DE3902582C2 - Verfahren zur lokalen Verkehrsdatenerfassung und -auswertung - Google Patents
Verfahren zur lokalen Verkehrsdatenerfassung und -auswertungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur lokalen Verkehrs
datenerfassung und -auswertung gemäß Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Verfahren bzw. Vorrichtungen dieser Art werden beispiels
weise zur Überwachung bzw. Steuerung oder statistischen
Erfassung des Verkehrsflusses auf Autobahnen, Überland
straßen und/oder im innerstädtischen Bereich eingesetzt.
Möglich ist auch ihr Einsatz im Bereich des spurgebundenen
Verkehrs, beispielsweise für Eisenbahnen, oder in der auto
matisierten Lagerhaltung oder im Bereich der industriellen
Fertigung, beispielsweise zur Überwachung und Steuerung von
automatisierten Fertigungsstraßen.
Aus der Druckschrift: HORMANN, G.: Die Radar-Verkehrssonde
RVS-1; in: Telefunken-Zeitung, 1966, Bd. 39, Heft 2, S. 175-186
ist eine CW(Dauerstrich)-Radar-Verkehrssonde zur Ver
kehrsdatenerfassung, beispielsweise von Kraftfahrzeugen,
bekannt. Dabei wird das von den zu erfassenden Verkehrs
teilnehmern reflektierte Echosignal in vorgebbarer Weise
ausgewertet, beispielsweise zur Ermittlung der Anzahl, der
Art sowie der Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer.
Aus der Druckschrift: SKOLNIK, M. I.: Introduction to Radar
Systems; New York: McGraw-Hill, 1980, 2. Aufl. , S. 70-81, ist
die Funktionsweise und der Aufbau eines CW-Radars (Dauer
strich-Radars) bekannt, insbesondere die Auswertung von
Doppler-Signalen mittels einer Filterbank oder alternativ
durch eine Spektralanalyse mittels digitaler Schaltkreise
unter Verwendung einer Fast Fourier Transformation (FFT).
Aus der Druckschrift: PAPOULIS, A.: Signal Analysis; New
York: McGraw-Hill, 1977, S. 248-251 ist eine Extrapolation
digitaler Signale bekannt. Dabei wird eine Spektralanalyse
mit Hilfe von Schätzverfahren durchgeführt.
In der Druckschrift: CHILDERS, D. G. [Hsg.]: Modern
Spectrum Analysis; New York: IEEE Press, 1978, S. 34-71 wer
den mehrere Analysefahren beschrieben, wobei eine Spektral
analyse verwendet wird. Dabei werden unter anderem digitale
Schätzverfahren verwendet, die beispielsweise ein sogenann
tes "autoregressiv" (AR)-, ein sogenanntes "moving avarage"
(MA)- oder ein sogenanntes "autoregressive-moving avarage"
(ARMA)-Modell verwenden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem eine möglichst
zuverlässige, genaue und schnelle Verkehrsdatenerfassung und
-auswertung möglich ist.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist im Patentan
spruch 1 beschrieben. In den übrigen Ansprüchen sind vor
teilhafte Aus- und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie bevorzugte Anwendungen beschrieben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren am Bei
spiel eines überregionalen Systems zur Überwachung bzw.
Steuerung des Verkehrsflusses im Straßenverkehr, insbesonde
re auf Autobahnen, näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Übersichtsbild eines solchen überregionalen
Systems zur Überwachung bzw. Steuerung des Ver
kehrsflusses auf Autobahnen.
Fig. 2 ein Übersichtsbild einer vorteilhaften Ausfüh
rungsform einer Vorrichtung zum
Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
der mehrere dieser Vorrichtungen glei
cher Art miteinander kombiniert sind.
Fig. 3 ein detaillierteres Blockschaltbild einer der
kombinierten Vorrichtungen gemäß
Fig. 2.
Fig. 4 einen Straßenausschnitt mit einem Fahrzeug und
einer Schilderbrücke und mit einer Vorrichtung
gemäß Fig. 3.
Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch das Strahlungsfeld
des Radarsensors der Vorrichtung gemäß Fig. 4.
Fig. 6 ein detaillierteres Blockschaltbild der Ein
richtung zur digitalen Signalverarbeitung der
Vorrichtung gemäß Fig. 3.
Fig. 7 eine vorteilhafte weitere Ausführungsform der
Vorrichtung gemäß Fig. 3, bei der zusätzlich
Informationen über die Bewegungsrichtung der
überwachten Objekte übertragen und ausgewertet
werden.
Das überregionale System zur Überwachung bzw. Steuerung des
Verkehrsflusses, beispielsweise auf Autobahnen in Fig. 1,
enthält eine Reihe von Vorrichtungen 1, die auf ausge
wählten Punkten des Autobahnnetzes (beispielsweise im
Bereich von Autobahnkreuzen oder -dreiecken oder im Bereich
von Autobahnauf- und -abfahrten) verteilt sind und dort den
lokalen Verkehrsfluß überwachen, und zwar vorteilhafter
weise für jede Fahrspur gesondert. Hierbei kann es sich um
konventionelle Überwachungsvorrichtungen 1n, wie z. B.
Induktionsschleifen, oder aber vorteilhafterweise um Vor
richtungen 1a gemäß einer früher angemeldeten, aber zum
Zeitpunkt der Anmeldung noch nicht veröffentlichten
DE 38 10 357 A1 des Anmelders handeln, die neben
der Überwachungsfunktion im Prinzip auch die Übertragung
von Informationen an die Verkehrsteilnehmer übernehmen
können.
Die in einem bestimmten örtlichen Teilbereich des Autobahn
netzes stationierten Überwachungsvorrichtungen 1 sind über
eine Datenübertragungseinrichtung 2, in dem Beispiel in Form
eines Busses (RS 485) mit Protokoll gemäß IEC/TC57, mit
einer für diesen Teilbereich zuständigen lokalen Strecken
station 3 verbunden, die im wesentlichen aus einem Steuer
modul 30 besteht, das beispielsweise über eine V. 24-Schnitt
stelle mit einem Modem 31 verbunden ist und an das zu Konfi
gurations- oder Testzwecke z. B. über eine weitere V. 24-
Schnittstelle ein Computer (z. B. ein Personalcomputer) bzw.
Terminal 32 anschließbar ist.
An die Datenübertragungseinrichtung 2 können weiterhin
Wechsel-Verkehrszeichen 8 angeschlossen sein, die z. B.
aufgrund der von den Vorrichtungen 1 erfaßten und ausgewer
teten Verkehrsinformationen von der zuständigen lokalen
Streckenstation 3 über die Datenübertragungseinrichtung 2
die der Verkehrssituation angepaßten amtlichen Verkehrszei
chen und/oder Informationen für die Verkehrsteilnehmer
anzeigen. Weiterhin können an diese Datenübertragungsein
richtung 2 weitere Sensoren 9 angeschlossen sein, die die
meteorologischen Daten für diesen Teilbereich des Autobahn
netzes erfassen und der Streckenstation 3 weitermelden, wie
z. B. Angaben über die Sichtweite, Temperatur, Wind, Nieder
schlag, Schnee, Glatteis, Nässe usw.
Die Streckenstationen 3 der einzelnen Teilbereiche des Auto
bahnnetzes sind in der nächsthöheren Stufe über eine weitere
Datenübertragungseinrichtung 4, z. B. über das bereits in
stallierte Autobahn-Telefonnotrufnetz, mit regionalen Unter
zentralen 5 verbunden, die ihrerseits in der nächsthöheren
Stufe über eine weitere Datenübertragungseinrichtung, z. B.
das öffentliche Telefonnetz, mit einer Zentrale 7 verbunden
ist.
Durch diese hierarchische Gliederung in mehrere Stufen ist
sichergestellt, daß bei Ausfall einzelner Komponenten oder
Übertragungsleitungen des Systems die anderen Komponenten
ungestört oder nur mit geringen Beeinträchtigungen weiterar
beiten können.
In einer ersten Ausbaustufe wird mit einem solchen überre
gionalen System zur Überwachung bzw. Steuerung im wesentli
chen bezweckt:
- - den Verkehrsfluß (Durchschnittsgeschwindigkeit, Zahl und Art der Fahrzeuge) und die meteorologischen Ver hältnisse (Sichtweite, Temperatur, Wind, Niederschlag/Schnee, Glatteis/Nässe usw. ) insbesondere an kritischen Punkten des Autobahnnetzes zu überwachen;
- - die erfaßten Daten sofort an die zuständige regionale Unterzentrale 5 weiterzuleiten, beispielsweise über das parallel zum Autobahnnetz verlegte Autobahn-Telefonnot rufnetz;
- - aufgrund der Auswertung dieser Daten die Wechsel-Ver kehrszeichen in den betreffenden Teilbereichen des Autobahnnetzes entsprechend durch die zuständige regio nale Unterzentrale anzupassen bzw. über die die Ver kehrszeichen erzeugenden Anlagen zusätzliche Hinweise und Informationen für die Verkehrsteilnehmer zu geben, wie z. B. Hinweise auf Verkehrsstaus, Baustellen, Unfälle usw.
Darüber hinaus können die regionalen Unterzentralen aktuelle
Verkehrszustandsberichte an die Rundfunkstationen senden,
die diese über den Verkehrsrundfunk unverzögert an die
Verkehrsteilnehmer weitergeben. In einer weiteren Ausbaustu
fe könnten diese Informationen über die lokalen Vorrichtun
gen 1 direkt an die Verkehrsteilnehmer übermittelt werden.
Die Kommunikationsprozeduren zwischen den einzelnen Teilen
des Systems und die Protokolle sind dabei zweckmäßigerweise
in Übereinstimmung mit der IEC/TC 57 definiert.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung 1a gemäß DE 38 10 357 A1 zur loka
len Überwachung des Verkehrsflusses. Sie besteht aus mehre
ren Einzelvorrichtungen 10 1, 11 1, 12 1 -
10 8, 11 8, 12 8 jeweils zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wobei die Indizes 1 und 8 beispielhaft acht
solche Einzelvorrichtungen andeuten sollen. Eine solche
Einzelvorrichtung überwacht jeweils eine Fahrspur und be
steht jeweils aus
- - einem Radarsensor 10 1 bzw. 10 8, der in einer Höhe h beispielsweise an einem Mast an der Seite der Autobahn oder an einer Verkehrsschilderbrücke angebracht sein kann und unter einem bestimmten vertikalen Anstell winkel α herab auf die Verkehrsteilnehmer gerichtet ist (vgl. auch Fig. 4);
- - einer Übertragungseinrichtung 11 1 bzw. 11 8, die einer seits die Stromversorgungsleitungen für den Radarsensor 10 1 bzw. 10 8 führt und andererseits die Ausgangssignale D1 bzw. D8 des Radarsensors 10 1 bzw. 10 8 an eine Auswerteeinheit 12 1 bzw. 12 8 überträgt, wobei die Auswerte einheit 12 1 bzw. 12 8 die Ausgangssignale D1 bzw. D8 des Radarsensors 10 1 bzw. 10 8 auswertet und daraus die aktuellen Verkehrsdaten bestimmt (Geschwindigkeit, Durchschnitts geschwindigkeit, Fahrzeuglänge, Fahrzeugabstand, Fahrzeugart usw. ).
In dem Ausführungsbeispiel sind acht solcher Einzelvorrich
tungen 10-12 1-8 ausgangsseitig über einen gemeinsamen
Standard-ECB-Bus 13 (zusätzlich sind auch die jeweiligen
Übertragungseinrichtungen 11 1-11 8 direkt an diesen Bus 13
angeschlossen) mit einem Datenkollektor 14, beispielsweise
einem Mikrocomputer, verbunden, dessen Aufgabe neben der
Datenspeicherung vor allem in der Steuerung bzw. Überwachung
der acht Einzelvorrichtungen (Datenüberwachung, Fehlerkon
trolle usw. ) und in der Kommunikation mit dem Steuermodul
(30 in Fig. 1) der zugehörigen Streckenstation (3 in Fig. 1)
besteht. Außerdem kommen die regionalen Unterzentralen (5 in
Fig. 1) oder die Zentrale (7 in Fig. 1) über die zuständige
Steuereinrichtung (3 in Fig. 1) Befehle, neue Parameterwerte
usw. an den Datenkollektor 14 senden, der diese Informatio
nen analysiert und sie entsprechend an eine, mehrere oder
alle Einzelvorrichtungen 10 1, 11 1, 12 1 ... 10 8, 11 8, 12 8
weiterleitet.
In einer weiteren Ausführungsstufe können darüber hinaus
lokal oder zentral erzeugte Informationen über die
Einzelvorrichtungen 10 1 ... 12 8 direkt an die
Verkehrsteilnehmer weitergeleitet werden (beispielsweise
Informationen über Verkehrsstaus, Umleitungsmöglichkeiten,
Gefahrenstellen, Baustellen usw. ).
Außerdem kann an den ECB-Bus 13 ein zusätzlicher Speicher 15
angeschlossen werden, in dem die in den Einzelvorrichtungen
10 1 ... 12 8 erzeugten Daten gespeichert werden können. Dies
ist besonders dann von Vorteil, wenn eine solche Vorrichtung
1a nicht als Teil eines überregionalen Systems, sondern als
unabhängiges "autarkes" mobiles Einzelsystem eingesetzt
wird, beispielsweise zur Verkehrszählung an einer inner
städtischen Straßenkreuzung.
Fig. 3 zeigt als Blockschaltbild den prinzipiellen Aufbau
einer vorteilhaften Einzelvorrichtung 10 1
... 12 1 gemäß Fig. 2 im Detail.
Als Radarsensor 10 ist ein Millimeterwellen-Sende/Empfangs
gerät vorgesehen, das aus einem lokalen Oszillator 100 1
einem Kopplungsnetzwerk 101 1, einem Duplexer 102 1, einem
Mischer 103 1 sowie einer Sende/Empfangsantenne 104 1 besteht.
Das Gerät sendet über die Antenne 104 1 ein kontinuierliches
unmoduliertes sinusförmiges Millimeterwellensignal des
lokalen Oszillators 100 1 mit der Frequenz f0 = 61,25 GHz aus
und empfängt über die Antenne 104 1 einen Teil der von den
den Radarstrahl passierenden Fahrzeugen reflektierten Si
gnale, die wegen des Dopplereffekts eine Frequenzverschie
bung erfahren haben. Durch direktes Mischen eines solchen
Signals mit einem über das Kopplungsnetzwerk 101 1 ausgekop
pelten Teils des ausgesandten Signals wird in dem Mischer
ein erstes Ausgangssignal D1 mit der Differenzfrequenz, ein
sog. Dopplerecho oder Dopplersignal, erzeugt.
Die Frequenz f0 = 61,25 GHz ermöglicht es, auf besonders
vorteilhafte Weise eine hohe Absorption durch die Atmosphäre
(20 dB/km) mit der Komptaktheit von Millimeterwellenbautei
len zu kombinieren. So paßt der gesamte Radarsensor 10 1
zusammen mit einem Teil 110 1 der Übertragungseinrichtung in
ein würfelförmiges Gehäuse mit der Kantenlänge von etwa 15
cm.
Sender und Empfänger sind unterschiedlich polarisiert, um
Cluttereffekte infolge Regen oder Schnee zu verringern. Die
Sendeleistung beträgt weniger als 10 mW. Die Strahlcharakte
ristik hat vorzugsweise einen horizontalen bzw. vertikalen
Öffnungswinkel von 3° bzw. 13° (vgl. hierzu Fig. 5, in der
ein vertikaler Schnitt durch das Strahlungsfeld des Sensors
gezeigt ist).
Wie Fig. 4 zeigt, ist der Sensor beispielsweise an einer
Verkehrssignalbrücke in einer Höhe h (beispielsweise h ≈
5,5 m) über der zu überwachenden Fahrspur angeordnet und ist
mit seinem Strahlungsfeld unter einem Anstellwinkel α (ge
messen zur Vertikalen) auf die zugehörige Fahrspur gerich
tet. Ein in Fig. 4 als "Objekt" bezeichnetes Fahrzeug mit
der Geschwindigkeit v reflektiert einen Teil der vom Sensor
10 1 ausgesandten Strahlung in Richtung des Sensors. Im
Idealfall ergibt sich die Frequenz f des Dopplerechos zu
wobei c für die Lichtgeschwindigkeit steht. Der Anstellwin
kel α entspricht dabei nach den Gesetzen der Geometrie dem
Winkel zwischen Radarstrahl und dem Geschwindigkeitsvektor v
des den Radarstrahl passierenden Fahrzeugs.
In der Praxis ergeben sich allerdings Abweichungen von dem
hier geschilderten Idealfall, z. B. in Form meßbarer Fre
quenzverschiebungen, die nicht auf dem Dopplereffekt beruhen,
oder Amplitudenfluktuationen bis hin zur vollständigen Ab
sorption des Signals durch die den Radarstrahl passierenden
Fahrzeuge. Verursacht werden diese Effekte vor allem durch
Überlappung von reflektierten Signalen, die an unterschied
lichen Stellen des Fahrzeugs mit unterschiedlicher Geometrie
bzw. Reflexionscharakteristik reflektiert worden sind, bzw.
durch die endliche Ausdehung des Radarstrahlungsfeldes in
Bewegungsrichtung der Fahrzeuge.
Bei der Auswahl des Anstellwinkels α müssen zwei Effekte
beachtet werden, die nicht gleichzeitig optimiert werden
können: eine hohe Genauigkeit für die Messung der Fahrzeug
länge und eine zuverlässige Trennung aufeinanderfolgender
Fahrzeuge wird mit großen Anstellwinkeln α (Grenzfall:
Strahlungsfeld ist senkrecht nach unten gerichtet) erreicht.
Jedoch ist die Breite des Frequenzspektrums eines Doppler
echos i. a. umso größer (und damit die Ungenauigkeit der
Frequenzmessung), je größer α ist. Dies hat nach Gleichung
(1) zur Folge, daß die Genauigkeit bei der Bestimmung der
Geschwindigkeit des Fahrzeugs umso geringer ist, je größer
der Anstellewinkel α gewählt ist oder, mit anderen Worten,
je genauer die Messung der Fahrzeuglänge erfolgt.
Eine Optimierung dieser beiden gegenläufigen Effekte führt
zu einem Anstellwinkel von etwa 53°. Hierbei kann das Strah
lungsfeld des Radarsensors 10 1 entweder - wie in Fig. 4
dargestellt - auf die Vorderseite der Fahrzeuge gerichtet
sein (positiver α-Wert) oder auf die Rückseite der Fahrzeuge
(negativer α-Wert (gestrichelt in Fig. 4)). Aufgrund unter
schiedlicher Abschattungsgrade durch die Fahrzeuge ergeben
sich für diese beiden Ausrichtungsmöglichkeiten unterschied
liche Fehler in der Längenmessung der Fahrzeuge.
Die Übertragseinheit 11 1 in Fig. 3 besteht aus einem sensor
seitigen Teil 110 1, der in Fig. 4 zusammen mit dem Radarsen
sor 10 1 in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht ist,
einem Übertragungskabel 111 1, dessen Länge sich bis zu 1-
2 km bemessen kann und das den sensorseitigen Teil 110 1 der
Übertragungseinheit 11 1 mit einem auswerteeinheitsseitigen
Teil 112 1 der Übertragungseinheit 11 1 verbindet (vgl. auch
Fig. 4). Hierdurch ist es z. B. möglich, auch ausgedehntere
Teilbereiche des Autobahnnetzes, wie z. B. Autobahnkreuze
oder -dreiecke oder großräumige Auf- und Abfahrten, bei
denen jeweils mehr als acht Fahrspuren überwacht werden
müssen und die insgesamt somit den Einsatz von mehr als acht
erfindungsgemäßen Vorrichtungen erfordern, mit einer einzi
gen lokalen Streckenstation (3 in Fig. 1 und 4) zu überwa
chen. Vorzugsweise wird über die Übertragungseinheit 11 1
auch die zum Betrieb des Radarsensors 10 1 erforderliche
Betriebsgleichspannung (typ. +24 V) von der lokalen Steuer
station geliefert.
Um bei der Übertragung des Dopplerechos Dämpfungs-, Rausch-
und/oder Netzbrumm-Einflüsse zu minimieren, wird das zu
übertragende Dopplerecho im sensorseitigen Teil 110 1, der
Übertragungseinheit mit einem Modulator 1103 1 frequenzmodu
liert und nach der Übertragung im auswerteeinheitsseitigen
Teil 112 1 mit Hilfe eines Demodulators 1120 1 demoduliert.
Darüber hinaus wird in einer vorteilhaften Ausführungsform in
dem sensorseitigen Teil 110 1 ein Pilotsignal P1 z. B. der
Frequenz f = 16 kHz den Dopplerechos D1 hinzuaddiert und
mitübertragen. In dem auswerteeinheitsseitigen Teil 112 1 der
Übertragungseinrichtung 11 1 befindet sich entsprechend eine
Auswerteschaltung 1121 1, die die korrekte Übertragung des
Pilotsignals P1 überprüft und im Falle eines Fehlers diesen
über einen direkten Anschluß 16 1 an den zugehörigen ECB-Bus
13 dem Datenkollektor 14 meldet. Vorzugsweise wird das
Pilotsignal P1 an den vom Sensor 10 1 erzeugten Rauschsignal
pegel angekoppelt, so daß bei Ausfall des Sensors 10 1 und
dem damit verbundenen fehlenden Rauschsignal auch kein
Pilotsignal P1 übertragen wird und die Auswerteschaltung
1121 1 sofort eine Fehlermeldung an den Datenkollektor 14
senden kann.
Bevorzugt sind
jeweils die auswerteeinheitsseitigen Teile von vier der acht
zu einem Datenkollektor 14 gehörenden Übertragungseinrich
tungen 11 1 ... 11 8 auf einer Karte zusammengefaßt.
Die Auswerteeinheit 12 1 in Fig. 3 schließlich besteht aus
einem Antialiasing-Tiefpaßfilter 121 1 zur Vermeidung von
spektralen Überfaltungen, einem Analog/Digital-Wandler 123 1
und einer Einrichtung zur digitalen Signalverarbeitung 124 1.
In bevorzugten Ausführungsformen ist dem Analog/Digital-
Wandler 123 1 zusätzlich ein Verstärker 122 1 mit einstellba
rem Verstärkungsfaktor vorgeschaltet, dessen Verstärkungs
faktor so eingestellt wird, daß trotz unterschiedlicher
Anbringungshöhen der Radarsensoren 10 1 ... 10 8 die Doppler
signale auf eine Standardhöhe normalisiert werden können.
Weiterhin ist dem Antialiasing-Tiefpaßfilter 121 1 zusätzlich
ein Schalter 120 1 vorgeschaltet, der es ermöglicht, anstelle
der Dopplerechos D1 ein Testsignal T1 in die Auswerteeinheit
12 1 einzuspeisen, das vorteilhaft in der Einrichtung zur
digitalen Signalverarbeitung 124 1 erzeugt wird, und mit dem
die Auswerteeinheit 12 1 einem Selbsttest unterzogen werden
kann. Der Ausgang der Einrichtung zur digitalen Signalverar
beitung 124 1 ist mit dem ECB-Standardbus verbunden.
Die vorteilhafte Ausführungsform der Auswerteeinheit 12 1 in
Fig. 6 schließlich enthält neben dem Umschalter 120 1 zur
Einspeisung des Testsignals T1 anstelle des Dopplerechos D1
das Antialiasing-Tiefpaßfilter 121 1, vorzugsweise in Form
eines Digitalfilters (z. B. Schalter/Kondensatorfilter),
sowie den Verstärker 122 1 mit einstellbarem Verstärkungs
grad, den Analog/Digitalwandler 123 1 und die Einrichtung zur
digitalen Signalverarbeitung 124 1. Die Besonderheit dieser
Anordnung liegt zum einen darin, daß über einen Taktgeber
125 1 die Grenzfrequenz des Tiefpaßfilters 121 1 und die
Abtastrate des Analog/Digitalwandlers 123 1 an den vorherr
schenden Geschwindigkeitsbereich angepaßt werden kann, und
zum anderen darin, daß ein zusätzliches Signal R2 in die
Einrichtung zur digitalen Signalverarbeitung 124 1 einge
speist wird, das aus einem weiteren Dopplerecho R1 abgelei
tet wird und als Information die Bewegungsrichtung der
Fahrzeuge enthält.
Die Einrichtung 124 1 zur digitalen Signalverarbeitung be
steht aus vier miteinander vernetzten, digitalen Signalpro
zessoren 1240-1243 (z. B. NEC 7720), die parallel arbeiten,
sowie einem Adapter 1244 für den Anschluß der Signalprozes
soren 1240-1243 an den ECB-Standardbus 13, einem Taktgeber
1245 zur Erzeugung eines Testsignals, einem Alarmgeber 1246
zum Melden von Fehlern z. B. an eine Leuchtdiode auf der
Frontplatte der Einrichtung zur digitalen Signalverarbeitung
und/oder an den Datenkollektor (14 in Fig. 2) und eine
Schaltung 1247 zur Kompensation der Abweichung des tatsäch
lich eingestellten Anstellwinkels α von dem optimalen An
stellwinkel von etwa 53°.
Die Vorrichtung gemäß DE 38 10 357 A1 in Fig. 7 unterscheidet
sich von der Vorrichtung in Fig. 3 da
durch, daß
- 1. der Mischer im Radarsensor zwei Dopplersignale D1 und R1 liefert, deren Phasenlage zueinander Auskunft gibt über die Fahrt- bzw. Bewegungsrichtung des Objekts. Dazu wird für jede Schwingung des Dopplersignals D1 in einem Phasenvergleicher 1105 1 ein Phasenvergleich mit R1 durchgeführt und das Ergebnis ("voreilend" bzw. "nacheilend") als 1-Bit-Signal codiert und über eine zusätzliche Ader 1111 1 im Übertragungskabel 111 1 zu der Auswerteeinheit 12 1 übermittelt;
- 2. das zu übertragende und auszuwertende Dopplersignal durch Summation aus den beiden phasenverschobenen Dopplersignalen D1 und R1 gewonnen wird (D1 + R1).
Das Verfahren läuft wie folgt ab:
Das im Radarsensor 10 1 erzeugte (analoge) Dopplerecho wird in dem sensorseitigen Teil der Übertragungseinheit 110 1 zu nächst in einem Verstärker 1100 1 verstärkt, in einem Band paßfilter 1101 1 gefiltert, in einem Addierer 1104 1 mit dem Pilotsignal P1 versehen und im Modulator 1103 1 frequenzmodu liert. Nach der Übertragung wird das frequenzmodulierte Signal demoduliert und im Tiefpaßfilter 121 1 von den übrigen Signalen (z. B. dem Pilotsignal P1) separiert bzw. nach Verstärkung im Verstärker 122 1 im Analog/Digitalwandler 123 1 digitalisiert und in die Einrichtung zur digitalen Signal verarbeitung 124 1 eingespeist.
Das im Radarsensor 10 1 erzeugte (analoge) Dopplerecho wird in dem sensorseitigen Teil der Übertragungseinheit 110 1 zu nächst in einem Verstärker 1100 1 verstärkt, in einem Band paßfilter 1101 1 gefiltert, in einem Addierer 1104 1 mit dem Pilotsignal P1 versehen und im Modulator 1103 1 frequenzmodu liert. Nach der Übertragung wird das frequenzmodulierte Signal demoduliert und im Tiefpaßfilter 121 1 von den übrigen Signalen (z. B. dem Pilotsignal P1) separiert bzw. nach Verstärkung im Verstärker 122 1 im Analog/Digitalwandler 123 1 digitalisiert und in die Einrichtung zur digitalen Signal verarbeitung 124 1 eingespeist.
Erfindungsgemäß wird in dieser Einrichtung 124 1 aus diesen
digitalisierten Dopplerechos D1 das Frequenzspektrum ent
weder durch Autokorrelation des Dopplerechos D1 mit an
schließender Spektraltransformation oder durch Relaiskor
relation des Dopplerechos D1 mit anschließender Spektral
transformation und vorteilhaft durch direkte Spektraltrans
formation gebildet, wobei die Spektraltransformation mit
einem nichtlinearen Schätzverfahren durchgeführt wird.
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, ein nichtlineares
Schätzverfahren einzusetzen, das auf einem AR-Modell oder
ARMA-Modell basiert.
Anschließend wird in diesem Spektrum die Frequenz mit maxi
maler Amplitude bestimmt und aus dieser Frequenz unter
Zuhilfenahme der Gleichung (1) die Geschwindigkeit des
Fahrzeugs abgeleitet.
In der Praxis ergeben sich mit f0 = 61,25 GHz, c = 300 000
km/h und Geschwindigkeit v < 207 km/h ein Frequenzbereich
der Dopplerechos D1 von 0 bis etwa 14,25 kHz, was nach dem
Abtasttheorem eine Mindest-Abtastrate des Analog/Digital-
Wandlers 123 1 von 28,5 kHz erfordert (vorzugsweise 32 kHz).
Die Dynamik des Dopplerechos hängt von der Entfernung zwi
schen Radarsensor und dem reflektierenden Gegenstand ab,
also dem Fahrzeug, und vom effektiven radarempfindlichen
Wirkungsquerschnitt der zu registrierenden Fahrzeuge. Ty
pisch kann ein Dynamikbereich von ca. 60 dB erwartet werden.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren, wie z. B. dem Zählen
von Nulldurchgängen beim Dopplerecho oder dem Messen der
Periodendauer über mehrere Schwingungen hinweg, ist durch
die hier verwendeten Verfahren sichergestellt, daß Signalbe
reiche mit relativ kleinem Signal/Rausch-Verhältnis nicht
das Meßergebnis verschlechtern, da z. B. eine Korrelation
berechnet wird und die tatsächliche Dopplerfrequenz diejeni
ge Frequenz mit der maximalen Amplitude im Spektrum ist,
woraus mit Gleichung (1) die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
abgeleitet werden kann.
Für den Fall, daß der tatsächliche Winkel α des instal
lierten Radarsensors von dem optimalen Winkel α = 53° ab
weicht, muß die berechnete Geschwindigkeit entsprechend
korrigiert werden (mit ca. 2,3% für eine Abweichung von ca.
1°). Um dies berücksichtigen zu können, wird die Abweichung
vorteilhafterweise nach der Installation des Sensors gemes
sen und durch entsprechende Einstellung der Winkelkompensa
tionsschaltung 1247 in der Einrichtung 124 1 zur digitalen
Signalverarbeitung kompensiert.
In einer vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird zur
Bestimmung der Bewegungsrichtung der Fahrzeuge ein zusätzli
ches Dopplerecho erzeugt, das gegenüber dem ersten Doppler
echo phasenverschoben ist. Für jede Periode der beiden
Signale wird die Phasenlage der beiden Signale verglichen
und die für jede Periode ermittelte Phasenlage anschließend
jeweils mit einem Bit codiert. In der Einrichtung 124 1 zur
digitalen Signalverarbeitung wird anschließend aus der Folge
der einzelnen Bits in dem Signalprozessor 1240 die Bewe
gungsrichtung der Fahrzeuge abgeleitet.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden außerdem der
Anfang und das Ende der einzelnen Dopplerechos bestimmt,
u. a. um aus der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und aus der
Dauer des damit verbundenen Dopplerechos die Länge des
Fahrzeugs abzuleiten.
Die Signaldauermessung basiert auf der Messung der Einhül
lenden des Dopplersignals, wobei vorteilhaft in einem zeit
lich sich verschiebenden Fenster der Betragsmittelwert des
Dopplerechos bestimmt wird und dieser Wert jeweils mit einem
ersten und zweiten Schwellenwert verglichen wird. Über
schreitet der Wert zu einem Zeitpunkt erstmalig den ersten
Schwellenwert, so wird damit der Beginn des Dopplerechos
festgelegt bzw. definiert; unterschreitet der Wert zu einem
späteren Zeitpunkt den zweiten Schwellenwert, so wird damit
das Ende des Dopplerechos festgelegt bzw. definiert.
Zwischenzeitliche kurzzeitige Unterschreitungen des zweiten
Schwellenwertes innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer Ta
infolge ungünstiger Reflexionsbedingungen beim Fahrzeug
(kein Reflexionsanteil in Richtung Sensor; vollständige
Absorption der Radarstrahlung durch den
Gegenstand usw.) werden in einer vorteilhaften Fortbildung des Ver
fahrens nicht als Signalende gewertet. Besonders vorteilhaft ist es, die
erlaubte Unterschreitungsdauer Ta an die bis dahin ermittelten mittleren
Werte der Geschwindigkeit und/oder Signaldauer und/oder Signalamplitude
anzupassen. Darüber hinaus kann die Höhe der Schwellenwerte an den
jeweils vorherrschenden Rauschpegel angepaßt werden (beispielsweise
Erhöhung der Schwellenwerte bei starkem Regen oder bei Schneefall), um
die Zahl der Fehldetektionen zu verringern. Auch können die beiden
Schwellenwerte in ihrer Höhe unterschiedlich gewählt werden. Anstelle
des Betragsmittelwertes des Dopplerechos kann auch die in dem Fenster
anfallende Energie als Bezugsgröße gewonnen werden.
Wie weiter oben bereits erwähnt, ist es möglich, aus Geschwindigkeit des
Fahrzeugs und Signaldauer des damit verbundenen Dopplerechos gemäß der
Gleichung
L = v.T (2)
die Länge des Fahrzeugs zu bestimmen, wobei L die Länge, v die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs und T die Signaldauer des Dopplerechos D1
ist. Dieses Ergebnis berücksichtigt allerdings nicht die endliche
Ausdehnung des Radarflecks in Bewegungsrichtung des Fahrzeugs. Der
tatsächlich vorliegende Radarfleck hängt u. a. von der Höhe des Fahrzeugs
und von der Höhe der Schwellenwerte ab. Statistische Messungen an einer
Vielzahl von Fahrzeugen führten zu einem Mittelwert von 80 cm, der sich
im wesentlichen mit dem theoretischen Wert gemäß Fig. 4 deckt. Diese
Radarfleckausdehnung (experimentell und/oder theoretisch bestimmt) wird
in einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens bei der Bestimmung der
Länge L und der Signaldauer T berücksichtigt.
Aufgrund der bisher bestimmten Werte (v, T, L) und weiterer In
formationen (momentaner Rauschpegel, Signalenergie, stati
stische Parameter zum bisherigen Signalverlauf) kann an
schließend eine Klassifikation der Signale durchgeführt
werden, um Fehldetektionen, z. B. infolge von starkem Regen
oder Schneefall, auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Um in einem weiteren Schritt eine Unterscheidung zwischen
LKW und PKW auf der Basis der Fahrzeuglänge und/oder Signal
amplitude treffen zu können, ist es von Vorteil, die unter
schiedlichen Installations- oder Anbringungshöhen der ein
zelnen Radarsensoren mit Hilfe der Verstärker 122 1 in den
Auswerteeinheiten 12 zu kompensieren und die Berechnungen
auf der Basis einer normalisierten Installationshöhe durch
zuführen.
Der schräge Einfall des Radarstrahlungsfeldes führt zu einem
unerwünschten Abschattungseffekt bei den Fahrzeugen (ins
besondere bei LKWs), der die tatsächliche Länge des Fahr
zeugs verfälscht. Dieser Effekt kann in den Berechnungen
durch einen Korrekturwert kompensiert werden, der zweckmäßi
gerweise empirisch aus Messungen an einer möglichst großen
Zahl von Fahrzeugen statistisch ermittelt wird und der
vorteilhaft mit dem Korrekturwert für die endliche Ausdeh
nung des Radarflecks zu einem gemeinsamen Korrekturwert
zusammengefaßt wird.
Zur Verbesserung der Signalauswertung können beim verwendeten
nichtlinearen Schätzverfahren die Eingangsdaten zusätz
lich mit einer Fensterfunktion gewichtet werden, beispiels
weise um die im mittleren Bereich des Fensters liegenden
Stützpunkte gegenüber den am Rand liegenden Stützpunkten bei
der Berechnung stärker zu berücksichtigen ("Windowing").
Im einzelnen nehmen die vier Signalprozessoren 1240-1243
in Fig. 6 folgende Aufgaben wahr:
- a) Signalprozessor 1240:
- - Auswertung des Rauschpegels
- - Messung der Einhüllenden des Dopplerechos
- - Bestimmung der Bewegungsrichtung des Fahrzeugs
- b) Signalprozessor 1241:
- - Spektraltransformation des Dopplerechos
- - "Windowing" durch ein nichtlineares Schätzverfahren
- c) Signalprozessor 1242:
- - spektrale Mittelung der durch die FFT Spektraltrans formation erhaltenen Frequenzspektren
- - Bestimmung der Fahrzeuggeschwindigkeit
- - Bestimmung der Fahrzeuglänge
- - Unterdrückung von Clutter infolge Regen und/oder Schnee
- - Kompensation der Abweichung des eingestellten Anstell winkels α vom optimalen Anstellwinkel (α = 53°)
- d) Signalprozessor 1243:
- - Fahrzeugklassifizierung
- - mittlere Geschwindigkeit der Fahrzeuge
- - Testfunktionsgewinnung mit Auswertung des Selbsttests der Einrichtung zur digitalen Signalverarbeitung.
Die Verwendung eines Radarsensors beinhaltet folgende Vor
teile gegenüber konventionellen Lösungen (Induktionsschlei
fen etc.):
- 1. Installation ohne Arbeiten am Fahrbahnbelag (vgl. Schleifen) möglich;
- 2. höhere Lebensdauer, da keinerlei Abnutzung durch Verkehr;
- 3. mobile Verkehrsdatenerfassung möglich (Anbringung an Peitschenmasten bzw. Einstrahlung von der Fahrbahnseite usw.);
- 4. Einsatzmöglichkeit an Baustellen, insbesondere wenn im Zuge der Bauarbeiten die Fahrbahnbeläge zerstört bzw. die Fahrspuren verlegt werden müssen;
- 5. kein Abgleich im Betrieb ("Einmessen") bzw. keine spätere Nachjustierung erforderlich;
- 6. Erweiterbarkeit um die Kommunikation zum Fahrzeug.
Aus der vollständig digitalen Realisierung der Dopplersi
gnal-Auswertung ergeben sich folgende Vorteile:
- 1. sehr hohe Genauigkeit bei der Ermittlung der Fahrzeug geschwindigkeit;
- 2. sichere Signalklassifikation durch Einbeziehung von Zeit-, Frequenz- und Amplitudenkriterien;
- 3. Reproduzierbarkeit der Ergebnisse;
- 4. keinerlei Justierungsarbeiten infolge Alterung oder Temperaturdrift und somit geringer Wartungsaufwand;
- 5. Einbeziehung von intelligenter Überwachungs- und Kon trollfunktionen;
- 6. einfache Anpassung an spezielle Anwendungen durch Modifikation der Abtastrate und Änderung von Auswerte- oder Ausgabeprogrammen; keine Hardware-, ggf. nur Softwareänderungen erforderlich,
- 7. Möglichkeit zur Übernahme von Steuerparametern oder Entscheidungskriterien der Übergeordneten Instanzen in die Auswertung.
Aus der gewählten und beschriebenen Systemkonfiguration,
bestehend aus Radarsensor, Übertragungseinheit, digitaler
Signalverarbeitungseinheit und Datenkollektor, ergeben sich
weiterhin folgende Vorteile:
- 1. Einsetzbarkeit als autarkes System (mit lokalem Spei cher) oder als Teil eines Netzes;
- 2. große Entfernungen von der Streckenstation zum Anbrin gungsort des Sensors sind erlaubt, d. h. die Anzahl erforderlicher Streckenstationen mit Netzversorgung kann verringert werden;
- 3. Überwachung und Kontrolle aller Systemkomponenten vom Datenkollektor aus.
Es versteht sich, daß mit fachmännischem Können und Wissen
die Erfindung aus- und weitergebildet sowie an die unter
schiedlichen Anwendungen angepaßt werden kann, ohne daß dies
hier an dieser Stelle näher erläutert werden müßte.
So ist es z. B. denkbar, mit anderen Signalprozessoren eine
andere Signalprozessorkonfiguration zu schaffen, die die
gleichen Aufgaben löst wie die in Fig. 6 gezeigte Konfigu
ration.
Weiterhin ist es möglich, zur Unterdrückung von Clutter
und/oder anderen Rauschsignalen in regelmäßigen Abständen
Dopplerechos auszuwerten, die nicht aufgrund von Reflexionen
an Fahrzeugen erzeugt worden sind, und die erhaltenen Fre
quenzspektren von den Frequenzspektren zu subtrahieren, die
aufgrund von Reflexionen an Fahrzeugen gewonnen worden sind.
Schließlich ist es denkbar, für gängige Fahrzeugtypen den
zeitlichen Verlauf der zugehörigen Dopplerechos ("Pattern")
in einem zusätzlichen Speicher der Einrichtung 124 1 zur
digitalen Signalverarbeitung zu speichern und die gemessenen
zeitlichen Verläufe der Dopplerechos mit diesen gespeicher
ten Pattern zu vergleichen, um zum einen eine Fahrzeugtyp
identifikation zu ermöglichen und um zum anderen die Zahl
der Fehldetektionen infolge kurzzeitiger Einbrüche des
Dopplerechos innerhalb der Signaldauer weiter zu vermindern.
Claims (8)
1. Verfahren zur lokalen Verkehrsdatenerfassung und -aus
wertung mittels einer Vorrichtung, welche einen Radarsen
sor, eine Übertragungseinrichtung und eine Auswerteeinheit
enthält, wobei der Radarsensor und die Auswerteeinheit über
die Übertragungseinrichtung miteinander verbunden sind, und
wobei der Radarsensor ein kontinuierliches Signal kon
stanter Frequenz und Amplitude unter einem festen ver
tikalen Anstellwinkel α aussendet und, sobald ein sich
bewegendes Objekt den Radarstrahl mit einer Ge
schwindigkeitskomponente in Strahlrichtung passiert, einen
Teil des am Objekt reflektierten und aufgrund des Doppler
effektes frequenzverschobenen Signals empfängt und durch
Mischung der beiden Signale ein erstes Ausgangssignal mit
der Differenzfrequenz erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteeinheit ein vorgeschaltetes Tiefpaßfilter zur Vermeidung
von spektralen Überfaltungen, einen Analog/Digital-Wandler
und eine nachgeschaltete Einrichtung zur digitalen Signalverar
beitung enthält, daß in der Einrichtung zur digitalen Signal
verarbeitung (124 1) der Betragsmittelwert des ersten Ausgangs
signals (D1) in einem zeitlich sich verschiebenden Fenster be
stimmt wird und dieser Betragsmittelwert jeweils mit einem vor
gegebenen ersten und zweiten Schwellenwert verglichen wird und
daß ein erstmaliges Überschreiten des ersten Schwellenwertes
durch den Betragsmittelwert als Beginn des ersten Ausgangssi
gnals (D1) und ein nachfolgendes Unterschreiten des zweiten
Schwellenwertes durch den Betragsmittelwert als Ende des ersten
Ausgangssignals (D1) festgelegt wird, daß anschließend das Fre
quenzspektrum des ersten Ausgangssignals (D1) durch direkte
Spektraltransformation des Ausgangssignals (D1) oder durch
Auto- oder Relaiskorrelation des Ausgangssignals (D1) und sich
daran anschließender Spektraltransformation gebildet wird und
anschließend in diesem Spektrum die Frequenz mit maximaler
Amplitude bestimmt wird und aus dieser Frequenz die Geschwin
digkeit des Objektes abgeleitet wird, und daß die Spektral
transformation mit einem nichtlinearen Schätzverfahren
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schätzverfahren auf einem AR- oder ARMA-Modell basiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
ein- oder mehrmaliges kurzzeitiges Unterschreiten des
zweiten Schwellenwertes durch den Betragsmittelwert inner
halb einer vorgegebenen Zeitdauer Ta bei der Festlegung des
Endes des ersten Ausgangssignals (D1) nicht berücksichtigt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die erlaubte Unterschreitungszeitdauer Ta an die bis dahin
ermittelten mittleren Werte der Geschwindigkeit und/oder
Signaldauer und/oder Signalamplitude angepaßt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 dadurch
gekennzeichnet, daß die Höhe der beiden Schwellenwerte an
den jeweils vorherrschenden mittleren Rauschpegel angepaßt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Schwellenwerte in ihrer Höhe
unterschiedlich gewählt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im sensorseitigen Teil der
Übertragungseinrichtung dem ersten Ausgangssignal (D1) ein
Pilotton überlagert wird, sofern der Rauschpegel am Sensor
ausgang einen bestimmten dritten Schwellenwert überschrei
tet, und im auswerteeinheitsseitlichen Teil der Übertra
gungseinrichtung die Anwesenheit des Pilottons überprüft
wird und das Ergebnis dieser Prüfung an die Auswerteeinheit
weitergeleitet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekenn
zeichnet durch die Anwendung in einem regionalen, nationalen
oder multinationalen Verkehrserfassungs- und/oder -leit
system (2-9) oder in einem autonomen, lokalen Verkehrser
fassungs- und/oder -leitsystem.
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