betreffenden Körperhöhle und/oder
bei schnellem Gaszufluß aus
einer anderen Gasquelle oder schnellem Gasverlust infolge eines größeren Lecks
der Gasdruck innerhalb der betreffenden Körperhöhle zu hoch ansteigen oder
zu tief abfallen kann und wenn, dann möglichst nur kurzzeitig, können bei
Anwendung getrennter Schläuche und
Insufflationsnadeln zur Gaszuleitung und Gasableitung bei Bedarf
beide Schläuche
parallel zur Gaszuleitung oder zur Gasableitung geschaltet werden. Die
Kontrolle des Gasdrucks innerhalb der insufflierten Körperhöhle kann
hierbei beispielsweise, wie oben beschrieben, durch eine separate
Meßleitung oder
intermittierend erfolgen.
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Um
zu verhindern, daß auch
bei schnellen Volumenänderungen
der betreffenden Körperhöhle und/oder
bei schnellem Gaszufluß aus
einer anderen Gasquelle der Gasdruck innerhalb der betreffenden Körperhöhle zu hoch
ansteigt, ist in einer Ausgestaltung der Erfindung am insufflatorseitigen
Ende der Gasableitung eine Saugeinrichtung, beispielsweise eine
Saugpumpe, angeschlossen. Statt an einer Saugpumpe kann das insufflatorseitige
Ende der Gasableitung auch an eine vom Insufflator unabhängige Saugeinrichtung,
beispielsweise eine im Operationssaal vorhandene Saugeinrichtung
oder Vakuumleitung angeschlossen werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Ausgangssignal
des Drucksensors so bedämpft
werden, daß kurze
Druckimpulse, beispielweise infolge kurzer mechanischer Stöße gegen
das insufflierte Körperteil,
nicht zu unnötigen
Schaltfunktionen der steuerbaren Ventile führen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
die beiden oben aufgeführten
Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Insufflators
derart zu kombinieren, daß sowohl
mit nur einem einzigen Schlauch und einer einzigen Insufflationsnadel
als auch mit mit zwei Schläuchen und
zwei Insufflationsnadeln insuffliert werden kann.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und schematischer
Zeichnungen detaillierter beschrieben. Es zeigen
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1 eine
schematische Darstellung der erfindungsrelevanten Elemente eines
Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Insufflators
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2 eine
vorteilhafte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Insufflators nach 1
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3 eine
schematische Darstellung der erfindungsrelevanten Elemente eines
weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Insufflators
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In 1 sind
die erfindungsrelevanten Elemente eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Insufflators
schematisch in Form eines Blockschaltbildes dargestellt.
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Die
Gaszuleitung vom Insufflator 1 zu der zu insufflierenden
Körperhöhle 2 erfolgt
aus einer Gasquelle 3 mit ausreichend hohem Druck +P durch
ein steuerbares Gasventil 4, eine Gaskupplung 5,
einen Insufflationsschlauch 6 und eine Insufflationsnadel 7. Die
Gasquelle 3 kann beispielsweise eine Druckgasflasche mit
hohem Gasdruck sein, weswegen zwischen dieser Druckgasflasche 3 und
dem Insufflator 1 oder vor dem steuerbaren Gasventil 4 innerhalb des
Insufflators 1 eine nicht dargestellte Einrichtung zur
Druckreduzierung eingefügt
sein kann, welche den hohen Gasdruck der Druckgasflasche auf einen geeigneten
Druck reduziert. Das steuerbare Gasventil 4 kann ein Schaltventil
oder ein Stetigventil sein, welches durch einen elektromechanischen
Wandler 15 angetrieben wird. Der elektromechanische Wandler 15 erhält ein entsprechendes
Steuersignal über einen
Digital/Analog-Wandler 14 aus dem elektronischen Rechner 13.
Statt der Insufflationsnadel 7 kann auch ein Insufflationsinstrument
mit größerem Strömungslumen
bzw. kleinerem Strömungswiderstand,
beispielsweise ein Trokar, verwendet werden.
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Die
Gasableitung aus der insufflierten Körperhöhle 2 erfolgt durch
die Insufflationsnadel 7, den Insufflationsschlauch 6,
die Gaskupplung 5, ein steuerbares Gasventil 8 und
eine Öffnung
oder Gaskupplung 9 in den freien Raum oder in eine Saugeinrichtung 10 mit
dem Unterdruck -P. Das steuerbare Gasventil 8 kann ein
Schaltventil oder ein Stetigventil sein, welches durch den elektromechanischen Wandler 17 angetrieben
wird. Der elektromechanische Wandler 17 erhält ein entsprechendes
Steuersignal über
einen Digital/Analog-Wandler 16 aus dem elektronischen
Rechner 13. Statt der Insufflationsnadel 7 kann
auch ein Insufflationsinstrument mit größerem Strömungslumen bzw. kleinerem Strömungswiderstand,
beispielsweise ein Trokar, verwendet werden. Die Saugeinrichtung 10 kann
beispielsweise eine im Operations-Saal übliche Saugeinrichtung oder
eine fest installierte Saug- oder Vakuumleitung im Operations-Saal
sein.
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Im
Ruhezustand sind die Gasventile 4 und 8 abgeschaltet,
d.h. geschlossen. An die Gaskupplung 5 ist ein Drucksensor 11 angeschlossen,
welcher ein dem Gasdruck P proportionales elektrisches Signal u an
einen Analog/Digital-Wandler 12 liefert, von wo aus es
digitalisiert einem elektronischen Rechner 13 zugeführt wird.
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Ist
der Gasdruck P kleiner als der beispielsweise auf der Frontplatte 18 des
Insufflators 1 eingestellte erste maximale Gasdruck Pmax1,
so wird das Gasventil 4 so eingeschaltet, d.h. geöffnet, daß Gas in
die zu insufflierende Körperhöhle strömen kann. Da
der Gasdruck P an der Gaskupplung 5 in Abhängigkeit
von der Strömungsrate
des Gases in Liter/Minute und dem Strömungswiderstand der Insufflationsnadel 7 und
des Schlauchs 6 höher
ist als der statische Druck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle, kann
der Insufflationsvorgang derart per Software, welche beispielsweise
in einem ROM 19 gespeichert ist, gesteuert werden, daß intermittierend kurzzeitige
Meßintervalle
vorgesehen sind, während welchen
die Gasventile 4 und 8 geschlossen sind und während welchen
der statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle gemessen
wird. Die Insufflation erfolgt zwischen den Meßintervallen.
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Bei
dem Insufflator entsprechend diesem Ausführungsbeispiel kann eine separate
Meßleitung 45, 46 zwischen
insufflierter Körperhöhle 2 und Drucksensor 11 angewendet
werden, so daß der
statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle 2 kontinuierlich
gemessen und kontinuierlich insuffliert werden kann. Hierzu ist
ein Umschaltventil 23 vorgesehen, welches den Drucksensor
entweder an die Gaskupplung 5 oder an die Gaskupplung 24 anschließt. Die
Steuerung des Umschaltventils erfolgt ähnlich wie die der anderen
Gasventile oder an die Gaskupplung 24 anschließt. Die
Steuerung des Umschaltventils erfolgt ähnlich wie die der anderen
Gasventile durch den elektronischen Rechner 13, welcher über einen
in 1 nicht dargestellten Digital/Analog-Wandler ein
Steuersignal an einen ebenfalls nicht dargestellten elektromechanischen Wandler
liefert, der das Umschaltventil schaltet.
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Steigt
der statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle auf
den ersten maximalen Gasdruck Pmax1 oder darüber an, so wird das Gasventil 4 automatisch
geschlossen.
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Steigt
der statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöle beispielsweise
infolge zusätzlicher
Gaseinbringung 25 aus einem Argon-Gas-Koagulator oder Flüssigkeitseinbringung 26 aus
einer Saug-Spül-Einrichtung
auf den zweiten maximalen Gasdruck Pmax2, welcher beispielsweise auf
der Frontplatte 18 des Insufflators 1 eingestellt wurde,
oder darüber
an, so bleibt das Gasventil 4 in der Gaszuleitung geschlossen
und das Gasventil 8 in der Gasableitung wird geöffnet bis
der statische Gasdruck Ps unterhalb Pmax2 abgefallen ist. Bezüglich der
korrekten Messung des statischen Gasdrucks Ps gilt das gleiche wie
oben ausgeführt.
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Außerdem ist
in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine zusätzliche
Gaskupplung 44 über
ein steuerbares Gasventil 33 an die Gasleitung 40 angeschlossen.
Hierdurch kann bei Bedarf eine separate Meßleitung zur Überwachung
des statischen Gasdrucks Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle 2 realisiert
werden.
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Durch
geeignete Software kann dieser erfindungsgemäße Insufflator an verschiedene
praktische Anforderungen angepaßt
werden.
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In 2 sind
die erfindungsrelevanten Elemente eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Insufflators
schematisch in Form eines Blockschaltbildes dargestellt.
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Die
Gaszuleitung vom Insufflator 41 zu der zu insufflierenden
Körperhöhle 2 erfolgt
aus einer Gasquelle 3 mit ausreichend hohem Druck +P durch ein
steuerbares Gasventil 4, eine Gaskupplung 38, einen
Insufflationsschlauch 34 und eine Insufflationsnadel 36.
Die Gasquelle 3 kann beispielsweise eine Druckgasflasche
mit hohem Gasdruck sein, weswegen zwischen dieser Druckgasflasche 3 und
dem Insufflator 41 oder vor dem steuerbaren Gasventil 4 innerhalb
des Insufflators 41 eine nicht dargestellte Einrichtung
zur Druckreduzierung eingefügt
sein kann, welche den hohen Gasdruck der Druckgasflasche auf einen
geeigneten Druck reduziert. Das steuerbare Gasventil 4 kann
ein Schaltventil oder ein Stetigventil sein, welches durch einen
elektromechanischen Wandler 15 angetrieben wird. Der elektromechanische
Wandler 15 erhält
ein entsprechendes Steuersignal über
einen Digital/Analog Wandler 14 aus dem elektronischen
Rechner 13. Statt der Insufflationsnadel 36 kann
auch ein Insufflationsinstrument mit größerem Strömungslumen, beispielsweise ein
Trokar, verwendet werden.
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Die
Gasableitung aus der insufflierten Körperhöhle 2 erfolgt durch
die Insufflationsnadel 37, den Insufflationsschlauch 35,
die Gaskupplung 39, ein steuerbares Gasventil 8 und
eine Öffnung
oder Gaskupplung 9 in den freien Raum oder in eine Saugeinrichtung 10 mit
dem Unterdruck -P. Das steuerbare Gasventil 8 kann ein
Schaltventil oder ein Stetigventil sein, welches durch den elektromechanischen
Wandler 17 angetrieben wird. Der elektromechanische Wandler 17 erhält ein entsprechendes Steuersignal über einen
Digital/Analog-Wandler 16 aus dem elektronischen Rechner 13.
Statt der Insufflationsnadel 37 kann auch ein Insufflationsinstrument
mit größerem Strömungslumen,
beispielsweise ein Trokar, verwendet werden. Die Saugeinrichtung 10 kann
beispielsweise eine im Operations-Saal übliche Saugeinrichtung oder
eine fest installierte Saug- oder Vakuumleitung im Operations-Saal
sein.
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Die
Gaskupplungen 38 und 39 sind über zwei in Reihe geschaltete,
steuerbare Gasventile 31, 32 durch eine Gasleitung 40 miteinander
verbunden. Ein Drucksensor 11 ist zwischen den Gasventilen 31 und 32 an
die Gasleitung 40 angeschlossen, welcher ein dem Gasdruck
P proportionales elektrisches Signal u an einen Analog/Digital-Wandler 12 liefert,
von wo aus es digitalisiert einem elektronischen Rechner 13 zugeführt wird.
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Im
Ruhezustand sind die steuerbaren Gasventile 4 und 8 sowie 31, 32 und 33 abgeschaltet,
d.h. geschlossen.
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Ist
der Gasdruck P kleiner als der beispielsweise auf der Frontplatte 18 des
Insufflators 41 eingestellte erste maximale Gasdruck Pmax1,
so wird das Gasventil 4 so eingeschaltet, d.h. geöffnet, daß Gas in
die zu insufflierende Körperhöhle 2 strömen kann.
Da der Gasdruck P an der Gaskupplung 38 in Abhängigkeit
von der Strömungsrate
des Gases in Liter/Minute und dem Strömungswiderstand der Insufflationsnadel 36 und
des Schlauchs 34 höher
ist als der statische Druck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle 2,
kann der Insufflationsvorgang derart per Software, welche beispielsweise
in einem ROM 19 gespeichert ist, gesteuert werden, daß das steuerbare
Gasventil 32 geöffnet
wird während
die steuerbaren Gasventile 31, 33 und 8 geschlossen
bleiben, wodurch der statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten
Körperhöhle durch
die Infusionsnadel 37 und den Schlauch 35 an den
Drucksensor 11 geführt wird
und somit direkt gemessen werden kann.
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Steigt
der statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle 2 auf
den ersten, beispielsweise auf dem Bedienungsfeld 18 des
Insufflators 41 eingestellten, maximalen Gas druck Pmax1 oder
darüber
an, so wird das Gasventil 4 automatisch geschlossen. In
diesem Zustand kann das steuerbare Gasventil 31 geöffnet werden,
so daß über die
Infusionsnadel 36 und den Schlauch 34 eine parallele Meßleitung
zu der Infusionsnadel 37 und dem Schlauch 35 bei
ebenfalls geöffnetem
Gasventil 32 vorhanden ist, wodurch die Gefahr von Meßfehlern infolge
verstopfter Infusionsnadel 36 oder in umgekehrter Weise
infolge verstopfter Infusionsnadel 37 verringert wird.
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Steigt
der statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle 2 beispielsweise
infolge zusätzlicher
Gaseinbringung 25 aus einen Argon-Gas-Koagulator oder Flüssigkeitseinbringung 26 aus
einer Saug-Spül-Einrichtung
auf den zweiten maximalen Gasdruck Pmax2, welcher beispielsweise auf
der Frontplatte 18 des Insufflators 1 eingestellt wurde,
oder darüber
an, so bleibt das Gasventil 4 in der Gaszuleitung geschlossen
und das Gasventil 8 in der Gasableitung wird geöffnet bis
der statische Gasdruck Ps unterhalb Pmax2 abgefallen ist. Während dieser
Zeit kann der statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierter
Körperhöhe durch
die Infusionsnadel 36, den Schlauch 34 und das
hierfür
geöffnete
Ventil 31 an den Drucksensor 11 herangeführt werden
und dort in ein dem Druck Ps proportionales elektrisches Signal
u gewandelt werden. Sobald der statische Gasdruck Ps innerhalb der
insufflierten Körperhöhe unterhalb
Pmax2 abgefallen ist, können
die Gasventile 4 und 8 sowie 33 geschlossen
werden bzw. geschlossen bleiben, während die Gasventile 31 und/oder 32 geöffnet werden
können,
um den statischen Gasdruck Ps durch die Infusionsnadel 36 und den
Schlauch 34 und/oder die Infusionsnadel 37 und den
Schlauch 35 dem Drucksensor 11 zuzuführen. Das
Gasventil 31 wird von einem elektromechanischen Wandler 28 angetrieben,
welcher entsprechende Steuersignale über einen Digital/Analog-Wandler 27 aus
dem elektronischen Rechner 13 erhält. Das Gasventil 32 wird
von einem elektromechanischen Wandler 30 angetrieben, welcher
entsprechende Steuersignale über
einen Digital/Analog-Wandler 29 aus dem elektronischen
Rechner 13 erhält.
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Durch
geeignete Software kann dieser erfindungsgemäße Insufflator entsprechend 2 vielen praktischen
Anforderungen angepaßt
werden.
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So
können
beispielsweise bei intensivem Gasverlust aus der insufflierten Körperhöhle die
steuerbaren Gasventile derart gesteuert werden, daß die Gaszuleitung
in die zu insufflierende Körperhöhle parallel
sowohl durch den Schlauch 34 und die Infusionsnadel 36 als
auch durch den Schlauch 35 und die Infusionsnadel 37 erfolgt.
Hierzu müssen
die Gasventile 4, 31, und 32 geöffnet und
die Gasventile 8 und 33 geschlossen sein. In diesem
Falle kann der statische Gasdruck, wie oben beschrieben, intermittierend
oder über
eine separate Meßleitung,
wie in 4 dargestellt, gemessen werden.
Letzteres ist jedoch nicht unbedingt notwendig weil der Strömungswiderstand
der beiden parallel betriebenen Infusionsnadeln und damit auch der
Meßfehler
kleiner ist als der bei Anwendung nur einer Infusionsnadel.
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So
können
aber auch bei intensiver Einbringung von Gasen 25 oder
Flüsigkeiten 26 in
die insufflierte Körperhöhle aus
anderen Quellen, was bei bekannten Insufflatoren zu einem gefährlichen
Anstieg des statischen Gasdrucks in der insufflierten Körperhöhle führen kann,
die steuerbaren Gasventile so gesteuert werden, daß die Gasableitung
aus der insufflierten Körperhöhle parallel
sowohl durch den Schlauch 34 und die Infusionsnadel 36 als
auch durch den Schlauch 35 und die Infusionsnadel 37 erfolgt.
Hierzu müssen
die Gasventile 8, 31, und 32 geöffnet und die Gasventile 4 und 33 geschlossen
sein. In diesem Falle kann der statische Gasdruck, wie oben beschrieben,
intermittierend oder über
eine separate Meßleitung,
wie in 4 dargestellt, gemessen werden.
Letzteres ist jedoch nicht unbedingt notwendig weil der Strömungswiderstand
der beiden parallel betriebenen Infusionsnadeln und damit auch der
Meßfehler
kleiner ist als der bei Anwendung nur einer Infusionsnadel.
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Ein
Insufflator nach 2 kann außerdem alternativ wie ein Insufflator
nach 1 mit nur einer einzigen Insufflationsnadel und
nur einem einzigen Schlauch betrieben werden.
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In 3 ist
eine vorteilhafte Ausgestaltung des Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Insufflators
entsprechend 2 dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel
entspricht weitgehend dem Ausführungsbeispiel
in 2, jedoch mit dem Unterschied, daß eine separate
Meßleitung
zwischen insufflierter Körperhöhle 2 und
dem Drucksensor 11 verwendet wird, so daß der statische
Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle 2 kontinuierlich gemessen
und kontinuierlich insuffliert werden kann. Hierzu ist ein Umschaltventil 23 vorgesehen,
welches den Drucksensor 11 entweder an die Gasleitung 40 oder
an die Gaskupplung 24 anschließt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung kann ein erfindungsgemäßer Insufflator
entsprechend 1, 2 oder 3 mit
einem elektronischen Display 20 sowie mit optischen Signalen 21 und/oder
akustischen Signalen 22 ausgestattet werden. Das Display 20 kann
zur Anzeige aller relevanter Betriebsmodi, Parameter, Sollwerte,
Maximalwerte, Istwerte, Fehlermeldungen, Bedienungshinweise in der
Art einer per Software gesteuerten Bedienerführung genutzt werden. Es kann
beispielsweise auch ein alphanummerisches Display oder gar ein graphik-
fähiges
Display sein.
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Bei
schnellen Druckänderungen
kann es zweckmäßig sein,
Totzeiten bzw. Verzögerungen
per Software einzubauen damit die Ventile nicht zu arg klappern.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführung
der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Bus-System 50 des
elektronischen Rechners 13 an die Schnittstelle 51 anschließbar ist,
so daß der
erfindungsgemäße Insufflator
mit anderen Geräten,
beispielsweise Saug-Einrichtungen oder Ar gon-Gas-Koagulationssystemen,
welche entsprechende Schnittstellen haben, verknüpft werden kann. So kann beispielsweise der
durch den erfindungsgemäßen Insufflator
ermittelte statische Gasdruck Ps innerhalb der insufflierten Körperhöhle einem
Argon-Koagulationsgerät
zugeleitet werden, um dort die Gasflußrate des Argons entsprechend
dem Druck Ps zu steuern oder zu regeln.
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An
diese Schnittstelle 51 können auch externe Monitore
und Dokumentationssysteme angeschlossen werden.
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Eine
weitere besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung ist darin
zu sehen, daß die
Gasleitung 8. 9, 10, 37, 38 beispielsweise
wie eine Saugleitung zum Absaugen von Dampf, Rauch 26 oder
Flüssigkeiten
aus der insufflierten Körperhöhle angewendet
werden kann, so daß ein
separates Sauggerät oder
dergleichen nicht erforderlich ist.